Frage von ChristophF:Hallo allerseits
Ich hätte da mal eine kleine Frage an euch.
Seit etwa 3 Jahren arbeite ich beim Fernsehen als Kameramann. In letzter Zeit denke ich mir des öfteren, dass ich mich gerne selbstständig machen möchte, da ich eigentlich lieber inszenierte Firmenvideos/werbung drehe und mein Glück einmal in diese Richtung versuchen möchte.
Nun stellt sich mir allerdings die Frage, welche Preise sind hier die "Norm". Es ist mir schon klar, dass sich das nach der Kamera, Licht, Aufwand, usw. richtet, doch vielleicht kann mir ja hier jemand ein paar Tipps geben.
Quasi vom Profi zum Neuling.
Vielen Dank im Voraus.
mfg
Chris
Antwort von Jott:
Schritt 1: Rechtschreibung üben. Als "Provi" nimmt dich niemand für voll.
Schritt 2: Überlegen, wie man an Kunden kommt - durch Preisdumping oder durch überzeugende Leistung. Geld verdienen geht nur mit der zweiten Option.
Grundregel: als Freiberufler mit eigenem Equipment und voller Verantwortung kommst du nur dann auf einen grünen Zweig, wenn der Tagessatz mindestens 1.000 EUR beträgt. Das muss man halt verkaufen können, wenn der potenzielle Kunde beim Googlen "Imagefilm zum Festpreis von 490 EUR" entdeckt. Viel Erfolg!
Antwort von ChristophF:
uups, da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
Danke einmal für dein Kommentar.
Antwort von Wechiii:
Denke auch - du musst einfach überzeugen können. Wenn du sagst du bist Profi-Kameramann, dann wirds von der Leistung her nicht so schwierig werden. :-)
Ich hätt mal gesagt, mann muss sich (wie du schon jetzt sagst du bist wieder "neuling") hocharbeiten. :-)
Liebe Grüße
Antwort von ChristophF:
Denke auch - du musst einfach überzeugen können. Wenn du sagst du bist Profi-Kameramann, dann wirds von der Leistung her nicht so schwierig werden. :-)
Ich hätt mal gesagt, mann muss sich (wie du schon jetzt sagst du bist wieder "neuling") hocharbeiten. :-)
Liebe Grüße
Wie macht ihr das? Typisches "Klinkenputzen"?
Antwort von Pianist:
Seit etwa 3 Jahren arbeite ich beim Fernsehen als Kameramann. In letzter Zeit denke ich mir des öfteren, dass ich mich gerne selbstständig machen möchte, da ich eigentlich lieber inszenierte Firmenvideos/werbung drehe und mein Glück einmal in diese Richtung versuchen möchte.
Nun stellt sich mir allerdings die Frage, welche Preise sind hier die "Norm". Es ist mir schon klar, dass sich das nach der Kamera, Licht, Aufwand, usw. richtet, doch vielleicht kann mir ja hier jemand ein paar Tipps geben.
Quasi vom Profi zum Neuling.
Zunächst mal müsstest Du Dir überlegen, welche Rolle Du in dem von Dir zu gründenden Unternehmen einnehmen möchtest. Kennst Du Dich denn mit bestimmten Themen so gut aus, dass Du dort auch die inhaltliche Arbeit machen kannst und dass es Gründe gibt, genau an Dich einen Auftrag zu vergeben?
Oder würdest Du die Aufträge an Land ziehen wollen, dann einen Autoren mit ins Boot holen, um dann als Kameramann und ggf. als Cutter mitzuwirken? Oder brauchst Du eher jemanden, der für Dich akquiriert, und Du würdest dann den Rest komplett übernehmen? Da sind letztendlich ganz viele Varianten denkbar, aber so aus dem Stand heraus wird das nicht so einfach. Besser ist es, zunächst bei anderen Firmen in diesem Bereich mitzuarbeiten, um dann nach und nach eigene Aufträge zu realisieren.
