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Frage von KOALAFIED:


Moin,

ich stehe jetzt kurz davor zum ersten Mal für ein eigenes Projekt bezahlt zu werden und mache mir Gedanken, wann und ob ich mich selbstständig melden soll. Wir realisieren zu zweit Musikvideos, mein Partner als DoP, ich kümmer mich um alles weitere, ergo Regie, Producing, Editing und sonstige Aufgaben. Weitere Projekte auf Bezahlung wären grob in Aussicht, allerdings noch nicht dingfest.

Da wir derzeit auch beide quasi arbeitssuchend gemeldet sind, ist auch die Frage, ob wir gemeinsam eine Firma anmelden sollten, oder jeweils eigene Kleinunternehmen als Freelancer? Wir produzieren eigentlich alle unsere Inhalte unter dem selben Namen, natürlich mit der Intention uns eine Reputation aufzubauen.

Zurzeit bekomme ich lediglich Kindergeld (niedlich oder?), aber der Spaß ist in einem Jahr auch vorbei. Auch wenn Projekte wie gesagt in Aussicht stehen, gehe ich nicht davon aus, dass morgen der Auftragskomet einschlägt und wir ausreichend Geld verdienen, darum denke ich, wäre eine Anlaufzeit mit staatl. Unterstützung nötig.

Meine Frage wäre nun, wie wir da am Besten vorgehen sollten? Ich frage hier, bevor ich überhaupt irgendein Amt informiert habe, da ich bislang fast ausschließlich negative Erfahrungen mit sämtlichen staatl. Institutionen gemacht habe und mal wissen möchte, wie das bei Euch gelaufen ist. Wie gehen wir am Besten vor?

Noch als Randinfo, wir bringen größtenteils hauseigenes Equip mit (drehen auf 5D mark ii, steadicam und div. objektive auch alles privat finanziert) und haben jetzt mehrere Jahre Praktika und kleine Set-Jobs gehustled, der DoP war 1 Jahr an einer Filmschule, ich habe nicht studiert.

Best
Koalafied

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Antwort von Pianist:

Deine Eltern haben Dir aber einen seltsamen Namen gegeben, Koalafied...

Aber nun gut. Zunächst mal: Du bist in einer ganz typischen Situation, in der sich viele junge Menschen befinden, wenn sie am Übergang zwischen Schule und Beruf stehen, und sich langsam auf das eigene Geldverdienen umstellen müssen. Wir werden hier aus der Ferne keine hundertprozentige Beratung machen können, weil jeder Fall anders gelagert ist und andere Dinge berücksichtigt werden müssen.

Eins kann ich Dir aber auf jeden Fall sagen: Du solltest keinesfalls irgendwelche öffentlichen Gelder kassieren und nebenbei schwarz arbeiten. Wenn das rauskommt, hast Du ein massives Problem, welches Dir bei künftigen Aufträgen immer wieder in die Quere kommen kann.

Lass Dich einfach von den zuständigen Stellen beraten, wie Du sowas am besten angehen kannst, ohne dabei irgendwelche Vorschriften zu verletzen und Dich in eine schlechte Position zu bringen. Du wirst dann feststellen, dass bei Behörden und Institutionen überwiegend ganz vernünftige Menschen arbeiten, die Dir wirklich helfen wollen.

Es ist ja schon mal fraglich, ob Du überhaupt ein Gewerbe anmelden musst, weil in vielen Fällen auch davon ausgegangen wird, dass es sich bei der Filmemacherei um eine künstlerische und damit selbständige Tätigkeit handelt - auch wenn mein Finanzamt das anders sieht und ich fleissig Gewerbesteuer und IHK-Beitrag zahle.

Fakt ist lediglich, dass Du jedes Jahr eine Gewinnermittlung machen musst und auf dieser Basis dann Steuern zahlst, sofern Du über die Freibeträge kommst. Im besten Fall läuft es bald so gut, dass der Verlust des Kindergeldes Dich nicht schmerzen muss... :-)

Wobei ich es echt besser fände, wenn Du erst mal eine solide Basis in Form einer Berufsausbildung oder eines Studiums erwirbst. Du hast es sonst noch schwerer, Dich gegen Mitbewerber durchzusetzen, die Dir in Erfahrung und Auftreten überlegen sind. Aber Du schreibst ganz manierlich, also sollte das zu schaffen sein.

Matthias

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Antwort von Benutzername:

hast du abi? studier. ingenieur ist immer gut. und hör auf mit der traumtänzzerei. da giobt es so viele, die das machen, von wegen videos drehen. studier. ich weiß ja nicht wie alt du bist. aber aus meinen verwandtenkreis ist jemand erst mit über 30 mit seinem studium fertig geworden. ist also nicht so schlimm, wenn du schon 25 bist.

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Antwort von Jens1967:

Da muss ich Benutzername zustimmen. Hör auf zu träumen, nur weil euch jemand einen Fuffi für ein Musikvideo in die Patscher drückt, das auf YouTube zweitausend Klicks generiert.
Studier was, mach eine Ausbildung und die Filmerei nebenher als Nebenerwerb, es ist schon ein Erfolg, wenn ihr euch mit der Gage eure Ausrüstung (mit der Zeit natürlich immer bessere) finanzieren könnt.

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Antwort von maxx miliano:

MACH EINE AUSBILDUNG JUNGE!!!!

Schule-Schule fertig- Berufsausbildung ( was Dich interessiert und in diese
Industrie 4.0-Schmackes passen kann/wird)- GEH AUF DIE UNI- und filme
nebenher.
Bei mir ist des in drei Linien gelaufen die sich ineinander weben. Filmen und knipsen war da immer, aber auch schon 2003 klar, das es um 2017 eine post-ytube-next-facebook-post-smartphone-welt geben wird, und in der WIRD NICHT DIE QUALITÄT gewinnen ODER GENIALITÄT oder PHANTASIE..
sondern oft der tröge Gummiarsch einer uns aufgezwungenen ..a,b,c,d,....
Y-PROMINENTEN..die selbiges dann in allen Medien zum besten gibt.
Und dann kommst Du mit deinem Kunstfilm? Weißt was ich meine?
und der 120 millionen Blockbuster kämpft auch mit dem Gummiarsch.
Weil alle den auf ihren Devices anstarren, und der Film, welcher?
LERN WAS LAS DICH NET ABBRINGEN BEWAHRE DEINE JUGEND und sie
den Schwachsinn der dann gerade läuft mit einer gewissen Weisheit.

