Frage von carstenkurz:Ich habe hier zwei MiniDV Bänder, die ich auf einen Rechner spielen soll - Windows oder Mac ist egal.
Bei den ersten Versuchen stelle ich fest, dass das Band scheinbar munter zwischen 4:3 und 16:9 springt, und sowohl Premiere als auch iMovie 9 dabei massenweise Miniclips erstellt. Leider geht das so nicht, da u.a. die Musik durchläuft. Kennt jemand ne sichere Möglichkeit, dieses Fragmentieren zu unterbinden und ein möglichst kontinuierliches DV file zu erzeugen? Angeblich wurde das Band kontinuierlich aus einer Casablanca ausgespielt. Keine Ahnung, was der Casablanca mit den unterschiedlichen Seitenverhältnissen anfängt, jedenfalls scheint er 4:3 nicht pillarboxed in 16:9 auszugeben, sondern schaltet bei unmodifiziertem 4:3 Quellmaterial in der Timeline scheinbar auf echtes 4:3 zurück.
Zur Klarstellung - das ist also kein erratisches Hin- und Herspringen, da wurden in 4:3 Material neue Passagen, teilweise nur Titel, etc. eingefügt, und das offenbar in 16:9, und das hat diesen Effekt...
Wenn ich mir die fragmentierten Einzelclips anschaue, sehe ich das auch so darin, einige sind echtes 4:3 (768/576), einige echtes 16:9 (1024/576).
- Carsten
Antwort von Jörg:
In Premiere sollte ein durchgehendes file erstellt werden, wenn scenedetection deaktiviert ist,
welche Version nutzt du?
Antwort von carstenkurz:
Wenn Scenedetection aus ist, bricht der Capture bei jedem dieser Formatwechsel ab und Premiere fragt nach einem neuen/weiteren Clipnamen. IMovie captured zwar durchgehend, legt im Hintergrund aber ebenfalls Einzelschnippsel an. Wenn das auch faktisch alles harte Schnitte wären, könnte ich mich notfalls damit arrangieren, die in der Timeline wieder zusammenzuflicken, aber so ist es eben nicht, ausserdem wären das schon so hunderte von Clips pro Tape. Eigenartig, dass der Casablanca sowas überhaupt rausgibt...muss mal gucken, was ne Glotze macht, wenn man das Tape analog wiedergibt...
- Carsten
Antwort von Jörg:
AVcutty war ein gut funktionierendes capturetool, ebenso
http://www.scenalyzer.com/ immer noch downloadable.
Beide hatten allerdings die primäre Aufgabe die files zu splitten.;-))
Solltest du scenalyzer laden, und er fragt nach der Seriennummer, melde dich.
ja, ich darf das....
Antwort von Alf_300:
The software, the manual and the license key are available here:
http://www.scenalyzer.com/
Antwort von carstenkurz:
War grade beim Urheber. Gnggggggg... Uralte Dokumentation in 4:3 sollte modernisiert werden. Zwischenzeitlich war die alte Casablanca kaputt, und die neue/gebrauchte kam wohl mit Projektvoreinstellung in 16:9. Ausserdem hört sich 16:9 ja mittlerweile sowieso immer besser an als 4:3...
Es kam wie es kommen musste, der Casablanca Kron rechnet alles neu hinzugefügte, Titel, Blenden, etc. in 16:9, belässt aber das ungeänderte Altmaterial in seinem nativen 4:3 DV. Hat auch kein Problem damit, dann vom finalen Projekt ein durchgehendes DV File rauszuspielen, in dem bei jedem Schnitt das WideScreen/Anamorph Flag wechselt. Damit kommt aber kein Capturetool zurecht - was nicht wundert, denn es gibt nunmal keinen Codec, der in einem Stream zwei verschiedene Aspectratios unterstützt.
Das wäre im Grunde leicht zu beheben gewesen, wenn der Casablanca es erlauben würde, alle Änderungen einfach zwingend neu zu rechnen (nachdem man das Projekt auf das korrekte 4:3 konfiguriert hat - das geht nämlich bei offener 'Timeline'). Leider gibt es diese Option nicht, und so muss man in jeden Titel, jeden Fade, jede Grafik rein, eine minimale Änderungen vornehmen, und neu rechnen...
Interessant ist, dass die XL-1s, die ich zum Einspielen verwendet habe, beim analogen S-Video auf dem Kontrollmonitor korrekt Widescreen vs. 4:3 signalisiert, die Einspiel/Ausspielkamera vor Ort aber nicht. Sprich, der hat beim Schnitt immer nur 4:3 gesehen, sich aber ungeachtet seiner Projekteinstellungen nicht großartig drüber gewundert, weil das ganze Material ja eh 4:3 ist. Auf DV/Firewire Ebene kam aber ein bunter Mix von 4:3 und 16:9/anamorph raus.
