Frage von -paleface-:Hallo,
ich würde gerne eine Zeitraffer Aufnahme machen.
Diese soll aber mehrere Monate gehen.
Bisher habe ich im Web aber nur Sauteure konstruktionen gefunden.
Hat das schonmal jemand gemacht und hat einen Tipp?
Die konstruktion sollte recht "klein" sein. Also sowas wie an einen PC anschliessen ist eher mau.
Oder reicht es schon einen Batteriegriff zu kaufen, diesen voll aufladen, eine große Karte rein und losgehts.
Kann nicht einschätzen wie lange das hält.
Auch ist die Frage wie man die Zeit einstellt.
Hätte jetzt gesagt, jede Stunde ein Foto.
Antwort von Pianist:
Hallo,
ich würde gerne eine Zeitraffer Aufnahme machen.
Du möchtest eine Zeitrafferaufnahme oder eine Zeitraffer-Aufnahme machen, nicht jedoch eine Zeitraffer Aufnahme (
lies dies).
Dafür würde ich eine ganz normale Fotokamera nehmen, je nach Qualitätsanspruch und Geldbeutel. Du musst sowieso regelmäßig hin und prüfen. Einfach über Wochen laufenlassen ist zu risikoreich. Ich habe mir für sowas einen V-Mount-Adapter bauen lassen, so dass ich meine Nikon-DSLR ewig lange speisen kann.
Entscheidend für den guten Eindruck des Gesamtergebnisses ist der feste unverrückbare Standort der Kamera, die darf sich nicht bewegen, auch dann nicht, wenn man daran hantiert.
Matthias
Antwort von -paleface-:
Also Strom sollte nicht so das Problem sein.
Frag mich grad nur wie man das macht wenn es zb. gerade regnet.
Wie schützt man die Linse das da nicht doch irgendwie Tropfen drauf kommen.
Die steht zwar überdacht, aber irgendwas kann ja immer sein.
Zur Zeit sieht es so aus als muss man einfach in den sauren Apfel beissen und hoffen das es wird.
Scheinen 1000 Faktoren da mitzuspielen.
Antwort von carstenkurz:
Wo soll diese Aufnahme denn stattfinden und was soll aufgenommen werden? Sowas ist immer recht experimentell, daher muss man die Parameter alle gut vorab abschätzen. Fängt schon mit der Frage an, drinnen oder draußen? Lichtverhältnisse während der Aufnahmen, etc..
Da man in der Regel bei Zeitrafferaufnahmen die Bedingungen während der gesamten Laufzeit konstant halten muss, ist es sehr wichtig, vorher alle möglichen Einflussfaktoren bedacht zu haben, weil man nichts mehr ändern kann/sollte, während die Aufnahme läuft.
Eine sehr günstige Möglichkeit sind Canon Kompaktkameras, die mit dem CHDK Paket gepimped wurden. Das ist eine kostenlose Zusatzsoftware, die diese Kameras um einfache Fernsteuermöglichkeiten und automatische Zeitrafferaufnahmen ergänzt. Geeignete Kameras gibt es schon unter 100 Euro, von Gebrauchtangeboten mal abgesehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Canon_Hack ... opment_Kit
http://forum.chdk-treff.de/download/fil ... 340db80d9e
http://forum.chdk-treff.de/viewtopic.php?t=3
Entweder besorgst Du Dir gezielt eine Kamera, die vom CHDK Paket unterstützt wird, oder Du suchst im Bekanntenkreis einfach mal, ob jemand zufällig eine solche Kamera hat.
Einige dieser Kameras liefern sehr gute Bildqualitäten. Im einfachsten Falle braucht man dann nur eine sehr große Karte und eine externe Stromversorgung für die Kameras.
Mehr kann man dazu nur sagen, wenn Du möglichst viele Informationen speziell zum Motiv und den Aufnahmebedingungen lieferst.
Ich empfehle, möglichst schnell mal mit einer Kamera anzufangen und mal ein paar Versuche über mehrere Tage zu starten. Da sieht man dann sehr schnell, welche Fallstricke es geben kann. Man kann sich viel vorab überlegen, aber die Realität ist doch meistens komplexer als man denkt.
Autofokus ist z.B. keine gute Idee, wenn man durch ein Fenster fotografiert - Regentropfen auf dem Fenster bringen ihn durcheinander. Der Sonnenlauf über den Tag erzeugt ggfs. vollkommen unbrauchbare Bilder durch Reflektionen auf der Scheibe oder durch Objekte HINTER der Kamera. Muss man alles mal durchprobiert haben, Patentrezepte gibt es da nicht.
Sowas sind aber sehr dankbare Projekte, die sehr viel Spaß machen.
