Frage von Olaf Kringel:Hi zusammen,
ich stehe hier grade etwas auf auf dem Schlauch, da mir keine brauchbare Lösung zum Filmen aus einem fahrenden Auto einfällt.
Gefilmt wird in Augenhöhe, also aus der "ich Perspektive" des Beifahrers.
Versuche mit dem Schwebestativ (welches beim Laufen zu Fuß übrigens hevorragemd stabilisiert) sind eine einzige Katastrophe, weil das Bild so dermaßen unruhig ist, das selbst die Stabisoftware (Mercalli V4) nicht mehr klarkommt.
Das Hauptproblem sind vermutlich die echt bescheidenen Straßenverhältnisse.
Wie würdet Ihr sowas filmen?
Gruß,
Olaf
Antwort von srone:
was willst du filmen, den fahrer?
dann bitte die kamera statisch am auto befestigen, zb mit spanngurten verzurrtes stativ.
gleiches gilt für "subjektive beifahrer".
lg
srone
Antwort von Olaf Kringel:
Gefilmt wird durch die Windschutzscheibe (Verfolgung eines vorausfahrenden Wagens).
Gruß,
Olaf
Antwort von j.t.jefferson:
Von der Ladefläche eines pick-ups mim Gimbal filmen. So machen wirs. Assi mit Funk Follow Focus zieht schärfe. Zur not geht aber auch direkt den Gimbal an nen Jib dran.
Antwort von srone:
da ist der chapman mit luftfederung nicht so weit weg ;-)
lg
srone
Antwort von Olaf Kringel:
@j.t.jefferson: hört sich zwar gut an, denn ein Ronin M wäre vorhanden und ein Toyota auch, nur ist das lediglich ein RAV ohne Ladefläche und Jib ;)
So professionell wie Ihr das macht, ist mir das dann (hobbymässig) doch noch eine ganze Hausnummer zu groß.
Ich bin da momentan eher auf der Suche nach "einfachen" Mitteln, was sich aber als gar nicht so einfach entpuppt.
Ich habe ja auch schon darüber nachgedacht, ein Cabrio zu mieten und mit dem Ronin M im Upright-Modus zu filmen, aber da ist man wieder stark wetterabhängig.
Eigentlich wollte ich auch Scheibenwischerbewegung und lensflares bzw. Bokeh von Regentropfen auf der Windschutzscheibe durch entgegenkommendes Scheinwerferlicht mit aufnehmen, was bei der Cabriolösung dann leider wegfallen würde.
Gruß,
Olaf
Antwort von j.t.jefferson:
Kannste dann nicht mit Saugnäpfen vom Bauhaus arbeiten und mit Uniklemmen usw ne Vorrichtung für den Gimbal auf der Motorhaube bauen?
Dann kannst du auch mit der Fernbedienung das Teil lenken....ich glaub sowas Bau ich als nächstes.
Danke für die idee
Antwort von Frank Glencairn:
Ich hab ziemlich spektakuläre (und Butterweiche) Aufnahmen mit ner BM Pocket auf einem Nebula Gimbal gemacht. Ist im Auto natürlich viel effektiver als ein großer full size Gimbal wie der Ronin.
Antwort von Olaf Kringel:
@j.t.jefferson: wie gesagt, das primäre (Wunsch)Ziel wäre eigentlich von innen durch die Scheibe raus zu drehen.
@Frank Glencairn : hattest Du keine Probleme mit dem Nebula die Höhenschläge auszugleichen?
Gruß,
Olaf
Antwort von gunman:
Wenn es nicht unbedingt durch die Scheibe sein muss, gehts meiner Meinung nach sehr gut mit einer anständigen Drohne.
Antwort von Olaf Kringel:
Ist ebenfalls vorhanden, nur wird das bei einer (Flug)Fahrt durch ein Gechäftsviertel vermutlich recht fix zu Stress führen ;)
Die Rechtslage ist hier leider nicht mehr besonders Fliegerfreundlich.
In den USA gehts jetzt grade richtig rund:
http://de.engadget.com/2015/12/14/usa-j ... rt-werden/
Generell hast Du aber vollkommen Recht, weil der Multicopter eben "nicht" das Bildergebnis durch schlechte Strassenverhältnisse und den damit verbunden Höhenschlägen negativ beeinträchtigt.
Gruß,
Olaf
Antwort von domain:
Hier ein Testvideo von mir mit leichter Kamera am Saugnapf an der Windschutzscheibe
Antwort von Starshine Pictures:
So haben die das bei Mad Max Fury Road im Truck gelöst. Kameras mit einem Seil und einer geheimnisvollen Rolle dran an der Decke befestigt und dann drauf halten. Eventuell könntest du ja eine recht straffe Verbindung im Auto zwischen den Haltegriffen links und rechts herstellen, und daran dann mittels Gummiseil die Kamera befestigen. Oder umgekehrt. Gummiseil quer und dann mit etwas Nicht-Elastischem die Kamera dran baumeln. Diese Spanngurte die man vom Fahrradgepäckträger kennt, schon mit Haken dran, fallen mir da ein. Und eventuell noch mit zusätzlichen Gewichten schwerer machen falls deine Kamera allein nicht genug Last mit bringt um einen ausgleichenden Federeffekt zu bekommen. So hast du eben noch etwas Movement im Shot. Wenn du zum Beispiel ein Stativ im Fahrzeug fest verzurrst hast du eben keine Bewegung dessen im Bild. Musst du dich selber fragen was du willst.
zum Bild
Hier im Intro von Drive siehst du beide Varianten. Die Over-Shoulder Aufnahme ist bewegt, die anderen fix mit dem Auto verbunden.
Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Antwort von Olaf Kringel:
@domain: für leichte cams ist das wirklich eine prima Lösung.
Ich hatte mir für die GoPro3 BE und die Xiaomi Yi den Rollei Saugnapf besorgt, und der trägt die kleinen wirklich bombig.
Für die GH4 ist der dann aber (leider) doch etwas zu schwach.
@Stephan: Du wirst es mir nicht glauben, aber genau in diese Richtung habe ich auch schon überlegt...
Einfach nen alten Schrubberstiel passend ablängen, entgraten und mit Gaffa rechts und links an den Haltegriffen fixieren.
Die Frage ist dann halt, welche Art von "Gummi" die verflixte 4te Achse brauchbar ausgleichen kann.
Ich denke da immer irgendwie an den Easyrig mit seiner variablen Vorspannung, aber das wird dann vermutlich doch zu kompliziert.
Wenn man den Ronin an den Schrubberstiel hängen würde, brächte das ja schon etwas auf die Waage, evtl. werde ich das mal mit Einweckringen probieren...
"Drive" ist ja mal herzallerliebst.
Das ist genau der Stoff, bei dem ich Entenpelle bekomme.
Danke Dir für den link...
Gruß,
Olaf
Antwort von nachtaktiv:
wackler haben bei den autoszenen früher ja auch nicht gestört. also würd ich da den perfektionswahn mal ein wenig zurück schrauben.
wackelt wie n entenarsch - trotzdem kultfilm.
Antwort von TomStg:
wackler haben bei den autoszenen früher ja auch nicht gestört. also würd ich da den perfektionswahn mal ein wenig zurück schrauben.
Völlig richtig! Eine total smoothe Fahrtszene wirkt sehr unrealistisch.
Damit das Wackeln im Rahmen bleibt, zunächst eine einigermaßen ebene Straße suchen und mit einem Gimbal vom Rücksitz aus filmen. Den verbleibenden Rest an Wackeln dann nicht mit dem Mercalli-Spielzeug bearbeiten, sondern auf die Art und Weise von Andrew Kramer in After Effects kontrolliert dosieren:
http://www.videocopilot.net/tutorials/s ... y_footage/
Antwort von TomStg:
Zur not geht aber auch direkt den Gimbal an nen Jib dran.
Mal ne Frage: Wozu den Jib? Wegen seines Hebearms verstärkt dieser die Vertikalbewegung des Gimbals sogar noch. Oder hat der Jib eine eigene Vertikal-Dämpfung?
Antwort von Frank Glencairn:
@Frank Glencairn : hattest Du keine Probleme mit dem Nebula die Höhenschläge auszugleichen?
Nein, aber wir sind auch nicht mit nem 4x4 offroad gefahren.
Selbst bei den teilweise schlechten vientnamesischen Straßen, dämpfte mein Arm genug.
Wenn es wirklich hart kommt, besorg dir diese Yoga Latexbänder und häng die Kamera - mit oder ohne Gimbal dran - wirkt Wunder.
Antwort von Olaf Kringel:
@nachtaktiv: das hat eigentlich weniger mit Perfektionswahn zu tun, sondern eher mit der Atmo, welche zum Thema (Frau wird betrogen, erwischt Freund beim Fremdgehen und fährt Ihm hinterher) wie auch zur theatralischen Musikstimmung passen soll und da kommt der smoothe look einfach besser.
Das son bisserl Rumpeln bei einem Autorennen mit Steve McQueen wiederum stilistisch zur Hektik der Szene passt, ist natürlich wiederum eine andere Geschichte.
Genaugenommen steht bei mir die Musik im Vordergrund und das Video ist eher schmückendes Beiwerk.
Ich wollte für die Verfolgungsszene (kein Rennen) gerne im dunkeln die aktuelle Weihnachtsstimmung durch Schaufensterdekorationen und Straßenbeleuchtung mit einfangen und die Atmo zusätzlich noch bei Regen durch lensflares und Bokeh Effekte auf der Windschutzscheibe verstärken.
Erste Testaufnahmen waren diesbezüglich bereits recht beeindruckend, wenn da nicht diese ständigen Holpler gewesen wären, da sich die Teerdecke der Straße leider in keinem guten Zustand befindet.
@TomStg: danke für den Tip mit der Stabisoftware aber ich nutze keine Adobe Software.
Filmen auf einer gut geteerten Straße würde hier sicherlich vieles vereinfachen, aber ich sehe es einfach als kleine Herausforderung an, auch bei nicht so optimalen Umgebungsvariablen brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
Es sind ja hier schon sehr gute Lösungsansätze genannt worden.