BITTE MACH AUSBILDUNG! Grüsse! :)

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Antwort von Wurzelkaries:

Hi,

ich finde hier wurden Antworten gegeben, die Dir evtl. nicht gefallen werden. Aber, das ist die Wirklichkeit, das wahre Leben. Es schenkt Dir keiner was, und auf Dich gewartet hat auch keiner. Also... mach erst mal was, womit Du Deine Brötchen... langfristig und zuverlässig verdienen kannst. Ob das eine Lehre oder ein Studium ist, ist erstmal egal.

Wenn Du dann Kohle übrig hast, kannst Du die Filmerei immer weiter perfektionieren. Und dann so in 10 Jahren, hast Du entweder die Schnauze voll oder es macht immer noch Spass. Dann kannst Du weitersehen.

Ich hatte mich damals, ( lange her ), gegen die Schauspielschule entschieden, weil ich erstens nicht überzeugt war, dass ich damit meinen Lebensunterhalt finanzieren könnte. Es mag an meiner bürgerlichen Erziehung gelegen haben. Doch jetzt habe ich ein Auskommen und kann mir die Filmerei "leisten".

Nimm den Rat an oder denke zumindest ein paar Nächte darüber nach


Beste Grüße

Stefan

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Antwort von 7River:

Ist es nicht besser, so etwas nebenberuflich - mit einem Gewerbeschein als Videofilmer - zu machen? Wenn mich nicht alles täuscht, macht das ein Bekannter von mir auch. Hauptberuflich macht er natürlich was anderes. Jedenfalls wurden andere Videofilmer mal misstrauisch und hätten den fast angeschissen. Das wäre teuer geworden...

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Antwort von j.t.jefferson:

hmmm...ich glaub das kann so oder so klappen.
Bei mir hat keiner Film studiert oder sowas in die Richtung als Ausbildung gemacht. Ich hab nur den Quatsch gemacht und kann davon gut leben. Die 24 Stunden Drehs knabbern an nem 35 jährigen Mann halt immer mehr (vorallem wenn dann noch mit Gimbal) aber es läuft.

Erstes Geld hatte ich übrigens mit Wettbewerbs und Festivalfilmchen verdient und mich von Auftragsarbeiten fern gehalten. Ich glaube das versaut einen zu sehr.

Durch mini Förderungen hatte ich die Filme immer auf die Beine gestellt und die Freunde mit denen ich die gemacht hatte, sind jetzt mein Produktionsteam.

Also so kanns halt auch laufen.
Allgemein halte ich sowieso wenig von Leuten die alles nur am Rande oder halbherzig machen. Entweder ganz oder gar nicht. Sonst kommt auch nur halbgare Scheisse am Ende bei raus. Sieht man wunderbar an Schauspielern, die nebenher arbeiten gehen und die die nur den Kram machen. Wer hat wohl mehr Erforlg

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Antwort von Wurzelkaries:

hmmm...ich glaub das kann so oder so klappen.
Bei mir hat keiner Film studiert oder sowas in die Richtung als Ausbildung gemacht. Ich hab nur den Quatsch gemacht und kann davon gut leben. Die 24 Stunden Drehs knabbern an nem 35 jährigen Mann halt immer mehr (vorallem wenn dann noch mit Gimbal) aber es läuft.

Erstes Geld hatte ich übrigens mit Wettbewerbs und Festivalfilmchen verdient und mich von Auftragsarbeiten fern gehalten. Ich glaube das versaut einen zu sehr.

Durch mini Förderungen hatte ich die Filme immer auf die Beine gestellt und die Freunde mit denen ich die gemacht hatte, sind jetzt mein Produktionsteam.

Also so kanns halt auch laufen.
Allgemein halte ich sowieso wenig von Leuten die alles nur am Rande oder halbherzig machen. Entweder ganz oder gar nicht. Sonst kommt auch nur halbgare Scheisse am Ende bei raus.
Bist Du sicher? Nur wenn man nur filmt kommt auch was gares dabei heraus? Da bin ich mir nicht so sicher.

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Antwort von Benutzername:

wenn du folgendes (David Lynch 'Good Day Today') hinbekommst, rein von deiner kreativität her, dann versuch es, aber bitte immer noch mit einem zweiten standbein - so was wie ein uni-studium. die medien sind übersättigt mit durchschnittlicher ware. kamera drauf halten kann jeder. kreativ kann nicht jeder. wenn du ein genie bist, dann mal los. ansonten ruiniere dir nicht dein leben wegen traumtänzerei.



ist wie mit der currywurst. ich mache eine super currywurst. habe die mal für einen kumpel gemacht. der sagte, die wäre besser als die in der pommesbude. mache ich jetzt deshalb eine pommeswude auf, nur weil ich eine super currywurst machen kan? nein! ich werde filmemacher.

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Antwort von j.t.jefferson:

hmmm...ich glaub das kann so oder so klappen.
Bei mir hat keiner Film studiert oder sowas in die Richtung als Ausbildung gemacht. Ich hab nur den Quatsch gemacht und kann davon gut leben. Die 24 Stunden Drehs knabbern an nem 35 jährigen Mann halt immer mehr (vorallem wenn dann noch mit Gimbal) aber es läuft.

Erstes Geld hatte ich übrigens mit Wettbewerbs und Festivalfilmchen verdient und mich von Auftragsarbeiten fern gehalten. Ich glaube das versaut einen zu sehr.

Durch mini Förderungen hatte ich die Filme immer auf die Beine gestellt und die Freunde mit denen ich die gemacht hatte, sind jetzt mein Produktionsteam.

Also so kanns halt auch laufen.
Allgemein halte ich sowieso wenig von Leuten die alles nur am Rande oder halbherzig machen. Entweder ganz oder gar nicht. Sonst kommt auch nur halbgare Scheisse am Ende bei raus.
Bist Du sicher? Nur wenn man nur filmt kommt auch was gares dabei heraus? Da bin ich mir nicht so sicher. Also ich kenne Leute die es nicht so machen aber---naja---die sind zweigleisig geblieben. Vielleicht besser so?! Kenne es halt nur so. Vielleicht kann mich jemand vom Gegenteil überzeugen :)

Aber bei den Kurzfilmen wo ich hin und wieder für umme antanze und wo die Regisseure usw das nicht hauptberuflich machen, merkt mans direkt.
Von Abschlussfilmen rede ich erst gar nicht...die sind einfach nur eine einzige Katastrophe...oft. Da merkt man, dass da viel Theorie in die Leute gequetscht wird und alles in "über"Professionalisierung erstickt.

Meine Freundin macht da hin und wieder noch Maske und rafft auch nicht wie langsam und träge da bei den Drehs alles abläuft.

