Frage von MBM:Ich habe 2 Stunden Videomaterial bekommen, was geschnitten werden soll. 3 Kameraperspektiven, zweimal 25 Frames und einmal 24 Frames. Ergebnis soll als Video auf DVD (Doublelayer 2 Stunden) abgegeben werden. Die meinen, der urprüngliche Filmer hätte es auch geschnitten und das Bild wäre immer am Ruckeln gewesen. Jemand einen Tipp zum Angleichen der Dateien auf Premiere CC?
Antwort von dienstag_01:
Interpretiere das 24p Material als 25p Material, läuft minimal schneller, wird aber niemandem auffallen. Ist ein normales Vorgehen, um Kinofilme ins europäische TV zu bringen.
Audio wird einen Viertelton höher, glaube ich.
Antwort von MBM:
Bleibt es denn in Time? also synchron mit der Audiospur? Ich würde das Ganze ja am Liebsten mit der Multicam Funktion bearbeiten. Nützt aber nichts, wenn eine der Spuren dann nicht mehr synchron mit den anderen ist.
Antwort von dienstag_01:
Prinzipiell bleibt es nicht synchron, aber ich denke, das eine Bild pro Sekunde wird nicht auffallen. Also ausprobieren ;)
EDIT: Für Multicam-Schnitt ist so ein Workflow eher ungeeignet, muss man bissel improvisieren.
Antwort von MBM:
Schade. Andere Möglichkeit? Vielleicht eine Idee?
Antwort von CameraRick:
Auf 24 Sekunden Video läuft der 24p Clip bei anderer Interpretation ja schon eine Sekunde kürzer, nach spätestens einer Minute sollte das schon stark auffallen, das natürlich sehr schlecht.
Man kann es natürlich auch umgekehrt versuchen, die Timeline auf 24p anlegen und die 25er aus dem Takt bringen, dann wird im Zweifel immer ein Bild weggelassen. Dieser kleine Sprung kann aber nachher durchaus angenehmer sein als wenn ein Bild doppelt steht.
Richtig synchron wirst Du die leider wohl niemals kriegen, es sei denn Du machst ein paar komplizierte Timewarps wo die Bilder neu geordnet werden; da dort aber mehr als nur ein Bild generiert werden muss, damit das richtig klappt, wird das erstens lange dauern und zweitens mit Artefakten einher gehen (letzteres ist eine Vermutung, aber eine legitime)
Antwort von dienstag_01:
Naja, wer so gescheit ist, mit unterschiedlichen Framerates zu drehen, der muss es dann in der Post FIXEN, ist doch beliebt ;)
Antwort von MBM:
Ich habe es ja nicht gedreht. Wie gesagt, ich soll es schneiden.
Antwort von CameraRick:
Das stimmt natürlich, aber ich halt mich da mit Spott im Zaum.
Ich mein, idR kannst Du es nicht mehr ändern und sich/jemanden ärgern hilft ja niemandem weiter. In meinem Berufsbild bin ich auch oft der, der Dinge die man in 10sek am Set hätte machen können in der Post beseitigen muss - sei es auch innerhalb von mehreren Tagen. C’est la vie, huh :)
Antwort von Schleichmichel:
Da ich nicht weiss, was Du da hast, kann ich nur schreiben, was ich tun würde:
Video auf 25fps konformieren, wodurch es natürlich schneller als der Ton läuft. Ich habe eine Tonspur mit der tatsächlichen Geschwindigkeit. Dann montiere ich die Szenen so zusammen, dass ich die "schnelleren" Abschnitte nicht zu lange halte, um keinen allzu großen Vorlauf zu haben.
Manchmal bietet sich auch die Gelegenheit, am Ton auch mal in Ruhephasen etwas hinzuzuschneiden (nur bitte keine direkt hintereinander liegende "Stille", sondern möglichst ähnliche Charakteristik). Dann kann der Ton etwas aufholen.
Mit Bilddopplungen oder dergleichen würde ich nicht anfangen.
Antwort von Alf_300:
Also ich seh da überhaupt kein Problem, speziell beim Ton, macht Premiere die Anpassung wirklich gut, wenn 24<>25 Interpetiert wird
Antwort von MBM:
Also, ich habe jetzt das geschnittene Material gesehen (von dem, der es auch ursprünglich gefilmt hatte). Er hat es als 24fps Sequenz behandelt und man sieht jedesmal, wenn er auf die kameras mit den 25fps wechselt, minimale "Sprünge", ähnlich wie Aussetzer. Keine Ahnung, welche Software das gewesen ist, mit der er geschnitten hat. Nach einigen Minuten gewöhnt man sich ans Bild. Aber nervig beim Anschauen ist es trotzdem. Als wenn immer was ausgelassen wird, das wird es ja im Grunde genommen auch.
Antwort von Schleichmichel:
@Alf_300: Solange alles 24fps auf 25fps konformiert werden müsste, ist das ja auch kein Problem. Das sollte jedes halbbare NLE vernünftig hinbekommen. Auch liesse sich, wenn die Tonhöhe ein wichtiges Kriterium wäre, ein unter umständen nutzbares Ergebnis durch Timestretch ohne Tonhöhenänderung vornehmen. Da bin ich aber eher puristisch und halte das für eine absolute Notlösung, bevor ich mir Tonartefakte einhandele. Hatten wir schon mal vor langer Zeit einen Thread drüber, wo Tonbanausen ihre 5ct dazu gegeben hatten.
Es geht aber um Kombination verschiedener Frameraten. Und das ist, je nach Projekt, schon ein Problem.
Antwort von Schleichmichel:
@MBM: Tolle Idee von dem Typen, das ganze auf 24fps zu bringen, wenn es nachher auf DVD gehen soll. Tztztz.
Was sind denn das jetzt für Szenen? Und wie groß ist der Anteil der genutzten 24fps-Einstellungen?
Antwort von MBM:
Nicht nur, dass es verschiedene Einstellungen waren, es waren auch leider unterschiedliche Kameras, sogar eine Kamera mit einem scheinbar falschen Weißabgleich. Die Sorte Arbeit, bei der ich am Liebsten zum Neudreh raten würde, was jedoch nicht geht. Da muss man ne Menge dran arbeiten. Ich werde es auf 25fps schneiden. Danke für die Tipps