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Infoseite // Eine billigere Alternative fürs Digitale Kino



Newsmeldung von slashCAM:






Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Eine billigere Alternative fürs Digitalem Kino


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Antwort von Bergspetzl:

und dann ist der ärger vorprogramiert weil man keine Filmlizenzen bekommt weil große verleihe und kleine anlaufstellen, mit denen man zusammenarbeiten muss, sich doch relativ unfelxibel zeigen können, wenn es um bestellungen oder sonstiges geht, wo dann ein paar eigene angaben nicht der "norm" entsprechen?

ich kann mir schon das "...ne, das ist bei all unseren anderen kunden auch so, ich weiß nicht warum sie jetzt da eine extraschine fahren müssen. entweder sie haben das so wie es von uns vorgeschrieben wird oder pech..." und dann sitzt man da wie ein "raubkopierer".

oder täusche ich mich da? für mich klingt das nach risiko oder habe ich da was nicht verstanden?

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Antwort von beiti:

Was ich an dem ganzen Artikel nicht kapiere: Welche Projektoren können verwendet werden?
Wenn der spezielle Rechner 3.000 Euro kostet und die gesamte Umrüstung 10.000 bis 17.000 Euro kosten soll, müsste es ja ein Projektor für maximal 14.000 Euro sein. Was gibt es da? Bestimmt kein 3-DLP-Modell, oder?

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Antwort von georgp:

Ich finde das durchaus eine interessante und konsequente Entwicklung. Kino sind ja (zum Glück) nicht nur die großen Cineluxxe und -plexe sonder auch die vielen "Kleinen" die oft nicht viel mehr als 5 Euro pro Karte nehmen können und wollen. Man kann sich einen fragmentierteren Mark vorstellen, in dem Kinobetreiber den Zuschaueren aus der immer schneller wachsenden Flut an Filmen ein ganz eigenes Programm an "Perlen" zusammenstellen. Kleinere Verleiher und Regisseure werden unterstützt, direkt miteinander zu verhandeln, ohne sich an die "Spielregeln" der Großen zu halten.

@ Bergspetzel
Ich verstehe deinen Einwand nicht genau. Ist es nicht das Ziel der Initiative, AUCH (aber eben nicht NUR) DCI-Kompatibles abzuspielen? Allerdings mit offenen Standards und folglich bezahlbarerer Hardware ........................ sicher wird es da am Anfang Zweifler geben, wenn aber Qualität und Workflow überzeugen, werden die Gegenargumente schnell dahinschmelzen. Und die technische Entwicklung lässt genau das vermuten.

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich halte das für eine großartige Chance für Indiefilmer ihre Streifen in Kinos zu bringen. Das ist eine Niesche die kleinen Kinos das überleben sicher könnte. Die Kosten sinken, die Auswahl an Filmen jeder Stilrichtung ist riesig. Jeder Filmemacher kann selbst ohne weiter Kosten seine DCPs schreiben und verteilen.
Klingt für mich nach ner Win-Win Situation.

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Antwort von masterseb:

ich halte es für besser, eine günstige alternative zu fraunhofers easy DCP player und editor zu entwickeln. damit könnte man einfach bei DCP mitspeilen und ist am selben standard. vorallem ein DCP software player für wesentlich wengier als man bei fraunhofer hinblättern muss, wäre sinnvoll. ja, die notwendige jp2000 bibliothek ist proprietär und teuer, aber das muss doch irgendwie gehen. ein VLC plugin oder so. DCP erstellen gratis super eifnach, es am rechner auch zu testen - super schwierig (mal von der formatierung der festplatte für den DCP server weltweit abgesehen)

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Antwort von carstenkurz:

Ich halte das für eine großartige Chance für Indiefilmer ihre Streifen in Kinos zu bringen.
Wieso soll es für Indies billiger sein, ein DCP für eine Substandard-Projektionsanlage zu erstellen, als für einen DCI-Server?
Ist es nicht das Ziel der Initiative, AUCH (aber eben nicht NUR) DCI-Kompatibles abzuspielen? Allerdings mit offenen Standards und folglich bezahlbarerer Hardware Ich glaube, hier haben einige nicht verstanden, wie das mit DCI und Kinobetrieb funktioniert.

