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Infoseite // Steven Soderbergh‘s „UNSANE“ (gefilmt mit iPhone) - Trailer



Frage von Funless:


Zugegeben, UNSANE ist wahrlich nicht der erste abendfüllende Spielfilm der mit’nem iPhone gedreht wurde, doch ich persönlich finde, dass ein Soderbergh immer einen Blick wert ist und es scheint sich ja zudem um einen recht spannenden Suspence Thriller zu handeln.

Kinostart in Deutschland ist der 29. März 2018

https://youtu.be/SyWnHdHrlrw

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Antwort von Jott:

Warum nicht? Der Soderbergh ist schon immer offen für Neues in der Produktionstechnik.

„Für viele Leute gibt es bei der Größe des Aufnahmegeräts eine philosophische Hemmschwelle. Die habe ich nicht. Ich sehe das als eine der befreiendsten Erfahrungen, die ich jemals als Filmemacher gemacht habe und immer noch mache. Der Erfolg, den ich Moment für Moment gespürt habe, war so bedeutend, dass für mich hier ein neues Kapitel beginnt.“

Blöd nur, dass man mit 8 Bit nicht graden kann, gell? Hätte ihm das nur mal einer vorher gesteckt.

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Antwort von Funless:

Jott hat geschrieben:
Blöd nur, dass man mit 8 Bit nicht graden kann, gell? Hätte ihm das nur mal einer vorher gesteckt.
Ich glaube ihn juckt das herzlich wenig ob man mit 8 Bit graden kann oder nicht. Und das finde ich persönlich auch gut so und macht ihn mir als Filmemacher noch sympathischer als er‘s mir eh‘ schon ist.

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Antwort von Jott:

Den juckt, was er auf der Leinwand sieht, nicht was das Internet weiß.

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Antwort von Funless:

Jott hat geschrieben:
Den juckt, was er auf der Leinwand sieht, nicht was das Internet weiß.
Und genau diese Eigenschaft von ihm finde ich richtig cool (gab‘s nicht kürzlich in‘nem Nachbarthread einen Disput darüber weshalb man wen cool findet?), und deswegen finde ich Soderbergh an sich einfach cool. Ich kann mich mich ehrlich gesagt auch an gar keinen Film von Soderbergh erinnern, den ich richtig schlecht fand, mir haben durchweg alle seine Filme gefallen.

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Antwort von cantsin:

Den juckt vor allem, dass er wahrscheinlich einen substanziellen Teil des Budgets von Apple als product placement bzw. influencer marketing bekommen hat.

Denn Szenenbild, Licht, Maske, Ton und Kamerabühne sind ja nach wie vor auf Kino- oder Fernsehfilmniveau - d.h. da hat ein iPhone auf einem komplexen Kamerarig gehangen, während schon der Ton mit professionellen Mikros und Recordern aufgezeichnet wurde, die ein Vielfaches des iPhone kosten.

Bei so einer Produktion wäre die Miete einer Arri oder RED budgetär Peanuts gewesen, bzw. die Anschaffung einer Blackmagic oder GHx wäre unter Nebenkosten gelaufen.

Was echt interessant wäre, wäre ein iPhone-Spielfilm, der auch sonst mit minimalen Mitteln gedreht ist - 100 Euro-Gimbal, Tonaufnahme intern oder auf zweitem iPhone und maximal noch einem ND-Filter vor der Linse.

Wir hatten hier mal einen Film eines Mitforisten, der mit einer GH4, einem Gimbal und einem Billig-LED-Panel gedreht wurde und, soweit ich mich erinnere, eine Geschichte mit afrikanischen oder afroamerikanischen Migranten erzählte, und zwar in richtigen Kinobildern. Das hat mich viel mehr beeindruckt.

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Antwort von TonBild:

Funless hat geschrieben:
Zugegeben, UNSANE ist wahrlich nicht der erste abendfüllende Spielfilm der mit’nem iPhone gedreht wurde
https://youtu.be/SyWnHdHrlrw
Ja, Kinofilme werden jetzt mit einem Telefon gefilmt und YouTube Vlogs mit einer Kinokamera:
https://youtu.be/UVPj_7RvOk4

Verrückte Welt!
;-)

Aber bei dem obigen Aufnahmen im Auto macht die Kinokamera wirklich Sinn. Denn die Benutzung des Handys während der Fahrt ist verboten.

§ 23(1a) StVO definiert wie folgt: "Wer ein Fahrzeug führt, darf ein Mobil- oder Autotelefon nicht benutzen, wenn hierfür das Mobiltelefon oder der Hörer des Autotelefons aufgenommen oder gehalten werden muss. Dies gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist."

Also, Vblog Beiträge wie oben gezeigt wären mit dem Mobiltelefon verboten, mit der Red Kamera aber erlaubt.

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Antwort von Jott:

„Bei so einer Produktion wäre die Miete einer Arri oder RED budgetär Peanuts gewesen, bzw. die Anschaffung einer Blackmagic oder GHx wäre unter Nebenkosten gelaufen.“

Natürlich, aber darum geht‘s doch gar nicht. Er WOLLTE den befreienden Effekt, eben keine dieser Kameras zu benutzen. Sagt er zumindest.

Apple-Sponsoring? Mag sein, mag nicht sein. Aber schmeißt ihr nach diesem Thread jetzt alle eure heiß geliebten Reds, Sonys, Canons, Panasonics, BMs, Arris weg und stürmt massenhaft den nächsten Apple Store? Nö. Bringt Apple nichts, es weiß ja bereits jeder, dass es iPhones gibt. Wird bei jedem Spielfilm aufgeregt hinterfragt, ob die Wahl der Kamera durch Sponsoring gesteuert wird?

Den nächsten Film dreht er dann vielleicht mit dem Hydrogen, dann darf Red mal wieder ran. Wenn es um Marketing geht, dann vor allem um Soderbergh-Eigenmarketing.


Eine fruchtbare Diskussion wäre: braucht „Film“ den „Filmlook“ - im Sinne von großer Sensor, Speedbooster, Blende offen bis zum Anschlag, minimaler Schärfebereich - wirklich zum Storytelling? Wirft Soderbergh hier bewußt ein Dogma über den Haufen? Zurück zur Totalschärfe von Citizen Kane, hier erzwungen durch den Radikalschnitt von Cine-Cam zu Handy mit Minisensor? DAS ist die spannende Frage.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deep_fo ... matography

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Antwort von iasi:

Warum?

Die Antwort Soderberghs auf diese Frage wäre interessant.

Ansonsten ist die Info, dass er ein iPhone gebutzt hat, ziemlich belanglos.

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Antwort von Framerate25:

Find ich gut. Soderberg schafft es wieder mal den Kinosessel zu magnetisieren.

Und 98% des Puplikums wird es pupsegal sein welche Cam da am Start war....weil die Story, das Scenenbild und die Qualität stimmt.

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Antwort von Jott:

iasi hat geschrieben:
Ansonsten ist die Info, dass er ein iPhone gebutzt hat, ziemlich belanglos.
Wirklich? Für einen Kinofilm? Nicht von Freaks (wie man Tangerine noch abtun konnte), sondern von einem aus der gehobenen Liga? Das finde ich gar nicht belanglos, schließlich wird hier viel auf den Kopf gestellt. Hat schon einen Namen in den USA: "mobile filmmaking".

Eigentlich schade, dass er nicht die Klappe gehalten hat. So geht jetzt der Filmemacher primär ins Kino, um zu schauen, was ein iPhone kann oder nicht kann, so wie er sich bei Skyfall nur damit beschäftigt hatte, was jetzt wohl Alexa und was Red war. Ohne Vorkonditionierung einfach einen Soderbergh zu sehen wäre was anderes gewesen. Die von Tangerine waren lustiger: die hatten keinen Mucks gesagt vor der Premiere bei Sundance und sind technisch nicht weiter aufgefallen zwischen all den Red-Sachen. Film kam super an. Erst hinterher, im Abspann: ätsch, iPhone! Da war's leider zu spät, um die Nase zu rümpfen.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Funless hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Den juckt, was er auf der Leinwand sieht, nicht was das Internet weiß.
Und genau diese Eigenschaft von ihm finde ich richtig cool (gab‘s nicht kürzlich in‘nem Nachbarthread einen Disput darüber weshalb man wen cool findet?), und deswegen finde ich Soderbergh an sich einfach cool. Ich kann mich mich ehrlich gesagt auch an gar keinen Film von Soderbergh erinnern, den ich richtig schlecht fand, mir haben durchweg alle seine Filme gefallen.
Ja das war bei mir und ich hätte nie gedacht, das eine deartige Headline uns alle so umhaut,
wo derartige Krisen doch für 8Bit vs 10Bit reserviert sind.

Wahnsinn das man heutzutage schon nicht mehr zwischen Content und Typus unterscheiden kann bzw will und alles in einen Topf wirft.
So nach dem Motto, der Soderberg ist doch ein Skandinave mit Bart,
das kann doch nix werden und dann hat der honk auch noch vergessen dass das iPhone nur 8Bit macht, trottel!

Traurig und dumm wird die Menschheit sich selbst erliegen, ich sags ja immer wieder! :-)

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Antwort von motiongroup:

Cool ich freu mich drauf, in erster Linie aber wegen dem Film und erst in zweiter Linie um zu sehen was alles nem Smartphone möglich ist egal ob nun Apple oder ein Androide..

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Antwort von TheMaschineOne:

Bin ich der Einzige dem das Bild nicht besonders gefällt? Besonders fällt es mir bei 0:27-0:30 auf. Sieht einfach nicht schön aus und auch nicht nach Kino. Woran das liegt kann ich allerdings nicht so genau sagen.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Ich finde auch das alles eher grusselig aussieht, würd ich mir eh nich ansehen.

