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Infoseite // Soundkarte mit Limiter und XLR gesucht



Frage von Auf Achse:


Servus!

Ich möchte mein Equipment für die Aufnahme meines Sprechers verbessern. Zur Zeit gehe ich vom Mikro übers Mischpult über Line IN des Rechners und nehme den Text direkt ins Adobe CS4 auf. Bei dieser Lösung fehlt mir ein Limiter, man muß sehr genau darauf achten daß die Aufnahme nicht übersteuert.

Gibt es Soundkarten (für PC, win64) mit softwaremäßig integriertem Limiter? (Ob sie auch die Möglichkeit für Kompressor haben soll weiß ich noch nicht. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich den Kompressor auch schon bei der Aufnahme machen soll oder wie bisher im CS4).
Weiters soll die Soundkarte unbedingt XLR fürs Mikro haben. Es muß keine High End Lösung sein, normale und preiswerte Qualität sollte genügen.
Welche Erfahrungen habt ihr dazu, was könnt ihr mir empfehlen?

Vielen Dank + Grüße,
Auf Achse

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Antwort von olja:

Servus!

Ich möchte mein Equipment für die Aufnahme meines Sprechers verbessern. Zur Zeit gehe ich vom Mikro übers Mischpult über Line IN des Rechners und nehme den Text direkt ins Adobe CS4 auf. Bei dieser Lösung fehlt mir ein Limiter, man muß sehr genau darauf achten daß die Aufnahme nicht übersteuert.

Gibt es Soundkarten (für PC, win64) mit softwaremäßig integriertem Limiter? (Ob sie auch die Möglichkeit für Kompressor haben soll weiß ich noch nicht. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich den Kompressor auch schon bei der Aufnahme machen soll oder wie bisher im CS4).
Weiters soll die Soundkarte unbedingt XLR fürs Mikro haben. Es muß keine High End Lösung sein, normale und preiswerte Qualität sollte genügen.
Welche Erfahrungen habt ihr dazu, was könnt ihr mir empfehlen?

Vielen Dank + Grüße,
Auf Achse Mir würde jetzt erstmal als preiswerte Lösung einfallen: Das Micro und XLR sein lassen und nen Zoom H2 mit Compressor und Limiterfunktion als USB Audio Device verwenden. Nix Soundkarte, nix Audiokabel, nix Rauschen ;-)

Ja, ich mag das Ding, aber evtl. kommt ja noch DER Tipp ;-)

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Antwort von Auf Achse:

Servus!

Naja, auf mein Mikro will ich nicht verzichten (Sennheiser ME64).
Ich habe die Aufnahmen so wie du auch schon mit meinem Tascam DR-07 gemacht --> vom Mikro übers DR-07 in den Rechner und direkt ins CS4. Ist prinzipiell OK, es rauscht nichts und ich gehe schon als Line Signal in den Rechner (weniger störanfällig). Leider vermisse ich da eine wirkliche Kontrolle und graphische Anzeige über den Limiter. Das ist nur ein Hinschätzen, als einzige Kontrolle leuchtet die LED wenn der Limiter einsetzt.
Weiters kann ich vom Mikro ins DR-07 nur mit Miniklinke und nicht mit XLR.

Bei meinem aktuellen Projekt bin ich nach dem Mischpult noch durchs Tascam wegen dem Limiter. Ich halte das für nicht so optimal, da arbeiten schon DREI Verstärker bis der Ton im CS4 ist. Aber wegen dem Limiter habe ich das in Kauf genommen und die Aufnahmen haben nicht hörbar darunter gelitten.

Ah ja, die Soundkarte sollte unbedingt auch eine Möglichkeit für den Kopfhörer haben!

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von B.DeKid:

Schau dir mal im Netz die TeraTec Phase 88 an die gibts auch als PCI Karte .... ich verwende die FW Version

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Antwort von rush:

Alternativ sollte es doch auch ein externes USB oder Firewire-Audio Interface tun...

Z.b. sowas hier:

http://www.hieber-lindberg.de/product_i ... rface.html

oder

http://www.thomann.de/de/edirol_fa66.htm

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Antwort von Auf Achse:

Vielen Dank, ich schau mir eure Vorschläge heute Abend an.