Es gibt aber schon seit ein paar Jahren nicht-DCI zertifizierte Media-Player-PCs, die auch kopiergeschützte DCPs abspielen KÖNNTEN - wenn es Schlüssel dafür gäbe. Das hängt aber nicht an irgendwelchen Zweiflern, sondern an den Studios, die 95% des Kinoumsatzes machen und eben keine Schlüssel für Sub-DCI Systeme ausstellen. Die haben über verschiedene Mechanismen ne Menge Geld in die Idee DCI und die Finanzierung der Systeme investiert. Wieso sollten die auf halber Strecke plötzlich ein Interesse daran haben, ein potentiell raufkopiergefährdetes System unterhalb des eigenen Standards zu unterstützen und damit den Abschluss der DCI-Digitalisierung zu sabottieren?

Die Dinger haben ne Weile als reine Werbe- und Trailerplayer über helle LCD Beamer ein bißchen Sinn gemacht.

Wir nehmen im Übrigen auch nur 5 Euro(max) für ne Karte und finanzieren eine DCI Anlage für 65.000€ mithilfe der diversen Förderungen und Eigenanteil von knapp 20.000€.

Sicher gibt es kleine Kinos, die die Förderkriterien nicht erfüllen. Die profitieren aber auch nicht von einer Substandard Lösung für 15-17k€. Bisher haben auch diese Kinos Mainstream oder massengängiges Arthouse in 35mm spielen können. Das wird mit einer Sub-DCI Lösung aber nicht möglich sein - die Verleiher erstellen für diese Systeme nunmal keinen Schlüssel, und die paar Kleinen, die es (jetzt schon) tun, refinanzieren den Kinos auch keine 17.000€. So eine Initiative hätte es vor 5-6 Jahren geben müssen, um noch was rauszuholen.

Jetzt bewegen sich DCI zertifizierte Player in Richtung 7000€-8000€. Der BluRay Player daneben kostet 80 Euro.

Es kommen gerade DCI kompatible S2k Projektionssysteme zu Kosten von 25.000€-35.000€ raus. Da investiert man keine 17.000€ mehr in eine Sub-DCI Lösung.


Zu spät, zu spät, zu spät.
ich halte es für besser, eine günstige alternative zu fraunhofers easy DCP player und editor zu entwickeln. damit könnte man einfach bei DCP mitspeilen und ist am selben standard. Den Player gibt es längst, kostet knapp 200 Euro. DCP Masteringsysteme gibts mittlerweile ein halbes Dutzend für lau, und noch ein paar mehr für unter 1000 Euro



- Carsten

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich rede eigentlich von Kinos die keine DCP Server haben - die können bisher garnix abspielen mit oder ohne Schlüssel.

Wenn die aber ne günstige Anlage hätten, die - von Indiefilmern selbst hergestellte DCPs ohne irgendwelche Schlüssel - abspielen können, wäre es möglich, daß sich ein völlig neuer Markt ergibt. Einfach ein Schritt weiter als das übliche Arthaus.

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Antwort von Bergspetzl:

Das habe ich in etwa so gemeint. "Große" verleiher werden doch weniger interesse haben ihre Filme auf irgendwelchen zweitsystemen anzubieten. ich kenne mich zwar nicht wirklich aus, aber ich denke das die selber hinter einer software sitzen welche reglemntiert zu welchen bedingungen ein film "freigeschaltet" wird oder nicht? da wird sicher ein zertifiziertes system "grundlage" sein müssen. ich meine hinter "dci" stehen doch die major lables.

anders ist es natürlich wenn jemand dci als "open source standart" nutzen kann um eigene files eben norm-konform anzubieten.

aber ich könnte mir vorstellen das sich die majors dagegen sperren, weil sie wiederum sicher mit gewissen anbietern zertifizierter systeme zusammen hängen.

wird also gemeint, dass es ein system geben sollte, das generell dci-pakete lesen kann, und die "großen" filme mangels lizenzen/kompatibilität zum sytem nicht in frage kommen? dann wäre die frage, ob es sinn macht in ein system zu investieren, das von vorne rein ausschließt auch nur irgendwann einmal einen film ins progamm zu nehmen, der "major lable" zertifiziert ist. das hört sich für mich nach einer kostengünstigen alternative für einen zweiten saal an, aber als hauptlösung wäre es sehr speziell, oder?

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Antwort von dienstag_01:

Die preiswerteste Alternative zu DCI ist, wie carstenkurz schon schrieb, immer noch die BluRay. Und den dazugehörigen Player haben viele Kinos sowieso dastehen. Also, was solls. Hier BluRay, dort DCP, insgesamt ist die Distribution (nicht nur) für Indie Filmer so einfach und billig wie nie. Wie sie überhaupt ins Kino kommen, ist viel mehr die Frage der Fragen, aber nicht, ob der Server nun DCI fähig ist oder nicht.

