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Infoseite // Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P



Frage von Styler Durden:


Ich probiere schon seit ewigkeiten herrauszufiltern warum Deutsche filme sogut wie nie das Hollywood Feeling hinbekommen... :P

Was meint ihr?

-Liegt es tatsächlich am technischen Handwerk? Sprich andere Filmweise, anderes Grading etc?

-Liegt es an den Locations? In Venice Beach zu filmen wirk natürlich direkt Hoolywood like... Allerding sind auch deutsche Filme die im Wald spielen direkt absolut Deeuuutsch ;)

-Oder... Was ich für mich persönlich als wichtigen Punkt ansehe... Liegt es an der Sycronisation? Ich denke wir sind es so gewohnt Filme aus den USA zu sehen die durch ihre Sycronisation eine gewisse Form von Unsycronität haben (was zwar nicht weiter auffällt aber da ist) das wir bzw unser gehirn das mit hollywood filmen verbindet... wenn man sich mal deutsche filme ohne ton ansieht kommen sie vom look schon sehr nah an amerikanische standarts... aber wenn die darsteller reden denkt man sofort an moritz bleibtreu ind seiner neuen liebeskomödie in berlin kreutzberg ;)

EDIT: ich habe letztens diesen trailer entdeckt... Ein deutscher kurzfilm... und meiner meinung nach ziemlich amerikanisches feeling... (zwar nicht blockbuster mässig eher tarantino style... ;) so wie es aussieht scheint er aber auch nachträglich nachsycronisert zu sein...

Schaut mal rein... http://www.landshuter-kurzfilmfestival. ... hotel.html

P.S. Falls die Filmemacher sich hier rumtreiben... meinen Vollsten Respekt... So müsste mehr Kino aus Deutschland aussehen... :)

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Antwort von coke:

... das habe ich mich auch schon oft gefragt. Gestern habe ich mich hinreißen lassen, den Film „Jesus liebt mich“, ZDF, 20:15, anzuschauen. Beschribung TV-Spielfilm klang ganz gut, Titel interessant, roter Daumen nach oben.

Nach 10 min musste ich diesen Scheiß abschalten - nicht auszuhalten.
Angefangen von den überzogenen Darstellern, die klischeehaften Dialogen über dümmliche Komik bis hin zur typisch deutschen Filmmusik - grottenschlecht!

Da brauch ich gar nicht über Grading u.ä. nachdenken, allein die o.a. Punkte machen das Ganze typisch deutsch ...

Grüsse,


coke

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Antwort von gekkonier:

Wenns mal ein Hollywoodfilm soweit gebracht hat dass er deutsch synchronisiert wird, wird er vermutlich etwas besser sein als der Durchschnitt deutscher Filme, die so oder bei uns gesendet werden. Nicht jeder "Hollywoodfilm" ist gut, nur kommt eben nicht jeder Mist zu uns davon. Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen dass es daran liegt ;)

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Antwort von otaku:

zum einen, schau dir mal die hollywood filme an die in deutschland gedreht worden sind. die sehen natuerlich auch erheblich deutscher aus weil die die umgebung halt so vertraut ist.
james bond oder bourne, da sind die gut gedrehten tatort filme optisch nicht schlechter. (jetzt bitte nicht den miesesten tatort zum vergleich heran ziehen)
ich glaube das wir hier schon sehr gute kamera menschen haben die den look auch koennen, aber bei uns wird ein wohnzimmer halt nicht im studio gebaut, sondern es ist ein echtes wohnzimmer. das hat 2,2m deckenhoehe und alles ist weiss gestrichen. da machste dann eine lampe an und alles ist irgendwie hell. platz haste auch nicht also wird alles mit nem weitwinkel gedreht, und weil auch kein budget da ist die kamera 5 mal umzubauen drehen wir dann in 4k und cropen die ausschnitte raus. (das ist jetzt natuerlich worst case)
ich habe einen kameramann bei dem sieht alles aus wie hollywood, der dreht aber auch nicht 10min an einem tag, das ist aber in deutschland leider nunmal das was auf grund der budgets raus gehauen werden muss.

die schauspieler hier in deutschland sind auch definitiv lange nicht so gut wie die amerikanischen. es gibt ausnahmen, die sind der hammer, aber der durchschnitt ist deutlich niedriger. das ist aber ein kulturelles ding. amerikaner wachsen damit auf. die haben schauspiel klassen schon in der grundschule und eine schulauffuehrung ist da schon ein big deal.

regie funktioniert in amerikanischen filmen total anders als hier, das auch einen mega qualitaets unterschied macht. hier in deutschland sind wir immer noch beim autorenfilm und der regisseur bestimmt alles. in amerika bestimmt der produzent alles, und weil der nunmal keine ahnung hat sucht er fuer jedes department einen spezialisten, der auch in erster linie dem produzenten gegenueber verantwortlich ist und nicht dem regiesseur. der klassische amerikanische regisseur kuemmert sich um die schauspieler und hat sonst garnichts zu melden. bei top regisseren duerfen die natuerlich mehr einfluss nehmen aber immer der allumfassende gott zu sein ist da ehr mega unueblich. teilweise haben die noch nicht mal mehr einfluss auf den schnitt.

amerika ist eine film industrie, die machen filme um damit geld zu verdienen, und filme werden da auch mit industriellen massstaeben und verfahrenssweisen gemacht. ab und zu machen die einen "kunstfilm" um das image aufzubessern, aber da hat dann auch keiner die erwartung geld damit zu verdienen.

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Antwort von sgywalka:

Nicht alle!

Aber immer öfter mal sehr viele.
Wenn in ein wh. cooles Drehbuch " eingegriffen" wird, dann
ist die idee halt genau so hin, wie ein gutes Kochrezept, das
dann ( zb grillen? ich liebe es und es ist eine Kunst- du könntest
einen grill schon versauen, wenn der tag und..aber das geht zu weit)
statt der guten Nudeln, eine Derivat aus gatsch-Klonen mal, du willst
es halt nicht mher essen wollen- wenn also der Funken das gewisse
Etwas gekillt wurde, und das Ding bis zur Unkenntlichkeit verschandelt
( sei es sender-Quoten-druck oder noch schlimmer Zielgruppen-Biegen
und ein böser Krimi is dann der Aufguss 2345 vom derrik..ja dann..d.o.a)
dann ist es nicht mher zu retten.
Schauspieler.
nimm TILL Schwei..
oder halt
einen deutschen Bösling ( antik.. Gerd Fröbe, sein sarkassmuss mister bond
und schon..etz) dann geht das.
Locations. DER DETSCHE WALD ISt BÖSE.
Nur wenn du ihn patschert in scene setzt is es halt nix.
TON: Ton koste sau viel Geld, weil es mit Nuancen beginnt bis zu dem
Filmsoundtrac. Konservenmusik is halt Mc Donalds.

Kamera: net die technik-das is 2014 egal geworden.
Was tut sie, was nicht. Und muss man immer wie bei
Frau tillmann Proletendoku center center draufhalten, oder
ist subtil erlaubt.
Regie: na ja. is es selbstverwirklicheung des Regiseurs ( also Theater-bussi bussi nun halt im Film) oder gibt er der geschichte den faden. Die Würze. Lockt er aus unserem Fiesling nun alles raus.
Und so weiter...

Wenn es halt im Böro von RTL eh schon mit Stefan Rab geplant ist...
ja.
Kann ich auch im IKEA die leute beim Einkaufen filmen.

Und ich hab nicht recht.

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Antwort von Jan Reiff:

Redaktionen ...

bitte alles hell, scharf. Bloß nichts wagen bitte.
Oder Magic Bullett Look in 2 Tagen.

Serien wie True Detektive usw, in Deutschland nicht denkbar.

Highlights wie Kir Royal mit gnadenlos gutem Buch. Gibt"s nicht mehr.

Jeder verwaltet.

Und dann US Filme zu kopieren, geht sowieso schief. Es ist nunmal lächerlich, wenn der deutsche Kommissar im Mustang um die Ecke kommt und neben dem Audi Diesel parkt. Das soll cool sein, ist aber Klamauk.

Die Liste ist lang. Zu lang.

Und ja, amerikanische Schauspieler haben das Entertainment im Blut, können singen, tanzen, kämpfen, ... wie sollte man hier bei uns ein Musical drehen wie Les Miserables ? Mit Ferres und Schweiger ? Stellt"s Euch mal vor ;-)

Handwerklich können "wir" das, zuviele Topleute in der Werbung mit super Looks kommen aus Deutschland um das zu verneinen. Aber die Tv Redaktion würde sogar Fincher dazu bringen / zwingen, fröhlich bunten Einheitsscheiss zu drehen.

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Antwort von le.sas:

Wenn man bedenkt dass wir mal "Marktführend" waren im Bereich Film...
Viele Faktoren, viele wurden ja schon angesprochen:
-Redaktionen, Produktionen- man traut sich nichts, lieber nichts neues
-In Amerika werden genau so viele schlechte Filme gedreht wie hier, wahrscheinlich noch mehr, nur kommen die halt gar nicht erst bei uns an, bzw werden aufgekauft und gar nicht erst ausgestrahlt
-Regie
-Farbkorektur- jedes Land hat seine Farben. Amerika halt Orange Teal, Deutschland meistens kalt und blau, England wohl eher Grün, Frankreich schwarz weiß,hehe, aber auch das liegt u.U. an der Natur und Umgebung
-Requisite/ Ausstattung- guck dir Skyfall an, hauptsächlich graue oder teal Wände und Klamotten. Ein paar Filme (schweiger zb) haben ja auch schon einen anderen Look (da ist halt die Story kacke..)
-Und letztendlich die deutsche Übersetzung. Durch den Ton vom Set hat das alles natürlich einen eher "Live" Charakter, wenn man sich überlegt dass jeder Fußtritt und jedes Blatt rascheln hinterher per Sounddesign hinzugefügt werden, klar dass einem ein synchronisierter Film dann anders, ggf. auch professioneller vorkommt

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Antwort von 7River:

Wenn deutsche Polizisten auf amerikanische Cops getrimmt werden, so wie z. B. in "Schutzengel", wirkt das doch schon eher unrealistisch.

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Antwort von otaku:

ford mustang haelt neben audi diesel, oder deutscher polizist spielt amerikanischen finde ich sind gute beispiele die man staendig sieht und die einen film einfach billig wirken lassen, weil es einfach nicht passt.

ich finde auch das die aller meisten schauspieler (weltweit egal welche herkunft) nur sich selbst spielen koennen. das ist ja erstmal auch nicht schlimm, solange man sie das auch machen laesst, nur wenn man halt versucht die in irgend eine richtung zu biegen die nicht passt, dann wird es halt peinlich.

beispiele: johnny depp - ob "sleepy hollow" oder "potc" das ist immer eine und die selbe art wie er spielt. das ist klasse. aber halt nicht abwechselungsreich.

wenn ich jetzt mal til schweiger vergleiche. der ist auch super wenn man ihn til schweiger seien laesst. aber wenn til wie z.b. im tatort dann ploetzlich ehr bruce willis sein soll, dann wird es halt nicht seine staerkste leistung werden, soviel ist dann schon am anfang klar. ein guter regisseur faengt ihn dann wieder ein und macht aus ihm wieder schweiger, ein schlechter laesst ihn weiter bruce willis spielen.

natuerlich gib es auch schauspieler die verschiedene gesichter spielen koennen, aber die sind wirklich rahr. in hollywood fallen mir da nicht so viele ein.

ach so und gerd froebe / sean connery - ...goldfinger, erwarten sie das ich singe?.... nein mr. bond ich erwarte das sie sterben....
super szene, da war gerd froebe gerd froebe, in den anderen szenen war er ehr raeuber hotzenplotz... schade, aber eigendlich regie fehler.

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Antwort von jk86:

Der Geniewahn spielt auch eine Rolle, Deutschland ist vergoethisiert, hier herrscht die Vorstellung, nur die obersten Tiere in der kulturellen Hierarchie könnten es zu etwas bringen, und die hätten halt Talent statt sich ihre Fähigkeiten in Jahrzehnten mühsam selbst beigebracht. Außerdem ist alles kulturelles Lernen mit Schule verbunden. Kreatives Schreiben? Lernt man in der Schule. Malen und Zeichnen? Lernt man in der Schule. Musik? Lernt man in der Schule. Theater? Geh in die Theater-AG, angeleitet von der Mathelehrerin. Alles benotet und somit tödlich für die Kreativität. Man hat vielleicht gerade eine super Geschichte geschrieben, sofort wird der Rotstift angesetzt und die Rechtschreibung bemängelt. Dadurch lernt man, dass sofort die innere Zensur einzusetzen hat, und die ist mit der kreativen Phase unvereinbar, sondern kommt erst hinterher.

In Amerika heißt es hingegen: Jeder kann das lernen. Ich hab mal das Glück gehabt, dass mein Englischlehrer (selbst ein Brite, ein Deutscher hätte das wohl nicht gemacht) mir empfohlen hat, in ein Performing Arts Center einer nahegelegenen US-Kaserne zu gehen, weil er im Unterricht merkte, wie sehr mir Schauspiel Spaß macht. Da war es komplett anders als in der Theater-AG der Schule, denn im Performing Arts Center entwickelt man Ideen selbst und darf Fehler machen. Die geäußerte Kritik ist wesentlich freundlicher und motivierender als die eines Schullehrers. So bleibt man länger am Ball, und es finden sich nicht nur Theaterbegeisterte dort, sondern auch Creative Writers, Musiker, Jongleure, Filmemacher und Fotografen und Maler und Handwerker. Man hat einen kulturellen Austausch, den es in der Schule nicht gibt und der dafür sorgt, dass man sich gegenseitig beflügelt. Ein solches Konglomerat kann zusammen Werke erstellen kann, die in einer geradezu proletarischen Theater-AG, wo man nichts hat außer den eigenen Körper, absolut undenkbar wären.

Dass deutsche Filme das Hollywood-Feeling nicht hinbekommen, ist meines Erachtens gar nicht das Problem. Das Problem ist vielmehr, dass viele Filme einfach schlecht sind. Noch schlimmer: Schlechte Nachahmungen von erfolgreichen Filmen.
Wenn ich an gute deutsche Filme denke, die so in der Nachkriegsära produziert wurden, denke ich an Das Boot, Lola rennt, Good Bye Lenin, Auf der anderen Seite, Der Untergang, Sophie Scholl, Das Leben der Anderen, Der Himmel über Berlin und Deutschland im Herbst. Das sind alles Filme, die sich mehr oder weniger mit der deutschen Geschichte oder deutschen Besonderheiten auseinandersetzen.
Eine Ausnahme sind die frühen Bully-Filme. Aber die waren von Anfang an als Parodie ausgelegt, deshalb funktionieren sie auch, wo ernsthafte Filme versagen.

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Antwort von Anne Nerven:

Es kommen deshalb keine guten Filme aus Deutschland, weil auch keine aus Frankreich, Mexiko, Italien, Holland, Polen, Russland, Kanada, Indien, China, Japan, den Philippinen, Galapagos oder vom Mond kommen. Gute Filme kommen ausschließlich aus den USA. Das liegt aber nicht an ihrer "Qualität", sondern an unserer Film-Erziehung. Dicke Autos, Wolkenkratzer, schöne Frauen, starke Männer. Deutsche Filme sind wie deutsche Songtexte - langweilig. Deutsch kann ich doch auch selber und die Hochstraße sieht auch mit Grading wie die Hochstraße aus. Der Broadway eben wie der Broadway. Ich will im Film keine Eiche sehen, sondern Palmen. Keinen Audi, sondern Chevy. Keine Durchschnitts-Tussi, sondern einen Feger und durchtrainierte Kerle.

Letztlich stimmt es aber nicht, dass keine Hollywood-artigen Kracher aus Deutschland kommen und es ist doch daneben, Fernsehproduktionen fürs ZDF als Argument zu nennen.

Kennt hier denn niemand Bernd Eichinger? Hat schon mal jemand einen Eichinger-Film gesehen?

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Antwort von Jan Reiff:

Frankreich hat wunderbares Kino, China und Japan auch -
und die brauchen keine US Autos usw, ... sondern leben ihre Kultur.
Franzosen haben eine grandiose Leichtigkeit, Asiaten eine ganz edle Poesie.

Eichinger hätte heute kaum noch Chancen. Leider.
Er war einer derjenigen, die den Satz prägten

"Keine Gefangenen"
= Keine Kompromisse

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Antwort von r.p.television:

Es gibt dafür reichlich Gründe.
Erstens ist es schon mal wirklich die Qualität des Lichtes.
In unseren Breitengraden haben wir wirklich ein relativ kühles, gräuliches Licht. Von der ästhetischen Wirkung wie ein billiges LED-Licht.
Filmt man beispielsweise an der Riviera sieht alles schon ganz anders aus. Warme Farben, schöne Sonnenuntergänge. Sowas ist bei uns einfach die Ausnahme.
Der Deutsche an sich ist kein Schöngeist. Schau mal unsere Straßenzüge an: Hässliche Nachkriegsbauten die nur dem Zwecks eines Wohnsilos dienen, neonrosa Telefonzellen, quietschgelbe Markisen unter blauen Schaufensterrahmen. Dann die ganzen aufdringlichen Verkehrsschilder, die sich direkt in die Netzhaut brennen. Deutsche Städte sind einfach hässlich. Da muss man schöne Ecken schon suchen und dann noch recht aufwendig diverse Strassenschilder entfernen. Bei den Amis gibt es beispielsweise keine hässlichen Strassenschildern. Die meisten Markierungen sind in neutralem Weiss auf Bordstein und Strasse. Könnte man bei uns auch machen aber die ganzen Vollidioten in den Ämtern würden sowas nie durchgehen lassen. Es muss ordentlich sein, Ästhetik ist bei uns egal.
Bei uns werden Bäume kaputt gestutzt, hauptsache alles gerade und normgerecht.
Und beim Film geht eben auch eher alles nach Arbeitsplan. Für schöne Ausleuchtung und Bildsettings hat man weder die Zeit noch das Gefühl.

Man gehe mal durch New York. Man kann die Kamera überall hin halten und nichts stört wirklich. Selbst die Autos haben bei den Amis gefällligere Farben die sich besser in so ein Stadtbild einfügen. Bei uns filtert das Auge viel weg, aber eine Kamera ist gnadenlos und fast jede Kadrage in einer deutschen Großstadt birgt hässliche Müllcontainer, Telefonzellen, Strassenschilder oder irgendeine andere Scheusslichkeit. Und selbst auf dem Land muss man schon eine Kadrage finden wo nicht irgendeine Scheusslichkeit das Bild verschandelt.
Im europäischen Ausland kann man das besser.

Deutschland ist ein kulturloses Stück Erde.
Wie schon jemand hier geschrieben hat. Alles nach Lehrplan. Niemand lernt daheim noch ein Instrument. Man gehe in ein italienisches oder amerikanisches Lokal und fragt in die Runde "Wer kann hier gut singen?"
Ein gutes Drittel steht auf und kann dann auch wirklich gut singen. Teilweise wirkich sehr gut. Bei uns in Deutschland? Wenn ein paar Ausländer im Lokal sind stehen die auf, ansonsten ist es eher Glückssache. Und das kann man auf viele andere Sachen anwenden.

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Antwort von EnricoPerei:

Naja, ein Roland Emmerich mußte auch erst in die USA um seine Art zu Filmen umsetzen zu können.
Moon44 wurde hier von einigen als veramerikanisiertes Popcornkino verschrien.

Das Problem liegt weder am Filmgeschmack der deutschen (wir konsumieren gern und viel Hollywood aus der Dose) noch liegt es am Mangel an Künstlern oder talentierten Filmemachern, es liegt nicht einmal am Geldmangel.

Jede Menge deutsche sind an Hollywoodproduktionen beteiligt und einiges der besten Technik kommt aus Deutschland.

Wir hatten mal eine international erfolgreiche Kinotradition aber es hat sich eine art Kunstfilm Ethik verbreitet, die seit Jahrzehnten derart en Vogue ist, daß deutsche sich scheinbar garnicht mehr zutrauen etwas anderes machen zu können oder das Handwerk ihnen garnicht anders vermittelt wird.

Genau genommen erzählen wir uns spätestens seit der griechischen Antike immer wieder die selben Geschichten nach den gleichen Mustern, lediglich neu verpackt und an die aktuelle Zeit angepaßt.

Wie langweilig und einfallslos der Mensch in seiner Unterhaltung doch ist (;

In den USA versteht man es halt etwas in Szene zu setzen und mit Epic zu würzen.
Nicht selten ist dann noch eine ordentlich Portion Patriotismus in your face dabei.

Gerade in Deutschland hat das auch noch einen unangenehmen Beigeschmack.
Ob der nun gerechtfertigt, real oder nur eingebildet ist oder gar wünschenswert oder nicht, ist vollkomen egal und steht auf einem anderen Blatt.

Es ist eine emotionale audiovisuelle Sprache, die als Gesamtpaket mitreißt und bewegt.

Wir sind absolut in der Lage, vom Know How, der Technik, dem vorhanden Geld und den Künstlern her Blockbuster Filme a la Hollywood zu produzieren.
Es fehlt am Willen und dem Mut solche Risiken einzugehen.
Leider auf jeder einzelnen Ebene eines solchen Projektes.
Das ganze hat offenbar auch kulturelle und soziale Aspekte.
(Bollywood produziert weit mehr als Hollywood, ist dennoch weitgehend nur im Heimatmarkt erfolgreich)

Zudem, wird hierzulande Film, wie bereits erwähnt als ein künstlerisches Ausdrucksmittel gesehen und selten als profitbringende Industrie.
Wobei ich der Meinung bin, daß dies sowohl positive, als auch negative Seiten hat und ich mir das manchmal für Hollywoodfilme wenigstens ansatzweise wünsche.


Das ganze ist aber auch kein deutsches Phänomen und erklärt nicht, warum die anderen europäischen Länder nicht ihr eigenes Hollywoodkino haben.

Wenn man mal von Gastdreharbeiten von US Studios in England,Deutschland oder anderen Ländern absieht.

Ich würde allerdings schon sagen, daß Groß Britannien da zumindest Teilweise eine Veränderung durchmacht und so einige erfolgreiche Filme oder Franchises von da kommen, wenn auch oft von US Studios (mit)finanziert...

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Antwort von Jan Reiff:

r.p.television: gute Beispiele

ich oute mich hier mal als Rock Opa: ich bin hardcore Mark Knopfler Fan - das ist meine Kultur. Richtige Rockmusik, heute eher Folk, Countryblues. Ruhiger, aber musikalisch das Beste, eine Band mit Nashville Jungs durch und durch.
Egal, muss nicht jeder mögen, ist auch gut wenn es nicht jeder mag.

ABER: gehe ich in Deutschland auf ein Knopfler Konzert, bin ich der Jüngste mit 43 Jahren. Sonst halt nur 50+. Teilweise macht sich da Mutti "hübsch" im Sonntagskleid. Deutschland: alles bestuhlt, die Ordner drohen Dir wenn Du ne Knipse rausholst. Bieder, steif. Mehrzweckhalle.
Nicht schlimm.
ABER: gehe ich in Frankreich, Spanien, Italien zu einem Knopfler: 50% junge Leute, Musikbegeistert, die kennen die 70er Dire Straits Scheiben, spielen Luftgitarre, haben Freude an einem 14 minütigen Epos wie Telegraph Road - hierzulande interessiert das keinen unter 35. Gleiches gilt aber auch für andere Bands oder Artisten. Ich sehe es eben nur bei Knopfler. In Spanien spielt der in alten Arenen in den Bergen, in Deutschland in der SAP Arena Mannheim. Highlights wie Bad Mergentheim im Schloss, Ausnahme - da sind dann auch mal junge Musiker und schauen sich das an.

Der Rest hört Andrea Berg oder nen Rap - ist alles okay, aber wie gesagt, es fällt beim Konzertpublikum auf. Instrumente lernen "Ne, rappen, Kollege hat ne 5D Alter, lass uns Video drehn weisst Du ...

Erzähl mal nem Redaktuer was von Gregory Crewdson oder Darius Khondji, letztes Jahr hatte ich den extremsten Pflegefall, als ich ein Bild von Andy Warhol erwähnte bei so einer TV Tussie mit ihrer beschissenen Medienausbildung: Andy Wer ?

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Antwort von EnricoPerei:

@r.p.television

naja, auch wenn ich bei einigen Punkten Dir zustimme, finde ich das schon ein wenig pauschalisiert und hart.

Wenn ich durch amerikanische, kanadische oder auch englische Städte gehe dann sehe ich vernachlässigte, baufällige Häuser, dreckige Straßen und öffentliche Verkehrsmittel, vermüllte Alleys und eine gehörige Portion Armut und Drogensumpf.
Alles schön abwechselnd mit teuren Wohngegenden, mit strahlenden Fassaden, geleckt sauberem, akkuratem Asphalt und teuren Glas und Beton Wolkenkratzern.

Einiges davon wünsch ich mir mehr in Deutschland, anderes wiederum auf keinen Fall.

Kurz zu den Farben:

U.S. Produktionen haben selten reale Farben, es wird gegradet bis die Augen bluten.
Das ist gerade eines der Elemente, was die Emotionen hervorbringt.
Kontrastreiche, farbübergesättigte Welt mit bunten Schatten und gelbrotem(nicht ganz orange) Himmel gibts auch dort nicht, außer teilweise bei Sonnenunter oder -aufgängen, die wir auch haben.

Es gibt auch in Europa, nicht zuletzt auch in Deutschland sehr schöne Landschaften.

Achja und ein interessantes Detail:
Die meisten Locations die in New York, L.A., San Fran,Miami oder anderen amerikanischen Städten "sind" (abgesehen von Landmarks), findest Du in Wirklichkeit in Louisiana, Vancouver oder Toronto, wo nämlich vor allem die meisten Serien, aber auch Filme gedreht werden...

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Antwort von Jan Reiff:

Naja, ein Roland Emmerich mußte auch erst in die USA um seine Art zu Filmen umsetzen zu können.
Moon44 wurde hier von einigen als veramerikanisiertes Popcornkino verschrien.

Das Problem liegt weder am Filmgeschmack der deutschen (wir konsumieren gern und viel Hollywood aus der Dose) noch liegt es am Mangel an Künstlern oder talentierten Filmemachern, es liegt nicht einmal am Geldmangel.

Jede Menge deutsche sind an Hollywoodproduktionen beteiligt und einiges der besten Technik kommt aus Deutschland.

Wir hatten mal eine international erfolgreiche Kinotradition aber es hat sich eine art Kunstfilm Ethik verbreitet, die seit Jahrzehnten derart en Vogue ist, daß deutsche sich scheinbar garnicht mehr zutrauen etwas anderes machen zu können oder das Handwerk ihnen garnicht anders vermittelt wird.

Genau genommen erzählen wir uns spätestens seit der griechischen Antike immer wieder die selben Geschichten nach den gleichen Mustern, lediglich neu verpackt und an die aktuelle Zeit angepaßt.

Wie langweilig und einfallslos der Mensch in seiner Unterhaltung doch ist (;

In den USA versteht man es halt etwas in Szene zu setzen und mit Epic zu würzen.
Nicht selten ist dann noch eine ordentlich Portion Patriotismus in your face dabei.

Gerade in Deutschland hat das auch noch einen unangenehmen Beigeschmack.
Ob der nun gerechtfertigt, real oder nur eingebildet ist oder gar wünschenswert oder nicht, ist vollkomen egal und steht auf einem anderen Blatt.

Es ist eine emotionale audiovisuelle Sprache, die als Gesamtpaket mitreißt und bewegt.

Wir sind absolut in der Lage, vom Know How, der Technik, dem vorhanden Geld und den Künstlern her Blockbuster Filme a la Hollywood zu produzieren.
Es fehlt am Willen und dem Mut solche Risiken einzugehen.
Leider auf jeder einzelnen Ebene eines solchen Projektes.
Das ganze hat offenbar auch kulturelle und soziale Aspekte.
(Bollywood produziert weit mehr als Hollywood, ist dennoch weitgehend nur im Heimatmarkt erfolgreich)

Zudem, wird hierzulande Film, wie bereits erwähnt als ein künstlerisches Ausdrucksmittel gesehen und selten als profitbringende Industrie.
Wobei ich der Meinung bin, daß dies sowohl positive, als auch negative Seiten hat und ich mir das manchmal für Hollywoodfilme wenigstens ansatzweise wünsche.


Das ganze ist aber auch kein deutsches Phänomen und erklärt nicht, warum die anderen europäischen Länder nicht ihr eigenes Hollywoodkino haben.

Wenn man mal von Gastdreharbeiten von US Studios in England,Deutschland oder anderen Ländern absieht.

Ich würde allerdings schon sagen, daß Groß Britannien da zumindest Teilweise eine Veränderung durchmacht und so einige erfolgreiche Filme oder Franchises von da kommen, wenn auch oft von US Studios (mit)finanziert... Thema Pathos ist ein guter Punkt: es gibt KEINEN guten Film über die Einheit und die Geschehnisse. Ein Tom Cruise muss Stauffenberg verfilmen (und zur Überraschung aller war das eine sehr gutgemachte "spannende" Geschichtsstunde). Dass es geht, haben wir mit "Das Boot" gesehen, oder "Blechtrommel" - so Filme haben keine Chance mehr. Bitter.

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Antwort von jk86:

Zudem, wird hierzulande Film, wie bereits erwähnt als ein künstlerisches Ausdrucksmittel gesehen und selten als profitbringende Industrie. (...) Das ganze ist aber auch kein deutsches Phänomen und erklärt nicht, warum die anderen europäischen Länder nicht ihr eigenes Hollywoodkino haben. Na ja, das hat auch mit der Marktdominanz des US-Kinos zu tun, die nationale Filmlandschaften systematisch kaputt gemacht hat.

Natürlich müssen auch in Deutschland Filme als Ware betrachtet und kalkuliert werden. Produzenten wollen schließlich kein Geld ausm Fenster schmeißen, sondern Gewinne einfahren. Leider ist die Risikobereitschaft aber nicht sehr groß.

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Antwort von Frank Glencairn:

Redaktionen ...

bitte alles hell, scharf. Bloß nichts wagen bitte.
Oder Magic Bullett Look in 2 Tagen.

....

Handwerklich können "wir" das, zuviele Topleute in der Werbung mit super Looks kommen aus Deutschland um das zu verneinen. Aber die Tv Redaktion würde sogar Fincher dazu bringen / zwingen, fröhlich bunten Einheitsscheiss zu drehen. Kann ich nur voll unterschreiben.

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Antwort von r.p.television:

@r.p.television

naja, auch wenn ich bei einigen Punkten Dir zustimme, finde ich das schon ein wenig pauschalisiert und hart.

Wenn ich durch amerikanische, kanadische oder auch englische Städte gehe dann sehe ich vernachlässigte, baufällige Häuser, dreckige Straßen und öffentliche Verkehrsmittel, vermüllte Alleys und eine gehörige Portion Armut und Drogensumpf.
Alles schön abwechselnd mit teuren Wohngegenden, mit strahlenden Fassaden, geleckt sauberem, akkuratem Asphalt und teuren Glas und Beton Wolkenkratzern.

Einiges davon wünsch ich mir mehr in Deutschland, anderes wiederum auf keinen Fall.

Kurz zu den Farben:

U.S. Produktionen haben selten reale Farben, es wird gegradet bis die Augen bluten.
Das ist gerade eines der Elemente, was die Emotionen hervorbringt.
Kontrastreiche, farbübergesättigte Welt mit bunten Schatten und gelbrotem(nicht ganz orange) Himmel gibts auch dort nicht, außer teilweise bei Sonnenunter oder -aufgängen, die wir auch haben.

Es gibt auch in Europa, nicht zuletzt auch in Deutschland sehr schöne Landschaften.

Achja und ein interessantes Detail:
Die meisten Locations die in New York, L.A., San Fran,Miami oder anderen amerikanischen Städten "sind" (abgesehen von Landmarks), findest Du in Wirklichkeit in Louisiana, Vancouver oder Toronto, wo nämlich vor allem die meisten Serien, aber auch Filme gedreht werden... Diese baufälligen Bauten von denen Du schreibst beherbergen hundert mal mehr Ästhetik und Kulturerbe als unsere seelenlosen Mehrzweckbauten. Wir restaurieren unser kulturelles Erbe weg.