Zumal Du ja auch erst mal einkaufen gehen musst, und dafür solltest Du ein Startkapital von mindestens 100.000 EUR einplanen, und das ist die absolute Untergrenze. Geeignete Räumlichkeiten brauchst Du auch.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass Du das packen kannst, solltest Du lieber als Kameramann weiterarbeiten, bevor Du zum Schluss einen Haufen Schulden an der Backe hast.
Matthias
Antwort von HansMaulwurf:
@ Pianist: Das mit dem 100000 Euro Startkapital MINIMUM ist doch absoluter Mumpitz.
Er will in einem neuen Bereich Fuß fassen und muss mangels Referenzen in diesem Bereich erstmal mit kleineren Filmchen anfangen. Er wird doch wohl kaum ohne Referenzen t-mobile oder BMW klarmachen können.
Soll er sich deiner Meinung nach für kleine Werbe- und Industriefilmchen mit allerbestenfalls 3000-6000 Euro Budget ein Studio einrichten? Am besten auch gleich nen hallenfüllenden Greenscreen, könnte man ja vielleicht mal brauchen? Ne Sekretärin, falls mal zwei Leute auf einmal anrufen? Und ne Epic vorbestellen?
@ChristophF: Leih dir dein Equipment, dreh mit nem Bekannten zusammen für lau 2-3 Referenzfilmchen und dann, ja, geh Klingelputzen bei Firmen zu denen deine Referenzfilmchen passen.
Und parallel machst du weiter deinen festen Job, der dich ernährt.
Antwort von ChristophF:
@HansMaulwurf
Danke für dein Kommentar. So etwas in die Richtung hatte ich mir auch schon gedacht. Haben in der Umgebung sehr viele Weinbauern. Werde es wahrscheinlich in diese Richtung mal versuchen.
Studio ist schon vorhanden, da ich eigentlich aus der Fotografie komme.
mfg
Chris
Antwort von Pianist:
@ Pianist: Das mit dem 100000 Euro Startkapital MINIMUM ist doch absoluter Mumpitz.
Warum? Das kann man ganz leicht ausrechnen. Alles andere wäre unseriös. Er ist ein richtiger Kameramann, hat also bisher mit richtigen Kameras gearbeitet und möchte dann natürlich als Unternehmer nicht weniger. Es ist übrigens auch ganz egal, ob die Filme billig oder teuer sind, weil die Auftraggeber immer beste Qualität und besten Service haben möchten, egal wie viel oder wenig sie bezahlen. Und das alles natürlich immer sofort. Daher ist die Miet-Variante meist nicht praktikabel.
Wenn er einen Vorteil gegenüber den großen Mitbewerbern aufbauen möchte, dann muss er absolut autark und flexibel sein, also über die komplette eigene Produktionskette verfügen. Das bedeutet ja nicht, dass er gleich ein Studio mit Hohlkehle einrichten muss, aber er braucht eine komplette mobile Kamera- und Tonausrüstung und einen vernünftigen Schnittplatz mit der Möglichkeit, auch gleich Sprachaufnahmen und Tonmischung zu machen.
Wenn er natürlich die Möglichkeit hat, das Projekt gemeinsam mit anderen zu realisieren, dann kann jeder seinen Teil dazu beitragen und dann kann man die Investitionskosten auch eher in den Griff kriegen. Allerdings ist bei einer GbR das Risiko des Zerstreitens sehr groß.
Natürlich mag es auf den ersten Blick plausibel erscheinen, zunächst parallel weiter beim Sender zu arbeiten und langsam in die Selbständigkeit hinüberzugleiten, aber das bringt natürlich erhebliche Probleme in Sachen zeitliche Flexibilität mit sich. Wenn er nur an einem oder zwei Tagen pro Woche weiter beim Sender arbeitet, dann stehen ihm diese beiden Tage nicht für seine eigenen Aufträge zur Verfügung. Und wie will man es schaffen, die Kunden davon zu überzeugen, genau dann Zeit zu haben, wenn man selbst Zeit hat?