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Antwort von carstenkurz:

da wird sicher ein zertifiziertes system "grundlage" sein müssen. ich meine hinter "dci" stehen doch die major lables.

anders ist es natürlich wenn jemand dci als "open source standart" nutzen kann um eigene files eben norm-konform anzubieten. Das kann man jetzt bereits. Und das ist auch gut so, kein Vorführer hat Bock drauf, den Wildwuchs an Codecs und Bildraten und AspectRatios vor Publikum zu demonstrieren, der im Indie-Bereich herrührend aus den verwendeten Computersystemen üblich ist.


Ein Problem bei den günstigen Alternativanlagen (die es wie gesagt schon seit Jahren gibt), ist leider auch die Qualitätskontrolle. Das sind wegen der benötigten Helligkeiten typischerweise irgendwelche Präsentationsbeamer, die in jeder Beziehung bildtechnisch am unteren Ende operieren. Über sowas will auch kein Indy seine Filme abgespielt sehen.

Die DCI hat eben nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Qualitäten festgelegt.

Es wird halt gerne kolportiert, man könne wegen der DCI Gängelung über die DCI Anlagen keine alternativen Inhalte abspielen. Das stimmt aber nicht, diese Möglichkeit ist sogar in der DCI spec festgeschrieben.
Im Grunde sind die Kinos mit den DCI Geräten heute sogar freier in der Wahl als mit 35mm, denn da gab es aus Kostengründen eben faktisch auch NUR kommerziellen Content oder was auch immer die Herstellung einer Handvoll Kopien für Zigtausende Euros hergab. Heutzutage geht alles, was sich mit kostenloser Software in ein DCP verwandeln lässt, oder irgendwie über HDMI/DVI abspielbar ist.

Für die kleinen Kinos ohne Profitansatz wird es halt jetzt langsam eng, da ist es nachvollziehbar, dass über solche Lösungen nachgedacht wird. Auch in USA gab es kürzlich eine Initiative dazu.

http://pro.jvc.com/pro/pr/2012/releases/jvc_ita.html

Aber Kinos mit solchen Systemen werden auf Dauer wenn überhaupt nur via BluRay überleben. Mit den entsprechenden Einschränkungen aus dem Veröffentlichungsfenster für DVD/BluRay.

Es ist ja nicht so, dass die kleinen Verleiher nur kleine Kinos beliefern.
Die machen auch DCPs für die DCI Anlagen. Und es ist auch ein Klischee, dass die Multiplexe kein Arthouse spielen - die machen auch für die kleinen Verleiher den größeren Umsatz.
Für die werden die wenigen kleinen Substandard Kinos irgendwann auch nur noch ein Klotz am Bein sein. Die Förderungen für DCI Anlagen laufen Ende 2013 aus. Dann wird man sehen, wer übrig bleibt. Gleichzeitig werden dann aber auch die Preise nochmal deutlich fallen.

Man muss immer dabei im Kopf behalten, dass der Grad der Digitalisierung immer weiter zunimmt. Jede Woche kommen neue Kinos dazu, gegenwärtig dürften wir in Deutschland so bei 70% sein. Aus verschiedenen fördertechnischen Umständen heraus würde ich vermuten, dass wir Ende 2013 so bei 85-90% liegen werden. Mit dem Erscheinen der neuen S2k Geräte wird der Gebrauchtmarkt auch unter 20.000€ absacken.

Je weiter diese Schere zugeht, desto unattraktiver werden Alternativen, und desto sicherer wird für alle Beteiligten, dass Alternativen zu DCI keinen Sinn machen. Wer zusätzlich einen flexiblen Mediaplayer an seinen DCI Projektor anschließen will, kann das heute und morgen jederzeit tun, egal auf welchem Preislevel, von 80-6000 Euro.


- Carsten

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Antwort von thyl:

Was ich an dem ganzen Artikel nicht kapiere: Welche Projektoren können verwendet werden?
Wenn der spezielle Rechner 3.000 Euro kostet und die gesamte Umrüstung 10.000 bis 17.000 Euro kosten soll, müsste es ja ein Projektor für maximal 14.000 Euro sein. Was gibt es da? Bestimmt kein 3-DLP-Modell, oder? Wohl einen JVC LCoS-Heimkinoprojektor, wie ich nach einigem Suchen auf der Website festgestellt habe. Das fand ich schon überraschend. Die ich bislang gesehen habe, fand ich von der Bewegungsauflösung her etwas verschmierter als DLP, aber na gut.

