Frage von skyda7602:Hallo in die Runde. Ich beschäftige mich gerade mit der Produktion (bisher nur theoretisch) von HDR Content. Dabei geht es mir vor allem um die Postproduktion. Nachdem ich nun alle Verfügbaren Quellen durch bin dachte ich mir ich eröffne mal ein Thema zu dem Thema :-)
Was ich bisher gelernt habe: (keine Gewähr das das alles richtig ist)
/ möglichst mit hohem Dynamikumfang und hoher Bitrate (12bit) drehen
/ z.B. Red HDRx, generell ist aber jede Kamera mit hoher Dynamik in der Lage HDR Footage bereitzustellen
/ HDR Display haben eine sehr hohe Leuchtkraft (1000nits) im Gegensatz zu nicht HDR Displays (400nits).
/ dadurch erreicht man, das sehr helle Bildbereiche so hell erscheinen das sie sogar blende können, wir sitzen also bald alle mit Sonnenbrillen vor dem Fernseher
/ gleichzeitig gibt es schwärzeres schwarz
/ in Adobe Speedgrade kann man bei der CC von HDR Footage die Helligkeitswerte auf spezielle Weise beeinflussen (habs mir selber noch nicht angesehen)
/ h265 kann theoretisch schon HDR
/ Farbraum für die Postproduktion ist Rec.2020
Was mich interessiert und was einfach nicht ganz in meinen Kopf reingeht, da wäre ich dankbar wenn ihr etwas dazu beitragen könnt:
- Was ausser dem anderen Farbraum muß in der Post z.B. Farbkorrektur beachtet/anders gemacht werden
- hat jemand schon Erfahrung bei der Post von HDR Content speziell mit DaVinci Resolve
- Bei der Auslieferung von HDR Content z.B. mit H265, gibt es hier schon einheitliche TecSpecs damit die Fernseher unterschiedlicher Hersteller das auch richtig darstellen / interpretieren?
Bin für jeden Tip dankbar!
Antwort von mannamanna:
Das Thema würde mich auch interessieren....
Antwort von Frank Glencairn:
A TV, monitor or projector may be referred to as a HDR Compatible Display if it meets the following minimum attributes:
Includes at least one interface that supports HDR signaling as defined in CEA-861-F, as extended by CEA-861.3.
Receives and processes static HDR metadata compliant with CEA-861.3 for uncompressed video.
Receives and processes HDR10 Media Profile from IP, HDMI or other video delivery sources. Additionally, other media profiles may be supported.
Applies an appropriate Electro-Optical Transfer Function (EOTF), before rendering the image.
DR10 Media Profile is defined as:
EOTF: SMPTE ST 2084
Color Sub-sampling: 4:2:0 (for compressed video sources)
Bit Depth: 10 bit
Color Primaries: ITU-R BT.2020
Metadata: SMPTE ST 2086, MaxFALL, MaxCLL
Antwort von WoWu:
In Sachen HDR wirst Du Dich noch eine Weile zurück lehnen können, weil zunächst einmal die Monitorindustrie aufgerufen ist, mehr Dynamik zu generieren und egal, ob das nun Quantum Dots sind, oder "nur" andere EOTFs ... sie müssen erst mal die Monitore erreichen, bevor man HDR darstellen kann.
Was die Produktionsbedingungen angeht, so geht in der Tat, wie Frank schon schrieb, alles in Richtung rec2020 und wenn Du in Richtung HDR in der Produktion arbeiten möchtest, würde ich mich mal mit dem Thema Colormapping auseinander setzen.
Nicht ganz uninteressant dürfte in diesem Zusammenhang auch der Umgamg mit dem ACES Workflow sein, der Dir in da wahrscheinlich entgegen kommt.
Aber deutlich interessanter, aus Sicht der Postproduktion, ist ja die Frage: wie schaffe ich ein Signal, das sowohl auf HDR Geräten, als auch auf normalen TV und gleichwohl auch auf Hamdydisplays ebenso gut aussieht.
Um die Übertragung würde ich mir erst einmal wenig Sorgen machen, denn diese Entwicklung wird ohnehin nicht wirklich aus der Produktionsebene beeinflusst.
Antwort von skyda7602:
Es gibt jetzt auch einen "Premium UHD" Standard... der HDR einschließt.
https://www.slashcam.de/news/single/UHD ... 12621.html
VG Daniel
Antwort von WoWu:
Nennen wir das Kind doch einfach beim Namen: es gibt ein neues Marketingsiegel, für TV Geräte, die nicht mehr, als das, was beschrieben ist, können.
Das ist, wie mit AVCHD, das auch nur eine Untermenge des gesamten Standards abdeckte, aber in einigen Parametern noch Teile von MPEG2 enthielt (1440).
Nur, wie man es auch dreht und wendet, die größte Änderung spielt sich im Displaybereich ab, denn an den mehr als 100Nits kann man in der Post nichts machen und die Vorschrift, den Content in ST2084 zu übergeben, beeinflusst auch die Arbeit in der Postproduktion nicht unmittelbar.