Frage von peha:Hi,
mein DVB-T-Receiver "Skymaster DVRT1000HDD DVB-T" zeichnet TV-Sendungen auf der eingebauten ATA-Festplatte im (vermutlich) MPEG2-Format auf. Ich möchte die Aufzeichnungen zwecks Archivierung auf den PC übernehmen und dort DVDs brennen. Leider hat der Receiver nur analoge Ausgänge (S-Video, Chinch) - ich hätte es aber gern direkt/digital ohne zweimalige Wandlung DV->AV, bzw. AV->DV.
Bevor ich anfange zu basteln, wüsste ich gern, ob jemand bereits Erfahrungen gemacht hat mit dem direkten Abgreifen so einer eingebauten Festplatte (bsp. via IDE->USB-Adapter).
Folgende Fragen stellen sich mir:
1.
entspricht das Dateisystem auf der Festplatte den unter WinXP genutzten Dateisystemen (FAT, NTFS), d.h. 'versteht' sich der Rechner mit der FP?
2.
lässt sich das gesendete/aufgezeichnete MPEG2-Material umstandslos mit meinem Authoring-Programm (Ulead Filmbrennerei) verarbeiten (d.h. ist es kompatibel mit dem MPEG2, welches ich aus meinen selbstgedrehten Videos erzeuge)?
Danke und Gruss
Peter (ph)
Antwort von beiti:
Die meisten HDD-Receiver benutzen ein proprietäres Dateisystem. Man kann also nicht einfach vom Betriebssystem darauf zugreifen, sondern braucht eine spezielle Software, um den Inhalt zu rippen. Ob es sowas für Deinen Receiver gibt, kann ich nicht sagen. Am besten fragst Du in einem fachbezogenen Forum (z. B. forum.digitalfernsehen.de).
Haenlein-Software als Hersteller von DVR-Studio Pro (komfortable Software zur Weiterverarbeitung von MPEG2-Transportreams aus HDD-Receivern und TV-Karten) hat eine Liste der unterstützten Receiver veröffentlicht; Deinen habe ich darin aber nicht gefunden:
http://www.haenlein-software.com/HS/ind ... eiverliste
Ich selber benutze einen älteren Medion-Receiver mit Digenius-Software und kann seit Umbau der Festplatte zur Wechselplatte den Inhalt rippen. Es gibt im Fall meines Receivers auch einen kostenlosen Ripper; weiterverarbeiten kann man die Daten dann mit Project X. Allerdings nervt das Verfahren auf Dauer etwas, denn das Rippen ist immer ein zusätzlicher Arbeitsschritt in einer ohnehin langen Kette von Arbeiten (rippen, demuxen, schneiden, authoren, brennen). Mit DVR-Studio Pro ginge es einfacher, aber das ist mir zu teuer.
Wenn ich heute etwas aufnehme, was später auf DVD soll, nehme ich in 99 % der Fälle gleich meine DVB-Karte im PC und nicht den Receiver; auf die Weise ist das Material gleich auf Festplatte.
Auf meiner Homepage habe ich auch mal was zu dem Thema geschrieben; ist aber nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand:
http://www.beitinger.de/sat/festplatten ... lesen.html
http://www.beitinger.de/sat/dvd_brennen.html
Meine Seite bezieht sich immer auf DVB-S, aber vom Prinzip her sollte das mit DVB-T genauso gehen.
Antwort von Anonymous:
Hallo beiti,
besten Dank für die schnelle und erschöpfende Antwort! Scheint komplizierter als ich dachte. Da werde ich mich letztlich wohl doch für den Transfer via S-Video-Ausgang entscheiden. Quali ist bei Wandlung über AV-in meines Camcorders recht gut - Nachteil nur die Übernahme in Echtzeit.
Gruss
ph
Antwort von Anonymous:
nochwas:
nehme ich in 99 % der Fälle gleich meine DVB-Karte im PC
klingt plausibel - dann müsste ich nach dem langwierigen capturing via Camcorder nicht noch von AVI nach MPEG2 kompr.
Kannst Du ein Gerät empfehlen? TerraTec Cinergy DT USB XS Diversity scheint nicht schlecht zu sein (auch für Laptop zu verwenden) - kostet allerdings rd. 100 Eur.
Gruss
ph
Antwort von beiti:
Ich habe ja DVB-S und verwende die Technisat SkyStar II (für Dich wäre das Entsprechende dann die AirStar 2). Ist hardwareseitig recht gut, nur gute Software muß man sich woanders besorgen (welche ich nehme und warum, kannst Du in den verlinkten Seiten nachlesen). Ich habe die Karte schon etliche Jahre; mittlerweile gibt es evtl. auch was Besseres.
Da man bei uns in Südbayern jetzt den ORF über DVB-T reinkriegt, denke ich darüber nach, eine neue Kombikarte für DVB-S und DVB-T zu kaufen. Ein weiteres Argument für neuere/andere Karten ist auch die mitgelieferte Software, die ein echter Mehrwert sein kann.
Angeblich liegen manchen Karten Programme bei, mit denen man den ganzen DVD-Workflow (aufnehmen, schneiden, authoren, brennen) in einem Rutsch machen kann, d. h. man braucht nicht mehr so viele Einzelprogramme und muß auch nicht das teure DVR-Studio dazukaufen. Ich habe mich aber noch nicht schlau gemacht, wie gut diese Programme sind und ob sie ihre Versprechen wirklich halten. Leider gibt es da viele Fallstricke.
Auf jeden Fall solltest Du auf die Softwareausstattung achten. Eine Karte für 40 Euro ist kein guter Kauf, wenn Du dazu nochmal 100 und mehr Euro für Software ausgeben mußt.
Antwort von Anonymous:
Danke für die Tips!
und Gruss von Südniedersachsen nach Südbayern
ph