Ungeachtet vom Grading: Man kann in einer amerikanischen Klein- oder Großstadt die Kamera überall draufhalten und bekommt daheim beim betrachten der unbearbeiteten Bilder kein Augenkrebs. Da weiss einfach jeder wie er in den Farbtopf greifen muss damit ein Haus schön aussieht. Bei uns weiss das nur jemand der Kunst studiert hat. Und das trifft auf viele andere Sachen zu.
Wenn jemand bei uns sagt ich bin Künstler dann kommt oft die Frage "Was hast du studiert?". Woanders fragt man: "Echt. Geil. Was machst Du?"
Sehr traurig.

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Antwort von iasi:

Schuld sind also irgendwelche anderen oder anderes ...
vielleicht liegt es aber eben auch an dieser nachahmermentalität:
licht wie bei dem, look, wie jenem, schulterkamera, wie bei ... und natürlich dieser "film-look" ...
statt etwas eigenes, den Film unterstützendes zu versuchen, versucht man etwas nachzuahmen.

das geht dann so weit, dass man statt deutsche gassen amerikanisierte Häuser zu sehen bekommt.

aber dies ist letztlich nur die folge fehlender eigenen Themen - wenn man den Inhalt nachahmt, versucht man eben dasselbe mit der Form - Nachahmung führt aber eben nur zu kopien

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Antwort von ChillClip:

Nach 10 min musste ich diesen Scheiß abschalten - nicht auszuhalten.
Angefangen von den überzogenen Darstellern, die klischeehaften Dialogen über dümmliche Komik bis hin zur typisch deutschen Filmmusik - grottenschlecht! Eigentlich alles die Zutaten der meisten Hollywood-Filme - was ist daran typisch deutsch?

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Antwort von dirkus:

Alles Richtig!

Ihr habt die Probleme ziemlich gut beschrieben und ich gebe jedem hier Recht.

Aber mal eine Frage an die Filmleute mit Erfahrung:

Was tut ihr dagegen oder wie wollt ihr das ändern?

Angenommen ich erteile euch jetzt den Auftrag für einen Blockbuster. Was für Bedingungen braucht ihr und welche Themen/Story's würdet ihr bevorzugen?

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Antwort von Jan Reiff:

1. Drehbuch
2. Drehbuch
3. Drehbuch

das wäre mal ein Anfang

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Antwort von domain:

So ist es, zunächst müsste man mal einen Helmut Dietl und einen Patrick Süskind als Autoren finden, dann einen Regisseur wie Dietl und dann Darsteller wie Helmut Fischer, Franz Xaver Kroetz, Dieter Hildebrandt, Ruth Maria Kubitschek, Senta Berger, Mario Adorf, Boy Gobert, Fritz Muliar, Harald Leipnitz, Karl Obermayr, Rudolf Wessely u.a.m. und dann noch jemand wie Konstantin Wecker, der die Musik komponiert.

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Antwort von alexander.weis:

Es liegt im Detail der Vorgehensweise begründet.

Hier in Deutschland habe ich am Set immer wieder ein Gefühl, dass hier viel mehr drumherum zählt. Statt gleich zu drehen, haben hier Brezen und Würstchen mehr Priorität, sowie unendliche Diskussionen zu einer Szene, nicht zuletzt werden hier Rumhackerei z.B. am Lichtmann und Mobbing wichtiger, weil Lichtlampe mal ausbrennt, wird der Lichtmann gejagt.
Außerdem wird jeder auf seinen Ursprung reduziert, um etwas für die Hetze in der Hand zu haben. Amis akzeptieren Vielfalt der Ausländer am SET und schätzen das.

Wichtiger wäre es, sich auf das Filmmaking zu konzentrieren.

Wenn ich so vergleiche, ich drehte eine vergleichbare Szene in nur 10 Minuten, als 1-Mann-Team, große Teams haben nach 2 Stunden immer noch nichts im Kasten. Schlechte Mienen, kein Spaß, das ist für mich als Kameramann Augenkrebs und Zeitverschwendung.

Amis gehen einfach zur Sache und sind experimentierfreudig. Dort sind die Schauspieler authentischer, weil die sich nicht verstellen und quasi sich selber spielen. Das sieht man sofort. J.Deep spielt sich selber, usw. Hier in Deutschland ist es die Verstellung pur.

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Antwort von ffm:

1. Bildung 2. Drehbuch 3. Technikbesessenheit ablegen

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Antwort von Paralkar:

Vielen Vielen Dank,

Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch,

man kann es nciht oft genug erwähnen.

keiner traut sich mehr was, bzw. die scheiß Redakteure und letzteres Produzenten trauen sich nicht etwas krasses zu machen, eine Story die nicht 0815 ist, nicht ein typisches Drama, das wir schon tausend mal gesehen haben und nicht ein Name wie "Die Mutter, der Vater und das Kind".
Es wird leider noch immer soviel Fernsehen für Rentner gemacht.

Jedoch merkt man es gibt welche, die sich trauen, und versuchen, und wo auch grandioses bei rauskommt: Goodbye Lenin, Das Experiment, Anatomie 1, Feuchtgebiete (denkt was ihr wollt, technisch und von der Kreative Umsetzung um weiten besser als 99% von dem anderen Scheiß) etc etc.

Wir müssten uns mal trauen, und mal verrückte Ideen zulassen, ich bin komplett überzeugt, das es genug Zuschauer gibt und genügend Leute die genauso drauf sind wie ein Trier etc.

Letzteres muss ich ausdrücklich sagen, überlegt wieviel scheiße in USA produziert wird, wieviele Hollywood viele absoluter Nonsense sind und auch eine schon 1000 mal gehörte Story,
bsp.: Walk of Shame "Mädchenabend nüchtern zu schüchtern", Blended "Urlaubsreif, allgemein alles von Adam Sandler, etliche Filme die qualitativ unter aller sau sind und im Fernsehen enden, da gibts mehr als genug.

Hab jetzt vor kurzem auf dem Münchner Filmfest, auch eine USA Filme angeschaut, und bei mehr als der Hälfte dachte ich nach 20 min, ich sollte gehen, da ist ja die grausamste Schauspielerische Leistung, die es gibt.

Und Frankreich sowie auch einiges aus den Skandinavischen Ländern, ist absoluter Spitze, also Filme die ein Kultur haben, kreativ sind, Qualität haben. (Gibt es abe rauch einige scheiße)

Zum Thema Schauspieler, unsere Schauspieler sind meistens scheiße, total übertrieben gespielt, man kommt sich vor wie im Theater, man nimmt der Person das nicht ab, es kommt gespielt rüber, es kommt nicht so über als ob diese Person wirklich in dieser Rolle ist. Es gibt auch einpaar wirklich gute, aber die arbeiten fast alle auch in internationalen Großproduktionen.

Technisch gesehen stehen wir niemanden was nach, in Deutschland wird 1A Werbung produziert, also wirklich qualitativ so hochwertig und gut gemacht, mit Post und allem, wir können das. Bei uns werden die VFX für "Game of Thrones" gemacht, teile von 300 etc.

Aber meistens haben die eigenen Filme nicht das Budget und die Story is sowieso total grottenschlecht und mies gemacht. Da gabs doch vor kurzen diesen RTL Spielfilm "Heros" oder so, katastrophal trotz guter VFX.

Es ist und bleibt die Story.


PS: Thema Location, ich glaube warum unser eins in USA oder New York so gern die Kamera überall drauf halten würde, ist einfach weil es was anderes ist, auch da hast du unglaublich viele Farben, die ins Auge stechen (Krankenwagen, gelbe Schilder, etc. etc.) und auf Dauer langweilige Straßen. Nach einer Woche hat ich auch keine Lust mehr die Kamera rauszuholen, weil dort alles gleich aussieht, muss man sich halt dran gewöhnen. Ich würde sogar behaupten, die Leute aus USA, die zu uns kommen, sehen haben das gleiche andersrum, neue Orte Location fördern die Kreativität, da es was neues ist und unbekannt und Interesse weckt. Sonst wären nicht soviele Fotos geil von Leuten, die irgendwo in Südamerika ein Roundtrip machen.

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Antwort von Jan Reiff:

Vielen Vielen Dank,

Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch,

man kann es nciht oft genug erwähnen.

keiner traut sich mehr was, bzw. die scheiß Redakteure und letzteres Produzenten trauen sich nicht etwas krasses zu machen, eine Story die nicht 0815 ist, nicht ein typisches Drama, das wir schon tausend mal gesehen haben und nicht ein Name wie "Die Mutter, der Vater und das Kind".
Es wird leider noch immer soviel Fernsehen für Rentner gemacht.

Jedoch merkt man es gibt welche, die sich trauen, und versuchen, und wo auch grandioses bei rauskommt: Goodbye Lenin, Das Experiment, Anatomie 1, Feuchtgebiete (denkt was ihr wollt, technisch und von der Kreative Umsetzung um weiten besser als 99% von dem anderen Scheiß) etc etc.

Wir müssten uns mal trauen, und mal verrückte Ideen zulassen, ich bin komplett überzeugt, das es genug Zuschauer gibt und genügend Leute die genauso drauf sind wie ein Trier etc.

Letzteres muss ich ausdrücklich sagen, überlegt wieviel scheiße in USA produziert wird, wieviele Hollywood viele absoluter Nonsense sind und auch eine schon 1000 mal gehörte Story,
bsp.: Walk of Shame "Mädchenabend nüchtern zu schüchtern", Blended "Urlaubsreif, allgemein alles von Adam Sandler, etliche Filme die qualitativ unter aller sau sind und im Fernsehen enden, da gibts mehr als genug.

Hab jetzt vor kurzem auf dem Münchner Filmfest, auch eine USA Filme angeschaut, und bei mehr als der Hälfte dachte ich nach 20 min, ich sollte gehen, da ist ja die grausamste Schauspielerische Leistung, die es gibt.

Und Frankreich sowie auch einiges aus den Skandinavischen Ländern, ist absoluter Spitze, also Filme die ein Kultur haben, kreativ sind, Qualität haben. (Gibt es abe rauch einige scheiße)

Zum Thema Schauspieler, unsere Schauspieler sind meistens scheiße, total übertrieben gespielt, man kommt sich vor wie im Theater, man nimmt der Person das nicht ab, es kommt gespielt rüber, es kommt nicht so über als ob diese Person wirklich in dieser Rolle ist. Es gibt auch einpaar wirklich gute, aber die arbeiten fast alle auch in internationalen Großproduktionen.

Technisch gesehen stehen wir niemanden was nach, in Deutschland wird 1A Werbung produziert, also wirklich qualitativ so hochwertig und gut gemacht, mit Post und allem, wir können das. Bei uns werden die VFX für "Game of Thrones" gemacht, teile von 300 etc.

Aber meistens haben die eigenen Filme nicht das Budget und die Story is sowieso total grottenschlecht und mies gemacht. Da gabs doch vor kurzen diesen RTL Spielfilm "Heros" oder so, katastrophal trotz guter VFX.

Es ist und bleibt die Story.


PS: Thema Location, ich glaube warum unser eins in USA oder New York so gern die Kamera überall drauf halten würde, ist einfach weil es was anderes ist, auch da hast du unglaublich viele Farben, die ins Auge stechen (Krankenwagen, gelbe Schilder, etc. etc.) und auf Dauer langweilige Straßen. Nach einer Woche hat ich auch keine Lust mehr die Kamera rauszuholen, weil dort alles gleich aussieht, muss man sich halt dran gewöhnen. Ich würde sogar behaupten, die Leute aus USA, die zu uns kommen, sehen haben das gleiche andersrum, neue Orte Location fördern die Kreativität, da es was neues ist und unbekannt und Interesse weckt. Sonst wären nicht soviele Fotos geil von Leuten, die irgendwo in Südamerika ein Roundtrip machen. weil viele deutsche Schauspieler ihre Texte auswändig lernen und so auch sprechen - d.h. sie sprechen unnatürlich. so spricht keiner. Leichtes Beispiel: deutsche Schauspieler die synchron machen, sind immer super, wenn sie z.B. nen US Film sprechen - es geht also. aber am Set wirkt es dann wieder steif - Text zu lernen reicht nicht, man darf den Text nicht abrufen müssen, man muss die Rolle leben - dann gibts noch die richtigen SCH... Redakteure die darauf bestehen, dass der Text 1:1 so wie im Buch gesprochen wird. Beamten Film. Ein Christoph Waltz hat derart Freude am Spiel und auch keine Angst, dass er 2 Oscars hat - weil man ihn lässt. Und: deutsche Schauspieler haben etwas furchtbar "Studentisch-Alternatives" - wie gepflegt und gut anzusehen US Schauspieler sind, aber auch Engländer, Italiener, Franzosen - bei deutschen Schauspielerinnen denke ich meist an: blass, Augenringe, untrainiert. Bloß kein Glamour. ISt der falsche Weg, Kino soll in eine andere Welt entführen, den grauen Alltag sehen die Leute jeden Tag an der Supermarkt Kasse. Und selbst bei Filmen wie Fargo haben die Durchschnitts-Amis / Characters nie diesen Linke-Alternativ Touch, sondern sind ganz einfach nur Menschen die man liebt oder hasst, immer mit einem Style der ihnen Emotion gibt. Ein Mario Adorf ist bigger than life, selbst ein Götz George. Aber diese austauschbaren Schluffis die die Seiten der Bunte füllen, sind die pure Langeweile.

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Antwort von dirkus:

Wenn ich mir meine "Lieblingsfilme" ansehe, dann fallen mir vor allen Dingen immer 4 Dinge auf:

1. Darsteller sind extrem tolle Mimen

2. Dialoge und Stimmen sind ansprechend und erzählen eine gute Geschichte.

3. eine eindringliche Geräuschkulisse hinter jedem Bild (jeden dieser Filme könnte man sich praktisch auch als Hörspiel antun)

4. Story reist einen mit und regt sogar nach dem Film noch die Fantasie an.


Ich finde auch, dass viel zu viel Wert auf Technik gelegt wird und darunter dann die restliche Arbeit leidet. Ich glaube, dass Filmemacher in Deutschland zu eitel sind, auch mal mit wenig Technik auszukommen und stattdessen mehr Wert auf Story, Casting und eine fette Soundkulisse legen sollten. Gerade bei den Darstellern fällt einem immer wieder auf, dass die besten Charakterdarsteller immer sehr "komische Vögel" waren (siehe Klaus Kinski usw) mit denen man am Set auch viele Probleme haben kann.
Hier müssten deutsche Filmemacher einfach toleranter werden und auch "schwierigen Persönlichkeiten" eine Chance geben. Wenn das Ergebnis hinterher stimmt, dann ist doch alles andere egal.

Es liegt also auch an der unzureichenden Menschenführung vieler Regisseure in .de

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Antwort von cantsin:

Historische Gründe sollte man nicht ausser acht lassen. Wenn man sich den gesamten deutschen Mainstream- bzw. Unterhaltungs-Kinofilm nach '45 ansieht, ist das ein ziemlich grausliges Bild. Die Kassenschlager waren Heimatfilme ("Der Förster vom Silberwald") in den 50ern, Karl May- und Edgar Wallace-Verfilmungen in den 60ern, Schulmädchenreport in den 70ern und Gottschalk/Krüger-"Supernasen"-Filme sowie Otto Waalkes-Filme in den 80ern, Katja Riemann-Beziehungskomödien in den 90ern und Bully Herbig-Klamotten in den 2000ern. Wer Geschmack hat und dem auch nur einmal ausgesetzt war, wird danach deutsche Filme meiden wie die Pest. Auch für ein internationales Publikum sind die o.g. Filme so befremdlich wie eine Folge des "Musikantenstadl".

Das sind IMHO immer noch Spätfolgen der Zerstörung der deutschen Filmindustrie im Dritten Reich - die deutsche und österreichische Regisseure wie Fritz Lang, Billy Wilder, Ernst Lubitsch, Fred Zinnemann, Douglas Sirk (Detlef Sierck), Otto Preminger, Max Ophüls, F.W. Murnau, Josef von Sternberg und Robert Siodmak ins amerikanische Exil trieb. Man muss sich nur mal diese Reihe von Namen 'reinziehen, um den Aderlass auch nur ansatzweise zu begreifen. Das ist so, als wenn in der deutschen Literatur und Philosophie ein ähnlicher politischer Schlag um 1800 Goethe, Schiller, Kleist, Schlegel, Tieck, Brentano, Kant, Fichte und Schelling zugleich ins Exil getrieben hätte.

Das Argument, dass deutsche Städte mit ihrer Nachkriegshässlichkeit sich nicht für gute Filme eignen, würde ich nicht gelten lassen. Um mal im Genrekino zu bleiben: Dominik Grafs "Die Katze" aus den 80er Jahren (IMHO der beste deutsche Genrefilm überhaupt) und "Hotte im Paradies" (sogar extrahässlich auf DV gedreht) gewinnen genau aus dieser Hässlichkeit ihre Qualität.

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Antwort von alexander.weis:

Ein Beweis, dass Deutschland sehr gut Filme machen kann, die mit Hollywood-Qualität mithalten, sind z.B. Die unendliche Geschichte, Das Boot, Werner - Beinhard, Anatomie, 23, Lola rennt, ... , jeder soll es selber wissen;)

Als wir im Studium Mal mit XDcam, Mal mit 16mm drehten, erkannte ich in 16mm einfach mehr Nähe der Bildqualität zu Hollywood. Ich glaub, technisch gesehen sollte der Ursprung des Films genauer gesehen werden. Film war eben auf Film. Diese ganzen moderne High-End-Technik ist einfach nur 'kalt', und das meine ich in Bezug auf das Bild und zweitens in der Bedienung. 3 Studenten standen an einer Digitalkamera und tauchten sich in die Menüstrukturen rein, während jemand die 16mm nimmt und gleichzeitig schon mehrere Minuten gedreht hatte.

Wir wissen alle, dass Star Wars wirklich gut ist. Aber, vergleicht Mal die erste Trilogie mit der zweiten Trilogie. Erste Trilogie ist vielleicht nicht zu perfekt, aber hat was, was Hollywood bedeutet, zweitere Trilogie ist zu perfekt und neigt zum deutschen Film.

Zurück in BRD: In Deutschland wird in den letzten Jahren mehr auf HD-Kameras gesetzt und das wäre der Punkt.

Wenn ich Schauspieler aus amerikanischen und aus Deutschland in den Filmen sehe, dann weine ich bei dem Hollywood mit und in deutschen Filmen versuchen die Schauspieler immer etwas zu kompensieren und explodieren in den Emotionen, als ob sie Persönlichkeiten mit unkontrollierten Emotionen wären und wie Ihr das schon geschrieben habst, wie Theater ohne psychologische Dreidimensialität des gespielten Charakters. Der einzige Trick ist, dass Schauspieler 'sich selber spielen'. Das sehen wir zu 90% in den gelungenen und vor allem genau deshalb glaubhaften Produktionen.

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Antwort von ChillClip:

Kann die Diskussion hier überhaupt nicht nachvollziehen. Hier wird so getan, als ob in USA nur geniale Filme gemacht werden, dabei wird dort lediglich eine Unmenge mehr produziert. Da darf ja dann auch mal der in oder andere brauchbare Film dabei abfallen. Ansonsten ist die große Masse der Produktionen einfach nur Schrott. Vieles was an deutschen Produktionen nervt, kommt doch ursprünglich von dort. Klischeehafte Handlungen aus dem Drehbuchbaukasten bis zum Erbrechen wieder und wieder in Neuproduktionen verpackt, obwohl es immer dasselbe ist - genau das ist im Wesentlichen eine Erfindung Hollywoods.
Den einzigen Unterschied erkenne ich im Budget. Da wird halt mehr geklotzt. Aber wer das sich für Deutschland wünscht, veräppelt sich doch selber. Ein schrottiger Film wird doch nicht besser, nur weil er aufwändiger hergestellt ist.
Ich denke zwar auch hin und wieder, die Deutschen könnten sich mehr ein Beispiel nehmen am ein oder anderen englischen oder französischen Film - aber dabei geh ich dann der Tatsache auf den Leim, dass ein paar Glücksgriffe nicht für generelle Qualität stehen. Was hier an ausländischen Filmen zu sehen ist, sind ja in der Regel nur die Kassenerfolge. Ansonsten gibt's auch dort sicherlich einen Großteil an völlig schlechten und belanglosen Produktionen, von denen man hier halt nichts mitbekommt.

Das Einzige, was ich generell den Deutschen vorwerfen könnte: in Deutschland macht man keine Trends, sondern man macht sie nach. Ob im Lifestyle, Mode, Musik, Film, Kunst, usw. Generell kommt's mir so vor, als ob wir lieber Inhalte kopieren, statt sie selbst zu gestalten.
Ganz typisch das deutsche Fernsehen: nahezu alles ist eingekauft. Es gibt nur wenige eigenentwickelte Sendungen. Frag mich dann immer, wofür die TV-Anstalten überhaupt so viele Medienberufler benötigen, wenn doch kaum kreative Eigenarbeit gefragt ist.

Aber wenn man in Deutschland mehr innovativ wäre, würde das vermutlich auch nicht ankommen, da es dann nicht "amerikanisch" genug wäre. Das ist ja das Komische: man beklagt sich über die mangelnde Qualität deutscher Produktionen und will sie im Grunde genommen "amerikanischer" haben, weil das nunmal der Geschmack ist, der uns am meisten prägt. Aber dann brauch ich doch überhaupt keine eigenen Produktionen. Der amerikanische Markt gibt doch genug her, dass hier für jeden was dabei ist ...

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Antwort von muroshi:

Ein Beweis, dass Deutschland sehr gut Filme machen kann, die mit Hollywood-Qualität mithalten, sind z.B. Die unendliche Geschichte, Das Boot, Werner - Beinhard, Anatomie, 23, Lola rennt, ... , jeder soll es selber wissen;) Wobei Lola rennt eine strukturelle Kopie von Kieslowskis Zufall möglicherweise ist. Sieh in Dir mal an.

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Antwort von cantsin:

Kann die Diskussion hier überhaupt nicht nachvollziehen. Hier wird so getan, als ob in USA nur geniale Filme gemacht werden, dabei wird dort lediglich eine Unmenge mehr produziert. Da darf ja dann auch mal der in oder andere brauchbare Film dabei abfallen. Dann sag mir bitte, wer der deutsche Scorsese, Paul Thomas Anderson, Joel Coen, Robert Altman, Terrence Malick, David Lynch, Christopher Nolan, Tim Burton, Quentin Tarantino, Ridley Scott, Michael Mann, Woody Allen bzw. die deutsche Kathryn Bigelow oder Sofia Coppola ist...

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Antwort von blowup:

U.S. Produktionen haben selten reale Farben, es wird gegradet bis die Augen bluten.
Das ist gerade eines der Elemente, was die Emotionen hervorbringt.
. Habe gerade die Diskussion verfolgt und gedacht, was das für ein interessantes Thema ist und wieviele Facetten das hat. Dann bin ich bei dem Satz oben stehengeblieben und dachte: Könnte das nicht der zentrale Unterschied sein?

Deutsche machen Filme aus unterschiedlichen Gründen. Amis machen Filme, um Emotionen hervorzubringen (weil man nur damit richtig Geld verdient). Und dem Ziel wird ALLES kompromisslos untergeordnet. Da gibt es keine faulen Kompromisse, weil: No Emotions - no Profit. Gnadenlos!

Wie sagt man zu Hollywood? Die TRAUMFABRIK. Für Träume bezahlen die Menschen Geld, so verdient man.

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Antwort von EnricoPerei:

So ist es, zunächst müsste man mal einen Helmut Dietl und einen Patrick Süskind als Autoren finden, dann einen Regisseur wie Dietl und dann Darsteller wie Helmut Fischer, Franz Xaver Kroetz, Dieter Hildebrandt, Ruth Maria Kubitschek, Senta Berger, Mario Adorf, Boy Gobert, Fritz Muliar, Harald Leipnitz, Karl Obermayr, Rudolf Wessely u.a.m. und dann noch jemand wie Konstantin Wecker, der die Musik komponiert. Ich dachte wir wollten eben nicht "deutschen Kunstfilm" machen ...

dafür wäre dann wohl eher diese Truppe geeignet :
Wolfgang Petersen
Michael Ballhaus
Roland Emmerich
Armin Müller Stahl
Udo Kier
Bernd Eichinger
Hans Zimmer
Jürgen Prochnow

und natürlich meine wenigkeit... (;


Ich habe bestimmt einige vergessen, und deutschstämmige wie z.B. Sandra Bullock rausgelassen, aber es ist nicht ohne Grund, warum diese Leute es zu Internationalem Erfolg geschafft haben.
Ausserdem, wer sagt denn, daß ein deutscher Film nur mit deutschen vor und hinter der Kamera und nur auf deutsch gedreht werden muß?!

Zum "Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch":
Ich bin selbst oft nicht begeistert von Inhaltsleeren Scripts aber die meisten Erfolgreichen (und das ist es ja, worüber wir hier sprechen) Filme (=Blockbuster) haben eine Story, die kann man in 3 Sätzen oder weniger zusammenfassen.
Das nennt man dann einen Pitch für Erfolg...

Der Rest ist pures Spektakel.
Und genau das ist es, was man sich von einem entspannenden Kinoabend erhofft...der die Kasse klingen läßt...

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Antwort von Starshine Pictures:

Ganz zufällig gibt es heut einen Artikel auf nofilmschool.com der einiges an erhellenden Aha-Momenten zu dem Thema bringt. Da wird der Film "Blue Valentine" auseinander genommen. Und es ist schon sagenhaft wie der Regisseur Derek Cianfrance seine beiden Hauptdarsteller quält. In dem Film geht es um das Entstehen und den Zerfall einer Liebe, was in Zeitsprüngen parallel erzählt wird. Die Schauspielleistung ist grösstenteils improvisiert, und wirkt daher kaum "gespielt". Ich glaube auch nicht dass ein deutscher Regisseur auf die Idee kommen würde, seine Hauptdarsteller zu zwingen, gemeinsam wie ein Ehepaar einen Monat lang in einem Haus zusammen zu leben, inklusive gefaketen Weihnachten und Geburtstagsfeiern. Und das alles nur damit sie lernen, sich und ihren Alltag zu hassen. Wirklich bemerkenswert.

Hier der Link:
http://nofilmschool.com/2014/08/blue-va ... tic-films/



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von 7River:

Helmut Fischer, Mario Adorf, Senta Berger... Schon klar, ist die Die-früher-war-alles-besser-Schiene und heute ist alles nur scheiße. Ist das jetzt Nostalgie? Mal 'n Tipp: Schau Dir mal die "Alten Schinken" mit heutigen Augen an, ob die auch noch so sind, wie Du sie in Erinnerung hattest. Bitte nicht falsch verstehen, ich schau mir auch gerne ältere Filme an. Z.b. "Die Zeitmaschine" von 1960 mit Rod Taylor gehört zu meinen Lieblingsfilmen.

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Antwort von Frank Glencairn:

Hier wird so getan, als ob in USA nur geniale Filme gemacht werden... Ansonsten ist die große Masse der Produktionen einfach nur Schrott. ... Aber selbst die sehen besser und professioneller aus als das meiste was hier gemacht wird, einfach weil die einen ganz anderen Industriestandard haben, was filmemachen betrifft, als wir, und ja, das durchschnittlich Budget hat natürlich auch was damit zu tun.

Wir haben hier genauso gute - wenn nicht bessere - Leute in jedem Department, die es jederzeit mit den Amis aufnehmen könnten, wenn man sie nicht ständig ausbremsen würde.

In Schland gibt es meiner Meinung nach folgende "Bremsen"

1. Story/Drehbuch

2. wenn wir schon mal ein brillantes Drehbuch haben, wird es:
a) nicht gefördert oder finanziert
b) von Redakteuren und Sendern bis zur Unkenntlichkeit verflacht, aufgehellt und verstümmelt.
c) mit "berühmten" aber unpassenden/unfähigen Schauspielern, DPs und Regisseuren besetzt.


.. und danach hießt es: "haben wir's doch gewußt, sowas will hier keiner sehen" und dann wird wieder Pilcher gedreht.

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Antwort von ffm:

Ein schönes Zitat: "Wer sich nur mit Film auskennt, kennt sich auch damit nicht aus."

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Antwort von ffm:

Man liest eher den "Kameramann" als "groove", "de-bug" (eingestellt mittlerweile) oder auch "tomtom".

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Antwort von Benutzername:

Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme?

na, weil fürs fernseh produziert wird und nicht für kino, welches es ja nicht gibt, und deutsches fernseh müll ist, zu 99%. ich habe gesprochen. außerdem lassen diese deppen mich nicht ran. dann würde sich alles zum guten, äm, ich meine zum kino wenden.

früher war alles besser. ich denke nur an "angst essen seele(na gomez) auf"
und noch ein paar gute alte filme, die wirklich gut sind. hier wird kein regisseur gefördert, der eine eigene stimme hat. was für ein lächerlicher verein die deutsche filmlandschaft ist. ein riesen haufen kacke.

sich darüber gedanken zu machen wäre so, also würde man vor einem hundehaufen stehen und sich fragen, warum der so stinkt. oh man, ich zieh mal weiter, als mich mit so einem haufen schei*e zu beschäftigen. wer kommt? ich geh ein trinken.

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Antwort von beiti:

Kann die Diskussion hier überhaupt nicht nachvollziehen. Hier wird so getan, als ob in USA nur geniale Filme gemacht werden, dabei wird dort lediglich eine Unmenge mehr produziert. Da darf ja dann auch mal der in oder andere brauchbare Film dabei abfallen. Ansonsten ist die große Masse der Produktionen einfach nur Schrott. Sehe ich genauso. Die angebliche Überlegenheit der Hollywood-Produktionen ist ein populärer Irrtum - wie so viele andere.
Wenn man sich z. B. am Samstagnachmittag auf zweitklassigen Privatsendern die amerikanischen Genre-Fernsehfilme anschaut, kommt man von der "Hollywood macht alles besser"-Schiene ganz schnell weg. Die sind oft so einfallslos und mit so dümmlichen Dialogen garniert, dass man nur erschaudern kann.
In Deutschland wird viel Mist produziert, aber in Amerika eben auch.
Vieles was an deutschen Produktionen nervt, kommt doch ursprünglich von dort. Klischeehafte Handlungen aus dem Drehbuchbaukasten bis zum Erbrechen wieder und wieder in Neuproduktionen verpackt, obwohl es immer dasselbe ist - genau das ist im Wesentlichen eine Erfindung Hollywoods. Gerade die "Drehbuchbaukästen" sind ein großes Übel und haben z. T. auch zum Niedergang des Kinofilms der letzten Jahre beigetragen. Da wird den Autoren allen Ernstes gesagt, auf Seite 5 des Drehbuchs müsse die Hauptfigur einem Mentor begegnen, auf Seite 17 müsse er eine große Entscheidung treffen usw. Kein Wunder, dass sich viele Filme - besonders innerhalb eines Genres - so gleichen.
Den einzigen Unterschied erkenne ich im Budget. Da wird halt mehr geklotzt. Aber wer das sich für Deutschland wünscht, veräppelt sich doch selber. Ein schrottiger Film wird doch nicht besser, nur weil er aufwändiger hergestellt ist. Außerdem fließt in Hollywood längst nicht das ganze Geld in bessere Ausstattung und Drehbucharbeit. Sehr viel geht in die absurd hohen Gagen der "Stars", von deren Namen man sich mehr Erfolg an den Kinokassen erhofft. Ob das unterm Strich funktioniert, ist durchaus umstritten.
Unumstritten ist, dass der Star-Wahn schon so einige Fehlbesetzungen hervorgebracht hat.
Was hier an ausländischen Filmen zu sehen ist, sind ja in der Regel nur die Kassenerfolge. Ansonsten gibt's auch dort sicherlich einen Großteil an völlig schlechten und belanglosen Produktionen, von denen man hier halt nichts mitbekommt. Umso erschreckender ist die Auswahl amerikanischer Filme, die bei uns im Kino laufen. Die meisten sind hirnlose Actionkracher und "Romantic Comedy" von der Stange: Hat man einen davon gesehen, kennt man alle.
Das heutige amerikanische Kino ist stark geprägt von ekligem Hyper-Patriotismus, stumpfsinnigem "Gut gegen Böse" und der Überzeugung, Probleme könne man am besten mit Gewalt lösen. So manche Denke, die in den Filmen transportiert wird, kommt mitten aus der amerikanischen Gesellschaft - man denke nur das altertümliche Strafrecht, das immer noch auf dem Sühneprinzip aufbaut, von dem wir in Europa (mit Erfolg) immer mehr abgekommen sind. Auch einige der vielgelobten Serien der letzten Jahre leiden an diesen fragwürdigen Prinzipien; wie da mit der Ausübung staatlicher Gewalt umgegangen wird, ist erschreckend - und bestimmt kein gutes Vorbild.
Gute amerikanische Filme und Serien, die feiner gezeichnete Charaktere und vielschichtigere Handlungsstränge haben, gibt es auch. Aber die muss man in der großen Masse erst mal finden.
Mag ja sein, dass auch einfacher gestrickte Zuschauer in Deutschland auf die Rezepte der Art "Der Gute muss den Bösen besiegen, egal mit welchen Mitteln" abfahren. Das mag dann auch in einzelnen Fällen die Besucherzahlen erhöhen. Aber ist das ein Qualitätsbeweis für diese Filme? Wollen wir da hin? Wollen wir, dass unser Tatort-Kommisar im Stil von Jack Bauer seine Verdächtigen foltert und dies mit der nationalen Sicherheit rechtfertigt?

