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Infoseite // Fahrendes Schwebestativ



Frage von johnnycash89:


Hi Leute,

ich versuch mich momentan an einem Projekt, um mir beim Filmen "besondere" Aufnahmen zu bescheren.

Im Grunde will ich nur einen Camcorder auf ein RC Auto schnallen und damit andere fahrende Objekte filmen. Allerdings möchte ich Bodenunebenheiten und Fahrzeugneigung so stark wie möglich abschwächen. Deswegen soll es so eine Art fahrendes Schwebestativ werden.

Als Basis soll ein ferngesteuertes 1/8 Auto dienen.
Allerdings bin ich auch nach viel nachdenken mit der momentan geplanten Kameraaufhänung nicht ganz zufrieden (weil recht sperrig und aufwändig zu bauen) und auch nicht ganz sicher, ob das Funktionsprinzip so richtig ist.

Deswegen stelle ich hier die Idee nach jetzigem Stand kurz vor und hoffe, dass ihr mir helfen könnt, eine optimale Lösung zu finden.
Auf dem Bild ist die Kamera in einem Käfig montiert (graue Linie). Dieser Käfig ist über ein Kardangelenk am äußeren Rahmen (schwarz) befestigt, sodass die Kamera wie ein Pendel frei schwingen kann.
Um diese Schwingung zu dämpfen, werden an allen 4 Seiten Stoßdämpfer angebracht. Hier bin ich mir auch nicht sicher, ob man die Federn im Dämpfer komplett weglassen sollte.
(das Bild ist nur ne Skizze, meine Malfähigkeiten sind am PC etwas beschränkt )

Ich hoffe, ihr habt nen paar nette Ideen.

Gruß, Johannes

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Antwort von B.DeKid:

Gude was ich mal als Idee hatte war folgendes

Man verwende einfach eine Schiffskompas Aufhängung.
Auf welche man mittig eine Schnellwechselplatte befestigt.

Wenn dann noch die Halterung der Kompas Aufhängung gefedert ist dann sollte das ziemlich stabil sein.

Desweiteren kommt es noch auf die Dämpfungen des RC Autos an und dessen eigen Gewicht.

Alles in allem sollte das ganze ziemlich stabil liegen dann.

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Wir hatten dann auch mal die Idee ein RC Luftkissenboot zu verwenden;-)

MfG
B.DeKid

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Antwort von pilskopf:

Und was ist aus der Luftkissen Idee geworden?

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Antwort von toxitobi:

Das Problem ist das die Kamera selber anfängt zu schwingen. Das mit der Schiffskompassaufhängung ist nur dann gut wenn der Schwerpunkt in den beiden Drehpunkten liegt, ansonsten ist es wie ne Schaukel und führt zu mehr Schwankerei als vorher beim Bremsen oder in den Kurven. Erstmal ausprobieren wie es ohne diese Ausgleichsfunktion aussieht. Wenn das nicht richtig gebaut ist, dann macht es das Bild noch schlimmer, als es mit fester Montage wäre. Dann lieber guten Untergrund suchen, bissal testen was sich gut eignet und schnell schneiden^^

Gruß Toxitobi

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Antwort von domain:

Mit einem Schwebestativ wird die Konstruktion nicht viel zu tun haben, weil der Schwerpunkt ja weit unter dem Kardangelenk liegt und damit eine recht schnelle Pendelfrequenz gegeben sein wird. Die Dämpfer sind zwar eine gute Idee, aber du musst trotzdem damit rechnen, dass die Kamera bei jedem Beschleunigen in den Boden und bei jedem Bremsen in den Himmel schauen wird und je nach Dämpfungsgrad nachpendeln wird. Außerdem wird sie sich wie ein Motorrad in jede Kurve hineinlegen, also mit krass schiefem Horizont.
Allerdings ist der Bastelaufwand ja nicht übertrieben hoch, du könntest die Konstruktion ruhig mal testen. Sinnvoller halte ich allerdings eine vollkommen starr montierte sehr weitwinkelige GoPro Hero, ev. mit anschließender Entwackelung in der Post.
Außerdem bekommt der Zuseher über das Wackeln einen guten Eindruck von der Bodenbeschaffenheit und der Dynamik des Fahrens, gehört irgendwie sowieso zu den Sehgewohnheiten bei "Rallyfahrten".