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Antwort von Axel:

Danny Boyle drehte "28 Days Later" auf DV. Imdb Trivia:
The decision to film on DV (using Canon XL1 cameras) was both an aesthetic and a logistic choice. Aesthetically, Danny Boyle felt that the harshness of the DV imagery suited the post-apocalyptic urban landscape and the grittiness of the film in general. In the production notes, Boyle says "the general idea was to try and shoot as though we were survivors too." Logistically, producer Andrew Macdonald claims that shooting with standard cameras, especially some exterior scenes, would've been impossible. As MacDonald points out in the production notes, "The police and the local authorities were quite happy to assist us because we could set up scenes so quickly. We could literally be ready to shoot with a six-camera set-up within minutes - something we would not realistically have been able to do if shooting under the restrictions of 35mm which takes a good deal more time to set up a single shot." Schon damals mussten alle stolzen XL1-S-Besitzer lernen: es war nicht ihre Prosumer-Gurke, sondern eine modifizierte. Das Signal wurde vom Sensor abgegriffen und raw gecapturet. Auf der Kamera klebte ein DV-Label, so komprimiert wurde nicht. Außerdem wurden freilich hochpreisige Cine-Objektive adaptiert, nicht schlicht die kit lens.

Nicht erst heute, mit Budgets im 100-Millionen-Dollar-Bereich (die, Soderbergh zufolge, alles in allem als "Halbe-Milliarde-Projekte" gehandelt werden), empfinden vor allem die Autoren unter den Filmemachern den wirtschaftlichen Druck als Zwangsjacke. Soderbergh:
Because it’s not about money, it’s about good ideas followed up by a well-developed aesthetic. I love all this new technology, it’s great. It’s smaller, lighter, faster. You can make a really good-looking movie for not a lot of money, and when people start to get weepy about celluloid, I think of this quote by Orson Welles when somebody was talking to him about new technology, which he tended to embrace, and he said, “I don’t want to wait on the tool, I want the tool to wait for me”, which I thought was a good way to put it. But the problem is that cinema as I define it, and as something that inspired me, is under assault by the studios and, from what I can tell, with the full support of the audience. The reasons for this, in my opinion, are more economic than philosophical, but when you add an ample amount of fear and a lack of vision, and a lack of leadership, you’ve got a trajectory that I think is pretty difficult to reverse. Von hier.

Weiteres berühmtes Beispiel: Hitchcocks farbenprächtiger North By Northwest (in vielerlei Hinsicht Vorläufer der James Bond Filme) kostete (nicht inflationsbereinigt) 3,1 Millionen Dollar. Es war ein Film für die ganze Familie. Um eine abgründige, perversere und gegen die Mainstream-Erwartungen (auch der Studios) gerichtete Geschichte erzählen zu können, drehte er danach Psycho mit seinem Alfred Hitchcock Presents Fernsehteam in Schwarz-Weiß. Fernsehen durfte zwar makaber sein, aber den Bogen nicht überspannen. Also wuchs das Budget, um kino-fit zu werden, von 200 000 auf 800 000 Dollar.

Kleinere Budgets und das sprichwörtliche Guerilla Filmmaking befreien die Macher von wirtschaftlichen Zwängen und der Schere im Kopf. Es muss nicht mehr allen gefallen, sondern statt dessen kompromisslos originell sein.

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Antwort von -paleface-:

Mann kann nicht sagen ob der Film gut oder schlecht aussieht ohne den Film gesehen zu haben.

Ich schätze das das drehen mit einem Iphone eine Look and Feel sache ist.
Genauso wie bei 28 Days Later.
Auf den ersten Blick gefallen mit die Bilder von Unsane im Trailer auch nicht. Aber sie passen vielleicht wieder wenn man den ganzen Film sieht.

Ich glaube als Regisseur macht es schon Spaß mit dem Iphone zu drehen, einfach weil du selber die Kamera in die Hand nehmen kannst und sagen kannst "hier so soll das aussehen".
Wenn da eine RED steht müssen die meisten Regisseure erst mal den Assistenten fragen wie man die Kamera überhaupt vom Stativ runter bekommt.
Geschweige das die dann den Focus finden.

Das Soderbergh so einer ist will ich damit nicht sagen.

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Antwort von Sebastian Hoyer:

Das Soderbergh so einer ist will ich damit nicht sagen. Das kann auch wirklich niemand behaupten, da Soderbergh ja bekanntlich für die meisten seiner Filme selbst als DP und Editor tätig war (meistens - aus rechtlichen Gründen - unter den Pseudonymen Peter Andrews und Mary Ann Bernard).

Nach 26 Filmen als DP braucht der das iPhone sicherlich nicht aus Mangel an Erfahrung mit komplexeren Systemen. Ich denke auch, dass gerade die "untechnischen" Regisseure eher NICHT zum iPhone als Filmkamera greifen würden, da ja eine Red etc. viel "professioneller" ist. :)

Das Ganze erinnert mich auch ein bisschen an das Foo Fighters Album "Wasting Light", da orientierte sich das Marketing an dem Slogan "Vollständig in Dave Grohl's Garage aufgenommen"(wurde sogar im Werbespot erwähnt), um eine Zielgruppe anzusprechen, die auf DIY und handgemachte und ehrliche Musik steht und auch halbwegs eine Ahnung des Recording-Prozesses hat.

Dass Dave Grohl's Garage aber größer und edler ist, als die Wohnhäuser der meisten anderen Sterblichen, wurde allerdings verschwiegen ...

Irgendwie so kommt mir das mit Soderbergh und dem iPhone auch vor ... Irgendwie scheinheilig.

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Antwort von Sebastian Hoyer:

Funless hat geschrieben:
Ich kann mich mich ehrlich gesagt auch an gar keinen Film von Soderbergh erinnern, den ich richtig schlecht fand, mir haben durchweg alle seine Filme gefallen. Wirklich? Sogar "Full frontal"? http://www.imdb.com/title/tt0290212/?ref_=nv_sr_2

:)

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich kann nicht verstehen, warum man sich das Leben unnötig schwer macht, und sich selbst solche Beschränkungen auferlegt.
Marketing Gag? Midlife Crisis?

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Antwort von Darth Schneider:

Ist doch wirklich super, er zeigt uns, ein wenig mit herausgestreckter Zunge das er das wirklich kann, mit einem iPhone ! Ganz ohne Red oder Arri, oder 70mm.
Die Bilder vom Trailer gefallen mir ansich nicht besonders, aber der Trailer ist trotzdem absolut spannend und die Bilder passen irgendwie perfekt dazu. Ich finde der Nicht Film Look des iPhones passt absolut zum Thema, finde ich. Sonderbergh ist doch einfach genial und alle Leute die das jetzt doof finden, sollen es doch zuerst mal versuchen, einen abendfüllenden Triller mit dem iPhone zu drehen. Ich denke nicht das das zwangsläufig einfacher ist, als mit einer Red,
Ich bin gespannt auf den Film.
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

Das war nicht der Punkt.

Klar, wenn man eine gute Story hat, kann man auf allem drehen, und es bleibt eine gute Story, weswegen der Film schon alleine sehenswert ist.
Aber muß man, nur weil man eine gute Story hat, auf einem Smartphone drehen? Hilft das der Story irgendwie, wenn sich die Kamera ständig in den Vordergrund spielt, und einem damit ständig von der Leinwand herunter anbrüllt "schau, ich bin ein Handy!" - oder hätte nicht eher eine "normale" Kamera die Story besser unterstützen und voranbringen können?

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Antwort von Darth Schneider:

An Frank
Dieser klein Sensorlook wo es bis in den Hintergrund scharf ist und diese hässlichen Farben passen Vieleicht doch genau zur Story und zum Set, im Trailer wenigstens, denke ich jetzt. Vieleicht wollte er das aus ästhetischen und einfach aus praktischen Gründen ? Eine künstlerische Entscheidung halt.
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

Wenn es ne rein künstlerische Entscheidung war, dann ist es eben Geschmacksache und damit okay, nur glaub ich das nicht.

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Antwort von cantsin:

Nochmals, das iPhone hat nichts einfacher oder "befreiender" bei diesem Dreh gemacht, weil trotzdem aufwendig geleuchtet und geriggt wurde und das iPhone an Jibs, Dollys etc. gehangen haben muss. Durch das iPhone wurde der Dreh höchstens komplexer, weil ja da permanent Material vom begrenzten internen Speicher geholt werden musste und anschliessend die Kamera neu eingeriggt.

Insofern sehe ich da nur einen Marketing- oder Sponsoring-Gag, fürs Team vielleicht noch eine Selbstbeschränkungs-Herausforderung a la Dogma.

Dass die iPhone-Kamera in Verbindung mit Apps wie Filmic Pro Bilder macht, die gut genug sind für Low Budget-Kino, stellt niemand in Frage. (Es werden selbst auch GoPros in Hollywoodfilmen eingesetzt.)

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Antwort von Darth Schneider:

Könnte schon ein Werbegag sein, oder um in die Medien zu kommen.....
Der Film wird’s dann wohl schon sichtbar machen.
Gruss Boris

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Antwort von cantsin:

Tja, hab' eben versucht, im Netz irgendwelches Behind-the-Scenes Video- oder Bildmaterial vom UNSANE-Dreh zu finden, und da gibt es nichts, kein einziges Foto vom Set, auch keine Berichte in Branchenmedien über den Dreh. Stattdessen überall die Schlagzeile "iPhone-Thriller" und frühe Berichte darüber in Apple-Blogs.

Riecht doch überdeutlich nach Sponsoring-Deal mit non-disclosure-Agreement. Es geht um die Werbebotschaft, dass man mit einem iPhone Kinofilme drehen kann und das leichter und einfacher geht als mit herkömmlicher Filmtechnik. Da würden Bilder vom tatsächlichen Set (an dem laut IMDB-Credits u.a. eine mindestens dreiköpfige Toncrew gearbeitet hat) die Illusion zerstören.

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Antwort von Frank Glencairn:

Ja, meine Suche vorhin war genauso erfolglos. Ich denke auch das ganze ist ein PR-Stunt - Schlagzeilen für den Film/Schlagzeilen für's Phone (das sich extrem schlecht verkauft) - everybody wins.