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Antwort von beiti:

Wohl einen JVC LCoS-Heimkinoprojektor Das fand ich schon überraschend. Das finde ich auch überraschend - und zwar nicht wegen der LCoS-Technik (die gibt es ja auch in großen Kinoprojektoren von Sony), sondern wegen der Lichtstärke.

Ich habe selber einen Heimkino-Beamer, der als relativ lichtstark gilt (BenQ W1100 mit 230-Watt-Lampe), aber bei 5 Meter Projektionsbreite wird das Bild recht düster. Also selbst für ein kleines Kino wäre das unbefriedigend.

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Antwort von thyl:

Wohl einen JVC LCoS-Heimkinoprojektor Das fand ich schon überraschend. Das finde ich auch überraschend - und zwar nicht wegen der LCoS-Technik (die gibt es ja auch in großen Kinoprojektoren von Sony), sondern wegen der Lichtstärke.

Ich habe selber einen Heimkino-Beamer, der als relativ lichtstark gilt (BenQ W1100 mit 230-Watt-Lampe), aber bei 5 Meter Projektionsbreite wird das Bild recht düster. Also selbst für ein kleines Kino wäre das unbefriedigend. Ich fands auch von der verwendeten Technik her verblüffend. Bei LCoS fallen die Chips wohl unterschiedlich aus, und werden zumindest bei JVC nach Tests eingestuft (zB Kontrast), um dann in den billigeren oder den teureren Geräten zu landen. Ich vermute mal, dass Sony bei den Kino-Projektoren einfach gnadenlos wegschmeisst, was zu schlecht ist. Das ist ja ein Prestige-Objekt für Sony. Ob man also eine genausogute Projektion mit einem JVC-Heimkinoprojektor bekommt, könnte praktisch Glückssache sein.

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Antwort von thyl:

Ich halte das für eine großartige Chance für Indiefilmer ihre Streifen in Kinos zu bringen. Es kommen gerade DCI kompatible S2k Projektionssysteme zu Kosten von 25.000€-35.000€ raus. Da investiert man keine 17.000€ mehr in eine Sub-DCI Lösung.

Das wäre wirklich verblüffend billig! Es gibt ja Heimkinoprojektoren mit 3DLP-Projektion in dem Preisbereich (oder sind die pleite?).

Also erstmal den teuren Markt gemolken, und jetzt den Rest bedienen. Na, warum nicht. MTF dürfte etwas schlechter sein, aber sicher immer noch besser als bei einem JVC-LCoS.

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Antwort von georgp:

Danke Carsten für deine Einschätzungen aus der Praxis, das ist sehr informativ.

Um einen anständigen Projektor werden auch die "Kleinen" nicht herum kommen , beim Abspielgerät sieht es anders aus. Technisch wäre es ja schon heute kein Problem sichere Systeme (quasi zwischen den beiden Polen BluRay und DCI-Anlage) in bezahlbar(er) zu ermöglichen, wenn die Verleiher mitmachen würden/könnten. Das eigentliche Problem liegt tiefer und hängt eher mit den Fragen Rund um Kontrolle&Kopierbarkeit zusammen.

Ich fühle mich ein wenig an die Entwicklungen der Musikindustrie erinnert, wo ebenfalls einen Handvoll Majors vergeblich versuchte, die Fäden in der Hand zu behalten (-> DRM) und sich letztendlich doch offene Standards durchgesetzt haben. Natürlich findet der Prozess in den Kinos unter anderen Vorzeichen statt (Carsten beschreibt das anschaulich in Zahlen), aber geht es nicht im Prinzip um die gleiche Kernfrage? Etwas provokant gefragt: Erkennt man nicht diejenigen, die die digitale Revolution wirklich verstanden haben, daran, dass sie auf offene Standards setzen (äh.... und ihre geschaffenen Infrastrukturen dann monetarisieren ;-))?

Und: wie zum Teufel sollen wir dann noch Geld verdienen? Die Musiker sind da schon wieder weiter und haben sich Bandcamp ausgedacht. Klappt aber auch nicht für jeden..................... bin gespannt was noch so passiert.

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Antwort von Frank Glencairn:

Technisch gesehen ist das ganze natürlich Mumpitz - jeder halbwegs aktuelle Laptop kann ohnere weiteres Wavelet basierte Formate wie JPEG2000 aus den DCPs abspielen.

Im Prinzip bräuchte man nur eine Cineform Datei anzuliefern die man mit dem kostenlosen Plugin aus jedem Player abspielen kann.