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Antwort von Benutzername:

Allgemein halte ich sowieso wenig von Leuten die alles nur am Rande oder halbherzig machen. franz kafka hat auch nur nebenbei geschreiben. immer schön nach der arbeit. und in meinen augen in das der mit abstand genialste autor, der hier mal auf dem planeten war. und das hat auch nichts mit geschmack zu tun, sonder mit der der tatsache, dass er der einzige autor ist, der die sprache, in der er geschrieben hat, wie kein zweiter beherrscht hat.

und hier gehts auch nicht um leute, die etwas machen, sondern um das fertige produkt. kafka war ein genie. und das nach der arbeit, also nur nebenbei.

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Antwort von j.t.jefferson:

Gewonnen :D

Gutes Beispiel :)
Aber ich glaube wenn man nur Film macht, lernt man mehr als wenn mans nur am WE macht oder in Freizeit. Kamera ist halt auch ne handwerkliche Sache die von der Praxis lebt. Ich lerne auch bei jedem Dreh was neues dazu.

Vorallem wie willste beim Bachelor Studium noch nebenbei filmen? Geht doch gar nicht. Vielleicht seh auch das auch zu eng.

Trotzdem brauch ich meine min. 3 Drehtage in der Woche um mich wohl zu fühlen und muss jedes mal was neues ausprobieren...und wenn es auch nur dazu da ist um mit dem Team was neues auszuprobieren :)

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Antwort von Wurzelkaries:

Gewonnen :D

Gutes Beispiel :)
Aber ich glaube wenn man nur Film macht, lernt man mehr als wenn mans nur am WE macht oder in Freizeit. Kamera ist halt auch ne handwerkliche Sache die von der Praxis lebt. Ich lerne auch bei jedem Dreh was neues dazu.

Vorallem wie willste beim Bachelor Studium noch nebenbei filmen? Geht doch gar nicht. Vielleicht seh auch das auch zu eng.

Trotzdem brauch ich meine min. 3 Drehtage in der Woche um mich wohl zu fühlen und muss jedes mal was neues ausprobieren...und wenn es auch nur dazu da ist um mit dem Team was neues auszuprobieren :) Also ich geb Dir schon auch recht. Je mehr man macht desto mehr lernt man und desto mehr Praxiserfahrung bekommt man. Im Umkehrschluss muss das aber nicht bedeuten, dass der , der nur einmal im Monat filmt, per se schlechte Filme macht. Aber es dauert natürlich länger, handwerklich was passables abzuliefern.

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Antwort von j.t.jefferson:

Oh--ganz überlesen das es um Musikvideos geht.

Dann würde ich sagen drehen drehen drehen. Die Bildsprache ändert sich da so schnell. An den TO: drehen die Banger Dinger und auch für andere Labels...lasst euch nicht kaputt machen.

Ich glaube wir sind da schon ziemlich gut dabei in Deutschland aber alt will man damit nicht werden. Man kann da viel ausprobieren aber Budget mäßig stößt man irgendwann auch an die Grenzen. Wir sind da zwar schon im 5 stelligen Bereich aber es ist echt hart verdientes Geld.

Da werden Videos an einem Tag gedreht und müssen 3-4 Tage später komplett fertig sein. Ich habe schon einige Regisseure erlebt denen das irgendwann zu viel war.

Stell dir vor du bist auf einem Dreh und kriegst währenddessen einen Anruf, dass man am nächsten Tag in die Türkei fliegt und am Abflug Tag noch ein Carnet besorgen muss. Dann kommt beim Dreh ne Anti Terror Einheit, weil keine Drehgenehmigung da ist und mit Pump-Guns und Pistolen rumgefuchtelt wird. Einen Tag später fliegt die Drohne jemanden ins Zimmer, wieder Bullen usw.

Überlegt euch zweimal das mit den Musikvideos.
Ich hab halt bisschen Erfahrung durch Drehs in Pakistan mit Talibans (WDR) sammeln dürfen aber kann daruaf im nachhinein verzichten.

Wenn das eucht alles aber nix ausmacht und ihr trotzdem Bock drauf habt: Viel Erfolg :)

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Antwort von Benutzername:

Trotzdem brauch ich meine min. 3 Drehtage in der Woche um mich wohl zu fühlen und muss jedes mal was neues ausprobieren...und wenn es auch nur dazu da ist um mit dem Team was neues auszuprobieren :) das nennt man dann drogensüchtig. ;)

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Antwort von j.t.jefferson:

Arbeitssucht bitte

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Antwort von wp:

Streng genommen war Kafka ja auch Amateur.

Bei allen kreativen Prozessen würde ich die Reflektion unbedingt zum Schaffensprozeß hinzuziehen, im Grunde hockt niemand 12 Stunden nonstop hinterm Schreibtisch.

Musikvideos? Warum nicht.
wie in der Werbung: Publikum und Zielgruppen ändern sich schnell; ich würd mir eine Zeitspanne setzen, vielleicht 15 Monate, und danach Bilanz ziehen.
auf jeden Fall würde ich mir einen Plan B überlegen.

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Antwort von LIVEPIXEL:

Moin,

darum denke ich, wäre eine Anlaufzeit mit staatl. Unterstützung nötig.

Meine Frage wäre nun, wie wir da am Besten vorgehen sollten? Ich frage hier, bevor ich überhaupt irgendein Amt informiert habe, da ich bislang fast ausschließlich negative Erfahrungen mit sämtlichen staatl. Institutionen gemacht habe.
Best
Koalafied Da warst du beim Amt wohl nicht nett gewesen!? Spaß beiseite! Als ehemaliger Betriebsrat bei einem Medienunternehmen mit mehr als 1100 Mitarbeiter war immer wieder der/die eine oder andere dabei mit den Sprung in die Selbständigkeit. Ich habe mit finanziellen Hilfen für Existenzgründerinnen und Existenzgründer über die Ämter nur Gutes gehört, zumindest sind Krankenkasse und existenzielle Kosten abgesichert.

Natürlich wir ab einem bestimmten Umsatz gegengerechnet doch die Sicherheit ist für einen längeren Zeitstrahl vorhanden. Einfach zum Amt dein Produkt gut verkaufen, wichtig gleich eine ordentliche Buchhaltung mit in die Präsentation einbinden und zu deinen Gunsten verhandeln, ist bestimmt kein Fehler zumal die Ämter ja selbst im Medienbereich ausbilden Lassen. Wichtig ist gleich beim richtigen Fach - Berater terminieren und nicht am Schalter mit einer Kurzberatung, Drau dich!

https://www.arbeitsagentur.de/web/conte ... TBAI485480

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Antwort von j.t.jefferson:

Was der Kollege oben sagt und nie von einem Kunden abhängig machen.
Musikvideo ist immer super zum ausprobieren um das ganze dann sauber in der Werbung zu machen.

