Frage von Jacobee:Hallo,
ich bräuchte Hilfe!
Bin im letzten Jahr meiner Schule in der Abteilung Audiovisuelles Mediendesign Film/Video und hab bis auf eine Ausarbeitung alles fertig. Die letzte gestaltet sich etwas schwierig, da zu dem Thema sehr wenig Stoff zu finden ist - "Semiprofessionelle Camcorder".
Ich brauch noch Infos zu den unterschieden zwischen Semiprofessionellen und Professionellen Camcordern.
Würde mich freuen, wenn jemand ein bisschen von seinem Wissen weitergeben oder mir hilfreiche Links posten könnte!
Liebe Grüße aus Graz
Hansi
Antwort von Pianist:
Solche Abgrenzungen sind heutzutage sehr schwer, weil die Übergänge fließend sind. Du müsstest dann auch noch eine Abgrenzung zwischen professionellen und Broadcast-Geräten machen. Schau doch mal, ob die verschiedenen Hersteller da heute noch eine stringente Nomenklatur verwenden, so wie Sony früher. Da konnte man am ersten Buchstaben der Typenbezeichnung ablesen, wie das Gerät eingestuft wurde (z.B. DXC/UVW, PVW/PMW, BVW/DVW).
Vielleicht könntest Du auch über Chipgrößen, Datenrate, Codec oder Eigengewicht gehen. Das wird also eine ziemliche Theoriefindung.
Matthias
Antwort von joe11:
Ich brauch noch Infos zu den unterschieden zwischen Semiprofessionellen und Professionellen Camcordern.
Semiprofessionell - Ich würde das als überflüssigen Marketingbegriff abtun. Man will damit die kaufkräftigen Kunden abschrecken ("nicht-professionell") und die Aufsteiger anlocken ("fast-professionell").
Antwort von Jacobee:
Hey,
danke mal für eure Antworten! Und genau darin liegt mein Problem^^ wo fangt semipro an und wo hört es auf, echt nicht leicht....
Chipgrößen, Datenraten und Codecs - das ist eine gute Idee, da fällt mir auch gleich mal ein bisschen was ein.
Wie schaut es eigentlich mit den Bauarten aus???
Ist ein semiprofessionelle Camcorder immer nur eine Handkamera oder zählen Schultervarianten wie z.B.: die JVC GY 700 da auch dazu??
lg
Antwort von Bernd E.:
...genau darin liegt mein Problem^^ wo fangt semipro an und wo hört es auf, echt nicht leicht...
Wenn"s dich tröstet: Ich glaube nicht, dass irgendjemand diesen Marketingbegriff allgemeingültig definieren kann. Dazu ist er einfach zu schwammig und nicht an objektiven Kriterien festzumachen.
...Chipgrößen, Datenraten und Codecs - das ist eine gute Idee...
Da wird man nicht gerade wenige Ausnahmen finden, die sich dieser Klassifizierung entziehen: So gibt es zum Beispiel Consumercamcorder mit größeren Sensoren als Profigeräte oder identische Codecs nebst Datenrate von der Consumer- bis zur Broadcastklasse.
...Wie schaut es eigentlich mit den Bauarten aus??? Ist ein semiprofessionelle Camcorder immer nur eine Handkamera...
Auch hier gilt: Kann sein, muss aber nicht. Die Sony EX1R ist "nur" eine Henkelkamera; von Funktion, Leistung und Verwendung aber ein klares Profigerät. Die HD1000 vom gleichen Hersteller dagegen ist sogar eine Schulterkamera, aber ansonsten doch ein reines Consumergerät.
Antwort von Macaroni:
Ziel verfehlt^^
Antwort von WoWu:
@Jacobee
Zieh doch die Grenze einfach selbst und frag Dich, was würde der Einkauf eines Broadcasters kaufen.
Da findest Du in den Kriterien ganz sicher solche Dinge wie:
1) Farbunterabtastung min. 4:2:2
2) Wechselobjektiv für gängige Objektive Fujinon, Canon usw.
3) Sensorgröße angepasst an ein großes Objektivangebot am Markt.
4) Kompatibilität zu HD Objektiven anderer Hersteller ... keine proprietären elektrischen Kontakte zwischen Objektiv und Kamerakopf.
5) HD-SDI Schnittstelle
6) Timecodefähigkeit
7) ext. Synchronisierbarkeit
8) Codec Kompatibilität zu hausinternen Formaten.
9) Servicebarkeit (Kamerawerkstatt), ggf. Service des Herstellers.
Es gäbe da sicher noch mehr, aber damit würde ich schon mal einsteigen.
Vergessen darf man eben auch nicht, dass der professionelle Anwender auch die Leistungen (after sell service) des Herstellers mit gewichtet.
Die Kameraentscheidung hört also nicht bei den physikalischen Eigenschaften der Kamera auf.
Wie gesagt, ein Hochzeitfilmer, der sein Produkt ja auch professionell erstellt und gewerblich nutzt, hat sicher andere Anforderungen.
Daher würde ich die Grenze am Broadcast (Einkauf) festmachen.
Antwort von Jott:
"Semiprofessionell" ist Quark.
Einfache Sache: jeder der großen Hersteller (Sony, Panasonic, JVC) hat zwei Vertriebskanäle: Consumer und Broadcast. Du musst nur auf den Websites nachschauen, welche Kameras in welchen Sparten auftauchen.