- Carsten
Antwort von Pianist:
Da er über Monate was machen möchte, ging ich einfach mal von einem Bauprojekt aus. Da käme zum Beispiel ein Nachbargebäude in Frage, oder gegenüber auf der anderen Straßenseite. Man muss vorher eben nur bedenken, wie das fertige Gebäude das Bild füllt. Nicht, dass es dann irgendwann über den Bildrand hinauswächst...
Matthias
Antwort von ruessel:
http://www.fxsupport.eu/09_10.html
zum Bild
Kamera in einem Gehäuse MUSS geheizt werden, sonst beschlägt die Optik bei jedem Wetterwechsel.....
Meine Kameras liefen ca. 15 Monate ohne Probleme durch, wurden aber regelmäßig von mir gewartet, alleine die Spinnweben entfernen ;-).
Antwort von carstenkurz:
Unter Umständen kann die Kamera das Heizen noch mit übernehmen, wenn das Gehäuse klein genug ist und ein bißchen isoliert wird.
Ein echtes PowerOff mit automatischem PowerOn unterstützt CHDK nämlich nicht, daher ziehen die Canons, speziell auch die älteren Modelle, immer Strom und produzieren auch Wärme. Lässt sich natürlich schwer präzise berechnen, aber es kann ggfs. sinnvoll genutzt werden.
- Carsten
Antwort von -paleface-:
Ja es geht um eine Baustelle wo Häuser langsam "wachsen" sollen.
Das mit den CHDK Hacks finde ich interessant.
Muss ich mich mal reinlesen.
Hab schon ein schlechtes gewissen meine 7D opfern zu müssen.
Eventuell kann ich auch wirklich von einem Gebäude auf den Platz filmen.
War sogar mal am überlegen ob man dann nicht doch einen Laptop dranhängt der die Bilder direkt in ein Dropbox Ordner speichert und die mir dadurch quasi nach Hause schickt.
Ob das geht...ist eine andere Frage.
Zumal ich den Aufwand auch minimieren will.
Antwort von mash_gh4:
ich hab immer wieder spezielle software für ein unternehmen geschrieben, das genau solche langzeit-dokumentation abwickelt. in der praxis stellen sich dabei so viel mehr probleme, als man es auf den ersten blick erwarten würde, dass es vermutlich gar nicht viel helfen wird, wenn ich den kontakt dort hin vermittle. man muss in solche geschichten einfach derart viel investieren und lehrgeld zahlen, um entsprechende dienste professionell anbieten zu können, dass die damit erfahrenen profis nicht besonders gesprächig sein dürften.
ein paar ganz einfache dinge, die ich damit erlebt habe, kann ich dir aber gerne schildern.
die meisten foto-kameras machen bei diesen geschichten große probleme, weil die mechanischen verschlüsse derartiges nicht sehr lange durchhalten.
wetter und temperatureinflüsse zeigen sich oft in recht unerwarterter form. bspw, kann die erwärmung bzw. unterschiedliche ausdehnung von befestigungselementen ungute bewegungen im tagesgang bewirken oder objektiveinstellungen beeinträchtigen.
klassische tracker haben ziemliche probleme damit, derartige sequenzen mit stark schwankenden lichtverhältnissen zu stabilisieren. dazu kommen noch die ständig wandernden schatten, dass anwachsen von schnee etc., denen man sonst beim stabilisieren nicht begegnet
es ist auch gar nicht so einfach ein setup zu finden, in dem die variierenden lichtverhältnisse ein harmonisches ganzes bilden.
normalerweise sind derartige kameras immer an den unmöglichsten orten platziert. wenn es um etwas ernsthafteres geht, brauchst du fast eine ständige kontrolle der funktion (netzteile fallen aus etc.) bspw. via wlan-richtfunkstrecken (auf den entsprechenden routern mit "OpenWRT" kannst du dann auch die kameras einfach über "libgphoto2" steueren) etc.
es kommt da also doch eine ganze menge zusammen.
unternehmer, die das ernsthaft betreiben, setzten gewöhnlich realtiv hochwertige hardware ein, um wenigstens eine gewisse zuverläsisgkeit sicher zu stellen. wenn es aber nur um eine eher unkritische private geschichte geht, kann man durchaus auch weit verspielter herangehen.
trotzdem -- ich fürchte, dass die wahrscheinlichkeit groß ist, dass es einige anläufe braucht, bevor man ein einigermaßen verlässliche lösung für den langzeitbetrieb gefunden hat. man lernt dabei so unglaublich viel über die seltsamsten fehlerquellen und störungen, wie man es sich aus der studierstube heraus kaum zu erträumen vermag.
es schadet aber trotzdem nicht, wenn man es einfach probiert! anders ist noch keiner wirklich gut geworden. ;)
Antwort von Adam:
die meisten foto-kameras machen bei diesen geschichten große probleme, weil die mechanischen verschlüsse derartiges nicht sehr lange durchhalten.
Nur in der Theorie.
Ich mache seit 2009 Zeitraffer.