Kassenerfolg ist sicherlich wichtig für den langfristigen Erfolg von Filmen, aber ein bisschen Hirn sollte trotzdem noch drinstecken - und man sollte sich als Filmemacher auch fragen, was eine bestimmte Art von Filmen mit den Zuschauern langfristig macht. Wenn diese Denke "typisch deutsch" ist, dann stehe ich dazu. Wobei das auch wieder ein populärer Irrtum sein könnte, da es auch genug amerikanische Filmemacher mit Prinzipien gibt.
Wenn wir nur noch auf den Kassenerfolg schauen, könnten wir auch die Mehzahl unserer Zeitungen einstampfen und alle nur noch die "Bild" lesen, und statt der Tagesschau schauen wir dann alle die "RTL II News".
Aber wenn man in Deutschland mehr innovativ wäre, würde das vermutlich auch nicht ankommen, da es dann nicht "amerikanisch" genug wäre. Das ist ja das Komische: man beklagt sich über die mangelnde Qualität deutscher Produktionen und will sie im Grunde genommen "amerikanischer" haben, weil das nunmal der Geschmack ist, der uns am meisten prägt. Das ist vielleicht die Tragik in Deutschland.

Als ich das erste Mal in den USA war, bin ich ein paar Stunden lang mit dem Mietwagen durch Wohngegenden gefahren und konnte es kaum glauben: Da sieht alles aus wie in den Filmen, die mich seit meiner Kindheit begleiten! Nach zwei, drei Städten hatte ich allerdings das Gefühl, alles gesehen zu haben. Die meisten amerikanischen Städte sehen sich doch sehr ähnlich. Alles, was zunächst besonders aussah, war dann schon normal für mich.
Später habe ich mich mit einem Amerikaner unterhalten, der schon öfter in Deutschland herumgereist war. Der sagte mir, was ihm an Deutschland so gefalle, sei die Tatsache, dass hier alle Orte gleich aussehen - während doch in Amerika jede Stadt völlig anders sei.
Das hat mir ein bisschen die Augen geöffnet für Sichtweisen. Vieles, was deutsche Zuschauer an amerikanischen Filmen interessant finden, fällt den amerikanischen Zuschauern vielleicht gar nicht auf, weil es zu ihrer Lebensnormalität gehört.
Wäre mal interessant, eine amerikanische Serie komplett in Deutschland zu drehen. Das wäre für die Amis ein ganz neuer Look. ;)

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Antwort von iasi:

Die simple Frage ist jedoch:
Wo sind die deutschen Produktionen geblieben, die sich aus der Masse abheben und auch international Beachtung finden?

Nicht mal mehr auf Festivals ist der deutsche Film so vertreten, wie früher einmal.

Selbst eine ambitionierte Produktion wie "Der Medicus" findet kaum Beachtung:
http://boxofficemojo.com/movies/intl/?p ... CUSTHEPH01

Wenn nun sogar ein Emmerich als Aushängeschild für den deutschen Film betrachtet wird, dann ist doch wirklich viel im Argen. Und dabei geht es mir gar nicht um die Qualität von Emmerichs Filmen - er dreht aber eben schlicht und einfach keine deutschen Filme.

Wo sind die die deutschen Produktionen - bitte empfehlt mir doch mal welche - aber eben bitte nicht Schenkelklopferkomödien, das übliche 2.Weltkrieg/3.Reich-Drama oder Mitleidsdramen - ach ja - und bitte szenische Filme.
Ich schaue mir die Kinostarts an und werde nicht fündig.

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Antwort von Jott:

Wir haben's doch von dir gelernt: liegt an der Alexa. Mit RED-Kameras wäre alles anders.

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Antwort von Yaso:

Machen wir es doch mal ganz konkret. 15 Filme sind momentan in der Auswahl für deutschen Oscar-Beitrag:

DIE ANDERE HEIMAT
DIE GELIEBTEN SCHWESTERN
FINSTERWORLD
HANNAS REISE
IM WEISSEN RÖSSL
KREUZWEG
LAUF JUNGE LAUF
DER LETZTE MENSCH
STEREO
WESTEN
WIR SIND DIE NEUEN
WHO AM I
WOLFSKINDER
ZEIT DER KANNIBALEN
ZWISCHEN WELTEN

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Antwort von cantsin:

Wo sind die die deutschen Produktionen - bitte empfehlt mir doch mal welche - aber eben bitte nicht Schenkelklopferkomödien, das übliche 2.Weltkrieg/3.Reich-Drama oder Mitleidsdramen - ach ja - und bitte szenische Filme.
Ich schaue mir die Kinostarts an und werde nicht fündig. Alle Filme von Christian Petzold (besonders "Jerichow" und "Barbara"), die vielleicht nicht in Deutschland, aber in Frankreich oder hier in den Niederlanden wochen- oder sogar monatelang in den Kinos laufen. Alle Filme von Hans-Christian Schmid, zuletzt "Sturm". Alle Filme von Andreas Dresen.

Kleinere Produktionen: "Finsterworld", "Die Kriegerin", "Umsonst", "Oh Boy".

Wenn wir Deutschland und Österreich mal als einen Sprachraum betrachten, die absolut großartige "Paradies"-Trilogie ("Glaube", "Liebe", "Hoffnung") von Ulrich Seidl. Und noch deutsch-schweizerische Koproduktionen dazu: "Die innere Zone", sogar ein echter Genrefilm.

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Antwort von beiti:

Wo sind die die deutschen Produktionen - bitte empfehlt mir doch mal welche - aber eben bitte nicht Schenkelklopferkomödien, das übliche 2.Weltkrieg/3.Reich-Drama oder Mitleidsdramen - ach ja - und bitte szenische Filme. Wenn Du alle Genres ausschließst, bleibt nichts übrig. Und ich weiß natürlich nicht, wo Deine Grenze für "Schenkelklopferkomödie" liegt.
Hier einige Filme der letzten Jahre, die mir persönlich gut gefallen haben, unabhängig vom Genre:

Wir sind die Neuen
Intelligente Komödie, orientiert an einer deutschen Realität mit einem ganz ungewohnten Generationenkonflikt, natürlich mit reichlich überzeichneten Figuren. Der an lehrbuchgerechte Drehbücher gewohnte Zuschauer würde vielleicht sagen: Es fehlte ein dritter Akt (d. h. das Ende kommt etwas plötzlich, und es sind noch Fragen offen).

Banklady
Verfilmung einer Geschichte aus der frühen Bundesrepublik mit sehr interessanten Charakteren. Nicht ohne Längen, aber im Ganzen doch stimmig.

Fack ju Goethe
Okay, das fällt wahrscheinlich unter "Schenkelklopfer". Aber nur weil ein Film erfolgreich ist, muss er noch lange nicht schlecht sein. Ich finde da drin eine Menge Originelles. Allein schon Uschi Glas war den Kinobesuch wert.

Exit Marrakesch
Typisches Beispiel für einen Film, der wenig Gewicht auf die Handlung legt und dafür umso mehr auf die Figuren und ihre Beziehungen. Leider auch ein Beispiel, das vielen nicht gefällt, weil sie mit falscher Erwartungshaltung ins Kino gehen.

Sein letztes Rennen
Ein toller Dieter Hallervorden in einem herausragenden Film. Einer meiner Top-Favoriten der letzten Jahre überhaupt. Eine anrührende Geschichte, verbunden mit einer Portion Sozialkritik (Zustände in Seniorenheimen).

Hotel Lux
Jürgen Vogel und Bully Herbig landen auf der Flucht vor den Nazis in Moskau. Der Film wurde von der Kritik ziemlich runtergemacht. Ich fand ihn trotzdem gut.

Dreiviertelmond
Elmar Wepper als kauziger Taxifahrer muss sich um ein türkisches Mädchen kümmern. Witzig, anrührend und mit erstaunlich wenigen Klischees. Nur den fränkischen Dialekt nehme ich Elmar Wepper nicht ab.

Sommer in Orange
Hippie-Kommune zieht in oberbayerisches Dorf, und die Kinder sind hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Für mich auch eines der deutschsprachigen Film-Highlights der letzten Jahre.

Almanya - Willkommen in Deutschland
Liebevoller wurde die Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Deutschland noch nie erzählt.

Groupies bleiben nicht zum Frühstück
Ja, okay, wieder etwas stärker an amerikanischen Komödien orientiert. Aber trotzdem einfallsreich und unterhaltsam. Neben dem Drehbuch sind für solche Komödien auch die Darsteller ganz entscheidend, und die sind hier spitze.

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Antwort von iasi:

Machen wir es doch mal ganz konkret. 15 Filme sind momentan in der Auswahl für deutschen Oscar-Beitrag:

DIE ANDERE HEIMAT ja - Teil 3 - ein Alterswerk. Das hat man dem Reitz gegönnt.
2013
DIE GELIEBTEN SCHWESTERN "... ziemlich altmodisch wirkenden Historiendramas, das sich manchmal wie eine Seifenoper spielt, in der die Figuren einfach nur bessere Manieren haben" The Hollywood Reporter

Wichtiger aber ist für mich die Frage:
Was will mir dieser Film sagen?


FINSTERWORLD - 2013
HANNAS REISE - Komödie
IM WEISSEN RÖSSL - seichte Komödie

KREUZWEG - kann ich nicht einschätzen

LAUF JUNGE LAUF - und wieder eine Romanverfilmung zum 3.Reich - DAS GROßE HEFT

DER LETZTE MENSCH - ein mit Adorf verfilmter Roman

STEREO - kann ich nicht einschätzen

WESTEN - kann ich nicht einschätzen - der Trailer ist aber eher mau.

WIR SIND DIE NEUEN - seichte Komödie

WHO AM I - das könnte was sein, wenn nicht nur Klischees bedient werden

WOLFSKINDER - 2013 - das ist dann Nr.3 in der Liste der Filme mit Kinder in der schlimmen Weltkriegszeit

ZEIT DER KANNIBALEN - ja - klingt interessant

ZWISCHEN WELTEN - auch hier hat man das Gefühl, dass jemand etwas zu sagen hat. Wieviele Klischees dabei verbraten werden, muss sich aber wie bei ZEIT DER KANNIBALEN und WHO AM I erst noch zeigen.


Welches sind denn nun DIE deutschen Filme des Jahres?
Ich hab nicht das Gefühl, dass hier ein Oscar-Kandidat dabei ist.

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Antwort von iasi:

Wo sind die die deutschen Produktionen - bitte empfehlt mir doch mal welche - aber eben bitte nicht Schenkelklopferkomödien, das übliche 2.Weltkrieg/3.Reich-Drama oder Mitleidsdramen - ach ja - und bitte szenische Filme. Wenn Du alle Genres ausschließst, bleibt nichts übrig. Und ich weiß natürlich nicht, wo Deine Grenze für "Schenkelklopferkomödie" liegt.
Hier einige Filme der letzten Jahre, die mir persönlich gut gefallen haben, unabhängig vom Genre:

Wir sind die Neuen
Intelligente Komödie, orientiert an einer deutschen Realität mit einem ganz ungewohnten Generationenkonflikt, natürlich mit reichlich überzeichneten Figuren. Der an lehrbuchgerechte Drehbücher gewohnte Zuschauer würde vielleicht sagen: Es fehlte ein dritter Akt (d. h. das Ende kommt etwas plötzlich, und es sind noch Fragen offen).

Banklady
Verfilmung einer Geschichte aus der frühen Bundesrepublik mit sehr interessanten Charakteren. Nicht ohne Längen, aber im Ganzen doch stimmig.

Fack ju Goethe
Okay, das fällt wahrscheinlich unter "Schenkelklopfer". Aber nur weil ein Film erfolgreich ist, muss er noch lange nicht schlecht sein. Ich finde da drin eine Menge Originelles. Allein schon Uschi Glas war den Kinobesuch wert.

Exit Marrakesch
Typisches Beispiel für einen Film, der wenig Gewicht auf die Handlung legt und dafür umso mehr auf die Figuren und ihre Beziehungen. Leider auch ein Beispiel, das vielen nicht gefällt, weil sie mit falscher Erwartungshaltung ins Kino gehen.

Sein letztes Rennen
Ein toller Dieter Hallervorden in einem herausragenden Film. Einer meiner Top-Favoriten der letzten Jahre überhaupt. Eine anrührende Geschichte, verbunden mit einer Portion Sozialkritik (Zustände in Seniorenheimen).

Hotel Lux
Jürgen Vogel und Bully Herbig landen auf der Flucht vor den Nazis in Moskau. Der Film wurde von der Kritik ziemlich runtergemacht. Ich fand ihn trotzdem gut.

Dreiviertelmond
Elmar Wepper als kauziger Taxifahrer muss sich um ein türkisches Mädchen kümmern. Witzig, anrührend und mit erstaunlich wenigen Klischees. Nur den fränkischen Dialekt nehme ich Elmar Wepper nicht ab.

Sommer in Orange
Hippie-Kommune zieht in oberbayerisches Dorf, und die Kinder sind hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Für mich auch eines der deutschsprachigen Film-Highlights der letzten Jahre.

Almanya - Willkommen in Deutschland
Liebevoller wurde die Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Deutschland noch nie erzählt.

Groupies bleiben nicht zum Frühstück
Ja, okay, wieder etwas stärker an amerikanischen Komödien orientiert. Aber trotzdem einfallsreich und unterhaltsam. Neben dem Drehbuch sind für solche Komödien auch die Darsteller ganz entscheidend, und die sind hier spitze. Ja - gegen Unterhaltung ist ja nichts zu sagen - das darf und soll es auch geben.
Fack ju Goethe funktioniert doch vor allem, weil er so primitiv gestrickt ist. Da schießt er auf die Gören - hahaha - Schenkelklopfer. Aber mehr ist es eben auch nicht. Mehr will der Film auch nicht sein - und daher ist es OK.

Aber etwas mehr, als reine Unterhaltung und Komödie erhoffe ich mir vom deutschen Film eben doch.
Nimm Sommer in Orange:
Hier hätte es sich doch angeboten, mal den Wandel bei den Moralvorstellungen zu beleuchten und eben auch mal kritisch nachzubohren. Zumal sich eben auch ein Bezug zur heutigen Zeit aufdrängt.
Aber nichts davon wird in diesem Film genutzt und was man bekommt ist eine seichte Komödie.

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Antwort von iasi:

Wir haben's doch von dir gelernt: liegt an der Alexa. Mit RED-Kameras wäre alles anders. Mit dem Leseverstehen hapert es bei dir wohl noch ein wenig.
So einen Blödsinn hab ich jedenfalls nicht verzapft.

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Antwort von Yaso:

KREUZWEG ist für mich die einzige Wahl. WHO AM I könnte interessant werden, wenn er sich in der entscheidenden Wendung nicht bei FIGHT CLUB bedient (der Filmtitel ist prinzipiell verdächtig).

WIR SIND DIE NEUEN war unglaublich unterhaltsam und auf allen Ebenen sehr gut gemacht, ist für mich aber einfach kein Kinofilm.

Die anderen Filme finde ich entweder nicht interessant genug oder tendenziell verbesserungswürdig (Konzept oder Drehbuch). Sie sind schon alle gut gemacht, sogar die seichten Komödien, aber keine Oscar-Kandidaten.

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Antwort von Jensli:

Nicht zu vergessen (u.a.) "Wer früher stirbt, ist länger tot", "Lola rennt", "Soul Kitxxen", die meisten Filme mit Jürgen Vogel, etc. ach, die Liste ist lang. So was läuft aber nur im kleinen, meist kommunal geförderten Programmkino. Und dass Woody Allen kein Deutscher ist, ist nur ein dummer Zufall...

(Kitxxen wird vom Spamfilter nicht durchgelassen - selbst die Forensoftware ist deutschem Kino gegenüber feindlich eingestellt...

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Antwort von Maximus63:

Es sind nicht die Drehbücher, nicht die Regisseure, nicht das Licht oder die Location. Am Know How liegt es ebenfalls nicht, dass der deutsche Film immer die gleiche Schiene fährt. Geld wäre auch genug da. Und in Sachen SFX sind wir auch nicht hinterm Mond. Sie Eröffnungssequenz von Traumschiff. Es sind immer die Entscheider auf allen Ebenen. Ein gutes Drehbuch wird so lange zerredet und umgeschrieben, bis es richtig Scheiße ist. Und dann wird es verfilmt.

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Antwort von Siegfried Zenke:

Na ja, dann will ich auch noch mal meinen Senf dazu schreiben:

Ich finde keinen deutschen Filmchauspieler der nur ansatzweise das Charisma von z.B. Nick Nolte, Steve Mc Queen, Gregory Peck, Burt Lancaster, Johnny Depp, Russell Crow, Robert de Niro usw. hat. Diesen Leuten nimmt man einfach ihre Rolle ab! (na ja meistens).

Im deetschen Fernsehen sind zudem immer wieder die gleichen (schlechten) und abgenutzten Schauspieler zu sehen. Warum gibt man nicht anderen unbekannten) eine Chance?

Gruß
Siggi

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Antwort von Maximus63:

Die Unbekannten haben meist keine guten Agenturen. Beispiel Christine Neubauer. In unzähligen Filmen ist ihr talentfreies " Spiel " zu bewundern. Was ich mich frage, warum haben wir nicht mehr Schwarze Schauspieler. Und was ich mich frage, warum können wir keine Noir Filme machen. Die Location hier wäre perfekt.

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Antwort von Skeptiker:

Ich finde keinen deutschen Filmchauspieler der nur ansatzweise das Charisma von z.B. Nick Nolte, Steve Mc Queen, Gregory Peck, Burt Lancaster, Johnny Depp, Russell Crow, Robert de Niro usw. hat. Diesen Leuten nimmt man einfach ihre Rolle ab! (na ja meistens).i Ich habe die Beiträge bis hierher noch nicht gelesen (möchte es nachholen). Aber hat jemand schon Henning Baum aus 'Der letzte Bulle' erwähnt?
Der verbrät all sein Charisma und Talent in dieser Krimi-Serie und hätte doch das Zeug dazu, echte Kino-Filmrollen zu tragen, wenn sie denn geschrieben und realisiert würden. Das ist jedenfalls mein Eindruck.

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Antwort von cantsin:

Ich finde keinen deutschen Filmchauspieler der nur ansatzweise das Charisma von z.B. Nick Nolte, Steve Mc Queen, Gregory Peck, Burt Lancaster, Johnny Depp, Russell Crow, Robert de Niro usw. hat. Es gibt großartige deutsche Filmschauspieler: Udo Kier, Manfred Zapatka, Michael Gwisdek, Mišel Matičević, Birol Ünel, Jürgen Vogel, Daniel Brühl, Christoph Waltz, Thomas Kretschmann, Bruno Ganz, Hanns Zischler, August Diehl, Armin Müller-Stahl, um mal wie Du bei den Männern zu bleiben. Viele von denen haben auch international unter Regisseuren wie Lars von Trier, Tarantino, Spielberg, Jarmusch, Polanski, Paul Greengrass und Jonathan Demme gedreht.

EDIT: Das Problem, ist, dass das deutsche Publikum lieber Provinzschauspieler und Knattermimen mag. Die echten Publikumslieblinge waren immer Schauspieler wie Rühmann, Horst Buchholz, Til Schweiger. In diesem Thread hier gibt's ja auch wieder genügend Beispiele dafür, dass die Wahrnehmungen von 'gutem Film' und 'guten Schauspielern' deutschlandintern und international ziemlich auseinanderdriften, weshalb viele der o.g. Schauspieler in D auch wenig bekannt sind.

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Antwort von Maximus63:

Habe gelesen, dass Henning Baum jetzt Kinofilme machen will. Ich hoffe nur, man lässt ihm freie Hand.

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Antwort von iasi:

Nicht zu vergessen (u.a.) "Wer früher stirbt, ist länger tot", "Lola rennt", "Soul Kitxxen", die meisten Filme mit Jürgen Vogel, etc. ach, die Liste ist lang. So was läuft aber nur im kleinen, meist kommunal geförderten Programmkino. Und dass Woody Allen kein Deutscher ist, ist nur ein dummer Zufall...

(Kitxxen wird vom Spamfilter nicht durchgelassen - selbst die Forensoftware ist deutschem Kino gegenüber feindlich eingestellt... Niemand sagt, dass es früher keine herausragenden Filme aus D gegeben hätte.
Aber aktuell ist es beschämend, was geboten wird. Man muss ja nicht mit den USA vergleichen, aber selbst im Vergleich zu anderen EU-Ländern ist es aktuell ein Trauerspiel.

Ich kenne keine Produktion - weder Kino noch TV - die wirklich herausstechen würde und außerhalb von D und A ähnliche Beachtung finden würde, wie anderen europäischen Produktionen.

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Antwort von iasi:

Na ja, dann will ich auch noch mal meinen Senf dazu schreiben:

Ich finde keinen deutschen Filmchauspieler der nur ansatzweise das Charisma von z.B. Nick Nolte, Steve Mc Queen, Gregory Peck, Burt Lancaster, Johnny Depp, Russell Crow, Robert de Niro usw. hat. Diesen Leuten nimmt man einfach ihre Rolle ab! (na ja meistens).

Im deetschen Fernsehen sind zudem immer wieder die gleichen (schlechten) und abgenutzten Schauspieler zu sehen. Warum gibt man nicht anderen unbekannten) eine Chance?

Gruß
Siggi nein - da muss ich widersprechen.
Es gibt sehr viele deutsche Schauspieler, die mich ebenso in den Bann ziehen, wie US-Stars ... Es fehlt an Rollen und Produktionen, die es ihnen möglich machen zu zeigen, was sie können.

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Antwort von Siegfried Zenke:

Ich korrigiere mich,

es gibt gute deutsche Schauspieler, mir fällt da gerade Gerd Fröbe ein oder Gunter Lamprecht oder auch Götz George...
Habe gerade fern gesehen: "Wir kaufen einen Zoo": Charaktere finde ich authentisch, Story langweilig, dann umgeschaltet auf Tatort: Langweilig, Ausleuchtung immer flach und hell, Kommissar (weiß nicht den Namen des Darstellers): eher ein Versicherungsvertretertyp... dann wieder umgeschaltet: Willander (schwedisch/deutsche Serie): Kommissar stark (ihm nimmt man die Rolle ab) und auch Nebenfiguren gut besetzt. Europäer können es also auch!

Nebenbei: Habe mal beim Tatort als Statist mitgewirkt. Ansage: Geht mal von da nach da... Gerade auf die Nebenrollen und Statisten, habe ich den Eindruck, legen die Amerikaner viel größeren Wert als bei uns.

Gruß
Siggi

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Antwort von dirkus:

Also ich habe schon einige Drehbücher bekommen, die ziemlich gut waren. (Zumindest, was die Idee angeht).

Leider fehlte es bei mir immer an der Möglichkeit zur Umsetzung.

Wie ist das bei euch:

Bekommt ihr auch Drehbücher zugeschickt, oder habt ihr eigene Ideen, die ihr versucht umzusetzen?

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Antwort von jk86:

Die Wallander-Filme, Game of Thrones, Das Boot, Die Blechtrommel... sind alles Literatur-Verfilmungen. Ebenso gibt es gute Verfilmungen von Comics, z.B. die jüngeren Batman-Filme, Persepolis, oder bekannte Sagen und Märchen. Da haben die Schriftsteller Jahre und Jahrzehnte dran gearbeitet und es hat sich durch ihre Popularität ein Mythos drum entwickelt, zusammen mit einer Fanbase. Vielleicht ist das mit Teil des Problems, dass Drehbuchautoren unter dem zeitlichen Druck stehen, den Romanautoren nicht haben. Vielleicht will man einfach in eine Story, die noch unbekannt ist und keine Fanbase hat, nicht zuviel Geld investieren. Man braucht ja auch das simple Tagesgeschäft mit Schrottsendungen zur Hauptinvestition und Erhaltung des Arbeitsplatzes. Und umgekehrt, man will die Fanbase nicht vergraulen, also setzt man das Niveau hoch an.

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Antwort von iasi:

Klar muss man mit billigen Kochsendungen die Sendezeit füllen und auch mal einen reinen Unterhaltungsabend hinlegen - aber eben doch nicht nur.

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Antwort von Jott:

Es gibt da noch diesen geheimen Trick: Fernseher ausschalten. Man kann sich durchaus auch anders unterhalten. Lesen zum Beispiel ist Kino im Kopf, da hat man ganz alleine unter Kontrolle, wie's aussieht!

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Antwort von Bommi:

Es gibt da noch diesen geheimen Trick: Fernseher ausschalten. Man kann sich durchaus auch anders unterhalten. Lesen zum Beispiel ist Kino im Kopf, da hat man ganz alleine unter Kontrolle, wie's aussieht! Psst. Das darfst du doch nicht laut sagen! Du stürzt damit eine Multi-Milliarden-Industrie in den Abgrund.

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Antwort von Bommi:

Also ich habe schon einige Drehbücher bekommen, die ziemlich gut waren. (Zumindest, was die Idee angeht).

Leider fehlte es bei mir immer an der Möglichkeit zur Umsetzung. In welchem Rahmen denn? Und was war der Grund für die mangelnde Möglichkeit?

Wenn man z.B. auf eine Kooperation mit den Öffentlich-Rechtlichen abonniert ist, sind die Chancen immer gering. Aber im Low-Budget-Rahmen lässt sich doch eigentlich immer was regeln.

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Antwort von Natalie:

Hab beobachtet dass viele aktuelle deutsche Produktionen auf Filmmusik setzen, was früher eher selten war - nur blöd , wenn die Einspieler so gezwungen aufgesetzt wirken, so unbeholfen eingemischt - na egal, fällt mir nur alle naselang auf ...

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Antwort von Maximus63:

" Der letzte Bulle " wurde nur deswegen gemacht, weil man nach einer Möglichkeit gesucht hat, die coole Musik der 80 er unterzubringen.

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Antwort von 7River:

Gibt es nicht auch einen typisch französischen Film? Die zeichnen sich ja u. a. durch überspitzten Humor aus. Ich meine jetzt nicht solche wie "High Lane" und "High Tension".

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Antwort von Natalie:

willkommen bei den sch'tis

....

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Antwort von Maximus63:

" Ziemlich beste Freunde "

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Antwort von EnricoPerei:

Gibt es nicht auch einen typisch französischen Film? Die zeichnen sich ja u. a. durch überspitzten Humor aus. Ich meine jetzt nicht solche wie "High Lane" und "High Tension". Allerdings.
In ziemlich jedem Land sind bestimmte Charakteristika an Film/Tv Produktionen erkennbar.

Das ganze hat nunmal auch eine sehr gesellschaftlich soziale Komponente, die durch Mentalität, Kultur etc. geprägt ist.

Dennoch, scheinen bestimmte Aspekte so sehr Grenz-/Kulturübergreifend zu funktionieren, daß diese Filme international sehr erfolgreich sind.

Diese sind häufigst US amerikanisch.
Werbebudgets und international arbeitende Studio- und Kinobetreiber aus den USA haben durchaus ihren Anteil am sichern des Erfolgs, aber sind nicht die alleinigen Gründe.

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Antwort von 7River:

Genau das meinte ich ;-) Das viel mir schon öfters auf z. B. beim Fern sehen mit Bekannten, beim Umschalten meistens. Da vielen dann Kommentare wie etwa "das kann nur ein französischer Film sein".

Und so hat jedes Land, denke ich mal, seine ganz eigenen typischen Filme.

Natürlich gibt es auch in jedem Land diese Filme, die "internationale Qualität" haben, wie etwa der norwegische Teenie-Horror "Cold Prey".

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Antwort von Mr.BBling:

Moinsen!

Gestern kam auf sky ein deutscher Film "Rubinrot" und was soll ich sagen...man hat auf den ersten Blick gesehen das es ein deutscher Film war.

Die Schauspieler und die Kameraführung waren durchaus gut, aber die Setausleuchtung und der Ton...naja...

Die Szenen waren teilweise tot geleuchtet und irgendwie war das Sounddesign einfach Bäh...die Dialoge waren zum Teil auch einfach nur schlecht...das geht doch auch anders!

Warum holt man sich nicht einfach mal Leute von aussen? Leute die in internationalen Filmproduktionen mitgewirkt haben und neue Impulse setzen können?

Beim deutschen Film wird einfach zuviel geklüngelt und an alten Methoden festgehalten.

Hat von euch mal einer "Schutzengel" von Til Schweiger gesehen? Nicht der beste Film (bin auch kein Til Schweiger Fan), aber hier wurde zumindest versucht vom "deutschen Look" weg zu kommen. Teilweise wurde dies etwas zu sehr Übertrieben, aber der Ansatz war schon recht gut.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Wenn man Deutsche Schauspieler in einer Deutschen Location einer Hollywood Produktion sieht, sieht es auch nach Deutscher Produktion aus, erst Recht wenn auch noch die eigene Stimmen vom selben Schauspieler synchronisiert wird.

Deswegen gehe ich davon aus das alles was wir kennen und alles was wir nicht kennen diese beiden effekte hervorruft!

Ein gutes Beispiel ist ein Deutscher Film in 25x10 der an einer unbekannten Deutschen Location mit unbekannten Deutschen Schauspielern die Englisch synchronisiert werden und in M31 Lut gerendert wird gedreht wurde!

Tada fertig ist das Gefühl!

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Antwort von 7River:

"Rubinrot"...

Dagegen war "Systemfehler" aber ein recht frischer, angenehmer Film, fand ich jedenfalls ;-) Ich war doch etwas überrascht.

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Antwort von Borke:

Meist liegt es weniger an Bild und Ton, sondern am Inhalt. Es gibt eigentlich nur drei Kategorien:

1.) den gütigen Großvatercharm
2.) wir pumpen uns mit Drogen voll
3.) wir machen Klamauk und sind lustig

Dazu gesellen sich meist Fäkalsprache und Leute, die sich anschreien. Warum nicht, wenn es passt, aber in deutschen Filmen wirkt es nur plump.

