Tiefpassfilter

Ein entscheidendes Merkmal der S1H gegenüber der S1 ist der Tiefpassfilter. Dies ist ein zusätzlicher Filter vor dem Sensor, welcher die besonders scharfen Kontrastübergänge zwischen zwei Senseln glättet. Also weichzeichnet oder wegbügelt, wie man gerne sagt. Und da fragt man sich unwillkürlich, was dann der Sinn von 6K ist. Einerseits soll man mehr Auflösung geboten bekommen und gleichzeitig werden feine Strukturen wieder gefiltert?



Tatsächlich macht dies durchaus Sinn, denn nur so kann man Moiré-Effekte wirklich zuverlässig reduzieren. Durch die gewollte Unschärfe gehen zwar zwingend sehr feine Bild­details verloren. Jedoch lässt sich ein vergleichbarer Effekt nach der Aufzeichnung nicht in der gleichen Qualität in der Postproduktion erzielen. Denn sind einmal Aliasing Effekte im Signal, lassen sich diese niemals mehr hundertprozentig entfernen. Tatsächlich ist ein Tiefpassfilter somit im Videobereich tatsächlich ein Zeichen von hohem professionellen Anspruch.



Im Fotobereich sind Tiefpassfilter dagegen vor ein paar Jahren eher wieder aus der Mode gekommen, was auch damit zusammenhängt, dass man Moiré-Effekte in sehr hochaufgelösten Standbildern kaum wahrnimmt. Bei bewegten Motiven fallen Moiré-Effekte dagegen sehr deutlich ins Auge, da hierbei farbige Chroma-Muster entstehen die man durch ihre Bewegung meist sehr störend wahrnimmt.




Die Panasonic S1H in 6K

Sehen wir uns also einmal unser Testbild in einem nativen 1:1 6K-Readout der Kamera an:



Die Panasonic S1H im 6K-Auflösungstest - V-log
Die Panasonic S1H im 6K-Auflösungstest - V-log


Ganz schön weich, aber genau das ist ein Zeichen für die effektive Filterung. Bemerkenswert für Panasonic ist, dass wir (vielleicht auch aufgrund fehlender Kanten) praktisch keinerlei Nachschärfung feststellen können.



Für eine weitere Einschätzung transferieren wir ausnahmsweise einmal das Bild mit der Panasonic LUT nach V709:



Die Panasonic S1H im 6K-Auflösungstest - V709
Die Panasonic S1H im 6K-Auflösungstest - V709


Ein Maß der Filtergüte sind Fehlfarben in den grauen Sweeps um das Testbild. Und hiervon bekommt man relativ wenig zu Gesicht. Man sieht jedoch auch, dass sich trotz der Kontrastverstärkung keine sehr feinen Details mehr im Bild ausmachen lassen.



Und noch ein "Detail" am Rande: Zum restlos sicheren Fokussieren in 6K reicht die maximal 6fache Sucher/Display-Vergrößerung nicht aus. 6K Details unseres Testbildes (die in der Aufzeichnung landen), sind auch in der maximalen Vergrößerung nicht auszumachen. Das gilt jedoch nicht für 4K, wo die Vergrößerung noch knapp jedes aufgezeichnete Detail darstellen kann. Was uns grundsätzlich zur 4K-Beurteilung führt…






Leserkommentare // Neueste
DeeZiD  //  18:48 am 2.10.2019
Bruno Peter  //  18:47 am 2.10.2019
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