Schönen Sonntag,
Auf Achse

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Antwort von unodostres:

Definitiv eine "Recordingkarte". Also In Deinem Fall wie schon erwähnt eine Audio USB-Interface.

z.B.:
M-AUDIO FAST TRACK PRO
http://www.thomann.de/de/maudio_fast_track_pro.htm

Alternativ eine Interne Audio-Recording-Karte (z.b. ESI JULI@), da brauchst du dann aber einen seperaten Mikrofon-Vorverstärker.
Ich würde das M-Audio holen.

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Antwort von marwie:

Ich würde einfach nicht so hoch aussteuern sondern eher so zwischen -12dB und -6dB, je nach dem, wie konstant der Sprecher spricht, dann sollte man eigentlich keine Probleme bekommen mit Übersteuerung. Limiter bei der Aufnahme verwendet man doch eher, wenn man den Pegel nicht genau voraussagen kann und die Aufnahmen nicht wiederholbar sind (also live Sachen). Wenn man einen Sprecher aufnimmt, hat man das Problem ja nicht, zur Not nimmt man halt einfach ein Teil nochmals auf wenns Übersteuerung gibt.

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Antwort von unodostres:

Die Hauptproblematik ist der normale Line-In Eingang im Rechner. Mit einer speziellen Recordingkarte/USB-Interface hat man ne Menge Probleme weniger und eine exorbitant bessere Aufnahmequalität.

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Antwort von Auf Achse:

Danke für eure Inputs! Ich muß dieses Thema ein bisserl aufschieben, ich hab momentan wenig Zeit. Ich melde mich wieder.

Danke + Grüße,
Auf Achse

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Antwort von Blackeagle123:

Hey,

Firepod von Begrünter und mehrere Mikros einzeln aufzeichnen, auch Gain etc am Gerät wählbar. Funktioniert wie eine USB Soundkarte.

Viele Grüße,
Constantin

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Antwort von Auf Achse:

So, jetzt habe ich wieder Zeit und möchte meinen Thread reaktivieren.
Folgende Alternative habe ich mir gedacht: Wäre es möglich anstatt eines Limiters IN der Soundkarte das Signal nach einer "normalen" Soundkarte durch eine Software mit Limiterfunktion laufen zu lassen und anschließend in Echtzeit ins Premiere (CS5.5) ?? Welche Software ist dazu geeignet, würde das mit zB. Audacity funktionieren?

Danke + Grüße,
Auf Achse

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Antwort von domain:

Ist denn das Limitieren in Echtzeit überhaupt sinnvoll? Ich meine, bei einem professionellen Sprecher mit konstantem Abstand zum Mikro kann man doch bei Sprachproben seine lautesten Passagen in der Aufnahme zunächst mal auf Null DB einpegeln und dann im Nachhinein noch den Expander-Kompressor mit unterem und oberem Ziellimit einsetzen.
Wobei mir nebenbei gesagt, diese Manipulationen bei meinen eigenen Versuchen nicht besonders gefallen haben, irgendwie geht die Dynamik der Sprachmelodie dabei verloren.
Würde mich mal interessieren, ob diese oder ähnliche Verfahren z.B. generell im Rundfunk bei Sprechern angewandt werden.

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Antwort von unodostres:

Es gibt keine alternative zu ein einer Recordingkarte. Die Wandler deiner normalen Soundkarte sind im Vergleich zu denen einer Recordingkarte einfach "Müll". Da kannst du nix mit Software machen!

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Antwort von Auf Achse:

@domain: Mit dem Limiter möchte ich während der Aufnahme verhindern daß ich "aus Sicherheitsgründen" viel zu wenig aussteuere und damit Dynamik herschenke. Wenn man im NLE dann auf die gewünschte Aussteuerung hochpegelt dann verstärkt man unerwünschtes Rauschen auch gleich mit.

@unodostres: Du hast sicher recht. Aber ich suche nicht nach einer High End Lösung sondern nach einer praktikablen Variante um die 300EUR.

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von unodostres:

Du bekommt ein sehr gutes USB Audiointerface locker für unter 300 €.
Vo daher kein Proplem.

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Antwort von Pianist:

Die vernünftige Bearbeitung von Sprachaufnahmen ist eine Wissenschaft für sich. Ich vertrete ja die Auffassung, dass mein analoges Signal fix und fertig sein soll, wenn es digitalisiert wird, daher habe ich eine Zusammenstellung verschiedener Module von ADT-Audio, und zwar einen Mikrofon-Vorverstärker, einen Equalizer (als De-Esser in den Sidechain des Limiters), einen Kompressor und einen Limiter. Alles nebeneinander in einem 19-Zoll-1-HE-Gehäuse. Damit habe ich die Möglichkeit, über 25 verschiedene Drehregler ein ziemlich perfektes Signal zu formen und dann zu digitalisieren.

