Frage von Colonia:Hallo,
ich poste jetzt zum ersten mal hier und möchte mich kurz vorstellen.
Ich arbeite seit vielen Jahren als Fotograf in München und möchte mein Angebot mit Video ergänzen. Ich habe die 5D II und habe mir von ARRI einen Lichtkoffer zugelegt. Ich bin noch im Status -Üben und Lernen-. Bevor ich mich an potentielle Kunden wende, muss ich noch einiges Lernen sowie evtl. meine Ausrüstung ergänzen, Rigg, Follow Focus etc.. Um erste Einblicke in Schnitt usw. zu erhalte, habe ich mir für den Anfang Magix de Luxe 16 Premium gekauft.
Nun zu meiner Frage. Was bieten mir Programme wie Final Cut oder Premiere zusätzlich? Auf was muss ich momentan verzichten? Arbeitsgebiet sollen Schulungs- und Industrie Videos werden.
Vielen Dank für Eure Antworten.
Make a move
det
Antwort von nicecam:
Willkommen :-)
Profisoftware kenne ich auch bisher eigentlich nur vom Hörensagen. Gut, hab mal kurz bei anderen ins Adobe und Avid reinschnuppern können.
Ich selbst nutze auch Magix und werd jetzt endlich mal mein Magix PRO X installieren.
Ich sag mal so: Profischnittsoftware liest auch Profidateien ein und gibt Profiformate aus.
Die Encoder werden besser sein. Die Bearbeitung bietet sehr viel mehr Freiheiten bei weniger vorgefertigten Effekten.
Die Einarbeitung dauert mitunter sehr lange und teuer ist die Profilösung auch.
Magix und vergleichbare Programme leisten jedoch auch schon Erstaunliches und ich behaupte: Die meisten stossen dabei nicht schnell an Grenzen, obwohl ich das hier schon lesen musste. Vieles steht bei Magix beispielsweise nicht genauer im Handbuch beschrieben, obwohl es doch geht - eben über Versuch und Irrtum.
Ich arbeite seit vielen Jahren als Fotograf...
Auf dem Gebiet bist du also Profi.
Arbeitsgebiet sollen Schulungs- und Industrie Videos werden.
Da willst du also erst Profi werden.
Es kann natürlich vorkommen, dass dir Kunden über die Schulter sehen beim Editing. Und der ein oder andere mag sagen: "Bäh - MAGIX > Kasperleprogramm."
Und gut: Wenns professionelle Industrievideos werden sollen, dann ist vielleicht doch eher die Profisoftware gefragt.
Zum Lernen und zum Einstieg eignet sich Magix sehr gut.
Wenn du allerdings schon weisst, dass du später professionell Videos erstellen willst, dann empfiehlt sich doch vielleicht eher auch für den Anfang schon eine Profilösung, denn bei allen Ähnlichkeiten zwischen den Programmen (auch im Vergleich Einsteiger- und Profisoftware) die Bedienung ist im Detail zum Teil doch sehr verschieden.
Und die Umstellung auf ein anderes Programm fällt dann vielleicht schwer.
Antwort von shipoffools:
Ich kenne zwar das Magix-Programm nicht, aber was mir so auf die Schnelle einfällt, was die Spreu vom Weizen trennt:
3-Wege-Farbkorrektur, Farbrad, YUV-Curves, Vectorscope, Waveform-Monitor, Histogramm, Zebra, Layouter, deutlich bessere Codecs, bessere Audiobearbeitung (Mixer, Filter), bessere Einbindung externer (Video-)Hardware, mehrere Monitore nutzen, mit Sequenzen arbeiten, Multikamera-Modus, (Alpha-)Masken, Keyer, bessere Medienverwaltung, Marker, 10-Bit, 50P, unterschiedliche Nutzerprofile/Layoutverwaltung, Stabilität...
-> EDIUS 6
Antwort von matthias321:
Ich mache gerade einen ganz interessanten Vergleich zwischen Magix und Premiere Pro CS4 trial.
Ich habe mich intensiv in beide Programme eingearbeitet.
Magix machte bei mir auch oft zicken, bis ich den Windows-TMP auf 50GB erhöht habe. Seitdem läuft Magix recht flott und man kann damit sehr schnell ansehnliche Projekte erstellen.
Premium ist wesentlich vielleicht wesentlich mächtiger, aber macht noch mehr Zicken.
Gerade mit den Formaten. Ich bin gerade am Verzweifeln, weil ein Projekt, in das ich bestimmt schon 100 Stunden investiert habe sich nun partout nicht mehr rendern lässt. Premiere stürzt nur noch ab, wenn es auf Quicktime Dateien stösst.
