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Infoseite // State of Cinema: Steven Soderbergh - Was sagt ihr dazu?



Frage von AmateurFilmer:


Hey,

Steven Soderbergh begründet seinen Ausstieg aus dem Filmgeschäft: https://vimeo.com/65060864#

Was sagt ihr dazu bzw. zu seinen Argumenten?

Space


Antwort von Skeptiker:

Zunächst: Über seinen Rücktritt spricht er gar nicht explizit.

Es ist schwierig, Soderberghs Rede zu folgen.
Nach 5 Minuten habe ich es aufgegeben. Zu nervös, zu kurzatmig, zu brüchige Stimme. Was war bloss los mit Steven S. ?

Habe mir dann das Transkript der Rede durchgelesen.

Auch hier ist es nicht einfach, seinen Gedanken zu folgen. Er deutet Vieles an, sagt es nicht direkt, bringt es nicht wirklich auf den Punkt.
Eine etwas wirre Aneinanderreihung von Gedankenfetzen - eher unwichtige neben eher wichtigen und so weiter und so fort.

Was gar nichts darüber sagt, ob Soderbergh ausser ein guter Filmemacher und unabhängiger Geist nun ein netter Kerl und guter Kollege ist, der hilft, wo er kann. So, wie er in der Einleitung vom Festival-Leiter angekündigt wird. Ich möchte gerne glauben, dass das so ist.

Dass sich in Hollywood alles ums Geld dreht und womöglich zu wenig um die Kunst, ist keine neue Erkenntnis.
Und dass man deshalb zu wenig Mut zum Risiko zeigt, sondern lieber das x-te Remake eines Kassenknüllers finanziert, auch nicht wirklich.

Die Unterscheidung zwischen 'Movie', als das, was man sich ansieht und 'Cinema', als das, was einem jemand zu sagen hat, ist interessant.

Und er zählt sich zweifellos zu den 'Cinematikern'.

Bin mir nicht sicher, ob er sich etwas überschätzt und überschätzt wird.
Die intellektuelle Brille und das Reden und Filmen in Andeutungen allein machen den Unterschied noch nicht aus.

Ein Multitalent, ein Alleskönner, aber letztlich bleibt er doch hinter den hohen Erwartungen zurück, wohl auch hinter seinen eigenen. Irgendwie alles intellektuelle Fingerübungen, seine Filme, die durchblicken lassen: "Seht mal, was ich kann ! Aber ich könnte auch etwas ganz Anderes machen, wenn ich nur wollte und von den Studios/Investoren das Geld dazu erhielte!" Engagement ? Ja! - aber es fehlt der letzte Biss, das zwingende Thema, die konsequente Umsetzung!

Zu viele Filme, wo ich zunächst dachte: 'Könnte man sich anschauen' und dann: 'Muss man aber nicht!' ... und es doch nicht getan habe.
Deshalb sollte ein Anderer hier einen schlaueren Kommentar verfassen, ich bin - als Soderbergh-aus-der-Ferne-Betrachter - nicht der Richtige dazu !

P.S.:
Es sagt, er steige aus dem Filmbusiness aus. Schade.
Denn ich könnte mir ihn als Dokumentarfilmer vorstellen. Kleines Team, ohne den ganzen Hollywood Glamour und die narzisstischen Stars.
Ein klares Thema genau recherchiert, von allen Seiten beleuchtet und ohne Umschweife und kompliziertes Rollenspiel mit Tricks und doppeltem Boden ('Ocean Eleven' etc.) auf den Punkt gebracht.

In seinem letzten Film 'Side Effects' geht es um Medikamenten-Missbrauch.
In seiner Rede geht es unter anderem um die allgegenwärtige und überall verbreitete Musik- und Soundberieselung, auch um Action versus Dialog, um schöne Kunst versus bittere Realität und um die Informations-Übersättigung allgemein, das 'grosse Rauschen' (er spricht von 'Hum').

Space


Antwort von k_munic:

… Nach 5 Minuten habe ich es aufgegeben. Zu nervös, zu kurzatmig, zu brüchige Stimme. Was war bloss los mit Steven S. ?… . … ich bin wohl mehr auf Amis 'gepegelt', fand seine Spreche sogar sehr deutlich und verständlich. :)

Zum Inhalt:
"immer weniger Filme, für immer mehr Geld, spielen immer mehr Geld ein" stellt er mit Bedauern fest (=weil sich so immer zahlreichere Independents den kleiner werdenden Finanz-Kuchen teilen müssen). Um dann aber sofort hinterher zu schieben "ja, dann ist das wohl so".

Ironie und ihr böser Bruder Sarkasmus haben hohen Unterhaltungswert, sind nur leider nicht konstruktiv. Ein Problem beschreiben löst es nicht.

Soderbergh liefert interessante facts'n figures, hat aber, obwohl Bestandteil 'des Systems', ein Film wie Ocean13 saniert normalerweise Dich und Deine Nachkommen!, keine Vorschläge … außer "gebt mir 'ne halbe Milliarde!".

Da nutzt auch die stylishe Nerd Brille nix:
Das war 'ne Büttenrede.
Das war das, was DAS Publikum hören wollte.

Dabei erwähnt er ja Möglichkeiten, nur denkt er sie nicht weiter:
Ein Selbstläufer wie Ironman3 wird mit 150Mio Marketing in den Markt geschoben - warum eigentlich? Warum nicht die Hälfte davon lieber für 'was anderes ausgeben?
FilmProduktion wird immer billiger/einfacher. Stichwort Camcorder, PCs usw.
Filme finanzieren wird 'demokratischer', Stichwort crowd funding.
Film-Vertrieb wird immer billiger. via YouTube sogar für lau.
Filme bedürfen nicht mehr des (teuren) Kinos als Distribution.
(… TV, als ernsthafte Möglichkeit für Finanzierung und 'Vertrieb', hat er gar nicht erwähnt, das nur am Rande)

.... wenn also Hr Soderbergh ein Problem mit der Hand hat, die ihn füttert - es gäbe ja 'Alternativen'.

Ein sehr 'amerikanischer' Vortrag, Reden halten können'se, die Amis!, unterhaltsam, aber nur die Beschreibung eines Problems. Da hatte ich mehr erwartet bei fast 40 Minuten.

Und der Satz "Ich mach nie wieder Filme!" … den hab ich auch irgendwie verpasst.- :))

Space


Antwort von Axel:

Das Kino ("cinema") ist nicht tot, es ist nur nicht im Mainstream-Fokus. Die "movies" sind auch nicht tot (wie kann man etwas, das hundert Millionen verschlingt und 300 Millionen wieder ausscheißt, als tot bezeichnen?), sie sind untot. "Film" und "Kintopp" hatten mal irgendwann eine relativ breite Schnittmenge. Heute wohl nicht mehr.

Die böse Medien-Industrie? Hum-Terror von allen Seiten? Volksverblödung?

Ist keiner gezwungen, Mainstream zu konsumieren. Oder sich daran zu orientieren. Ein schöner, im VFX-Kitsch etwas untergegangener *Gedanke* aus Inception war, dass ein Gedanke wie ein Samenkorn ist, das man einpflanzt ("incept"), je stärker dieser Gedanke war, um so unvermeidlicher verwurzelt er sich. Irgendwann. Wenn er blüht, ist der ganze Popcornplunder längst vom Winde verweht ...

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Steven Soderbergh wird langsam ein bisschen ... ähem, Soderbergh.

Space


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