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Antwort von Natalie:

Systemfehler ist schon ein guter Teene Film, meist flott geschnitten, hält sich wenig mit zur Schau gestellter Selbsterklärung auf.. Ich finde man merkt es einfach den Schauspielern an wenn sie an Ihre Grenzen kommen,.. Jürgen Vogel, geil, aber als Ex Nazi, nicht überzeugend.. Bleibtreu, spielt die Rollen die zu ihm passen,

jaja soso

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Antwort von Mr.BBling:

Systemfehler ist schon ein guter Teene Film, meist flott geschnitten, hält sich wenig mit zur Schau gestellter Selbsterklärung auf.. Ich finde man merkt es einfach den Schauspielern an wenn sie an Ihre Grenzen kommen,.. Jürgen Vogel, geil, aber als Ex Nazi, nicht überzeugend.. Bleibtreu, spielt die Rollen die zu ihm passen,

jaja soso ...und ich verstehe bis heute noch nicht warum Moritz Bleibtreu nicht in mehr internationalen Produktionen mitwirkt...für mich einer der besten deutschen Schauspieler...

Welche deutschen Schauspieler würdet ihr denn gerne in internationalen Produktionen sehen?

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Antwort von pixelschubser2006:

Ohne jetzt jedes einzelne Posting gelesen zu haben, möchte ich mal einen Einwand vorbringen: Nicht nur deutsche Filme wirken "deutsch". Speziell bei Fernsehkrimis im 90min.-Format sind sich die meisten europäischen Produktionen sehr ähnlich. Das finde ich nicht unbedingt schlecht. Ich mag den deutschen Film. Zwar erwartet man man bei deutschen Kinofilmen überwiegend Komödie, was sicherlich etwas einseitig ist, aber das könnte auch der Tatsache geschuldet sein, daß es das Publikum einfach so will.

Ehrlich gesagt sind deutsche Action- und Katastrophenfilme oft genug als B-Movie zu bewerten und entsprechen qualitativ i.d.R. dem Verursacher, da meistens als Fernsehfilm von RTL und Konsorten verbrochen. Da ist Hollywood sicherlich vielseitiger, da dort alle Genres gut vertreten sind.

An den Schauspielern liegt es nur bedingt, wenn man davon absieht, dass es in Deutschland für reine TV-Darsteller wirtschaftlich eher beschissen aussieht und selbst Tatort-Hauptdarsteller kaum reich werden. Man hat den Eindruck, dass Moderatoren in unserem Land deutlich besser dran sind. Die Top-Verdiener sowieso: An die Gagen von Jauch und Gottschalk kommen selbst die besten TV-Schauspieler mit guter Auslastung nicht dran. Sollte ienem zu denken geben!

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Antwort von jogol:

Wenn man Deutsche Schauspieler in einer Deutschen Location einer Hollywood Produktion sieht, sieht es auch nach Deutscher Produktion aus, erst Recht wenn auch noch die eigene Stimmen vom selben Schauspieler synchronisiert wird.

Deswegen gehe ich davon aus das alles was wir kennen und alles was wir nicht kennen diese beiden effekte hervorruft!

Ein gutes Beispiel ist ein Deutscher Film in 25x10 der an einer unbekannten Deutschen Location mit unbekannten Deutschen Schauspielern die Englisch synchronisiert werden und in M31 Lut gerendert wird gedreht wurde!

Tada fertig ist das Gefühl! Genau getroffen!

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Antwort von Yaso:

INGLOURIOUS BASTERDS beweist das Gegenteil.

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Antwort von pixelschubser2006:

Nö, ist es nicht. Im Gegenteil. Jedesmal, wenn Christoph Waltz im Bild ist, kam er deutsch rüber. Und das war durchaus auch so gewollt. Was auf die schauspielerische Leistung nicht den geringsten negativen Einfluss hat. Ich glaube, das liegt einfach daran, daß man eben weiß, dass er kein US-Amerikaner ist, sondern Österreicher ( was ich hinsichtlich dieses Effektes mal mit deutsch gleichsetze - man möge es mir verzeihen). Außerdem spielte er im nächsten Terentino wieder einen Deutschen - und das wieder sehr überzeugend.

Es gibt seitens der Produktion, der praktischen Umsetzung, keinen Grund, warum deutsche Regisseure, Kameraleute und Cutter keinen Mega-Blockbuster hinbekommen sollen. Zumal wenn man sich überlegt, was es mit dem Namen "Emmerich" auf sich hat. Die Locations halte ich dabei für ziemlich nebensächlich, Winnetou wurde in Jugoslawien gedreht und amerikanische Nadelwälder sehen auch nicht pauschal anders als der Schwarzwald.
Nein, es ist in erster Linie der Plott, die Story. Solange es für deutsche 1A-Action-Streifen weder eine kommerzielle Grundlage noch ein überzeugendes Drehbuch gibt, brauchen wir uns nicht zu wundern, daß nix daraus wird.
Außerdem gibt es sicherlich eine Handvoll deutschsprachiger Weltstars, die Du auch in einem Actionfilm unterbringen kannst. Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. Das war es aber auch. Du kannst jede noch so große Produktion in jeder Nebenrolle mit amerikanischen Topstars besetzen. Sorry, aber so viele Top-Schauspieler haben wir aktuell garnicht.
Ehrlich gesagt ist mir das auch scheissegal. Ich finde es aus "wissenschaftlicher" Betrachtungsweise interessant, praktisch gucke ich zu 80% nur deutsche Krimis und Fernsehfilme. Damit fühle ich mich für meinen Geschmack gut unterhalten!

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Antwort von Skeptiker:

... Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. ... Und das trotz Döaminäita-Akzent!

Aber Arnie der Einzige?
Maximilian Schell (Das Urteil von Nürnberg - übrigens auch mit William Shatner aka Captain Kirk, Das schwarze Loch) fällt mir spontan ein, auch seine Schwester Maria (Die Brüder Karamasow - ebenfalls mit William Shatner).

Anderes Beispiel: Oskar Werner (Jules et Jim)

Oder Hardy Krüger (Der Flug des Phoenix (mit James Stewart), Hatari (mit John Wayne) etc.)

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Antwort von dirkus:

Mal eine Bestandsaufnahme


Gut machen wir:
- Krieg und Nazi Verfilmungen
- Mittelalter und Romanverfilmungen (Kostümgeschichten)
- Krimis wie Dereck und Tatort (wenn sie sachlich bleiben und kluge Dialoge und biedere Kommissare haben)
- Heimatfilme
- Kommödien
- Drahmen und Melanchonie
- Nachrichten und Dokus
- Abenteuerfilme (wenn sie im Ausland gedreht wurden und nach einer wahren Geschichte erzählt werden...z.b. Dschungelkind oder die weisse Massai)
ua

Nicht abkaufen tut man uns:
- Actionfilme
- Katastrophenfilme
- Liebes- und Tränengeschichten mit viel Emotionen
- Horror
- Sci Fi
- Helden und Fantasyfilme
- Soaps und Reality
- heimische Abenteuerfilme
ua

Gründe:
- Man kauft eben der deutschen Polizei keine wilden Verfolgungsjagden ab.
- Auch ein deutscher Bundeskanzler wirkt in einem globalen Katastrophenszenario eher unbeholfen.
- Die Bundeswehr ist mehr ein technisches Hilfswerk als eine Kampftruppe, der man die Abwehr eines Alienangriffs zutraut.
- Architektur für Mittelalter und Kriegsfilme haben wir genug, aber keine interessante Infrastruktur für einen Action- oder Abenteuerfilm.
uva
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Die Auflistung ist sicher unvollständig. Aber man sieht schon an diesen paar Beispielen, dass der deutsche Film kein handwerkliches Problem hat, sondern eher ein Problem mit seiner Glaubwürdigkeit und der begrenzten Verfügbarkeit aussergewöhnlicher Darsteller, mutiger Filmemacher und für diese Genres passende Orte. Gerade die letzt genannten Genres sind ja die Filme, die die meisten Zuschauer in die Kinos locken,(Popcornkino) während die anderen Genres doch eher was für den heimischen Fernsehbildschirm sind.

Es fehlt uns also der Bereich "Grosses Popcornkino"!

Und damit fehlen auch die grossen Einnahmen an der Kinokasse.

Daher sind auch die grossen Filmstudios in einem eher schlechten Zustand geblieben, so dass man solche Filme nicht vor künstlichen Kulissen drehen kann. Die mangelnde Vielfalt an Darstellern lässt sich ebenfalls darauf zurückführen -wer vom Filmemachen nicht leben kann, der lässt es halt bleiben und wird "Metzger".

Auch die vielen staatlichen Zwänge und Verordnungen (z.b. sozialabgaben) lassen vielen Menschen keinen Spielraum ihre Persönlichkeit oder Ideen zu entfalten. Ohne gute Kontakte oder viel Geld kann man kaum etwas anfangen. Einfach mal zu experimentieren ist auch nicht drin, weil man sich mit einem allzu schlechten Ergebnis auch blamieren könnte und dann quasi aus der (perfektion erwartenden) deutschen Filmemacher-Community ausgestossen wird.

Kurzum: Es müsste sich also schon die Gesellschaft an sich oder die Sehgewohnheiten der Leute radikal ändern, um wieder glaubhaftes Popcornkino aus Deutschland zu bekommen.

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Antwort von zaungast:

Ich finde, dass hier schon sehr viele wichtige Dinge angesprochen wurden. Allerdings habe ich etwas vermisst:

Was beeinflusst alles die eigene Denk- und Sichtweise bzw. warum bevorzugt die Masse gerade diese Filme?
Habt ihr euch mal diese einfache Frage gestellt?

Eine Antwort darauf könnte folgende Doku liefern.
"Ein Volk wird umerzogen", ist ein interessanter Dreiteiler, der mal auf Phönix lief.

Die Gehirnwäsche war wohl recht erfolgreich.

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Antwort von cantsin:

Nicht abkaufen tut man uns:
- Actionfilme Gegenbeispiele: "Die Katze" und "Die Sieger" beweisen das Gegenteil (auch wenn das mittlerweile schon etwas ältere Filme sind). In den 70ern, als es noch deutsches Kommerzkino gab, auch "Blutiger Freitag", mittlerweile ein Kultfilm.
- Katastrophenfilme Für die gibt's in D kein ausreichendes Budget.
- Liebes- und Tränengeschichten mit viel Emotionen Gegenbeispiel: "Bella Martha", in den USA ein Arthaus-Hit mit einem Box Office von 4 Millionen, in D geradezu unbemerkt in den Kinos gelaufen.
- Horror Ging noch zu Zeiten, in denen es in D ein funktionierendes Kommerzkino gab: "Hexen bis aufs Blut gequält" (übrigens eine der ersten Hauptrollen Udo Kiers) ist heute noch ein internationaler Splatterklassiker.
- Sci Fi Das ging auch noch mit "Moon 44" von Emmerich.
- Helden und Fantasyfilme Dafür fehlt wieder ausreichend Budget. Solche Filme lassen sich glaubhaft nur im hohen zwei- oder dreistelligen Millionenbereich machen.
- Soaps und Reality Sind, wie Comedy, fast immer zu lokal/regional, um international zu funktionieren. Selbst die meisten und oft erfolgreichsten amerikanischen Produktionen auf diesem Gebiet schaffen es darum nicht ins Ausland.
- heimische Abenteuerfilme Gibt's klassischen Abenteuerfilm überhaupt noch als kommerzielles Genre?
- Man kauft eben der deutschen Polizei keine wilden Verfolgungsjagden ab. Nein, es ist anders: Das deutsche Publikum hat (meiner Meinung nach als Spätfolge von Weltkrieg und kaltem Krieg) ein unglaublich hohes Harmoniebedürfnis und will eben betuliche Kommissare (die es so im Berufsalltag kaum geben wird) sehen und keine maskierten SEKler, die Wohnungstüren aufsprengen; keine kasernierten Sondereinheiten, die bei Demos wie in Stuttgart Rentnern die Augen rausschiessen; keine Anti-Terroreinsätze wie gegen RAF und Islamisten. Da muss schon aus dem Ausland jemand wie Spielberg kommen, um einen Film wie "München" zu drehen.

Deutschland sieht sich selbst am liebsten als gemütliche Schweiz und harmlose Provinz, ist aber in Wahrheit eine Mittelmacht, in der fast alle geopolitischen Konflikte stattfinden. Wenn man nur in die jüngere Vergangenheit greift, bieten Wiedervereinigung, RAF, NSU, 9-11 (die Täter kamen aus Hamburg!), organisierte Kleinkriminalität aus Ost- und Südeuropa, white collar-Kriminalität in multinational operierenden Unternehmen (man kann in Deutschland Bestechung von der Steuer absetzen...), 'rüberschwappende Konflikte aus dem Nahen Osten und der ex-Sowjetunion (mitsamt einem für Gazprom arbeitenden ex-Kanzler), Überwachungsdeals mit den USA etc.etc. genug Stoff. Und wer denkt, dass deutsche Polizisten nur gemütlich wie Derrick unterwegs sind, täuscht sich schwer.
- Auch ein deutscher Bundeskanzler wirkt in einem globalen Katastrophenszenario eher unbeholfen. Das ist eine Frage der Fiktion. In der Realität sah Schröder bei der Elbüberschwemmung deutlich besser aus (und handelte darüber hinaus auch besser...) als Bush nach Katrina in New Orleans.
- Die Bundeswehr ist mehr ein technisches Hilfswerk als eine Kampftruppe, der man die Abwehr eines Alienangriffs zutraut. Hey, Du glaubst doch nicht etwa die Beschwichtungspropaganda aus dem Kanzleramt (völlig egal, ob die Regierung gerade rot oder schwarz ist)? Was denkst Du, was die Bundeswehr z.B. in Afghanistan tut? Stichwort KSK und Tora Bora...
- Architektur für Mittelalter und Kriegsfilme haben wir genug, aber keine interessante Infrastruktur für einen Action- oder Abenteuerfilm. Was meinst Du mit Infrastruktur? Schauplätze? In einem der am höchsten industrialisierten Länder der Welt keine Schauplätze für einen Actionfilm? Jeder Amerikaner kennt z.B. das deutsche Wort "Autobahn" und verbindet es geradezu mythisch mit der Abwesenheit von Geschwindigkeitsbegrenzungen. (Was für Amerikaner ebenso wahnwitzig ist wie für uns die Waffengesetze und -kultur in den USA.) Wenn es eine kommerzielle Filmindustrie und begnadete B-Film-Produzenten à la Roger Corman gäbe, könnte man daraus im Nu was bauen, was sich international verkauft.
Es fehlt uns also der Bereich "Grosses Popcornkino"! Dieser Bereich fehlt aber wegen der nötigen Budgets praktisch überall auf der Welt, ausser in Indien und z.T. in China. Und das hat nicht zuletzt der Größe von Bevölkerungen zu tun, und der Häufigkeit des Kinobesuchs in diesen Ländern. (Auch in den USA übrigens.)
Kurzum: Es müsste sich also schon die Gesellschaft an sich oder die Sehgewohnheiten der Leute radikal ändern, um wieder glaubhaftes Popcornkino aus Deutschland zu bekommen. Popcornkino gab's in Deutschland doch noch nie - bis auf Komödien a la Otto und Ballermann.

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Antwort von pixelschubser2006:

Zugegeben, ich war bei der Gegenwart. Sicherlich haben sich immer mal wieder ein paar deutsch(sprachig)e Schauspieler erfolgreich nach Hollywood aufgemacht, aber die große Masse ist es nicht. Für Till Schweiger war"s ne Eintagsfliege und ob Daniel Brühl dauerhaft durchstartet... werden wir sehen.
... Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. ... Und das trotz Döaminäita-Akzent!

Aber Arnie der Einzige?
Maximilian Schell (Das Urteil von Nürnberg - übrigens auch mit William Shatner aka Captain Kirk, Das schwarze Loch) fällt mir spontan ein, auch seine Schwester Maria (Die Brüder Karamasow - ebenfalls mit William Shatner).

Anderes Beispiel: Oskar Werner (Jules et Jim)

Oder Hardy Krüger (Der Flug des Phoenix (mit James Stewart), Hatari (mit John Wayne) etc.)

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Antwort von otaku:

@cantsin

gute beispiele, stimmen nicht alle 100%tig aber die richtung stimmt auf jeden fall.
wir koennten in dschlad auf jeden fall high end kino produzieren, wir koennen es nur leider nicht

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Antwort von Maximus63:

Gute Drehbücher werden in Deutschland nicht gefördert.

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Antwort von EnricoPerei:

Gute Drehbücher werden in Deutschland nicht gefördert. streng genommen, finde ich, daß erfolgreiche "Blockbuster" auch garnicht von Amtswegen öffentlich gefördert werden sollten oder müssen.

Jeder Filmbond oder private Filmfinanzierer wäre nicht existenzberechtigt, wenn Sie den Profit nicht erkennen könnten.

Es ist schon OK, öffentliche Gelder für independent,"kunst" und Nischenproduktionen zu vergeben.

Wobei, Subvention der Branche wiederum ein anderes Thema ist, was möglicherweise das Budgetproblem anspricht.

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Antwort von Maximus63:

Einen Blockbuster im Vorfeld zu erkennen, anhand des Drehbuchs, ist eine Kunst, die hier von nahezu niemandem beherrscht wird. Bernd Eichinger, ja, Horst Wendlandt, ja, die sind leider tot.
Die Filmförderung an für sich ist ein Segen und Fluch zugleich. Ich verstehe nicht, warum immer wieder die gleichen, bekannten, Regisseure Geld bekommen für ihren Mist, während die wirklich Talentierten regelmäßig leer ausgehen.
Schalte ich Das Erste ein und da läuft ein Film, denke ich sofort, ich bin in den 80 er Jahren gelandet. Es ist ein absoluter Stillstand bis auf ein paar Ausnahmen. Und die werden nicht gefördert, es sei denn, sie schreiben ihr Drehbuch um. Und was machen sie ? Sie schreiben um, weil, sie fragen sich dann, warum habe ich Film studiert ? Was mich zu der Frage bringt : WO sind all jene Filmstudenten hin ( im Jahr 80 ! Abgänger )
Und wenn alle Drehbuchseminare tatsächlich so gut sein sollen, wo sind dann die Filme dazu ? Ein Seminar kostet zwischen 350 - 800 Euro oder sogar mehr.
Wie schon oft hier angesprochen, der deutsche Film traut sich nichts. Er würde sich gerne trauen, wenn man ihn ließe.

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Antwort von cantsin:

Wie schon oft hier angesprochen, der deutsche Film traut sich nichts. Er würde sich gerne trauen, wenn man ihn ließe. Auf alle diese Fragen gibt's eine einfache Antwort: deutsches Kino existiert faktisch nicht mehr, sondern nur noch deutscher Fernsehfilm. Was noch im Kino läuft, sind Fernsehfilme mit höherem Budget, die allesamt vom ÖR koproduziert wurden und in denen ÖR-Redakteure das Mitsagen hatten. Und das sind eben größtenteils Leute wie Doris Heinze - die, wenn sie Zeitungsredakteure wären, entweder für die "Bunte" arbeiten würden oder für eine bürgerliche Lokalzeitung irgendwo in der Provinz. Und genauso sehen auch die Filme aus, die vom Fernsehen produziert oder koproduziert werden.

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Antwort von Maximus63:

Absolut richtig.

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Antwort von Skeptiker:

Ich will das Thema nicht in diese Richtung lenken, aber - andere haben es auch schon getan - doch noch einmal ein Blick in die Vergangenheit:

Wir hatten hier vor kurzem einen Film mit dem Titel "Arbeit macht frei".

Weder 'Arbeit' noch 'machen' noch 'frei' sind negativ besetzte Begriffe, und doch löst die Kombination der drei sofort Erinnerungen an das Tor zum Lager Auschwitz aus, über dem dieser Satz stand.

Ich will damit sagen: Die deutsche Sprache (und nicht nur die Sprache) leidet leider immer noch an dem, was mit ihr vor über 70 Jahren gesagt, geschrieben und gebrüllt wurde.

Zu der Zeit, als aus den "Dichtern und Denkern" plötzlich die "Richter und Henker" wurden.

Klingt hart, ist bitter, aber wirkt bis heute nach.
Und ist ein wichtiger Grund, warum sich die Deutschen mit internationalen Filmen so schwer tun. Entweder behandeln sie darin immer wieder aufs Neue die Nazi-Zeit oder man versucht sich - so wenig deutsch wie möglich - an Beziehungskomödien oder an Kopien amerikanischer Aktionstreifen a la Til Schweiger (der ja durchaus Amerika-tauglich aussieht).

Das Problem ist die Identität. Wer ist man, und wer will man sein, und was will man eigentlich mitteilen? Und wieviele Geister aus der Vergangenheit muss man zunächst besiegen, bevor man damit loslegen kann?
Es fehlt die Unbefangenheit, es fehlt das Selbstverständnis, es fehlt der natürliche Stolz (ohne Nationalismus, Arroganz und Überheblichkeit) und das gesunde Selbstvertrauen.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Wir werden sehen ...

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Antwort von cantsin:

@Maximus63

Und am vielgescholtenen deutschen Autorenfilm liegt's nicht. Um auf Dirkus' Liste zurückzukommen: Der letzte, der große Kinomelodramen in Deutschland gedreht hat, war Fassbinder mit "Der Ehe der Maria Braun" und "Lola". Auf Fassbinders Konto geht auch der einzige deutsche Science Fiction-Film von Weltrang nach "Metropolis", "Welt am Draht".

Werner Herzog ist, seitdem er in Los Angeles lebt und arbeitet, zum Kultregisseur und zur Kultfigur in der amerikanischen Populärkultur geworden. Mit "Bad Lieutenant: Port of Call - New Orleans" hat er einen Genrehochkaräter hingelegt (und in seiner Nebenrolle als russischer Mafioso Zec in dem Tom Cruise-Vehikel "Jack Reacher" den gesamten restlichen Cast des Films an die Wand gespielt).

Ebenso sind die (vermeintlichen 'Autorenfilmer') Fatih Akin und Christian Petzold beinahe die einzigen, die in Deutschland noch richtige Kinofilme machen. "Kurz und schmerzlos", Akins Debütfilm, fehlte übrigens in der Liste deutscher Action- und Gangsterfilme.

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Antwort von EnricoPerei:

@skeptiker

das sind durchaus richtige und wichtige Punkte.

Sie beantworten warum wir deutsche bestimmte Themen (verab)scheuen und sensibel mit anderen umgehen.

Sind aber bestimmt nicht die (einzigen) Gründe, warum der deutsche Film international wenig Erfolg zeigt.

Denn dieses "rein deutsche" Problem haben die anderen europäischen oder z.B. asiatischen Länder nicht.

Vor allem aber, und das sieht man ja auch daran, daß wir hier darüber reden, hat das Publikum eine ganz andere Erwartungshaltung an Unterhaltung, als scheinbar "die Macher" in diesen Ländern.

Denn die internationalen US Blockbuster sind auch hier immer enorm erfolgreich.

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Antwort von 7River:

Der Kriegsfilm "Rescue Dawn" von Werner Herzog zeigt, dass er es drauf hat. Sehe ich jedenfalls so. Es ist jetzt kein bombastischer Kriegsstreifen a la "Wir waren Helden", sondern eher ein kleiner mit einer feinen Story, der auf wahren Begebenheiten beruht. Na ja, ob er einen ähnlichen in Deutschland hätte drehen können... Der Film hatte nicht allzu viele Mittel, konnte man zum Teil an gewissen Szenen sehen, aber der Herzog hat da aus wenig viel gemacht.

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Antwort von cantsin:

@Skeptiker
Ich sehe das eher so, dass Deutschland in 20er und 30er Jahren eine Kinoindustrie auf künstlerischer und kommerzieller Augenhöhe mit Hollywood hatte. Das war damals auch die erklärte Ambition von Regisseuren wie Fritz Lang, G.W. Pabst, Murnau, Lubitsch, Wilder & Co. Diese Industrie ist im Dritten Reich komplett zerstört worden, und an die Stelle von Weltniveau traten schon damals Heimatfilme, provinzielle Schwänke, Klamotten etc. (während die Anzahl der wirklich expliziten Propagandafilme viel geringer war als man oft denkt). Heute noch ist ja "Die Feuerzangenbowle" der Lieblingsfilm der meisten Deutschen, und auf diesem Niveau hat sich auch fast alles orientiert, was nach dem Krieg erst Papas 50er-Jahre-Kino war und dann zum öffentlich-rechtlichen Fernsehfilm von der "Schwarzwaldklinik" bis "Tatort Münster" mutierte.

Man sollte im Schulunterricht das mal Jugendlichen beibringen. Dass der Verlust im Dritten Reich nicht nur "die anderen" waren, die umgebracht wurden, sondern vor allem auch die eigene Kultur. Dass damals faschistische Versionen von Karl Moik (um mal eine Metapher von Henryk M. Broder zu verwenden) dafür gesorgt haben, dass wir heute im Kino keinen deutschen Spielberg oder Scorsese haben.

- Historisch übrigens durchaus vergleichbar mit Deutschland im 17. Jahrhundert, als der dreißigjährige Krieg nur noch eine postapokalyptische Wüste hinterlassen hatte und es mehr als ein Jahrhundert dauerte, bis wieder Künstler (auch Dramatiker) von internationalem Format auftauchten, wie eben Lessing, Schiller, Goethe, Kleist.

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Antwort von Maximus63:

Zu Beginn dachten alle : Fatih Akin ist der deutsche Scorseses. Stimmte auch eine Zeitlang. Aber die Filme die er jetzt dreht... . Ja und Werner Herzog hat sie tatsächlich ALLE an die Wand gespielt. Sein dämonisches Spiel war schon Gänsehaut pur. Die Krux am deutschen Film, wie schon erwähnt, ist mal wieder das dritte Reich. Es sind unzählige Filmschaffende ausgewandert. Wir hätten heute eine andere Filmlandschaft. Absolut zu empfehlen ist hier das Buch " Der Mann, der Hollywood erfand " Der leider in Vergessenheit geratene Carl Lämmle. Ich kann nur jedem Empfehlen, dieses Buch zu lesen.

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Antwort von Siegfried Zenke:

Ich finde das Thema sehr interessant,
habe fast alles mitgelesen. Auch finde ich gut, daß in einem Forum, in dem meistens nur über Technik die Rede ist, ein Thema "darüberhinaus" soviel Resonanz findet. Sagt mir: Da ist noch viel mehr Potenzial!

Gruß
Siggi

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Antwort von Funless:

Warum wirken deutsche Filme wie deutsche Filme?

Es sind in diesem Thread mittlerweile schon viele Gründe aus verschiedenen Aspekten genannt worden und aus meiner Sicht treffen sie fast allesamt auch zu.

Und glaube ich auch nicht, dass diese Frage mit eins zwei Sätzen beantwortet werden kann, was ja auch den Verlauf dieses Forum Themas zeigt (mittlerweile sind wir ja schon bei Seite 3 angekommen).

Ich persönlich denke, dass neben den bereits genannten Gründen ein weiterer Grund (so simpel es auch klingt) unsere eigene Wahrnehmung im Zusammenhang mit unserer grundsätzlichen Erwartung ist.

Ich kann ja nur von mir selber erzählen und was mache bspw. ich sobald im TV eine deutsche Produktion anläuft? Ich schalte um. Was mache ich, wenn eine deutsche Kinoproduktion beworben wird? Ich interessiere mich nicht dafür, mache mir nicht mal die Mühe mir im Netz den Trailer anzuschauen um zu checken ob der Film vielleicht nicht doch interessant sein könnte.

Warum verhalte ich mich so? Weil meine Wahrnehmung nicht meinen Erwartungen entspricht. Und warum tut sie das nicht? Weil meine Erwartungen wie ein (aus meiner subjektiven Sicht) guter Film auszusehen hat, wie der Score ist, wie die Dialoge geschrieben und dargestellt wurden, wie die Story ist, wie die Performance der Darsteller(innen) ist etc. pp., eben völlig anders sind.

In einem anderen Thread hatte ich bereits postuliert dass Filme in erster Linie als Unterhaltung dienen. Ist ein Film in der Lage mich als kurzweiliges Ereignis mitzureißen, dann schafft er es auch problemlos mir eine Message (völlig gleich welcher Art) zu vermitteln.

Und genau hier liegt eigentlich die Krux an der Sache, denn:

Wann sieht für mich ein deutscher Film aus wie ein deutscher Film? Wenn der Film es nicht schafft mich mitzureißen, mich mitzunehmen. Dann fallen mir all die von meinen Vorpostern bereits lang und breit aufgezählten Punkte negativ auf (angefangen vom Grading, über den Dialogen, Kamera, Licht bis hin zu was sonst noch alles).

Es gibt jedoch einige deutsche Filme die mich mitgerissen, bzw. mitgenommen haben. Die wurden genauso produziert und die hatten genau den selben Look wie das war hier als Thread Eröffnung und nachfolgend als negativ im Bezug auf den deutschen Film genannt wurde. Kein einziger Unterschied, aber es war mir wurscht und es fiel mir auch nicht negativ auf, eben weil die Filme mich begeistert haben. Interessant hierbei ist, dass ich diese Filme eher zufällig gesehen habe, also das anschauen derer nicht geplant war. Denn da ich schon aus Prinzip davon ausgehe, dass ein deutscher Film mich nicht begeistern kann, hätte ich mir die Filme auch nicht gezielt angeschaut.

Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich rüber gebracht, was ich sagen wollte.

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Antwort von cantsin:

Ich kann ja nur von mir selber erzählen und was mache bspw. ich sobald im TV eine deutsche Produktion anläuft? Ich schalte um. Was mache ich, wenn eine deutsche Kinoproduktion beworben wird? Ich interessiere mich nicht dafür, mache mir nicht mal die Mühe mir im Netz den Trailer anzuschauen um zu checken ob der Film vielleicht nicht doch interessant sein könnte. Als (vermutlich) etwas älteres Semester kann ich noch hinzufügen, dass das schon in den '80ern so war. Meine damaligen Kumpels und ich schalteten auch sofort ab, wenn irgendwo ein deutscher Film zum Vorschein kam. Wir verwendeten "deutscher Film" sogar als Schimpfwort. Da hat sich in 30 Jahren wenig geändert. (Obwohl ein Film wie "Fack juh Göhte", dem Trailer nach zu urteilen, zumindest einen gewissen handwerklichen Fortschritt gegenüber den damaligen "Supernasen"- und "Otto"-Publikumsrennern darstellt.)

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Antwort von Funless:

Das war bei mir in den 80'ern in der Tat nicht anders. Damals nahm ich den deutschen Film als Machwerke wahr, in denen vor der Kamera eine Theateraufführung abgehalten wurde. Übertriebene Darstellung und die Dialoge wurden entweder geflüstert oder geschrien/gebrüllt.

Nein nahm mich auch schon damals nicht so ganz mit.

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Antwort von Skeptiker:

Ein deutscher Fernsehfilm, der mir unvergesslich ist (habe ihn mittlerweile auf Blu-ray - in 4:3!): Der Seewolf 4-Teiler.
Genial: Raimund Harmstorf in der Hauptrolle (Stimme allerdings synchronisiert (wie alle anderen auch) - durch die Stimme von 'Scotty' auf der Enterprise!), insgesamt international besetzt.
Buch/Drehbuch neben der gleichnamigen Haupterzählung aus weiteren Geschichten von Jack London zusammengesetzt.

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Antwort von handiro:

Geht mir genauso: sobald ich im TV sehe, dass die Lippen synchron sind, schalte ich weiter. Allerdings nur bei diesem DEGETO Müll und dem was die öffis so die letzten 30 Jahre machen. Alte SW Filme, von mir auch aus mit Theo Lingen oder Rühmann, da bleibe ich hängen :-)
Natürlich gibt es seltene Ausnahmen auch seit den 80ern, aber der "Autorenfilm" z.B. war das allerletzte und mühsam, mit Ausnahme von Fassbinder und Herzog.

Woran liegts? Am Content! Die verschwurbelten Krimis und die Heimat/Landdoktor/Traumschiff - Fliegenbänder, die heute gedreht werden, an denen hunderte toter Fliegen kleben, haben keinen, auch wenn man sie aneinander klebt und durch den Projektor schiebt.

Ich denke wir haben durch den Krieg und die Besatzung unsere Kulturidentität weitgehend verloren und bís heute (mit wenigen Ausnahmen) nicht wieder gefunden. Die westliche Besatzung war da fast noch destruktiver als die der Stalinisten. Denn dort waren die Fronten klarer und die Zensur präsenter. Als positives Beispiel der 60er im Westen fällt mir Günther Neuss ein, mann war der gut.