Antwort von gunman:
Hallo
Ich habe auch über 2 Jahre mit Magix Videodeluxe 16 Premium gearbeitet.
Anfangs nur SD geschnitten, kleinere Projekte, no Problem.
Dann in letzter Zeit HD Video 720 p 50 und damit fingen die Probleme an.
Das Programm stürzt regelmässig ab.
Ich benutze zum Schneiden einen Quadcore mit 4 GB Ram und eine NIvidia Geforce 8600 GS.
Ich war mit dem Workflow von Magix an sich zufrieden, doch die Stabilität war das Problem. Siicherlich ist es bei andern Usern nicht so, aber diese Abstürze haben mich bewogen auf Edius 5.5 umzusteigen und es hat mir nicht leid getan. Läuft äusserst stabil.
Wenn du jetzt schon einmal Magix hast, würde ich auch damit arbeiten, da Du ja selbst angibst Du fängst mit dem Viideoschnitt erst an.
Erst mit der Zeit wirst Du selbst feststellen ob das Program für dich das Richtige ist oder nicht, dann kannst Du immer noch umsteigen.
Gunman
Antwort von gunman:
Ich mache gerade einen ganz interessanten Vergleich zwischen Magix und Premiere Pro CS4 trial.
Ich habe mich intensiv in beide Programme eingearbeitet.
Magix machte bei mir auch oft zicken, bis ich den Windows-TMP auf 50GB erhöht habe. Seitdem läuft Magix recht flott und man kann damit sehr schnell ansehnliche Projekte erstellen.
Premium ist wesentlich vielleicht wesentlich mächtiger, aber macht noch mehr Zicken.
Gerade mit den Formaten. Ich bin gerade am Verzweifeln, weil ein Projekt, in das ich bestimmt schon 100 Stunden investiert habe sich nun partout nicht mehr rendern lässt. Premiere stürzt nur noch ab, wenn es auf Quicktime Dateien stösst.
Hallo,
Kannst Du mir vielleicht einmal erklären wo ich diese Einstellung in Windows Vista finde ? Könnte ich ja einmal ausprobieren.
Gunman
Antwort von jenss:
Ich habe auch über 2 Jahre mit Magix Videodeluxe 16 Premium gearbeitet.
Anfangs nur SD geschnitten, kleinere Projekte, no Problem.
Dann in letzter Zeit HD Video 720 p 50 und damit fingen die Probleme an.
Das Programm stürzt regelmässig ab.
Lohnt vielleicht ein Update auf VideoDeLuxe 17? Ist das stabiler?
j.
Antwort von nohab:
Schneide erstmal auf Magix oder wenn du das Geld übrig hast kaufe dir Premiere. Ja, die Funktionen wie 3-wege Farbkorrektur, Vektorskop etc. will ich nicht mehr missen. Allerdings ist die Frage wie sehr man diese nutzt.
Ich selber filme viel mit der 5d. Ein Follow Focus macht in meinen Augen nur Sinn, wenn du gescheite Gläser hast ( CP2 von Carl Zeiss z.b).
Kaufe dier ein gescheites Stativ (Sachtler FSB6 z.b.), ein Sucher (Zakuto Z-Finder kann ich nur empfehlen und eine Schulterstütze. Danach könnte ein Kompendium mit 4x4 Filtern kommen.
Liebe Grüße
nohab
Antwort von MarcBallhaus:
Die Profis heissen nicht Edius und nicht Premiere, sondern Avid und Final Cut. Mag sein dass Edius & Premiere was können, manches vielleicht sogar besser, aber Profi-Software ist das, womit Profis arbeiten und nicht das, was Programme können. Ich kenne keinen einzigen kommerziellen Schnittplatz in ganz Köln auf dem Premiere oder Edius läuft. Und damit ist auch die Frage beantwortet, der Unterschied liegt im Austausch mit Profis, in zweiter Linie in der Unterstützung von Drittanbietern in Sachen Hardware und FX.
MB
Antwort von deti:
MarcBallhaus hat absolut recht - von Profi-Software machen meist nur Leute Gebrauch, die den Umgang in einer Ausbildung gelernt haben und deren Arbeit- bzw. Auftraggeber auf diese Infrastruktur setzen.