Lösungen, wo nur am Anfang ein Mikrofonvorverstärker steht, und danach alles digital gemacht wird, haben mir klanglich überhaupt nicht gefallen.

Matthias

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Antwort von carstenkurz:

Wenn die Aufnahme technisch wirklich gut ist, spricht nix gegen reine Softwarelösungen. Wenn der Ansatzpunkt aber 'Sparen' ist und im Resultat ein dynamisches Mikro durch den Mic-Eingang einer 08/15 Soundkarte respektive OnBoardAudio aufgezeichnet wird und man dann erwartet, mit einem Compressor aus verrauschtem und verbratzeltem Material noch 'was rausholen' zu können - dann wird man überrascht sein, was da tatsächlich noch 'rauszuholen' ist, nämlich nur mehr Rauschen und Bratzeln. Dass man für digitale Aufnahmen, obendrein unter Studiobedingungen, grundsätzlich einen Compressor oder Limiter braucht, um optimal aussteuern zu können, ist Unsinn.

Wer eine digitale Aufnahme nicht verzerrungs- oder rauschfrei ohne Limiter über die Bühne kriegt, der wird so einen Channelstrip auch kaum vernünftig bedienen können und damit eher schlechtere Resultate haben.

Das hängt aber auch sehr stark davon ab, ob jemand gewillt ist, sich das Nötige KnowHow über die Parametrierung typischer Channelstrips, ob jetzt in Hard- oder Software, zu erarbeiten.
Selbst für begeisterte Anfänger ist das erstmal relativ schwierig.

Nun kann man den Kram allerdings auch immer abschalten, und als Grundausstattung ist ein brauchbarer Mikrofon-Vorverstärker mit einigen Basismodulen wie Compressor, Limiter, ggfs. etwas Klangregelung und De-Esser kein Fehler, selbst wenn man später ggfs. mit Software nachhelfen will. Als Grundkenntnisse dafür sollte man sich aber wenigstens das Abschalten bzw. den Bypass unnötiger Module erarbeiten.

Man muss halt auch immer erwähnen, welchen Aufwand man dann treiben und wieviel Geld man ausgeben will. 'Gute' Aufnahmen gelingen auch mit Gerät für wenig Geld, wenn man die nötigen Schwerpunkte setzt.
Und im Unterschied zu anderen Produktionsanteilen ist das Lernen in diesem Bereich ja auch eigentlich garnicht schwierig, weil man das ganz alleine nur mit sich selbst und ein bißchen Hard- und Software so oft man will im buchstäblich stillen Kämmerlein machen kann.

Wenn das finanzielle Limit aber schon nur für ein 50 Euro 'USB-Großmembranmikro' reicht, dann muss man auch nicht weiterdiskutieren.

- Carsten

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Antwort von majaprinz:

Für Sprachaufnahmen verwende ich die FOCUSRITE SAFFIRE 6 USB Audiokarte, sie hat ziemlich gute Mikrofonvorverstärker, 2 XLR-Anschlüsse und kostet nicht die Welt (ca. 180 EUR)

Limiter bei Sprachaufnahmen halte ich auch für nicht sinnvoll, wenn die Aufnahmequalität recht gut ist, kann man schon einmal 6 dB oder 8dB nachsteuern... Und wenn nicht, musst eben eine leise Musik drunter legen. ;-)


Damit http://www.thomann.de/at/se_electronics ... bundle.htm klingt die Sprachaufnahme dann recht gut. Zumindest die Schaumstoffabschirmung würd ich an deiner Stelle in Betracht ziehen.

Mit welchem Mikro nimmst du auf?


Mehr und viel mehr ausgeben ist übrigens problemlos möglich. Leider.