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Antwort von 7River:

"Theo Lingen", "Heinz Rühmann" und "Raimund Harmstorf"... böse Zungen würden vielleicht behaupten, da holt jetzt jemand die ganz alten Mumien aus dem Keller hervor. Ich kenne natürlich gewisse Filme und die drei genannten Schauspieler waren Größen, aber irgendwie klingt mir das auch ein kleinwenig nach Nostalgie.

Den Seewolf habe ich gesehen und jeder kennt ja die berühmte "Kartoffelnummer".

Ich denke, es gibt auch heute noch gute Schauspieler wie etwa Sebastian Koch, Armin Müller Stahl, Justus von Dohnányi, Wotan Wilke Möhring, Moritz Bleibtreu.

Filme wie etwa "Eine ganz heiße Nummer" und "Das Leben ist nichts für Feiglinge" mögen sicherlich nicht ganz so bekannt sein, wären unter Umständen aber einen Blick wert. Aber letzten Endes entscheidet fast immer der persönliche Geschmack. Selbst unsere Nachbarn bringen hin und wieder den ein oder anderen interessanten Film heraus: Ich denke da an "Black Book", "Winter in Wartime"/Oorlogswinter"...

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Antwort von Skeptiker:

"Theo Lingen", "Heinz Rühmann" und "Raimund Harmstorf"... böse Zungen würden vielleicht behaupten, da holt jetzt jemand die ganz alten Mumien aus dem Keller hervor. Ich kenne natürlich gewisse Filme und die drei genannten Schauspieler waren Größen, aber irgendwie klingt mir das auch ein kleinwenig nach Nostalgie. ... Das ist es ja auch!

Mit Lingen kann ich nicht so viel anfangen, Rühmann sticht für mich heraus. Der hatte das Pech, dass seine besten Filmjahre in die Nazizeit fielen und er dann auch für seicht-fröhliche Filme eingesetzt wurde, die die Leute in der Kriegszeit bei Laune halten sollten.

Und der nach dem Krieg nicht mehr an seine besten Jahre anknüpfen konnte.
Allerdings, wenn ich an seinen 'Hauptmann von Köpenick' von 1956 denke (auch an die spätere Verfilmung von 1997 mit Harald Junke) wenn er die Worte in die Kamera spricht:

Zitat aus Zuckmeyers Roman (EDIT: Theaterstück):

Wilhelm Voigt (der falsche Hauptmann):
"Vorhin, uff'm Friedhof, da hab' ick se jehört, die innere Stimme. Da hat se jesprochen, da hat se zu mir jesagt: Mensch, hat se jesagt, einmal kneift jeder 'n Ar$ch zu - du auch, hat se jesagt, und dann stehste vor Jott dem Vater, der alles jeweckt hat, vor dem stehste denn, un der fragt dir ins Jesichte: Schuster Willem Voigt, wat haste jemacht mit dein' Leben, un dann muß ick sagen: Fußmatte...Fußmatte, muß ick sagen, die hab ick jeflochen in Gefängnis, un da sind se alle drauf rumjetrampelt. und Gott der Vater sagt zu mir: Jeh weg, sagt er, Ausweisung, sagt er, detwegen hab ick dir det Leben nich jeschenkt, det biste m'r schuldig, sagt er, wo isset? Wat haste 'mit jemacht?...Un denn, Friedrich, denn isset wieder nischt mit de Aufenthaltserlaubnis..."

Filmausschnitt:
Nach 3 Minuten.

Irgendwie war Rühmann in seiner heiteren Melancholie auch so etwas wie eine deutsche Frühausgabe des gerade verstorbenen Robin Williams (vgl. 'Charleys Tante' versus 'Mrs. Doubtfire')
Und entprechend reichte sein Rollenspektrum ja auch von Klamauk bis Tragödie.

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Antwort von handiro:

Ich habe Lingen und Rühmann jetzt nur spontan ausgewählt. Es gab auch genauso hohle schlechte Filme mit denen. Es gibt auch bestimmt ab und zu mal eine blühende Rose in der DEGETO Mülltonne. Die verpasse ich dann eben.

Es gibt auch ein paar gute deutschsprachige Schauspieler. Waltz, oberklasse! J.J. Liefers, gefällt mir sehr sehr gut.

Aber wenn ich beim zappen laufend die Fresse von der Kartoffelkönigin sehe ( die "Verlobte" des Strukkikönigs vom Maschsee), oder die Burda-Gespusin, oder den "Harry hol mal den Wagen" Fritz, und die ganzen anderen Knallchargen, dann weiss ich schon: hier hat wieder der Öffi-Filz zugeschlagen.
Hier durfte auch noch der Heimatvertriebenenverein seine Bedenken ins Drehbuch einflechten, Michel Friedmann musste drüberschaun und Herr Kauder sowieso.

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Antwort von Skeptiker:

"... Harry hol mal den Wagen" Fritz, und die ganzen anderen Knallchargen ... Fritz Wepper hab' ich noch aus 'Cabaret' mit Liza Minelli in guter Erinnerung.
Und als Assistent von Derrick gefiel er mir deutlich besser als z.B. Michael 'Die Schatzinsel' Ande in 'Der Alte'.

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Antwort von cantsin:

Das flatterte mir gerade zu Werner Herzog auf den Computer - er organisiert jetzt eine ... Film School. - @slashcam: Dass Slashcam das fehlende Wort im Spamfilter stehen hat, und dieser Filter auch noch den Link auf die Seite blockiert, selbst wenn man ihn per bit.ly abkürzt, ist schon mehr als ironisch...

Die Regeln der ... Film School liefern die genau die nötige Antwort auf so ziemlich alles, was hier über die strukturelle Misere des deutschen Films gesagt wurde. Große Klasse! Zitat:
  • The ... Film School will not teach anything technical related to film-making. For this purpose, please enroll at your local film school.
  • The ... Film School is about a way of life. It is about a climate, the excitement that makes film possible. It will be about poetry, films, music, images, literature.
  • The focus of the seminars will be a dialogue with Werner Herzog, in which the participants will have their voice with their projects, their questions, their aspirations.
  • Excerpts of films will be discussed, which could include your submitted films; they may be shown and discussed as well. Depending on the materials, the attention will revolve around essential questions: how does music function in film? How do you narrate a story? (This will certainly depart from the brainless teachings of three-act-screenplays). How do you sensitize an audience? How is space created and understood by an audience? How do you produce and edit a film? How do you create illumination and an ecstasy of truth?
  • Related, but more practical subjects, will be the art of lockpicking. Traveling on foot. The exhilaration of being shot at unsuccessfully. The athletic side of filmmaking. The creation of your own shooting permits. The neutralization of bureaucracy. Guerrilla tactics. Self reliance.
  • Censorship will be enforced. There will be no talk of shamans, of yoga classes, nutritional values, teas , discovering your Boundaries, and Inner Growth.
  • Related, but more reflective, will be a reading list. Required reading: Virgil’s “Georgics”, Ernest Hemingway’s “The Short Happy Life of Francis Macomber”, and Baker's "The Peregrine" (New York Review Books Edition published by HarperCollins). Suggested reading: The Warren Commission Report, “The Poetic Edda”, translated by Lee M. Hollander (in particular The Prophecy of the Seeress), Bernal Diaz del Castillo “True History of the Conquest of New Spain”.
  • Required film viewing list: The Treasure of the Sierra Madre (1948, dir. John Huston), Viva Zapata (1952, dir. Elia Kazan), The Battle of Algiers (1966, dir. Gillo Pontecorvo), the Apu trilogy (1955-1959, dir. Satyajit Ray), and, if available, “Where is the Friend’s Home?” (1987, dir. Abbas Kiarostami).
  • Follow your vision. Form secretive ... Cells everywhere. At the same time, be not afraid of solitude.


  • Space


    Antwort von nachtaktiv:

    wir sind gute handwerker. aber keine guten künstler.

    ich sehe das in meinem anderen hobby bereich fast jeden tag - musik und tanz. da wird das genauso gemacht. alle denken viel zu sehr in rechten winkeln. tanzschule, universitäten der künste, blablubber .... und wenn man dann sieht, wieviel vom kreativen geist noch übrig ist nach dieser lehrbuch-stonewash-hirnwäsche, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

    Space


    Antwort von handiro:

    rogue? und dann in LA? Schade....vielleicht macht er ja mal eine in der EU.

    Werner Herzog ist auf jeden Fall einer meiner liebsten deutschen Filmemacher.
    Schon weil er den Irren so lange ausgehalten hat :-)

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    Antwort von DWUA:

    Danke!



    Gerne immer wieder z.B.:





    oder auch nur als engagierter Sprecher. (Pasinger-Englisch wird weltbekannt = Markenzeichen!)


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    Antwort von handiro:

    Herzlichen Dank zurück.
    Den Höhlenfilm kannte ich noch nicht. Herzog gefällt mir als Dokumentarfilmer eigentlich noch mehr.

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    Antwort von Skeptiker:

    Tja - um auf den Titel des Threads zurückzukommen:
    Was ist Herzog denn nun?
    Typisch deutsch oder typisch amerikanisch oder typisch Filmemacher oder einfach ein aussgergewöhnlich offener Mensch, der mit vollem Engagement ungewöhnliche Filme macht?
    Und dem die Filmstudenten trotz (oder wegen) des Akzents gerne zuhören.

    Space


    Antwort von handiro:

    Herzog ist eine Ausnahme. Auch wenn er lange in Ameristan war, deutscher gehts nimmer, Pasing 4ever:-) Der Mann lebt und stirbt für den Film. Egal ob es deutsch wirkt oder nicht, das ist mir bei Herzog wurscht.

    Mal ne andere Frage: ist Fatih Akin ein deutscher Filmemacher? ;-) Der gefällt mir nämlich auch.

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    Antwort von Benutzername:

    Mal ne andere Frage: ist Fatih Akin ein deutscher Filmemacher? ;-) Der gefällt mir nämlich auch. Akın ist deutscher Staatsbürger

    somit ist er ein deutscher filmemacher. ich zähl jetzt mal 1 und 1 zusammen. ;)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Fatih_Ak%C4%B1n

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    Antwort von Skeptiker:

    Die finanzielle Seite:

    Ich verstehe zu wenig davon, es passt nicht 100%-ig hierhin, aber irgendwie gehört es ja auch dazu:

    Filmfinanzierung - Flucht aus der Förderung (15. Aug. 2014)

    Heiner Lauterbach tut es, Christian Wolff auch: Immer mehr Schauspieler wollen die Finanzierung durch TV-Sender umgehen und produzieren ihre Filme selbst. Von Jörg Seewald:

    http://www.zeit.de/kultur/film/2014-08/ ... ettansicht

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    Antwort von Benutzername:

    völlig egal, was die alle wollen, seien es die sender oder lauterbach. es scheitert immer an der struktur der geschichte, egal ob von tv finanziert oder privat.

    die haben es nicht drauf, ihre storys packend und interessant zu erzählen. wer von denen weiß denn schon, wie man eine story richtig erzählt, sie so strukturiert, um den zuschauer bei laune zu halten?

    mir egal, wer wie was produziert. storys in d-land bleiben einfach lahm, ohne spannung und pepp. zuviele dialoge. keine wirklichen höhepunkte. kein wirklicher anstieg in der spannung. hindernisse, die die hauptfigur überwinden muss, werden nicht schwieriger.

    für den helden steht nichts auf dem spiel, wenn er sein ziel nicht erreicht. die meisten helden in deutschen filmen haben überhaupt keine ziele. alles tritt auf der stelle. kein wirklicher charakterbogen. am anfang ist er ein depp und am schluss des films auch. nur dumme dialoge, um ach so interlektuell zu wirken.

    die können mich alle mal.

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    Antwort von 7River:

    Informativer Artikel. Sicher hört das hier hin. Vielleicht macht das ja die Deutsche Filmlandschaft etwas vielfältiger.

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    Antwort von Yaso:

    wir sind gute handwerker. aber keine guten künstler.

    ich sehe das in meinem anderen hobby bereich fast jeden tag - musik und tanz. da wird das genauso gemacht. alle denken viel zu sehr in rechten winkeln. tanzschule, universitäten der künste, blablubber .... und wenn man dann sieht, wieviel vom kreativen geist noch übrig ist nach dieser lehrbuch-stonewash-hirnwäsche, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Dieses Denken in rechten Winkeln bedeutet doch gerade ein mangelndes Handwerk.

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    Antwort von Skeptiker:

    wir sind gute handwerker. aber keine guten künstler. ... alle denken viel zu sehr in rechten winkeln ... Dieses Denken in rechten Winkeln ... Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
    die sich über die Dinge ziehn.
    Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
    aber versuchen will ich ihn.

    ... ...
    ... ...
    ... ...
    ... ...

    Rilke, Berlin 1899

    RM Rilke & CD Friedrich (& U Mühe & E Satie):


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    Antwort von nachtaktiv:

    die menschen von 1899 sind aber nicht die menschen von 2014.

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    Antwort von Skeptiker:

    die menschen von 1899 sind aber nicht die menschen von 2014. Du meine Güte (neudeutsch etwa: "what the f...") - bin ich tatsächlich über .. 100 Jahre ... in der Zeit ... verr ...
    Wie konnte das bloss passieren?

    Ah, stimmt, war nur ein neuronaler Impuls, ein Gedanken-Knuff: Winkel - Ringe - Kreise.

    Zurück in die Gegenwart:
    Ich hatte mir vor kurzem die Filme(r/macher)zeitschrift 'ZOOM' gekauft, tue ich ab und zu, Heft 4/2014.
    Und heute endlich mal genauer reingeschaut.
    Und gleich zwei Beiträge zum Thema "Genrefilm" entdeckt. Und dass eine Gruppe von Enthusiasten ihn in Deutschland wiederbeleben will.

    Wiederbeleben?
    War er denn tot?

    Anscheinend.
    Bis auf ein paar Ausnahmen.
    Zugunsten des Autorenfilms.

    Wo ist da die scharfe Grenze?
    Haben Genrefilme keine Autoren?
    Und können Autorenfilme keinem Genre zugeordnet werden?

    Und überhaupt, muss denn alles immer sauber in irgendwelchen Schubladen verschwinden?
    Damit man in den Filmlehrbüchern die entsprechen Kapitel klar voneinander trennen kann? -> Film leer büchern?
    Da sind sie also wieder - die rechten Winkel!

    Wie wäre es, wenn die Grenze einfach zwischen interessante / langweilige Filme verlaufen würde? Oder so ähnlich. Aber das wäre dann zu subjektiv.

    Wikipedia weiss alles!(?) -> Stichwort 'Autorenfilm':
    ZITAT:
    Durch den „Neuen deutschen Film“ wurde vor allem der Filmemacher und Autor Alexander Kluge bekannt. Als Gegenentwurf zum gefälligen deutschen Kino der Wirtschaftswunderjahre fanden sich 26 Filmautoren, die das so genannte „Oberhausener Manifest“ formulierten und damit eine fruchtbare Zeit für den deutschen Autorenfilm einleiteten. Bedeutende Vertreter des Neuen deutschen Films sind Volker Schlöndorff (Die Blechtrommel 1979), Alexander Kluge (Abschied von gestern, 1966), Rainer Werner Fassbinder (Liebe ist kälter als der Tod, 1969, Angst essen Seele auf, 1973), Werner Herzog (Aguirre, der Zorn Gottes, 1972), Wim Wenders, Herbert Achternbusch und Hark Bohm.
    ZITAT ENDE

    Aha.

    Also, der Autorenfilm ist politisch, ist gesellschaftlich relevant, soziologisch, psychologisch, historisch, tiefsinning, intellektuell, eben das Gegenteil von seichter Unterhaltung.

    Und der Genrefilm?
    Sci-Fi, Horror, Western, Fantasy, Comic, Krimi, Thriller, was gibt's noch?
    Also all das, was aus Hollywood zu uns kommt und die Massen ins Kino lockt - Popcorn-Kino.
    Wir hatten ja kürzlich hier die Diskussion über 'Transformers - Spektakel für die Massen oder ... Avantgarde?'.
    Ohne jede Botschaft oder gesellschaftliche Relevanz?
    Ausgeschlossen?

    Hat nicht 'Star Trek'('Raumschiff Enterprise')-Erfinder Roddenberry seine Fernsehserie unter anderem deshalb in den US-Sechzigerjahren ins Leben gerufen, weil er in dieser Form gesellschaftliche Themen ansprechen konnte, die in einer TV-Dokumentation gar nicht erst gesendet worden wären?

    Sind nicht all die finsteren Zukunftsdystopien aus Hollywood im Prinzip Szenarien, die der Frage nachgehen, was wäre, wenn ... wir so weiter machen wie bisher? Auf dem Gebiet der Gentechnik, der Waffentechnik, der Robotik, der Informatik, der Physik, der Raumfahrt, mit der Klimabeeinflussung, der Überbevölkerung, mit Politik, Wirtschaft und Kriegen, mit Sicherheit und Überwachung, etc. etc. ?

    Was würde passieren, wenn wir uns in der Zeit frei bewegen könnten - in die Zukunft oder sogar in die Vergangenheit?

    Was wäre passiert, wenn die Geschichte an entscheidender Stelle anders verlaufen wäre, als sie es ist?

    Was wäre, wenn wir Ausserirdische besuchten oder sie uns?

    Usw. usw.

    Alles Ansätze, die einem Autor oder Regisseur mehr Gelegenheiten und Freiheiten zu Gesellschaftskritik, Technikskepsis oder Alternativszenarien bieten als jede Dokumentation.

    Fassbinder hat so einen Genrefilm gewagt (Welt am Draht), Rainer Erler hat mehrere solcher TV-Filme gemacht (Die Delegation, Fleisch und weitere) und bestimmt gibt's noch Andere.
    Aber das ist lange her.

    Anlässlich des Todes von Dietmar Schönherr habe ich mir kürzlich nochmals die 'Raumpatrouille' aus dem Jahre 1966 angeschaut. Und zwar den Zusammenschnitt aus den 7 TV-Folgen zu einer eigenen Geschichte in der Kinofassung von 2003 - dauert etwa 90 Minuten und gibt einen guten Überblick. War interessant, all die Charakterköpfe in der harten Schwarzweissbeleuchtung nochmals zu sehen und zu hören.
    Und den ganz eigenen Sci-Fi Jargon, den man da entwickelt hatte (Rücksturz zur Erde, Lichtspruch, Lichtsturm, Alpha-Order, Astrogator etc. etc.). Die Musik von Peter Thomas ist nach wie vor ein Ohrwurm - im doppelten Wortsinn fantastisch!
    Wie kontrovers das Ganze damals aufgenommen wurde, lässt sich z.B. im ausführlichen Wikipedia-Artikel nachlesen, und ich will es hier nicht ausweiten.

    Aber es war bestimmt kein Zufall, dass der Held der Serie (Dietmar Schönherr) nicht Kommandant Friedrich Müller hiess, sondern Commander Cliff Allister McLane.

    Und wenn man sich diesen einzigen Versuch (wenn ich mich nicht täusche) einer deutschen Science-Fiction TV-Serie mal ansieht, kann man ihn auch wunderbar mit Roddenberrys amerikanischer Zukunftsvision in 'Star Trek' von 1966 vergleichen.

    Zurück in die Gegenwart, zum ZOOM-Artikel.
    Wenn also der deutsche Genrefilm, z.B. auf dem Gebiet der Science Fiction wiederbelebt werden muss, wo soll man dann anknüpfen?

    Gemäss dem ZOOM-Artikel nach Meinung der Initianten bei Friedrich Wilhelm Murnau, der eigentlich Friedrich Wilhelm Plumpe hiess (Nosferatu, 1922) oder Fritz Lang (Metroplis, 1927) oder ...
    Und schon sind wir wieder in der Vergangenheit - diesmal den Zwanzigerjahren!!

    Offen gesagt, mich als Freund des Genres 'Science Fiction' bzw. 'Utopic Fiction' würde es freuen, wenn eine solche Reanimierung gelänge und man in Deutschland an diese Film-Tradition anküpfen könnte.
    Und vorausgesetzt, dass man die Wiederbelebung nicht allzu verkrampft mit dem brachialen 'Holzhammer' angeht, will heissen, ohne helles Köpfchen, subtilen Witz, einen Spritzer Charme und eine Spur ironische Distanz, könnte das doch eigentlich auch gelingen - oder nicht?

    Obwohl ich die 'ironische Distanz' in Bezug auf den Raumpatrouille Kino-Zusammenschnitt gleich wieder relativieren muss:
    Elke Heidenreichs nachträglich gefilmter und hereingeschnittener Auftritt als Sprecherin der 'Starlight-Nachrichten' (oder so ähnlich) inkl. dem stets wiederkehrenden Slogan am Ende: 'Alles wird galaktisch gut' war für mich eigentlich nur eines: Ziemlich bekloppt und völlig überflüssig!
    Bringt inhaltlich nichts, bricht die Atmosphäre und Illusion des Originals und nervt mit einer aufgesetzten 'Wir sind viel cooler als die damals"-Haltung der Neu-Produzenten. Ebenfalls fehlbesetzt, diesmal akustisch, scheint mir Ben Beckers verlebte Stimme (passt eher in eine Bar mit Schummerbeleuchtung) und ihr missglückter (weil zu aufgesetzter und irgendwie falsch 'getimeter') Versuch des über-pathetischen Sprechens des originalen Eingangstextes zur TV-Serie ("... Begleiten wir die Orion und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am (sehr schön!) Rande der Unendlichkeit").
    Aber es gibt ja andere, mehr oder (eher) weniger gelungene Beispiele für diese Herangehensweise: Z.B. Kalkofes Versuche der Zweitauswertung der alten Edgar Wallace Schwarzweiss-Klassiker - na ja, machen eher den Eindruck, als wollte da jemand vor allem eines: Sich selbst in Szene setzen ...

    Nochmals zum Punkt, ob eine Rückkehr des deutschen Genrefilms Erfolgsaussichten hat/hätte? Schwer zu sagen, weil:
    Das Künstlerische ist das Eine, aber das ganze Drumherum (die Finanzen, die Geschichten, der Zeitgeist, das Publikum) das Andere!

    Space


    Antwort von Frank Glencairn:



    Aha.

    Also, der Autorenfilm ist politisch, ist gesellschaftlich relevant, soziologisch, psychologisch, historisch, tiefsinning, intellektuell, eben das Gegenteil von seichter Unterhaltung. ...und genau das ist IMHO das Problem des Autorenfilms.

    Die Macher waren immer hauptsächlich darauf aus den Zuschauer zu belehren, zu maßregeln und zurecht zu weisen, statt ihn einfach nur zu unterhalten.

    Sie wollten "Zeichen setzen", "aufrütteln", "anprangern", "zum Umdenken anregen", auf irgendwelche Zustände "aufmerksam machen" usw. Das übliche Geschwurbel von irgendwelchen Bewegten halt.

    Selbstgefälliger, selbstgerechter, Größenwahnsinn - ich der Filmemacher muß das Denken der Zuschauer verändern. Ändern wie sie über irgendwas denken oder empfinden. Fast so schlimm wie Lieder mit "Botschaften".

    Ich selbst bin ein großer Anhänger des Autorenfilms in der Art, daß jemand der das Drehbuch schreibt, selbst Regie (und womöglich Kamera) macht, sowie die Oberhoheit über den Schnitt und jeden anderen Aspekt des Films hat, prinzipiell bessere Filme macht - wenn er das alles wirklich drauf hat (in den USA hießt so was Showrunner).

    Dabei kann so ein Film reine Unterhaltung und völlig kommerziell sein.

    Aber der typische Deutsche Autorenfilm ist immer "sozialkritisch", irgendwie kritisch überhaupt, politisch und vor allem selbstwichtig.

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    Antwort von Skeptiker:

    Ich selbst bin ein großer Anhänger des Autorenfilms in der Art, daß jemand der das Drehbuch schreibt, selbst Regie (und womöglich Kamera) macht, sowie die Oberhoheit über den Schnitt und jeden anderen Aspekt des Films hat, prinzipiell bessere Filme macht - wenn er das alles wirklich drauf hat (in den USA hießt so was Showrunner). Z.B. Pennebaker-Style (Die Dylan-Doku oder die davor über Franz Josef Strauss)?

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    Antwort von Frank Glencairn:

    Nein, das "Direct Cinema" von Pennebaker ist quasi das Gegenteil von dem, was ich meine.

    Direct Cinema ist vom Dogma der "reinen Beobachtung" dominiert und degradiert den Filmemacher zum handlungsunfähigen Draufhalter - nicht gerade aktives Filmemachen.

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    Antwort von Skeptiker:

    Stimmt.
    Ich dachte dabei ans 'Alles Selbermachen', aber es fehlt bei dieser Art von Doku ein wichtiger Aspekt - es wird nichts inszeniert!

    Sind dann nicht die grossen Genrefilmer wie Spielberg, Lucas, Jackson (vielleicht weniger, weil der ja literarische Vorlagen verfilmt, was allerdings ein Autorenfilmer wie Herzog mit 'Nosferatu' ebenfalls machte), Cameron - wer noch? - genauso gut Autorenfilmer?

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    Antwort von handiro:

    Aber der typische Deutsche Autorenfilm ist immer "sozialkritisch", irgendwie kritisch überhaupt, politisch und vor allem selbstwichtig. Das finde ich gerade bei Werner Herzog nicht und deswegen mag ich ihn so sehr. Ansonsten hast Du leider Recht. Der Grossteil war unerträglich selbstverliebt und langweilig.

    Ich bin immernoch der Meinung, es liegt an der Nazi Zeit, der folgenden Besatzung und der teilweise selbstauferlegten Schere im Kopf, dass deutsche Filme meist nicht den Pepp haben. Zum Glück gibts ja Ausnahmen und die lassen hoffen.

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    Antwort von iasi:

    Das Problem des Deutschen Filmes heute, ist doch der fehlende Wunsch etwas auszudrücken oderr zu thematisieren.
    Nabelschau und Ausbreitung eigener Befindlichkeiten scheinen neben den hohlen Komödien, die nur witzig und cool sein wollen, alles was man aus deutschen Landen zu sehen bekommt.

    Oder aber es werden Klischees bedient und das aufgekocht, was aktuell in ist.

    Ein Beispiel:
    Nun sind also wieder deutsche Soldaten im Ausland und viel mehr als "Krieg ist schrecklich" und "ach wie unmenschlich ist doch die Militärbürokratie" kommt nicht rüber. Da leidet also de arme Bundeswehler ständig an seinem moralischen Dilemma und muss sich dabei auch noch den bösen Feinden erwehren, die ihm auch noch körperlichen Schaden zufügen wollen.
    Alles ist so schrecklich ...
    Die Frage, nach dem Sinn eines solchen Einsatzes wird gar nicht erst gestellt.
    Dabei ist doch die wirklich aktuelle Fragestellung, mit der wir immer öfter konfrontiert sind: Sollen wir Soldaten schicken oder nicht?

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    Antwort von Natalie:

    Ich glaube das Diskussionspotential verschwischt durch unterschiedliche Anschauungen auf die Dinge etwas. Die Filmlandschaft braucht ja alles gleichzeitig, die Nachfrage ist da und manchmal gibts auch Überraschungen.. Für ein so " kleines" Land denke ich kommt da schon vielfältiges hervor.
    Eventuell ist es einfacher den deutschen Film in Sendezeit und Sender zu unterteilen als in die Vielfältigkeit der Produktionen... Also um 18 Uhr im ZDF kommt immer was mit Aphotheken Rundschau und Grategutt, , der typische Autorenfilm liegt da eher ab 22 Uhr im ZDF oder eben um 20:15 auf Arte.. Wobei um 20.15 auf ZDF eher mal eine größere Europäische Produktion läuft, muß das Publikum auf den privaten mit amerikanischen denken infiltriert werden..

    . Was ja meist eher negativ auffällt sind die Versuche einen auf Hollywood zu machen, das ging schon meistens schief,. Es wird sich dabei verschiedener Werkzeuge und Stilmittel bedient, aber lustigerweise ist meistens ein Werkzeug nicht richtig umgesetzt,

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    Antwort von Benutzername:

    Hab beobachtet dass viele aktuelle deutsche Produktionen auf Filmmusik setzen, was früher eher selten war - nur blöd , wenn die Einspieler so gezwungen aufgesetzt wirken, so unbeholfen eingemischt - na egal, fällt mir nur alle naselang auf ... na, da haben wir es doch. es fehlt der peinlichen deutschen "filmindustrie" - wenn man/frau die so nennen darf - an feingefühl für alles mögliche.

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    Antwort von cantsin:

    Aber der typische Deutsche Autorenfilm ist immer "sozialkritisch", irgendwie kritisch überhaupt, politisch und vor allem selbstwichtig. Das finde ich gerade bei Werner Herzog nicht und deswegen mag ich ihn so sehr. Bei Tom Tykwer und Fatih Akin z.B. ist das auch nicht der Fall. IMHO machen wir mit dem Thema "Autorenfilm vs. Genrefilm" ein Fass auf, das aus Grabenkämpfen der 80er Jahre stammt und bei genauer Betrachtung nicht stimmt.

    Das Wort "Autorenfilm" ist ja historisch eine Eindeutschung des französischen Begriffs "auteur-réalisateur", der in den 50er Jahren in der Filmzeitschrift "Cahiers du Cinéma" geprägt wurde - und zwar von Leuten wie Truffaut und Godard, die damals noch als Filmkritiker arbeiteten. Es ging um Regisseure, die nicht nur Produzenten-Auftragsarbeiten handwerklich ausführten (wie es heute z.B. auch bei hochklassigen Fernsehserien der Fall ist), sondern die ihre Drehbücher zumindest mitentwickelten. Großes Vorbild dafür war für die Franzosen übrigens Alfred Hitchcock. Und Hitchcock ist ja nun der Genrekino-Macher par excellence.

    In diesem Sinne sind auch alle großen Genreregisseure Autorenfilmer: Kubrick, Spielberg, Coppola, Scorsese, Verhoeven, Cameron, Tarantino, Woody Allen. Viele von ihnen drehen Filme, die zugleich Multiplexmainstream oder sogar Popcornkino und Arthouse sind (ob nun Tarantino mit "Django Unchained", Herzog mit "Bad Lieutenant", Scorsese mit "Goodfellas" oder Coppola mit "Dracula"). Umgekehrt haben praktische alle klassischen deutschen Autorenfilmer, die 'was draufhatten, auch Genrekino gemacht: Fassbinder mit "Welt am Draht", Herzog mit "Nosferatu", Schlöndorff mit "Palmetto" oder aktuell Tykwer mit "Cloud Atlas".

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    Antwort von handiro:


    . Was ja meist eher negativ auffällt sind die Versuche einen auf Hollywood zu machen, das ging schon meistens schief,. Es wird sich dabei verschiedener Werkzeuge und Stilmittel bedient, aber lustigerweise ist meistens ein Werkzeug nicht richtig umgesetzt, So sehe ich das auch. Und wenn dann Deutsche nach LA gehen, kommt auch mal sowas wie bei Emmerich und Petersen dabei heraus, was ja erfolgreich und ganz gut war. Aber diese RTL Klamotte letztes Jahr oder die dauernden "cops and robbers" Serien mit explodierenden Autos aus Pro7/Sat1 sind wirklich nur peinlich. Oder wenn man das grau-blaue Grading einsetzt nur um es amerikanisch aussehen zu lassen....arrrgh!
    Mir geht das auch bei den Skandinavischen Serien so, die so "toll" gefunden werden.

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    Antwort von nachtaktiv:

    achja. die amis. dort kann man überall seine kamera hin halten und findet geschmack, wohin die linse schielt....



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    Antwort von Skeptiker:

    Seit ich das Kino-Plakat gesehen hatte, stand er auf der Wunschliste, heute (schon wieder gestern) habe ich es doch noch geschafft:
    The Grand Budapest Hotel lief tatsächlich noch in zwei kleineren Kinos!

