Solange man nicht regelmäßig filmt, lohnt es sich in den meisten Fällen kaum, teures Zubehör zu kaufen. Sollte man das eine oder andere Gerät einmal für einige Drehtage benötigen, kommt Mieten meistens deutlich günstiger. Eine eigene Kamera halten wir dagegen für sinnvoll, da man einen Camcorder sehr intensiv kennenlernen muss, um ihm wirklich alle Fähigkeiten zu entlocken. Allerdings haben wir auch viele Besitzer von teuren Profikameras kennengelernt, die noch nie das interne Menü bemerkt haben, immer mit Automatik filmen und denken, dass Weißabgleich ein in naher Zukunft drohender Lackschaden ist. Solche Menschen würden auch mit einer halb so teuren Kamera die gleiche (magere) Bildqualität erzielen.
Welches Zubehör dabei tatsächlich im festen, eigenen Fundus landet ist natürlich nicht pauschal zu sagen. Grundsätzlich kann es sich jedoch eher lohnen einen teureren Weitwinkelkonverter oder einen 35mm-Adapter für ein Projekt zu leihen, als eine günstiges Pendant zu besitzen, das anschließend für schlechte Bilder sorgt.
Dazu kommt es immer sehr auf den eigenen Stil und das entsprechende Projekt an, welches Zubehör wirklich sinnvoll ist. Für eine Interview-Doku braucht man wohl nie ein Schwebestativ und für einen Tierfilm selten einen Lichtkoffer. Dabei verwundert uns dann doch sehr, wie viele Filmer bei sich zu Hause professionelles Zubehör horten, das wohl im besten Fall einmal im Jahr zum Einsatz kommt. Naja, so ein Anwenderverhalten hilft immerhin den Herstellern und der Wirtschaft im allgemeinen.
Um für sich besser einschätzen zu können, welches Zubehör vielleicht für die eigenen Projekte sinnvoll sein könnte, wollen wir hier einmal ein paar Standards kommentiert vorstellen: Dabei orientieren wir uns vor allem an Geräten, die prinzipiell auch noch im Kaufrahmen eines Independent-Filmers liegen. Dass der Zubehör-Markt preislich noch oben keine Grenzen kennt, dürfte jedoch jedem klar sein. Den computergesteuerten Kamerakran findet man im folgenden daher nicht.