Nehmen wir den Avid Media Composer, also den de facto Industriestandard für Videobearbeitung: Die Bedienung ist, nach heutigen Maßstäben, total umständlich und eigentlich nur sinnvoll per Tastaturkürzel möglich. Die Bearbeitung und das Rendern von HD-Material ist selbst auf schnellen Rechnern grauenhaft langsam. Consumer-Formate, wie AVCHD lassen sich nur nach vorheriger Transkodierung verwenden. Mehrere Videoeffekte lassen sich nur über ein wenig intuitives Aufklappen der Videospur kombinieren und nur 4 Audioeffekte pro Spur und keiner pro Clip sind direkt anwendbar. Viele Audio- und Videoeffekte müssen erst gerendert werden, um ein Ergebnis in der Vorschau zu haben - hierbei werden Multicoresysteme selten gut ausgenutzt, was zu langen Wartezeiten führt.
Würdet ihr dafür 2400€ bezahlen, wenn Eure Cutter auch mit etwas anderem arbeiten könnten und die Auftraggeber nicht darauf bestehen würden?
Deti
PS: Ein echtes Highlight im MC ist übrigens das Motion-Tracking - vor allem die nahtlose Integration in viele Effekte.
Antwort von xinon:
was bieten sie mehr? freiheiten beim schnitt, bei guter einarbeit einen weitaus besseren workflow - und - mehr kontrolle.
man bewegt sich weg von vordefinierten presets zu eigenen einstellungen.
aber - magix reicht für den anfang, denn schneiden (!) geht mit allen programmen. vielleicht wird dann auch klarer wo die prioritäten liegen.
Antwort von NEEL:
Momentan ist es schwer sich auf eine Software festzulegen. In der Hoffnung, daß es Dir weiterhilft, hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht: Ich schneide seit über 10 Jahren mit Avid und halte es eigentlich immer noch für das beste Programm, den richtigen Codec vorausgesetzt. Ich mag die Bedienung und Avideffekte sehen IMHO einfach besser aus als die von einfacheren Programmen. Meist sind es gerade die simplen, aber oft benutzten Effekte, die schöner sind, wie z.B. Film-Fade.
Weil Avid aber extrem nerven kann, vor allem wenn es um Deadlines geht, habe ich mir vor Jahren mal in Verzweiflung Magix Videodeluxe 2008 gekauft. Ich konnte sofort raus mit dem Material und eine DVD erstellen. Das war praktisch und hat mich seinerzeit gerettet. Aber mit Magix richtig zu schneiden ist eine Tortur. Ich fand Magix null intuitiv, wenn man die vorgefertigten Bahnen verlässt, hatte überall weniger Freiheiten und gerade die einfachen Blendeneffekte sehen IMHO billig aus. Als Notlösung ja, aber für "ernsthafte" Projekte nein, auch was die Stabilität bei komplexeren Projekten betrifft.
Avid ist da anders. Gerade in den "höheren Weihen", wenn es auf Rhytmus und Schnittharmonie ankommt, ist Avids Trimm-Modus meiner Meinung nach unschlagbar und am Besten dazu geignet, das Material zu "spüren" bzw. intuitiv zu schneiden. Von sämtlichen Konkurrenten, selbst von Final Cut, war ich da immer sehr enttäuscht. Vielleicht ist es mit FCP möglich, das Material ähnlich intensiv wie mit Avid zu "spüren", mir gelang es aber nicht, ich fand das FCP-Handling und den "Trimm-Modus" dazu immer irgendwie zu billig und zu einladend, gröber zu schneiden.
Edius spielt für mich fast in der selben Liga wie FCP, eine ebenso billig wirkende Oberfläche und ebenso in Bezug auf Avid kein Vergleich beim Feinschnitt. Edius jedoch musste ich anschaffen, da ich momentan viel AVCCAM Material schneide. Mit Avid ist es momentan UNMÖGLICH AVCCAM professionell zu schneiden, weil beim Einlesen und Ausgeben eine leichte Farbverschiebung stattfindet, das werden sämtliche AF-101 User noch schmerzlich merken, wenn Avid hier nicht endlich nachbessert. Das native und farbstabile AVCHD Handling ist der enorme Vorteil von Edius, aber Edius läuft vor allem auch sehr stabil. Mein jetziges Projekt ist gerade bei 92 Minuten, ich habe zwölf Timlines gleichzeitig offen, die ich über Reiter anwählen kann (geht bei Avid gar nicht), kann superschnell den Weissabglich fixen und in Echtzeit selektive Farbkorrekturen machen, was ich von Avid so auch nicht gewohnt bin. Ausserdem gibt es durch das native Handling von AVCCAM einen Wandlungsschritt weniger als bei Avid, was sich qualitativ entsprechend positiv auswirkt. Fast also würde ich Edius den Vorrang vor Avid geben, wäre Avid nicht so unendlich viel schöner und intuitiver, wenn man das System einmal verstanden hat.
