Frage von Ephraim:Hallo,
hat jemand dort gedreht?
Gibt es Restriktionen?
Braucht man eine Drehgenehmigung?
Darf ein Stativ verwendet werden?
Das sind so einige Fragen...
Ich arbeite an einem Film über Wilhelm Nyssen, der sich um die Moldauklöster in Rumänien sehr verdient gemacht hat. Er erwähnt die Hagia Sophia, welche zu Zeiten Byzanz' die Mutterkirche der Ostkirche war. Mich interessieren darin die Mosaiken...
Antwort von Sunbank:
Ich war im April dort und konnte mit meiner SD707 problemlos filmen. Ob es Beschränkungen bezüglich eines Stativs gibt weiß ich aber nicht, ich benütze ein Bruststativ von Cullmann und damit gab es keine Probleme.
Antwort von Bernd E.:
Dreibeinstative sind in kaum einem Museum der Welt gern gesehen, und zumindest vor ein paar Jahren galt auch in der Hagia Sophia die übliche "Kein Stativ, kein Blitz"-Regelung. Da sich solche Vorschriften aber mitunter über Nacht ändern können, würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall direkt dort nachfragen. Und solltest du den Film nicht nur zum Spaß, sondern kommerziell drehen, dann kann es sogar sein, dass die Genehmigung über das Kulturministerium in Ankara laufen muss, das für die staatlichen Museen zuständig ist.
Antwort von AndyZZ:
Ich war vor einige Jahren dort. Mit Consumercam und aufgesetztem Mikro und Fellpuschel wollten sie mich nicht filmen lassen. Ich musste das Mikro abgeben.
Mit normaler Consumercam denke ich, ist das kein Problem. Reinschmuggeln ist übrigens nicht: Taschen werden kontrolliert!
Antwort von Replay:
Mit einer normalen Consumer-Kamera kann man überall drehen, solange Foto und Video allgemein erlaubt sind. Mich hat mit meiner CX115 noch nie jemand am Filmen gehindert oder sich belästigt gefühlt. Weil es halt einfach nach Tourist aussieht. Wichtig ist auch zu wissen, wie die Einheimischen allgemein zu Bildaufzeichnungsgeräte stehen. Es gibt auch Gegenden, da sollte man nicht mal einfach auf der Straße eine Kamera (egal welcher Art) zücken (aus einem fahrenden Auto heraus kann man aber gut ungesehen filmen).
Macht man großen Bahnhof, ist ganz schnell Drehschluß. Großer Bahnhof ist in vielen Fällen schon ein Stativ oder eben ein externes Mikro. Also nur mit „Bordmitteln“ drehen und den Ton ggf. von einer zweiten Person unauffällig mit einem Recorder (sehen ja meist wie ein etwas seltsames Mobiltelefon aus) aufnehmen lassen.
Oder Drehgenehmigung geben lassen. Aber für solche Fälle ist eine normale Consumer-Kamera der einfachere Weg.
Antwort von Blackeagle123:
Hallo,
ich bin grundsätzlich dafür, sich eine Drehgenehmigung einzuholen. Nur weil andere noch nicht "erwischt" worden sind, hat das nichts zu heißen. Gerade wenn das Material veröffentlich werden soll, im Internet, bei einem Festival o.ä. ist das sehr wichtig! (Um einen Rechtsstreit später zu vermeiden.)
Kostet eine Drehgenehmigung viel Geld oder wird sie nicht erteilt, dann kannst Du natürlich immer noch auf Risiko aus der Hand filmen und die besten Aufnahmen versuchen, die Du bekommen kannst. Und am besten alle paar Minuten das Band/ die Karte wechseln, falls Dir das Band abgenommen wird ;-) Danach solltest Du das Video allerdings auch nicht veröffentlichen.
Eventuell findest Du von der Hagia Sophia auch Aufnahmen im Internet als Footage?
Viele Grüße!
Antwort von Blackeagle123:
Sollte die Drehgenehmigung Geld kosten, ist vielleicht hier etwas für dich dabei?
http://www.pond5.com/stock-video-footag ... ophia.html
Viele Grüße!
Antwort von Ephraim:
Hallo,
danke für die vielen gutgemeinten Antworten.