Meine erste DSLR (Conon 450) hat nach etwa 500.000 Aufnahmen schlappgemacht. (Shutter)
Meine 7D hat mittlerweile knapp über 800.000 Auslösungen.
Die erste Regel beim Zeitraffer-machen: "Dont care about your shutter!"
wetter und temperatureinflüsse zeigen sich oft in recht unerwarterter form. bspw, kann die erwärmung bzw. unterschiedliche ausdehnung von befestigungselementen ungute bewegungen im tagesgang bewirken oder objektiveinstellungen beeinträchtigen.
klassische tracker haben ziemliche probleme damit, derartige sequenzen mit stark schwankenden lichtverhältnissen zu stabilisieren. dazu kommen noch die ständig wandernden schatten, dass anwachsen von schnee etc., denen man sonst beim stabilisieren nicht begegnet
Ich habe einen Zeitraffer von Dezember bis Mai gemacht. Leichte Stativwackler. Kein Problem für Tracker-Software.
es ist auch gar nicht so einfach ein setup zu finden, in dem die variierenden lichtverhältnisse ein harmonisches ganzes bilden.
Kein Problem. Es wird mit RAW fotografiert und zwar alle 5-10 Minuten.
Die Software rechnet nur die Bilder raus, die hinsichtlich der Beleuchtung ähnlich sind und passt sie (dank der RAW-Informationstiefe) so an, dass sich später ein gleichmäßiger Eindruck ergibt.
Antwort von carstenkurz:
Hab schon ein schlechtes gewissen meine 7D opfern zu müssen.
Man denkt ja immer, man braucht ne DSLR, weil die die bessere Bildqualität haben, man RAW braucht, etc. Aber viele bessere Kompaktknipsen und BridgeKameras von Canon stehen den DSLRs auf der Ebene Bildqualität in nichts nach, und viele davon unterstützen auch (teilweise durch CHDK) auch RAW.
Shutter dürfte bei Zeitraffer in der Tat kein so großes Problem sein, die Auslösungen halten sich dabei doch auch eher in Grenzen bei den üblichen Intervallen. Bei StopMotion Aufnahmen sieht das schon anders aus.
Wenn es um ein Bauprojekt geht, ist ein solider Standort auf einem Dach oder in einer Wohnung gegenüber sinnvoll. Je nachdem muss man dann überlegen, ob man ein Wetterschutzgehäuse braucht, ob die Bewohner der Wohnung zuverlässig genug sind, das Projekt nicht zu stören, etc.
Webcams sind natürlich cool, weil sie eine sofortige Kontrolle erlauben und man bei Problemen sehr schnell eingreifen kann. Ist aber ggfs. nicht einfach, bezahlbare IP-Cams zu finden, die dann die Ansprüche an Bildqualität und nötige Brennweite erfüllen.
Technisch gesehen sind LAN-Verbindungen dafür sehr nützlich, weil man eben ständig den Zustand des Setups abfragen kann und die aufgenommenen Bilder sofort 'safe' sind.
Ich weiss nicht, ob jemand schonmal Zeitrafferversuche mit den WIFI-SD Karten gemacht hat. Damit kriegt man ja auch ohne besondere Fähigkeit der Kamera Bilder im Hintergrund über ein WLAN auf nen Rechner geliefert. Andere Kameras wiederum sind auch komplett über WLAN steuerbar, da könnte man z.B. ein externes Script laufen lassen, dass die Bilder aufnimmt, Belichtung justiert, etc.
Alleine die Belichtungskompensation ist eine ziemliche Herausforderung.
Wenn man mal die ersten eigenen Versuche gemacht hat, wird man bei professionell hergestellten Langzeitraffern zum erste Mal wirklich verstehen, wie viel Aufwand dahinter steckt. Ein paar Wolken vorbeiziehen lassen kann jeder Depp.
- Carsten
Antwort von -paleface-:
Interessante Infos.
Werde jetzt erstmal klären ob ich ins Gebäude gegenüber darf.
Dann seh ich mal weiter.
Antwort von rush:
Achtung off-topic @ - paleface-
Hab eben auf deinem einen Link hier in der Signatur geklickt... doch dann kommt das:
"Malware auf nachfolgender Website
Zurzeit auf www.mse-film.de befindliche Angreifer versuchen unter Umständen, gefährliche Programme auf Ihrem Computer zu installieren, um Ihre Daten zu stehlen oder zu löschen, zum Beispiel Fotos, Passwörter, Nachrichten und Kreditkartendaten."
Sollte vielleicht mal überprüft werden?! :)
Antwort von -paleface-:
Ja ist schon bekannt.
Alte Seite hab ich komplett gelöscht.
Die Tage kommt dann eine ganz neue.
Die www.zumzeichen.de sollte aber gehen.
Man holt sich übrigens auch nix wenn man auf die andere klickt.