Frage von Multivideocutterman:Hi,
oft sehe ich bei Making-ofs von Spielfilmen, dass der Ton am Set aufwendig mit Mischpult/Funkstrecke etc aufgenommen wird. Doch idR wird doch eh das meiste nachsynchronisiert, oder irre ich mich da? Weil da würde ein einziges Mikro im Raum doch auch reichen, würde Zeit und Geld sparen?
Was meint ihr dazu?
Vg, Multivideocutterman
Antwort von masterseb:
stimmt doch überhaupt nicht, dass alles nachsynchronisiert wird!
vielleicht 20%, aber selbst, wenns rauscht bleibt es oft drinnen (LotR 3 - return of the king ist da zb ein gutes beispiel, man hört sehr genau die tonschnitte bei manchen dialogen, das rauschen kommt und geht) nachsynchronisieren ist nie so gut wie echte schauspielerleistung, auch nicht in der original sprache. das ziel: ton möglichst trocken und gut am set mitschneiden, wos wichtig ist und dann gut mischen/filtern - je mehr budget, desto mehr aufwand, aber i.d.r ist das mesite original. sonst könnte man ja auch das kameramikro als reine referenz nehmen, aber das ist mehr arebti im nachhinein, synchronisation kostet zeit und geld.
Antwort von Thunderblade:
Selbstverständlich ist der größte Teil des Tons der Originalton vom Set!!!
Warum sollte man bitte den ganzen Film nachsynchronisieren?
Nachsynchronisiert wird aus verschiedenen Gründen, z.B. wenn der Ton vom Set irgendwelche störenden Hintergrundgeräusche hat.
Nur ein kleiner Teil der Dialoge ist nachsynchronisiert.
Antwort von carstenkurz:
Hi,
oft sehe ich bei Making-ofs von Spielfilmen, dass der Ton am Set aufwendig mit Mischpult/Funkstrecke etc aufgenommen wird. Doch idR wird doch eh das meiste nachsynchronisiert, oder irre ich mich da? Weil da würde ein einziges Mikro im Raum doch auch reichen, würde Zeit und Geld sparen?
In der Originalsprache des Films wird eben typischerweise nicht nachsynchronisiert, respektive nur die Stellen, die problematisch sind. Es wird also tatsächlich überwiegend der Originalton verwendet.
- Carsten
Antwort von Nathanjo:
Das kommt aber alles auch immer auf das Produktionsland an. Es haben sich da aufgrund verschiedener Bedingungen verschiedene Gewohnheiten entwickelt.
Kurz gesagt: Die anglo-amerikanischen Länder haben eine Originaltonkultur, wir Deutschen (und die meisten anderen Europäer) nicht. Zwar ist es ja bei den meisten Tatorten ebenfalls Originalton, aber wenn man mal an internationale Gastdarsteller denkt und die europäischen Co-Produktionen, dann gibt es oft garkeinen "echten" Originalton.
Beste Beispiele auf vergangenen Zeiten sind natürlich Winnetou und die Bud Spencer Filme. Zum Beispiel.
Antwort von Pianist:
nachsynchronisieren ist nie so gut wie echte schauspielerleistung
Kleine Randbemerkung: Nachsynchronisieren
ist echte Schauspielerleistung.
Matthias
Antwort von beiti:
Die anglo-amerikanischen Länder haben eine Originaltonkultur, wir Deutschen (und die meisten anderen Europäer) nicht. Zwar ist es ja bei den meisten Tatorten ebenfalls Originalton, aber wenn man mal an internationale Gastdarsteller denkt und die europäischen Co-Produktionen, dann gibt es oft garkeinen "echten" Originalton. Auch in Deutschland wird überwiegend Originalton verwendet, nicht nur im Tatort. Selbst wenn einzelne Schauspieler synchronisiert werden, kann vom deutschen Gegenpart trotzdem der Originalton verwendet werden. Klanglich lässt sich das sehr gut anpassen. Wenn es den Zuschauern unangenehm auffällt, liegt das weniger an der technischen Mischung als an der fehlenden Lippensynchronität und der unnatürlichen Sprechweise mancher Synchronsprecher.
Allerdings kommt man von dem Verfahren, jeden Schauspieler in seiner Muttersprache sprechen zu lassen, immer mehr ab; die Schauspieler hassen es schon immer, weil sie mangels Verständnis nicht richtig aufeinander eingehen können, und im fertigen Film sieht es auch oft gekünstelt aus. Meist dreht man internationale Produktionen heute auf Englisch und synchronisiert dann alles.
Zumindest für den englischsprachigen Markt wird die englische Originalfassung dann direkt verwendet, d. h. sie ist nicht komplett nutzlos (auch wenn sich das Interesse der englischsprachigen Zuschauer z. B. an einer deutsch-französisch-italienischen Coproduktion in Grenzen hält).
Antwort von Schleichmichel:
http://filmsound.org/articles/sacrifice.htm