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Antwort von Dr. Walter Gesierich:

Hallo,
alle haben Recht. Also ich hab das Roland UA 25 EX (obern bereits genannte ext. USB-Soundkarte) und auch ein Sennheiser ME64. Funktioniert astrein.
Den eingebauten Limiter benutze ich dabei nur als Notanker, nicht zum "endgültigen" Komprimieren. Ich zeichne mit Diamond Cut, einer reinen Audiosoftware auf, weil ich die eh habe und da eine riesige Aussteuerungsanzeige zu sehen ist. Eine leichte Kompression mache ich bei Bedarf (je nach Stimme und Art und Lautstärke des Hintergrundtons/Musik) erst hinterher mit der Software.
Guten Ton wünscht Walter

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Antwort von joerg-emil:

Hallo Achse,

ich hab da auch noch meinen Senf dazu zu geben. Wenn es dir um eine möglichst günstige Lösung geht, würde ich mir ein kleines Mischpult mit vernünftigen Mikrofonvorverstärker zulegen und dann das Line-Signal über ein USB Interface in den Rechner führen. Ich bin recht begeistert von diesem 24 EUR-Interface. Es rauscht nicht, wird problemlos unter WinXP / Win7 / 32/64bit und auch MAC ohne irgendwelche Treiber erkannt und ist absolut leicht zu handhaben:

http://www.thomann.de/de/behringer_ucontrol_uca_202.htm

Einen recht anständigen PreAmp und Phantomspeisung findest du in diesem Kleinmixer:

http://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_502.htm

Ich habe beide Geräte selber und hab die Kombination ausprobiert, sie funzt!

Jetzt zu deinem Limiter-Problem:

Das Audiosignal wird im Rechner immer auf zwei (Stereo-) Spuren aufgenommen. Wenn du nichts frickelst, wird also auf beiden Spuren das gleiche Signal in gleicher Lautstärke aufgenommen, ansich also unnötig...

Du kannst aber entweder in der Audiosoftware oder direkt am Mischpult die Aufnahmelautstärke der beiden Spuren unterschiedlich einstellen. Nimm auf einer Spur mit deiner üblichen Lautstärke auf und regel in der zweiten Spur die Lautstärke auf die Hälfte oder auch zwei Drittel runter. Damit hast du immer eine übersteuerungsfreie Backupaufnahme.

In der Nachbearbeitung konvertierst du beide Spuren auf MONO, tauschst die übersteuerten Stellen aus und schmeißt den Rest deiner Backupspur in die Tonne.

Jetzt kannst du ganz in Ruhe und exakt mit Software-Kompressor, -EQ, -Dehisser und was weiß ich rumwerkeln, bis der Sound stimmt. Ich nutze Magix Samplitude oder die Audioarbeitung in meinem VideoProX.

Was deine Software an Audiobearbeitung kann, weiß ich nicht. Aber für wieder kleines Geld (19 EUR) bekommst du das nicht ganz aktuelle Samplitude Studio 16. Die gleiche Version nutze ich auch. Die Soundbeartungsmöglichkeiten sind mehr als ausreichend. Ich weiß allerdings nicht, ob diese Version auf Win7 oder 64 bit läuft. Bei mir bearbeite ich reinen Sound noch auf meinem alten Rechner.

Für meine Aufnahmen reicht eigentlich eine leichte Mittenabsenkung im EQ, eine geringe Rauschunterdrückung und ein leichter Kompressor.

Gruß Jörg

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Antwort von Pianist:

Möchte vielleicht der eine oder andere mal ein Stück Sprachaufnahme hier hochladen? Ich würde gerne mal einen Eindruck davon bekommen, wie solche kleinen Lösungen letztendlich klingen...

Matthias

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Antwort von joerg-emil:

Eine reine Sprachaufnahme habe ich gerade nicht hier, aber ich habe mal mit dem Interface und einem Behringerpult mit nicht ganz so guten PreAmps die Solisten in dieser Aufnahme abgenommen. Als Mikrofone mussten meine tbone EM 800 herhalten (35 EUR/Stk.). Also auch alles Low-Budget.

http://www.thomann.de/de/the_tbone_em_800.htm

Das Orchester habe ich ohne PC direkt von einem anderen Mischpult auf Minidisk aufgenommen (2 Mikrofone Großmembran STUDIO PROJECTS B1). Die Orchesteraufnahme habe ich dann aber auch über die analogen Ausgänge von meinem Minidiskplayer über das besagte Interface digitalisiert....also alles wie mans nicht machen sollte, mehr rumwursten kann man wirklich nicht ;-). Daher ist die komplette Aufnahme direkt oder über Umwege durch das 24-Euro Interface gelaufen.

