Test Apple iMac 5K Retina und 4K Video - Teil 2

Apple iMac 5K Retina und 4K Video - Teil 2

Im zweiten Teil unseres iMac 5K Tests wollen wir ein Paar Praxiserfahrungen bei Arbeiten mit 4K Material weiterreichen, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Auflösungen des 5K-Displays diskutieren sowie unser abschließendes Fazit zum 5K iMac von Apple vorstellen.

// 10:34 Fr, 23. Jan 2015von

Im zweiten Teil unseres iMac 5K Tests wollen wir ein Paar Praxiserfahrungen bei Arbeiten mit 4K Material weiterreichen, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Auflösungen des 5K-Displays diskutieren sowie unser abschließendes Fazit zum 5K iMac von Apple vorstellen.







4K Bearbeitung mit dem iMac 5K

Wir hatten bereits im ersten Teil unseres iMac 5K Tests auf die HiDPI Funktion verwiesen, die es erlaubt, bei größtmöglicher Auflösung von Grafiken, Fotos und Videos mit texbasierten Menüs zu arbeiten, ohne diese mit der Lupe suchen zu müssen. Apple hat bei der Implementierung von HiDPI tatsächlich sehr gute Arbeit geleistet und dies zahlt sich bei der Bearbeitung von 4K Videocontent auf dem iMac 5K sichtlich aus. Entscheidend für die im Verhältnis zur verbauten Grafikkarte beachtliche 5K Darstellungsleistung scheint der von Apple selbst produzierte TCON (Timing Controller) zu sein.



Vorab nochmal kurz die wichtigsten techn. Daten zum getesteten iMac 5k Modell mit 1TB Fusion-Drive:



Apple iMac 5K Retina und 4K Video - Teil 2 : iMac5K Info


Für alle Videoarbeiter die bislang Displays mit HD-Auflösungen gewohnt waren, dürfte allerdings die Umstellung auf das Arbeiten mit hochauflösenden HiDPI Auflösungen erstmal ungewohnt sein - vor allem bei der HD-Bearbeitung ist das 100% Fenster bei der „Optimale Retina“-Auflösung fast schon ungewohnt klein bei pixelnativer Darstellung. Für eine ausschließliche HD Bearbeitung würden wir dann den iMac 5K auch nicht wirklich empfehlen – es sei denn es werden auch hochwertige Bilder/Grafiken bearbeitet – hierfür kann man eigentlich nie genug Auflösung haben.



Systemeinstellung Monitor beim iMac 5K
Systemeinstellung Monitor beim iMac 5K


Wählt man in der Systemeinstellung für die Bildschirmauflösung unter Mac OS X 10.10 (Yossmite) die Auflösung „Optimal (Retina)“ arbeitet das 5k-Dislay wie bereits erwähnt in voller Auflösung (5120x2880) Pixel bei einer interpolierten Textauflösung, die der eines 2560x1440 Displays entspricht. Allerdings müssen die entsprechenden Programme wie FCPX oder Adobe Premiere CC für diese intelligente HiDPI Funktion ausgelegt sein.



Wir haben auf dem iMac 5K Retina vor allem mit FCPX gearbeitet aber alles was wir hier zur FCPX-Darstellung berichten, gilt ebenso für Premiere.



Betrachtet man 4K Material bildschirmfüllend und in 100% unter der „Optimal (Retina)“ Auflösung stellt sich die FCPX GUI wie folgt dar:







Der Bildschirm wird von dem riesigen 4K-Bild in voller Auflösung dominiert – trotzdem bleibt noch ausreichend Platz am Bildschirmrand für das Arbeiten mit Effekten in völlig brauchbarer Menütext-Größe Dank HiDPI – purer Luxus. Klar ist hierbei jedoch auch, dass auf der Timeline relativ wenig Platz für komplexere Schnittprojekte bleibt. Es gilt hier je nach Aufgabe die Größe des Viewerfensters zu wählen: Will man 4K in 100% in gesamter Größe sehen, oder 100% als Ausschnitt mit mehr Raum für die Timeline oder skaliert, weil man neben dem Viewer auch den Ereignisviewer für den klassischen „Two-Up“ Betrieb nutzen möchte. Letzteres Set-Up gestaltet sich in der "Optimal (Retina)" Auflösung wie folgt mit zwei entsprechend skalierten 4K-Clips:



Apple iMac 5K Retina und 4K Video - Teil 2 : OptimalRetina 24Kscaled


Will man das Beste aus beiden Welten haben, empfehlen wir einen andere HiDPI Modus als den "Optimal Retina" zu wählen – und zwar die 2880x1620 Pixel Simulation. Das Ergebnis sieht dann im Schnittprogramm wie folgt aus:



Apple iMac 5K Retina und 4K Video - Teil 2 : iMac5K2880 1620


Deutlich ist der Zugewinn an Platz auf der Timeline zu sehen bei nachwievor gut lesbarem Menütext. Der 4K Clip ist natürlich hier erst Recht bei 100% in voller Größe zu sehen.





iMac 5K Performance bei skalierter Auflösung

Apple selbst gibt jedoch einen Warnhinweis in den Systemeinstellungen für den Monitor bei skalierten Auflösungen, wo es heisst, dass die Leistung beeinträchtigt werden könnte. Es gab auch Anregungen aus dem slashCAM Forum dies einmal genauer anzuschauen und das haben wir nun ebenfalls in diversen Rendertests bei diversen Auflösungen getan. Hierbei haben wir die Performance des iMac 5K Retina bei der Bearbeitung von 4K Videomaterial sowohl bei den HiDPI Auflösungen als auch mit anderen Auflösungen getestet.



Beim slashCAM 4K Rendertest, den wir so praxisnah wie möglich für die Videoschnittbearbeitung aufgesetzt haben (mit u.a. diversen Farbkorrekturen, mehreren Gaußschen Blurs, Zeitlupen, mehreren Ebenen-Transfermodi, Überblendungen, Skalierungen und gekeyframte Bewegungen) konnten wir keinen Unterschied in der Renderperformance messen. Weder beim Abspielverhalten in der Timeline noch beim Rausrendern der selben. Die Zeiten blieben bei der Ausspielung von 4K ProRes nach H.264 mit 2:43 Min bei diversen Auflösungen gleich.




slashCAM FCPX 4K Rendertest



Wir haben das Thema dann noch mit externen Rendertests bearbeitet und hier haben wir beim Bruce X Rendertest für FCPX dann Unterschiede feststellen können. (Allerdings kommt uns der Bruce X Rendertest recht synthetisch vor – wie praxisrelevant dieser ist – muss jeder für sich selbst entscheiden – am besten einfach mal selbst ausprobieren.) Hier haben wir beim iMac 5K mit HiDPI Auflösung 1:40 Min gemessen – ohne HiDPI Auflösung waren es 1:31 Min. Der iMac 5K war hier also ohne skalierte Auflösung rund 9% schneller.





Was wir nicht testen konnten, war der iMac 5K mit der schwächeren Grafikkarten-Option (AMD Radeon R9 M290X 2GB). Ob hier deutlichere Unterschiede bei der Performance mit oder ohne skalierter Auflösung auftreten, bleibt Spekulation. Persönlich würden wir für Grafik- und videolastige Arbeiten am 5K iMac immer zur besseren GPU (AMD Radeon R9 M295X 4GB) raten.



Was die Lautstärke beim intensiven Videobetrieb anbelangt hat unser Test iMac eine gute Performance hingelegt. Im Netzt kursieren vereinzelt Berichte über laute Lüfter beim iMac 5K - allerdings meistens ins einer anderen Konfiguration. Selbst unter Volllast war der Lüfterpegel bei unserem Testgerät nicht unangenehm laut. Zwar kommt der iMac 5K nicht an den flüsterleisen Betrieb der neuen Mac Pros heran, aber die Geräuschkulisse hält sich im akzeptablen Rahmen.





Fazit

Das IPS Panel des iMac 5K (von LG) zählt mit seiner gigantischen Auflösung von 5120x2880 Pixeln und einer sehr guten Farb- und Detaildarstellung mit zu den besten 4K-fähigen Displays, die wir uns bislang angeschaut haben. Die HiDPI Funktion wurde von Apple hier beispielhaft gut implementiert. Schade dass sich das Display des iMac 5K nicht auch für andere damit verbundene Rechner nutzen lässt.



Der iMac 5K in der von uns getesteten besseren Ausstattungsvariante bietet sich vor allem für die Bearbeitung von 4K Videomaterial an. Selbst im hausinternen Vergleich mit den Mac Pros kann er insbesondere im 4K-Schnittbetrieb überraschend gut mithalten. Hier sehen wir ihn auf der gleichen Höhe wie den 4-Core Mac Pro, zu dem er Dank 5K Display unserer Meinung nach sogar das bessere Preis-Leistungsverhältnis bietet. Für 4K-Editing mit gelegentlicher Farbkorrektur sowie mittel-komplexen Compositing-Projekten eignet sich der neue iMac 5K damit sehr gut.



Wer in erster Linie HD-Video bearbeitet, für den dürfte der iMac 5K hingegen Overkill sein. Auch wer vor allem Farbkorrekturen oder komplexe Compositings erstellt, wird eher bei Rechnern mit mehr CPUs und noch kräftigeren GPUs landen.



Update:



Hier noch ein aufwendiger Test zur Qualität des iMac 5K Displays. Fazit: Exzellentes Display, das sRGB abdeckt und sich gut kalibrieren lässt. (Dank an Motiongroup für den Link).






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