Frage von JMS Productions:Hey Leute,
Habe eine Kauf-DVD und möchte den darauf befindlichen Film im ursprünglichen Original Cinemascope-Format auf den PC bringen. (An alle, die jetzt gleich wegen Raubkopie oder Ähnlichem rumbellen wollen, ich besitze die Original-DVD und wüsste sowieso über Mittel bescheid, um Kopierschutzmechanismen zu umgehen. Das ist aber hier gar nicht das Thema)
Auf der Rückseite der DVD-Hülle steht "Präsentiert in 2.30:1 Aspect Ratio (Approx)". Direkt daneben steht aber "Widescreen Version 16:9"
Den Film habe ich bereits von DVD auf Festplatte kopiert, die Vob-Dateien ins Schnittprogramm geladen und als normales MPEG-2 exportiert (in 16:9). Bei Premiere im Exportfenster gibt es aber die Möglichkeit, dass ich im Quellmonitor alles markieren kann, was später zu sehen sein soll. Also hab ich alles, bis auf die schwarzen Ränder oben und unten markiert, laut Premiere ist das eine Auflösung von 720x442. Also nur reines Bild ohne Ränder. Aber nach dem Exportieren hat mein Video wieder Balken.
Wie kann ich denn das Original-Format 1:1 übernehmen? Das Originalformat ist ja laut DVD 2.30:1. Es handelt sich aber um eine 16:9 DVD.
Vielen Dank für Eure Hilfe
Antwort von Axel:
Das Originalformat ist anamorphes 16:9 (5:4 mit 1:1,44 PAR) mit schwarzem Letterbox, also weit davon entfernt, ein "Originalformat" zu sein. Cinemascope wäre 1:2,35, üblicher ist 1:2,39 (also 1:2,40), aber nicht 1:2,30. Du kannst den Film lediglich ausschneiden (d.h. die schwarzen Streifen croppen), in ein gängiges Format einskalieren und mit quadratischen Pixeln, im numerischen Seitenverhältnis 1:2,40 (oder -30, falls dies tatsächlich der DVD-Kompromiss sein sollte) exportieren. Viele DVDs benutzen das Seitenverhältnis 21:9 (=1:2,3 Periode), damit entspräche der beibehaltenen Bildbreite von 720 Pixeln eine Höhe von ~308 Pixeln, ausprobieren. Nur auf einem Computer abspielbar, versteht sich. Trost: Die allermeisten analogen Kino-Breitwandformate sind nichts anderes als gecroppte und entsprechend vergrößerte 4:3 Bilder. 16:9 (1:1,7 Periode) gibt es nicht im klassischen Kino, üblicher ist 1:1,85, der Unterschied kann vernachlässigt werden.
Antwort von JMS Productions:
Ok danke für deinen Tipp. Habe das jetzt aber noch nicht richtig verstanden.
Was bedeutet es, dass auf der DVD steht 2.30:1? Wenn ich die 16:9 DVD auf einem 16:9 TV anschaue, bleibt oben und unten trotzdem noch ein kleiner schwarzer Balken. Das bedeutet doch dann, dass das "Originalformat" noch breiter als 16:9 sein müsste. 21:9? Auf einem 4:3 TV betrachtet habe ich doppelt soviele schwarze Balken, als normal.
Antwort von tommyb:
Stimmt genau. 2.35:1 ist eben noch breiter als 16:9. Man könnte es auch 21:9 nennen, es ist eben Cinemascope (genau sind es 21,15:9).
Wenn man das wieder runterrechnet um die 16 zu treffen, hat Cinemascope auch das Seitenverhältnis von 16:6,8. D.h. hier fehlen 2,2 Einheiten um die volle 16:9 Höhe zu erreichen und damit das ganze Bild auszufüllen.
16:9 auf DVD sagt nur aus, dass es anamorph gespeichert wurde, d.h. das Bild wurde speziell gestaucht und dann mit 720x576 Pixeln codiert. Später entstaucht der DVD-Player es auf 1024x576 (vereinfacht ausgedrückt).
Alternativ könnte man es auch als 4:3 Letterbox einbauen, dann würde man aber nicht die voll verfügbare Höhe nutzen, was eine verringerte Qualität zur Folge hätte (so wurde es zu Beginn der DVD gemacht).