Fazit: Es kommt derzeit sehr auf den Codec an, welches das jeweils beste Schnittsystem ist. Mit H.264 würde ich Dir zu Edius raten, mit professionellen Codecs wie AVCIntra, XDCam-Ex oder Redcode in jedem Fall zu Avid. Für Premiere und FCS gab und gibt es sicher auch Argumente, nur kenne ich sie nicht wirklich. Beide halte ich aus dem Bauch heraus (Stabilität?) jedoch für besser als Magix.
Antwort von Colonia:
Vielen Dank für Eure Antworten!
Der Codec scheint eine der Schlüsselrollen zu spielen. Hier tue ich mich mit dem Verständnis auch noch recht schwer, trotz viel Lesen.
Aber, wie heißt es so schön, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
@Neel
Wie kann man Morgens um 4:07 so viel schreiben:-)
Bei einigen Begriffen, die zu Gunsten der Profi-Software genannt wurden, muss ich erstmal recherschieren, was sie bedeuten.
Ich wünsche allen einen guten Start in den Tag.
Make a move
det
Antwort von NEEL:
@Neel
Wie kann man Morgens um 4:07 so viel schreiben:-)
Ganz einfach: Rendern auf Deadline heute morgen hin und dabei versuchen wachzubleiben:-)
Zu den Codecs: Ich lese gerade das Buch von Wolfgang Wunderlich hier aus dem Forum. Ich glaube, wenn man das durchhat (wenn!!) ist man fit, was Codecs und vieles mehr angeht. Ist einen echten Tip wert: ISBN 978-3-00-023484-2
Antwort von matthias321:
Vielen Dank für Eure Antworten!
Der Codec scheint eine der Schlüsselrollen zu spielen. Hier tue ich mich mit dem Verständnis auch noch recht schwer, trotz viel Lesen.
Aber, wie heißt es so schön, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Meine Erfahrung mit Magix hat mir gezeigt, dass man da relativ wenig Probleme hat.
Klar stürzt Magix ab und zu mal ab... Premiere Pro aber auch... und wenn"s mal wirklich schnell gehen soll, dann ist Magix ne feine Sache.
Wenn du mal ausgefallene Dinge machen möchtest, dann führt doch eigentlich eh kein Weg an AfterEffects vorbei, oder?
Antwort von NEEL:
Wenn du mal ausgefallene Dinge machen möchtest, dann führt doch eigentlich eh kein Weg an AfterEffects vorbei, oder?
Da kennst Du Avid aber schlecht. Vor Kurzem habe ich mit Avid ein Intro für eine Magazinsendung gemacht, Kommentar Redakteur: "Was mit Aftereffects doch alles möglich ist" :-)
Antwort von vs:
Viele wichtige Unterschiede wurden ja schon genannt, insbesondere was die Farbkorrektur angeht, aber auch bei so manchen Fähigkeiten.
Allerdings möchte ich noch das ein oder andere ergänzen.
Mit einem Consumer-Programm anzufangen und später auf ein professionelleres Programm umzusteigen, ist vielleicht nicht verkehrt, da es einen preiswerten Einstieg bietet. Allerdings würde ich nicht mit Magix Video Deluxe oder Pinnacle Studio anfangen. Die Oberflächen sind proprietär und es gibt keinen großen Bruder aus dem professionellen Bereich. Gerade Pinnacle, die lange Zeit (bis zur Übernahme durch Avid, wonach Liquid ja eingestampft wurde) das von "alternativ angehauchten Profis" hoch geschätzte Liquid Edition im Programm hatten, hat da echt übelst gepennt, Studio als eigenständiges Programm statt als abgespecktes Liquid mit einigen Wizards, die den Einstieg leichter machen, zu gestalten. Letzteres wäre vielen Aufsteigern sicher entgegen gekommen. Magix hat garkeine Profi-Alternative. So bleiben die Pinnacle und Magix Programme das was sie sind: Gute Programme für Amateure, für die das höchste der Compositing-Gefühle ein paar Texteinblendungen und eine freie Auswahl aus 10.000 potthässlichen Überblendeffekten ist. Der Amateur wird an die Hand genommen und Schritt für Schritt durch den Videoschnitt geführt, um vielleicht, wenn er sein Werk nach einem Jahr sein Werk noch einmal anschaut, festzustellen, dass einfache Dissolves besser ausgesehen hätten, als zig verschiedene Wisch-Wasch-Blenden. Ein Umstieg würde, bis auf ein paar gewonnene ästhetische Erkenntnisse, ein komplettes Neulernen der GUI bedeuten.