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Antwort von pilskopf:

Was wäre mit einer seitlichen Stabilisierung und die Cam selbst liegt auf einem kleinen Wasserbett das gegen die Erschütterungen wirken soll? Wobei es vielleicht nicht leicht ist ein kleines stabiles Wasserbeet zu bauen. :D

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Antwort von soan:

Bau dir einfach einen Kreisel mit einem Masseschwungrad. Ein kleiner Elektromotor mot ordentlich Drehzahl, ein kleines Schwungrad, ne Batterie.

Dann den Kreisel ein bisschen anschubbsen damit der Motor das packt, und wenn das Schwungrad auf maximaler Drehzahl ist (so 20.000 rpm *g*) hast du einen Gyro vom allerfeinsten. Der Kreisel sollte ne dreidimensionale Aufhängung haben, oben dran kommt eine Wechselplatte für die Kamera, unten drunter ist das Modellauto. Aber aufpassen - lass das Ding sich nicht selbstständig machen ;-)

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Antwort von r.p.television:

Ich würde mich primär darauf konzentrieren den Wobble-Effekt (Rolling Shutter) zu vermeiden. Sieht man nämlich sehr häufig (mittlerweile auch im TV), dass das Bild so komisch wellenförmig zerläuft oder wie Wackelpudding hin und her wabbelt. Das passiert gerne bei starren Verbindungen bei Fahrzeugen mit Motorantrieb jeglicher Art.
Eine Schaumstoffunterlage sollte die Vibrationen, die diesen Effekt verstärken, minimieren.
Alles andere was wie eine Steadicam wirken soll, dürfte auf einem RC-Car dieser Grösse nicht möglich sein, ohne den Schwerpunkt des RC-Cars sehr weit nach oben zu verlagern und damit Kurvenfahrten unmöglich machen.
Wobei hier ein gyroskopisches System noch der beste Ansatz wäre. Oder etwas wie ein Gelpack drunter"- möglichst etwas mit eigener Masseträgheit.

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Antwort von Filmo:

Bei der BBC weiß man, wie's gemacht wird...:-))

http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-12058865

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Antwort von johnnycash89:

Guten Morgen,

danke erstmal für die vielen hilfreichen Ideen und Tipps!

@B.DeKid: Die Kompassaufhängung klingt interessant und wird wohl wesentlich kompakter sein, als mein Vorschlag. Allerdings kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, wie das am Ende aussieht. Hast du zu deinen Versuchen eventuell auch Bildmaterial?

@toxitobi: Ja, es ist wohl besser, wenn ich erstmal mit ner fixen befestigung teste.

@domain: Ja, du hast recht, ein wirkliches Schwebestativ ist das nicht, mit dem Wort wollte ich nur verdeutlichen, welchen Effekt ich erzielen will.
Ein echtes Schwbestativ ist bei dem Fahrzeug undmöglich, das legt den Schwerpunkt so hoch, dass an fahren nicht mehr zu denken ist.
Zu den Bewegungen beim beschleunigen und lenken: das Fahrwerk vom Auto legt sich nicht unerheblich bei einer Kurve in schräglage (nach außen geneigt), daher will ich mit dem Pendel entgegenwirken. Gleiches gilt fürs Beschleunigen.
Ob das mit meiner Konstruktion funktioniert, ist ne andere Frage, kann gut sein, dass die Aufnahmen dann nicht mehr ruckeln, aber nach viel Seegang aussehen.

@soan: Sehr interessante Idee, da werd ich mich mal schlau machen, wie genau sowas funktioniert.


Gruß, Johannes

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Antwort von le.sas:

Ich glaube wenn du das RC Car richtig auswählst, wird dir das schon ne Menge helfen.
Unter 100 Euro kann man direkt vergessen, weil die weder gut gedämpft sind, noch sich gut lenken lassen können.

