Frage von klusterdegenerierung:Hatte mir gedacht, das ich für eine bestimmte Slowmosequenz den normalschnellen Ton etwas dehne, damit er einigermaßen zur Szenenlänge passt, aber sich eben nicht die Tonhöhe ändert, nur leider wird er bei einer normalen verlangsamung immer dunkler wie eine tiefe Männerstimme.
Wie bekommt man das denn hin, das die Tonlage bleibt, aber der Ton einfach nur länger gespielt wird, quasi wie ein Kaugummi auseinander ziehen oder so?
Wisst ihr wie ich das meine und geht sowas?
Danke:-)
Antwort von rush:
Ich nutze dafür i.d.R. eine ältere Version von WaveLab... dort kann man via Zeitkorrektur etwa prozentuale Angaben zur gewünschten Geschwindigkeit machen oder auch direkt Zielwerte in Hinblick auf die gewünschte Zeit einstellen. Ein Haken bei "Tonhöhenkorrektur" beibehalten und voila - Timesstretch.
Unter Reaper geht es quasi noch einfacher (Alt gedrückt halten und das File am Ende ziehen oder kürzen). Allerdings habe ich da keine weiteren Optionen.. Tonhöhe wird dennoch beibehalten, aber Wavelab ist die saubere Variante weil mehr Optionen.
Sollte mit dem freien Audacity aber auch möglich sein denksch mal...
Antwort von klusterdegenerierung:
Man das hört sich klasse an!
Weißt Du ob es sowas auch in Audition gibt?
Antwort von rush:
Nutze kein Audition, aber einfach mal hier schauen...
Antwort von srone:
in premiere das häkchen "tonhöhe beibehalten" im geschwindigkeitsdialog setzen, als easy way.
ok wavelab kann es besser, aber auch aufwendiger.
lg
srone
Antwort von beiti:
Man sollte vielleicht als Warnung noch dazusagen, dass das Dehnen von Audio ohne Tonhöhenänderung kein trivialer Vorgang ist und von daher die verwendete Software und der persönliche Workflow einen erheblichen Einfluss auf die erzielbare Qualität haben.
Man muss sich ja nur mal überlegen, was bei einem solchen Vorgang mit der Tonkurve passiert: Man kann sie nicht einfach dehnen, denn dadurch würde genau die unerwünschte Tonhöhenänderung zustandekommen. Man muss stattdessen die Tonkurve an geeigneten Stellen "auseinanderreißen" und die Lücken mit kopierten Wellenform-Stücken aus der Nachbarschaft "auffüllen". Dazu muss die Tonkurve erst mal gründlich analysiert werden, um rauszufinden, wo solche kurzen Einfügungen am ehesten "unhörbar" vorzunehmen sind; am besten geht es in (Sprech-)Pausen, aber auch Bereiche mit kurzzeitig gleichförmigen Wellen (z. B. ein etwas länger gespielter Musikton) sind gute Gelegenheiten zur Dehnung. Wenn die geeigneten Stellen nicht so häufig sind, muss man einen Kompromiss finden zwischen Unhörbarkeit und Synchronität. Und das alles muss die Software weitgehend eigenständig machen, denn manuell würde es ewig dauern.
Je stärker gedehnt wird, desto eher wird man den Trick raushören. Und je komplexer der Ton ist, desto schwieriger wird eine saubere Umrechnung von vornherein. Für eine reine Sprachaufnahme oder die Aufnahme eines einzelnen Musikinstrumentes klappt es noch relativ gut. Dagegen mit komplexen, pausenlosen Tonmischungen kommt es zwangsläufig leichter zu hörbaren Artefakten und/oder zeitlichen Abweichungen.
Wenn so eine Umrechnung im professionellen Filmbereich gemacht wird (was nur selten vorkommt), wandelt man daher immer die Spuren einer Tonmischung (Dialogton, Synchrongeräusche, Atmo, Musik etc.) einzeln und mischt sie erst hinterher zusammen.
Im privaten Bereich, wo einfach nur ein vorhandener Kamera-Originalton umgerechnet werden soll, geht das natürlich nicht. Da muss man ggfs. mit den Nachteilen leben. Auf jeden Fall aber sollte man an der Software nicht geizen und ggfs. mit deren Einstellmöglichkeiten experimentieren, um ein gutes Ergebnis zu kriegen.
Antwort von klusterdegenerierung:
Wow, danke für die tollen Antworten!
Also es geht um ein genüssliches "aaaahhhh", welches man beim genießen ausstößt und dies soll natürlich nicht bei einer slowmo Variante der Dartsellung zum "ooohhh" werden! :-))
Aber dies dürfte dann vielleicht nicht so schwierig für Software sein oder?
Antwort von thos-berlin:
Nachvertonen ? .......
Antwort von beiti:
Einfach mal mit Audacity ausprobieren. Wenn das Ergebnis okay ist, so verwenden. Wenn es unbefriedigend ist, eine andere Software (Testversion) probieren.