Frage von tomaus:Titel: Red one mx
Autor: tomaus vom: Di 18 Jun, 2013 20:04
Manchmal hat man eben auch ein wenig Glück: ein eng befreundeter Kameramann verstarb letzten Monat unerwartet und hat mir seine Red One Mx vermacht. Der Anlass ist natürlich sehr bedauerlich, trotzdem habe ich mich über den unerwarteten Nachlass gefreut. Nun steht das gute Teil auf meinem Tisch in üppiger Ausstattung, allerdings ohne Pl Objektive.
Mit Kameras kenne ich mich bestens aus, drehe aktuell auf einer Sony FS700 /Ninja2 einen Film für den Weißen Ring, mache Imagefilme und lebe sehr gut von der Dreherei. Des weiteren gibt es hier noch eine EX3 und eine JVC 790.
Ich habe mit PL Objektiven bisher keine Erfahrung und beim Googlen danach bin ich fast vom Glauben abgefallen, was diese Dinger kosten. Bis 77.000 €, das war ein Fujinon.
Meine Frage an euch: Warum sind diese objektive so schweineteuer? Ich hab für meine FS 700 Angenieux- Gläser besorgt und war der Meinung, diese waren schon sehr teuer. (Zwischen 900 und 1.880€) aber die Pl objektive sind ja preislich eine ganz andere Liga. Ist der Qualitätsunterwchied tatsächlich so hoch, dass die Preisdifferenz es wert ist?
Gibt es Alternativen, z.B die Angenieux- Objektive an der Red One zu betreiben? Oder generell andere mit einer Adapterlösung?
Mit dem Thema RED habe ich mich noch nie befasst, deswegen meine vlt. etwas hilflose Frage.
Antwort von Paralkar:
Compact primes sind schon deutlich günstiger
http://www.videodata.de/shop/de/Objekti ... act-Primes
Ansonsten gibts ja noch EF-Linsen und auch entsprechende Adapter
Bsp.: im EF gibts die Wallimexx/ Samyang etc. Optiken, die mit manueller Blende nehm gescheiten Schärferad und sonst was, sehr geil als billige Alternative sind, taugen als Cineoptiken sicherlich auch bis zu nem gewissen Punkt
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?_ ... imex+optik
Die teuren PL-Optiken sind halt schon ein Level, Master bzw. Ultra-Primes oder was es da alles nocht gibt, sind einfach die absoluten Spitzenoptiken
Schärfe, CA, Breathing, Bauweise, Verabeitung, Gläser und Linsen etc...
Aber schon die oben genannten Compact Primes sind super geil
Antwort von Valentino:
PL Objektive sind teurer da sie für den Cine Einsatz konzipiert wurden und nicht in der Masse wie Fotoobjektive hergestellt werden.
Teilweise sind ein paar PL-Objektive sogar Einzelstücke oder in Kleinstserie hergestellt.
Slashcam hat gerade zu diesem Thema ein kleine Artikel Serie am laufen:
https://www.slashcam.de/artikel/Grundla ... Stop-.html
Ganz unten findest du die Links zu den anderen Artikeln.
Sonst würde ich für die Red One ein Satz Zeiss Compact Primes kaufen.
Da reichen für den Anfang eigentlich schon 18, 35 und 50mm als Festbrennweite aus.
Auch nicht schlecht wäre ein Satz alter ARRI/ZEISS HS Objektive, die ab einer T2 schon ganz schön scharf sind.
Wenn du so gar nichts mit der Kamera anfangen kannst, würde ich diese über einen Händler verkaufen, vorausgesetzt, das das nicht irgendeine Vereinbarung mit dem verstorbenen Kollegen bricht.
Die Red One ist schon eine sehr alte Kamera und so langsam am auslaufen, über was sich ein paar Medien Hochschulen noch freuen können verstaubt bei den meisten Verleihern gerade im Regal.
Eine neue Red Scarlet oder gar F5 kostet nicht die Welt und kann auch auf normale Foto-Mounts adaptiert werden. Bei der Red One geht das auch, ist aber mit dem Birger-Mount etwas umständlicher.
Antwort von handiro:
Es gibt für kleines Geld einen Nikon Adapter für die MX direkt von Red. Damit kann man schön arbeiten, wenn man nicht verwöhnt ist :-)
Ist zwar ein fauchendes Riesending aber die Bilder haben was.