Rein technisch braucht es dazu also weder Hard- noch SoFtware Klimmzüge.
Man sollte sich vielleicht vorher auf einen geeigneten Farbraum und Aspect Ratio für sowas einigen, aber ansonsten ist das kein Hexenwerk.

In meinen Augen sollte man die "Abspiel-Hürde" so niedrig und pragmatisch wie möglich halten.

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Antwort von schwoon:

Hallo Carsten

Du hast ja eine Menge Erfahrung und betreibst ja anscheinend auch ein eignes Kino. Ich stelle fest, daß obwohl es heutzutage ja so einfach wie noch nie war, 4K Filme abzuspielen und zu produzieren, die Programmkinos aussterben und sich nur noch mit Mühe über Wasser halten können. Ich hab überlegt in ein stillgelegten Gaststätte auch sowas wie ein Programm-Kino Projekt aufzuziehen.

Was muss man realistisch in einen Beamer an Geld investieren? Hardware und Software usw. kann ich alles selber installieren, aufsetzen und Zusammenbau von PCs auch kein Problem. Wie werden Independent Filme in der Regel verliehen? Wo kann man sich da schlau machen? Hast du ein paar Infos?

Vielen Dank,
Jens

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Antwort von blickfeld:

schwoon hat geschrieben:
Hallo Carsten

Du hast ja eine Menge Erfahrung und betreibst ja anscheinend auch ein eignes Kino. Ich stelle fest, daß obwohl es heutzutage ja so einfach wie noch nie war, 4K Filme abzuspielen und zu produzieren, die Programmkinos aussterben und sich nur noch mit Mühe über Wasser halten können. Ich hab überlegt in ein stillgelegten Gaststätte auch sowas wie ein Programm-Kino Projekt aufzuziehen.

Was muss man realistisch in einen Beamer an Geld investieren? Hardware und Software usw. kann ich alles selber installieren, aufsetzen und Zusammenbau von PCs auch kein Problem. Wie werden Independent Filme in der Regel verliehen? Wo kann man sich da schlau machen? Hast du ein paar Infos?

Vielen Dank,
Jens
Minimum ist ein PC und Abspielsoftware, die verschüsselte DCPs abspielen kann. Z. B. Gibt es eine "kostenlose" Kinosoftware vom A-Cinema in Leipzig, die auf dem VLC Player und Frauenhofers EasyDCP Player Plus aufbaut. Kosteten mit Rechner + EasyDCP Lizenz müssten bei 2500 € liegen. Dann brauchst Du noch nen Beamer und nen Soundsystem. Dann kann man theoretisch jede DCP abspielen. Man muss halt bei den Verleihen die Kosten erfragen. Pratiktisch wirst Du aber wahrscheinlich keine aktuellen Disneyfilme bekommen, da die sich ein wenig zieren. Falls du noch Fragen hast, meine Kontaktdaten findest du auf meiner Seite. Oder wende dich z. B.an das kleine Kino, welches ich Jahre mitbetrieben habe, www.offkino.de.Die können dir bestimmt weiterhelfen.

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Antwort von carstenkurz:

Essentiell ist Content-Verfügbarkeit. Es gibt weltweit etwa 150.000 DCI Leinwände. Ergo haben auch alle Indies ein Interesse daran, ihre Werke als DCP herauszubringen. Es ist schon schwierig genug, einen Film unabhängig in eine nennenswerte Anzahl Kinos zu bringen, wenn man sich noch die raussuchen wollte, die nur MP4, Prores,Bluray oder irgendwas anderes Sub-DCI können, wäre das sinnlos. DCP ist hier der bessere Einstieg, weil mittlerweile geschätzt >99% aller Leinwände in Deutschland DCI fähig sind - darunter auch die meisten nicht kommerziell betriebenen. Man muss kein kommerzielles Mainstream Kino sein, um eine DCI Anlage finanzieren zu können.

DCP Player gibts ab 50€ aufwärts, für Kleinkinos brauchbare Projektoren ab 1000-1500€. Man kann durchaus mit relativ kleinem Geld und KnowHow und viel Engagement eine 'Abspielstelle' aufmachen. Ob die erfolgreich ist (und 'erfolgreich' kann unter diesen Umständen nur heißen, 'schwarze Null') ist im Wesentlichen vom Umfeld abhängig. Kino ist mehr als Filme zeigen, Erfolg wird man nur über das Gesamtkonzept haben - Umfeld, Location, andere Angebote, Stimmung.