Die Programme aus dem gehobenen Segment bieten oftmals abgespeckte Versionen. Typische Beispiele sind Premiere Elements statt Premiere Pro CS, Vegas Moviestudio statt Vegas Pro oder Edius Neo statt Edius Pro. Die GUI bei den Großen ist weitestgehend so ähnlich, dass man zumindest die Grundzüge des Schnittes auf Anhieb in jedem Programm beherrscht. Besondere Funktionen gilt es natürlich immer noch, in den Tiefen neu zu erlernen. Der Umstieg vom kleinen zum großen Programm hingegen ist immer sehr einfach, eröffnet nur Unmengen mehr Möglichkeiten.
Was die Bedienung angeht, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Auf mich wirkt Edius auch nach Jahren der Reifung immer noch wie ein konfuses, mit der heißen Nadel gestricktes Kernprogramm mit einer grandiosen Toolbox an zugekauften Fremdprogrammen. Vegas hingegen vereint seine großen Stärken wie z.B. seit Version 10 auch nativen 3D-Schnitt und die Verwacklungs-Reduktion, für die Edius auf das externe mitgelieferte Mercalli zurückgreift, im Kernprogramm und bietet mit dem Compositing-Tool Boris Grafitti und dem gelungenen (und in der Pro-Version dank DDP-Image-Support, Scripting, Dolby Digital 2.0 und 5.1 Encoder mit Dolby-Zertifizierung und Co auch kommerziell gut einsetzbaren) DVD-Architect eine nur sehr kleine aber dafür umso mächtigere Toolbox. Ich denke mal was den Mehrwert eines DVD-Architect im Vergleich zu Grass Valleys Consumer-Spielzeug-Authoring angeht, sind sicher alle gleicher Meinung, was die GUI angeht, das ist Geschmackssache. Wer es nicht kennt, mag vielleicht auch die Envelopes in Vegas ziemlich konfus finden, wer sie kennt, will sie aber nicht mehr missen.
Für Premiere und Vegas sprechen zudem die Hardware-Kompatibilität zu Blackmagic und Aja Karten, während man bei Grass Valley/Canopus und Avid auf überteuerte, proprietäre Hardware angewiesen ist, was bei Canopus gerade bei SDI (Edius SP) schwer ins Geld und auch an die Nerven (mit Embedded Audio Support ist da wohl nicht viel los) geht.
Interoperabilität mag nett sein, geht aber nicht. Möglicherweise bist du interoperabel mit manchen größeren TV-Sendern wenn du auf den Avid Media Composer setzt. Dann arbeitest du mit einer Werbeagentur zusammen und stellst fest, dass die mit Premiere arbeiten. Und wieder andere Partner setzen möglicherweise auf die gerade aus der Eigenwilligkeit der Programme resultierende Effizienz von Vegas, Edius und Liquid. Und dann soll es ja auch noch Final Cut Pro geben, ein Relikt aus der Apple-Überlegenheit im Mediensektor. Wie lange die Freunde des angefressenen Gammel-Obstes aber noch daran Freude haben, sei daran hingestellt, denn das gesamte Entwicklerteam sucht gerade nach neuen Jobs, nachdem der alte Jobs sie nicht mehr weiter beschäftigen wollte.
Wenn du also künftig viele angefangene Projekte fertig schneiden willst, stimm dich vorher mit potentiellen Kunden ab, um dann bei einem größeren Kundenkreis festzustellen, dass du eh alle Programme kaufen musst (und wenn es ganz dicke kommt, auch noch in mehreren Versionen). Wenn du ein Projekt von Anfang bis zum Ende alleine oder in deinem internen Team schneidest, setz auf das, was für dich am effizientesten ist und leg dabei den Augenmerk auf Premiere, Edius und Vegas.
Antwort von campool:
Wo hier so viel über Profi-Systeme geredet wird: Habe im Sender bislang diverse Avid-, aber noch viel mehr Velocity-Schnittplätze gesehen. Einen Großteil dieser habe ich allerdings bei den freien Firmen entdeckt. Komisch, dass Velocity (HD) in diesem Thread bislang kein einziges Mal aufgetaucht ist...
Antwort von Colonia:
Hallo,
nochmals Dank für Eure, teilweise sehr ausführliche, Antworten.
