Ab durch die Mitte...
Der häufigste Fall ist jedoch meistens, dass Schwarz- und Weisspunkt richtig sitzen, man das Bild aber dennoch etwas heller haben will. In diesem Fall beult man die Kurve einfach nach oben, was im speziellen Fall einer Gammakorrektur entspricht. Diese hat eine sehr praktische Eigenschaft. Mit ihr kann man die Mitten eines Bildes heller oder dunkler machen, ohne die Belichtung der hellsten und dunkelsten Bereiche stark zu verändern. Echtes Clipping wird dadurch faktisch vermieden. Man hat dabei sogar noch die Wahl, ob man die Helligkeit lieber aus den Schatten “gewinnt”, in dem man die Kurve etwas tiefer (also von der linken Seite anhebt)...

… oder ob man eher die helleren Bereiche (rechts) noch heller macht:

Beides lässt sich natürlich auch kombinieren. So kann man die tieferen Stellen im Bild etwas absenken und die helleren Stellen dafür deutlich weiter anheben, was einer variablen Kontrastverstärkung gleichkommt. Auch dies kann in Summe das Bild heller erscheinen lassen:

Manchmal ist es jedoch deutlich angenehmer für den Gesamteindruck eines Bildes, nur die gewünschten Bildteile im Bild durch eine Aufhellung zu betonen (Oder eben unerwünschte Bildteile etwas abzudunkeln). Programme wie Adobe Premiere Pro oder DaVinci Resolve bieten hierfür bewegte Masken an, deren Rand man sehr weich auslaufen lassen kann:

Wenn die Korrekturen nicht allzu krass ausfallen, kann man so die maskierten Bereiche bequem vom Hintergrund lösen, ohne viel Zeit mit einer pixelgenauen Maske zu verschwenden:

Wer genau hinsieht, merkt vielleicht den Eingriff, aber in der Regel fällt dem Zuschauer im Fluss des Films eine solche Manipulation gar nicht ins Auge…