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Infoseite // Videoschnitt: Wie behaltet ihr den Überblick über das gesamte Material?



Frage von Airwalks:


Hallo Allerseits,

habt ihr bestimmte Tricks oder Arbeitsweisen, wie ihr beim Videoschnitt den Überblick über die Quell-Clips behaltet? Ich habe von meinem letzten Urlaub an die 400 Clips mitgebracht und auch den ersten kurzen Film geschnitten.

Jetzt nach einer Woche fällt mir auf, daß ich etliche Clips gar nicht berücksichtigt habe, die durchaus noch reinpassen würden. Natürlich bastele ich die jetzt noch rein. Aber mir geht es eigentlich so ein bissele darum, wie man so etwas im Vorfeld vermeidet und wie man den (intellektuell/künstlerischen *g*) Überblick behält.

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Antwort von domain:

Üblicherweise sieht man bei den NLEs, welche Clips man schon verwendet hat und welche nicht. Aber abgesehen davon, muss man sich alle Originalclips mal vorher ansehen und einwirken lassen, sozusagen auswendig lernen.
Bei Unsicherheit vorher in eigene Verzeichnisse sortieren und überschlafen. Am nächsten Tag formiert sich dann schon eher eine bestimmte Reihenfolge. Das gilt ganz besonders für mehrere Aufnahmen vom selben Ort. Im Hirn bildet sich im Laufe der Tage dann eine vom Chaos ausgehende Logik der Bildabfolge, die sich aber stetig verändern kann. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass man bis zum Schluss noch andauernd verändert, löscht, kürzt und einfügt.
Geht jedem so ;-)

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Antwort von rush:

Zu Bandzeiten war man ja mehr oder minder gezwungen das Material zu "sichten" - es lief eh 1:1 in den Rechner... Das hatte aber eben auch den Vorteil das Drehmaterial welches möglicherweise schon ein paar Tage zurück liegt wieder ins Gedächnis zu bekommen und besonders schöne Clips zu notieren/markieren...

Heute wird das Material meist nur noch auf die Platte kopiert - daher verliert man doch etwas den Überblick.. man muss sich halt bestenfalls nochmal durch's Material kämpfen ;)

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Antwort von nicecam:

Zu Bandzeiten war man ja es lief eh... Hört sich an wie vorletztes Jahrhundert. Ich verfahr immer noch so.

Ach, ich glaub, es wird demnächst auch eine XF100... ;-)

Tschuldigung für das OffTopic. Bin schon weg :-)

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Antwort von StudioDet:

Im ersten Schritt kopiere ich alle Clips auf die Festplatte, die Sortierung entspricht da dem Aufnahmedatum. Im zweiten Schritt lege ich die Clips nach Storrys in seperate Verzeichnisse ab. Im dritten Schritt hole ich mir Storry für Sory auf die Timeline und Sichte jede Storry für sich. Bring alles in eine sinnvolle Reihenfolge. Und schon ist nach 20 bis 30 Stunden Arbeit der 30 Minuten Film fertig.

Oder mit anderen Worten Du brauchst einfach Zeit, Zeit und noch mal Zeit. Ach ja, und ein gutes Gedächniss.

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Antwort von domain:

Ein typisches Beispiel war für mich in den letzten Tagen der Berlinschnitt. Fünf Tage dort mit Schiff, mit Touristenbus, mit Fahrradrikscha und mit einem guten Freund, der uns 100 Km Kilometer speziell in der Nacht mit dem Auto herumgefahren hatte und natürlich auch viel zu Fuß.
So was macht man da? Mit Ausnahme von Charlottenburg kam alles immer wieder mal vor. Wie hättet ihr das geschnitten?

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Antwort von rush:

Ein typisches Beispiel war für mich in den letzten Tagen der Berlinschnitt. Fünf Tage dort mit Schiff, mit Touristenbus, mit Fahrradrikscha und mit einem guten Freund, der uns 100 Km Kilometer speziell in der Nacht mit dem Auto herumgefahren hatte und natürlich auch viel zu Fuß.
So was macht man da? Mit Ausnahme von Charlottenburg kam alles immer wieder mal vor. Wie hättet ihr das geschnitten? Hö? Worauf willst du hinaus?! :D

Welcher Berlinschnitt? Wovon sprichst du? :)

Man schneidet so wie es das Konzept vorgibt, oder man eben ein Gefühl für die "Geschichte" entwickelt, oder eben ganz spontan...

Aber der Schnitt - in welcher Form auch immer - funktioniert halt am besten wenn man das Material gut kennt.