Matthias
Antwort von HansMaulwurf:
@ Pianist:
Langfristig gebe ich dir gerne recht. Kurz- und mittelfristig jedoch gar nicht. Er hat noch keinerlei Kunden in Aussicht und wie er schreibt, will er sich an die Thematik rantasten.
Genauso gehst du von einem falschen Kundenkreis für ihn aus. Da greift nach meinen Erfahrungen der Mythos vom Horrorkunden, der alles in Gold eingefasst und am besten am selben Tag noch haben will, noch nicht.
Ich kenne die Situationen wenn"s bei größeren Kunden mal jetzt auf gleich sein muss. Aber selbst da hatte ich noch nie Probleme Equipment notfalls von nem weiteren Unternehmen zuzuleihen.
Klar, nen Laptop mit Schnittsoftware braucht auch er selber. Aber alles andere ist aus meiner Überzeugung zum jetzigen Zeitpunkt aktionistischer Quatsch. Und das schafft Risiko, das er nicht braucht.
Achja und zur zeitlichen Eingeschränktheit: Wie professionell kommt"s denn wenn er seinen Terminkalender aufschlägt und sagt, Ja nee, ich hab immer Zeit...? Dann hat er halt die zwei Tage schon Aufträge... Wo ist das Problem?
@ChristophF:
Zum Thema Weinbauern: Klar, nutze das was du in deiner Umgebung hast, aber entscheidend sollte bei deinen Referenzfilmen auch immer die Überlegung sein, ob die Branche sowas braucht und noch wichtiger die Kohle hat... Keine Ahnung ob kleine Winzer da die richtigen sind.
Antwort von Jott:
Winzer um die Ecke? Das ist die Klientel für "490 Euro pauschal mit Profisprecher", kicher.
Antwort von ChristophF:
Winzer um die Ecke? Das ist die Klientel für "490 Euro pauschal mit Profisprecher", kicher.
Du kennst ja meine Ecke nicht. Spontan fallen mir 3 Winzer in der Nähe ein, welche den Wein auch ins Ausland verkaufen und sehr gut davon leben.
Antwort von Jott:
Na dann, frohes Gelingen! Aber Pianist hat schon recht mit den 100.000 EUR. Es geht nicht nur um's Equipment, sondern auch um's Überleben, wenn in den ersten zwei Jahren noch nicht viel geht. Es sei denn, du wohnst und schneidest bei Mama. Um deine Altersversorgung kümmern musst du dich trotzdem. Und um vieles mehr. Kauf dir schon mal ein paar dicke Ordner.
Und du wirst über eine GmbH nachdenken, sobald der erste Kunde wegen fiktiver Künstlersozialabgaben fertig gemacht wird, die er unerwartet für dich zahlen muss. Plus Strafe wegen Hinterziehung. Obwohl du gar nichts damit zu tun hast. Das ist nur eine der vielen Facetten der Selbständigkeit in Deutschland. Der Staat wirft dir so viele Knüppel wie irgend möglich in den Weg. Warum das so ist, führt jetzt zu weit, aber es ist so. Such dir einen GUTEN Steuer- und Rechtsberater, der von der Film- und Medienbranche eine Ahnung hat. Das ist überlebenswichtig. Kein Witz.
Antwort von musicmze:
das selbe wie ChristophF mache ich auch grade...
Hab meine Gewerbeschein schon länger, habe neben meinem Job einige freie Projekte audiovisuell gestaltet und dadurch auch schon einige "größere" Aufträge in Aussicht. Klar gehts da nicht um BMW oder ähnliches. Ich will mich eher an mittelständische Kunden wie Baufirmen und Ähnliche wenden, die eventuell einen Film für Ihre Website oder Messe gebrauchen könnten. Erstmal klein anfangen. Eine gute Website mit Referenzen, ein paar Visitenkarten im Schrank wo man mal nett anfragen kann und schon kann man neben seinem Job schauen, ob das Konzept funktioniert.