- Carsten
Antwort von cantsin:
carstenkurz hat geschrieben:
Bei den ersten Versuchen stelle ich fest, dass das Band scheinbar munter zwischen 4:3 und 16:9 springt, und sowohl Premiere als auch iMovie 9 dabei massenweise Miniclips erstellt. Leider geht das so nicht, da u.a. die Musik durchläuft. Kennt jemand ne sichere Möglichkeit, dieses Fragmentieren zu unterbinden und ein möglichst kontinuierliches DV file zu erzeugen?
Ja, mit dvgrab unter Linux. Da lassen sich alle diese Parameter einstellen (Szenenunterteilung oder nicht, Containerformat etc.etc.). Das ist ein Kommandozeilenprogramm. Alternativ kann man auch den alten Linux-DV-Editor Kino als GUI dafür verwenden. (Er stammt von denselben Programmierern.)
Antwort von carstenkurz:
Ich denke, kein Capturetool kommt damit klar. Wäre auch witzlos, hinterher hätte man bestenfalls einen durchgehenden Stream, in dem alle paar Sekunden horizontal komprimiertes Material mit 4:3 quadratisch abwechseln würde, damit hätte ich nichts gewonnen. Ja, wenn das eine bisher noch nie gesehene Fassung des Zapruderfilms wäre, würde man das ggfs. mit Geometrie und Keyframes gradeziehen, aber...
- Carsten
Antwort von TheBubble:
Ich könnte Dir für Windows ein Tool testweise geben, mit dem die Bänder vermutlich am Stück eingelesen werden können, Die Ausgabe wäre eine DV-Datei, so wie auf dem Band, die Sprünge im Seitenverhältnis wären natürlich mit dabei.
Es ist durchaus denkbar, dass man so eine Datei mehr oder weniger automatisch umgerechnet bekommt, z.B. als 4:3 Ausgabe mit gelegentlichen Balken. Alternativ könnte man bei jedem Formatsprung splitten, die 16:9 Clips (automatisch) erkennen und in 4:3 wandeln und danach alles wieder zu einer DV-Datei verbinden. Zum Abschluß dann bei Bedarf in ein AVI oder MOV wrappen.
Antwort von Alf_300:
Bei nur 2 Bändern Ich seh das in Schnittproframm nicht so dramatisch
Antwort von Skeptiker:
Ich habe leider auch keine Lösung.
Aber noch eine Idee:
Wäre analog capturen einen Test wert?
Du würdest also S-Video rausgehen und z.B. in ein Canopus DV-Interface (ADVC-100 oder 110) S-Video reingehen, das per DV/Firewire am Computer hängt (Endformat also wieder DV).
Bringt natürlich nur etwas, wenn das 16:9-Video auf diese Weise in einem 4:3-Frame gecaptured würde (oder umgekehrt), so dass am TV das Ganze zwar mit Balken, aber ohne Formatsprünge mit Zoom oder "Squeeze" dargestellt würde.
Antwort von TheBubble:
Analog ausgeben und neu aufnehmen würde ich wann immer möglich vermeiden.
Man kann die betroffenen Segmente ganz bestimmt in ein 4:3 Format mit Balken wandeln und anschließend alles neu zusammensetzen. Das lässt sich bestimmt auch automatisieren.
Antwort von carstenkurz:
Habe auch kurz über analog nachgedacht, habe auch noch einen FireWire-Konverter, aber die mir zu Verfügung stehende XL1s setzt eben auch am S-Videoausgang variabel das Widescreen-Flag. Vielleicht probiere ichs noch aus. Der Ersteller hat seinen Fehler aber eingesehen und sitzt jetzt daran, das Ding nochmal neu zu rechnen. Ich fürchte nur, er wird dafür sehr lange brauchen und womöglich die eine oder andere Stelle übersehen, denn an seinen Systemen kann er den Effekt gar nicht sehen. Sein Vorschaumonitor reagiert auf den Formatwechsel, wenn meine XL1s als Wandler dran hängt, aber der analoge Vorschauausgang der Casablanca liefert offenbar durchgängig 4:3.
Sonntag muss halt präsentiert werden, und vorher muss noch ein DCP draus werden...
- Carsten
Antwort von TheBubble:
Mal ein unschöner Vorschlag, wenn die Zeit sehr drängt: Man könnte alles als einen DV Stream speichern, das Flag im Stream nachträglich einfach passend (auf 4:3) setzen die Verzerrung hinnehmen. Wenn es nur Texteinblendungen sind...
...lese aber grade, dass es auch Blenden usw. betrifft. Dann geht das wohl nicht.