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Antwort von Benutzername:

Musikvideo ist immer super zum ausprobieren um das ganze dann sauber in der Werbung zu machen. und von der werbung zum film. viele filmregisseure haben in der werbung ihren anfang genommen.

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Antwort von Adam:

Zwei Beispiele:

1) Ich habe studiert (Dip.Ing) und kann mit drei Tagen Arbeit pro Woche mein Leben finanzieren - nicht Reichtum, aber ein Leben.
D.h. ich habe viel Zeit für Hobbys/Freunde.
Und: Ich könnte auch Vollzeit arbeiten, wenn es finanziell notwenig wäre oder es mich reizen würde.
--> Ordentliche Aubildung ermöglicht es, stellt man es richtig an (! Das ist die Kunst!), auch als erwachsener Mensch noch viel zeit für hobbys zu haben. Und mit den richtigen Hobbys kann man dann auch noch Geld verdienen (und natürlich versteuern)

2) Sehr guter Freund - sehr erfolgreicher Filmschaffender/Fotograf (nicht berühmt erfolgreich, aber glücklich im Leben und finanzell sehr erfolgreich, nebenbei auch noch verdammt viel Freizeit=Hobbys+Freunde)
Er hat alles dafür getan seinen Traum, den er hatte seit er 14 Jahre alt war, zu verwirklichen. Hat sichvon ganz unten hochgearbeitet jede Chance ergriffen und alles was er lernen konnte dankend an- und aufgenommen.
Und nebenbei hat er immer sein eigenes Geld verdient, schon als Jugendlicher. Nix Taschengeld, Arbeitslosengeld....

So. Jetzt hast Du zwei Beispiele mehr.
Entweder ne ordentliche Ausbildung/Studium (am besten erst die Ausbildung, dannn das Studium = bester Mitarbeiter, bestes Gehalt) oder mit aller Kraft für einen Traum arbeiten. Aber dafür muss man schon den richtigen Charakter haben. Das liegt nicht jedem.

Was Dir vielleicht noch weiter hilft:
Überleg Dir wieviel Geld Du mit Mitte dreissig benötigen wirst. Sagen wir mal mindestens 1500. -aber eigentich schon 3000.- oder mehr monatlich auf dem Konto (Kinder, Haus, Auto, Urlaub, Versicherung...).
Du kannst jetzt überlegen (oder nen Brutto-Netto-Rückwärtsrechner nutzen) wieviel Du da verdienen musst, um das als Angesteller zu bekommen.
Die 1500.- bekommst Du schon mit ner einfachen Ausbildung im Einzelhandel, nach 10 Jahren Berufserfahrung. Oder sogar mehr.
Die 3000.- auf dem Konto sind schon nicht mehr ganz so selbstvertändlich, aber durchaus im Bereich des Möglichen. (z.b. Industriedesigner, Chemiker, Biologe, Datenbankspezialist...)

Und jetzt rechne Mal durch ob Du das erreichen kannst, als selbstständiger Fimemacher.
Ja, klar geht es. Mein Beispiel oben verdient wesentlich mehr.
Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel, es gibt genug Freelancer die mit 30 oder 40 Jahren immer noch selbstausbeuterisch arbeiten (also 300 Stunden und mehr im Monat, wenn sie ehrlich rechnen würden) und damit gerade so über die Runden kommen.
Überleg wieviel Du da pro Stunde verdienen müsstet. Denk dran, dass Du nicht (wie ein Angestellter) täglich 8 bezahlte Arbeitstunden hast, denk dran, dass Du im Krankheitsfall kein Geld bekommst (ausser Du hast eine schweineteure private Versicherung dafür).
So woher kommen z.B. 7000 brutto im Monat? Bei vielleicht 10 Arbeitstagen? 700 pro Tag? Nicht selbstverständlich, aber möglich.
Dazu kommen dann nochmal viele, viele Arbeitsstunden und Tage, die keine Einkommen direkt erbringen.
Und was beibt von den 7000.- nach Steuern, Versicherungen, privater Altervorsorge.....?

Als Selbstständiger benötigst Du ja alleine an die 1000.- im Monat für Krankenversicherung und das ansparen für die Altersversorgung.
Bedenke die 40% Steuern....
Da musst Du dann schon Kunden auftuen, die Dir regelmäißg(!) mindestens 10.000 oder besser noch einiges mehr jeden (!) Monat bezahlen.
Und Du musst Dich selbst und ständig darum kümmern, dass die Kunde bleiben und neue dazu kommen.

Sudierst Du was ordentliches, findest nen guten Job (kein großes Problem), dann ist Deine Krankenversicherung geregelt, Deine Altersversorgung und Du musst Dich nicht mehr darum kümmer Arbeit heran zu schaffen. Allerdings hast Du dann als Vollzeit-Arbeitnehmer kaum noch Freizeit, wenige Freunde und kaum noch Hobbys.
Das ist die Regel, von der es auch noch Ausnahmen gibt.


Lange Rede kurzer:
Entweder Du hängst Dich extrem rein, tust alles (und noch mehr) für die Selbstständigkeit. Und zwar selbst und ständig und selbstfinanziert.
Oder Du machst ne ordentliche Ausbildung.
Und findest dann den Weg trotz dem Angestellten-Dasein noch viel Freizeit zu haben.

Unterhalte Dich mal mit 30/40-jährigen.
Fast alle werden Dir sagen, dass Zeit das wichtigste ist und sie davon nie genug haben. Nicht genug um Freundschafen zu pflegen und Hobbys zu betreiben.
Du kannst jetz vielleicht noch bis 12h Mittags schlafen, aber mit 35 bist Du dann glücklich über die 2 Wochen im Sommer, in denen Du nicht in der Früh aufstehen mussst.
Denn dann steht Du jeden verdammten Tag erneut um 7h auf, jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr, jedes Jahrzent. Und dann spuckt Dich das Leben mit 67 aus und sagt:; Herzlichen Glückwunsch. Viel Spaß mit den restelichen 10 oder 20 Jahren.
Darum:
Neben der Frage nach Selbstständig vs. Angestellt oder Ausbildung/Studium vs. Hocharbeiten ist doch die Frage: "Wie habe ich in meinem Leben genug Zeit um zu leben" die allerwichtigste.

Viel Erfolg!

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Antwort von Wurzelkaries:

Bravo.
Danke für den Beitrag.

