Retter in der Not: Schnittbilder
Es wird in den seltensten Fällen gelingen, Abläufe so zu filmen, dass alle Anschlüsse stimmen und sinnvolle, abwechslungsreiche Sequenzen vorliegen. Hier sind sogenannte Schnittbilder eine erforderliche Notlösung, um Szenen abkürzen zu können. Sie zeigen etwas, das in der Zwischenzeit passiert, damit der Sprung nicht auffällt – ein Detail des Vorgangs, nähere Informationen oder ein parallel stattfindendes Ereignis. Etwa: Mannschaft verlässt Kabine, Schnitt auf jubelndes Publikum, Schnitt auf Mannschaft, die das Fussballfeld betritt. Aber nicht nur zum Verkürzen dienen Schnittbilder, sondern auch um Schnittfehler zu kaschieren. Wenn Material fehlt, sodass mehrmals in die gleiche Perspektive geschnitten werden muss, fällt es weniger auf, wenn etwas anderes dazwischen gelegt wird. Man sollte also immer daran denken, genügend Schnittbilder zu drehen.
Vorsicht: Achsensprung
Wer besonders ambitioniert an sein Filmprojekt herangeht, sollte beim Drehen aus unterschiedlichen Kamerapositionen auch darauf achten, dass es nicht zu einem sogenannten Achsensprung kommt (siehe Skizze). Dieser kommt zustande, wenn bei der Aufnahme einer Aktion, wie etwa einem Tennismatch, die Kontrahenten nicht von der gleichen Seite aufgenommen werden. Es entsteht dann der Eindruck, als spielten beide in die gleiche Richtung, und nicht gegeneinander, wie unser Beispiel illustriert. Das gleiche gilt natürlich bei Dialogaufnahmen: damit sich die Sprechenden ansehen und auch ansprechen, muss die Kamera auf der gleichen Seite einer gedachten 180° Linie bleiben.