Ich habe die bisherigen Aufnahmen mit einer GY-HM100 und mit Stativ gedreht. Das wäre auch nicht anders gegangen. In der Moldau hatten wir die ungewöhnliche Unterstützung des Erzbischofs. Wir konnten innen und außen drehen. Den ruhigen Ductus in der Türkei aufzugeben, wäre ein Stilbruch. Ich brauche auch keine Außenaufnahmen, sondern nur die frühen Mosaiken - die ja die ältesten großen Darstellungen der Orthodoxie zeigen.
Der Film schreibt einen gleitenden Übergang von moldauischen Abbildungen zur HS und weiter zur Pabst-Johannis-Burse auf dem Kölner Campus vor. Das muß also mit einer Kamera und den gleichen Einstellungen gedreht werden - und also auch mit einem Stativ.
Ich hatte ein wenig gehofft, Slashcam beherberge auch Türken oder solche, die Türken kennen. Es ließen sich sicher vorort Fragen leichter klären, als das von hier der Fall ist.
Das mit dem Kulturmin. leuchtet mir ein. Das werde ich anschreiben, hoffend, dass sie nicht die orientalische Ruhe haben, denn im kommenden Jahr muß der Film fertig werden...
Nun aber erstmal: "Fröhöliche Weihnacht überall!" und helft euren Weihnachtsmännern tragen. Mögen sie säckeweise gute Wünsche erfüllen.
Antwort von Bernd E.:
...hatte ein wenig gehofft, Slashcam beherberge auch Türken...
Vielleicht wär"s hilfreich, deine Frage auch im Forum von
www.dvinfo.net zu stellen: Aufgrund seiner Englischsprachigkeit ist es von vornherein stark international geprägt und türkische Kollegen sind dort auf jeden Fall aktiv.
Antwort von Jott:
Vor ein paar Monaten war das Gebäude innen mit Gerüsten vollgestellt (Restaurierungen?), die einen recht permanenten Eindruck machen. Ausserdem ist es reichlich dunkel zum Filmen, geht kaum ohne Verstärkung.
Falls Drehgenehmigung mit Stativ zu kompliziert: wie wär's mit Fotos von den Mosaiken (Einbeinstativ), dann animieren?
Antwort von Bischofsheimer:
Ich wollte vor 4 Jahren mit einer DSR 300 in Ephesos , ohne Stativ filmen. Da kommste mit einer großen Kamera nur mit Genehmigung von Ankara rein. Habe versucht über das Kultur Ministerium eine zu erhalten. Ist schwierig, da nur in türkisch korrespontiert wird.
In der Hagia kannste mit einer kleinen Handcam filmen, aber wenn das Ding etwa die Größe von Sony EX1 errreicht , kriegste sofort Drehverbot, was auch für die Sultan Achmet gilt.Und da sind überall sehr viele Wachleute zu gegen !!!
Aber auch in Südafrika hatte ich vor 3 Wochen Schwierigkeiten, in Kapstadt im Waterfront Gebäude die abendliche Weihnachts Beleuchtung zu filmen,
ein Security Man untersagte dies, mit dem Hinweis " Nur mit Drehgenehmigung."
Du siehst also, mit grösserem Gerät und evtl. noch Stativ, kann man immer
mit Problemen rechnen
Antwort von Jott:
Auch ohne Stativ, die Aufpasser werden immer besser geschult. Beispiel Paris oder London: im näheren Bereich der Sehenswürdigkeiten wirst du gestoppt, selbst wenn du ohne Stativ arbeitest und Mülleimer, Zäune oder die Kameratasche als Auflage benutzt, die Kamera aber XLR-Eingänge hat (z.B. Z1 oder eine der neuen ganz kleinen Kameras). Die erkennen ganz genau an deinem Verhalten, ob du Tourist bist oder ein Katz- und Mausspiel am Laufen hast.
Antwort von Frank B.:
Also, das hab ich in Frankreich nicht erlebt. Meine FX1 hat zwar keine XLR-Eingänge, hat aber dennoch so manchen Blick auf sich gezogen. Ich war positiv überrascht, was die Franzosen alles erlauben. Ich habe allerdings auch immer höflich gefragt, ob ich filmen darf und gesagt, dass ich Amateur bin. In einem Museum wurde mir gesagt, dass ich die Videotasche - bestückt mit FX1 und Panasonic SD 300 - nicht mit hinein nehmen dürfte. Ich war schon ganz verzweifelt, weil gerade dieses Museum mir wichtig war. Dann stellte sich heraus, dass die Angst vor Attentaten hatten und lediglich Taschen in dieser Größe nicht erlaubten. Ich habe daraufhin die Kameras entnommen und hab die Tasche an der Garderobe abgegeben. Mit den Cams bin ich dann durchs Museum gegangen und habe alles filmen dürfen.