Work Life Balance fällt mir hier ein.

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Antwort von pixelschubser2006:

Eines muss ich aber ganz klar noch ergänzen, und das ist fast schon ein Grund es doch im Mediensektor zu probieren: Die Arbeitsbedingungen in dieser Branche waren früher scheisse, aber heute sind sie überall scheisse. Da kann man auch nach dem Motto leben "wenn schon arbeitslos, dann wenigstens in einem Job, der einem Spaß macht". Ich habe nach meiner Fernsehtechniker-Lehre (über 20 Jahre her...) versucht, über den Umweg Lokaljournalismus in den Broadcast-Bereich zu kommen und habe das sogar geschafft.

Bin zwar nicht wie vereinbart als Volontär bei n-tv gelandet, sondern beim von der gleichen Agentur betreuten QVC in der Sendeabwicklung. Da mir das Geld zuwenig war und ich an die Kamera wollte, bin ich nach einem dreiviertel Jahr abgehauen. Um es kurz zu machen: Als Freelancer würde ich diesen Job heute mit Kusshand machen (aber nur für die hohen Gagen, die tatsächlich bezahlt werden, nicht für mein lausiges Volo-Gehalt...) und MAZen beim Homeshopping zu bedienen ist nicht so grausam wie als Kreativer am Ofen in der Schmiede zu schuften. Auch wenn ich darüber mal anders gedacht habe.

Auf der anderen Seite: Ich verdiene heute meinen Lebensunterhalt mit Videoüberwachung (Hauptjob) und IT / Mediengestaltung (eigenes Gewerbe). Trotz zweier Kinder lasse ich das träumen nicht und nutze die Auftragsflaute bei meinem Arbeitgeber, um meine Videoproduktion voranzutreiben. Ich kann es einfach nicht lassen.

Mein Fazit: Es ist hart, aber wenn der Scheissjob genauso hart wie der Traumjob ist, dann kann man auch den Traumjob machen. Das Leben als Kleinunternehmer ist immer hart, alles was hier kalkuliert wurde (und im Wesentlichen auch zutrifft) gilt für Pizzabäcker, 1-Mann-Kurierdienste und Computer-Ich-AGs genauso.

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Antwort von Jens1967:

Etwas wurde noch gar nicht genannt: Talent!
Wissen wir denn, wie sich der TO hinter der Kamera, als Regisseur, Kameramann, Cutter, Colorist, etc, so anstellt? Ob er zündende Ideen für neue Looks hat, ob er vielleicht sogar Trends setzt? Oder ist er nur einer von den unzähligen Hippstern mit Wollmützchen, die sich mit einer Star Wars-mäßig aufgeriggten Canon 5D obercool vorkommen, aber nur Schmonz abliefern (wie 98% von denen)?
Aber da er sich nicht meldet, will er das wohl alles gar nicht hören, wer weiss...

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Antwort von KOALAFIED:

Ach Leute ...

Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Meinungen, damit habe ich insbesondere in der kurzen Zeit nicht gerechnet. Ich denke aus einigen Parolen konnte ich herausdeuten, dass hier oft voreilige Schlüsse gezogen worden sind. Vielleicht weil ich "jung" bin und hier eventuell auch jeden Tag solche Threads entstehen, vielleicht auch einfach nur weil ich meinen Hintergrund kaum erläutert habe. Jedenfalls schätze ich die ehrlichen Antworten.

An all jene die "was richtiges lernen" für sinnvoll halten: Haltet ihr es nicht selbst für etwas paradox, wenn man es für "sicherer" hält, lieber in ein Angestelltenverhältnis zu gehen, als sich einfach selbstständig zu machen? Als Arbeitnehmer arbeite ich letztendlich nur unter jemandem anderes, der selbstständig ist. Wo bitte ist so ein Job -egal in welcher Branche- sicherer als die eigene Selbstständigkeit? Wie naiv kann man sein, um heutzutage noch an irgendeine Form von Rentenversicherung zu glauben? Leute die so vor 50 Jahren gedacht haben, gehen jetzt Flaschen sammeln und wer glaubt ernsthaft, in 50 Jahren wäre die Situation eine bessere?

Ein Angestelltenverhältnis kann ich nicht skalieren. Ich werde immer das gleiche Geld verdienen, immer den gleichen Urlaub haben, mich immer nach anderen richten müssen, vielleicht durch XX Jahre in der Branche mal 500€-1000€ mehr im Monat verdienen, aber das war's. Bessere Arbeitsbedingungen und geregelte Arbeitszeiten sind außerdem kein Argument für irgendwas, wenn ich etwas mache, was ich nicht machen will und dementsprechend darunter leide. Wieso sollte ich so einen Lebenskompromiss eingehen, bevor ich es überhaupt versucht habe? Weil 15 Leute in einem Internetforum denken, die Chancen wären zu gering? Dann sind es ja folgerichtig auch die selben geringen Chancen für alle anderen und wenn die meisten Leute so denken wie ihr, hab ich gute Karten.
:D Kleiner Spaß.

An jene die zu einer gängigen Ausbildung oder einem medienrelevanten Studium raten: Ich habe in den letzten 3 Jahren keinen einzigen erfolgreichen Kameramann, Produzenten oder Regisseur getroffen, der studiert hat. Keinen. Einzigen. Wo sind diese ganzen erfolgreichen Absolventen? Ich frag mich das immer wieder. Die erfolgreichsten Leute die mir bekannt sind, haben nicht mal mehr eine Ausbildung gemacht und sich stattdessen simpel hochgearbeitet, früh gewusst was sie wollten und nicht ihre Zeit mit systematischen Theorie-Berufsbildern verschwendet. Die 29-jährigen Master-Studenten der audiovisuellen Medien, Mediendesign FHs oder Medienwissenschaftler konnten in der Praxis ungefähr nichts, was ich mit Anfang 20 nicht ohne ein Studium konnte.

Mich hat noch nie irgendwer, irgendwo gefragt, ob ich studiert hätte. In der echten Welt hat sich dieses "hol dir einen Abschluss!"-Gerede in dieser Branche für mich noch nie bestätigt, auch wenn ich das schon 1000 mal in Foren gelesen habe. Ist schon komisch. Erst recht wenn ich die überaus bombastische Masse an ideenlosen, hingerotzten Musikvideos, aber auch Filmen und Werbung sehe, mache ich mir nicht sonderlich große Sorgen, denn Skill ist scheinbar nicht alles, was zählt. Ansonsten wären diese Mengen an schlechten Werken auch unerklärbar.