Da ich noch gar nicht weiss wie mein Kundenstamm auf mein zusätzliches Angebot eingehen wird, wollte ich die Kosten erst mal niedrig halten, ebenso bei der Hardware, wie Licht, Stative etc.
Wenn dann eine deutliche Nachfrage erkennbar ist, kann man immer noch zum großen Schlag ausholen.
Aber ehrlich gesagt, versuche ich momentan noch Einstelölungen zu finden, die eine Qualität liefern, die zumindest für das erste gut genug ist.
Denn schon bei den Picture Styles der Canon 5 D II kann man viel falsch machen.
Make a move
det
Antwort von hubse:
Hi,
Ich werde nie einen Kinofilm schneiden, werde nie was mit einer 4-4-4-Codierung zu tun haben. Ich werde sehr wahrscheinlich auch nicht fürs Fernsehen schneiden oder gar filmen - also brauch ich keine Software die sowas kann (Daten von PMW EX1 und Co werden von Magix wunderbar gelesen und verarbeitet - Codec für PROVCHD und Co. kann man dazukaufen, ). Ich werd keinen Baller-Film drehen - also brauch ich auch keine Software, die die Mündungsblitze perfekt darstellt (After Effects).
Das ein Programm etwas KANN bedeutet noch nicht das man es BRAUCHT! Die Ursprüngliche Frage ging nach Lehr- und Industrievideos. Warum sollte das mit der 3-Wege-Farbkorrektur in ProX2.5 nicht funktionieren, oder das neue Deluxe 17 mit NewBlueFX und der neuen Maskenfunktion nicht ausreichen?
Ich hab das Gefühl, dass viele schreiben, sie schneiden wie Profis - nur weil sie eine Profisoftware haben.
Ich arbeite mich seit einiger Zeit in Vegas Pro10 ein, finde ne Menge Sachen - die meisten davon werd ich nie brauchen (dass man den Ton in eine andere Spur schieben kann ohne die "Gruppierung" mit dem Bildteil auflösen zu müssen - das ist Klasse, das spart arbeit) - und das meiste davon ging mit ProX2.5 auch..., aber ich hab schon gemerkt, bei so einer Software braucht man ein ganz anderes Wissen (Voreinstellungen etc.) als bei Magix. Da könnte bei einen Anfänger, glaub ich, ziemlich schnell ziemlich Frust entstehen, wenn man massenhaft Stunden in ein Projekt investiert - und dann ruckelt irgendwo irgendwas nach dem Rendern, weil man in irgendeinem Menu-Unter-Unter-Unter-Punkt was vergessen hat anzukreuzen...
Wenn du noch nicht weißt welche Kunden du mal haben wirst, ob du nen fertigen Film ablieferst oder, oder, oder, dann kauf doch erstmal was billigeres, mit dem man "einigermaßen" arbeiten kann, womit du dem Kunden auch mal was zeigen kannst - und wart ab was die Kunden dann wollen und von dir erwarten. Wenn Sie von dir nen Kinofilm haben wollen, dann kannst du ja die entsprechende Ausrüstung kaufen - aber ich würd sie erst kaufen wenn sicher ist, dass sich die Ausgabe auch lohnt.
Gruß,
Martin
P.S. dass Magix hunderte Wischi-Waschi-Blenden hat bedeutet nicht, dass man sie auch hernehmen muss...
Antwort von gunman:
Viele wichtige Unterschiede wurden ja schon genannt, insbesondere was die Farbkorrektur angeht, aber auch bei so manchen Fähigkeiten.
Allerdings möchte ich noch das ein oder andere ergänzen.
Mit einem Consumer-Programm anzufangen und später auf ein professionelleres Programm umzusteigen, ist vielleicht nicht verkehrt, da es einen preiswerten Einstieg bietet. Allerdings würde ich nicht mit Magix Video Deluxe oder Pinnacle Studio anfangen. Die Oberflächen sind proprietär und es gibt keinen großen Bruder aus dem professionellen Bereich. Gerade Pinnacle, die lange Zeit (bis zur Übernahme durch Avid, wonach Liquid ja eingestampft wurde) das von "alternativ angehauchten Profis" hoch geschätzte Liquid Edition im Programm hatten, hat da echt übelst gepennt, Studio als eigenständiges Programm statt als abgespecktes Liquid mit einigen Wizards, die den Einstieg leichter machen, zu gestalten. Letzteres wäre vielen Aufsteigern sicher entgegen gekommen. Magix hat garkeine Profi-Alternative. So bleiben die Pinnacle und Magix Programme das was sie sind: Gute Programme für Amateure, für die das höchste der Compositing-Gefühle ein paar Texteinblendungen und eine freie Auswahl aus 10.000 potthässlichen Überblendeffekten ist. Der Amateur wird an die Hand genommen und Schritt für Schritt durch den Videoschnitt geführt, um vielleicht, wenn er sein Werk nach einem Jahr sein Werk noch einmal anschaut, festzustellen, dass einfache Dissolves besser ausgesehen hätten, als zig verschiedene Wisch-Wasch-Blenden. Ein Umstieg würde, bis auf ein paar gewonnene ästhetische Erkenntnisse, ein komplettes Neulernen der GUI bedeuten.