    Was soll ich sagen: 6 von 5 Sternen - und lange nicht mehr einen so europäischen Film gesehen.
    Dialog-lastig (aber was für Dialoge!), sorgfältigst in kunstvolle Bilder gesetzt, zwischen absurd, witzig, sarkastisch und tragisch pendelnd und bis in die Nebenrollen mit unaufdringlicher Star-Besetzung.

    Und wer hat ihn gemacht?
    Wes Anderson aus Texas!

    - Grandios!

    Inspiriert haben ihn dabei unter anderem Stefan Zweig und Ingmar Bergman.

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/wes-a ... -1.1909643

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    Antwort von Benutzername:

    Dialog-lastig also mehr theater als film.

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    Antwort von dienstag_01:

    Dialog-lastig also mehr theater als film. Genau, und Pantomime auf dem Theater ist dann *filmisch*, weil nicht dialoglastig.
    Als Steigerung fehlt nur noch: dialoglastige sozialkritische Autorenfilme. Da haben wir dann alle Übel beisamen.
    :(

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    Antwort von Skeptiker:

    Stichwort "Dialog-lastig":
    Es gab Passagen im Film, die eher an Stummfilmzeiten und Pantomime erinnerten. Fehlte eigentlich nur noch die Einblendung 'ohne Worte'. Vieles kam mir auch irgendwie bekannt vor, ohne dass ich sagen konnte, WO der Autor sich wohl inspirieren liess.
    Und was ihn definitiv vom sozialkritischen, europäischen Autorenfilm unterschied, war die Leichtigkeit der 'schweren' Geschichte und diskrete Spielfreude der Stars, die ganz im Dienste der Story stand.

    Schwer in Worte zu fassen. Eine Dialoglastige, stummfilmartige, parodistische Historien-Tragödie in opulent-dekadenter Hotel-Atmosphäre. Ein kleines Meisterwerk, das in keine Filmschublade richtig passt.

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    Antwort von iasi:

    Welches sind denn eigentlich dien Themen, die deutsche Filmemacher noch umtreiben?
    Ist z.B. Demenz wirklich jungen Leuten schon so nah?

    Liebesbeziehungen sind Teil einer Handlung, aber doch nicht die Handlung selbst.
    Charaktereigenschaften gehören zu jeder Figur in einem Film, aber sie tragen doch nicht allein die Handlung.
    Leider wird gerade bei der Handlung zu Schema F gegriffen, um dann ein Vehikel für einen Charkter oder eine Liebesbeziehung zu haben.

    Was will mir der Film sagen?
    Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
    NICHTS. Er will nur unterhalten oder demonstrieren, wie gut doch die Macher des Filmes ihr Handwerk verstehen.

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    Antwort von Skeptiker:

    Welches sind denn eigentlich die Themen, die deutsche Filmemacher noch umtreiben? ... Ich würde die Antwort gerne hinschreiben, wenn ich sie wüsste.
    Was will mir der Film sagen?
    Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
    NICHTS. Das klingt ernüchternd.

    Solche Pauschalaussagen können zwar eine Diskussion anregen, sind aber zu unscharf.

    DER deutsche Fim? Es gibt so viele deutsche Filme.
    DIE deutschen Fîlmemacher? Es gibt zahlreiche und ganz unterschiedliche.

    Und sind es wirklich DIE Probleme der deutschen Filmemacher oder ganz allgemein die Probleme der Filmemacher in einer Hollywood-dominierten Filmwelt mit einem darauf 'dressierten' Publikum ?

    Ich kann das allgemein nicht beantworten und versuche eher, anhand konkreter Filme zu einer Einschätzung zu kommen.
    Was will mir der Film sagen?
    Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
    NICHTS. Er will nur unterhalten oder demonstrieren, wie gut doch die Macher des Filmes ihr Handwerk verstehen. Na ja, wenn er handwerklich schlecht gemacht ist, ist man hier im Forum sofort zur Stelle, um sich (nur) darüber aufzuregen, selbst wenn der Rest eigentlich stimmt.
    Ist er eher (gesellschafts/sozial)kritisch, aber zu trocken, heisst es: "Zu kopflastig, zu dialoglastig, zu langweilig, typisch deutsch."
    Ist er eher unterhaltend, aber zu wenig tiefschürfend, hört man: "Seichter Unterhaltungsbrei ohne Relevanz: Die Deutschen Filme schaffen es einfach nicht, eine substanzielle, interessante Geschichte zu erzählen.".

    Was & wie denn nun?

    Und ebenfalls klar: Jedes Filmurteil spiegelt zu 50% den Film wider und zu 50% den, der ihn beurteilt. Und wenn man dann noch berücksichtigt, wie weit die Geschmäcker nur schon hier im Forum auseinandergehen ...

    Wie gross ist da der grösste gemeinsame Nenner?

    Findet man den letztlich nur in den Filmlehrbüchern im Kapitel 'menschliche Psychologie und Physiologie', wo beschrieben wird, wie und wo man die Leute kitzeln oder kneifen muss, damit sie lachen oder weinen?

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    Antwort von iasi:

    Es geht um das Feuer, etwas herausbrüllen zu wollen, das man als Zuschauer zu spüren bekommt.
    Bei den meisten Filmen scheint aber jemand im Katalog der Themen geblättert und etwas ausgewählt zu haben, damit man einen Film machen kann.
    Film sollte Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck sein.

    Unterhaltungsfilme kann Hollywood besser und überlässt den anderen nur einige regionale Nieschen - und die füllt dann die deutsche Komödie.

    Bei "Night Moves" dachte ich zuerst spontan und erfreut: Ein deutscher Film? Aus dem Öko-Land? Aber nein ...
    Ich sehe mir an, was aus D und aus anderen Ländern in die deutschen Kinos kommt und bin ernüchtert.
    Auch "Die andere Heimat" hat doch z.B. nicht wirklich etwas zu sagen. Worum es darin geht, ist doch selbst in Besprechungen und Diskussion über den Film nebensächlich.

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    Antwort von Skeptiker:

    . ... Film sollte Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck sein. Das sehe ich genauso.
    In meinem Regal stehen verschiedene Filmlehrbücher. Und ich habe keines davon gelesen. Absurd, nicht wahr?
    Aber der Grund war eigentlich genau dieser: Zuerst die eigene Idee, die eigene Erzählung, der genuine Wunsch, ewas mitzuteilen. Und erst dann das ganze Drumherum: Technik, Erzählweise, Psychologie, vermeidbare Fehler, Berücksichtigung des Zielpublikums etc. etc.
    Aber ich bin kein Filmemacher - oder doch, vielleicht ein potenzieller ... immerhin.
    . ...Unterhaltungsfilme kann Hollywood besser und überlässt den anderen nur einige regionale Nieschen - und die füllt dann die deutsche Komödie. ... Humor hat 2 Komponenten: Die universelle (z.B. die Schadenfreude) und die lokale (man lacht in unterschiedlichen Kulturen über unterschiedliche Dinge).
    So gesehen, ist das in jedem Land eine Chance für die einheimischen Filmemacher, das einheimische Publikum direkt anzusprechen.

    Die eigene Unzulänglichkeit:
    Ich kenne leider weder "Night Moves" noch "Die andere Heimat" - mein Fehler. Edgar Reitz und 'Heimat' schon, zmindest teilweise & aus der Erinnerung - hat mich damals beeindruckt.
    Ich sehe mir eigenlich nur sehr wenige Filme an. Es ist anstrengend. Es fordert mich. Es ärgert mich, wenn's sich's am Ende nicht gelohnt hat.
    Ich will es mir nicht zur Gewohnheit machen, will ihm den Zauber nicht nehmen, es soll etwas Besonderes bleiben. Ich bin kein Filmkonsument, gehe deshalb auch nicht an Filmfestivals. Den Wunsch, nach irgendeiner Art von filmischer 'Vollständigkeit' habe ich längst aufgegeben. Es sind zu viele und zu viele, die mich zu wenig interessieren. Die Vorstellung, einen Film nach dem anderen ansehen und womöglich noch rezensieren zu müssen, stösst mich ab. Film ist eine faszinierende Kunstform und wenn alles stimmt, die interessanteste weil umfassendste, die es gibt. Aber man muss sich Zeit dafür nehmen, die Ruhe und die Laune dafür haben. Aufmerksam zusehen und zuhören. Und man kann - neben Gehaltvollerem - für eine cineastische & emotionale Achterbahnfahrt von Zeit zu Zeit auch in der Hobbit-, Transformers-, Pacific Rim-, Prometheus- oder Avatar-Bahn Platz nehmen. Und sich richtig durchrütteln lassen. Ich habe da jedenfalls keine Berührungsängste!

    Nachträgliche Korrektur: Nur ein Schreibfehler

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    Antwort von iasi:

    Klar - bei den Hollywood-Produktionen bekommt man immerhin etwas für sein Geld geboten - nichts gegen Unterhaltung.
    Nur kann und will der Deutsche Film hier eben nicht mithalten. Und wenn dann mal - wie z.B. bei Cloud Atlas - ein konkurrenzfähiges Budget aufgebracht wird, ist man irgendwie inkonsequent.
    Bemerkenswert dabei: Cloud Atlas spielte in China mehr ein als in den USA - und in Russland mehr als in D.

    Die deutsche Filmwirtschaft hat sich zurückentwickelt und hängt nur noch an der Gebühren- und Förderungsnuckelflasche.
    Das ist das zweite Hauptproblem des Deutschen Films.

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    Antwort von Skeptiker:

    ... Und wenn dann mal - wie z.B. bei Cloud Atlas - ein konkurrenzfähiges Budget aufgebracht wird, ist man irgendwie inkonsequent. Ich kenne zwar die angeblich unverfilmbare Buchvorlage nicht, aber der Film hat mich während seiner bemerkenswerten Länge gut unterhalten - nicht nur das, auch 'illusioniert'.
    Um ihn wirklich 'auseinandernehmen zu können, müsste ich ihn mir allerdings nochmals ansehen - mit Stop- und Wiederholungstaste.

    Kannst Du etwas genauer umschreiben, was mit 'inkonsequent' gemeint ist?
    ...Bei den meisten Filmen scheint aber jemand im Katalog der Themen geblättert und etwas ausgewählt zu haben, damit man einen Film machen kann. Nochmals zum generellen Vorwurf: "Dem deutschen Film, den deutschen Filmemachern fällt nichts ein, sie haben eigentlich nichts zu sagen":

    Könnte es sein, dass diejenigen mit relevanten Einfällen und der Fähigkeit sie umzusetzen, sich eher in anderen Gebieten sammeln?

    In der Industrie, der Wissenschaft, der Wirtschaft, vielleicht sogar in der Politik?

    Und dass sich in der (deutschen) Filmwelt etwas zu viele etwas zu aufgeblasene Luftikusse tummeln, die dann etwas zu häufig Luftnummern produzieren?

    Vielleicht müsste man beidseitig mal Berührungsängste und Vorurteile abbauen, nach Synergien suchen suchen und strategische Allianzen bilden! Und würde auf erstaunlich viele, erstaunlich substanzielle Themen stossen, zu denen es sich lohnen würde, filmisch etwas mitzuteilen - auch in unterhaltsamer Form.

    Ein Beispiel dafür: 'Star Trek' und die amerikanische Raumfahrtindustrie.

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    Antwort von Benutzername:

    also mehr theater als film.Genau, und Pantomime auf dem Theater ist dann *filmisch*, weil nicht dialoglastig. sehr nette schlußvolgerung.

    ---------------------

    ich sehe das so:

    - dialog ist ein grundbestandteil, der zu hauf im theater vorkommt und dafür verantwortlich ist, das theaterstück zu verstehen.

    - bild ist ein grundbestandteil, der zu hauf in filmen vorkommen, um maßgeblich dazu beizutragen, die story zu verstehen.

    schau dir mal No Country for Old Men an. dann kann man/frau meinen kommentar also mehr theater als film. vielleicht besser verstehen und nicht ins lächerliche ziehen. es ist ja immer noch ein film, aber für meinen geschmack, mit zu viel theater.

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    Antwort von le.sas:

    Man muss dem aber auch mal den amerikanischen Katastrophenfilm gegenüberstellen-
    Die Welt steht vor dem Ende, ein einzelner hat aber die Lösung. Die Regierung glaubt ihm erst nicht, bis die Welt fast zerstört ist, dann wird er doch noch nach Hilfe gefragt. Natürlich hat er Frau und Kinder, die er ebenfals beschützen muss.
    ALLE Blockbuster in diesem "Genre" (es gibt übrigens kein Genre beim Film) der letzten 10 -20 Jahre laufen so ab.
    Einzig das wie hat sich geändert, also wie wird die Erde evtl zerstört.
    Die Filme sehen geil aus, aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story.

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    Antwort von Benutzername:

    aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story. hollywood ist eine industrie. es wird das produziert, was sich bewährt hat. die können nicht munter drauflos produzieren. wenn vanilleeis gefressen wird, wird vanilleeis auch produziert. du produzierst ja auch nicht an deinem kunden vorbei. es ist, wie es ist.

    aber du hast schon recht. die könnten auch mehr von dem guten mainstream produzieren wie zb. matrix, t2, zidz, usw. das ist viel zu selten.

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    Antwort von le.sas:

    ? Als ob ich das nicht wüsste.
    Das ändert aber nichts an meiner Aussage.

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    Antwort von Benutzername:

    während du deinen neuen post geschrieben hast, hatte ich noch meinen post geändert:
    aber du hast schon recht. die könnten auch mehr von dem guten mainstream produzieren wie zb. matrix, t2, zidz, usw. das ist viel zu selten.

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    Antwort von iasi:

    Man muss dem aber auch mal den amerikanischen Katastrophenfilm gegenüberstellen-
    Die Welt steht vor dem Ende, ein einzelner hat aber die Lösung. Die Regierung glaubt ihm erst nicht, bis die Welt fast zerstört ist, dann wird er doch noch nach Hilfe gefragt. Natürlich hat er Frau und Kinder, die er ebenfals beschützen muss.
    ALLE Blockbuster in diesem "Genre" (es gibt übrigens kein Genre beim Film) der letzten 10 -20 Jahre laufen so ab.
    Einzig das wie hat sich geändert, also wie wird die Erde evtl zerstört.
    Die Filme sehen geil aus, aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story. Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
    Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert.

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    Antwort von Benutzername:

    was aber gerne immer wieder vergesen wird, vor allem in europa, ganz besonders in d-land: film ist ein visuelles medium. und das spektakel kam bei den menschen immer schon gut an. sei es im zirkus oder im kino, wie zb. bei star wars.

    da bietet es sich nun mal an, für die große leinwand gewaltige bilder zu erschaffen. der mensch in ein visuelles etwas. er träumt ja nun mal auch in bildern. warum das nicht ausnutzen und visuell starke bilder erschaffen und weniger auf gehirnjogging setzen, während eines films. alles andere lenkt doch nur am.

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    Antwort von Natalie:


    Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
    Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert. Pacific Rim geht für mich garnicht, ich mag Star Trek, kann Transformers konsumieren , da drücke ich schon ein Auge zu aber Pacific Rim steht für ...dumm , patriotisch, primitiv, niedere Instinkte ... Ach der letzte Spiderman war auch dämlich , dieser Schauspieler , in der Fassung davor hätte ich gerne der Kirsten Dunst die Zähne gezogen .. Filme mit Owen Wilson , geht auch garnicht - nachts im Museum war noch OK, - ansich geht Ben Stiller auch nicht-

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    Antwort von iasi:


    Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
    Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert. Pacific Rim geht für mich garnicht, ich mag Star Trek, kann Transformers konsumieren , da drücke ich schon ein Auge zu aber Pacific Rim steht für ...dumm , patriotisch, primitiv, niedere Instinkte ... Ach der letzte Spiderman war auch dämlich , dieser Schauspieler , in der Fassung davor hätte ich gerne der Kirsten Dunst die Zähne gezogen .. Filme mit Owen Wilson , geht auch garnicht - nachts im Museum war noch OK, - ansich geht Ben Stiller auch nicht- da geht ja ziemlich viel nicht bei dir ... da hab ich"s doch etwas besser - bei mir geht doch noch etwas mehr ...

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    Antwort von cantsin:

    Nochmal zurück zur Ausgangsfrage: Vielleicht ist die Antwort ja einfach, dass "Deutsche Filme wie Deutsche Filme" wirken, weil das in Deutschland kommerziell erfolgreich ist.

    Ein Blick auf die Liste der erfolgreichsten deutschen Filme seit 1968 spricht nämlich Bände. Nehmen wir nur mal die Top 10:
  • DER SCHUH DES MANITU
    1.410.119 Besucher
  • (T)RAUMSCHIFF SURPRISE - PERIODE 1
    9.165.932
  • OTTO - DER FILM
    8.783.766
  • FACK JU GÖHTE!
    7.078.553
  • SCHULMÄDCHEN-REPORT 1
    7.000.000
  • 7 ZWERGE - MÄNNER ALLEIN IM WALD
    6.799.699
  • GOOD BYE LENIN!
    6.584.314
  • DER BEWEGTE MANN
    6.570.416
  • ZUR SACHE, SCHÄTZCHEN
    6.500.000
  • OTTO - DER NEUE FILM
    6.458.957
  • Ausser "Goodbye Lenin" kein einziger Film dabei, der international zeigbar ist. Die Hälfte der Filme, darunter auch die Top 3, sind TV-Komödien-Spinoffs.

    Das ist nunmal Filmgeschmack in Deutschland. "Das Boot" kommt gerade mal auf Platz 40, "Lola rennt" auf Platz 100, und vom Rest, der da noch auf der Liste steht, ist 90% Dorfdeppen- und Spießerschrott.

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    Antwort von Natalie:

    Man muss ganz klar sehen, die meisten der ersten Zehn sind Filme bei denen einige deutsche das zweite mal im Leben und wahrscheinlich auch das vorletzte mal in ihrem Leben im Kino waren ...

    Also die Hannelore war heimlich in Schulmädchenreport, 20 Jahre Später in Otto und dann nochmal in Keinohrhasen ...

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    Antwort von cantsin:

    So, und jetzt vergleiche ich das 'mal mit den ewigen Kino-Charts meiner Wahlheimat Niederlande: Nummer 1, "Türkische Früchte" von Paul Verhoeven, Nummer 2, "Fanfare" des Dokumentarfilmpioniers Bert Haanstra, Nummer 3, "Ciske" von Wolfgang Staudte (!), gefolgt von drei weiteren Verhoeven-Filmen, einem weiteren Haanstra-Film, dem ziemlich lustigen 70er-Sexfilm "Blue Movie" von Wim Verstappen, einem weiteren Haanstra-Film, dem 80er Jahre-Remake von "Ciske" - und "Familie Flodder" als einzigem Klamaukausreisser.

    (Wieder etwas, das mir hier besser gefällt.)

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    Antwort von Funless:

    Ausser "Goodbye Lenin" kein einziger Film dabei, der international zeigbar ist. Die Hälfte der Filme, darunter auch die Top 3, sind TV-Komödien-Spinoffs.

    Das ist nunmal Filmgeschmack in Deutschland. "Das Boot" kommt gerade mal auf Platz 40, "Lola rennt" auf Platz 100, und vom Rest, der da noch auf der Liste steht, ist 90% Dorfdeppen- und Spießerschrott. Genau so ist es!

    Warum sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme?

    Lässt sich sogar mit einem einzigen Satz beantworten:

    Weil es hier keine eigene Popkultur gibt! Hier wird alles bis zum Erbrechen zerredet, analysiert, auseinander genommen und schön akkurat und strukturiert aufgereiht seziert und das alles auf jeden Fall schön politisch korrekt, bis nur noch schnöde Einzelteile ohne ein konkretes Gesamtbild übrig bleibt!

    Schaut Euch doch mal allein diesen Thread an ... Mittlerweile bei über 160 Beiträgen gekommen und begonnen, bzw. gestartet hat er mit einer banalen Frage. Aber auch hier zeigt sich die (nahezu) pervertierte Affinität, basierend der heimischen Mentalität, des Zerredens und Sezierens.

    Witziger Weise besteht hier eigentlich sogar ein enormer Bedarf nach Popkultur, aber bedingt durch die Tatsache, dass hier keine eigene vorhanden ist, wird eben die aus dem Ausland konsumiert. Und aus dem selben Grund (Mangel an eigener Popkultur) sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme.

    Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Denn es besteht ja auch nicht mal den Hauch eines Ansatzes der Möglichkeit dass eine eigene Popkultur entwickelt und gefördert wird. Talente und Kandidaten hierzulande, die in der Lage wären eine eigene Popkultur zu entwickeln, haben keine Chance dafür weil sie nicht gefördert werden.

    Ein paar Beiträge weiter oben hatte ich geschrieben, dass mich ein Film mitnehmen/mitreißen muss. War eigentlich etwas unverständlich formuliert von mir, doch jetzt fällt mir der passende Terminus ein. Ein Film muss mich berühren. Tut er das ist er auch in der Lage mir jedwede Message zu vermitteln, sei's Junge leg' mal jetzt Deinen Cortex schlafen und lass' dich mal von der visuellen sowie akustischen Flut berauschen bis hin zu (bspw.) Scheiße, nichts auf der Welt kann einen Krieg rechtfertigen und egal was passiert, ich werde alles daran setzen, dass meine Kinder so etwas nie erleben müssen (diese Message blieb bei mir hängen, nachdem ich damals "Saving Private Ryan" gesehen habe).

    Die selbe Analogie der fehlenden Popkultur findet sich z.B. auch beim Thema Comics. Ein enormer Konsum Bedarf vorhanden, aber wenn ein talentierter Mensch den Wunsch verspüren sollte sich damit beruflich zu verwirklichen, ist es hierzulande am besten diesen Wunsch gleich wieder zu begraben oder sich nach US of A, Japan, Frankreich, Belgien, etc. zu begeben, denn dort herrscht die Popkultur Basis, die dafür sorgt dass Talente nicht nur gefördert werden, sondern sogar die Chance haben einen bleibenden Eindruck in der erwähnten Popkultur zu hinterlassen.

    Bestes Beispiel hierfür Todd McFarlane mit seiner Vita (und ich gehe jede Wette ein, dass absolut keiner hier weiß wer Todd McFarlane ist ohne vorher Google zu Rate gezogen zu haben). Und McFarlane ist nur ein Beispiel, diese Liste ließe sich mal locker um sehr viele weitere Beispiele erweitern.

    Bittesehr, darum sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme. Und das bleibt vorerst auch so. Die einzige Hoffnung, die man haben könnte, ist dass vielleicht irgendwann ein Generationswechsel und daraus resultierend ein Mentalitätswechsel vonstatten gehen wird. Und zwar nicht nur bei den Filmemachern (denn dort vollzieht er sich lt. meinen bescheidenen Informationen bereits in kleinen fast kaum merklichen Schritten), sondern bei den Entscheidern die für die Produktionen verantwortlich sind.

    Dann sehen deutsche Filme vielleicht nicht mehr aus wie deutsche Filme.

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    Antwort von handiro:

    Sorry aber hier wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass wir als besetztes Land 60 Jahre keine eigene Kultur entwickeln durften..... Das hat sich seit 25 Jahren etwas geändert aber die 60 Jahre stecken in der heutigen Jugend anscheinend noch tiefer drin als in mir 60 jährigem.

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    Antwort von Funless:

    Handiro Du brauchst dich für den Hinweis nicht entschuldigen, dass hier mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass 60 Jahre lang als besetztes Land keine eigene Kultur entwickelt werden durfte. Ich verfolge den Thread schon von Beginn an.

    Und ich widerspreche hiermit dieser These, denn aus meiner Sicht hat sich in diesem Land (auch in Zeiten der Besatzung, bzw. erst recht in diesen Zeiten) sehr wohl eine individuelle Kultur entwickelt. Eine politische, ökologische, ökonomische sowie soziale und auch künstlerische Kultur, die sich sogar vor anderen Kulturen auf diesem wunderschönen Planeten nicht im geringsten zu verstecken braucht.

    Was sich aber nicht entwickelt hat, ist die von mir o.g. Popkultur. Und so komisch das klingen mag, vermag man (oder jetzt speziell mal ich) nicht in der Lage diesen Umstand zu erklären. Paradoxer Weise besteht ein riesiger Hunger (geradezu Gier) nach Popkultur aber das gleichzeitige Unvermögen eine eigene zu entwickeln sucht seinesgleichen. Und ich bin sogar so frech zu behaupten, dass hierzulande (weshalb auch immer, aber ich glaube nicht wegen 60 Jahre Besatzung) sogar absichtlich vermieden wird eine eigene Popkultur entstehen zu lassen und diese zu entwickeln.

    Aber gut ich wiederhole mich gerade (is' ja auch schon spät) ...

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    Antwort von cantsin:

    Deutschland hat sehr wohl eine eigene Popkultur, nur ist das Land selbst zu provinziell, um sie auch wertzuschätzen. Seit den 70er Jahren ist "Krautrock" ein internationaler Begriff, und in England, Amerika und Japan reissen sich Sammler um Platten von Can, Faust oder Amon Düül, und es gibt auch heute nicht eine einzige Nummer der englischen Musikzeitschrift "Wire" ohne einen Krautrock-Artikel. Kraftwerk ist international eine Kultband mit einer Reputation wie (mindestens) Nirvana, die schon im amerikanischen HipHop der 80er Jahre und im Detroit-Techno der 90er Jahre ausgiebig gesampelt wurde - während das deutsche Publikum Boney M. oder Dieter Bohlen hört. Wenn wir hier in den Niederlanden einen Musiker wie Holger Hiller für einen Auftritt engagieren und das Flugticket umgebucht werden muss, tut der Mitarbeiter im KLM-Callcenter das gratis, weil er Holger Hiller-Fan ist. In Deutschland weiss natürlich beinahe niemand, wer das ist.

    Die Fussballnationalmannschaft wird Weltmeister, aber anstatt z.B. der Toten Hosen singt Helene Fischer bei der Siegesparty. (Man stelle sich mal vor, England hätte gewonnen und bei der Siegesparty in London statt Britpop Howard Carpendale gespielt.)

    Der amerikanische Chef von HBO sagt in einem "Spiegel"-Interview, dass die Serie "Heimat" eine der Einflüsse war, um auch in Amerika hochqualitative Fernsehserien zu entwickeln. In Deutschland guckt man in dieser Kategorie aber lieber "Mord mit Aussicht" & Co. Deutschland produziert den Film "Der Untergang", der die Grundlage des weltweit populärsten YouTube-Memes wird, und kann damit nichts anfangen, weil niemand, der etwas zu sagen hat, weiss, was ein YouTube-Meme ist.

    Deutschland spielt weltweit in der Topliga der zeitgenössischen Kunst, und zwar auch mit bundesrepublikanischer Pop Art von Richter, Polke und Kippenberger, aber anders als die Amerikaner mit Andy Warhol (über den Kinofilme gemacht und von dessen Bildern T-Shirts gedruckt werden) können die Deutschen damit nichts anfangen.

    Berlin ist eine der popkulturell angesagtesten Städte der Welt, und uns hier im Ausland gehen die Studienabgänger verloren, weil sie alle nach Berlin ziehen, aber in Deutschland ruft das die Provinzneider auf den Plan, so dass sich fast alle Deutschen wenigstens auf ihren Berlinhass einigen können.

    - usw., usf. - Das Problem ist nicht das Fehlen von deutscher Popkultur, sondern der ganze Provinzmief und die Gartenzwergmentalität, und die nicht totzukriegende Heimat-Blödel-Schlagerdumpfkultur.

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    Antwort von dienstag_01:

    Man muss sich nur mal überlegen, worüber die Deuschen nach dem 2. Weltkrieg am meisten erschrocken waren, nämlich über sich selbst. Das sie diesem Wahnsinnigen gefolgt sind, seinen Thesen, aber besonders seinem Pathos, hat hier alles bis heute verändert.
    Wer nicht versteht (oder es wenigstens versucht), dass Deutsche etwas in sich tragen, wovor sie selber Angst haben - oder glauben, Angst haben zu müssen, das ist ihre Erfahrung - und wie sie sich umgekehrt wünschen, von anderen wahrgenommen zu werden, kommt auf solche kruden Erklärungen von verbotener eigener Kultur und Provinzialität.
    Kraftwerk als rumänische Band, nur mal so, niemand würde über die auch nur ein Wort verlieren. Die Mensch-Machine, das sind wir. Zumindest für andere.
    Man muss das mitdenken.

    Diese Geschichte und dieses Bild zu verleugnen, bringt diese ganzen Lächerlichkeiten hervor.
    Geht nicht.
    Bringt nichts.

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    Antwort von Benutzername:

    In 80 Tagen um die Welt
    galzkopf: "gib mir den jade-buddhä."
    Jackie Chan: "was ist ein buddhä?"
    http://vocaroo.com/i/s08aItaYnUoJ

    deshalb läuft es hier in d-land nicht so gut. weil wir hier nicht krank genug sind. alles muss immer so ordentlich sein. nix verrücktes. und wenn, dann nur pipi-kacka-witze.

    oder Californication: situation eskaliert und lew ashby, der rockproduzent, hat dem hank moody nichts besseres entgegenzubringen als: "heil cesar." weil hank moody sich ein bettlacken umgeworfen hatte. bei der szene bin ich fast gestorben. die war so witzig. furztrocken. hat aber so reingehauen. das können die deutschen nicht. weiß auch nicht, warum das so ist. liegt wohl an der mentalität.

    den deutschen fehlt es an ideen. egal in welchem genre. na ja, hier gibt es ja eh kein genrekino.

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    Antwort von iasi:

    @cantsin

    nette Aufzählung

    nur zeigt sich all dies nicch bei Filmfestivals oder anhand der Besucherzahlen.

    "Der Untergang" zog aber eben auch vor allem, da ein großes Interesse am Führer besteht - dies hatte ich selbst im Ausland erlebt. Es geht sogar oft über Interesse hinaus.

    Den Einfluss von "Heimat" würde ich nun nicht gerade wegen eines Spiegel-Interviews so hoch einschätzen. Die Vorlage für "House of Cards" kommt zum Beispiel aus GB. Wobei "Heimat" aber dennoch zeigt, dass aus D eben auch Herausragendes kommen kann.

    Es kann doch nicht an der Sprache liegen, dass die BBC unseren Gebührenverschwendern so weit voraus ist.

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    Antwort von Natalie:

    Die ARD und ZDF sind zusehr politisch unterwandert, angst vor Feindbildern zu schüren wie in USA geht nicht, sonst hätten wir mehr solcher Actionfilme, stattdessen muß immer gezeigt werden was mit uns moralisch passiert wenn sich jemand in eine Falsche Richtung bewegt, oh du armer kleiner Nazi, guck was passiert, oh du gieriger Banker mit Seitensprung , guck was passiert wenn, oh Tatort, schau was passiert wenn ...

    In den USA, schau was passiert ? deine Sache ! wenn du erwischt wirst Kopf ab,-- aber oh weh , die Terroristen unterwandern genau diese Freiheit .. schnell Bunker bauen ! ... Und genau in sowas steckt die Regierung Ihr Geld, Soldat vor Flagge fürs Vaterland weggebombt , kolateraschaden, normal... In deutschland garnicht denkbar, hat man mal vor diesem Krieg so ein bischen so gedacht hatte man mal denken können....

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    Antwort von Funless:

    Vielleicht muss ich etwas genauer erläutern was ich mit "Popkultur" gemeint habe. Kann ja auch sein, dass der Begriff "Popkultur" von mir falsch gewählt wurde und es dafür einen anderen (passenderen) Begriff gibt.

    Mit Popkultur meinte ich nicht "Krautrock", welches in anderen Ländern in der Tat hohe Beachtung genießt. Die von cantsin aufgeführte Liste ließe sich noch um bspw. "Rammstein" und viele andere Bands erweitern.

    Ich schrieb ja auch schon in meinem Posting zuvor ....
    ... denn aus meiner Sicht hat sich in diesem Land (auch in Zeiten der Besatzung, bzw. erst recht in diesen Zeiten) sehr wohl eine individuelle Kultur entwickelt. Eine politische, ökologische, ökonomische sowie soziale und auch künstlerische Kultur, die sich sogar vor anderen Kulturen auf diesem wunderschönen Planeten nicht im geringsten zu verstecken braucht.