Antwort von Valentino:
Habe gerade mal im Red Shop nachgeschaut und dort gibt es den Nikon Mount für die R1 nicht mehr.
Gebraucht wird man den so einzeln auch selten bekommen, da der ja schon auf einer Kamera sitzt.
Für mich wäre die Sache ganz klar, wenn dir die R1 keinen erheblichen Mehrwert bei deinen Produktionen bringt würde ich sie verkaufen.
Ein R1 macht nur dann Sinn, wenn deine Kunden auch bereit sind dafür mehr zu zahlen.
Hatten erst vor kurzem den Fall, das ein Kunde den Preis für den Imagefilm als zu hoch ansah. Haben dann beim Verleiher die R1 gegen eine FS100 eingetauscht und der Kunde war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Antwort von tomaus:
Ich werde die R1 wohl verkaufen. Das scheint alles ziemlich unausgegoren zu sein. Meine FS700 macht so klasse Bilder und ich glaube nicht, dass sie sich vor der R1 verstecken muss
Antwort von Paralkar:
Die Frage ist ganz einfach, inwieweit willst du in ein professionelles Color Grafing oder Compositing? Bzw. In wie weit hast du die Ressourcen und bezahlen es deine Kunden?
Der Vorteil von Raw oder nem gescheiten codec spiegeln sich nur in sowas wieder.
Ohne das ist das redraw Schiff ein derber Stress, große Datenmenge, großen Rechenaufwand, ohne redrocket card und potenten Rechner.
Die FS700 hat sicherlich gewisse Nachzüge was Farbtiefe, Auflösung, DR und Codec betrifft, aber die werden erst gravierender bei dem oben genannten.
Aber is die R1is deutlich schwerer, Zubehör is teuer (Aufzeichnungsmedium, Akku etc), die slowmo der FS700 ist besser, Linsen sind günstiger, einfacher zu adaptieren. Die R1 braucht lange zum booten und Blackshading, Die Kamera zickt rum
Die Liste ist vermutlich noch lang
Antwort von tomaus:
Zeige mir einen Kunden, der den Vorteil einer RAW-Aufnahme zu schätzen weiß und entsprechend honoriert. Die schauen auf den Preis, der ohnehin oft zu niedrig ist und sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Eine rumzickende Kamera kann ich am Set überhaupt nicht brauchen. Gerade bei unserem aktuellen Film, bei dem die Drehzeiten äüßerst straff organisiert sind, wäre das ein zusätzlicher Stressfaktor.
An sich bin ich mit der FS 700 ja sehr zufrieden, möchte allerdings noch das letzte Quentchen an Bildqualität rausholen, egal, ob es die Kunden sehen oder nicht. Daher liebäugel ich momentan mit einer F3 oder F5.
Hat jemand Interesse an der R1? Preis wäre Verhandlungssache
Antwort von Valentino:
@tomaus
Wenn du deine R1 erfolgreich verkaufen willst, dann mach das über Geckocam oder Pure4C.
Ja die bekommen auch noch mal etwas Geld dafür, aber du hast sie schneller und unkomplizierter los.
Antwort von iasi:
Die Frage ist ganz einfach, inwieweit willst du in ein professionelles Color Grafing oder Compositing? Bzw. In wie weit hast du die Ressourcen und bezahlen es deine Kunden?
Der Vorteil von Raw oder nem gescheiten codec spiegeln sich nur in sowas wieder.
Ohne das ist das redraw Schiff ein derber Stress, große Datenmenge, großen Rechenaufwand, ohne redrocket card und potenten Rechner.
Die FS700 hat sicherlich gewisse Nachzüge was Farbtiefe, Auflösung, DR und Codec betrifft, aber die werden erst gravierender bei dem oben genannten.
Aber is die R1is deutlich schwerer, Zubehör is teuer (Aufzeichnungsmedium, Akku etc), die slowmo der FS700 ist besser, Linsen sind günstiger, einfacher zu adaptieren. Die R1 braucht lange zum booten und Blackshading, Die Kamera zickt rum
Die Liste ist vermutlich noch lang
... und was bekommst du bei einer FS700 heraus?
... und was bei einer R1?
Das zählt ... das sind nicht nur "gewisse Nachzüge" - das sind die fundamentalen Unterschiede ... Bootzeiten oder Blackshading sind dagegen Pipifax ...