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Antwort von Jott:

Wenn du rechnen kannst, mach dich selbständig. Kann ein traumhaftes Leben werden. Natürlich musst du besser sein als andere. Dafür gerne auch teurer. Viel teurer. Nur dann wird's was mit dem traumhaften Leben. Die Billigen haben keine Chance, denn immer ist ein anderer noch billiger.

Ich hatte das Glück, dass mir ganz am Anfang ein sehr guter Steuerberater den Kopf gewaschen hat, was Tagessätze angeht. Ohne den Mann wäre ich gleich wieder pleite gewesen.

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Antwort von Pianist:

Wo sind diese ganzen erfolgreichen Absolventen? Hier! :-)

Ich kann Dir definitiv sagen, dass ich ohne mein Studium der Politikwissenschaft den allergrößten Teil meiner Aufträge nicht bekommen würde. Ohne mein Studium wäre ich nicht in der Lage, diese vielen unterschiedlichen hochkomplexen Themen so weit zu durchdringen, dass ich darüber vernünftige Filme machen könnte. Und ich wäre auch nicht in der Lage, meine Filmtexte so zu schreiben, dass sie von den Fachleuten häufig ohne Änderungswünsche oder nur mit minimalen Änderungswünschen akzeptiert werden. Dabei geht es um Themen, wo man theoretisch jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen könnte.

Ich behaupte einfach mal: Ohne einen breiten Bildungshintergrund kann man sowas nicht machen, weil man schlichtweg vollkommen überfordert wäre. Und das merken die Auftraggeber sofort.

Machen wir mal ein konkretes Beispiel: Du hast den Auftrag, einen Film über die Früherkennung von Herzrhythmusstörungen mit dem Ziel einer besseren Schlaganfall-Prophylaxe zu machen. Da hast Du es dann mit Ärzten, Professoren und (wenn es um die Finanzierbarkeit geht) auch mit Gesundheitspolitikern zu tun. Wie möchtest Du mit denen auf Augenhöhe kommunizieren, wenn Du weder was gelernt, noch was studiert hast?

Matthias

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Antwort von Adam:

Nagut, wenn Du esunbedingt versuchen willst:
Ruf (!) beim Finanamt Deiner Gemeinde an.
Erklär denen, dass Du kein(!) Gewerbe anmelden möchtest, sondern gerne filmst und Dich nun immer mal wieder Leute fragen, ob Du das für Geld machen kannst.
Erkläre, dass Du ja gerne ein ehrlicher Mensch bist und dass es da im Jahr nicht nur um 100.- aber keinensfalls um viele tausende geht und Du darum gerne eine legale Rechnung schreiben möchtest.
Sag ihnen, dass Du das als Freiberuf (!) machen möchtest und daher eine Steuernummer brauchst.

So hat es bei mir funktioniert. Kein Gewerbe, freiberufliche Tätigkeit!

Dann gibt es eine Steuernummer, Du musst nur die ganz einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung machen (keine echte betriebliche umfängliche Buchführung).

Deine Einnahmen meldest Du jedesmal beim Arbeitamt, die verrechnen das dann.
Anfangs werden es eh nur ein paar hundert sein. So bekommst Du weiter ein ALG, nur eben gekürzt.
Am Ende vom Jahr/anfang vom nächsten machst Du die einfache Steuererklärung (dafür gibts Progamme, die seh gut funktionieren)

Wenn's gut läuft verdienst Du im Jahr mehr als das ALG, dann bist Du bei +/-0 Euro, aber Du hast es selber verdient.

Nur Rechhnung schreiben und nebenbei ALG ohne die Einnahmen zu melden wird böse schief gehen. Aber das ist Dir wahrscheinlich klar.

Nur überleg Dir mal, ob sich die Filmerei nicht mit einem Studium/Ausbildung/bezahltem Praktikum verbinden lässt.
Soviel wirst Du ja nicht filmen (zeitlich).
Und wenn Du die Zeit die Du in (vielleicht?) facebook, playstation etc. steckst, in ein Praktikum z.B. bei einem Beleuchter oder einem Tonstudio steckst, kannst Du etwas lernen und nebenbei filmen.
Beleuchter ist übrigens ein guter Tipp, da lernst Du Licht zu sehen. Oder bei einem fotografen, da lernt man Bilder zu komponieren.

Viel Erfolg.

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Antwort von Jott:

Wer die höchst lukrative Welt des Auftragsfilms anstrebt, hat ohne Studium und überhaupt breite Bildung sowie exzellente Fremdsprachenkenntnisse in der Tat ein Problem.

Aber nur da. Bei Musikvideos sollte es egal sein.

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Antwort von Pianist:

Ich werfe mal noch ein konkretes Beispiel in den Raum: Ich bin als Filmer in ein mehrjähriges Technologieprojekt eingebunden. Im Rahmen dieses Projektes gab es neulich eine Veranstaltung, die von einer Technikfirma aufgezeichnet wurde. Also das übliche Setting: Eine Bühne mit einem Rednerpult, dahinter eine Leinwand, wo die Präsentationen liefen, und die Technikfirma hat das mit drei Live-Kameras aufgezeichnet und live ins Internet gestreamt.

Nun wurde ich gebeten, aus dem Mitschnitt eine kleine Schnittliste mit Highlights zu erstellen, damit die Technikfirma daraus einen Zusammenschnitt machen kann.

Und jetzt kommt das, was ich eigentlich ausdrücken möchte: Derjenige, der da am Bildmischer saß, war durchaus in der Lage, sein Gerät zu bedienen. Technisch war alles prima. Aber er hat eben kein Gefühl dafür gehabt, dass es manchmal besser gewesen wäre, einen Schnitt etwas früher oder später zu machen, um die spätere Bearbeitung zu erleichtern.

Es ist eben ganz schlecht, wenn rund um das erste oder letzte Wort eines relevanten Satzes ein Umschnitt erfolgt, der im Extremfall die Verwendbarkeit des ganzen Satzes verhindert. Ein bis zwei Sekunden kann man natürlich später einen Zwischenschnitt des Publikums weiterziehen, aber mehr wohl nicht.

Und es ist auch nicht schön, wenn man grundlos für viele Sekunden einen Zuhörer reinschneidet, der sich die ganze Zeit im Ohr bohrt.

Also da hat jemand die Tasten gedrückt, der schlichtweg nicht mitgedacht hat. Es reicht eben nicht, nur Tasten drücken zu können. Man muss auch ein Gefühl für inhaltliche Aussagen haben und erkennen, wo die Kernsätze liegen.