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Antwort von Jott:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Hilft das der Story irgendwie, wenn sich die Kamera ständig in den Vordergrund spielt, und einem damit ständig von der Leinwand herunter anbrüllt "schau, ich bin ein Handy!" - oder hätte nicht eher eine "normale" Kamera die Story besser unterstützen und voranbringen können?
Leider kann man sich den Film jetzt nicht mehr anschauen, ohne das mit dem Handy zu wissen. Vielleicht hätten sonst einige den rauen, realen Look gelobt, und den Mut, mal wieder mit voller Tiefenschärfe zu drehen wie der selige Herr Wells. Welche Red war das?

Jetzt kann man nur noch einen vorverurteilten Handyfilm gucken („sieht man doch sofort“). Schade eigentlich, das nimmt viel Spaß aus der Nummer.

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Antwort von rdcl:

Puh... der Look im Trailer gefällt mir auch überhaupt nicht. Schade, weil die Story an sich spannend klingt. Dass mit 8bit eben doch sehr viel weniger geht als mit 10 oder 12bit, vor allem in Verbindung mit der DR eines iPhones, beweist der Trailer allerdings eindrucksvoll.

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Antwort von cantsin:

Jott hat geschrieben:
Leider kann man sich den Film jetzt nicht mehr anschauen, ohne das mit dem Handy zu wissen. Vielleicht hätten sonst einige den rauen, realen Look gelobt, und den Mut, mal wieder mit voller Tiefenschärfe zu drehen wie der selige Herr Wells. Welche Red war das?

Jetzt kann man nur noch einen vorverurteilten Handyfilm gucken.
Ist doch Quatsch, wenn man Kleinsensorlook haben will, kann selbst mit einer 8K-RED im 2K-Frame-Crop drehen.

Was Michel Gondry mit dem iPhone gemacht hat, scheint mir viel stimmiger::


Dazu gibt's auch eine Reihe Making-of-Videos, die sehen lassen, dass er die iPhone-Technik kreativ einsetzt:
http://www.indiewire.com/2017/06/michel ... 201849266/

Und, ja, Gondrys Film wurde im Auftrag von Apple gedreht und von Apple ins Netz gestellt. Also kann man davon ausgehen, dass Apple (bzw. seine Werbeagentur) ein Programm laufen hat, um bekannte Filmregisseure mit dem iPhone drehen zu lassen.

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Antwort von slashCAM:


Seit ein paar Tagen liest man im Netz mal wieder von einem Kinofilm, der komplett mit einem iPhone gefilmt wurde -- die Rede ist von Steven Soderberghs "Unsane", welcher ...



Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Unsane -- Psycho-Thriller auf iPhone gedreht; schon wieder die Zukunft des Films?


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Antwort von cantsin:

Na, hier sollte ich ja beinahe Ko-Autorencredits für meine Beiträge im älteren Diskussionsthread zu diesem Film kriegen... ;-)

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Antwort von blip:

cantsin hat geschrieben:
Na, hier sollte ich ja beinahe Ko-Autorencredits für meine Beiträge im älteren Diskussionsthread zu diesem Film kriegen... ;-)
Hallo Cantsin,
ja, ich hab schon gesehen, daß wir da in etwa auf einer Linie liegen ;-)

LG Heidi

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Antwort von r.p.television:

Ich finde es eher nur albern.
Klar hat die verwendete Kamera nichts mit dem Storytelling zu tun.
Man kann mit jeder Kamera die selbe Story erzählen.
Aber dieser Film bzw. der Trailer sieht einfach scheisse aus.

Ich kapiere nicht warum man auf Teufel komm raus so ein deppertes iPhone benutzt wenn trotzdem ein komplettes Team darum mehr Aufwand betreiben muss um die Unzulänglichkeiten der Kamera auszugleichen.
Nur damit ein paar andere iPhone-User bzw. Filmer sich danach selbst auf die Schulter klopfen können was für geile Typen sie doch sind weil sie "mit jeder Kamera" nen guten Film drehen können.
Wie schon gesagt - klar, kann man mit jeder Kamera nen Film drehen. Aber es ist Schwachsinn bei nem großen Team und nem großen Budget sich so einen Flaschenhals aufzuhalsen. Und hinterher trotzdem ein fraglich visuelles Ergebnis zu haben.

Klar ist der Film PR für Apple um ihre Ware an den Mann zu bringen. Ich finde es eher schwach von Soderbergh dass er sich vor so nen billigen PR-Karren spannen lässt. Das hat nix mit Indy zu tun. Das hat sich einer kaufen lassen. Oder spekuliert auf die extra PR wegen der Kamera. Braucht Soderbergh das?

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Antwort von dersuperpro1337:

Kann den Hype nicht verstehen. Hat er denn auch für den Rest der Produktion "günstige" Alternativen Verwendet? Licht, Ton, Crew, Postpro, etc.? Nein? Dann ist es meiner Ansicht nach ein unsinniger PR Gag eines Angebers.
Und dann kommt immer das brave nachbeten "man kann mit jeder Kamera einen großartigen Film drehen". Das mag stimmen, aber es ist eine unfassbare Doppelmoral, mit einer billigen Kamera zu filmen aber dennoch unfassbar teure und komplexe Technik für alles weitere zu verwenden.
Und so etwas soll dann Indie Filmemacher motivieren? Ich glaube kaum!

Edit: @r.p.television: Danke, sehe ich genau so!

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Antwort von Jott:

Dass sich das iPhone-Filmen nicht auch auf den Ton bezieht, sollte ja wohl jedem klar sein. Kommt, Leute, das ist albern.

Das verwendete iPhone 7 Plus hat übrigens eine hervorragende Stabilisation an Bord, ermöglicht auch Handheld ohne Rig, wenn man mag und in der Lage ist, etwas ruhig zu halten. Auf einem kleinen Telefongimbal wird‘s dann noch schöner.

Ich habe so schon ein paar Mal einen auf Soderberghlein gemacht, weil mir das Kundengenöle („wieso geht das nicht mit dem iPhone?“) auf die Nerven geht. Dann bitte, könnt ihr haben. Aufwand vor der Linse (Licht etc.) nicht weniger, aber halt nur eine Handvoll Kamera, völlig frei beweglich. Schon schick. War nicht billiger (die Leute bezahlen bei uns das Team, nicht die Kamera), nur anders. Schneller. Spontaner. Viel lebendiger. Mal was anderes. Sieht man.

RED Hydrogen: auf Pseudoholo wird gerne gesch..., aber als Hosentaschen-RED? Vielleicht hat der gute Jim doch mal wieder den richtigen Riecher!

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Antwort von Drushba:

Ein genialer Schachzug. Zum einen, wegen des Marketing-Effekts. Das mit dem Iphone geht viral. Zum anderen aber wegen des Looks und das ist viel wichtiger: Die Bilder korrelieren in ihrer Ästhetik und dem geringen Kontrastumfang mit den tausenden von Videos auf Facebook. Das bedeutet, wir als Zuschauer kennen den Look bereits aus den sozialen Medien und setzen ihn mit "authentisch" gleich. Das funktioniert als Wirkungsverstärker sehr gut. Zumindest solange, wie unsere Urlaubsfilme den selben Look aufweisen. Mit Mini-DV hat das seinerzeit auch funktioniert: Wir kannten den Look bereits. Aber so wie sich der Look der Urlaubsfilme verändert, so verändern sich auch die Sehgewohnheiten. Mini-DV-Filme funktionieren heute kaum mehr. Und sollte sich der Massen-Look von Iphonevideos hin zu einem 16,5+ Kontrastumfangbild in 10 Bit und HDR entwickeln, dann wird dieser Film auch nicht mehr so gut funktionieren wie eben heute. Angesichts des wirtschaftlichen "Shelflives" von Filmen von derzeit drei Jahren eigentlich auch kein großes Problem, denn bis dahin hat er mit Sicherheit genug eingespielt ;-).

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Antwort von r.p.television:

Drushba hat geschrieben:
Ein genialer Schachzug. Zum einen, wegen des Marketing-Effekts. Das mit dem Iphone geht viral. Zum anderen aber wegen des Looks und das ist viel wichtiger: Die Bilder korrelieren in ihrer Ästhetik und dem geringen Kontrastumfang mit den tausenden von Videos auf Facebook. Das bedeutet, wir als Zuschauer kennen den Look bereits aus den sozialen Medien und setzen ihn mit "authentisch" gleich. Das funktioniert als Wirkungsverstärker sehr gut. Zumindest solange, wie unsere Urlaubsfilme den selben Look aufweisen. Mit Mini-DV hat das seinerzeit auch funktioniert: Wir kannten den Look bereits. Aber so wie sich der Look der Urlaubsfilme verändert, so verändern sich auch die Sehgewohnheiten. Mini-DV-Filme funktionieren heute kaum mehr. Und sollte sich der Massen-Look von Iphonevideos hin zu einem 16,5+ Kontrastumfangbild in 10 Bit und HDR entwickeln, dann wird dieser Film auch nicht mehr so gut funktionieren wie eben heute. Angesichts des wirtschaftlichen "Shelflives" von Filmen von derzeit drei Jahren eigentlich auch kein großes Problem, denn bis dahin hat er mit Sicherheit genug eingespielt ;-).
Einen billigen Look finde ich nur passend bei Found-Footage-Filmen. Und selbst die beginnen meist mit grottigem Bild und dann wird die Bildqualität in kleinen, unauffälligen Schritten immer besser obwohl laut Story immer noch ne kleine Amateurkamera am werkeln ist.

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Antwort von Frank Glencairn:

Jott hat geschrieben:
aber halt nur eine Handvoll Kamera, völlig frei beweglich. ... nur anders. Schneller. Spontaner. Viel lebendiger.
Und jetzt mußt du uns erklären, warum du wegen ein paar cm, und ein bisschen Gewicht weniger in der Hand (im Vergleich zu einer RED z.B.) plötzlich spontaner, schneller und lebendiger bist. Und was heißt das überhaupt?

Völlig frei beweglich? Sprich unmotiviertes rumgeeiere mit der Kamera, einfach weil man kann, ohne daß die Kamerabewegung ihren Ursprung in der Dramaturgie in der Szene hat (und weils gerad irgendwie Hipsterig ist)?