Antwort von Valentino:
Der tomaus dreht hauptsächlich Imagefilme, so wie ich es verstanden habe und bedient da einen Kundenkreis, der mit der Qualität einer FS700 völlig zufrieden ist.
Für was also eine schwere R1 mit dem ganzen Zubehör mitgeschleppten, nur wegen dem RAW?
Wenn du gut belichtest tut es auch eine FS100 mit externen Rekorder.
Alternativ würde ich an seiner stelle die R1 verkaufen und eine gebrauchte F3 oder eine neu F5 zulegen, da 4:2:2 10bit mit Log-Kurve meist völlig ausreicht.
Und sehe gerade das er unter anderem für den "Weißen Ring" arbeitet und gerade bei so einem heiklen Bereich bringt eine R1 nur Probleme mit sich.
Ich sage nur Lüftergeräusch und hohe Datenrate(teure Speichermedien), so wie einen nicht geringen Stromverbrauch.
Antwort von iasi:
Alternativ würde ich an seiner stelle die R1 verkaufen und eine gebrauchte F3 oder eine neu F5 zulegen, da 4:2:2 10bit mit Log-Kurve meist völlig ausreicht.
Da würdest du aber noch einen ordentlichen Bündel Scheine drauflegen müssen.
Sofern er nur den R1-Body hat, bedarf es andererseits ziemlich Glück, die Kamera für angemessenes Geld drehfertig zu bekommen.
Antwort von Paralkar:
@ iasi
Ja mir sind die Vorteile auch bewusst, ich arbeite als Colorist und bevorzuge auch ein Raw oder gescheites Log-Signal
Aber wenn man kein professionelles Color Grading oder Compositining macht, dann bringt einem das RedRaw halt kaum was.
Klar kann man dann noch Belichtungsfehler ausbügeln und Weißabgleich und letzteres is mehr Dynamik im Bild. Aber das kann jemand auch mit ner fs700 im Vorhinein richtig stellen.
Man nutzt sonst das Raw und seine Vorteile zu 2% aus, hat aber riesige Nachteile.
Besonders bei den ganzen Studentenfilmen kommt das oft vor, hauptsache Epic R1 oder Alexa, auch wenn keinerlei Budget da ist, aber am Ende schauts aus wie ne 5dm2, da sie Magic Bullet Looks drüberknallen oder sich als Hobby-Coloristen versuchen.
Das meinte ich damit, nicht das Raw sich allgemein nicht lohnt.
@ Threadersteller:
Kommt schon manchmal vor, das nur gesagt wird, Red Epic oder One oder Alexa, kommt immer drauf an was man machen muss, aber klar, je nachdem ist es vermutlich im Imagefilm Markt (mittelständische Firmen) ziemlich egal, weil diee einfach nur ein schönes Video wollen.
Die Studenten wollen immer alle auf Alexa oder Epic drehen, ziemlich verwöhnt muss man sagen.
Antwort von iasi:
@Paralkar
da gebe ich dir voll und ganz recht
Das Camera Shoot out 2012 hat ja z.B. eines gezeigt:
Selbst mit einer 8-bit-GH2 kann man ähnlich gute Ergebnisse erzielen, wenn für die Raw-Bearbeitung nicht so viel Zeit zur Verfügung steht, dass wirklich alle Register gezogen werden können.
Ich drehe ganz gezielt im Raw-Modus und schere mich nicht um das Vorschaubild, sondern achte nur auf das Histogram - sofern das Licht stimmt, habe ich dann in der Nachbearbeitung den maximalen Spielraum.
D.h. natürlich nicht, dass man z.B. mit einer F3 nicht ähnliche Ergebisse erzielen kann - es ist nur ein anderes Arbeiten.
Leider drehen wirklich viele mit einer Alexa oder Red wie mit einer DSLR und schöpfen die Möglichkeiten der Postpro nicht mal im Ansatz aus.
Denen kann ich eigentlich nur raten: Dreht im Raw-Modus und lasst während des Drehs die Finger weg von ISO, Farbtemperatur etc. ...
Dann widmen sie sich in der Nachbearbeitung in angemessener Weise dem Raw-Material.
Antwort von alibaba:
Hallo tomaus hast du die One noch?
schreib mich bitte mal an:
pellepelle73@gmx.net