Frage von Cymarshall:Hallo zusammen!
Ich bin gerade daran meine Chefs an der Arbeit zu überzeugen dass wir von Avid Media Composer auf Premiere Pro umsteigen.
Meine Argumente waren bisher dass (nach meine Empfindung) man mit Premiere deutlich effizienter bzw schneller arbeiten kann da es weniger umständlich ist.
Ein weiteres schwerwiegendes Argument ist der Workflow mit After Effects, was bei uns auch eine große Rolle spielt.
Meine Aufgabe ist es nun eine kleine Sammlung an Texten, Seiten, Argumenten zusammenzustellen die davon überzeugen, dass wir von Avid auf Premiere umsteigen.
Hoffe Ihr könnt mir weiter helfen!
Vielen Dank!
Antwort von Pianist:
Ich muss mal nachfragen, ob ich das richtig verstanden habe: DU möchtest von Avid auf Premiere umsteigen und möchtest von UNS nun Argumente dafür haben? Eigenartig...
Ich kann nur beim Avid mitreden, kenne Premiere nicht. Was genau soll denn da besser gehen als beim Avid? Und was für Filme macht Ihr? Besteht nicht die Gefahr, sich für ein paar kleine Vorteile in kleinen Bereichen viel mehr Nachteile in viel mehr Bereichen einzuhandeln? Und warum komplett wechseln? Vielleicht einfach ein zweites System danebenstellen?
Wenn Du "schnell und effizient" arbeiten willst, dann wäre das eigentlich genau das Argument für den Avid, von daher verstehe ich die Frage nicht ganz.
Matthias
Antwort von domain:
Wieviel Cutter schneiden denn momentan in eurer Filmproduktionsfirma mit Avid?
Oder anders gefragt, bist du neu und der einzige Cutter dort, der Premiere durchdrücken will?
Antwort von Cymarshall:
Sind 2-3 cutter denen Avid auch nicht so Recht ist.
Machen kleine Werbefilme/Imagefilme.
Ich habe mittlerweile mit Premiere, Avid und Final Cut Pro geschnitten und muss sagen dass Premiere besonders bzgl des Workflows mit After Effects am Benutzerfreundlichsten war. Avid finde ich teilweise sehr umständlich und man brauch deutlich mehr Zeit um an sein Ziel zu kommen (meine Empfindung).
Die meiste Erfahrung habe ich mit Final Cut Pro, welches es jetzt leider nicht mehr gibt.. Danach habe ich Premiere und Avid versucht.. bin also noch kein Profi in beiden Programmen aber mit Avid kann ich mich so gar nicht anfreunden. Kann sicher auch daran liegen dass sich FCP und Premiere recht ähnlich sind.
Antwort von scrooge:
Also wenn die Kollegen Avid gut kennen und damit glücklich sind würde ich nicht wechseln. Was du schreibst klingt aber eher so, als ob die Kollegen nicht gerade die Avid-Cracks sind.
Wenn After Effects eine große Rolle spielt würde ich definitiv zu Premiere wechseln - schon wegen Dynamic Link.
Die Features von Premiere sind absolut auf der Höhe der Zeit, auch wenn eingefleischte Avid User immer noch denken, Premiere sei im "professionellen" Segment nicht ernst zu nehmen. Die sollten dann vielleicht mal über den Tellerrand schauen. ;-)
Und das Handling von Premiere ist eingängiger und damit auch einsteigerfreundlicher als Avid.