Spontaner? Sprich ungeplant, statt vorher gründlich überlegt wie und warum - kost ja nix und wegschmeißen kann man ja immer?

Lebendiger? Wie muss ich mir das vorstellen?

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Antwort von Darth Schneider:

Den Begriff „Lebendiger“ finde ich witzig, wirklich „lebendig“ und autentisch würde so ein iPhone Kino Film werden wenn er mit dem Autofocus und der Autobelichtung von Apple und dem Orginal Ton vom iPhone aufgenommen würde.
Gruss Boris

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Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
aber halt nur eine Handvoll Kamera, völlig frei beweglich. ... nur anders. Schneller. Spontaner. Viel lebendiger.
Und jetzt mußt du uns erklären, warum du wegen ein paar cm, und ein bisschen Gewicht weniger in der Hand (im Vergleich zu einer RED z.B.) plötzlich spontaner, schneller und lebendiger bist. Und was heißt das überhaupt?
Vor allem, weil man ja bei einem iPhone-Kinodreh noch genauer ausleuchten und die Kamerabewegungen kontrollieren muss, weil sich in der Post weniger Dinge korrigieren lassen, die Kamera schwieriger ruhig in der Hand zu führen ist etc.

Wie gesagt, bei Gondry sieht man, wie das Sinn machen kann (z.B. wenn er die Kamera mal einfach im Laufrad mitdrehen lässt), aber der ist ja auch ein viel visuellerer und verspielterer Regisseur.

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Antwort von DV_Chris:

cantsin hat geschrieben:
Nochmals, das iPhone hat nichts einfacher oder "befreiender" bei diesem Dreh gemacht, weil trotzdem aufwendig geleuchtet und geriggt wurde und das iPhone an Jibs, Dollys etc. gehangen haben muss. Durch das iPhone wurde der Dreh höchstens komplexer, weil ja da permanent Material vom begrenzten internen Speicher geholt werden musste und anschliessend die Kamera neu eingeriggt.
Ich vermute mal, die hatten mehr als ein iPhone ;-)

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Antwort von Jott:

Ich erklär das hier nicht, wozu? Kein Unterschied zwischen 150 Gramm und ein paar Kilo? Echt?

Der Soderbergh als Regisseur und Kameramann in Personalunion erklärt doch den Effekt. Der stellt sich ein, ob von Apple gesponsert oder nicht. In beiden Fällen hatte er sicher Spaß.

Das Material pumpt sich übrigens permanent in die Cloud.

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Antwort von cantsin:

DV_Chris hat geschrieben:
cantsin hat geschrieben:
Durch das iPhone wurde der Dreh höchstens komplexer, weil ja da permanent Material vom begrenzten internen Speicher geholt werden musste und anschliessend die Kamera neu eingeriggt.
Ich vermute mal, die hatten mehr als ein iPhone ;-)
Ja eben, und das bedeutet bei einer Produktion wie "Unsane", dass bei jedem Kamerawechsel Einmessungen bzw. Color Charts angesagt sind, Rigs neu feinjustiert werden müssen etc.

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Antwort von iasi:

http://www.indiewire.com/2018/01/steven ... 201921769/

so recht sagt er hier leider auch nicht, weshalb seine Wahl denn nun auf ein iPhone viel

Immerhin wird jedoch deutlich, dass sein selbfinanzierter letzter Film nicht so sonderlich gut gelaufen war ... Vielleicht mit ein Grund eventuelle Geldquellen zu nutzen, die ein Apple-Phone-Dreh wohl aufgetan hatte.

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Antwort von DV_Chris:

iasi hat geschrieben:
Immerhin wird jedoch deutlich, dass sein selbfinanzierter letzter Film nicht so sonderlich gut gelaufen war ... Vielleicht mit ein Grund eventuelle Geldquellen zu nutzen, die ein Apple-Phone-Dreh wohl aufgetan hatte.
Logan Lucky?

Bei einem Budget von $29 Millionen bis dato $47.3 Millionen eingespielt.

Klar, ein Iasi Einspielergebnis ist das nicht...

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Antwort von iasi:

DV_Chris hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Immerhin wird jedoch deutlich, dass sein selbfinanzierter letzter Film nicht so sonderlich gut gelaufen war ... Vielleicht mit ein Grund eventuelle Geldquellen zu nutzen, die ein Apple-Phone-Dreh wohl aufgetan hatte.
Logan Lucky?

Bei einem Budget von $29 Millionen bis dato $47.3 Millionen eingespielt.

Klar, ein Iasi Einspielergebnis ist das nicht...
ja ja ... und all das Geld fließt natürlich direkt von der Kinokasse auf"s Konto der Produktionsfirma ... die Kinos sollen schließlich froh sein, dass sie ihn zeigen und dabei Popcorn verkaufen dürfen.

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Antwort von eXp:

Also man kann sagen was man will, aber für mich sieht der Look einfach scheiße aus, wie ein schlichter Urlaubsfilm. Wenn ich da schon die ausgebrannten Highlights sehe.
28 Days Later sah damals auch schon so extrem kacke aus ! Darum hat mir der Film auch nie gefallen, weil er mit diesem DV Look aussieht wie eine billig dahingerotzte Low-Budget Gurke aussieht.

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Antwort von Darth Schneider:

Wir haben ja bis jetzt kein Making of gefunden im Netz, noch ein auschlagekräftiges Foto vom Dreh. Also wissen wir auch noch überhaupt nichts konkretes darüber.
So wie der Trailer für mich herüberkommt könnte der Film schon auch ganz gut Indy mässig mit sehr einem kleinem Budged und mit einem Minimum an Licht und technischem Aufwand gedreht worden sein. Das würde dann so ja schon durchaus einen Sinn ergeben und wäre etwasbesonderes.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das jetzt Sonderbergh so blöd ist und das ganze mit dem iPhone Triller mehr oder weniger Show ist und nur ein reiner Werbegag mit Apple. Und das der Triller in Wirklichkeit eine teure HighEnd Hollywood Produktion sein soll, glaube ich niemals. Sorry der Trailer sieht gar nicht danach aus. Schaut ihn euch nochmal an.
Ich denke das hat weder Sonderbergh noch Apple wirklich nötig, und auch nicht wirklich viel Nutzen davon. Apple nicht weil der Trailer ja gar keine schönen Bilder enthält und Soderbergh nicht, weil es ja nicht der erste iPhone Film ist und weil er mit diesen Filmaufnahmen ja auch nicht gerade angeben kann, oder es auch sonst jetzt wegen dem iPhone ja keine besondere Leistung von ihm ist, wenn es jetzt eine teure Produktion wäre, was ich aber nicht glaube.
Gruss Boris

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Antwort von Jott:

Irgendwo stand was von in einer Woche runtergedreht. Kann also nicht soooo teuer gewesen sein.

Der Soderbergh hatte sich wohl in den Kopf gesetzt, das mal so zu machen mit dem Handy - eigentlich wollte er ja gar keine Filme mehr machen, richtig? Vielleicht ging ihm das ganze Getue rund um die Kamera am Set auf den Senkel und er hatte einfach mal Lust, zu schauen, wie das mit einem Handy so wird? Er spricht ja von Befreiung. Wird schon noch durch die Medien gezogen werden, und man erfährt dann mehr über die Hintergründe. Und Making Ofs wären wirklich interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, dass da außer einem Stativ mit Halterung und einem kleinen Handygimbal auch kein nennenswertes Gerigge stattfand. Ich sehe zumindest im Trailer nichts, was mehr Aufwand bedingen würde.

Da werde ich mal gespannt ins Kino gehen. Wenn der Film was taugt und einen packt, sucht man auch nicht mehr nach ausgebrannten Lichtern ...

"dersuperpro1337 hat geschrieben:
es ist eine unfassbare Doppelmoral, mit einer billigen Kamera zu filmen aber dennoch unfassbar teure und komplexe Technik für alles weitere zu verwenden.
Das weißt du doch gar nicht? Da scheint mir recht viel available light die Basis zu sein. Was, wenn sich im Zuge des unterstellten Apple-Sponsorings rausstellen sollte, dass die "unfassbar teure und komplexe Technik" ein Macbook mit fcp x war? :-)

"The director even began editing the film on set, letting the actors see a near-final product before they finished their parts."

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Antwort von Frank Glencairn:

Der Fairness halber muss man schon sagen,das war tatsächlich ne Skeleton Crew.

Ein Beleuchter, 2 Boomer, 1 Mixer, Assistant Director, und er selbst an der Kamera - das wars dann auch weitgehend, vom Art Department und dem Second Unit etc. mal abgesehen.

Nicht mal für die Farbkorrektur gibt's nen Credit.

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Antwort von r.p.television:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Der Fairness halber muss man schon sagen,das war tatsächlich ne Skeleton Crew.

Ein Beleuchter, 2 Boomer, 1 Mixer, Assistant Director, und er selbst an der Kamera - das wars dann auch weitgehend, vom Art Department und dem Second Unit etc. mal abgesehen.

Nicht mal für die Farbkorrektur gibt's nen Credit.
Wenn dem wirklich so war dann ist es nicht mehr grundsätzlich so albern.
Aber ich verstehe trotzdem nicht warum dann beispielsweise keine GH5, A7sii etc. verwendet wurde. Auch hier braucht man keinen DIT, man MUSS nicht graden (je nach PP) und ich behaupte dass die Handhabung dieser Kameras auf jeden Fall besser zu händeln ist als ein iPhone. Von daher ist Soderbergh entweder ein Apple-Fanboy oder es ist PR.

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Antwort von rdcl:

Es kann ja durchaus sein dass er einfach Bock hatte das mal auszuprobieren. Ich finde das jetzt auch nicht grundsätzlich albern, nur das Ergebnis ist einfach nicht mein Fall.