Die Programme aus dem gehobenen Segment bieten oftmals abgespeckte Versionen. Typische Beispiele sind Premiere Elements statt Premiere Pro CS, Vegas Moviestudio statt Vegas Pro oder Edius Neo statt Edius Pro. Die GUI bei den Großen ist weitestgehend so ähnlich, dass man zumindest die Grundzüge des Schnittes auf Anhieb in jedem Programm beherrscht. Besondere Funktionen gilt es natürlich immer noch, in den Tiefen neu zu erlernen. Der Umstieg vom kleinen zum großen Programm hingegen ist immer sehr einfach, eröffnet nur Unmengen mehr Möglichkeiten.
Was die Bedienung angeht, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Auf mich wirkt Edius auch nach Jahren der Reifung immer noch wie ein konfuses, mit der heißen Nadel gestricktes Kernprogramm mit einer grandiosen Toolbox an zugekauften Fremdprogrammen. Vegas hingegen vereint seine großen Stärken wie z.B. seit Version 10 auch nativen 3D-Schnitt und die Verwacklungs-Reduktion, für die Edius auf das externe mitgelieferte Mercalli zurückgreift, im Kernprogramm und bietet mit dem Compositing-Tool Boris Grafitti und dem gelungenen (und in der Pro-Version dank DDP-Image-Support, Scripting, Dolby Digital 2.0 und 5.1 Encoder mit Dolby-Zertifizierung und Co auch kommerziell gut einsetzbaren) DVD-Architect eine nur sehr kleine aber dafür umso mächtigere Toolbox. Ich denke mal was den Mehrwert eines DVD-Architect im Vergleich zu Grass Valleys Consumer-Spielzeug-Authoring angeht, sind sicher alle gleicher Meinung, was die GUI angeht, das ist Geschmackssache. Wer es nicht kennt, mag vielleicht auch die Envelopes in Vegas ziemlich konfus finden, wer sie kennt, will sie aber nicht mehr missen.
Für Premiere und Vegas sprechen zudem die Hardware-Kompatibilität zu Blackmagic und Aja Karten, während man bei Grass Valley/Canopus und Avid auf überteuerte, proprietäre Hardware angewiesen ist, was bei Canopus gerade bei SDI (Edius SP) schwer ins Geld und auch an die Nerven (mit Embedded Audio Support ist da wohl nicht viel los) geht.
Interoperabilität mag nett sein, geht aber nicht. Möglicherweise bist du interoperabel mit manchen größeren TV-Sendern wenn du auf den Avid Media Composer setzt. Dann arbeitest du mit einer Werbeagentur zusammen und stellst fest, dass die mit Premiere arbeiten. Und wieder andere Partner setzen möglicherweise auf die gerade aus der Eigenwilligkeit der Programme resultierende Effizienz von Vegas, Edius und Liquid. Und dann soll es ja auch noch Final Cut Pro geben, ein Relikt aus der Apple-Überlegenheit im Mediensektor. Wie lange die Freunde des angefressenen Gammel-Obstes aber noch daran Freude haben, sei daran hingestellt, denn das gesamte Entwicklerteam sucht gerade nach neuen Jobs, nachdem der alte Jobs sie nicht mehr weiter beschäftigen wollte.
Wenn du also künftig viele angefangene Projekte fertig schneiden willst, stimm dich vorher mit potentiellen Kunden ab, um dann bei einem größeren Kundenkreis festzustellen, dass du eh alle Programme kaufen musst (und wenn es ganz dicke kommt, auch noch in mehreren Versionen). Wenn du ein Projekt von Anfang bis zum Ende alleine oder in deinem internen Team schneidest, setz auf das, was für dich am effizientesten ist und leg dabei den Augenmerk auf Premiere, Edius und Vegas.
Hi,
Kompliment für deine Ausführungen ! Super Statement das ich voll unterstützen kann.