Wenn man also weiß, dass jemand nur Tasten drücken kann, muss man ihm jemanden zur Seite stellen, der selbst vielleicht keine Tasten drücken kann, aber genau entscheidet, wann welcher Umschnitt kommen soll. Bildmischer und Bildregisseur sind eben zwei verschiedene Berufsbilder.

Matthias

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Antwort von dienstag_01:

Super Beispiel.
Ungefähr so, als beschwerte sich der Cutter eines Trailer über den zugrunde liegenden Spielfilm: Die Szenen sind aber vieeeel zu lang ;)

Das einmal geschnittenes Material nie ganz einfach weiterzuverarbeiten ist, liegt nicht an der Unfähigkeit des ersten Schnitts. Nicht immer ;)

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Antwort von Pianist:

Na eben. Es gibt Leute, die sowas hervorragend hinbekommen. Die drücken einfach rein intuitiv zur richtigen Zeit auf das richtige Knöpfchen, erzeugen damit einen guten Livestream, der obendrein anschließend noch gut zusammenzuschneiden ist.

Matthias

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Antwort von dienstag_01:

Stimmt, aber dein ganzes Beispiel steht auf dem Kopf ;)

Erstmal gibt es verschiedene Zwecke und da läuft der Schnitt natürlich auch verschieden. Zum zweiten gibt es einen Unterschied zwischen Live-Schnitt und Postproduktion. Oder weisst du immer schon im voraus: in zwei Sekunden kommt die Kernaussage. Und in drei Sekunden bohrt der in der Nase.
Da hast du vielleicht den falschen Auftrag angenommen ;)

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Antwort von Pianist:

Zumindest sollte man erkennen, dass jemand gerade einen wunderschönen Satz mit einer klaren inhaltlichen Aussage formuliert. Dann darf er gerne so lange im Bild bleiben, bis er diesen Satz mit einem Punkt beendet hat. Da muss man nicht grundlos einen hässlichen Umschnitt auf eine andere Kamera mit gleicher Einstellungsgröße aus anderem Winkel machen.

Und wenn man auf dem Vorschaumonitor sieht, dass da jemand im Publikum sitzt, der sich gerade intensiv mit dem Finger im Ohr herumfummelt, dann sehe ich weit und breit keinen Grund, jetzt unbedingt einen Schuss ins Publikum zu schneiden. Wenn er natürlich erst kurz nach dem Umschnitt zu Popeln beginnt, hat man eben Pech gehabt, und sollte so schnell wie möglich zum Bild des Redners zurückkehren. Dann kann man da später einen anderen Zwischenschnitt drüberdecken.

Matthias

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Antwort von Jott:

Na eben. Es gibt Leute, die sowas hervorragend hinbekommen. Und solche, die sogar in jeder Kamera eine Karte mitlaufen lassen, das schmeisst man dann in einen Multitrack-NLE und ist unabhängig vom Live-Schnitt.

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Antwort von Pianist:

Ja, so hätte ich es gemacht, wenn ich dafür zuständig gewesen wäre... :-)

Matthias

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Antwort von DenK:

Soll das jetzt heißen man darf Filme für Arztpraxen nur mit Medizinstudium machen? Für Baufirmen nur mit Architekturstudium? Musikvideos nur wenn man selbst Instrumente spielt? Oder geht es dir nur ums Studieren an sich, weil damit erwirbt ja ausnahmslos jeder viel höhere Kompetenzen als ohne.

Viele Ansichten hier sind in der Tat antiquiert und triefen vor der typischen German Angst, obwohl die vorgeschlagenen Alternativen weder mehr Sicherheit noch Geld versprechen.

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Antwort von Pianist:

Soll das jetzt heißen man darf Filme für Arztpraxen nur mit Medizinstudium machen? Für Baufirmen nur mit Architekturstudium? Musikvideos nur wenn man selbst Instrumente spielt? Oder geht es dir nur ums Studieren an sich, weil damit erwirbt ja ausnahmslos jeder viel höhere Kompetenzen als ohne. Mir geht es in erster Linie darum, sich ein gutes Basiswissen anzueignen, und außerdem die Fähigkeit zu entwickeln, sich nötiges zusätzliches Wissen in kurzer Zeit zu beschaffen.

Für einen Film über eine Arztpraxis muss man sicher nicht Medizin studiert haben. Wenn man einen Film über ein Bauprojekt macht, sollte man aber über ein gewisses architektonisches und bauingenieursmäßiges Grundwissen verfügen, weil die Leute einen sonst nicht so ganz für voll nehmen.

Und zum Musikinstrument: Ich finde, wer irgendwas Gestalterisches macht, sollte durchaus mindestens ein Musikinstrument beherrschen. Da lernt man nämlich ganz viel über Ausdruck, Spannungsbogen, Präzision...

Also insgesamt gilt wohl: Die Kompetenz muss einem aus jeder Pore fließen... :-)

Matthias

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Antwort von dienstag_01:

Klar, und singen sollte man auch können (aber nur, wenn man als Mann einen Sänger filmt bzw, als Frau eine Sängerin, sonst hat es eh keenen Sinn). Tanzen gehört noch dazu und natürlich Fussball spielen.
Sonst wirds nüscht ;)

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Antwort von Goldwingfahrer:

KOALAFIED

lies erstmal den 2.Beitrag von
http://www.videotreffpunkt.com/index.ph ... post305877

macht mich schon etwas nachdenklich.

Habe mich anno 1981 selbstständig gemacht,1987 dann Unternehmer nun Rentner.

Am Besten fragst Du jemand aus dem Bekanntenkreis der sich auch von unten hochgearbeitet hat.
Konkret musst erst mal genau wissen was Du machen willst.
Viele Leute wie Pfarrer,Lehrer oder Politiker kannst schon zum Voraus vergessen,diese beziehen
ihr Geld aus dem "Sozialtopf"...die haben schon mal gar keine Ahnung,
vom Unternehmertum und noch weniger von Betriebswissenschaftlicher Kalkulation.
Die Ersteren mal als Beispiel,haben einen enorm grossen und gut gefüllten Schulsack,würden aber schlicht und einfach verhungern wenn sie sich mit ihrem Studierten selbsständig machen müssten.
Klar kann man BWL studieren,aber hier ist nur "Studieren" angesagt,das Leben ist härter und da ist zusätzlich Lernen angesagt.
Ich kann nur sagen,bleib eisern und beisse Dich durch,graue Haare und Weisse bekommst von alleine.

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Antwort von DenK:

Was heißt denn Basiswissen? Zu jedem Thema der welt? Wo ziehst du da die Grenze?
Die Hauptsache ist für mich dass man in dem was man tut Vollprofi ist. Alles Andere kann man in Gesprächen mit den Kunden ja erläutern. Eine gute Auffassungsgabe ist wichtig, aber die kann man auch ohne Studium haben.