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Antwort von Axel:

r.p.television hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Der Fairness halber muss man schon sagen,das war tatsächlich ne Skeleton Crew.
(...)
Nicht mal für die Farbkorrektur gibt's nen Credit.
Wenn dem wirklich so war dann ist es nicht mehr grundsätzlich so albern.
Aber ich verstehe trotzdem nicht warum dann beispielsweise keine GH5, A7sii etc. verwendet wurde. Auch hier braucht man keinen DIT, man MUSS nicht graden (je nach PP) und ich behaupte dass die Handhabung dieser Kameras auf jeden Fall besser zu händeln ist als ein iPhone.
Dem stimme ich zu 100% zu.

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Antwort von Frank B.:

r.p.television hat geschrieben:
Aber ich verstehe trotzdem nicht warum dann beispielsweise keine GH5, A7sii etc. verwendet wurde.
Wahrscheinlich, weil er dann von Apple keine Kohle bekommen hätte.

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Antwort von r.p.television:

"Frank B." hat geschrieben:
r.p.television hat geschrieben:
Aber ich verstehe trotzdem nicht warum dann beispielsweise keine GH5, A7sii etc. verwendet wurde.
Wahrscheinlich, weil er dann von Apple keine Kohle bekommen hätte.
Das dürfte ohnehin klar sein. Ich finde halt die heuchlerische Argumentation doof. Von wegen Freiheit beim Filmen etc. Das iPhone ist auf jeden Fall schwerer zu händeln für einen professionellen Dreh als andere Low-Budget-Optionen.
Aber für Clickbaits ist das natürlich perfekt.
Komischerweise werden für sowas immer nur Apple-Produkte bemüht. Warum erklärt sich aber auch selbst. Auf der einen Seite die treudoofen Apple-Jünger die so eine Nachricht natürlich daheim abfeiern ohne wahre Gründe zu hinterfragen, auf der anderen Seite die Apple-Hater die nur darauf warten die nächste Apple-Propaganda zu zerfleischen. Fertig ist der Zündstoff und man hat PR für lau.

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Antwort von Darth Schneider:

Warum soll den das filmen mit einem iPhone jetzt plötzlich so schwer sein ?
So viel mehr wie draufhalten und filmen, Vieleicht noch mit dem Touchscreen die Schärfe und die Belichtung fixieren. Aber viel mehr geht ja eh nicht.
Gruss Boris

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Antwort von r.p.television:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Warum soll den das filmen mit einem iPhone jetzt plötzlich so schwer sein ?
So viel mehr wie draufhalten und filmen, Vieleicht noch mit dem Touchscreen die Schärfe und die Belichtung fixieren. Aber viel mehr geht ja eh nicht.
Gruss Boris
Sagen wir es anders herum. Was rechtfertigt das iPhone gegenüber der Verwendung von den üblichen Kandidaten wie A7sii, A7riii, A6500, Gh5, Canon 5D Mark IV etc. etc.
Eingeriggt nicht wesentlich schwerer. Besser zu kontrollieren. Bessere Objektive. Bessere Codecs. Kurzum. Der visuelle Output ist potenziell besser.
Wir werden immer wieder bei dem Punkt landen dass Soderbergh entweder Fanboy ist oder er die Kohle von Apple dankend angenommen hat. Komischerweise dreht niemand nen Film mit nem Samsung S8 o.ä. bzw es wird darüber nicht im gleichen Maße bereichtet. Kameras sind hier genauso gut oder je nach Version auch mal besser. Aber andere Firmen besitzen auch nicht so ein Propanda-Ministerium wie Apple. Von daher haben all diese News mit Apple-Produkten immer so ein Geschmäckle.

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Antwort von Jott:

r.p.television hat geschrieben:
Auf der einen Seite die treudoofen Apple-Jünger die so eine Nachricht natürlich daheim abfeiern ohne wahre Gründe zu hinterfragen, auf der anderen Seite die Apple-Hater die nur darauf warten die nächste Apple-Propaganda zu zerfleischen. Fertig ist der Zündstoff und man hat PR für lau.
Hätte er ein Samsung genommen, dann hätte sich niemand daran gestört! :-)

Glühende Samsung-Jünger und Samsung-Hater haben jedenfalls noch keine Threads wie diesen zustande gebracht, oder entgeht mir was?

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Antwort von DV_Chris:

Offenbar ist noch niemand hier in den Sinn gekommen, dass Soderbergh genau so einen "iPhone Look" wollte. Und was liegt somit näher als ein iPhone zu verwenden?

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Antwort von Jott:

"Normal" drehen und in der Post den iPhone-Look simulieren? Aus Gold Scheiße machen ist ja die einfachere Richtung.

Aber mal ausgehend davon, dass die volle Tiefenschärfe gestalterische Absicht ist: wie würde man denn mit gängigen 4K+-Cinecams oder auch einer Filmknipse mit Blende 22 oder noch weiter geschlossen drehen, ohne in die Beugung zu kommen? Vom Lichtbedarf reden wir mal gar nicht.

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Antwort von Darth Schneider:

An Dv Chris
Doch, mir schon das habe ich so ziemlich am Anfang schon geschrieben, ich gehe davon aus das er den i phone Filmlook halt einfach wollte. Ein iPhone dabei zu benutzen ist Vieleicht nicht der einfachste Weg, bei einem Kinofilm, aber der sicher der effektivste.

Die Details würden mich interessieren, mit welcher App wurde aufgenommen, wie haben die, die Filmdaten gespeichert und gesichert und in welchem Format, wieviele und welche iPhones waren mit welchen Hilfsmitteln und welchem Zubehör im Einatz ?
Gruss Boris

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Antwort von Framerate25:

Leute, ich versteh das Gewetter nicht. Sind da vielleicht ein paar auch sauer weil sie sich für Schweinekohle eine RED oder sonstiges Geschlunse leihen/kaufen und es über die 2000View"s bei YT nicht geschafft haben? Und dann kommt so ein Soderbergh, dreht technisch mit dem letzten Müll und landet atok im Kino....ja, das brennt auf der Seele. Ob Iphone, Mini DV oder sonst was, gute Filme mit Tiefgang, Aussage und buntem Bild machen und fertig. Ich kann mit ner RED/ARRI auch 1,5 Stunden ne voll Wasser laufende Mülltonne filmen, mit Licht, ner 20 köpfigen Crew, den abgefahrensten Lichtmanagement und und und......und trotzdem wills keiner sehen! Sowas aber auch?!?...war doch ne RED/ARRI/Sonstwas......
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Die Details würden mich interessieren, mit welcher App wurde aufgenommen
Mich allerdings auch. Möglich wäre irgendwas von dem:

https://www.google.de/search?q=Objektiv ... 20&bih=945

Und vielleicht irgendwas von dem :

https://filmora.wondershare.de/videobea ... eiten.html


Wobei ich mir gut denken kann, das irgendein abgefahrener Freak extra für die Produktion was zusammengeschnibbselt hat. Denn nach nackter Iphone Videofunktion sieht mir das nicht aus. Alleine schon der FPS wegen.

Is mir auch Jacke wie Hose, ich bin gespannt auf den Film. Das Thema interessiert mich und mich hat der Trailer gut angefixt. Von daher wird die Story mich packen.

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Antwort von r.p.television:

Framerate25 hat geschrieben:
Leute, ich versteh das Gewetter nicht. Sind da vielleicht ein paar auch sauer weil sie sich für Schweinekohle eine RED oder sonstiges Geschlunse leihen/kaufen und es über die 2000View"s bei YT nicht geschafft haben? (....)
Im Prinzip kann Soderbergh machen was er will. Er kann auch gerne die Super8-Kamera seines Vaters ausm Speicher holen und den Ton mit nem alten 8-Spur aufzeichnen. Oder aufm iPhone, oder nem HTC, oder nem Samsung what ever.

Was langsam auf die Eier geht ist diese Berichterstattung "aufm iPhone gedreht", "xy hat mit iPhone das gedreht", "Spielfilm XYZ auf iPhone gedreht". Wenn es denn so UNWICHTIG ist mit was gedreht wird, warum muss man es dann immer an die höchste Glocke im Dorf hängen wenn etwas mit dem iPhone gedreht wurde?
Damit die Hipster besser schlafen können?
Wurde ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben?
Fallen keine Reissäcke (oder Fahrräder) mehr in China um?

Manche mögen es vielleicht cool finden wenn man das Setup an einem Filmdreh abspeckt. Finde ich auch cool. Ich brauch keine RED, ich brauch keinen Rückenstreichler wenn ich mit der Kamera oder der Steadicam rückwärts laufe. Ich brauche auch kein Catering-Zelt und den fünften Grip-Assistenten. Aber eine Kamera statt einem Telefon wäre schon nice zum Arbeiten. Smartphones nerven im Alltag schon genug. Ich muss damit nicht auch noch Filme drehen oder nun lesen "ob das nun die neue Zukunft des Films" ist. Es mag Nischen dafür geben, aber bei nem rein szenischen Film ist das meiner Meinung nach nur albern und reine PR.

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Antwort von Frank B.:

Seh ich ähnlich. Ein Film allein auf nem Handy gedreht, wird amateurhaft und scheiße. Man kann maximal das Bild mit nem Handy aufnehmen. Damit ist man aber stark festgelegt, wenn man anschließend nicht mit massiver Nachbearbeitung dran geht. Wie andere vor mir schon sagten, wird für nen Filmdreh wesentlich mehr gebraucht als ein bildlieferndes Gerät. Ich hab auch schon gemalte Filme gesehen oder computergenerierte. Man kann auch mit nem Scanner Bilder aufnehmen.
Das mit dem Hype um das IPhone sehe ich auch als Macke. Es gibt auch andere Smartphones mit guten Kameras. Man bekommt offensichtlich aber mehr Geld von Apple als von HTC oder Samsung oder man hat schon seine Seele verkauft an Apple und macht ganz kostenfrei Werbung für die.

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Antwort von Frank Glencairn:

Framerate25 hat geschrieben:

Und vielleicht irgendwas von dem :

https://filmora.wondershare.de/videobea ... eiten.html
Einsteigerfreundliche Videobearbeitung. Keine Einarbeitung notwendig.
300+ Effekte wie z.B. Übergänge & Overlays für beeindruckende Videos.
Hahaha, bestimmt die erste Wahl von Sonderbergh für's Editing :-)

Ich schätze mal auf dem Phone lief FilMicPro, soweit ich weiß das einzig halbwegs brauchbare für sowas.