Wenn ich in unsere Filmliste gucke, dann hat sich in den letzten 5 Jahren nicht viel verändert - die überwiegende Mehrzahl aller Filme kommt verschlüsselt und ist ausschließlich auf echten (=teuren) DCI Anlagen abspielbar. Einige Prozent kommen unverschlüsselt und können auch mit Softwareplayern abgespielt werden. Unter den unverschlüsselten DCPs der letzten Jahre sind durchaus auch etliche erfolgreiche Mainstream-Arthaus Produktionen. Das liegt mehr an der Politik des jeweiligen Verleihs als am kommerziellen Erfolg (den sieht man ja in der Regel ohnehin erst wenn der Streifen schon läuft). Die Verleiher, die unverschlüsselte DCPs liefern, können aber regelmäßig auch Blurays der gleichen Produktionen liefern. Grundkosten für eine Abspiellizenz, im Verleihjargon 'Mindestgarantie' liegt je nach Verleih und Produktion so zwischen 80 und 150€. Dazu alle sonstigen Kosten, die anfallen. Kann man sich in etwa ausrechnen, was rumkommen muss, um nicht drauf zahlen zu müssen. Klein-Kinos mit nur wenigen Tagen Betrieb pro Woche, z.B. Freitag und Samstag, können das in der Regel personell noch ehrenamtlich abwickeln. Beim Betrieb über die ganze Woche wird das kaum durchzuhalten sein.

Kino ist öffentliche Aufführung, dabei bekommt man es mit den kommerziellen Ausläufern des Urheberrechtes zu tun. Der Kinobetrieb ist daher reguliert und man macht sich am besten frühzeitig mit den Auflagen vertraut. FFA, VDF, GEMA Anmeldung, etc.


- Carsten

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Antwort von blickfeld:

carstenkurz hat geschrieben:
Essentiell ist Content-Verfügbarkeit. Es gibt weltweit etwa 150.000 DCI Leinwände. Ergo haben auch alle Indies ein Interesse daran, ihre Werke als DCP herauszubringen. Es ist schon schwierig genug, einen Film unabhängig in eine nennenswerte Anzahl Kinos zu bringen, wenn man sich noch die raussuchen wollte, die nur MP4, Prores,Bluray oder irgendwas anderes Sub-DCI können, wäre das sinnlos. DCP ist hier der bessere Einstieg, weil mittlerweile geschätzt >99% aller Leinwände in Deutschland DCI fähig sind - darunter auch die meisten nicht kommerziell betriebenen. Man muss kein kommerzielles Mainstream Kino sein, um eine DCI Anlage finanzieren zu können.

DCP Player gibts ab 50€ aufwärts, für Kleinkinos brauchbare Projektoren ab 1000-1500€. Man kann durchaus mit relativ kleinem Geld und KnowHow und viel Engagement eine 'Abspielstelle' aufmachen. Ob die erfolgreich ist (und 'erfolgreich' kann unter diesen Umständen nur heißen, 'schwarze Null') ist im Wesentlichen vom Umfeld abhängig. Kino ist mehr als Filme zeigen, Erfolg wird man nur über das Gesamtkonzept haben - Umfeld, Location, andere Angebote, Stimmung.

Wenn ich in unsere Filmliste gucke, dann hat sich in den letzten 5 Jahren nicht viel verändert - die überwiegende Mehrzahl aller Filme kommt verschlüsselt und ist ausschließlich auf echten (=teuren) DCI Anlagen abspielbar. Einige Prozent kommen unverschlüsselt und können auch mit Softwareplayern abgespielt werden. Unter den unverschlüsselten DCPs der letzten Jahre sind durchaus auch etliche erfolgreiche Mainstream-Arthaus Produktionen. Das liegt mehr an der Politik des jeweiligen Verleihs als am kommerziellen Erfolg (den sieht man ja in der Regel ohnehin erst wenn der Streifen schon läuft). Die Verleiher, die unverschlüsselte DCPs liefern, können aber regelmäßig auch Blurays der gleichen Produktionen liefern. Grundkosten für eine Abspiellizenz, im Verleihjargon 'Mindestgarantie' liegt je nach Verleih und Produktion so zwischen 80 und 150€. Dazu alle sonstigen Kosten, die anfallen. Kann man sich in etwa ausrechnen, was rumkommen muss, um nicht drauf zahlen zu müssen. Klein-Kinos mit nur wenigen Tagen Betrieb pro Woche, z.B. Freitag und Samstag, können das in der Regel personell noch ehrenamtlich abwickeln. Beim Betrieb über die ganze Woche wird das kaum durchzuhalten sein.