Ich habe mir so ein Ding mit Schwenkkopf usw gebaut und muss sagen dass die Aufnahmen wirklich interessant sind..
Wenn du mir deine Mailadresse gibst kann ich dir gerne Fotos schicken bzw wir können uns austauschen

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Antwort von johnnycash89:

Im Bereich RC Auto bin ich recht gut informiert, da ich das Hobby selbst betreibe. Das passende Fahrzeug besitze ich bereits.
Das Fahrwerk ist sehr weich, wird Unebenheiten gut wegbügeln, allerdings besitzt das Auto dadurch auch viel Seitenneigung, was ich ausgleichen will.

Meine Mailadresse: flemmingjohannesgooglemail.com

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Antwort von domain:

Habe mir jetzt mal einige Youtubevideos mit Kameras auf dem RC-Auto angesehen. Tatsächlich weisen einige davon extremen Rolling-Shutter-Effekt auf. Die übliche Lösung zur Verminderung feiner Vibrationen sind richtig dimensionierte Silent-Blocks in Verbindung mit einer relativ schweren Grundplatte unter der Kamera. Braucht aber viele Versuche zur Optimierung.
http://www.kull-laube.ch/index.cfm?content=1104035
Eine noch bessere Lösung wären allerding wahrscheinlich gedämpfte Federbeine unter der Platte, die du ja ohnehin aus dem Modellbau kennst. Diese Federbeine sollten außerdem im negativen V-Winkel (also Sturz) von außen nach innen zur Grundplatte verlaufen. Durch das Trägheitsmoment wird sich die Platte in zentrifugaler Richtung verschieben wollen und somit die äußeren Federbeine bis zum rechten Winkel aufstellen, während die inneren noch flacher zu liegen kommen. Das könnte der Neigungstendenz des Autos entgegenwirken. Voraussetzung wäre allerding eine sehr leichte Kamera, die sich nicht weit über die Grundplatte erhebt, also z.B. die GoPro oder noch deutlich preiswertere Spy-Cams, die auch ganz ordentliche Bilder machen
http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyword ... k7cw2nya_b


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Antwort von johnnycash89:

Danke an alle für die Hilfe.
Ich werde jetzt versuchen, die Sache elektronisch zu Lösen, sodass Roll und Nickbewegungen durch 2 elektronische Gyros und Servos ausgeglichen werden.
Für eine Weiche Lagerung der gesamten Konstruktion werd ich auf eure Tipps zurückgreifen.
Ich werd bereichten, wenn es was vorzeigbares gibt.

Gruß, Johannes

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Antwort von domain:

Danke an alle für die Hilfe.
Ich werde jetzt versuchen, die Sache elektronisch zu Lösen, sodass Roll und Nickbewegungen durch 2 elektronische Gyros und Servos ausgeglichen werden. Wenn dir das gelingen sollte, dann bist du ein Meister deines Faches. Sämtliche diesbezüglichen Probleme wurden hier nämlich schon x-mal durchdiskutiert (und zwar auch von bereits länger damit Experimentierenden) mit der Schlussfolgerung, dass es mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nicht machbar ist. Also sind wir gespannt auf deine Ergebnisse, weil nämlich ein derartiges Stabilisierungssystem generell interessant wäre und zwar nicht wenig.

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Antwort von happythewicked:

sowas in der art wär super, was... wie machen die das? mit gegendruck? geht wohl nur bei genügend gewicht von oben...

(oder ist das n fake?)

vielleicht ist es aber doch ok, den denkansatz beim fahrzeug und nicht bei der kamera zu legen?

bin gespannt was du hervorbringst!

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Antwort von domain:

Das Hauptproblem liegt in den preiswerten aber zu trägen und zu ungenauen Komponenten, die im Modellbau zur Verfügung stehen. Sie reichen zwar für die etwas wackelige Stabilisierung von Helis aus, aber nicht für eine ansatzlos reagierende Kamerastabilisierung. Schon die Minigyros lesen zu ungenaue Daten aus, die dann mit Verzögerung durch den Mikroprozessor an die Servos geliefert werden, die dann mit ihrer Trägheit überschießend reagieren, womit wieder eine Gegenkorrektur fällig wird. Insgesamt weist ein derartiges System also eine Eigenresonanz auf, die für eine Kamerastabilisierung unbrauchbar ist.
Machbar ist sowas zwar prinzipiell schon, aber nicht mit Komponenten aus dem Modellbau.

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