Frage von Shaggy:Hallo Forum.
Ich möchte mir einen digitalen Festplatten-Camcorder kaufen und bin bei meiner Recherche über die Modelle SDR-H250 und SDR-H20 von Panasonic gestoßen. Über die Vor- und Nachteile von MPEG2 sowie Festplatten als Aufnahmemedium weiß ich Bescheid und denke, dass die genannten Modelle für mich als Hobby-/Gelegenheitsfilmer eine gut Lösung darstellen.
Zwischen den beiden Camcordern besteht (in Online-Shops) ein Preisunterschied von ca. 200 Euro, der hauptsächlich durch 3CCD bei der SDR-H250 im Vergleiche zu 1CCD bei der SDR-H20 gerechtfertigt zu sein scheint.
Meine Frage(n): Hat jemand Erfahrung mit diesen Modellen und kann mir etwas zur Bildqualität sagen? Lohnt es sich 200 Euro mehr für 3CCD auszugeben? Ist der Unterschied von 1CCD zu 3CCD so stark?
Mir fehlt da einfach die Erfahrung und ich habe auch keine Vergleichmöglichkeit, deshalb würde ich mich über ein paar Antworten freuen.
Grüße,
Shaggy
Antwort von WoWu:
@ Shaggi
Es ist nicht so einfach ...
Lohnt es sich 200 Euro mehr für 3CCD auszugeben? ..
Es kommt immer darauf an, was und wie es mit den 3 CCDs gemacht ist.
Schau Dir genau an, welche Auflösung die CCDs haben. Bei Ein-Chip kannst Du noch einmal rd. 30-40% davon abziehen und erhältst Deine nutzbare Detailauflösung für das Bild.
Bei 3 CCD"s kommst Du nicht nur auf die volle Auflösung, sondern ggf. durch Pixel-Shift auf 30% mehr.
Dafür hat es ein paar andere Nachteile. Aber im Grossen und Ganzen kommst Du mit 3 Chip schon besser weg, vorausgesetzt, es sind identische Chips (3CCD/1CCD). Vergleich also mal die Chips der Kameras.
Ich persönlich würde eine 3CCD Kamera einer 1 CCD Kamera vorziehen ... bei CMOS sieht das u.U. schon wieder ganz anders aus...
Antwort von Shaggy:
Hallo WoWu,
also im Bezug auf die Chips habe ich Folgendes herausgefunden:
SDR-H20: 1CCD 1/6''; 800.000 Pixel ; 540.000 Pixel ; 300.000 Pixel Bildgröße;
SDR-H250: 3CCD 1/6''; 3 x 800.000 Pixel ; 3 x 540.000 Pixel ; 3,1 Megapixel Bildgröße;
Dass sich die Auflösung für Bilder unterscheidet wird klar angegeben (spielt für mich auch keine große Rolle), aber kann ich davon ausgehen, dass die Videoauflösung bei beiden Geräten gleich ist, da beide 800.000 Pixel große Chips einsetzen? In dem Fall würde sich das Videomaterial "nur" im Bezug auf Schärfe, Kontrast und Farbechtheit unterscheiden, oder?
Ich persönlich würde eine 3CCD Kamera einer 1 CCD Kamera vorziehen ...
Im Prinzip würde ich das ja auch tun, aber in der Praxis stellt sich für mich dann doch die Frage inwiefern ich den Unterschied auch merke. (Lohnt sich das für mich als Hobbyfilmer? Wird die höhere Qualität nur an einem hochwertigen Monitor deutlich?)
Antwort von WoWu:
Hallo Shaggy
ohne mich nun genauer mi den Kameras beschäftigt zu haben und nur aufgrund der Daten, die Du aufzeigst, scheint es doch so, dass Du bei Einchip
von den 540.000 Pixel lediglich rd. 370.000 für die reale Bildauflösung hast, wohingegen Du bei 3-Chip die 540.000 nutzen kannst.
Die Firmen schreiben nicht gern, dass sich aufgrund des Abtastverfahrens (Farbmaske) die reale Detailauflösung des Bildes nochmals reduziert. Aber es ist leider so.
Die Auflösungen dieser CCDs sind ohnehin nicht besonders hoch und in diesem Bereich kommt eine höhere Detailgenauigkeit auf jeden Fall sichtbar zum Tragen.
Du wirst die höhere Ortsfrequent auch auf einem normalen Fernseher sehen.
Wenn Du Dich in einem HD-Grenzbereich bewegen würdest, müsste man noch mal genauer hinschauen, um Antworten zu finden, aber in dem Bereich würde ich an Details wirklich nicht sparen.
Nimm die 200 EUR in die Hand und mach gute Bilder daraus ...
Antwort von Bernd E.:
...Preisunterschied...hauptsächlich durch 3CCD...im Vergleiche zu 1CCD...gerechtfertigt zu sein scheint...
Verlier über der CCD-Frage aber nicht die anderen Unterschiede zwischen den beiden Kameras – zum Beispiel im Objektivbereich – aus den Augen: So hat die H20 ein in der Praxis zwar relativ sinnloses 32x-Zoom (gegenüber dem ausreichenden und wahrscheinlich in der Abbildungsleistung besseren 10x-Zoom der H250), allerdings besitzt sie ein für Camcorder recht ordentliches Weitwinkel. Letzteres ist bei der H250 praktisch nicht vorhanden: Bei Aufnahmen in engen Räumen benötigst du mit ihr also viel früher einen zusätzlichen Weitwinkelkonverter.
Gruß Bernd E.
Antwort von Shaggy:
Nimm die 200 EUR in die Hand und mach gute Bilder daraus ...
Ja, das hatte ich am Anfang auch gedacht, denn immerhin kauft man sich ja nicht jeden Tag einen Camcorder. Hab dann aber doch angefangen etwas zu grübeln...
...allerdings besitzt sie ein für Camcorder recht ordentliches Weitwinkel. Letzteres ist bei der H250 praktisch nicht vorhanden
Danke für den Hinweis.
Bei Aufnahmen in engen Räumen benötigst du mit ihr also viel früher einen zusätzlichen Weitwinkelkonverter
Woran genau machst du das fest? An der minimalen Brennweite? Und wenn ja, was ist ein guter Wert hierfür? Reichen die 47,1mm der SDR-H250 nicht aus, um in einem "durchschnittlich großen" Wohnzimmer gute Aufnahmen zu machen?
Antwort von WoWu:
@ Shaggy
Ich weiss nicht, ob Dir das so klar ist, aber Du bist mit 370.000 Pixel Auflösung noch unter PAL-Auflösung, das hatte ich noch vergessen hinzu zu fügen denn Pal mit 720x576 sind wenigstens 410.000.
Antwort von Bernd E.:
...Woran genau machst du das fest? An der minimalen Brennweite?
Genau, denn diese bestimmt den größtmöglichen Bildwinkel.
...was ist ein guter Wert hierfür?
Ein möglichst kleiner. Da die tatsächlichen Brennweiten bei Camcordern aufgrund ihrer oft unterschiedlichen Sensorgrößen nicht direkt vergleichbar sind, hat es sich eingebürgert, die jeweils entsprechende Brennweite des seit Jahrzehnten aus der Fotografie vertrauten Kleinbildformats anzugeben. Dort gelten 50mm als Standardobjektiv, eine längere Brennweite als Tele, eine kürzere als Weitwinkel. Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, wie weitwinklig 47,1mm sind – nämlich praktisch gar nicht. Für Porträts im Wohnzimmer reicht das aus, für Gruppenbilder nicht mehr. Da wärst du mit den 36mm der H20 deutlich besser dran.
Gruß Bernd E.