@Frank Glencairn: der Tip mit den Gymastik(Yoga)bändern ist wirklich sehr gut!
Die Einweckgummis haben sich nämlich leider als recht zäh erwiesen und entkoppeln nicht gut.
Ich danke Euch schon mal für die nützlichen Tips und Hinweise.
Gruß,
Olaf
Antwort von TheGadgetFilms:
Als jegliche Vibrationsdämpfung, falls du mal selber was bauen willst, kann ich dir Sugru ans Herz legen.
Hier ne Aufnahme mit einer Gopro, ziemlich simpel, aber die Kamera ist einfach über nen Adapter mit Sugru an der Abschleppöse befestigt. Soll nur demonstrieren wie geil es dämpft.
https://www.instagram.com/p/tioScJjeeH/
Antwort von gunman:
Als jegliche Vibrationsdämpfung, falls du mal selber was bauen willst, kann ich dir Sugru ans Herz legen.
Hier ne Aufnahme mit einer Gopro, ziemlich simpel, aber die Kamera ist einfach über nen Adapter mit Sugru an der Abschleppöse befestigt. Soll nur demonstrieren wie geil es dämpft.
https://www.instagram.com/p/tioScJjeeH/
Ja und bitte was ist Sugru ???
Antwort von Olaf Kringel:
@TheGadgetFilms: danke für den Tip, denn mit der GoPro filme ich auch manchmal im Auto.
@gunman: ich denke so etwas hier:
http://www.amazon.de/Formbarer-Kleber-P ... ords=sugru ist damit gemeint.
Gruß,
Olaf
Antwort von gunman:
OK thanks, was es alles gibt...
Antwort von domain:
Physikalisch gesehen sind Steadycams speziell für diese Aufgabenstellung ohnehin ungeeignet, weil von Haus Fehlkonstruktionen, die nur mit Mitdenken oder vielmehr Vorausdenken beherrscht werden können.
Aber auch 3-Achsen-Gyro-Gimbals werden hier nicht viel bringen, weil gerade die ohnehin geringen Neigungen aber auch Vertikalbewegungen bei Autos einfach zum zu vermittelnden Fahrerlebnis zählen. Schwere Kameras haben da eigentlich nichts verloren. Wozu gibt es die GoPros, die auch im professionellen Bereich eingesetzt werden? Aber selbst für schwere Kameras gibt es Saugnapfstative, die ähnlich auch von Glasereien für wirklich schwere Scheiben verwendet werden und dutzende Kilos sicher halten können.
Für gute Aufnahmen gibt es m.E. nur eines: die Kamera mit der größten vorhandenen trägen Masse starr verbinden und das ist das Fahrzeug selbst
zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/saugnapfstativla83f5rws9.jpg
Antwort von ArnAuge:
Für gute Aufnahmen gibt es m.E. nur eines: die Kamera mit der größten vorhandenen trägen Masse starr verbinden und das ist das Fahrzeug selbst
Und dann etwa zu einem Drittel die Luft aus den Reifen ablassen. Das dämpft die harten Schläge.
Antwort von acrossthewire:
Für gute Aufnahmen gibt es m.E. nur eines: die Kamera mit der größten vorhandenen trägen Masse starr verbinden und das ist das Fahrzeug selbst
Und dann etwa zu einem Drittel die Luft aus den Reifen ablassen. Das dämpft die harten Schläge.
Und dann einen Citroen CX nehmen oder einen C6 wenn gerade zur Hand ;-)
Antwort von Olaf Kringel:
@domain: den Dreiersaugnapf kann ich mir gut für die Motorhaube vorstellen, um "rein" zu filmen, soetwas werde ich mir auch noch besorgen.
Und dann etwa zu einem Drittel die Luft aus den Reifen ablassen. Das dämpft die harten Schläge.
hört sich wirklich gut an, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht :)
Und dann einen Citroen CX nehmen oder einen C6 wenn gerade zur Hand ;-)
die Citroens sind mir grade ausgegangen, aber ein pneumatisches Fahrwerk wäre sicherlich nicht schlecht ;)
Gruß,
Olaf
Antwort von srone:
die Citroens sind mir grade ausgegangen, aber ein pneumatisches Fahrwerk wäre sicherlich nicht schlecht ;)
Gruß,
Olaf
wie oben erwähnt chapman mit luftfederung. ;-)
lg
srone
Antwort von Olaf Kringel:
@srone: jetzt verstehe ich erstmal, was Du damit meinst.
Ich dachte, Dein oberer Beitrag bezog sich auf ein Zusatzbauteil für den Jib auf dem Pickup.
Ich habe grade mal geschaut, die Federung gibt es tatsächlich auch für den RAV.
Würde aber eigentlich nur im Set (also 2x Dämpferset + Kompressor + Einbaukosten) Sinn machen und dafür habe ich leider z.Z. nicht das nötige Kleingeld (ich stopfe das Sparschwein bereits für eine Sony A7S II im nächsten Jahr).
Prinzipiell ist das aber sicherlich eine sehr feine Sache und das meine ich nicht nur zum Filmen ;)
Gruß,
Olaf