Test slashCam Interviewpraxis Was hat sich bewährt? Atomos Shinobi II, SmallRig VB99Pro, Nanlite Litolite 5C, Panasonic S5IIX, Sennheiser

slashCam Interviewpraxis Was hat sich bewährt? Atomos Shinobi II, SmallRig VB99Pro, Nanlite Litolite 5C, Panasonic S5IIX, Sennheiser

Wir haben erneut die IBC2024 genutzt, um bei unseren Messeinterviews vor Ort neues und bewährtes Equipment unter Praxisbedingungen zu testen. Im Verbund mit der Panasonic S5IIX kamen der neue Atomos Shinobi II, der VB99 Pro V-Mount Akku von SmallRig, das kompakte Nanlite Litolite 5C Kopflicht und mehr zum Einsatz - hier unsere Praxiserfahrungen ...

// 15:25 Mi, 9. Okt 2024von



Atomos Shinobi II

Auf den Atomos Shinobi II waren wir besonders gespannt, weil Atomos hier erstmalig auch Camera Control Funktionen via USB-C verbaut, die eine ganze Reihe von zum Teil überraschenden Vorteilen mit sich bringen – doch der Reihe nach.


Atomos Shinobi II mit Camera Control Funktion
Atomos Shinobi II mit Camera Control Funktion

Angeschlossen haben wir den Atomos Shinobi II wie folgt an unser Panasonic S5IIX Setup: Fullsize Atomos HDMI Kabel zwischen Kamera und Shinobi II, D-Tap Kabel vom SmallRig V Mount Akku via Battery-Eliminator Modul am Shinobi sowie USB-C Kabel zwischen Kamera und Shinobi II. Das klingt nach recht vielen Kabeln, störte uns jedoch mit entsprechend kurz bemessenen Kabellängen beim Handling wenig. Zumal nahezu alle Kabel eine Zugsicherung bieten - mittlerweile auch die HDMI- und USB-C-Kabel am Shinobi II, der einen aufschraubbaren Locking-Zusatz bietet, mit dem sich neuere Atomos HDMI und USB-C-Kabel via einfachem Klick sichern lassen).


 Atomos Shinobi mit optionalem Kabellock-Modul
Atomos Shinobi mit optionalem Kabellock-Modul

Schliéßt man den Shinobi II entsprechend an, wird man nach dem Start der Kamera gefragt, welche USB- Modus man nutzen möchte (Tethered) und kann dann gleich loslegen. Am unteren linken Monitorrand erscheint ein Kamera-Symbol das nach einem Klick die zentralen Kameraparameter der S5IIX interaktiv zur Verfügung stellt. Hierzu zählen, Weissabgleich, Blende, Shutter, ISO sowie ein Rec-Button. Statt also die Belichtungsfunktionen an der Kamera einzustellen, kann man hier bequem die Einstellungen am Monitor selbst vornehmen. Doch es kommt noch besser;



Wer mit den Panasonic S (oder GH) Kameras mit externem Monitor gedreht hat, weiß, wie winzig sich der Kamerainfo-Output auf externen Monitoren gestaltet (Panasonic?). Auf 5“ Monitoren sind die Status-Infos nur mit viel Konzentration zu lesen. Hier schafft die Camera-Control des Shinobi Abhilfe, weil die zentralen Kameraparameter hier jetzt in Standardgröße gut ablesbar vom AtomOS zur Verfügung gestellt werden.



Spannend finden wir darüber hinaus auch die Option, die Kamera via USB-PD auch mit Strom zu versorgen. Theoretisch liesse sich somit eine Stromverbindung zwischen Kamera und V-Mount Akku einsparen. Bei der S5IIX haben wir diese zwar noch nicht zum Laufen gebracht – bei der GH7 bei einem kurzen Test hingegen schon.


Atomos Shinobi II mit schlankem Gehäuse
Atomos Shinobi II mit schlankem Gehäuse



Darüber hinaus kommt der Shinobi II in einem deutlich schlankeren Design daher, was ihm auch eine höherwertigere und etwas robustere Anmutung verleiht. Bei unserem ersten Praxistest in Amsterdam hat er sich auf jeden Fall sehr gut und ohne Fehlfunktion geschlagen – klare Empfehlung von unserer Seite.





SmallRig V-Mount VB99 Pro Akku

Als zentralen Akku hatten wir dieses Mal den SmallRig VB99 Pro Akku dabei, den wir via SmallRig V-Mount Battery Plate im Kamerarig integriert hatten. Dieser versorgte den Shinobi II, unser Kopflicht (Nanlite Litolite 5C) sowie wahlweise die Kamera selbst mit Strom (optional hätten wir via USB-C auch die Sennheiser EW-DP Funkstrecke zwischendurch aufladen können - doch die hält stets länger als ein Interviewtag bei uns).


SmallRig V-Mount VB99 Pro
SmallRig V-Mount VB99 Pro

Wir hatten uns sowohl den VB212 als auch den VB99 Pro hier bereits auf slashCam angeschaut.