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Antwort von Jott:

Es wurde auch jahrelang an die große Glocke gehängt, wenn irgendwas mit Red gedreht wurde. Andächtig wurde das rote Logo im Abspann angebetet. Du meine Güte. Am besten das iP-Wort durch xxx ersetzen beim Posten, damit’s keine PR ist.

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Antwort von Funless:

Ehrlich gesagt kann ich das kindische gemotze und gemaule hier auch nicht nachvollziehen. Von wegen „uiiiii der Soderbergh hat sich verkauft an Apple uhuhuhuuuu“, so‘n Schmarrn. Aber solange er auf RED gedreht hat war er cool und innovativ oder was? Genauso‘n Schmarrn. Jeder der sich auch nur halbwegs mit Film beschäftigt weiß, dass Soderbergh schon immer experimentierfreudig und offen für neue Wege war und aufgrund seines Erfolgs und (ich nenne es mal) Standings in Hollywood somit in der Lage ist seine filmischen Experimente dem breiten Publikum zugänglich zu machen, welche dann von anderen Filmemachern adaptiert und sogar etabliert wurden. Schaut euch bspw. mal in Bezug auf Kameraführung, Framing und Bildsprache Soderberghs The Limey von 1999 und dann Sam Esmails Mr. Robot von 2015 an. Mann müsste ja schon blind sein um das nicht zu erkennen.

Und nun hatte Soderbergh halt Bock darauf einen Film mit‘nem iPhone und einer Minimalcrew innerhalb einer Drehzeit von einer Woche zu machen, nicht mit‘ner hippen Hobbyfilmer GH5 oder einer A7-sonstwas oder Fuji XYZ (von Filmchen mit denen ist YouTube nämlich voll bis zum geht nicht mehr), nein mit‘nem iPhone. Wer eines halbwegs funktionierendem Langzeitgedächtnisses nicht mächtig ist, kann ja Google anschmeißen um festzustellen, dass Apple damals die Kamera des iPhone 7 Plus besonders beworben hatte (jede Wette selbst hier auf slashCAM wurde es erwähnt). Soderbergh (weil sowieso experimentierfreudig) wird sich gefragt haben „Uii so gut, dass ich damit selbst einen Film machen kann?“ und dann wird er das Projekt gestartet haben. Und selbst wenn Apple bei der Finanzierung was beigetragen haben sollte, so fuckin‘ what??? Habt ihr Besserwisser alle so wenig Ahnung vom Filmemachen, dass ihr nicht wisst dass 90% der Zeit eines Filmemachers in seinem Berufsleben für das Auftreiben von Investorengeldern draufgeht? Also wenn Apple da Kohle beigesteuert haben sollte, dann wird Soderbergh es mit Kusshand angenommen haben, so wie jeder Filmemacher der die Realisation seines Films als Ziel hat und nicht das was irgendwelche Internetverschwörungstheoretiker von ihm halten.

Und vielleicht mal daran gedacht, dass wenn Soderbergh es mit einem iPhone machen kann, dass Ihr das dann mit euren GHs, BMs, A7‘nern erst Recht machen könntet? Vielleicht will Soderbergh euch das mitteilen, sofern er euch überhaupt etwas mitteilen will.

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Antwort von Frank B.:

Mir ist es egal, was inhaltlich dieser Soderbergh dreht. Mir ist es auch egal, womit er andere Projekte umgesetzt hat. Ich habe mich mit seinem Werk nicht beschäftigt. Mir ging es um die (technische) Frage, warum jemand einen professionellen Film mit einem speziellen Handy dreht.
Weils ihn interessiert hat und weil das Gerät damals in der Werbung war, sind natürlich auch Deutungsmöglichkeiten.

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Antwort von Darth Schneider:

Leute beziehungsweise Künster treffen manchmal künstlerische Entscheidungen die nicht für jeden Zuschauer einen Sinn ergeben.
Gruss Boris

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Antwort von motiongroup:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ja, meine Suche vorhin war genauso erfolglos. Ich denke auch das ganze ist ein PR-Stunt - Schlagzeilen für den Film/Schlagzeilen für's Phone (das sich extrem schlecht verkauft) - everybody wins.

Der Frank macht laune und hat den Ming Chi Kuo grad auf dem Schoß sitzen und weis da genaueres..:))) das neue iphön wird Rund nein nicht nur Rund es wird ne Kugel damit sich der SoderbergH beim Filmen leichter tut..

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Antwort von Jott:

Werdet ihr auch so durchdrehen, wenn die ersten Red Hydrogen-Besitzer ihre Handyfilme drehen? Es werden schnell 50 blöde Kameratests auftauchen, 100 noch blödere Blümchen- und Katzenfilme, aber irgend jemand (igitt, PR) wird auch genau so schnell den ersten szenischen Kurzfilm damit drehen. Mit nix außer vielleicht einem Minigimbal für ein paar Hunderter. In ein paar Monaten ist es so weit.

Eines der iPhones von "Tangerine" hat's übrigens ins Academy Museum geschafft. Hier zeigt Baker noch mal das Setup beim Dreh von 2014 (!). Wer sagt denn, dass Soderbergh da drei Jahre später mehr aufgefahren hat? Okay, laut Trailer offensichtlich auch ein Stativ. Und ein Dröhnchen.



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Antwort von Frank B.:

Wer dreht denn hier durch?
Ich verspüre hier wenig Aufregung. Allerdings einen Blumenstrauß an Vermutungen. Das einzige, was einigen Schreibern hier vorzuwerfen wäre, wäre Unverständnis. Unverständnis versucht man immer aufzuräumen durch Erklärungen, die man findet. Diese Erklärung wird nicht immer deckungsgleich sein, mit der, die der Künstler für seine Entscheidung gibt. Wir Menschen sind sehr geneigt, bei relativ blödsinnigen Entscheidungen von vermeintlich klugen Leuten, auf Gründe dafür zu spekulieren, die in den Aussagen der klugen Leute nicht vorkommen.

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Antwort von cantsin:

Wir leben leider im Social Media-influencer marketing- Zeitalter, in dem Werbe-/Sponsoringdeals mit Geheimhaltungs-Knebelverträgen, Promis als "Markenbotschafter" etc. die Regel sind - und viele Kreative ohne diese Deals nicht mehr von ihrer Arbeit leben können. Da ist es schon okay, wenn in Foren wie diesem mal Werbestatements hinterfragt werden.

Ah ja, jott, hast Du eigentlich einen Vertrag mit Apple? Deine Beiträge auf diesem Forum gehen doch immer über eine Firma und in eine Richtung. Ich hoffe, Du machst das nicht für lau.

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Antwort von Jott:

Du meine Güte.

Ich finde es faszinierend, dass man mit einem Telefon einen Spielfilm drehen kann. Darüber unterhält man sich hier. Sorry, dass Soderbergh ausgerechnet ein Obstmodell dafür genommen hat. Soll ich in allen Beiträgen "iPhone" gegen "Telefon" ersetzen, wäre das dann für dich politisch korrekter?

Wenn du was zum Schmunzeln möchtest: mit Apple habe ich nichts zu tun (außer halt die berufliche Nutzung ihrer Produkte aufgrund bester Erfahrungen über laaaange Zeit), aber auf der Kundenliste steht Microsoft! Von denen kriege ich Geld! :-)

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Antwort von scrooge:

Ich habe vor 8 Jahre einen Spielfilm mit einer HDV-Cam gedreht. Ein Thriller, bei dem ich der Einfachheit halber mit Autofocus gedreht habe. Der kleine Sensor machte es möglich.
Vor 5 Jahren habe ich einen Spielfilm mit einer DSLR gedreht. Wieder ein Thriller, diesmal mit Rig, ständigem Focuspulling und trotzdem (weil No Budget) mit kleinem Team.
Die Bildqualität und auch die ästhetische Qualität des zweiten Films waren erwartungsgemäß deutlich besser. Dafür war der Dreh schwieriger.

Nun habe ich einige Testaufnahmen mit einem iPhone 7 gemacht (nicht das 7 Plus, sondern das kleine). Natürlich fehlt wegen des kleinen Sensors auch hier wieder die Tiefenunschärfe. Aber vom DOF abgesehen erinnern mich die Farben und die Bildwirkung der iPhone-Aufnahmen eher an die DSLR als an die HDV-Cam. Ich bin sehr angenehm überrascht. Ebenfalls überrascht hat mich der optische Bildstabilisator.
Ich will in Kürze mit etlichen Leuten von der Schauspielschule mal ein Miniprojekt machen. Das iPhone kommt in ein sehr kompaktes Rig, Ton wird über externes Mikro direkt in die Kamera aufgenommen, nur available Light eingesetzt. Das wäre wirklich mal die "unterste Ausstattungsvariante".
Bin gespannt wie das Ergebnis wird. Aber eines weiß ich jetzt schon: der Dreh wird technisch wesentlich einfacher werden, als mein DSLR-Film.

CU
Hartmut

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Antwort von Jott:

Guck mal, Cantsin, noch einer mit Apple-Vertrag.

(Sorry, musste sein, ich hör ja schon auf ...)

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Antwort von Frank B.:

Ja, komisch. Wieder keiner mit nem HTC oder nem Samsung.

Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, ob man mit einem anderen Handy nicht eben solche guten Filme drehen kann wie mit nem iPhone. Mein nächstes Handy sollte ja ein iPhone werden, aber diese Fragestellung inspiriert mich jetzt eher dazu, was anderes zu kaufen.

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Antwort von Axel:

Jott hat geschrieben:
Ich finde es faszinierend, dass man mit einem Telefon einen Spielfilm drehen kann. Darüber unterhält man sich hier. Sorry, dass Soderbergh ausgerechnet ein Obstmodell dafür genommen hat. Soll ich in allen Beiträgen "iPhone" gegen "Telefon" ersetzen, wäre das dann für dich politisch korrekter?
Es muss kein abendfüllender Spielfilm sein. Vor vielen Jahren gab es The Commuter:


... mit einem Nokia gedreht. Warf damals die Frage auf, einen wie hohen Anteil am "production value" eigentlich die relative Bildqualität hat. Die Antwort, die DV Rebel - Autor Stu Maschwitz gegeben hätte: kommt drauf an.