Bearbeitet hab ich das dann alles mit Samplitude. Zu bemerken ist, das während des Konzertes eine Klimaanlage lief, dich ich nur bedingt rausfiltern konnte.

Link Gastzugang:

https://img.ui-portal.de/1und1/smartdri ... 0140632177

Passwort ist "rainbow"

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Antwort von Pianist:

Ich habe mir das eben mal angehört, klingt nicht mal schlecht, hat aber leider nichts mit unserem Thema zu tun. Wenn wir über Limiter und Kompresssoren für Sprachaufnahmen reden, dann helfen wirklich nur Sprachaufnahmen, die in einem vernünftigen Raum mit etwa 20 bis 30 cm Besprechungsabstand gemacht wurden.

Für Deine Musikaufnahme brauchst Du das nicht, da solltest Du einfach nur nach der lautesten Stelle aussteuern und die Dynamik so lassen, wie sie ist. Aber genau das möchte man ja bei einer Sprachaufnahme nicht, die soll ja so gut wie möglich verdichtet werden, ohne dabei aufdringlich zu werden.

Matthias

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Antwort von joerg-emil:

Für Deine Musikaufnahme brauchst Du das nicht, da solltest Du einfach nur nach der lautesten Stelle aussteuern und die Dynamik so lassen, wie sie ist. Dem ist leider gar nicht so. Gerade bei einem Orchster hast du extrem laute und wahnsinnig leise Passagen. Durch diesen enormen Dynamikumfang sind Orchsteraufnahmen daher wesentlich mehr komprimiert als jede andere (!). Sonst würden dir Wohnzimmer die Ohren wegfliegen oder du würdest die leise Harfe oder den Sologesang gar nicht mehr hören. Hast du schonmal eine Kesselpauke und eine Oboe auf einer Aufnahme gehört, dann weißt du wovon ich spreche...

Die Dynamik wird bei diesen Aufnahmen also extremst reduziert und auf ein wohnzimmertaugliches Niveau gebracht.

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Antwort von Pianist:

An welcher Uni hast Du Dein Tonmeister-Diplom gemacht?

Matthias

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Antwort von carstenkurz:

Das gilt für semiprofessionelle Stereoaufnahmen, ja, da geht das u.U. nicht anders.

Bei professionellen Orchesteraufnahmen wird ein Tonmeister nur extremst selten durch Kompressoren in die Dynamik eingreifen, sondern durch geeignete Einzelmikrofonierung und Mischung die nötige Balance herstellen.

- Carsten

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Antwort von joerg-emil:

...nochmal als Nachtrag, eine CD-Aufnahme hat einen Dynamikumfang von max. 96db, ein Orchester bringt es auf bis zu 140db. Würde ich die Lautstärkespitzen von 140db als Maximum auf 96db abmischen und nichts komprimieren, würde ich alles unterhalb von 44db auf der Aufnahme unhörbar machen. Dann könnten alle Solisten und die Dame an der Harfe getrost nen Kaffee trinken gehen, würde kein Mensch merken...

@Carsten
Wenn ein Tonmeister bei Einzelmikrofonierung live regelt, reduziert er damit auch die Dynamik. Damit macht er nichts anderes als ein Kompressor, aber natürlich viel besser...

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Antwort von Pianist:

Warum zum Teufel benutzt dann kein einziger Tonmeister einen Kompressor, wenn er ein Sinfonieorchester aufnimmt? Der stellt einfach die richtigen Mikrofone an die richtigen Stellen und macht eine vernünftige Mischung, genau dafür hat er das ja studiert.

Wir reden hier ja nicht über Pop.

Matthias

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Antwort von joerg-emil:

An welcher Uni hast Du Dein Tonmeister-Diplom gemacht?

Matthias Dann wäre ich wohl der erste Tonmeister mit einem 24EUR- USB-Interface.

...aber ich habe mich zumindest schonmal mit Orchesteraufnahmen befasst und auch recherchiert. Wir sind hier fast alle Amateure oder Semiprofis. Ich laß mir auch gerne was erklären, deshalb bin ich hier.

