Tascam US-122

Für 60 Euro mehr gibt es das kleinste Gerät des Musikspezialisten Tascam. Das US-122 hat also eher mobile Musiker als tonfreudige Videofilmer im Visier, was auch an der Ausstattung sichtbar wird. Zusätzlich zu den Audioanschlüssen des MobilePre USB gibt es eine Midi-Schnittstelle z.B. zum Anschluss von Keyboards. Die Bedienelemente für das Direkt-Monitoring sind als Hardware-Regler ausgelegt, was einen schnelleren Zugriff auf die eigene Lautstärke im Gesamtmix zulässt. Außerdem gibt es so genannte Insertwege, wo sich analoge Kompressoren einschleifen lassen. So viele Buchsen und Regler verbrauchen natürlich Platz und so ist das US-122 auch mit 19,4 x 14,7 x 6,2 cm größer und mit 925 g vor allen Dingen deutlich schwerer als das MobilePre USB. Den Transport erschwert zusätzlich, dass alle Bedienelemente auf der Oberseite sind und daher geschützt werden müssen. Das gilt besonders für die hervorstehenden Knöpfe zur Pegelregelung, sie sind von Haus aus schon sehr wackelig. Trotzdem sind die Qualitäten nicht von der Hand zu weisen: die Vorverstärker des US122 sind wesentlich rauschfreier (-78dB) und bieten mehr Druck untenherum. Damit erlauben sie wesentlich hochwertigere Aufnahmen, einzig ein Trittschallfilter fehlt (den besitzt das MobilePre USB freilich auch nicht).
Die Treiberinstallation ist ähnlich einfach wie beim Konkurrent: Installieren, Windows-Warnungen übergehen, Neustart und anstöpseln. Danach gibt es zwei Treiber in den ASIO-Einstellungen des Schnittprogramms, einer für 16bit-Aufnahmen, einer für 24bit. Weitere Einstellungen erreicht man über den Button "Advanced", der z.B. die Latenz beherbergt. Witziges Gimmick: Für Gittaristen gibt es ein integriertes Stimmgerät.

Bei den Aufnahmen ist das US122 weniger aus der Ruhe zu bringen, Knackser treten selbst bei der geringsten Latenz kaum auf. Aber auch die reicht nicht aus, um mit Vegas ein angenehmes Mithören zu erreichen. Also ebenfalls die Direct-Monitoring-Option aktiviert und stressfrei gearbeitet. Wer das US-122 zu Hause einsetzen möchte, freut sich vielleicht über die regelbaren Line-Ausgänge: Sie sind als Cinch-Buchsen ausgeführt und können bis zu 0dBu abgeben, was gut zu Canopus-Hardware oder Sonys 1000er DV-Rekorder passt.
Im Vergleich zu M-Audios MobilePre USB wirkt das US-122 zwar klobiger, kann aber in Klangqualität und Bedienung trumpfen.