Wer nämlich auf Bildqualität als wichtigstes Qualitätsmerkmal setzt, hat nichts begriffen. Und umgekehrt, wer aus Budgetgründen keine Kinoqualität erzeugen kann, darf Bildqualität nicht zum Thema seines Films machen (seht her, welche Pracht!), sondern muss an den übrigen Parametern arbeiten.

Oder (bei mir fast unvermeidbar) Kubrick: Inhalt ist hundertmal wichtiger als Form. Wenn das Was interessant ist, ist es - fast - egal, wie es gefilmt ist.

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Antwort von rainermann:

Der Soderbergh hasst das monströse, gewaltige, unflexible Studiosystem mit allem drum und dran. Das sagt er ja selbst immer wieder.
Ganz bewusst hat er auf einem Smartphone gedreht, um in jeder Hinsicht flexibler zu sein. Also flexibler beim Dreh an sich (Ideen spontaner umsetzen) und flexibler in Hinsicht darauf, dass er dadurch für weniger Geld drehen und dadurch unabhängiger von Studiobossen sein Ding durchziehen kann.
Daher würde mich überhaupt nicht wundern, wenn er von Apple nur ein paar phones kostenlos bekommen hat - evtl. ein paar Macs dazu mit FCPX ;-) und sonst nen feuchten Händedruck.
Warum sollen sie ihm was nachträglich bezahlen, wenn er es so oder so auf diese Art und Weise gedreht hätte.
Und aus seiner Argumentation heraus (schneller, billiger, flexibler) würde es auch keinen Sinn machen, das ganze wieder mit einem fetten Rig schwerfällig und unflexibler zu verbasteln, wie hier teils vermutet wird.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen... manche packen ihren Wagen für einen Dreh möglichst voll mit allem drum und dran - ich schau jedesmal, das ich möglichst wenig und nur das wichtigste mitnehme.
Natürlich muss man vorher genau wissen, was man braucht und die Abläufe genau durchgehen...

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Antwort von scrooge:

"Frank B." hat geschrieben:
Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, ob man mit einem anderen Handy nicht eben solche guten Filme drehen kann wie mit nem iPhone. Mein nächstes Handy sollte ja ein iPhone werden, aber diese Fragestellung inspiriert mich jetzt eher dazu, was anderes zu kaufen.
Die App Filmic Pro gibt es auch für Android. Wenn du dir ein kompatibles Android-Smartphone mit guter Kamera holst, macht es wahrscheinlich keinen Unterschied.

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Antwort von Framerate25:

Axel hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Ich finde es faszinierend, dass man mit einem Telefon einen Spielfilm drehen kann. Darüber unterhält man sich hier. Sorry, dass Soderbergh ausgerechnet ein Obstmodell dafür genommen hat. Soll ich in allen Beiträgen "iPhone" gegen "Telefon" ersetzen, wäre das dann für dich politisch korrekter?
Es muss kein abendfüllender Spielfilm sein. Vor vielen Jahren gab es The Commuter:


... mit einem Nokia gedreht. Warf damals die Frage auf, einen wie hohen Anteil am "production value" eigentlich die relative Bildqualität hat. Die Antwort, die DV Rebel - Autor Stu Maschwitz gegeben hätte: kommt drauf an.

Wer nämlich auf Bildqualität als wichtigstes Qualitätsmerkmal setzt, hat nichts begriffen. Und umgekehrt, wer aus Budgetgründen keine Kinoqualität erzeugen kann, darf Bildqualität nicht zum Thema seines Films machen (seht her, welche Pracht!), sondern muss an den übrigen Parametern arbeiten.

Oder (bei mir fast unvermeidbar) Kubrick: Inhalt ist hundertmal wichtiger als Form. Wenn das Was interessant ist, ist es - fast - egal, wie es gefilmt ist.

Unterschreibe ich so!

Beispiel Regentonne. Ich stell 50 8K Monster drumrum und filme wie sie vollläuft - tolllll.......spannend, wie das Liebesleben der Pflastersteine.

Nur, wenn ich einen Film angepriesen bekomme, interessiert mich in erster Linie das Thema, weniger die Umsetzung. Ob da jetzt ein ganzer Indianerstamm umgesiedelt werden musste oder eine 1:1 Pappkopie eines Flugzeugträgers gebastelt werden mußte oder auch das Budget. Das ist alles auf die Brustklopferei.
Ein guter Film darf polarisieren aber in jedem Fall aus seiner Aussage. Ich weiß nicht woher der Benchmark kommt: Je mehr Gerümpel am Set, desto professioneller?!?

Aber in dem aktuellen Beispiel hätte die Aussage: "...gedreht mit einem Smartphone" womöglich genügt. Oder würden wir uns jetzt dann das Maul fusselig reden, welches es denn nun war?

Mhhhh, egal. Wars halt aus der Obstabteilung. Und wenn das RED-Phone da ist, kann ja mal einer damit ein schönes Filmchen machen. Warum nicht, wenn das Thema Tiefgang hat, sehe ich ihn mir an.

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Antwort von dosaris:

irgendwie verstehe ich nicht, dass so viele auf einen solch platten Werbegag abfahren:

wurde denn irgendwo behauptet, dass der Film ausschließlich u in voller Länge mit cell phone
gedreht wurde?

wahrscheinlich nicht !?!

es reicht also wenn ein take davon so gedreht wurde. Oder wenn die
Dramatugie so gesetzt wurde, dass irgendeine Figur des Films ein cellphone zum
drehen einsetzt. Und schon hat man eine "seriöse" Berichterstattung über die
Video-Qualität der cellphones (die unbestritten besser geworden ist).

Ab sofort haben die einen selbst laufenden Werbegag installiert, der umsatzfördernder ist
als alle bezahlten Werbespots.

also wohl doch nur "fake-news" .??

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Antwort von rainermann:

Wie gesagt, ich denke nicht, dass das aus Werbegründen geschah. Würde ja auch gar nicht zu Soderbergh in diesem Zusammenhang passen.
Dem geht's halt ähnlich, wie mir - macht lieber alles selbst, obwohl oft ein Team bezahlt werden würde. Da ist man teilweise schneller, flexibler.. geht natürlich nicht immer... Geld ist dem doch in dem Zusammenhab egal, sonst würd er halt wieder nen neuen Ocean-Film drehen (was er aber ja eben gerade nicht will)

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Antwort von Jott:

dosaris hat geschrieben:
wurde denn irgendwo behauptet, dass der Film ausschließlich u in voller Länge mit cell phone
gedreht wurde?

wahrscheinlich nicht !?!
Du musst wohl hinnehmen, dass es doch so ist:
"Taking a page from Sean Baker’s “Tangerine,” Soderbergh shot the whole movie on an iPhone."

Hier der Originalartikel, der das ganze Bohei ausgelöst hat:
http://www.indiewire.com/2018/01/steven ... 201921769/

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Antwort von Frank Glencairn:

rainermann hat geschrieben:
Der Soderbergh hasst das monströse, gewaltige, unflexible Studiosystem mit allem drum und dran. Das sagt er ja selbst immer wieder.
Ganz bewusst hat er auf einem Smartphone gedreht, um in jeder Hinsicht flexibler zu sein. Also flexibler beim Dreh an sich (Ideen spontaner umsetzen) und flexibler in Hinsicht darauf, dass er dadurch für weniger Geld drehen und dadurch unabhängiger von Studiobossen sein Ding durchziehen kann.
Erst mal hat das "Studiosystem" nichts mit dem Gewicht der Kamera zu tun - eigentlich nicht mal mit der Kamera überhaupt.
Zweitens ist ein Handy weder schneller noch flexibler oder spontaner, sondern langsamer und unflexibler als ne normale Kamera.
Was die angebliche "Spontanität" bei solchen Produktionen betrifft, das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.

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Antwort von Jott:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Der Macher von Tangerine sieht das exakt anders. Oben ist schon was verlinkt. Entsprechende weitere Interviews und Making Of's finden sich im Netz. Der Typ hat wohl unbestritten einen recht erfolgreichen Spielfilm hingelegt. In die Hauptlocation - die Donut-Bude - hätte ein Kerl wie du mit ner Ursa auf Steadicam gar nicht erst reingepasst! :-)

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Antwort von scrooge:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Zweitens ist ein Handy weder schneller noch flexibler oder spontaner, sondern langsamer und unflexibler als ne normale Kamera.
Was die angebliche "Spontanität" bei solchen Produktionen betrifft, das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Da wage ich doch mal zu widersprechen:
Ein Handy ist natürlich nicht so flexibel wie eine Kamera. Aber schneller/spontaner ist es schon. Als DOP weißt du ja, dass alleine das Drehen mit hoher Tiefenschärfe schonmal Zeit spart. Und beim Drehen in kleinen Wohnungen bist du mit so einem kleinen Gerät natürlich auch beweglicher - vom Drehen im Auto ganz zu schweigen.
Apps wie "Filmic Pro" erlauben manuelle Justage von Focus, Blende und Weißabgleich sehr komfortabel.
Ob das Ergebnis dann visuell deinen Ansprüchen genügt ist eine andere Frage. Und die hängt, wie wir hier ja schon festgestellt haben, sehr vom individuellen Projekt ab.