Nur Mut, dazu braucht man keine 100.000€. Einen 2min Messefilm der eigentlich nur aus ein paar Slowmo"s und Close up"s besteht und nicht viel Aufwand dahinter steckt kann man schon für 1000€ fertig machen (so sehe ich das) Dafür arbeitet man ja vorerst allein und hat nicht die Ausgaben wie eine große Produktionsfirma, die gleich mal mit drei Mann anrücken.
Achso: nicht dass die Preisdumping-Frage hier wieder auftritt. Bei so einer Aktion gehts nicht darum, billiger zu sein als andere Produktionsfirmen - sondern die Unternehmen anzusprechen, die sonst nie auf die Idee kämen, überhaupt so einen Film machen zu lassen und deren Budgetrahmen einfach mal klein gehalten ist.
Somit versuche ich einen ganz anderen Markt abzudecken, als andere Produktionsfirmen um nicht ins Gehege zu kommen.
Wie zum Beispiel die Winzer, wie oben genannt...
Antwort von Jott:
Aber auch ziemlich sicher keinen Gewerbeschein. Da geht's schon mal los. Auf dem Gewerbeamt erzählt dir natürlich keiner, was ein Freiberufler ist, da würde die Stadt ja Einnahmen verlieren. Unglaublich viele in dieser Branche zahlen brav Gewerbesteuer, obwohl sie es gar nicht müssten.
Antwort von Pianist:
Aber auch ziemlich sicher keinen Gewerbeschein. Da geht's schon mal los. Auf dem Gewerbeamt erzählt dir natürlich keiner, was ein Freiberufler ist, da würde die Stadt ja Einnahmen verlieren. Unglaublich viele in dieser Branche zahlen brav Gewerbesteuer, obwohl sie es gar nicht müssten.
Freiberufler sind Architekten, Ärzte, Anwälte, Hebammen, Lotsen, Autoren, Reporter und so weiter. Ein Filmproduzent ist kein Freiberufler, sondern ein Gewerbetreibender. Aber das macht nichts, weil heutzutage der größte Teil der Gewerbesteuer direkt von der Einkommenssteuer abgezogen wird. Nur in Gemeinden mit sehr hohem Hebesatz ist der Nachteil etwas größer.
Matthias
Antwort von musicmze:
ich muss ehrlich sein, darüber muss ich mich noch genau informieren. Im Moment ist es noch ein Nebengewerbe (früher Veranstaltungstechnik), da ich ja noch meinen normalen Job habe.
Antwort von Pianist:
ich muss ehrlich sein, darüber muss ich mich noch genau informieren. Im Moment ist es noch ein Nebengewerbe (früher Veranstaltungstechnik), da ich ja noch meinen normalen Job habe.
Das ist doch prima so. Wenn Du viele Veranstaltungen technisch betreut hast, dann weißt Du ja, was dort so für Filme laufen und wie die sein müssen, damit sie solch eine Veranstaltung bereichern. Und Du kannst darüber sogar Kontakte zu potentiellen Auftraggebern aufbauen und hast nebenbei noch ein geregeltes Einkommen. Klingt nach einer guten Strategie.
Matthias
Antwort von musicmze:
die Veranstaltungstechnik vermisse ich schon (mir fehlt irgendwie die körperliche Auslastung :-)
aber darüber hat man natürlich einige Leute kennengelernt und Kontakte geknüpft.
Im Moment arbeite ich bei einem kleinen Fernsehsender nebenbei im Marketing und komme so natürlich noch besser an Kunden ran ;-) Klauen werde ich sie nicht - könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren - aber nehme mich derer an, die keine Fernsehreportage wollen, sonder nur einen Werbefilm. Mal sehen, wie sich das so entwickelt
Antwort von Jott:
Ein Filmproduzent ist kein Freiberufler, sondern ein Gewerbetreibender.
