Frage von Skeptiker:Für Geschichts-Interessierte:
25. April, VOX, 12:00 bis kurz nach Mitternacht:
1945 - 12 Städte, 12 Schicksale
Mit Interviews oder Kommentaren von damaligen Zeitzeugen (die man heute teils kennt).
Insgesamt 11 Filme je 60 Min. plus 1 mit 75 Min.
Antwort von Goldwingfahrer:
Man sollte das Ganze etwas ruhen lassen und nicht immer neu aufwärmen.
Kann mich noch sehr gut an die Zeit vor der EU-Erweiterung erinnern,hätte ich da bei meinen Reisen im Osten nicht meinen CH Pass zeigen können,ich weiss nicht ob ich sonst heil wieder nach Hause gekommen wäre.
Ich würde mich schlicht und einfach schämen solche Vorfahren zu haben.
Antwort von Skeptiker:
Man sollte das Ganze etwas ruhen lassen und nicht immer neu aufwärmen.
Das Thema kommt - ob man nun will oder nicht - ganz von selbst immer wieder an die "Oberfläche".
Sei es während der Finanzkrise in Griechenland und antideutschen Protesten und zuletzt Reparations-Forderungen, sei es beim Versuch deutscher Politiker, mit Russland irgendwie im Gespräch zu bleiben und den Reaktionen in der Ukraine darauf, sei es, dass der soeben verstorbene Schriftsteller Grass ein 'Gedicht' schrieb, das in Israel zum Einreiseverbot führte etc. etc.
Ich würde mich schlicht und einfach schämen solche Vorfahren zu haben.
Im Stillen schämen ...
Wenn DAS die Alternative zur thematischen Dauerberieselung (und in der Folge Abstumpfung und Ablehnung), zur thematischen Allgegenwärtigkeit & Aufarbeitung in D ist, dann würde ich das Letztere als das kleinere Übel immer noch vorziehen.
Denn angesichts dessen, was damals passiert ist, geht 'Totschweigen' einfach nicht.
Zudem beleuchten diese Dokumentationen, soweit ich das sehen konnte, das Geschehen ja aus der Perspektive der deutschen Bevölkerung in den zerbombten Städten und/oder der Soldaten, die teils bis zuletzt kämpfen (mussten).
Und die befragten Zeitzeugen sind alle um die 80 oder älter - nächstes Jahr gibt es sie vielleicht schon nicht mehr.
Ich habe nur auszugweise (als Vorschau) zur Stadt Leipzig den ehemaligen Aussenminister Genscher erzählen gesehen/gehört, wie er auf einem Bauernhof eines Abends plötzlich vor einem jungen russischen Soldaten steht, ein Milchgesicht wie er selbst, beide ein Gewehr im Anschlag, und wie keiner schiesst.
Die Sequenz schliesst mit dem profanen Satz: "Das hätte auch anders ausgehen können, auf jeden Fall etwas, das man nie vergisst".