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Antwort von Predator:

Ich zieh in Vegas alles auf die Timeline und sichte es. Dann stutze ich alles zureckt und lösche unbrauchbare clips.
Anschließend vereinbare ich Regionen auf der Timeline und sortiere dort das Material ein.

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Antwort von dirkus:

Am besten ist es, wenn man schon vor dem Schnitt (also beim Drehen) auf eine bestimmte Abfolge achtet und die für die Erzählung nötigen Aufnahmen der Reihe nach abfilmt. Geht natürlich nicht immer bei spontanen Filmen.

Ansonsten halt beim Filmen darauf achten, unnötige Mehrfachaufnahmen oder sonstwie ähnlich aussehende Einstellungen zu vermeiden, damit man später möglichst eindeutig auseinanderzuhaltende Szenen bekommt. Das macht es später sehr viel einfacher! Eines der grössten Probleme sind sonst die vielen ähnlich aussehenden Aufnahmen, auf denen nur marginale Unterschiede zu sehen sind. Daran kann man sich sonst echt den Kopf zerbrechen.


Bei mir hat es sich bewährt, wenn ich mir die Clips in Premiere in der Vorschau ansehe und dann nur die Szenen importiere, die auch in Frage kommen. Somit kann man die ganzen unbrauchbaren Aufnahmen schonmal von vornherein aussortieren. Am nächsten Tag schneide ich aus den noch übriggebliebenen importierten Clips die besten Teile heraus. Auf Spur 1 liegt dann das gesamte Material, auf der Spur darüber ziehe ich die besten Ausschnitte und die für die Story nötigen Szenen, auf Spur 3 kommen dann noch die 2. Wahl Szenen. Dann fange ich an, die Szenen nach Zusammengehörigkeit zu sortieren und mache mir "kleine Inseln" mit sämtlichen Szenen, die irgendwie zusammengehören. Das ganze zusammen ergibt dann schonmal die grobe Richtung. Später, wenn das Audio dazukommt, werden die Szenen entweder zur Musik oder dem Ton angepasst.
Ganz zum Schluss wird das ganze dann meisst nochmal auf eine "erträgliche" Länge zusammengestaucht (unnötige lange Schwenks oder sich stark ähnelnde Szenen raus und nur noch das für die Erzählung wichtige bleibt drin) Auch wenns manchmal schwer fällt...man muss wirklich nicht jede Einstellung drinlassen...auch wenn das Motiv noch so schön ist.

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Antwort von jazzy_d:

Hi

Kommt vermutlich auch noch etwas auf das verwendete Schnitt- und ggf. Verwaltungs-Programm an. Material u.U. auch mehrfach und in Stufen Sichten/Filtern/Sortieren und wenn möglich und gewünscht entsprechen mit Meta-Informationen anreichern. Am besten Projekt-Management direkt im Schnittprogramm verwenden da diese in der Regel die physische Datenablage nicht interessiert und ein "Ordner" im Projekt-Management ist nur ein virtueller Ordner.

Wenn man unterwegs ist und die Cam kein GPS hat, gibt es so kleine Hosentaschen-GPS-Traker mit denen man zusammen mit den Daten der Aufnahmen rekonstruieren kann, wo (geographisch) welche Aufnahme war.

Schlechte Aufnahmen sofort und eher grosszügig wieder aus dem Projekt wegschmeissen (kill your darlings). U.U. auch gleich von der Festplatte löschen.

Beim (mehrmaligen) Sichten das Kopfkino einschalten und dann landen im Schnitt schon die richtigen Aufnahmen auf der Timeline. Wenn möglich und gewünscht einzelne Themen/Abschnitte auf separaten Timelines bearbeiten und am Schluss alles zusammenkopieren oder in einer weiteren Timeline ineinanderschachteln/zusammenführen (nested).

Und vielleicht auch mal einen unbefangenen und ehrlichen (Film-) Kollegen fragen, dann kommen schon die richtigen Fragen/Bemerkungen wie "Das hat man nun schon zum dritten mal gesehen", "Gibt es Bilder aus jener Perspektive?", "Dies und Das versteht man nicht zwingend" oder "Das oder jenes wäre noch schön gewesen (für die nächsten Aufnahmen oder man findet doch noch was beim Quellmaterial)".

Gruss

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Antwort von dirkus:

Genau, das verschachteln (also zusammenhängende, in sich abgehandelte Szenen in eine Sequenz packen) ist sehr wichtig bei längeren Projekten.

Sonst wird man verrückt bei hunderten Schnipseln;-)

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Antwort von gekkonier:

Bei mir kommts drauf an was ich zeigen will.