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Antwort von joerg-emil:

Warum zum Teufel benutzt dann kein einziger Tonmeister einen Kompressor, wenn er ein Sinfonieorchester aufnimmt? Der stellt einfach die richtigen Mikrofone an die richtigen Stellen und macht eine vernünftige Mischung, genau dafür hat er das ja studier. Weil dann gar kein Kompressor nötig ist. Er kann ja die Pegel der unterschiedlichen Instrumentengruppen beliebig angleichen. Aber genau dieses manuelle Angleichen macht die Pauken leiser und die Harfe lauter. Die gesamte Dynamik wird für die Aufnahme also reduziert (komprimiert). Das klingt dann natürlich viel besser, als eine einfache Kompression des Gesamtsignals.

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Antwort von domain:

Also das sind schon eher Fan-Diskussionen. Allerdings muss ich zugeben, dass es früher CDs gab, wo man z.B. bei Beethoven-Synfonien dauernd am Lautstärkeregeln war. Die Pianissomo erhoben sich kaum über das Grundrauschen und bei den Crescendos flogen einem beinahe die Lautsprechermembranen um die Ohren.
Aber eigentlich sind wir bei reinen Sprachaufnahmen. Auch hier kommen mir überkanditelte Manipulationen doch etwas übertrieben vor. Erstens einmal ist keine Aufnahme über 0 Db schon mal apriori durch Klipping und Bröseln zerstört, das reicht mal mit ziemlicher Sicherheit und nachweislich bis annähernd + 12 DB.
Daneben stören mich als Amateur eigentlich nur Plop- und Zischlaute, wie man sie aber trotz angeblichem Profikönnen sogar gelegentlich im TV hören kann.
Weiters scheint mir die Klangfarbe von div. Mikros keine große Rolle zu spielen. Alles was als halbwegs gutes und teueres Mikro durchgeht ist jedenfalls mal für Laien nicht so übel, weiß eh niemand, wie der Originalsound geklungen hat und darüber hinaus gibt es doch jede Menge Möglichkeiten im Nachhinein noch die Klangfarbe zu verändern.

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Antwort von Pianist:

Erstens einmal ist keine Aufnahme über 0 Db schon mal apriori durch Klipping und Bröseln zerstört, das reicht mal mit ziemlicher Sicherheit und nachweislich bis annähernd + 12 DB. Das kommt nun aber darauf an, von welchen dB Du überhaupt redest. Meinst Du die dBu auf einem analogen ARD-Aussteuerungsmesser? Dort ist tatsächlich ziemlich viel Headroom vorhanden. Für die digitale Skala gilt jedenfalls, dass alles über 0 dBFS kaputt ist.

Matthias

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Antwort von domain:

Ich rede von meiner DB-Anzeige im Liquid-Mixer. Erstens einmal geht die Skala wahrscheinlich nicht ohne Grund über Null Db hinaus und zweites habe ich Aufnahmen, wo die grafische Lautstärkeanzeige in der Tonspur oben schon deutlich abgeschnitten ist. Aber da kann noch lange keine Rede davon sein, dass der Ton nur mit Verzerrungen dahinbröselnd wiedergegeben wird. Alles noch ohne Verzerrungen zu hören, obwohl die DB-Anzeige vom Original bis zu +12 DB reicht.
Natürlich hole ich diese Spitzen dann herunter, aber zerstört sind sie deshalb schon im Originalzustand nicht.

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Antwort von Pianist:

Dann wird Dir dort vermutlich entweder eine nordische Skala (0 dBu = 0,775 Volt) oder eine EBU-Skala (+9 dBu = 2,18 Volt) nachgebildet. Es ist ganz wichtig, dass man sich erst mal genau darüber im Klaren ist, mit welchen Pegeln man es zu tun hat. Und dass man vielleicht auch mal einen RTW 1206 an einen Ausgang hängt, weil alles andere wirklich Blindflug ist.

In einem digitalen System ist ja letztendlich die dBFS-Skala entscheidend. Man muss also wissen oder ausprobieren, welcher Pegel nun welcher Aussteuerung auf der dBFS-Skala entspricht.

Und dann muss man sich überlegen, mit welchem Tonpegel man seine Filme nun letztendlich veröffentlichen möchte. Ich halte mich auch im Internet an den ARD-Standard und bleibe bei 0 dB auf dem RTW 1206D, also keine Normalisierung auf 0 dBFS.