Gunman
Antwort von shipoffools:
An
hubse
Schau doch mal
hier.
Mehr muss man dazu nicht sagen.
EDIT: Sorry, hatte versehentlich
gunman mit angesprochen...
;o)
Antwort von hubse:
Hi shipoffools,
stimmt, das Problem mit dem bildlosen Schluss hatte ich auch oft (bwz. immer - und das war nicht das einzige Problem), hatte bei Vegas noch nicht nachgeschaut obs da anders ist. Das war bei mir aber nie ein Problem, weil ich die ersten und letzten paar Sekunden sowieso immer wegschneiden muss.
Ich steig ja nicht ohne Grund um.
Aber wenn ich ganz am Anfang den Frust mit Vegas gehabt hätte, den ich im Moment hab (weil man vor lauter Möglichkeiten und vorraussgesetztem Wissen keine Ahnung mehr hat wo einem der Kopf steht - ich versuch hier grade ein-/ausblendbare Untertitel zu machen und kriegs nicht hin obwohl ich die Beschreibung verdammt genau gelsen hab!!!), ohne dass ich schon in "Anfänger"-Programmen herumgespielt hätte - dann hätte ich bei Vegas schon längst aufgegeben, dann wärs heute vermutlich nicht mehr ein verdammt zeitraubendes Hobby von mir.
Und wie du vielleicht dem Text entnehmen kannst, bin ich durch das "Nix funktioniert hier so wie ichs will" im Moment ziemlich frustriert, was sich wohl auch auf meinen (bei nochmaligem durchlesen überflüssigen) Beitrag niedergeschlagen hat - also Sorry!
Allerdings bekommt so mancher mit Magix oder Pinnacle bessere Filme hin als andere mit Premiere, man denke an Pilskopf.
Gruß,
Martin
Antwort von Marco:
"
ich versuch hier grade ein-/ausblendbare Untertitel zu machen"
Du meinst Closed Captions?
Platzier den Cursor auf der Timeline und drück die Taste C. Wähle ein Untertitelformat und schreib den Text in die Bemerkung.
Marco
www.vegasvideo.de
Antwort von gunman:
Hi shipoffools,
stimmt, das Problem mit dem bildlosen Schluss hatte ich auch oft (bwz. immer - und das war nicht das einzige Problem), hatte bei Vegas noch nicht nachgeschaut obs da anders ist. Das war bei mir aber nie ein Problem, weil ich die ersten und letzten paar Sekunden sowieso immer wegschneiden muss.
Ich steig ja nicht ohne Grund um.
Aber wenn ich ganz am Anfang den Frust mit Vegas gehabt hätte, den ich im Moment hab (weil man vor lauter Möglichkeiten und vorraussgesetztem Wissen keine Ahnung mehr hat wo einem der Kopf steht - ich versuch hier grade ein-/ausblendbare Untertitel zu machen und kriegs nicht hin obwohl ich die Beschreibung verdammt genau gelsen hab!!!), ohne dass ich schon in "Anfänger"-Programmen herumgespielt hätte - dann hätte ich bei Vegas schon längst aufgegeben, dann wärs heute vermutlich nicht mehr ein verdammt zeitraubendes Hobby von mir.
Und wie du vielleicht dem Text entnehmen kannst, bin ich durch das "Nix funktioniert hier so wie ichs will" im Moment ziemlich frustriert, was sich wohl auch auf meinen (bei nochmaligem durchlesen überflüssigen) Beitrag niedergeschlagen hat - also Sorry!
Allerdings bekommt so mancher mit Magix oder Pinnacle bessere Filme hin als andere mit Premiere, man denke an Pilskopf.
Gruß,
Martin
Tja, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Genau so ist es mir auch gegangen, also geteiltes Leid ist halbes Leid.
Das Einzige was hilft ist nicht aufzugeben und sich in den verschiedenen Foren auszutauschen, ausser Du hättest einen Nachbarn, z.B jemanden von den Profis hier... leider habe ich auch niemanden den ich sonst fragen könnte. Ich habe mich miit Learning by doing abgefunden.
Also Take it easy, wird schon noch klappen.
Gunman
Antwort von hubse:
Lieber Gunman,
danke, ehrlich, das hab ich jetzt echt voll gebraucht.
Lieber Marco,
auch danke, aber das probier ich heute nicht mehr aus. Ich hab jetzt noch ne Flasche Wein aufgemacht - damit ich wieder runterkomm - und jetzt muss ich ins Bett.
Gruß,
Martin