    Und genau zu der o.g. künstlerischen Kultur zähle ich "Krautrock" oder die von cantsin aufgeführten Künstler (auch diese Liste lässt sich um sehr viele weitere Beispiele erweitern) jedoch nicht als Popkultur. Und was hier in Berlin diesbzgl. abgeht kriege ich ja hautnah mit, da ich hier lebe. Und ich meinte auch nicht die Pop-Art Schaffenswerke eines Andy Warhol und seinen (auch deutschen) Nachfolgern/Nachfolgerinnen.

    Nichtsdestotrotz existiert hierzulande keine eigene Popkultur.

    Hier existiert kein bspw. "Captain America", kein "Spider-Man", kein "Wer-auch-immer-Man". Eben kein "Superheld", mit dem sich ein Großteil der Gesellschaft aus welchen Gründen auch immer definiert, bzw. identifiziert.

    Hier existiert bspw. kein deutsches Äquivalent zu einem John Wayne der (nie dreckig - muss ja damals im wilden Westen eine äußerst geniale Reinigungsinfrastruktur vorhanden gewesen sein) auf seinem Gaul mit der holden Maid im Arm in den Sonnenuntergang reitet.

    Hier existiert bspw. (diesmal aus Frankreich) kein Jean-Paul Belmondo der augenzwinkernd und einen flotten Spruch auf der Lippe reihenweise Bösewichte das Handwerk legt.

    Hier existiert bspw. (Italien) kein vergleichbares Duo wie seinerzeit Hill & Spencer die mit kurzweiligen Klamauk Jung & Alt unterhalten haben.

    Hier existiert bspw. (Niederlande) keine Familie Flodder, mit der man automatisch alles was auch nur im Ansatz irgendwie Asi ist assoziiert.

    Etc., pp. ad infinitum!

    Und das interessante: Nicht nur, dass die o.g. Beispiele die Popkultur des jeweiligen Landes auf Dauer geprägt haben, sondern obendrein noch als unglaubliches Sahnehäubchen als Exportschlager die Popkulturen anderer Länder nachhaltig beeinflussten!

    Wieder Beispiel:

    Sage ich hierzulande "Krass, bei denen sieht's ja aus wie bei den Flodders!" können mittlerweile mehr Menschen assoziieren was ich meine als wenn ich sagen würde "Krass, bei denen sieht's ja aus wie bei Hempels unter'm Sofa!"

    Das meine ich mit Popkultur. Wie Eingangs schon von mir geschrieben, kann es sein dass eigentlich ein anderer Begriff treffender wäre, jedoch bin ich jetzt echt zu faul diesen zu recherchieren. Ich hoffe dennoch ich konnte rüber bringen was ich sagen wollte.

    EDIT:

    Aber Halt! Ich muss mich korrigieren. Die Aussage von mir, dass hierzulande gar keine eigene Popkultur (ich bleibe erstmal bei diesem Begriff) existiert, ist insofern nicht ganz richtig. Es gibt schon leichte Ansätze wie bspw. "Stromberg".

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    Antwort von handiro:

    Richtig, wir haben eine Popkultur. Z.B. die Erfinder der "World Music" sind für mich Embroy aus München. Dann diese "Neue Deutsche Welle" der 80er...Beim Film eben die Autorenfilmer oder Dietmar Schönherr mit seiner Raumpatrouille. Auch Menges mit seinen diversen TV-Formaten hatte etwas gewisses...Radio Bremen war mal ganz vorne und hatte sich innerhalb der ARD etwas freigeschwommen.

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    Antwort von Natalie:

    natürlich gibt es die deutsche Antwort auf das Marvel Universum

    Ion Tichy !! (wobei die Besetzung des Bordcomputers nicht so dolle gewählt wurde ..)

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    Antwort von Skeptiker:

    natürlich gibt es die deutsche Antwort auf das Marvel Universum
    Ion Tichy !! "Ijon Tichy: Raumpilot" fand ich nicht schlecht, aber teils etwas langatmig.
    War ja auch keine Profi-Produktion sondern eher ein Enthusiasten-Projekt.

    Vielleicht sollte man 'Max und Moritz' mal verfilmen!
    Oder 'Hans Guck-in-die-Luft'!

    Roland Emmerich hatte ja mal Interesse an der Perry Rhodan Saga bekundet (gehört übrigens auch zur Pop-Kultur, oder nicht?).
    Ist bisher nichts draus geworden.
    Offen gesagt, ich weiss nicht so recht, ob ich das wirklich bedauern soll - dieser Gigantismus mit all seinen Superlativen (riesige 'Kugelraumer', die von Story zu Story noch grösser werden, Zellaktivatoren für ewiges Leben, elitäre Arkoniden mit der Zukunfts-Technik, Mutanten mit Superkräften für alle Eventualitäten und natürlich der unsterbliche und beinahe gottgleiche Perry himself etc. etc.) geht mir etwas auf die Nerven!

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    Antwort von cantsin:

    Ion Tichy !! Der allerdings ein Geschöpf von Stanislaw Lem ist, und somit aus Polen.

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    Antwort von Skeptiker:

    Aber ich glaube, man hat sich bei der deutschen Verfilmung der Story gewisse Freiheiten erlaubt.

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    Antwort von tom:

    Ich hab der Übersichtlichkeit wegen der Diskussion zu GlobalPlayers Teenie Mobbing Musical Film einen eigenen Thread gegeben:
    http://forum.slashcam.de/teenie-musical ... 19091.html

    Thomas
    slashCAM

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    Antwort von Skeptiker:

    Macht Sinn!

    Gruss
    Skeptiker

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    Antwort von Natalie:

    Ion Tichy !! Der allerdings ein Geschöpf von Stanislaw Lem ist, und somit aus Polen. Was die Frage aufwirft ab wann ein Film "Deutsch" ist , ich behaupte die Umsetzung ist da ausschlaggebender als das Buch bzw. der Autor ... Außer es war schon immer ein Drehbuch ..

    Richtig ist schon , Lemm hat wirklich viele der Weltraumstorys erfunden.. Prometheus und wie sie alle heißen .. wobei ich selbst von Lemm nur Solaris gelesen habe - wobei sich die Handlung auch in ewig vielen Produktionen widerspiegelt - von Star Trek bis Hollywood

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    Antwort von nachtaktiv:

    ... wenn deutsche versuchen, eine amerikanische geschichte zu erzählen :



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    Antwort von 7River:

    Das wirkt schon etwas albern, halt Overacting. Da kommt ein Film wie "Vorstadtkrokodile" (2009) schon um einiges besser. Der hat mir sogar gut gefallen. Den haben sie auch recht zeitgemäß hinbekommen. Das Original ist schon eine Ewigkeit her wo ich das zum letzten Mal gesehen hab... "TKKG" war auch nicht schlecht, schon klar, die Hörspiel-Kassetten waren/sind Kult. Kenn' ich noch von früher, vom Kumpel her...

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    Antwort von Gore:

    Die Vorstadtkrokodile von 2009 haben ein genauso albernes overacting. Und Sprüche wie "Ey Alter!" tun dann leider ihr übriges.

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    Antwort von Jolly D Roger:

    Hmm also ich weiß ja nicht...ganz besonders den Fachausdruck für folgendes:

    Mein Problem mit deutschen Film & Serien Produktionen ist, dass die im Gegensatz zu USA, Großbritannien, China, Japan usw...die deutschen Produktionen wirken, als hätte jemand den eigenen Geburtstag mit einer normalen, vielleicht sogar teuren, Kamera aufgenommen und unbearbeitet auf Youtube geladen. Es wirkt sozusagen viel realer als die scheinbar professionelleren Produktionen der anderen Länder.

    Mein Problem sind nicht die Synchros (also Studioaufnahmen oder direkt vom Set), denn ich schaue auch vieles in originaler Sprache. Und es liegt wohl auch nicht an der Technik, wenn stimmt was in manchen Antworten zu diesem Thema bzgl Technik steht.

    Meine Vermutung ist, dass es an der Nachbearbeitung liegt (also zu engl. post-processing), denn da scheinen die meisten Länder auf die Art & Weise der USA zu setzen. Ich finde die Produktionen von da, jedenfalls die Blockbuster und Sitcoms usw. wirken weniger real oder so, bei den deutschen Produktionen wirkt es als wäre man direkt dran, also sehr real. Aber ich will da kein Realismus und bin auch noch den USA Stil gewohnt. Filme und Serien sind zum entspannen. Dokus um zu lernen, da ist das was anderes.

    Vielleicht kann ja jemand meine Vermutung bestätigen, möglichst mit Beweisen bzw Quellen, möchte mir endlich sicher darüber sein. Und im klaren.😁

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    Antwort von Darth Schneider:

    Das mit der Sprache stimmt, ich finde man sollte möglichst alle Filme in Originalsprache schauen, weil ja sonst der Schauspieler mit einer fremden Stimme redet, das fand ich schon immer schräg und auch diese Sychronisiererei irgendwie respektlos den Schauspielern gegenüber, man nimmt ihnen einfach die Stimme weg.

    Aber verallgemeinern würde ich dieses Thema trotzdem nicht, es gab schon zu frühen Black and Withe Zeiten deutsche Produktionen die durchaus wie amerikanische Hollywoodfilme, gar nicht wie deutsche Filme wirken, und auch viele andere die eben nicht so wirken. Heute ist das überhaupt nicht anders, es gibt nur viel mehr Filme und Serien.

    In Amerika ist es auch nicht soo viel anders, nur viel grösser, dort gibt es und gab es schon immer auch zig, Serien und auch Filme die gar nicht cineastisch oder überhaupt nicht amerikanisch wirken.

    Genau dasselbe kann man auch über englische, französische, oder italienische Filmproduktionen schreiben.

    Wobei die Amis sind natürlich schon etwas extrem, die haben das ganze zeitgenössische Showbuissnes ( wovon ja die Filme und Serien ja auch ein Teil sind) ja eigentlich erfunden. ( Jetzt mal abgesehen von den ganz alten Griechen, Chinesen, Ägyptern und den Römern.) Die haben das Theater ja schon vor tausenden von Jahren salonfähig gemacht...
    The "Big Show" ist dort in den USA in jeder Hinsicht fest verankert in der Lebensweise, darum wird dort alles zur Show, sogar die Politik, und unter Umständen das ganze Leben.
    Ich konnte das schon sehr stark spüren, als ich 4Jahre lang dort gelebt und gearbeitet habe.
    Es ist schon klar das dieses Lebenseinstellung halt unter Anderem einen starken Einfluss auf die bewegten Bilder hat.

    Die Kultur in Deutschland ist da schon etwas differenzierter, (zum Glück ) und nicht so protzig.
    Schaut euch nur mal als kleines Beispiel den sehr bescheuerten politischen Wahlspruch von Trump an:
    "America First"
    Was hat Angela Merkel für einen Wahlspruch ?
    Eigentlich sollte der ja dann lauten:
    "Wir nehmen alle Menschen in Deutschland auf die in Not sind weil mit der Politik von Amerika ein Problem haben."
    Bingo !!!
    Und viele von uns Europäer sehen die Russen oder die Chinesen als zukünftige Feinde, aber merken nicht das die wirklichen Feinde nur ein paar machtgeile Amerikaner, ein paar Araber und noch eine Hand voll andere reiche Bösewichte sind, die womöglich sogar in der Schweiz noch ein Konto und mindestens eine Villa besitzen.

    Sorry, ich bin, gegen den Schluss, ein ganz kleines Bisschen vom Thema abgekommen.
    Gruss Boris

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    Antwort von handiro:

    Ich erkenne beim zappen einen deutschen Film am Ton. Da brauche ich keinen Schpauschieler zu sehen es reicht der O-Ton. Der ist so klinisch rein und hochkomprimiert, dass man hört an welchem Auge sich die unsichtbare Stubenfliege putzt :-)

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    Antwort von Map die Karte:



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    Antwort von Frank Glencairn:

    Der manische Hang zu Weitwinkeloptiken - die dazu neigen Gesichter grotesk in zu verzerren - nicht zu vergessen.


    2021-11-16 16.27.19 www.slashcam.de a2174eb936e8.jpg Außerdem Kamera fast immer zu hoch, beamtenmäßiges 3-Punkt-Licht, und CG wie im ÖR Fernsehen.

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    Antwort von Bluboy:

    Ghostbuster Thomas Müller weiss warum deutsche Filme wie deutsche Filme aussehen

    https://www.youtube.com/watch?v=YxwlcSXGL2Y

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    Antwort von iasi:

    "Map die Karte" hat geschrieben:
    Soll der Trailer für sich allein sprechen? :)

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    Antwort von iasi:

    "Frank Glencairn" hat geschrieben:
    Der manische Hang zu Weitwinkeloptiken - die dazu neigen Gesichter grotesk in zu verzerren - nicht zu vergessen.



    2021-11-16 16.27.19 www.slashcam.de a2174eb936e8.jpg

    Außerdem Kamera fast immer zu hoch, beamtenmäßiges 3-Punkt-Licht, und CG wie im ÖR Fernsehen.
    Wir sind oft verschiedener Meinung, aber hier stimme ich dir 100% zu.

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    Antwort von Map die Karte:

    iasi hat geschrieben:
    "Map die Karte" hat geschrieben:
    Soll der Trailer für sich allein sprechen? :)
    Einen eigenen Thread nur für einen Trailer im Film Bereich zu eröffnen lohnt sich halt nicht, wenn nicht mal aufwendig erstellte Threads irgendwie Aufmerksamkeit abbekommen...

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    Antwort von Saint.Manuel:

    Der Trailer ist wirklich übel. Hab das Hörspiel eigentlich in guter Erinnerung und mochte auch das Buch als Kind gerne.
    Hab hier den Trailer zur 2006er Verfilmung, der auch nicht wirklich besser ist...

    https://www.youtube.com/watch?v=ngCSr1gCaYg

    Da hat man sich mit Krabat mehr Mühe gemacht
    https://www.youtube.com/watch?v=sUd43YtS20Y

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    Antwort von iasi:

    Saint.Manuel hat geschrieben:
    Der Trailer ist wirklich übel. Hab das Hörspiel eigentlich in guter Erinnerung und mochte auch das Buch als Kind gerne.
    Hab hier den Trailer zur 2006er Verfilmung, der auch nicht wirklich besser ist...

    https://www.youtube.com/watch?v=ngCSr1gCaYg

    Eben schnell runtergedreht, weil die Zeit knapp war und dazu die Kinderchen auch nur ein paar Minuten am Set sein durften. :)

    Aber für 35 mm (anamorphic) hatte es gereicht.
    :)
    https://www.imdb.com/title/tt0430559/te ... _=tt_ql_sm


    So macht man es besser - und man erkennt dies sogar trotz der miesen Videoqualität:

    https://www.youtube.com/watch?v=Wi5BvoPCN0A

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    Antwort von roki100:

    Also dieser hier gefall mir und wirkt cinematisch...

    https://www.youtube.com/watch?v=U8M_1eyrBtQ

    ...deutscher Netflix-Rekord: https://www.dw.com/de/deutscher-netflix ... a-59064946

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    Antwort von iasi:

    roki100 hat geschrieben:
    Also dieser hier gefall mir und wirkt cinematisch...

    https://www.youtube.com/watch?v=U8M_1eyrBtQ

    ...deutscher Netflix-Rekord: https://www.dw.com/de/deutscher-netflix ... a-59064946
    Der Artikel vergisst einen überaus wichtigen Aspekt: Die Werbung.

    Netflix hat nun einmal einen direkten Ansprechkanal zu über 200 Millionen Abonennten.

    Das erinnert mich dann immer an Herkules (1983), der ein finanzieller Erfolg wurde, weil mehr Geld in die Vermarktung gesteckt wurde, als die Produktion des Streifens gekostet hatte.

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    Antwort von Frank Glencairn:

    iasi hat geschrieben:


    Der Artikel vergisst einen überaus wichtigen Aspekt: Die Werbung.
    Welche Werbung?

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    Antwort von Saint.Manuel:

    iasi hat geschrieben:

    So macht man es besser - und man erkennt dies sogar trotz der miesen Videoqualität:

    https://www.youtube.com/watch?v=Wi5BvoPCN0A
    Ist laut Wikipedia aber auch ein schwedisch-norwegischer Film aus dem Jahr 1984.
    Trotzdem, auch an diesen Film erinnere ich mich gerne und fand ihn gut gemacht.

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    Antwort von iasi:

    "Frank Glencairn" hat geschrieben:
    iasi hat geschrieben:


    Der Artikel vergisst einen überaus wichtigen Aspekt: Die Werbung.
    Welche Werbung?
    In Deutschland heisst ein Werbekanal von Netflix z.B. "Neu und beliebt".

    Es gibt nicht so viele Neuerscheinungen auf Netflix, dass hier etwas in der Masse untergehen könnte.

    Der alte italienische "Herkules" wurde wiederum in den USA intensiv beworben - und spielte daraufhin auch soviel ein, dass ein zweiter Teil gedreht wurde.

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    Antwort von Frank Glencairn:

    iasi hat geschrieben:

    In Deutschland heisst ein Werbekanal von Netflix z.B. "Neu und beliebt".
    Nie gehört, und deshalb komplett an mir vorbeigegangen. Wo ist der Kanal - auf YT?

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    Antwort von iasi:

    "Jolly D Roger" hat geschrieben:
    Hmm also ich weiß ja nicht...ganz besonders den Fachausdruck für folgendes:

    Mein Problem mit deutschen Film & Serien Produktionen ist, dass die im Gegensatz zu USA, Großbritannien, China, Japan usw...die deutschen Produktionen wirken, als hätte jemand den eigenen Geburtstag mit einer normalen, vielleicht sogar teuren, Kamera aufgenommen und unbearbeitet auf Youtube geladen. Es wirkt sozusagen viel realer als die scheinbar professionelleren Produktionen der anderen Länder.

    Mein Problem sind nicht die Synchros (also Studioaufnahmen oder direkt vom Set), denn ich schaue auch vieles in originaler Sprache. Und es liegt wohl auch nicht an der Technik, wenn stimmt was in manchen Antworten zu diesem Thema bzgl Technik steht.

    Meine Vermutung ist, dass es an der Nachbearbeitung liegt (also zu engl. post-processing), denn da scheinen die meisten Länder auf die Art & Weise der USA zu setzen. Ich finde die Produktionen von da, jedenfalls die Blockbuster und Sitcoms usw. wirken weniger real oder so, bei den deutschen Produktionen wirkt es als wäre man direkt dran, also sehr real. Aber ich will da kein Realismus und bin auch noch den USA Stil gewohnt. Filme und Serien sind zum entspannen. Dokus um zu lernen, da ist das was anderes.

    Vielleicht kann ja jemand meine Vermutung bestätigen, möglichst mit Beweisen bzw Quellen, möchte mir endlich sicher darüber sein. Und im klaren.😁
    Es ist vor allem die Frage, wie und ob man die vielen filmsprachlichen Mittel einzusetzen weiß. Es gehört eben doch etwas mehr dazu, als Licht anzuschalten und die Kamera auf das Geschehen zu halten.
    Meist wird gar nicht mal überlegt, warum man denn nun die Nahaufnahme mit einer Weitwinkeloptik glaubt machen zu müssen.
    Es fehlt eben auch an Planung und Vorbereitung. Mit dem Drehbuch in der Hand rauszugehen und dann zu schauen, wie man die Szenen denn nun dreht, ergibt meist nichts gutes.

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    Antwort von Funless:

    "Frank Glencairn" hat geschrieben:
    iasi hat geschrieben:

    In Deutschland heisst ein Werbekanal von Netflix z.B. "Neu und beliebt".
    Nie gehört, und deshalb komplett an mir vorbeigegangen. Wo ist der Kanal - auf YT?
    Wenn du die Netflix App öffnest dann hast du ja verschiedene Spalten, einer davon nennt sich "Beliebt auf Netflix" und dann gibt es noch eine die heißt "Neu hinzugefügt" oder "Neuheiten" oder so ... ich vermute iasi meint das.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Darum wirken deutsche Filme so deutsch.;)



    Die Studenten werden scheinbar halt so ausgebildet…
    Nicht das ich den Trailer schlecht finde, aber er sieht schon auch sehr deutsch aus…;)
    Und mit dem Ton ist auch etwas für mich nicht wirklich fassbares, das aber einen grossen Unterschied macht. Deutsche Filme tönen immer weniger glamourös, auch viel mehr nach unverblümter Realität, als die amerikanischen Filme.

    Was ich persönlich zusammen mit dem sehr realistischen Look, eher als negativ ansehe.
    Film soll nicht zu realistisch sein, sonst ist es (für mich)
    nicht mehr wirklich Unterhaltung….
    Gruss Boris

    Space


    Antwort von Frank Glencairn:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:

    Die Studenten werden scheinbar halt so ausgebildet…
    Yup, trifft quasi alles was ich oben schon sagte.
    Weitwinklig, zu hoch (Schulter), Beamtenlicht, wacklig, zu nah - ENG-mäßig halt.

    Und ich frage mich immer, welcher vertrottelte Alt-Hippie den armen Studenten immer einhämmert, daß man die Optik dem Schauspieler direkt ins Gesicht rammen muß, weil die Zuschauer dann angeblich "mittendrin" sind.
    "Darth Schneider" hat geschrieben:

    Und mit dem Ton ist auch etwas für mich nicht wirklich fassbares, das aber einen grossen Unterschied macht. Deutsche Filme tönen immer weniger glamourös, auch viel mehr nach unverblümter Realität, als die amerikanischen Filme.
    Ja, ist auch so ein deutsches Ding. Wenn man z.B. zwischen original US Ton und deutscher Synchro hin und her schaltet, hört man deutlich die Manie der Deutschen Tonwerker, überall mit Gewalt noch irgendwie "Raum" drauflegen zu müssen, während die Amis alles tun, um jeglichen Hall rauszuhalten.
    Klingt dann im vergleich zum - meist Knochentrocknen Original - fast wie Scratch-Ton aus der Kamera. Warum die von ihren Hall/Reverb Plugins so besessen sind, weiß der Teufel.
    "Darth Schneider" hat geschrieben:

    Was ich persönlich zusammen mit dem sehr realistischen Look, eher als negativ ansehe.
    Geht mir genau so.

    Space


    Antwort von Darth Schneider:

    Meine Frau ist ja überhaupt nicht an Film Technik interessiert, nicht die Bohne.
    Aber sie hat mittlerweile ein Auge für gewisse Dinge.
    Wenn ich sie mal ausersehen mit einem Weitwinkel Fotografiere oder filme, dann merkt sie das und wird mittlerweile sauer, das macht zu breit.

    Sie hätte Schauspielerin werden sollen.
    Jeder DoP der ein nur schon dran denkt, ein 12mm an die Kamera zu schrauben, kriegt spätestens nach dem ersten Take gleich ne Watschen…:))
    Gruss Boris

    Space


    Antwort von iasi:

    "Frank Glencairn" hat geschrieben:
    "Darth Schneider" hat geschrieben:

    Die Studenten werden scheinbar halt so ausgebildet…
    Yup, trifft quasi alles was ich oben schon sagte.
    Weitwinklig, zu hoch (Schulter), Beamtenlicht, wacklig, zu nah - ENG-mäßig halt.

    Und ich frage mich immer, welcher vertrottelte Alt-Hippie den armen Studenten immer einhämmert, daß man die Optik dem Schauspieler direkt ins Gesicht rammen muß, weil die Zuschauer dann angeblich "mittendrin" sind.
    Wobei man nicht in gut und schlecht unterteilen sollte.
    Manche Themen und Inhalte können durchaus von solcher Bildgestaltung profitieren. Wichtig ist eben, dass man es auch ganz bewußt und gezielt als filmsprachliches Mittel einsetzt.

    Internationale Produktion gehen offensichtlich bewußter und besser geplant in die Drehphase. Dabei haben sie dann die Postproduktion auch schon mit im Blick.
    Was man auf dem Vorschaumonitor am Set sieht, betrachtet dann auch niemand als das Endergebnis. Aber man weiß eben schon wie dieses aussehen wird.

    Space


    Antwort von Darth Schneider:

    Natürlich hast du recht.
    Es kommt auf den Inhalt an und die Bildsprache, je nach dem…

    Man denke an die meisten Filme von Woody Allen.
    Die sehen gar nicht glamourös aus, er schon gar nicht.;)
    Aber die Filme sind trotzdem Meisterwerke, weil alles zusammen passt.
    Nun gut er hatte, sein grosses Talent, und dazu fast immer ein sehr schönes, quasi gratis Set, nämlich Manhattan.
    Das hilft natürlich dem Filmlook grundsätzlich schonmal ungemein…
    Gruss Boris

    Space


    Antwort von iasi:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Natürlich hast du recht.
    Es kommt auf den Inhalt an.
    Man denke an die meisten Filme von Woody Allen.
    Die sehen gar nicht glamourös aus, er schon gar nicht.;)
    Aber die Filme sind trotzdem Meisterwerke, weil alles zusammen passt.
    Gruss Boris
    Welche Filme meinst du ganz konkret?

    Die Kameraarbeit ist doch eigentlich in Woody Allen Filmen immer exquisit.
    Auch in der Pseudo-Dokumentation Zellig.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Klar exquisit, aber überhaupt nicht aufdringlich, eher unauffällig..
    Mehr jetzt so die älteren Filme hab ich gemeint.
    So wie Manhattan, Husbands and Wifes, Mitnight in Paris, Was sie schon immer über Sex wissen wollten, u.s.w.
    Es gibt so viele gute Filme von ihm..
    Gruss Boris

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    Antwort von pillepalle:

    Wenn es ein wenig dokumentarisch aussieht, kann das auch mal ganz gut zum Thema passen. Ich finde jetzt nicht das jeder Film wie ein Hollywood-Blockbuster gegradet, oder beleuchtet, werden muss. Ist ja auch eine Geschmacks- und Budgetfrage.

    Trifft meinen Geschmack allerdings von den Bildern des Trailers auch nicht so richtig. Irgendwie alles ein wenig Mutlos. Da fand ich die Bilder z.B. bei Nomadland, der ja auch einen dokumentarischen Ansatz hat, deutlich interessanter. Zeigt aber auch, das eine Alexa, teure Anamorphoten, oder Diffusionsfilter, alleine das Bild auch nicht automatisch toll aussehen lassen.

    Aber das ist jetzt alles schon nörgeln auf hohem Niveau. Erstmal selber besser machen, bevor man die Arbeit anderer auseinander nimmt :) Ich ziehe jedenfalls meinen nicht vorhandenen Hut vor so einem tollen und gelungenen Debut.

    VG

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    Antwort von Darth Schneider:

    Ich ziehe selbstverständlich auch den Hut vor den Machern von Windstill.
    Respekt, da steckt bestimmt sehr viel Herzblut und Zeit drin.
    Das merkt man schon dem Trailer an.
    Gruss Boris

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    Antwort von iasi:

    pillepalle hat geschrieben:
    Wenn es ein wenig dokumentarisch aussieht, kann das auch mal ganz gut zum Thema passen. Ich finde jetzt nicht das jeder Film wie ein Hollywood-Blockbuster gegradet, oder beleuchtet, werden muss. Ist ja auch eine Geschmacks- und Budgetfrage.
    Aber das sollte es doch genau nicht sein.

    Der Tod des Herrn Lazarescu besticht doch gerade durch den
    „überwältigenden dokumentarischen Realismus“, dank dem die zahlreichen auftauchenden Nebenfiguren „absolut echt“ wirkten. Die Länge des Films rufe „das Gefühl von Echtzeit“ hervor. (Christoph Huber von der österreichischen Presse)

    Es ist eben die bewußte gestalterische Entscheidung, wie die filmsprachlichen Mittel eingesetzt werden.

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    Antwort von andieymi:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Jeder DoP der ein nur schon dran denkt, ein 12mm an die Kamera zu schrauben, kriegt spätestens nach dem ersten Take gleich ne Watschen…:))
    Oder 8 Nominierungen mit 3 Oscars, wenn man Lubezki heißt.

    Ich glaube nicht, dass sich das so auf Weitwinkel oder nicht verallgemeinern lässt. Klar, irgendwie fehlen die 300m Dolly Long-Lens Tracking-Shots übers Schlachtfeld, aber allein am Weitwinkel liegt es nicht.
    Andere drehen auch fast nur leichten Weitwinkel-Normalbrennweite (Deakins) oder eben viel Weitwinkel (Lubezki) und das schreit nicht nach deutschem Film.

    Ich habe eine Hypothese, nicht mehr nicht weniger: Verbeamtetes Filmemachen. Fängt schon mit den betreuenden Redakteuren bei szenischen Produktionen an. Es gibt einen Regisseur. Wozu braucht's einen Redakteur? Den selben Effekt merkt man doch irgendwie bei Major Studio-Produktionen auch. Da ist vieles alles absolut langweilig gedreht, mit CG gut kaschiert. Da gibt's keine bildsprachemäßige Vision mehr, nicht die geringste. Avengers sehen 1:1 aus wie Infinity oder jede andere blockbustermäßige Produktion. Zu viele Köche nehmen jegliche Autorenverantwortung, im Sinn einer Regie-Vision weg. Wie auch, wenn der Regisseur ausschließlich Schauspiel-Bespaßer am Set ist. Buch hat er/sie nicht geschrieben, beim Edit vmtl nicht dabei, etc. - und über allem steht das Studio, was jede kleinste Kreativentscheidung einer Marktforschung unterwirft und im Zweifelsfall cancelt.

    Ich glaube nicht, dass es an den Schauspielern liegt. Sehr viel, was einfach schlecht gespielt ist, ist so schlecht geschrieben, dass Tom Hanks das auch nicht besser hinbekäme. Immer diese Selbstgespräche der Charaktere, die gefühlt mit niemandem reden, aber irgendetwas sagen müssen um den letzten DAZ abzuholen statt mal einfach anders versuchen zu erzählen. Fällt mir extrem oft bei deutschen Filmen auf, Gegenteil von Show don't Tell. Im Gegenteil. Nicht mal etwas in einen sinnvollen Dialog packen, sondern fast als Selbstgespräch inszeniert. Vielleicht ist sogar im gleichen Raum off camera am anderen Raumende noch jemand, aber artikuliert wird es einfach weil Zuschauer es scheinbar hören soll.

    Für deutsche Produktionen, ich glaub es fehlt manchen (das sind wirklich nicht alle, es gibt genügend Beispiele fern der ÖRen, die das anders machen) einfach der Mut, bei fast allem was versucht wird. Die Idee wird aufgegriffen, aber dann so oft durch den gedanklichen Reißwolf gedreht, bis am Ende nur mehr ein Kompromiss steht.

    Es liegt sicher nicht am Weitwinkel per so, es liegt am Weitwinkel ohne die dazugehörige Perspektive. Wenn ich weitwinklig drehen will muss ich mir die perspektivische Intimät zunutze machen. Einen Schritt zu weit weg und ich verliere einerseits sowieso das teligere "Aufräumen" im Bild, kompositorische Geradlinigkeit mit mehr Unschärfe, gleichzeitig nichts halbes & nichts ganzes mehr. Wenn ich weitwinklig drehen will zählt auch jeder Millimeter über/unterhalb der Eyeline, weil ich sofort (auf Augenhöhe) eine gefühlte Aufsicht entwickle.

    Sehr viel wird einfach immer auch auf der Standard-2-Fach-Alura-Kombi bei 4-5,6 gedreht. Nichts gegen Zooms, wo sie Sinn machen, aber Standardwerkzeug heißt halt, dass es für alles funktioniert aber echt halbgar aussieht. Schaut man sich Hollywood-Produktionen an, hängt da sehr oft Panavision vor der (deutschen) Kamera. Das ist dann ein Optikfundus seit den 60ern, in Deutschland sind die szenischen Produktionen, die nicht auf entweder Ultra Primes, Super Speeds (aber bitte nur ab 4!), S4s, vielleicht Master Primes und eben genannten Aluras fast an einer Hand abzuzählen. Es liegt nicht per se an den Optiken, aber es ist ein kleines Rädchen in der Produktion, wieso etwas so oder anders ausschaut.