Da wir jetzt schon seit einiger Zeit unsere DSLM-Rigs mit V-Mount Akkus betreiben, konnten wir einigermaßen abschätzen, dass wir mit den knapp 100 Wh über einen Drehtag kommen werden – und so war es dann auch.



Moderne V-Mount Akkus wie den SmallRig VB99 Pro schätzen wir aus diversen Gründen: Im Hotelzimmer lässt sich der Akku via Laptop-Netzteil und USB-C Kabel problemlos für den nächsten Tag laden. Zusätzliche Akkus für den Monitor sowie diverse Ersatzakkus für die Kamera (inkl. Ladegeräten) fallen weg und das Rig (ca. 4kg einsatzbereit) befindet sich im Verbund mit dem Panasonic S 24-105mm Objektiv und dem V-Mount Akku in recht guter Balance.


SmallRig V-Mount VB99 Pro mit diversen In/Out sowie D-Tap
SmallRig V-Mount VB99 Pro mit diversen In/Out sowie D-Tap

Bislang haben wir wenig am SmallRig VB99 auszusetzen. Für Updates würden wir uns eine größere Akkuanzeige wünschen, die sich auch als Always On Display konfigurieren lässt. Die nicht ausblendbaren In/Out Infos machen das Display etwas unübersichtlich und wenn sich durch das Weglassen des USB-A sowie der Klinkenports noch etwas Gewicht sparen liesse, würden wir das auch gerne mitnehmen.







Nanlite Litolite 5C Kopflicht

Erstmalig waren wir in diesem Jahr mit einem sehr kompakten Kopflicht inkl. integriertem Akku unterwegs: Dem Litolite 5C von Nanlite. Da wir bislang deutlich größere On-Camera Lichter im Einsatz hatten, waren wir hier besonders gespannt, ob die Leistung des Nanlite Winzlings ausreichen würde.


 Nanlite Litolite 5C
Nanlite Litolite 5C

Die technischen Eckdaten des Litolite 5C lauten:



- Maße: 108 x 60 x 22 mm


- Gewicht: 138 g


- Nennleistung: 7 W


- Betriebsdauer mit einer Akkuladung: ca. 90 Minuten bei voller Leistung


- Ladezeit: 2 Stunden 20 Minuten


- Farbtemperatur: 2700 – 7500 Kelvin, Grün-/Magenta-Korrektur


- Farbwiedergabeindex: CRI: 95, TLCI: 97


- Abstrahlwinkel ohne Diffusor: 45°, mit Diffusor: 253°



Geladen wird der intern verbaute Akku via USB-C womit die Litolite auch im laufenden Betrieb geladen werden kann. Entsprechend haben wir ein USB-C Kabel von unsrem SmallRig V-Mount Akku auch zum Licht geführt.


Nanlite Litolite 5C Rückseite
Nanlite Litolite 5C Rückseite

Positiv überrascht waren wir dann im Interviewbetrieb auf der IBC, wie gut sich das Licht im Verbund mit der Panasonic S5IIX geschlagen hat. Insbesondere die Hauttonwiedergabe bei unseren Interviews vor Ort bewegte sich trotz diffuser Mischlichtsituationen auf sehr gutem Niveau.


Panasonic S5IIX + Nanlite Litolite 5C, 5300K, SOOC
Panasonic S5IIX + Nanlite Litolite 5C, 5300K, SOOC

Damit hat sich für uns die Kombination Litolite 5C und Panasonic S5IIX bei 5.300 Kelvin bestens bewährt.



Nanlite hat mit dem schon länger verfügbaren Litolite 5C einen in unseren Augen guten Kompromiss zwischen Akkuleistung/Laufzeit und Lichtqualität gefunden. Dank integrierter Magneten und einer Reihe von Effektmodi lässt sich das Litolite 5C auch sehr gut als Effektlicht für Hintergründe nutzen.


Nanlite Litolite 5C
Nanlite Litolite 5C

Was wir bei einem Update gerne sehen würde, wäre eine stabilere Befestigung des Diffusors. In der aktuellen Variante wird er einfach nur über das Licht geclippt und hält hier für den On-Camera Betrieb im Messeumfeld etwas zu schwach – für uns kein Dealbreaker – wir haben uns mit etwas Gafferband beholfen.



Für uns insbesondere wegen der guten Abstimmung aus Lichtqualität und Akkuleistung eine Empfehlung – insbesondere für leichte DSLMs-Setups.







Panasonic S5IIX

Die Panasonic S5IIX bewährt sich bereits eine Weile bei uns im Interviewbetrieb und hat auch bei dieser IBC erneut mit hoher Zuverlässigkeit gepunktet. Nachdem wir in den letzten Jahren immer wieder mit unterschiedlichen Bildprofilen experimentiert haben, sind wir in diesem Jahr zum Standard-Bildprofil zurückgekehrt und waren positiv überrascht, wie gut insbesondere Hauttöne bei 5.300 Kelvin im Verbund mit dem Nanlite LitoLite 5C gerendert wurden.