Da bist du aber schwer auf dem Holzweg. Ich bin selbständiger Filmproduzent mit hohen sechsstelligen Umsätzen im Jahr, habe noch nie einen Euro Gewerbesteuer bezahlt und besitze auch keinen Gewerbeschein. Man braucht fachliche Hilfe dafür, als Freiberufler anerkannt zu werden, klar. Es gab natürlich auch schon Betriebsprüfungen mit dem Versuch, den Freiberuflerstatus abzuerkennen - ohne Ergebnis.
Das Thema gab's hier schon mal - der Einzige, der Ahnung hatte von der Materie, war der gute Marc Ballhaus. Alle anderen betreiben freiwilliges Gemeindesponsoring.
Jetzt ist aber gut mit kostenloser Unternehmensberatung!
Antwort von Pianist:
Ich bin selbständiger Filmproduzent mit hohen sechsstelligen Umsätzen im Jahr, habe noch nie einen Euro Gewerbesteuer bezahlt und besitze auch keinen Gewerbeschein. Man braucht fachliche Hilfe dafür, als Freiberufler anerkannt zu werden, klar. Es gab natürlich auch schon Betriebsprüfungen mit dem Versuch, den Freiberuflerstatus abzuerkennen - ohne Ergebnis.
Dann achtest Du aber konsequent darauf, nichts zu tun, was Deinen Freiberuflerstatus gefährdet, oder? Das würde bedeuten: Du darfst keinen Groß- oder Einzelhandel mit DVDs betreiben. Kopieren sich Deine Auftraggeber ihre DVDs selbst? Du dürftest dann auch keine Wiedergabetechnik für den Einsatz auf Veranstaltungen vermieten, keine Leistungen erbringen, wo die technische Dienstleistung im Vordergrund steht, also Aufzeichnung von Grußworten, Podcasts, Tonstudioleistungen und so weiter... Mich würde das zu sehr einschränken. Da zahle ich doch lieber ein wenig Gewerbesteuer.
Matthias
Antwort von Jott:
Handel ist ausgeschlossen, das ist richtig. Kommt aber auch nicht vor, wenn man Industrie- und Werbefilme macht, und darum ging es hier ja. Ein paar tausend DVDs für einen Kunden herstellen zu lassen ist kein Gewerbe, weil es zum Produktionsauftrag gehört. Auch andere Einschränkungen haben wir nicht, auch nicht bei technischen Dienstleistungen, das stimmt nicht, was du schreibst. Aber jeder, wie er mag! Ich muss mich ja nicht rechtfertigen, sondern lediglich freuen, dass ich die richtigen Berater habe. Wie schon gesagt: Betriebsprüfungen, die wunde Punkte aufspüren sollen, liefen bei uns immer ins Leere.
Antwort von Pianist:
Auch andere Einschränkungen haben wir nicht, auch nicht bei technischen Dienstleistungen, das stimmt nicht, was du schreibst.
Kann ich mir nicht vorstellen, aber wenn das ausgiebig geprüft wurde, wird es wohl so sein. Allerdings sind andere Finanzämter daran natürlich nicht gebunden, es kann also bei anderen Leuten auch anders entschieden werden. Glaube kaum, dass es dazu ein BFH-Urteil gibt...
Matthias
Antwort von Jott:
Die wiederkehrenden Diskussionen mit dem Finanzamt führe nicht ich, sondern mein Steuer- und Rechtsberater. Der hat's offensichtlich drauf, und dafür bezahle ich ihn, weil ich für solchen Kram schlicht keine Zeit habe.
Um das abzurunden, nur noch einmal die allgemeine Empfehlung an den Threadstarter: kein Start in die Selbständigkeit ohne fundierte Beratung/Begleitung durch Fachleute. Zu viele sind schon im Ruin gelandet, weil ihnen keiner ehrlich vorgerechnet hat, was Sache ist. Und so schließt sich der Kreis zu den Überlegungen, in welcher Höhe man seine Angebote gestalten muss.
Antwort von Freddi:
Die wiederkehrenden Diskussionen mit dem Finanzamt führe nicht ich, sondern mein Steuer- und Rechtsberater... und dafür bezahle ich ihn, ...
