Test Dynamic Shootout - Canon EOS R6 Mark II vs. C70, R5C und Panasonic S1H

Dynamic Shootout - Canon EOS R6 Mark II vs. C70, R5C und Panasonic S1H

Nun konnten wir auch die neue Canon EOS R6 Mark II auf unser Dynamik-Testmotiv loslassen. Und im direkten Vergleich zu den Schwestern und der Konkurrenz zeigt sich: Nicht von schlechten Eltern...

// 10:35 Mo, 9. Jan 2023von

Nach unseren Sensorbetrachtungen zur neuen Canon EOS R6 Mark II muss sich die Kamera bei uns natürlich auch noch dem Dynamikvergleich mit anderen aktuellen Kameras stellen.



Die Kamera bietet neben der für uns grundsätzlich relevanten, internen 10 Bit 4:2:2 Log-Aufzeichnung auch noch einen speziellen HDR-Modus für Video, den wir ursprünglich ebenfalls in diesen Test aufnehmen wollten. Die Beschränkungen des HDR-Modus sind jedoch für Filmemacher sehr stark: So lässt sich nur in FullHD mit 25p aufzeichnen und die Belichtungszeit kann nicht unter 1/50 Sekunde eingestellt werden. Auch lassen sich nur Standard-Bildprofile nutzen und Log kann nicht aktiviert werden. Sogar die Suchervergrößerung funktioniert in diesem Modus nicht mehr, weshalb wir von einem Test letztendlich abgesehen haben.



Doch auch ohne diesen HDR-Modus bietet die neue R6 sehr cinematische Möglichkeiten - dank FullFrame 6K-Sensor-Readout bis zu 60p für ein sauberes 4K-Downsampling mit 10 Bit 4:2:2 Aufzeichnung. Zudem bekommt man ein stromsparendes und leichtes ASIC-Kamera Design mit einem bewegten Sensor inklusive dem bewährten DualPixel Autofokus. Und auch die Rolling Shutter-Wert mit 15-17 Millisekunden sind für viele szenischen Fälle ausreichend.



Die Canon EOS R6 Mark II hat viel Cine-DNA
Die Canon EOS R6 Mark II hat viel Cine-DNA


Da fragt man sich natürlich, ob die gebotene Dynamik diesem positiven Gesamteindruck noch einen Strich durch die Rechnung machen kann...




Was testen wir?

Um einen vergleichbaren Eindruck von der Dynamik zu bekommen, richten wir unsere Testkasten-Szene mit festem Weißabgleich auf 3200K ein. Dann tasten wir uns mit Blende und Belichtungszeit an eine Einstellung heran, in der die Haut unseres Puppenkopfes nicht mehr clippt und definieren diese Einstellung als ETTR-0. Von dieser Einstellung aus blenden wir sukzessive in Schritten von ganzen Blendenstufen ab (primär über die Belichtungszeit und dann - falls anschließend noch weiter notwendig - über ND-Filter oder Blendenring.)



Die hierbei entstehenden Aufnahmen bilden eine Blendenreihe mit jeweils einer zusätzlichen Blendenstufe "Unterbelichtung". Diese Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz.



Je besser die Darstellung des Auges in den "höheren" ETTR-Einstellungen, desto besser bewerten wir die Dynamik der getesteten Kamera. Dies macht natürlich vor allem im direkten Vergleich mit anderen Kameras Sinn. Da Standbildaufnahmen der Augen nur eine bedingte Einschätzung ermöglichen, sind wir mittlerweile auf eine Bewegtbild-Darstellung der Blendenstufen übergegangen.



Die Ausspielung der Augen erfolgt dabei um ein vielfaches vergrößert, damit die zusätzliche Youtube-Kompression nicht sonderlich stark in die Bewertung einfließt. Die beste Qualität bekommt man daher beim Betrachten des Videos als 4K Stream - auch auf Displays mit geringerer Auflösung. Wer wissen will, warum wir dies alles genau so machen und nicht anders, der sei noch auf folgenden Artikel verwiesen.







Dynamic Shootout

In diesen Vergleich haben wir neben der Canon EOS R6 Mark II noch die cinematischen Schwestern EOS C70 und EOS R5C aufgenommen. Zudem haben wir auch die Panasonic S1H ins Feld gehievt, die in diesem Preissegment bislang die beste FullFrame Dynamik an den Tag gelegt hat. Allerdings beherrscht das Panasonic-Modell bei voller Sensorauflösung keine Frameraten über 30p, was für manche Anwender vielleicht schon ein Ausschlussgrund sein kann. Und damit Vorhang auf...








Erkenntnisse

* Trotz des kleineren S35-Sensors führt die Canon C70 dieses Dynamiktestfeld an. Bei ETTR-8 zeigt die C70 noch das "brauchbarste" Auge, während die übrigen Vollformat-Modelle stärker abfallen. Die spezielle DGO-Technologie des C70 Sensors zeigt hier weiterhin ein sehr hohes Dynamikpotential.



* Die Canon R6 Mark II besitzt eine überraschend gute Dynamik, die sich bei interner 4:2:2 Aufzeichnung sogar knapp vor ihrer Cine-Schwester R5C behaupten kann. Der Abstand ist allerdings sehr gering und liegt schon stark in der Interpretation des Rauschens, so dass man hier eigentlich von einem Gleichstand sprechen darf.



* Die Dynamik der Panasonic S1H mit V-Log liegt sehr grob geschätzt noch ungefähr eine halbe Blendenstufe über der Canon R5C und der R6 Mark II, was wir bei einer Entscheidungsfindung zwischen den Modellen als nicht mehr relevant einstufen würden.





Fazit

Tatsächlich vererbt Canon der R6 Mark II eine Menge Cine-DNA, welche die Kamera für Filmer nun überraschend spannend macht. Die problematischen Rolling Shutter-Zeiten der ersten Generation sind gefixt und auch die Dynamik ist für eine 6K-Vollformat Kamera auf sehr konkurrenzfähigem Niveau. All dies macht Canon R6 Mark 2 zu einem relevanten Mitstreiter im Bereich der aktuellen FullFrame-Hybridkameras.



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