Matthias

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Antwort von carstenkurz:

Kannst Du so nicht argumentieren, die grafische Darstellung in Editing Programmen folgt u.U. ganz anderen Überlegungen beim Headroom als solchen, die man bei einer Aufnahme anlegen muss. Wenns bei einer echten 1:1 Darstellung, also ohne visuelles Clipping, Mehrspurheadroom, virtuell-absoluten Pegelbezügen etc. oben 'flach wird', dann ist das nicht gut und versaut, sollte jedenfalls nicht als akzeptabler Kompromiss durchgehen.

Wie ich schon mehrfach schrieb: Wer unter Studio aka Sprecheraufnahmebedingungen ohne Kompressor oder Limiter keine vernünftige Aussteuerung hinkriegt, der wird auch einen Kompressor oder Limiter nicht bedienen können.


Man hat auch früher schon mit analogem Gerät und Rauschabständen im Bereich 60dB hervorragende saubere Aufnahmen hingekriegt. Warum das plötzlich mit digitalen Geräten ein Problem sein soll, die heutzutage tatsächliche >90 liefern, erschließt sich mir nicht.

Mit ein bißchen Erfahrung ist die Beurteilung des Headrooms nicht so schwer und man kommt da noch lange nicht in Bereiche, in denen eine Aufnahme dann verrauscht ist. Wenn man freilich billige Mikros an billigen Vorverstärkern betreibt und glaubt, das resultierende Rauschen dem A/D zuschustern zu müssen, dann braucht man natürlich unbedingt 24Bit und 192kHz und Limiter und Kompressor und und und...

Kleiner psychologischer Nachteil halt, so wie GHz Prozessoren und MPixel Kameras verkauft werden, so lassen sich Wandler einfacher mit Zahlen beschreiben als Qualitäten von Vorverstärkern und Mikrofonen, und dabei geht es mir nichtmal um Esoterik, sondern Ausgangspegel und Rauschabstände. Je besser das Mikro, desto 'schlechter' darf der Vorverstärker sein.



- Carsten

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Antwort von domain:

Interessant, was man hier so von wirklichen Profis alles erfahren kann. Hätte nicht gedacht, dass sogar eine Null Db-Anzeige reine Definitionssache ist.
Aber es stimmt.
Habe gerade mal mit dem Edirol R-1 eine maximal zulässig laute, aber noch unverzerrte Aufnahme gemacht. Importiert ins Liquid zeigt er mir um + 12 DB an und erst durch Runterregeln um -10 DB bin ich bei Null DB in der Liquidanzeige.
Gut zu wissen :-)

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Antwort von Pianist:

Hätte nicht gedacht, dass sogar eine Null Db-Anzeige reine Definitionssache ist. Tja, Dezibel sind eben reine Verhältnisangaben, die ohne vorher festgelegten Bezugspunkt keine Aussagekraft haben. Meine Lieblingsfrage in diesem Zusammenhang: Jemand ist 76 Jahre alt. Er ist 6 dB älter als ich. Wie alt bin ich?

Matthias

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Antwort von carstenkurz:

In wenigen glücklichen Momenten kann sich eine leicht geclippte Aufnahme schonmal 'nur' schlecht komprimiert anhören, das ist aber hochgradig signalabhängig und so heikel, dass man das nie als in Kauf zu nehmende Option auch nur erwägen sollte.

In der Regel haben Aufnahmetools, die unmittelbar eine kanalbasierte Darstellung eines Aufnahmepegels vornehmen, u.a. eine dBFs (digitales FullScale) Anzeige zu haben, damit man eben Clipping eindeutig erkennen kann. Bei so einer Aufnahme ist ein bestimmter 'Pegel' im eigentlichen Sinne nämlich ohnehin nicht wichtig, sondern nur, das maximal mögliche OHNE Clipping zu erreichen.

Die Pegelanzeigen in einem Editor für eine Mischung mehrerer Signale können aber ganz anders aussehen, sind oft konfigurierbar und an spezifische Anforderungen angepasst. Bei mehrkanaligen Mixes muss man u.U. mehr Headroom in der Summenpegelanzeige einplanen, es gibt u.U. kalibrierte I/O, deren tatsächliche Analogpegel nach Studionorm mit der Anzeige des Monitors übereinstimmen sollen, etc. pp.

Schadet nicht, wenn man sich sowas mal im Workflow mit Testsignalen durchgängig analytisch vornimmt, damit man wirklich weiss, was da passiert, auch die Tonspuren von Fileexporten mal isolieren und in einen simplen Editor a la Audacity laden, damit man wirklich sieht, was drinsteckt.


- Carsten

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