 Panasonic S5IIX
Panasonic S5IIX

In der Postproduktion der Interviews vor Ort war keine weitere Farbkorrektur mehr nötig, was zu angenehm schnellen Turnovers führte.



Als Objektiv hatten wir das Panasonic S2 4-105 mm f4. im Einsatz, das für uns mehrere Vorteile mitbringt: Es ist kompakter und leichter als das Panasonic S 24-70 mm f2.8 und es bietet eine optische Bildstabilisierung. Die f4 als maximale Blende für Interviews reicht völlig aus, da sich ja neben dem Interviewpartner auch noch das jeweilige Produkt in der Schärfeebene befinden sollte.


Panasonic S5IIX im slashCam Setup mit Shinobi II, Litolite 5C, Sennheiser EW-DP und SmallRig V-Mount Akku
Panasonic S5IIX im slashCam Setup mit Shinobi II, Litolite 5C, Sennheiser EW-DP und SmallRig V-Mount Akku

Insgesamt hat der Phasen-AF der Panasonic S5IIX auf hohem Niveau gearbeitet – etwas irritiert war er lediglich bei einem Interview, bei dem wir recht nahe beim Interviewpartner standen – aber auch kein Dealbreaker für uns.



Immer noch sind wir ziemlich beeindruckt, was für ein bemerkenswertes Preis-Leistungsverhältnis Panasonic mit der S5II/ S5IIX geschaffen hat. Hier kommt keine andere Vollformat-DSLM aktuell heran – klare Empfehlung von unserer Seite.





Sennheiser EW-DP

Ebenfalls erneut bewährt hat sich unsere Sennheiser EW-DP Funkstrecke. Wir schätzen hier vor allem das robuste Metallgehäuse von Sender und Receiver, die gut gelöste Stromversorgung optional via Akku, AA-Batterien oder USB-C sowie die quasi latenzfreie, robuste UHF-Technik.


slashCam Interviewpraxis Was hat sich bewährt? Atomos Shinobi II, SmallRig VB99Pro, Nanlite Litolite 5C, Panasonic S5IIX, Sennheiser : SennheiserEWDP

Dieses mal waren wir etwas mutiger und sind vom „Best Practice“ Pfad abgewichen: Normalerweise gilt die Empfehlung, in hochfrequentierten Umgebungen vor jeder Aufnahme einen Frequenzscan durchzuführen, der beim EW-DP Receiver auch recht zügig vom Statten geht (4,5 Sekunden von uns gestoppt). Da jedoch für den Frequenzscan inklusive Speichern der Frequenz acht mal Buttons gedrückt werden müssen, haben wir diesmal zu Beginn unserer Aufnahmen vor Ort einen Scan durchgeführt und sind dabei dann geblieben – die gesamte Zeit ohne Störgeräusche/ Interferenzen.



Zusätzlich zum von uns sehr geschätzten Sennheiser MKE 2 Lavalier haben wie diesen Mal auch Handmikrofonierungen für zukünftige Interviewprojekte in lauten (Messe)umgebungen kurz ausprobiert. Hierbei hat sich das Sennheiser MD46 im Verbund mit dem digitalen Aufstecksender EW-DP SKP sehr bewährt.


 Sennheiser EWDPK
Sennheiser EWDPK

Man erhält hier eine hervorragende Stimmisolation bzw. sehr gutes Off-Center Blocking von Umgebungsgeräuschen. Eine nachträgliche Bearbeitung mit Voice-Isolation oder anderen KI-Tools ist hier nicht mehr nötig – klare Empfehlung unsererseits sowohl für Lavalier-Setups als auch für Handmikrofonierungen.







Blackmagic DaVinci Resolve 19

Schnitt und Postproduktion bzw. der Export nach YouTube erfolgt bei uns stets auf dem bewährten Redaktions MacBook Pro (M1 Max) mit wechselnden Schnittsystemen. Dieses mal hatten wir DaVinci Resolve am Start, das wir u.a. für seine Stabilität und Performance auf dem Mac schätzen.


 Blackmagic DaVinci Resolve 19
Blackmagic DaVinci Resolve 19

Entsprechend liessen sich die 4K LongGop H.264 Files (ca. 150 Mbit/s) der S5IIX auch völlig problemlos in Resolve verarbeiten. Da unser Zielformat für entsprechenden Content hier HD25p darstellt, haben wir auch mit einer entsprechenden HD-Timeline in Resolve gearbeitet, was uns neben einem einheitlichen Workflow bis hin zum YouTube-Encoding den zusätzlichen Vorteil von Crops bzw. Ausschnittänderungen des 4K-Materials bringt.



Erstmalig haben wir diese IBC bei einigen Interviews auch die Voice Isolation Funktion von Resolve genutzt, die als On-Device ausgeführte KI-Funktion keine Internetverbindung benötigt und dafür bemerkenswert gute Resultate liefert.



Klare Empfehlung von unserer Seite.



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