    Licht letztendlich ist auch ein Thema. Wo sieht man in DE mal ein Key-Fill-Verhältnis von 3:1 (oder größer)? Das deutsche Film-Drama sieht entweder aus wie eine erzwungene Semi-Silhouettige-Hairlight-Orgie oder aber wie eine schön geleuchtete gemachte amerikanische Komödie. Aber die Fill-Seite ist nie weit unten genug, dass überhaupt mal sowas wie Plastizität entsteht oder man das Backlight (das es mit der Methode fast immer gibt, und wenn's vom Himmel kommt) schon wieder vom Nacken her spürt. Das geht halt erst, wenn mehr Black- als Fill mit im Spiel ist.

    Letztendlich betrifft auch viel Planung & Budgets. Einerseits Planung, weil glaub ich nirgendwo so viel On-Location gedreht wird als als in Deutschland. Das heißt oft Kompromisse bei Blocking, Bewegung, Licht etc. - ist es dann mal Studio schaut es aber halt auch oft nicht so gut aus, wie bei den Amerikanern, die dann gern viel mehr im Studio drehen. Wenn ich jetzt den Räuber-Hotzenplotz-Trailer nehme: Da sieht teilweise nach Set aus, was keins ist (durch uninspirierte Kameraperspektive) und was ein Set ist so lieblos ausgestattet, dass es Studenten auch nicht schlechter gemacht hätten.
    Das bringt aber auch zum Punkt Budget: Deutsche Produktionen haben selten mehr Maximalbudget, als amerikanische Indie-Produktionen durchschnittlich. Da reden wir über teilweise mehrere Nullen hinten dran, die zu den Blockbustern fehlen, die im Kino rauf und runter laufen. Das man das irgendwo oft auch merken muss, ist glaube ich auch nichts, was man wegleugnen kann. Kaum eine deutscher Film wird mit über 2 Mio. Euro produziert und das sieht man. Da fangen ernstzunehmende Indies erst an. Und trotzdem ist dann in DE das Gefühl da, mehr ist halt nicht rauszuholen, weil es tatsächlich einfach mit den Strukturen hier nicht mehr Geld für vieles gibt. Andere Strukturen sagen damit können wir mal arbeiten, aber das Gefühl noch was rausholen zu müssen ist da, nicht man hat das Ende der Fahnenstange eigentlich erreicht.

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    Antwort von iasi:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Darum wirken deutsche Filme so deutsch.;)



    Die Studenten werden scheinbar halt so ausgebildet…
    Nicht das ich den Trailer schlecht finde, aber er sieht schon auch sehr deutsch aus…;)
    Der eher rohe Stil passt aber durchaus. Die Charaktere sind sofort im Zentrum der Aufmerksamkeit, denn die Kamera lenkt nicht ab, sondern hält nur drauf.

    Leider deutet der Trailer keine Handlung an, die mich packen würde.
    Die Hauptfigur wird jedoch sofort etabliert und wirkt interessant und intensiv.

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    Antwort von Frank Glencairn:

    iasi hat geschrieben:


    Der Tod des Herrn Lazarescu besticht doch gerade durch den
    „überwältigenden dokumentarischen Realismus“,


    Find ich gar nicht, für mich beschädigt das ENG Gewackel und die lieblosen uninspirierten Einstellungen den Film,
    der von besserer Kameraarbeit 100% profitiert hätte. So sieht es nur nach ner lausigen Scripted Reality Show aus.

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    Antwort von Frank Glencairn:

    iasi hat geschrieben:


    Leider deutet der Trailer keine Handlung an, die mich packen würde.
    Weil es keine Handlung (Plot) gibt - da kann dich dann auch nix packen.

    Die Kamera wurde wirklich "nur draufgehalten" und deshalb lenkt sie auch ab, weil man sich die ganze Zeit bewußt ist,
    durch eine Kamera zu schauen die durch die Gegend getragen wird. Das verhindert, daß man in den Film eintaucht.

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    Antwort von Cinemator:

    Oh my God! Junges deutsches Kino.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Das waren doch Studenten oder ?
    Womöglich hatten die gar nicht so viel Zeit.
    Seit doch nicht gleich so hart mit den Kids..
    Gruss Boris

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    Antwort von Map die Karte:

    https://www.youtube.com/watch?v=P9xBESJ8cZo

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    Antwort von 7River:

    Ganz großes Kino...

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    Antwort von iasi:

    "Map die Karte" hat geschrieben:
    https://www.youtube.com/watch?v=P9xBESJ8cZo
    Läuft das dann auf dem Kinderkanal?

    Jedenfalls lassen es die Koreaner schon anders krachen:

    https://www.youtube.com/watch?v=5v1Y3m55nyI

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    Antwort von Mantas:

    super Vergleich.

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    Antwort von 7River:

    Ich weiß gar nicht, was hier alle haben. Das ist ein Super-Film.

    https://m.youtube.com/watch?v=WGVft5XC2YE

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    Antwort von Darth Schneider:

    Sieht toll aus. Aber es würde mich nicht wundern wenn der Kameramann dann doch kein Deutscher war..;))
    Gruss Boris

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    Antwort von 7River:

    Seine Filme sehen auch immer gleich aus. Von den Farben, den Look… Es war von mir natürlich etwas ironisch gemeint, obwohl seine Filme solide sind. Ich werde ihn mir natürlich anschauen. Da gibt es übrigens eine gute Kritik zu. Auf YouTube, der feine Herr vor dem Bücherregal.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Til Schweiger hat einfach ne komische Stimme….Fand ich irgendwie schon immer.
    Gruss Boris

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    Antwort von Frank Glencairn:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Sieht toll aus. Aber es würde mich nicht wundern wenn der Kameramann dann doch kein Deutscher war..;))
    Nee, das war der René Richter - der dreht seit ein paar Jahren quasi alles für Schweiger.

    Seine Filme sehen auch immer gleich aus. Von den Farben, den Look… Es war von mir natürlich etwas ironisch gemeint, obwohl seine Filme solide sind.


    Man kann von Till Schweiger halten was man will, aber seine Filme gehören zu den wenigen deutschen Produktionen, die visuell wenigstens halbwegs internationales Niveau haben.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Der Renè und wer auch immer an der Ausstattung, den Farben und dem Licht mit gearbeitet haben, die haben keinen deutschen Geschmack.
    Der Look sieht jedenfalls eher nach Hollywood aus, wie nach typisch deutsch.;)
    Gruss Boris

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    Antwort von Frank Glencairn:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:

    Der Look sieht jedenfalls eher nach Hollywood aus, wie nach typisch deutsch.;)
    Auch nicht wirklich, ich finde es sieht eher typisch schweigerisch aus.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Eben, typisch schweigerisch, wegen ihm und nicht wegen dem Filmlook.
    Das wird doch ihm womöglich selber schon langsam langweilig…
    So viel er sich auch Mühe gibt und die Filme inzwischen schon sehr toll aussehen, der mit Abstand beste für mich war trotzdem immer noch Der bewegte Mann…
    Nun gut alle Schweiger Filme hab ich auch nicht gesehen, nach Zweiohrküken hab ich dann resigniert….
    Also wirklich was neues wagt der Til (nach dem neuen Trailer zu urteilen) scheinbar leider auch nicht, trotz seinen finanziellen und somit auch künstlerischen Möglichkeiten…
    Hübsch anzusehen, aber,
    sonst immer das selbe halb komisch halb peinliche Herzschmerz Gesülze, finde ich jetzt.
    Gruss Boris

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    Antwort von Frank Glencairn:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Eben, typisch schweigerisch, wegen ihm und nicht wegen dem Filmlook.
    Das wird doch ihm womöglich selber schon langsam langweilig…
    So viel er sich auch Mühe gibt und die Filme inzwischen schon sehr toll aussehen, der mit Abstand beste für mich war trotzdem immer noch Der bewegte Mann…
    Ich seh ja ab und an die jeweils aktuellen Trailer, hab dabei das Gefühl, daß es sich immer um den selben Film handelt.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Apropos Deutsche Filme.
    Was ist eigentlich mit dem Bulli ?
    Dreht der keine Kinofilme mehr ?
    Der Schuh des Manitu fand ich jedenfalls sehr toll, zum kaputt lachen, der Film kam auch schön herüber im Kino..



    Klar über den Humor lässt es sich streiten, das gefällt nicht jedem.
    Aber typisch deutsch finde ich den Film gar nicht, und ziemlich mutig, so Winetous Bruder als Schwuchtel darzustellen.…;)
    Gruss Boris

    Space


    Antwort von 7River:

    @Boris, der Bulli hat vor zwei Jahren den Film „Ballon“ gedreht. Sehr zu empfehlen.

    https://m.youtube.com/watch?v=XaZmw3_5ulc

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    Antwort von iasi:

    "Darth Schneider" hat geschrieben:
    Apropos Deutsche Filme.
    Was ist eigentlich mit dem Bulli ?
    Dreht der keine Kinofilme mehr ?
    Der Schuh des Manitu fand ich jedenfalls sehr toll, zum kaputt lachen, der Film kam auch schön herüber im Kino..



    Klar über den Humor lässt es sich streiten, das gefällt nicht jedem.
    Aber typisch deutsch finde ich den Film gar nicht, und ziemlich mutig, so Winetous Bruder als Schwuchtel darzustellen.…;)
    Gruss Boris
    Den hatten wir mal in einer deutschen Filmreihe im Ausland gezeigt. Mit sehr mäßigem Erfolg.
    Die meisten Zuschauer hatte hingegen dieser Film:

    https://www.youtube.com/watch?v=nOMIhJAriJs

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    Antwort von 7River:

    Also dieser Film war wirklich bewegend. Er zeigt auch irgendwie die Kehrseite der neuen Technik.

    https://m.youtube.com/watch?v=gDQTZqBGj6A

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    Antwort von Darth Schneider:

    Ja er zeigt es ganz klar und jeder weiss von den Gefahren.
    Und trotzdem passieren solche eigentlich vermeidbare Dramas ja auch heute immer wieder.
    Es gibt immer wieder genug dumme Leute die fröhlich weiter Zeugs filmen, hochladen auch was sie nicht dürfen und was auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist…
    Gruss Boris

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    Antwort von 7River:

    Schau Dir den mal an. Der ist wirklich gut. Der junge Mann war verliebt und hat dann was aufgenommen. Das Hochladen hat ein vermeintlicher Freund dann getan...

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    Antwort von Jalue:

    Die Gründe für den typisch „deutschen Look“ (und „feel“) sind vielfältig, die meisten wurden hier bereits angesprochen. Die m.E. wesentlichen sind:

    - Talent-Aderlass in der Nazizeit
    - Oberhausener Manifest/“Regie-Gott-Kult“ ab der sechziger Jahre
    - Ein völlig verhunzte Förderungskultur, inklusive übertriebener Einflussnahme durch TV-Sender
    - Ein zu kleiner Absatzmarkt für deutschsprachige Filme, der wirklich große Budgets a la Hollywood nicht amortisieren kann.

    Hinzu kommt: Drama braucht Fallhöhe, und bis vor kurzem (gerechnet nach den Maßstäben von Historikern, also 20-30 Jahren) war Deutschland eine ziemlich langweilige, kleinbürgerlich-saturierte Mittelschichtsgesellschaft. Ikonisch dafür waren die An** al-Humor-Komödien bzw. Romantic Comedies typisch deutscher Prägung, wahlweise öde TV-Krimis, wo Frau Dr. ihren Ehemann vergiftet, weil der ein Techtel mit seiner Sekretärin hatte.

    Doch das hat sich ab der Jahrtausendwende (Neoliberalisierung, Krieg gegen den Terror, Finanzmarkt- sowie Migrationskrise) sukzessive verändert und weitaus radikalere, gesellschaftliche Brüche stehen ins Haus. Kann also sein, dass der deutsche Film gezwungenermaßen besser wird. Wenn die Hütte brennt, wird Bulli- und Till-Kram zur belächelten Altlast.

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    Antwort von iasi:

    Jalue hat geschrieben:
    Die Gründe für den typisch „deutschen Look“ (und „feel“) sind vielfältig, die meisten wurden hier bereits angesprochen. Die m.E. wesentlichen sind:

    - Talent-Aderlass in der Nazizeit
    - Oberhausener Manifest/“Regie-Gott-Kult“ ab der sechziger Jahre
    - Ein völlig verhunzte Förderungskultur, inklusive übertriebener Einflussnahme durch TV-Sender
    - Ein zu kleiner Absatzmarkt für deutschsprachige Filme, der wirklich große Budgets a la Hollywood nicht amortisieren kann.

    Hinzu kommt: Drama braucht Fallhöhe, und bis vor kurzem (gerechnet nach den Maßstäben von Historikern, also 20-30 Jahren) war Deutschland eine ziemlich langweilige, kleinbürgerlich-saturierte Mittelschichtsgesellschaft. Ikonisch dafür waren die An** al-Humor-Komödien bzw. Romantic Comedies typisch deutscher Prägung, wahlweise öde TV-Krimis, wo Frau Dr. ihren Ehemann vergiftet, weil der ein Techtel mit seiner Sekretärin hatte.

    Doch das hat sich ab der Jahrtausendwende (Neoliberalisierung, Krieg gegen den Terror, Finanzmarkt- sowie Migrationskrise) sukzessive verändert und weitaus radikalere, gesellschaftliche Brüche stehen ins Haus. Kann also sein, dass der deutsche Film gezwungenermaßen besser wird. Wenn die Hütte brennt, wird Bulli- und Till-Kram zur belächelten Altlast.
    Auch nach dem Krieg wurden hochwertige Filme in D gedreht.
    Das Problem begann später mit der Inflation der Film- und Medien-Schulen.

    Und das Problem ist wirklich, wie du sagst, die Themenlosigkeit.
    Da brennt niemand mehr für eine Sache und setzt die Möglichkeiten des Films in vehementer Form ein, um der Sache Ausdruck zu verleihen.

    Die Koreaner z.B. drehen mal eben einen Monsterfilm, der eine Prämisse für gesellschaftliche Betrachtungen bietet. Währenddessen verlieren sich die Deutschen in Fantasie-Geschichten oder Komissare ermitteln Fälle, in die eine aktuelle Thematik eingepflanzt wurde.

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    Antwort von cantsin:

    Ich hab' mir mal gerade die Dozentenverzeichnisse der Filmhochschulen Berlin, Babelsberg, München und Ludwigsburg angesehen (und musste fast alle Namen in IMDB nachschlagen) und bin ehrlich schockiert. Da wundert mich nichts mehr - graues TV-Mittelmaß bringt graues TV-Mittelmaß hervor.

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    Antwort von dienstag_01:

    cantsin hat geschrieben:
    Ich hab' mir mal gerade die Dozentenverzeichnisse der Filmhochschulen Berlin, Babelsberg, München und Ludwigsburg angesehen (und musste fast alle Namen in IMDB nachschlagen) und bin ehrlich schockiert. Da wundert mich nichts mehr - graues TV-Mittelmaß bringt graues TV-Mittelmaß hervor.
    Wer müsste denn dort sein?

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    Antwort von cantsin:

    dienstag_01 hat geschrieben:
    cantsin hat geschrieben:
    Ich hab' mir mal gerade die Dozentenverzeichnisse der Filmhochschulen Berlin, Babelsberg, München und Ludwigsburg angesehen (und musste fast alle Namen in IMDB nachschlagen) und bin ehrlich schockiert. Da wundert mich nichts mehr - graues TV-Mittelmaß bringt graues TV-Mittelmaß hervor.
    Wer müsste denn dort sein?
    Andreas Dresen, Dominik Graf, Thomas Heise, Maren Ade, Fatih Akin, Christian Petzold, Hans-Christian Schmid, Oskar Roehler... Das wäre ungefähr die Liga, in der IMHO ein Regieprofessor spielen müsste. Soweit ich mich erinnere, war das früher (70er-90er Jahre) in Berlin und München auch der Fall, nur dann eben mit einer älteren Generation Filmemacher.

    Stattdessen sehe ich da auf den Filmhochschul-Websites Professoren, die den "Usedom-Krimi" als ihr Portfolio haben.

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    Antwort von dienstag_01:

    cantsin hat geschrieben:
    dienstag_01 hat geschrieben:

    Wer müsste denn dort sein?
    Andreas Dresen, Dominik Graf, Thomas Heise, Maren Ade, Fatih Akin, Christian Petzold, Hans-Christian Schmid, Oskar Roehler... Das wäre ungefähr die Liga, in der IMHO ein Regieprofessor spielen müsste. Soweit ich mich erinnere, war das früher (70er-90er Jahre) in Berlin und München auch der Fall, nur dann eben mit einer älteren Generation Filmemacher.

    Stattdessen sehe ich da auf den Filmhochschul-Websites Professoren, die den "Usedom-Krimi" als ihre Referenz haben.
    Bist du nicht auch an einer Filmhochschule? Gibts da keine Gäste?

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    Antwort von cantsin:

    dienstag_01 hat geschrieben:
    Bist du nicht auch an einer Filmhochschule? Gibts da keine Gäste?
    Nee, ich bin an einer Kunst- und Designhochschule (an der es einen kleinen Studiengang audiovisuelle Gestaltung gibt, der auch Dokumentarfilmer hervorbringt). Gegenfrage: Wird der "Usedom Krimi"-Regisseur z.B. Oskar Roehler als Gastdozenten einladen bzw. würde sich Roehler von so jemandem einladen lassen?

    Dass auf den Websites der genannten Filmhochschulen keine Gastdozenten genannt werden, macht zumindest stutzig. (Jede Kunsthochschule, die ich kenne, wirbt auch mit den Namen ihrer Gastdozenten.)

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    Antwort von mash_gh4:

    cantsin hat geschrieben:
    dienstag_01 hat geschrieben:

    Wer müsste denn dort sein?
    Andreas Dresen, Dominik Graf, Thomas Heise, Maren Ade, Fatih Akin, Christian Petzold, Hans-Christian Schmid, Oskar Roehler... Das wäre ungefähr die Liga, in der IMHO ein Regieprofessor spielen müsste. Soweit ich mich erinnere, war das früher (70er-90er Jahre) in Berlin und München auch der Fall, nur dann eben mit einer älteren Generation Filmemacher.
    ein paar gute frauen -- zur not auch aus österreich ;) -- würde ich evtl. auch noch drunter mischen, damit es sich von den 30er-90er jahren vielleicht doch ein bisserl unterscheidet.

    wobei die guten leute ja oft eher der niveauvollen filmkritik od. zumindest dem dialog mit dieser entsprungen sind als den etablierten schulen und gemaßregelten ausbildungsstätten.

    extrem auffallend ist auch, dass die ersten jahrgänge an den diversen filmhochschulen hier immer wieder eine erfreuliche ausnahme gebildet haben.

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    Antwort von Hayos:

    cantsin hat geschrieben:
    Stattdessen sehe ich da auf den Filmhochschul-Websites Professoren, die den "Usedom-Krimi" als ihr Portfolio haben.
    Da musste ich kurz lachen, unser Haupt-Drehbuch-Dozent an der Hochschule war auch Tatort-Autor :D War ok, sagen wir mal. Wirklich die Augen geöffnet hat mir (und uns) ein Dozent der internationale Erfahrung hatte (u.a. viel Disney) - davon zehre ich heute noch.

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    Antwort von dienstag_01:

    mash_gh4 hat geschrieben:
    cantsin hat geschrieben:


    Andreas Dresen, Dominik Graf, Thomas Heise, Maren Ade, Fatih Akin, Christian Petzold, Hans-Christian Schmid, Oskar Roehler... Das wäre ungefähr die Liga, in der IMHO ein Regieprofessor spielen müsste. Soweit ich mich erinnere, war das früher (70er-90er Jahre) in Berlin und München auch der Fall, nur dann eben mit einer älteren Generation Filmemacher.
    ein paar gute frauen -- zur not auch aus österreich ;) -- würde ich evtl. auch noch drunter mischen, damit es sich von den 30er-90er jahren vielleicht doch ein bisserl unterscheidet.

    wobei die guten leute ja oft eher der niveauvollen filmkritik od. zumindest dem dialog mit dieser entsprungen sind als den etablierten schulen und gemaßregelten ausbildungsstätten.

    extrem auffallend ist auch, dass die ersten jahrgänge an den diversen filmhochschulen hier immer wieder eine erfreuliche ausnahme gebildet haben.
    Barbara Albert ist z.B. schon einige Jahre in Berlin Babelsberg, natürlich waren auch schon die von cantsin genannten an einer der renommierteren Schulen.
    Wer weiß, wo er beim googlen gelandet ist.

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    Antwort von mash_gh4:

    dienstag_01 hat geschrieben:
    mash_gh4 hat geschrieben:
    ein paar gute frauen -- zur not auch aus österreich ;) -- würde ich evtl. auch noch drunter mischen, damit es sich von den 30er-90er jahren vielleicht doch ein bisserl unterscheidet.
    ...
    Barbara Albert ist z.B. schon einige Jahre in Berlin Babelsberg, natürlich waren auch schon die von cantsin genannten an einer der renommierteren Schulen.
    Wer weiß, wo er beim googlen gelandet ist.
    ja, das ist sicher eine würdiges beispiel!

    ursula meier od. angela schanelec hätte ich des hiesigen themas und der oft unsichtbaren kulturellen brücken wegen allerdings auch augenblicklich durchgewunken. ;)

    gedacht habe ich aber mehr an die sabine derflinger, die von meinen chefinnen bei der letzten produktion ständig als vorbildliche referenz genannt wurde, und eben tatsächlich auch immer wieder unterrichtet. praktisch erinnert worden bin ich an sie allerdings erst gestern abend wieder, als ich nach dem konsum eines ganz gewöhnlichen älteren tatorts ("angezählt", 2013) im nachspann doch noch neugierig nachschauen musste, wer wohl für diese blicke auf häuser und straßen der stadt bzw. eine derart vermittelte stimmung verantwortlich ist?

    und natürlich heidrun schleef, die zwar in rom unterrichtet, aber für mich die vielleicht herausragenste erscheinung in puncto drehbuch seit dem tonino guerra darstellt.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Solche künstlerisch angehauchte Berufe muss man nicht gezwungenermassen in De erlernen.
    Wenn ich nochmal jung wäre, ich würde es genau so machen wie früher, nämlich ab nach Amerika um zu studieren.
    Egal ob Tanz und Ballett oder Film und Schauspiel, Showbusiness, im Allgemeinen. Solche Dinge haben die Amis schon mehr im Griff, und dort gibt es zig sehr gute private Schulen und Universitäten.
    Gruss Boris

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    Antwort von 7River:

    @Boris Bedeutet das, dass Du in den USA studiert hast? Wenn man das fragen darf? Im Nachhinein ist man immer schlauer. Vor allem wenn man die 40er- und 50er-Marke überschritten hat.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Ja, ich war insgesamt 4 Jahre in New York und habe zeitgenössischen Tanz studiert, danach habe ich noch zwei Saisons noch in Florida getanzt.
    Dann war ich in Wien, später in Basel dann in Zürich, bevor ich mich dann den Rest meiner Tänzerlaufbahn, mehr aufs Unterrichten und aufs Choreografieren konzentriert habe.
    Gruss Boris

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    Antwort von 7River:

    Cool. Danke für Deine Antwort.

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    Antwort von blueplanet:

    Warum wirken deutsche Filme wie deutsche Filme?
    "Ein Hauch von Amerika": davon lief gersten in der ARD der erste Teil. Da mich die Nachkriegsthematik immer interessiert, dachte ich: schau'ste mal rein.
    Bis zum Ende des ersten Teils habe ich "tapfer" durchgehalten. Weiter "Versuche" werden nicht folgen.
    Woran liegt es?
    Ich denke, nicht generell am deutschen Film (wobei eine Miniserie und ein Spielfilm ohnehin kontroverst beachtet werden können). Eine Pauschalisierung muss es also nicht geben.
    Es gibt auch, themenbezogen, "nicht gut" gemachte Beispiele aus dem Ausland.
    Vielmehr wird das Zünglein an der Waage das Zusammenspiel zwischen vorhandenem Budget, der Regie, dem Drehbuch, der Produktion sowie dem Cast sein.
    Speziell bei "Ein Hauch von Amerika" steht es bis auf einen kleinen Teil des Cast damit nicht zum Besten.
    Weder die schnell vorhersehbare Geschichte, das unglaubwürdige Bühnenbild, der "nervöse" Ton, die Kamera mit Bildern fernab vom Kinoniveau und erst recht nicht die Gesamtatmosphäre stimmen.
    Für meine Begriffe jedenfalls kein Film in den der Zuschauer "eintauchen" kann.
    Denn - besonders diese Thematik können deutsche Filme besser.
    U.a. angefangen "Und über uns der Himmel" bis hin zu Christian Petzolds Drama "Phoenix" mit Nina Hoss, Ronald Zehrfeld und Nina Kunzendorf.

    LG
    Jens

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    Antwort von Jalue:

    Wenn wir schon bei der "Personal-Diskussion" sind: Die Dozenten können auch nur so "gut" sein wie ihre StudentInnen. Gab es in den 70ern/80ern noch einen gewissen Anteil an Leuten mit Lebenserfahrung, der auch institutionell gefördert wurde (DFFB), sind es heute fast ausschließlich Sprößlinge der akademischen Mittelschicht, zudem bei Studienbeginn deutlich jünger als frühere Generationen.

    Naturgemäß ist da nicht viel mit existenzieller "Wut im Bauch", vielmehr ist Coming of Age ein dominantes Sujet, dito kulturlinke Modethemen, mit denen man bei jeder Jury offene Türen einrennt. Beim normalen Publikum eher weniger.

    Nicht zuletzt: Die Rolle der Sender-Redakteure und Förderreferenten! Statt nur auf Autoren, Regisseure oder Dozenten zu starren, macht auch ein Blick auf diese Leute Sinn. Jeder, der schon mal an einer Kokino-Produktion mitgewirkt hat, weiß, wie einflussreich sie sind und es sind oft dieselben Namen, manchmal über Jahrzehnte hinweg.

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    Antwort von dienstag_01:

    mash_gh4 hat geschrieben:
    dienstag_01 hat geschrieben:

    Barbara Albert ist z.B. schon einige Jahre in Berlin Babelsberg, natürlich waren auch schon die von cantsin genannten an einer der renommierteren Schulen.
    Wer weiß, wo er beim googlen gelandet ist.
    ja, das ist sicher eine würdiges beispiel!

    ursula meier od. angela schanelec hätte ich des hiesigen themas und der oft unsichtbaren kulturellen brücken wegen allerdings auch augenblicklich durchgewunken. ;)

    gedacht habe ich aber mehr an die sabine derflinger, die von meinen chefinnen bei der letzten produktion ständig als vorbildliche referenz genannt wurde, und eben tatsächlich auch immer wieder unterrichtet. praktisch erinnert worden bin ich an sie allerdings erst gestern abend wieder, als ich nach dem konsum eines ganz gewöhnlichen älteren tatorts ("angezählt", 2013) im nachspann doch noch neugierig nachschauen musste, wer wohl für diese blicke auf häuser und straßen der stadt bzw. eine derart vermittelte stimmung verantwortlich ist?

    und natürlich heidrun schleef, die zwar in rom unterrichtet, aber für mich die vielleicht herausragenste erscheinung in puncto drehbuch seit dem tonino guerra darstellt.
    Schanalec z.B. hat in Berlin studiert, sicher hat die dort auch ein Seminar o.ä. gemacht.
    Das sind aber alles Namen, die hier gar nicht gefragt sind, weiß man doch ;)

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    Antwort von cantsin:

    dienstag_01 hat geschrieben:
    Schanalec z.B. hat in Berlin studiert, sicher hat die dort auch ein Seminar o.ä. gemacht.
    Das sind aber alles Namen, die hier gar nicht gefragt sind, weiß man doch ;)
    Ja, und wer waren ihre Professoren? Hartmut Bitomsky und Harun Farocki. Und zwar als Professoren, nicht als Gastdozenten. Die gesamte sog. "Berliner Schule" - auch Christian Petzold - hat bei denen studiert.

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    Antwort von dienstag_01:

    cantsin hat geschrieben:
    dienstag_01 hat geschrieben:
    Schanalec z.B. hat in Berlin studiert, sicher hat die dort auch ein Seminar o.ä. gemacht.
    Das sind aber alles Namen, die hier gar nicht gefragt sind, weiß man doch ;)
    Ja, und wer waren ihre Professoren? Hartmut Bitomsky und Harun Farocki. Und zwar als Professoren, nicht als Gastdozenten. Die gesamte sog. "Berliner Schule" - auch Christian Petzold - hat bei denen studiert.
    Vielleicht kann die Arbeit mit einem Gastdozenten auch intensiver sein, als mit einem im administrativen Wust unterlegenen Professor. Kann.

    Egal. Ich gehöre aber zu denjenigen, die sich darüber freuen, wenn der deutsche Film *anders* aussieht (aussehen würde, muss man hier eher sagen). Weil, nicht für den Einzelfall, aber im Allgemeinen gilt: anders ist immer besser. In der Kunst auf jeden Fall.

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    Antwort von Darth Schneider:

    Also ich hatte sehr viele Workshops mit Gastdozenten besucht, das ist definitiv viel intensiver.
    Gruss Boris

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    Antwort von cantsin:

    Tolles Interview mit Dominik Graf zu seinem 70. Geburtstag:

    "Als Leute hierher kamen wie Aldrich, Bob Fosse, als Sam Peckinpah in Deutschland gedreht hat, Fuller seinen Kölner "Tatort", als man George Roy Hill in der Bavaria-Kantine am Nachbartisch sitzen sah, wurde mir bewusst, dass der massive Kampfgeist, den diese Helden für ihre Filme mobilisiert hatten, nötig war, um letzten Endes wenigstens halbwegs mit dem, was sie sich vorstellten, über die Ziellinie zu kommen.

    Vielleicht beschäftigen wir uns in unserem Förderkino, Klaus Lemke sagte "Staatskino" dazu, mit zuviel anderen Parametern als dem, möglichst gute Filme zu machen.

    Woher hätte ich denn als Großbürgersöhnchen auch wissen sollen, wie sich ein Zuhälter in West-Berlin verhält, wenn nicht Rolf Basedow zuvor Monate lang am Stuttgarter Platz recherchiert hätte und jeder einzelne Satz in den Dialogen von Hotte im Paradies" quasi im Mileu belegbar ist? Den Autoren - hier generisches Maskulin, ich weiß - verdanke ich das, niemandem sonst. Man muss sich aber dann auch oft darum bemühen, dass die Bücher genau so bleiben, wie sie geschrieben waren. Viel zu viel und zu inkompetent werden die besten Drehbücher endlos hinterfragt und zerredet. Mir erscheint es als erste Pflicht der Regie, das zu verhindern.

    Aber 1994 hatte das Kino bereits angefangen, sich zu gentrifizieren. Der richtige Dreck, der unmoralische Schmutz, das Blut, das musste alles verschwinden, ein wenig nach der deutschen Wende so wie die Prostitution von den Straßen der Städte.

    Man muss sich vorstellen, "Hotte im Paradies" wurde in Hof gefeiert. "Wann startet der Film im Kino?", wollten alle wissen, aber er hat keine Verleihförderung bekommen. Drei Mal trotz Widerspruch abgelehnt. Wieder war das Kino kein Ort. Und "Hotte" im Fernsehen? Um Mitternacht, klar. Im SFB sagte man damals: Die Leute, die an diesem Film maßgeblich beteiligt waren, werden bei uns nie wieder beschäftigt. Aber was soll's, ich hatte ihn ja machen können, das war das Wichtigste."

    https://beta.blickpunktfilm.de/details/474824

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    Antwort von iasi:

    cantsin hat geschrieben:
    Im SFB sagte man damals: Die Leute, die an diesem Film maßgeblich beteiligt waren, werden bei uns nie wieder beschäftigt. Aber was soll's, ich hatte ihn ja machen können, das war das Wichtigste."

    https://beta.blickpunktfilm.de/details/474824


    Der Dominik war danach aber weiterhin gut beschäftigt.

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