Und das soll günstiger sein als ein paar Euro Gewerbesteuer?
Würde es sich nicht anderherum viel "stressfreier" leben lassen?
Immerhin hat der Gewerbetreibende ja auch den ein oder anderen "Vorteil" - z. B. den Mehrwertsteuerabzug bei notwendigen Anschaffungen für Betriebsmittel ... oder irre ich mich?
Antwort von sebherrmann:
Du irrst, auch als Freiberufler bist Du ab 17,5 Teuro Gewinn umsatzsteuerpflichtig und umgekehrt auch vorsteuerabzugsberechtigt.
Bei der Gewerbesteuer ist es so, das Du einen Freibetrag von etwa 25 Teuro Gewinn hast.
Antwort von Pianist:
Du irrst, auch als Freiberufler bist Du ab 17,5 Teuro Gewinn umsatzsteuerpflichtig und umgekehrt auch vorsteuerabzugsberechtigt.
Bei der Gewerbesteuer ist es so, das Du einen Freibetrag von etwa 25 Teuro Gewinn hast.
Alles richtig. Und dann wird die Einkommenssteuer um das 3,8fache des Gewerbesteuermessbetrages ermäßigt, allerdings ist die Gewerbesteuer nun (anders als früher) keine Betriebsausgabe mehr.
Der einzige große Unterschied zwischen Freiberufler und Gewerbebetrieb ist die Tatsache, dass ein Freiberufler niemals bilanzierungspflichtig wird und seinen Gewinn immer per EÜR ermitteln kann, egal wie hoch Umsatz und Gewinn sind. Viele meinen ja, dass eine EÜR einfacher ist als eine Bilanz. Ich finde jedoch, dass eine Bilanz viel logischer und übersichtlicher ist, zumal man durch die doppelte Buchführung Fehler viel schneller findet.
Matthias
Antwort von sebherrmann:
Da stimme ich teilweise zu. Mein Steuerberater macht auch doppelte Buchführung, weil DATEV. Aber aus den Daten muss man nicht zwangsläufig eine Bilanz erstellen, sondern kann auch eine EÜR generieren. Wenn man durch Umsatz und Gewinn in Bereiche kommt, wo man bilanzieren muss, kann man sich auch problemlos Steuer-und Rechtsberatung leisten.
Antwort von Pianist:
Da stimme ich teilweise zu. Mein Steuerberater macht auch doppelte Buchführung, weil DATEV. Aber aus den Daten muss man nicht zwangsläufig eine Bilanz erstellen, sondern kann auch eine EÜR generieren. Wenn man durch Umsatz und Gewinn in Bereiche kommt, wo man bilanzieren muss, kann man sich auch problemlos Steuer-und Rechtsberatung leisten.
Es ist ausgesprochen unschön, wenn man aus einer Doppelten Buchhaltung eine EÜR machen soll. Das sollte man besser vermeiden. Ich finde übrigens, dass man als guter Unternehmer seine Zahlen immer selbst im Griff haben sollte. Man muss doch anschließend sowieso alles kontrollieren, warum also nicht gleich selbermachen? Finde ich stressfreier.
Matthias
Antwort von sebherrmann:
Das interessiert mich jetzt mal genauer. Soviel ich weiß, kann man mit Datev doch gar keine "einfache" Buchführung machen, oder? Warum soll es unschön sein? Zum Thema selber machen: Geh mal mit einer selbsterstellten BWA oder mit einer Datev-BWA zur Bank. Womit bekommst du Kredite einfacher?
Auch wenn ich meine Buchführung machen lasse, habe ich trotzdem noch den Überblick, da ich mich ja mit BWA, SuS-Listen und Kontenblättern auseinandersetze. Da ich aber nicht täglich buchhalte, kann ich mir egal mit welchem System die ganzen Konten gar nicht merken. Auch Lohnbuchhlatung gebe ich immer gerne ab, weil ich keine Lust habe, mich noch mit der Übermittlung von Daten an BG, KK und neuerdings auch noch ELENA auseinaderzusetzen.