LG
Hartmut
Antwort von Prof_Mull:
willst du hier beratung, welches system das bessere ist oder coaching, wie du deine chefs am besten überzeugen kannst? wieso genau willst du denn umsteigen?
ich finds immer wieder schön, die verschiedenen "lager" vertreten zu sehen. sowohl avid MC als auch adobe premiere sind hervorragende NLEs - mit ihren jeweils eigenen stärken und schwächen. einen objektiven vergleich in richtung "was ist besser?" halte ich für beinahe unmöglich.
es hängt massiv davon ab, in welcher umgebung das NLE eingesetzt wird.
wenn es in deinem workflow neben dem reinen schnitt darum geht, viel mit grafik und kompositionen zu arbeiten, bist du mit der adobe master collection sicher sehr gut beraten - zu einem hervorragenden preis/leistungsverhältnis. wenn du hauptsächlich mit filmen zu tun hast, die komplett inhouse gefertigt werden gilt das gleiche. die anbindung der adobe eigenen produkte wie after effects via dynamic link ist super comfortabel.
wenn du es mit anderen firmen zu tun hast, mit entsprechendem datenaustausch, mit extern hergestelltem content... mit spielfilmproduktionen, mit fernsehsendern etc.. dann ist das leben mit avid das leichtere. hat nichts mit besser oder schlechter zu tun - der avid ist in der "industrie" nach wie vor der standard. ob sich daran bald etwas ändert sei dahingestellt. die derzeitig häufigen sonder-aktionen der firma avid lassen allerdings leider vermuten, dass die cash flow brauchen und ihnen vielleicht bald die luft ausgeht.
für viele momentan ein thema: 4K, 5K... ja, premiere verdaut z:B. red 4K direkt in der timeline - wohlgemerkt in einem echten 4K projekt! bei MC und Symphony liegt da die grenze bei 1080p. aber mal ehrlich: die benötigte hardware für flüssigen schnitt von 4K ist teuer!! im schnitt ist es deutlich angenehmer mit low res HD zu arbeiten. und die color correction von solchem material macht wohl kaum einer in MC oder in premiere. und wer hat schon einen 4K tauglichen monitor zum graden rumstehen? der derzeitige workflow über z.B. da vinci resolve ist doch super easy...
ich habe viele jahre auf FCP geschnitten und war glücklich damit, bis "X". dann stand ich - wie so viele vor der entscheidung avid oder adobe... da mein job hauptsächlich "storytelling" ist, geht es mir zu 90 % um den reinen schnitt. den kann jedes heutige NLE. ich wurde vielfach gewarnt, der avid sei nicht intuitiv, und sehr schwer zu lernen...
heute kenne ich kein NLE, mit dem ich schneller und intuitiver (da werden viele lachen..) schneiden kann als mit dem MC. die einarbeitung in MC war nach FCP anfangs kniffelig. aber das ist nach ein paar wochen völlig egal. die oft belächelte altbackene GUI... die ist super! nichts lenkt ab, nichts überladen, keine kleinen buttons hier und da. anfangs mag einem der MC weniger elegant, weniger streamlined vorkommen - insbesondere wenn man von FCP kommt. als ARBEITSINTRUMENT ist der MC aber super. läuft auf meinem veralteten, unterpowerten iMAC super stabil. audiobearbeitung ist nicht schön im MC. und ja, dafür habe ich eben ProTools - auch wenn ich nuendo evtl. schöner zum arbeiten finde. in diversen werbestudios (audio) wird heute nuendo & co benutzt, das stimmt schon. aber im film- und audio-post bereich gibt es einen standard, und der heißt nach wie vor ProTools. und damit arbeitet der MC perfekt zusammen.
ein kollege hat ne produktionsfirma, die arbeiten nur noch mit dem adobe paket und sind begeistert. sind allerdings fast alles beiträge bis ca. 20 minuten. die produzieren wirklich coole sachen mit premiere.
fazit: fast alles inhouse, keine "zulieferer" von effekten etc, sound-post auch inhouse... effekt-lastige produktion, musikvideos etc... da ist premiere sicher eine tolle wahl und wahrscheinlich zukunftsicherer als derzeit avid.
schnitt von spielfilm (mit entsprechend großem materialaufwand) zusammenarbeit mit post-häusern, sendern..: immer noch avid.
und zum schluss: bei all der wichtigen diskussion um technik geht es doch um inhalte. wenn der fokus darauf liegt, kann man mit den heutigen technischen mitteln hervorragende arbeit leisten. egal ob avid oder premiere. hauptsache, du kennst dein werkzeug.
hasta la vista - m.