Kino ist öffentliche Aufführung, dabei bekommt man es mit den kommerziellen Ausläufern des Urheberrechtes zu tun. Der Kinobetrieb ist daher reguliert und man macht sich am besten frühzeitig mit den Auflagen vertraut. FFA, VDF, GEMA Anmeldung, etc.


- Carsten
sorry carsten, aber die aussage, das softwareplayer keine verschlüsselten dcps abspielen können ist kompletter schwachsinn. alles dcps können z.b. mit dem easydcpplayerplus, ich ich oben schon geschrieben habe, abgespielt werden. ob der verleih dafür den schlüssel rausrückt, ist etwas anderes. bisher zicken da nur disney und ein anderer. bei disney ist das halt ein größeres problem, beim anderen gab es ne auflage, dass der film erst zwei wochen nach start an die nicht dci-norm entsprechenden kinos rausgeht.

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Antwort von carstenkurz:

Ich habe nirgendwo behauptet, dass Softwareplayer keine verschlüsselten DCPs abspielen können. Ich benutze selbst einige dieser Softwareplayer und erstelle selbst Schlüssel.

Ich rede über Fakten, nicht über Theorien. Die Anzahl der Verleiher, die Schlüssel für Softwareplayer erstellt ist verschwindend gering - noch kleiner als die Anzahl der Verleiher, die gleich unverschlüsselt liefert. KDMs kosten Geld, und es ist kontraproduktiv, KDMs erstellen zu lassen, damit dann ein Softwareplayer den Content wiedergibt.

Anhand der für die Schlüsselerzeugung nötigen Playerzertifikate kann ein Schlüsseldienstleister (davon gibt es nur eine Hand voll) eindeutig identifizieren, ob eine KDM einen DCI zertifizierten Server oder einen 'nur' kompatiblen Player adressiert. Die üblichen Tools verweigern dann die KDM Erstellung für 'nur' kompatible Player, respektive der Dienstleister muss nach Verleiheranweisung agieren. Es macht halt schlicht keinen Sinn, auf Verschlüsselung zu setzen, und dann Schlüssel für unsichere Systeme herauszugeben, dann kann man gleich unverschlüsselt liefern. Das sieht man auch ganz eindeutig am Programm der kleinen Kinos, die ohne DCI zertifizierte Systeme arbeiten.

Man kann Filmkunst durchaus auch an den streng verschlüsselnden Verleihern vorbei machen, typischerweise hat man dabei ja keine fünf Säle und 7 Spieltage, da findet sich noch genug interessantes Material unter den hunderten Filmverleihern. Die Frage ist nur, ob man am Ort auch ein Publikum dafür findet, das zumindest für die Unkosten reicht.

- Carsten

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Antwort von blickfeld:

carstenkurz hat geschrieben:
Ich habe nirgendwo behauptet, dass Softwareplayer keine verschlüsselten DCPs abspielen können. Ich benutze selbst einige dieser Softwareplayer und erstelle selbst Schlüssel.
vs
die überwiegende Mehrzahl aller Filme kommt verschlüsselt und ist ausschließlich auf echten (=teuren) DCI Anlagen abspielbar.
dieser satz impliziert nicht, dass softwarelösungen das nicht können? sorry.
jetzt zu den anderen behauptungen. nur disney sperrt sich, die schlüssel an kinos jenseits der dcinorm rauszurücken. sony, salzgeber und andere machen das, komplett ohne murren. gegen die größte sorge der verleihe, das mitschneiden von entschlüssten dcps hat frauenhofer z.b. extra eine version des easydcpplayerplus herraus gebracht, die das mitschneiden unterbindet. ich weiß ja nicht, wie viel du mit kinos zu tun hast, jedoch gibt es eine ziemlich aktive community der kleiner kinos, bei denen alle eine softwarelösung läuft. sorry, aber du scheinst nicht sehr tief in der materie drin zu sein oder aber fehlinformiert. wie gesagt, ich habe ein kino mit einer softwarelösung mitbetrieben.
der kostenfaktor, da stimmen deine aussagen, aber ich gehe davon aus, dass jemand, der ein kino eröffnen will, sich mit solchen sachen auskennt / auskennen sollte.

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Antwort von carstenkurz:

Nein, das impliziert der Satz nicht. Er wird offenbar so verstanden, wenn man es so verstehen will.