Als Beispiel:

Nehmen wir mal an ich möchte ein Hochzeitsvideo schneiden.
Da hats meistens naturgemäss Sinn chronologisch vorzugehen, ausser man hat ein anderes Konzept dafür. Aber nehmen wir mal an, ganz klassisch, Hochzeitsvideo für die Cousine.

Zuerst mal Clips den Ereignissen zuordnen:

Ordner1: Einzug in die Kirche
Ordner2: Begrüssung durch Pfarrer
Ordner3: Mood (Chor singt was, Leute herzeigen, Omi mit Tränen und Taschentuch, usw. usf.
Ordner4: Kerze anzünden
Ordner5: Ringe anstecken
usw. usf.

Dann geh ich in den Ordner und nehme mir mal das Thema Einzug in die Kirche vor, und lege die verschiedenen Cam Videospuren so an, dass sie parallel laufen (sollten mehrere Leute aufgenommen haben). Dann schnipsle ich überall das raus was doof aussieht, suche Fotos und Musik für diesen Part zusammen und verschiebe und kürze so lange bis ich den Rohschnitt von diesem Thema habe.
Dann zack, nächstes Thema.

Das ackere ich dann durch bis ich die "Scenen" die durchaus aus vielen Einstellungen bestehen können "fertig" sind. Dabei könnte ich im Footage auch gleich mal Scenen markieren, die gut für z.b. "Takeouts" oder ähnliches geignet sind. D.h. ich sichte das Material während ich daran schon rumarbeite, und kopiere vielleicht den ein oder anderen Clip in eine andere Scene rüber, falls ich da oder dort vielleicht sogar zu wenig Material habe.

Danach kommt der ganze Ramsch in eine Timeline rein, "Scenenverbund" für "Scenenverbund". Meistens ists dann so, dass man da und dort die Musik vielleicht überhängend verlängern muss, oder gar auswechseln muss, damits einen schönen Übergang gibt, und an anderer Stelle ein Video kürzen muss, weil es den "Flow" stört, usw. usf.. Dabei gehe ich immer so vor, dass ich durchiteriere, bis der Schnitt sitzt.

Erst wenn ich dann mit dem Schnitt zufrieden bin wird nachbearbeitet. Farben anpassen, Ton auspegeln, Titel basteln usw. usf.

Durch diese Aufteilung oder Kategorisierung der Medien hab ich es für meinen Teil viel einfacher.

1) hab ich ein Ziel vor Augen: heute möchte ich den Rohschnitt von Scene 2-3 fertig haben, vorher wird nicht gepennt. Wenn ich alles in einer einzigen Timeline anfang zu schneiden denk ich mir: hey das wird alles total mühsam und totlangweilig zu schneiden bis es fertig ist, da geh ich lieber kartenspielen.... Diese Arbeitsweise ist für mich Mittel zum Zweck, weil ich mir jedesmal wenn ein kleiner Teil fertig ist denken kann: super, wieder was geschafft. Selbstmotivation sozusagen.

2) Bis ich z.B. 5h Material mal nur durchgesehen hab hab ich schon wieder vergessen was am Anfang jetzt so genau war. Deshalb lieber Scene für Scene bearbeiten, und währenddessen Sachen die für einen anderen Teil wichtig oder interessant wären beiseite legen.

3) Erhält man beim Einsortieren der Medien schon einen groben Überblick wieviel Material vorhanden ist, und kann sich schonmal ein Konzept für den Filmaufbau überlegen (was jetzt bei ner Hochzeit nicht allzuschwer ist...)

4) Zuguterletzt: Ein Film wird meist besser wenn man im Vorfeld schon irgendwie den Film im Kopf hat bevor man auch nur die Camera aus dem Kasten holt.


Edit: Verdammt, da schreibt man einen Roman, und währenddessen schreiben andere im Prinzip genau das selbe rein.... *DOH*

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Antwort von Axel:

@gekonnier
Sehr gut geschildert. Ergänzung: Nach dem Rohschnitt einen Tag Pause machen und dann von vorn anfangen. Biegen und Basteln nur in Ausnahmefällen. Nach der zehnten OP sieht der Patient aus wie Frankensteins Monster. Aber jede völlig neue Version ist besser, frischer, konzentrierter als die vorherige. Das Beste daran: Sie geht schneller von der Hand als Flickschusterei. Viel schneller.