LG
Hartmut

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Antwort von rainermann:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
rainermann hat geschrieben:
Der Soderbergh hasst das monströse, gewaltige, unflexible Studiosystem mit allem drum und dran. Das sagt er ja selbst immer wieder.
Ganz bewusst hat er auf einem Smartphone gedreht, um in jeder Hinsicht flexibler zu sein. Also flexibler beim Dreh an sich (Ideen spontaner umsetzen) und flexibler in Hinsicht darauf, dass er dadurch für weniger Geld drehen und dadurch unabhängiger von Studiobossen sein Ding durchziehen kann.
Erst mal hat das "Studiosystem" nichts mit dem Gewicht der Kamera zu tun - eigentlich nicht mal mit der Kamera überhaupt.
Zweitens ist ein Handy weder schneller noch flexibler oder spontaner, sondern langsamer und unflexibler als ne normale Kamera.
Was die angebliche "Spontanität" bei solchen Produktionen betrifft, das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Doch hat es indirekt. Studiosystem: 1 Setup, 1 Stunde Umbau, Einleuchten, Proben, bisschen am Licht korrigieren und dabei bekommt jemand wie Soderbergh (oder ich in kleinem Rahmen) das Ohrensaussen. Wie soll man denn da spontan reagieren und viel neues ausprobieren? Das geht doch gar nicht und das hast Du ja selbst im 3.Satz bestätigt! Und wenn man neues probiert und den Drehplan überzieht, kommen die Produzenten und steigen Dir auf's Dach. Was also tun, wenn man so nicht arbeiten will? Das Team auf's allerkleinste reduzieren, den Studios einen Tritt geben und sich am besten noch ein iphone schnappen und gleich alles selbst drehen und ausprobieren, ohne vor jeder Änderung der Einstellung mit 50 Leuten diskutieren zu müssen. Dann entfällt auch der Schärfeassi, der Objektivwechsel, der Bandwechsel, Chipwechsel, was weiss ich... Der Klaus Lemke macht das doch ganz genauso und da klappts doch auch. Mir hat er das ganze System Lemke selbst mal am Telefon erklärt. Aber 1:1 Soderbergh läuft das da. Nur noch extremer: 1 Kameramann, 1 Tonmann und Lemke. Später noch ein Cutter dazu. Und das ging erst, als er anfing, auf DV zu drehen. Michael Verhoeven ist z.B. so ein Zwischending. Auch er will niemanden, der ihm reinredet. Also produziert er fast alles selbst per Santana-Film. Auch hier Mini-Team und viele seit Jahren dabei. Auch dort haben wir einiges vor Ort improvisiert und ausprobiert (ich war Prod.Assi)

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Antwort von Frank Glencairn:

scrooge hat geschrieben:
[
Ein Handy ist natürlich nicht so flexibel wie eine Kamera. Aber schneller/spontaner ist es schon. Als DOP weißt du ja, dass alleine das Drehen mit hoher Tiefenschärfe schonmal Zeit spart. Und beim Drehen in kleinen Wohnungen bist du mit so einem kleinen Gerät natürlich auch beweglicher - vom Drehen im Auto ganz zu schweigen.
Bei einem Spielfilmdreh ist normal gar nix spontan, weil du sonst das geplante Pensum nicht schaffst, und die ganze Organisation durcheinander bringst..
Jede Szene, jeder Shot ist geplant und vorbereitet, weil alles andere ein völliges Chaos am Set wäre, bei dem nix raus kommt, und jeder Zeitplan und jedes Budget überschritten werden würde. Am Ende des Tages hast du dann ne Menge lustiger Extrashots, aber 5 geplante Einstellungen die du wirklich brauchst, hast du aus lauter Spontanität nicht gedreht, weil dir die Zeit gefehlt hat.

Und ja, natürlich hab ich auch schon mal eine akute Idee noch zusätzlich umgesetzt, oder wenn irgendwo gerade ein tolles Licht war, noch einen zusätzlichen Shot gedreht (dazu hab ich aber kein Handy gebraucht), aber das sind Ausnahmen, die man mal machen kann. Ne komplette Produktion auf sowas zu basiern - eher nicht. Wenn du als Director/DP nicht schon lange vor dem Dreh ganz genau weißt, was du willst/brauchst, hast du deine Hausaufgaben nicht gemacht, und feierst das auf dem Rücken deiner Crew ab.

Ich hab mit Tiefenschärfe noch nie Zeit gespart, weil ich schon vor 25 Jahren gelernt hab, wie man einen Fokus zieht, bzw. genau zu dem Zweck einen Focus Puller am Set hab.

Ob ich eine Kamera (auch in einer Wohnung) von Position A nach Position B bewege, oder ein Handy, spielt zeitlich keine Rolle, weil ich ein großer Junge bin, und absolut in der Lage, eine Kamera mit Stativ hochzuheben und mal schnell woanders hin zu stellen.
Wenn ich aber danach 15 Minuten Umleuchten muss, weil das Handy mit den anderen Lichtverhältnissen nicht zurecht kommt, das bremst mich tatsächlich aus, von den Problemen und Einschränkungen, die eine feste Optik mit sich bringt ganz zu schweigen. Da wirst du zum Sklaven deine Optik, die dich zu gewissen Einstellungen zwingt, anstatt einfach die passende Brennweite zu wählen.

Die heutigen Kameras, egal ob RED, Sony oder BM sind so handlich, daß ich damit weder im Auto, noch im Kühlschrank jemals ein Problem hatte. Das letzte mal wo es im Auto fummlig war, war mit einer Arriflex 235, ist aber letztendlich auch gegangen, auch wenn die Haltung etwas unbequem war.
rainermann hat geschrieben:

Doch hat es indirekt. Studiosystem: 1 Setup, 1 Stunde Umbau, Einleuchten, Proben, bisschen am Licht korrigieren und dabei bekommt jemand wie Soderbergh (oder ich in kleinem Rahmen) das Ohrensaussen.
Ich bekomm auch gleich Ohrensausen von dem Blödsinn.
Als ob man, nur weil man mit einem Telefon dreht nicht umbauen, einleuchten, korrigieren und proben müsste.

Was kommt als nächstes? Daß man kein Makeup, kein Setdesign und kein Catering mehr braucht?

Und was Lemke betrifft, IMHO ist der ein unfassbarer Schwätzer, der völlig unanschaubare Schinken zum Zweck der Eigentherapie dreht.

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Antwort von r.p.television:

scrooge hat geschrieben:

Da wage ich doch mal zu widersprechen:
Ein Handy ist natürlich nicht so flexibel wie eine Kamera. Aber schneller/spontaner ist es schon. Als DOP weißt du ja, dass alleine das Drehen mit hoher Tiefenschärfe schonmal Zeit spart. Und beim Drehen in kleinen Wohnungen bist du mit so einem kleinen Gerät natürlich auch beweglicher - vom Drehen im Auto ganz zu schweigen.
Aber das ist in diesem Zusammenhang doch wirklich absolut irrelevant. Für meine Tante oder ne 16jährige Bloggerin mag es relevant sein wenn sie aus dem Handtäschchen ihr Smartphone holt und lustig los drehen kann. Aus der Hand. Schön verwackelt (egal wie gut der Steadishot arbeitet).
Schau Dir mal den Trailer genau an. Da ist kein einziger - wirklich kein einziger Shot dabei der aus der Hand gedreht wurde. Alles entweder komplett statisch vom Stativ oder Dolly, Gimbal, Jib oder Steadicam.
Und jetzt erklär mir mal warum es einen Unterschied machen soll - bei einem professionellen Dreh - eine Kamera von A nach B zu bewegen die sowieso auf einem Stativ oder nem anderen Support befestigt ist? Wir reden hier bitte nicht vom Unterschied einer wirklich schweren Imax-Kamera zum iPhone. Sondern ein iPhone aufm Stativ (wo man erstmal Halter adaptieren muss) zu beispielsweise ner GH5 oder A7sii oder Mini Ursa aufm Stativ. Und da sind jetzt keine Aufnahmen dabei wo ne Kamera im Kühlschrank filmt etc. Das ist alles Bullshit-Bingo. Das selbe gilt für Einsatz auf Gimbal oder Steadicam. Hier ist sogar das Gegenteil der Fall. Jeder Steadicam- oder Gimbaloperator wird Dir bestätigen können dass es leichter ist smoothe Aufnahmen zu produzieren wenn das gesamte System ein gewisses Mindestgewicht hat, weil mit bestimmten Trägheitsmomenten alle Fahrten ruhiger werden. Deshalb sehen auch die ganzen "Handy-auf-Gimbal"-Shots so scheisse aus. Nicht nur weil die User keine Erfahrung haben, sondern weil es fast unmöglich ist wegen der fehlenden Trägheitsmomente die Schrittintervalle etc. rauszubekommen.
Alles in allem ist ein professioneller Dreh mit einem Handy also keinesfalls eine Erleichterung. Im Gegenteil. Das kann nur jemand denken der noch nie an einem Set gearbeitet hat. Und das sage ausgerechnet ich als Freigeist was ausufernde Set-Logistik betrifft (Lieber weniger als zuviel Leute).
Das kann eigentlich nur PR oder durch Zuschüsse von Apple sein. Oder Soderbergh ist einfach ein Freak.
Jedenfalls wird hier die PR durch grauenhafte Bildästhetik erkauft. Ich will nicht sagen dass ich mir deswegen den Film nicht anschauen würde, aber nur wenn mich die ersten 5 Minute richtig fesseln. Und dann fände ich es immer noch schade dass die Bildästhetik nicht wirklich dem Storytelling dient, wie es beispielsweise bei den Found-Footage-Filmen ist.

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Antwort von Framerate25:

Ja das stimmt schon. Nur weil ein Handy im Spiel ist, heißt das nicht es wäre einfacher. Ich kann mir das nicht vorstellen. Und selbst wenn mit Schulterrig usw gearbeitet wurde, da sind sicher einige Klötze an Zusatzgewicht montiert worden um eben Masse zu erreichen. Oder Gimbals mit langen Hebeln und hohen Gewichten um das Fliegengewicht still zu bekommen.

Allerdings wenn ich mir aktuelle Hollywoodnummern teilweise ansehe, da muß die Kamera auf ner Bettfeder montiert gewesen sein, so wie das Bild wackelt und ruckelt. Absicht? Stil?
Wer weiß.

Aber das Apple da finaziell reingebuttert hat, ich denke das ist das falsche Thema für die. Oder sie konnten es nicht aussuchen und haben halt für ihre Werbung den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach genommen. Sagen wird uns die Wahrheit eh keiner.

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