Zebra
Das Einstellen von Zebra-Levels dürfte nach wie vor die am weitesten verbreitetste Methode für die Kontrolle der Belichtung sein und dies zu Recht, weil sie durch freie Belegung der Schwellenwerte äußerste flexibel einsetzbar ist, während der Aufnahme schnell mal zum Highlight-Check herangezogen werden kann und sich auch für ETTR oder ETTR-nahe (85, 95 % Zebra) Belichtungsstrategien sehr gut eignet.

Die Ursa Mini 4.6 K verfügt über derzeit 1 globales Zebra-Setting, das drei unterschiedlichen Monitoring-Ausgängen (LCD, Front- und Main-SDI auch parallel) zugewiesen werden kann. Die Festlegung des ZEBRA-Levels erfolgt entweder im Menü „MONITOR / All / ZEBRA-LEVELS“ oder per Touchscreenmenü via Touch im linken oberen Fenstersymbol.
Die Zebra-Levels der Ursa Mini 4.6K lassen sich auf fünf unterschiedliche Weise aufrufen:
1. auf dem Touchscreen-LCD mit eine Klick auf das Symbol links oben in der Ecke
2. via Kameramenü „MONITOR / LCD / ZEBRA ON/OFF“
3. via Kameramenü „MONITOR / Front SDI / ZEBRA ON/OFF“
4. via Kameramenü „MONITOR / Main SDI / ZEBRA ON/OFF“
5. via zuvor im Kameramenü „SETUP / SET FUNCTION BUTTON / Zebra“ zugewiesener Funktionstaste
Die Zebra-Levels lassen sich bei der URSA Mini 4.6K in 5%-Schritten zwischen 75-100% einstellen. Wer etwas Puffer für einen entsprechenden Highlight Roloff haben möchte (was wir empfehlen) dürfte mit einem Wert zwischen 85 und 95 % gut beraten sein – mehr hierzu in nachfolgenden Abschnitten.
Externer Belichtungsmesser
Bei unseren Beispielen für unterschiedliche Belichtungsstrategien haben wir ebenfalls einen externen Belichtungsmesser mit dazugenommen. In diesem Fall den Sekonic L758 Cine Digitalmaster (ohne spezielles Profil). Dieser gibt uns über die direkte Lichtmessung (nicht Objektmessung) einen weiteren Anhaltspunkt im Vergleich zu den kamerainternen Tools.

Wir haben ihn außerdem dafür genutzt, um kurz mal zu schauen, ob die Belichtung von 18% Grau via internem False Color der Ursa Mini 4.6K beim gleichen Blendenwert ankommt, wie die entsprechende Objekt-Messung auf 18 % Grau mit dem Sekonic - was tatsächlich der Fall ist. Für uns ein Hinweis darauf, dass die Falsecolor-Funktion der Ursa Mini 4.6K akkurat arbeitet und sich damit auch gut im Team mit externer Belichtungsmessung verträgt.
Für unsere Tests nutzen wir gerne Belichtungsmesser wie den hier beschriebenen Sekonic, weil er eine zusätzliche, externe Referenz darstellt und wir ihn häufig auch einfach zur Bestimmung von Lichtmengen (LUX-Messung bsp. bei Lowlightaufnahmen) sowie für Kontrastverhältnisse (Light-Ratios) einsetzen können. Unserer Wahrnehmung nach befinden sich zwar Belichtungsmesser als Tool bei der Filmproduktion eher auf dem Rückzug (und werden zunehmend sowohl durch interne Belichtungstools (False Color s.o.) sowie hochwertige On-Set-Monitore ersetzt) – externe Belichtungsmesser können jedoch nach wie vor mit ihrer kompakten und flexiblen Anwendung punkten.