Wann hast Du denn zum letzten Mal mit Warner, UIP, Fox, Constantin, Studiocanal etc. über einen Schlüssel für A-Cinema oder NeoDCP konkret verhandelt?

HDCP (sofern überhaupt verwendet) ist kein sicherer Kopierschutz mehr, und über VGA/DVI/HDMI ausgespielte DCPs können mit einfachsten Mitteln in hoher Qualität aufgezeichnet werden, da braucht es keinen expliziten Konverter im Softwareplayer mehr.

Ich kenne einige der kleinen Kinos, die mit A-Cinema und NeoDCP, einige noch mit ROPA arbeiten. Etliche von denen haben in der zweiten Förderrunde doch noch mit Hängen und Würgen DCI finanziert bekommen. Den anderen sieht man eben am Programm an, was sie bekommen, respektive über Softwareplayer spielen können oder müssen.

http://offkino.de/archiv/

Das engagierte Trüppchen um A-Cinema ist seit der Entstehung dieses SlashCam Artikels bzw. threads vor 5 Jahren halt ziemlich geschrumpft, seit DCI Neugeräte für 20.000€ und Gebrauchtgeräte für weniger als die Hälfte davon zu kriegen sind.

Die Fraunhofer Player Lizenz für A-Cinema bekommt man im Übrigen nur als gemeinnützige Organisation für den halben Preis. Incl. geeignetem Rechner liegt man da sonst eher bei 4000€, dazu Projektor. Muss man sich halt überlegen, was man realistisch investiert. Ich habe hohen Respekt vor der persönlichen Leistung von Stephan Wein und bin auf der A-Cinema Mailingliste. Aber man muss auch realistisch sein.

Ich und andere haben im Übrigen vor Jahren schon genug dazu geschrieben, habe keine Lust, das nochmal alles aufzubacken:

z.B.
https://www.filmvorfuehrer.de/topic/14276-a-cinema/
https://www.kunstbauerkino.de/pages/digitales-kino.php

Die originale A-Cinema Projektseite ist leider seit geraumer Zeit verödet, auf der alten gabs noch ein paar brauchbare Infos.

Aber wegen dieser Diskussion hat Jens das Thema wohl auch nicht aus der Versenkung geholt - daher abschließend der Link auf den Leitfaden zur Kinogründung der FFA:

http://www.ffa.de/download.php?f=49dfc7 ... 6&target=0

- Carsten

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Antwort von blickfeld:

im offkino lief gerade letzte woche eine verschlüsselte dcp -> http://offkino.de/2017/10/david-lynch-the-art-life/. warner, fox, uip, constantin, etc machen keinen stress. easydcpplus wird von den verleihern akzeptiert.
Den anderen sieht man eben am Programm an, was sie bekommen, respektive über Softwareplayer spielen können oder müssen. tut manchmal schon weh, wenn das mit dem lesen so schwer fällt.
Das „Offkino“ verfügt über die klassischen, analogen Kinofilmprojektionen 35mm und 16mm. Darüber hinaus haben auch wir unser Kino bzgl. der digitalen Technik aufgerüstet, um digitale Filme vorführen zu können. Doch eine Besonderheit des „Offkino“ -Programmes ist und bleibt, dass wir einen hohen Anteil an Repertoire-Filmen zeigen und großen Wert darauf legen, diese möglichst lange weiterhin analog zu projizieren. also butter bei de fischen, in wie vielen kinos arbeitest du mit oder zu wie vielen offkinos pflegst du kontakt? woher kommen die mutmaßungen? wann hast du das letzte mal einen verleiher nach einen schlüssel für den easydcpplayer gefragt?

Nein, das impliziert der Satz nicht. Er wird offenbar so verstanden, wenn man es so verstehen will. vs. ...ist ausschließlich auf echten (=teuren) DCI Anlagen abspielbar. wie kann man das wort ausschließlich falsch verstehen? bin gespannt. bitte kläre mich auf. vielleicht hast du etwas anderes gemeint, jedoch geschrieben hast du ausschließlich. und diese aussage ist, wenn man disney beiseite lässt, falsch. ich glaube es war fox, der sich manchmal etwas ziert und die dcps halt dann erst in der dritten woche freigibt.
aber egal, du kannst gerne in bielefeld rumkommen und dich davon überzeugen. wir können dann gerne ne dcp ordern und derjenige, der unrecht hat, übernimmt die mindestgarantie. deal?

und natürlich ist ein genormtes dci-system bei weiten besser und konfortabler, jedoch kostet es das zwanzigfache. simple as this.

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