Nun ist Frankreich nicht die Türkei, aber vielleicht hilft es dort auch einfach höflich zu fragen und evtl. einen kleinen Betrag für die Filmerlaubnis anzubieten.
Antwort von Jott:
Die haben dich da eben als Tourist eingestuft. Habe ich doch geschrieben. Ohne Stativ kann man ja im Museum nichts kommerziell Verwertbares filmen. Mit einer FX1 ohne Stativ und sonstige Hilfsmittel fliegst du daher auch in der Hagia Sophia nicht raus - kannst mit den Aufnahmen ausser für einen privaten Reisefilm aber auch nichts anfangen.
Antwort von Ephraim:
Ohne Stativ kann man ja im Museum nichts kommerziell Verwertbares filmen. Mit einer FX1 ohne Stativ und sonstige Hilfsmittel fliegst du daher auch in der Hagia Sophia nicht raus - kannst mit den Aufnahmen ausser für einen privaten Reisefilm aber auch nichts anfangen.
...stimmt! und deshalb habe ich mal bei der türkischen Botschaft angerufen - und siehe, es hat geholfen. Sie kümmern sich. Es gibt ja in jeder Botschaft einen Kulturattaché und das sind offenbar freundliche Menschen.
Nun harre ich der Dinge, die da kommen sollen.
Antwort von Bischofsheimer:
Ja das kenne ich schon. Die leiten diese Anfrage nach Ankara weiter.
und Ergebnis , siehe oben.
Würde Dir wünschen , das es anders läuft, aber in der Türkei , mahlen halt die Mühlen ( Ämter ) anders als hier.
Berichte doch mal wenn Du Erfolg hattest
Viel Glück !!!
Antwort von domain:
Im allgemeinen braucht man keinen vorherigen Aufwand, so mit offiziellen Anfragen betreiben. Es zählt nur das spontane Bestechungsgeld, sprich Trinkgeld vor Ort, kann aber auch schon mal so von € 20.- aufwärts betragen.
Es gibt bisher nach meinen Erfahrungen fast keine Ausnahme von dieser Regel im gesamten nahöstlichen Bereich.
Grenzfall und typisch war die blaue Moschee in Amman. Kategorisches Besichtigungs- und Filmverbot ca. eine Stunde vor einem offiziellen Gottesdienst. Mit jedem € 10.- Schein wurde die Kategorie vom Wächter gnädiger gesehen und heruntergestuft, bis wir schließlich auf 5 Minuten unter strengster Aufsicht des Verantwortlichen hinein durften, aber immerhin :-)
Antwort von Ephraim:
Tolle Ratschläge! Wenn ich meine Tante in Ankara besuche und mal eben in die HS gehe, kann ich mir das mit einer doppelseitig bedruckten Grafik schon vorstellen. Ich fahre aber nur hin, um die Mosaiken aufzunehmen und wieder zurück. Da ist mir das Risiko zu groß, dass sie fünf Minuten vor meinem Auftauchen feststellen, dass Bakschisch von Ungläubigen Sünde ist oder etwas ähnliches.
Von meiner Seite hat sich die Anfrage also erledigt.
Nochmals vielen Dank für die vielen Ratschläge und kommt gut ins Neue Jahr.
Antwort von domain:
Klarer Fall,
in dem Fall musst du gesamten Behördenweg durchschreiten, so wie man ihn aus Deutschland her gewohnt ist, allerdings zusätzlich noch mit viel mehr Imponderabilien beladen ....
Irgenwie scheint mir, dass du wenig Erfahrung mit dem Orient hast ....
Irgend was geht immer, aber oft über Umwege und mit Bakschisch verziert. Da würde ich mir keine allzugroßen Sorgen machen und schon gar nicht bei der Hagia Sophia. Die liegt ja nicht in Saudiarabien, sondern in Europa und dort zählt nur das Geld.
Antwort von WoWu:
Worauf Du Dich verlassen kannst. Du hast dann aber auch Polizeischutz für die Aufnahmen .... zahlst aber für etwa 2 Stunden rd. 3.500 TND.
Kauf Dir dafür lieber eine neue Kamera.