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Antwort von motor-tv:

Nicht wirklich ein Tipp, aber wenn ein Film fertig ist, mache ich mir die Mühe und sehe das Rohmaterial noch einmal komplett durch, ob ich eventuell eine gute Szene vergessen habe. Kann durchaus mal einen Tag ausmachen, aber manchmal lohnt sich die Mühe. In der Regel aber, die Zeit zwischen Dreharbeiten und Schnitt möglichst kurz halten, dann hat man das Wichtigste im Kopf. Mühsam immer, wenn Kamera und Schnitt zwei verschiedene Personen machen.

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Antwort von gekkonier:

Ist völlig richtig, ich finde es auch wichtig wenn man mal ne Pause einlegt oder was anderes konträres macht. Je nachdem wieviel Zeit man dafür hat und wann es fertig sein sollte.

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Antwort von domain:

Genau, das verschachteln (also zusammenhängende, in sich abgehandelte Szenen in eine Sequenz packen) ist sehr wichtig bei längeren Projekten.

Sonst wird man verrückt bei hunderten Schnipseln;-) Bei den unzähligen Berlinclips habe ich in dem Chaos der ausschließlichen HX9V-Clips letztlich eine Verschachtelung nach den jeweils verwendeten Verkehrsmitteln vorgenommen (Schiff, Sightseeing-Bus, Privatwagen, Fahrrad-Rikscha und zu Fuß). Das Ergebnis ist natürlich dementsprechend, hat aber immerhin eine Struktur mit sich allerdings wiederholenden Motiven.
Nur eine Sequenz kann bis jetzt nicht so ganz einordnen

Wo war das, etwa auf der Museumsinsel?

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Antwort von nicecam:

Am besten ist es, wenn man schon vor dem Schnitt (also beim Drehen) auf eine bestimmte Abfolge achtet und die für die Erzählung nötigen Aufnahmen der Reihe nach abfilmt. Eher noch vor dem Drehen - sich Gedanken machen; und dann bspw. Celtx nehmen.
Geht natürlich nicht immer bei spontanen Filmen. Genau! Und deshalb kam ich bei meinen bisherigen Projekten noch nicht in die Verlegenheit, Celtx zu bemühen.

Ist aber wahrscheinlich nur Bequemlichkeit.

Oder Vorsicht: Kontrolliere ich die Software oder kontrolliert sie mich.

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Antwort von Jörg:

@domain

Altes Museum am Lustgarten, Du filmst mit dem Rücken zum Berliner Dom.

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Antwort von Airwalks:

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich denke, das anfängliche radikale Aussortieren und das Einordnen dritte, zweite und erste Wahl wird für mich am besten funktionieren.

Und ich habe festgestellt: Ich arbeite tatsächlich noch zusätzlich mit Zetteln, auf denen ich die Clips und TC notiere, die ich auf jeden Fall drin haben möchte. Ganz schön "altmodisch" ;-)

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Antwort von Jott:

Auch wenn's keiner gern hört: in diesem Punkt - Material überschauen und strukturieren - ist fcp X Stand der Dinge, neu durchdacht, extrem schnell. Das berühmte grammatikalisch falsche "think different" von Apple halt. In ein paar Jahren werden die anderen das imitieren.

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Antwort von domain:

Danke Jörg für die Information. Man muss im Urlaub ja immer die Entscheidung treffen, ob man zum Filmen unterwegs ist oder zum Vergnügen. Beides zusammen lässt sich schwer vereinbaren.
So hatte ich in Berlin schon ziemlich bald den intellektuell künstlerischen Überblick (Zitat Airwalks) verloren und nur mehr nebenbei gefilmt.
Beim Sortieren der Clips kommt einem Liquid ja sehr entgegen, weil man die Picons auf dem Desktop wie Spielkarten zu Häufchen stapeln, immer wieder durchsehen und dann auch gruppenweise in neue Verzeichnisse verschieben kann, wobei die originalen, z.B. nach Datum sortierten, aber auch noch erhalten bleiben. Da würde mich mal interessieren wie das in FCP-X noch besser gelöst ist, was ich mir aber durchaus vorstellen kann.

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Antwort von Jörg:

Als Premierenutzer nehme ich gerne die schier unlimitierten Möglichkeiten der Bridge an.
Hier kann man das Material sortieren, farblich taggen, umbenennen in jeder Art und Weise sortieren und per drag n drop zu Premiere schicken.
Wenn in Zukunft auch die Vorschau auf AVC Material innerhalb der Bridge klappt, ist das ein ideales Umfeld.

Im Vorfeld werden die clips , wie früher beim capturing, erstmal auf dem Plasma gesichtet und grob auf Papier kommentiert.

