Frage von kowi:Ich habe festgestellt, dass z.B. von ARTE HD direkt nacheinander gesendete Dokumentationen (Folgen) mit unterschiedlicher Bitrate gesendet werden. Beispielsweise Folge 1 mit 12,2 Mbps, Folge 2 mit 10,8 Mbps.
Das bedeutet natürlich unterschiedliche Filegrößen bei quasi gleicher Lauflänge. Warum ist das so?
Antwort von ruessel:
Über Kabel gemessen?
Antwort von Alf_300:
Sendeanstalten arbeiten nicht nur mit Optimierungsverfahren für jeden einzelnen Programmstrom, die vor dem Transportstom-Multiplex wirksam werden, sondern auch mit statistischem MultiplexenMultiplexen im Glossar erklärt, in dem einzelne Kanäle zulasten anderer Kanäle, je nach Gewichtungsparametern, bei Bedarf auch über die eigentlichen Grenzwerte für variable Bitraten hinaus, arbeiten.
Wie hoch ein einzelner Kanal also effektiv arbeitet, hängt dann von den Inhalten der andern Kanäle im identischen Transportmultiplex ab.
Wenn auf den restlichen Kanälen nur Standbilder gesendet werden, kann ein einzelner Kanal (theoretisch) quasi die gesamte Transponderbandbreite einnehmen. (kommt nicht vor, aber geht theoretisch)
Solche Angaben zu "Bandbreiten" sind also nur "Hausnummern".
(schreibt WoWu)
Antwort von kowi:
@ruessel
Ja, über Kabel.
@Alf_300
Danke, verständliche Erklärung.
Antwort von mash_gh4:
mittlerweile ist es im professionellen rahmen üblich, video streams mit verschiedenen techniken der adaptiven bandbreitenanpassung auszuliefern. nach dem es da leider ziemlich viele inkompatiblitäten zwischen den endgeräten bzw. den fähigkeiten der jeweiligen client software gibt, muss man in der praxis auch fast immer mehrere alternativen bereitstellen, damit das ganze befriedigend und benutzerfreundlich ausfällt.
als firmenunabhängiger standard in diesem bereich ist vor allen dingen
DASH besonders wichtig, aber auch apples
HSL ist noch immer sehr gebräuchlich.
für typische video on demand auslieferung wird dazu das material in verschiedenen qualitätsstufen komprimiert und in kleine segmente unterteilt, auf die vom client dann alternativ zugegriffen werden kann.
für den hausgebrauch bzw. die auslieferung über eigene server kann man dabei zur aufbereitung des materials z.b. auf folgende software zurückgreifen:
https://gpac.wp.mines-telecom.fr/mp4box/dash/
http://www.dash-player.com/ und
http://www.dash-player.com/encoding/
eine interessante serverseitige lösung zur auslieferung bildert auch der das hoch optimierte und speicherplatz sparende DASH/HSL repacking module für den nginx web server, das im kaltura medien server genutzt wird:
http://corp.kaltura.org
https://github.com/kaltura/nginx-vod-module
Antwort von ruessel:
Arte HD sendet relativ konstant mit 14 MBits, Kabel Deutschland recodiert dann je nach Lust und Laune (automatisiert) soweit, dass das HD Bild dann ausgewaschen und ausgelutscht ist. ;-)