Antwort von WoWu:
Dann hat man aber erst das Wunschdenken der Hersteller.
Antwort von Jott:
Das ist alles relativ - aber das ist nun mal die einzige Konstante diesseits persönlicher Meinungen.
Darüber hinaus bleibt nichts übrig, was sich zu diskutieren lohnt. Ein Top-DOP macht mit einer alten FX1 (oder einer neuen 5D/7D) vielleicht bessere Filme als ein Vollpfosten mit einer F35. Beide sind selbstverständlich "professionell" vor dem Herrn. So ist das Leben.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Alle meine Vorredner haben Recht. Ich geb jetzt einfach meine kleine Sicht von unten ab, vielleicht hilft die Dir auch was. Ich bin einer, den die Industrie sicher als semiprofessionellen Kunden einstufen würde: Videoclubmensch, Hochzeitsfilmer, "Hinterhof-Industriefilmer", Theater- und Musikeventfilmer, eben alles Hobby. Ich habe aber eine gerade eben professionelle Kamera aus der Broadcast-Verkaufschiene von SONY, weil ich mir 1 Feature aus der Liste der Unterschiede zwischen der SONY VX 2000 (Consumer) und meiner PD-150 erkaufen wollte:
1. Die professionelle Audio-Abteilung (symmetrische XLR-Eingänge, 48Volt-Phantomspeisespannung, schneller Zugriff auf Audio-Bedienung).
Die anderen Unterschiede wären für richtige Profi's sicher auch wichtig:
2. Timecode umschaltbar auf Free Run, damit mehrere Kameraleute beim synchronisieren eines Events leichter tun.
3. Schwarzweißsucher (bessere Schärfedarstellung).
4. Witzig (ich hab's verglichen) der Autofocus ist bei allen Profi-Schwestern (PD 150 und PD 100) deutlich langsamer eingestellt, wie bei den Consumer-Camcordern VX 2000, TVR 900. Offensichtlich will ein Profi keinesfalls durch schnelles Schärfepumpen auffallen, wenn sich mal schnell im Vordergrund was bewegt.
Das so aus der Sicht eines "Semi". Gutes Gelingen wünscht Walter
Antwort von Pianist:
Mal so ganz am Rande: Wenn hier schon jemand extra seinen Dr. in den Namen reinschreibt, würde ich ganz gerne wissen, worüber derjenige promoviert hat... :-)
Matthias
Antwort von r.p.television:
Ich bin auch der Meinung dass sich das nicht genau eingrenzen lässt.
Eine Kamera mit der man Geld verdienen kann ist im Prinzip eine Profi-Kamera. Auch wenn dem nicht wirklich so ist.
Bestes Beispiel ist die EX1(R):
Kein Wechselobjektiv, kein 4:2:2, kein I-Frame-Codec, niedrige Bitrate (verhältnismässig gleich bei 35mBit bei 1920x1080 zu 25mBit bei 1440x1080 bei HDV).
Also eigentlich nur eine semiprofessionelle Kamera. Dennoch werden damit unendlich viele EB-Beiträge und szenisches gedreht.
Letzendlich auch ein deutscher Kinofilm (wobei das Ergebnis nicht zwangsweise ein Fürspruch pro EX1 sein muss).
Antwort von -ssSonyY-:
Einfache Sache: jeder der großen Hersteller (Sony, Panasonic, JVC) hat zwei Vertriebskanäle: Consumer und Broadcast. Du musst nur auf den Websites nachschauen, welche Kameras in welchen Sparten auftauchen.
Hmm, schau mal was auf dieser (SONY PROFESSIONAL!) Seite oben rechts
auftaucht:
http://www.sony.at/biz/view/ShowProduct ... Camcorders
HVR HD 1000..... (Also dürfte "Semi-Professional" anscheinend unter Professional gehandhabt werden?)
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Mal so ganz am Rande: Wenn hier schon jemand extra seinen Dr. in den Namen reinschreibt, würde ich ganz gerne wissen, worüber derjenige promoviert hat... :-)
Matthias
Ha endlich einer, der sich öffentlich drüber mokiert: Seit Anmeldung bei Slashcam ist mir das Ding schon peinlich, aber ich hab's bei der Anmeldung einfach nicht geschnallt, daß diese Zeile mein Nickname wird. Ich dachte mir später dann "Sch.. drauf, vielleicht werd' ich dann schon nicht so schwach angeredet, wie manch' andrer hier im Forum, was auch ohne Dr. menschlich manchmal arg nach Nachmittagssendung schmeckt.
Also ich bin 58, Zahnarzt, und hab über eine spezielle Operationsmethode promoviert.
Soll also kein Großkotz sein, sondern war einfach zu doof...
Schöne Grüße von Walter
Antwort von Pianist:
Soll also kein Großkotz sein, sondern war einfach zu doof...
Das hat mich jetzt sehr heiter gestimmt! Ist auf jeden Fall akzeptiert und voll entschuldigt... :-)
Matthias
Antwort von Bernd E.:
...Also dürfte "Semi-Professional" anscheinend unter Professional gehandhabt werden?...
Nicht bei Canon: Dort zählen alle Camcorder bis hinauf zur XL-H1s für 9000 Euro zum Consumerbereich.