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Antwort von rush:

Als Premierenutzer nehme ich gerne die schier unlimitierten Möglichkeiten der Bridge an.
Hier kann man das Material sortieren, farblich taggen, umbenennen in jeder Art und Weise sortieren und per drag n drop zu Premiere schicken.
Wenn in Zukunft auch die Vorschau auf AVC Material innerhalb der Bridge klappt, ist das ein ideales Umfeld.

Im Vorfeld werden die clips , wie früher beim capturing, erstmal auf dem Plasma gesichtet und grob auf Papier kommentiert. Okay... letzteres macht aber eine Bridge dann wiederum fast überflüssig, oder=! ;) Farblich makieren kann ich Clips in den meißten NLE's... und den Rest hat man dann eben auf dem Paper...

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Antwort von Axel:

Zu FCP X: In OSX etwas zu finden, ist kein Thema. Deswegen passt der Name des GUI-Systems, "Finder", auch perfekt. Allerdings geht es meiner Meinung nach beim Videoschnitt gar nicht darum, etwas zu finden, sondern darum, es zu sortieren. Zweifelsohne sind Tags etwas chicer als Ordner, aber wenn diese Tags nicht intuitiv im Geiste des Cutters abgelegt sind, bringen sie nichts. Die erwähnten handschriftlichen Notizen (Mathe-Spiralblock DinA5 ist der Klassiker, den ich schon bei mehr als einem gesehen habe), eine selbst angelegte Ordnerstruktur, Bridge und das eigene Memory können alle zusammenarbeiten. Und natürlich auch Tags.

Der Überblick über ein längeres Video wird aber vor allem durch Strukturierung des Projektes in Sequenzen erreicht. Die ideale Timeline ist dann vielleicht fünf Minuten lang. Wenn überhaupt.

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Antwort von Jörg:

Farblich makieren kann ich Clips in den meißten NLE's... und den Rest hat man dann eben auf dem Paper... Es ist ein Riesenuntershied, ob ich einen clip im NLE farbig markiere, oder in der Bridge. Hier lassen sich durch Zuordnungen und Sortierungen aus hunderten von clips, eben die gewünschten rausfinden, ohne dass ich diese überhaupt im Projekt habe!
Dadurch wird natürlich das sequentielle Arbeiten erst so richtig beschleunigt.
Hier werden aus x SDHC in Sekunden die passenden ( vorher getagten) clips zusammengeführt.
Ich habe nie luxuriöser gearbeitet...und nie schneller.

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Antwort von gast5:

@ Domain hier ist ein Beispiel für FCX

http://www.fcp.co/final-cut-pro/tutoria ... -cut-pro-x

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Antwort von Auf Achse:

Sehr interessante Arbeitsweisen, hier meine ....
Ich sortiere nicht durch "Rauswerfen" der nicht brauchbaren Clips sondern durch "Kopieren". Zur übersichtlichen Arbeitsweise habe ich in Premiere zwei entkoppelte Sequenzfenster übereinander. Ins obere ziehe ich das Rohmaterial, nach Kameras und Aufnahmesituationen sortiert. Dann sichte ich im Schnelldurchlauf durch Verschieben der Timelinenadel das Material. Wenn mir was brauchbar erscheint ziehe (kopiere) ich es ins untere Sequenzfenster in eine andere Timeline wo sich dann gewisse "Cliphäufchen + Gruppierungen" bilden. Dieses Material wird in mehreren Durchgängen immer weiter aussortiert, in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht und eingekürzt bis dieser Filmabschnitt fertig ist. Wenns ein längeres Projekt ist, dann ist diese Sequenz (nicht länger als 10 min) gleich eine von mehreren Untersequenzen die ich in der Mastersequenz zusammenführe. Dort kommen Musik + Sprecher dazu. Farbkorrekturen mache ich in den Untersequenzen, Audiokorrekturen in Unter - und Mastersequenz.
Der Vorteil des Kopierens liegt meiner Meinung nach darin daß jegliches Rohmaterial jederzeit und übersichtlich erhalten bleibt. Somit bleibt mir der Überblick erhalten und ich kann auch später "Nachsichten".

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von Jörg:

Ich sortiere nicht durch "Rauswerfen" der nicht brauchbaren Clips sondern durch "Kopieren". Genauso verfahre ich in der Bridge. Die einmal gekennzeichneten clips wandern durch kopieren in separate Ordner, die dann durchaus schon die Grundlage der entsprechneden Sequenz sein können.
Das Originalmaterial bleibt völlig unangetastet.

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