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Antwort von Adam:

Klar kann man BWL studieren,aber ...aber ein Bekannter von mir war vor ca. 3 Monaten bei einer Berufsberatung für Erwachsene. Dort gab es die Aussage: "heute noch und nur BWL zu studieren, bedeutet direkt in die Arbitslosigkeit zu studieren".
Das scheint wohl dermaßen überlaufen zu sein und keinerlei wirkliche Kompetenzen zu vermitteln.
Überspitzt:
Jeder der nach der Schule nicht weiß, was mit ich anzufangen studiert 'irgendwas mit Medien". Alternativ eben BWL. Das ist das neue "ich weiß nicht was ich will, habe keine Träume Studium"

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Antwort von Goldwingfahrer:

....bei einer Berufsberatung für Erwachsene. das ist doch keine Referenz...auch die werden weil sie mit ihrem "Wissen" nicht überlebensfähig werden ja aus dem "Sozialtopf" gespiesen.

Meine Meinung ist dass BWL immer noch seine Berechtigung hat,wohlverstanden zum Bsp.neben einer handwerklicher Ausbildung.
Das was man nämlich an der Berufsschule in Bezug auf Buchhaltung im Allgemeinen mitkriegt,reicht für die Selbstständigkeit später leider nicht.

Ist ja nur ein Beispiel denn da gibts ja noch mehr,wie zum Bsp.Arzt oder Chirurg das man in Angriff nehmen könnte um seinen späteren Lebensunterhalt zu verdienen ohne einen roten Kopf zu bekommen wenn man sein Gehalt gutgeschrieben bekommt.

Das 2.schönste im Leben ist Rechnungen zu schreiben,das Schönste aber wenn sie bezahlt sind.
Möglich dass andere die auch in etwa 30 Jahre Erfahrung haben da mehr und in anderer Richtung was beisteuern können.
Eins ist sicher,früher also vor der Globailsierung wars einfacher.
Hab diese Zeit auch mitgemacht...ein Produkt entwickelt.....lief ganz passabel,bis jemand aus Fernost oder "Fernnah" das Gleiche güstiger anbieten konnte,kein Wunder wenn man auf Billiglohnarbeiter setzen konnte und keine Gesetze in Bezug auf Umwelt usw. nehmen musste.

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Antwort von Adam:

Meine Meinung ist dass BWL immer noch seine Berechtigung hat,wohlverstanden zum Bsp.neben einer handwerklicher Ausbildung. Daher war die Aussage ja auch nicht 'nur' BWL zu studieren. Das machen wohl zu viele in der Hoffnung, alleine damit schon eine gut bzahlte Arbeitstelle zu finden.
Selbstverständlich ist ein, nicht nur rudimentäres, Wissen über BW eine sehr wichtige Vorrausstzung für alle Arten der Selbstständigkeit.
Nicht umsonst war bei meinem Dipl.Ing Studiengang BWL das einzige Fach, dass während des gesamten(!) Studiums Pflicht war, viel Zeit in Anspruch nahm und recht tief ging.
Genug Selbstständige scheitern an der Unfähigkeit sich mit solchen Vorgängen zu befassen und sie zu begreifen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Auch wenn es für einen Jungspund nicht die gewünschte Message ist: Die alten Hasen haben recht, wenn sie eine Ausbildung oder ein Studium vorschlagen. Das ist nicht nur eine Frage von "wie lerne ich den Medienberuf", sondern "wie lerne ich was für"s Leben". Meine Eltern haben mir verklickert, erstmal eine vernünftige Ausbildung zu machen. Egal was. Hauptsache Gesellenbrief o.ä. Das habe ich gemacht, und obwohl mein Lehrberuf schon zum Ende meiner Ausbildung tot war, habe ich das nie bereut. Genausowenig wie meinen Meister, obwohl der hinsichtlich Management / Betriebsführung mehr gebracht hat, als fachlich.
Auch wenn man es mit Anfang 20 nicht hören mag: Das ist der Schliff für"s Leben. Außerdem hat man mit dem Abschluss immer einen Plan B in der Tasche. Wenn man dann noch was lernt, was einem bei seiner Kreativ-Karriere weiterhilft: Um so besser.
Und um die Frage zu antworten, ob man Arzt sein müsse, um einen Imagefilm in einer Arztpraxis zu drehen: Nein, in der Werbung nicht. Im Journalismus dagegen schon. Was glaubt Ihr, wieviele Fachjournalisten mindestens ein paar Semester in ihrem Spezialgebiet studiert haben! Und wieviele erfolgreiche Food-Fotografen keine Foto-Gesellen sind, sondern gelernte Köche.
Frag auch mal in einer Zeitungsredaktion, was die alle gelernt haben. Zu 80-90% hat man studiert. Meistens so 40% Germanistik, nur 5% Journalismus. Ganz egal, hauptsache überhaupt studiert. Sollte einem zu denken geben.
Der alte Spruch über jugendliche Liebhaber passt irgendwie auch in die Medienwelt: "Er wußte nicht was er tat, aber er tat es die ganze Nacht..."

Übrigens möchte ich den TO weder maßregeln noch von seinem Vorhaben abbringen. Im Gegenteil, er soll sich austoben und testen, wie weit er kommt. Nur soll er den klassischen Weg nicht vernachlässigen, denn es geht einfach zu oft schief.

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Antwort von j.t.jefferson:

Ach Leute ...

Ist schon komisch. Erst recht wenn ich die überaus bombastische Masse an ideenlosen, hingerotzten Musikvideos, aber auch Filmen und Werbung sehe, mache ich mir nicht sonderlich große Sorgen, denn Skill ist scheinbar nicht alles, was zählt. Ansonsten wären diese Mengen an schlechten Werken auch unerklärbar. Du vergisst dass das Label die Ideen oft vorgibt. Du darfst dich dann um die tolle Idee von denen drumherum bewegen aber was ganz eigenes kannst du dann vergessen. Nur selten ist das der Fall. Sehr sehr selten und bei fünfstelligen Budgets hat das Label dann noch weniger Bock auf Experimente.

Andererseits kannst du deinen eigenen KRam machen wenn du Freizeit hast und autonom bist (Technik/Team)

Zeich mal was von dir...falls möglich.

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Antwort von DenK:

Hier wird jetzt allen Ernstes jemandem der Filme machen will geraten, erst mal ein Ausbildung oder noch besser ein Studium zu machen. Was genau ist dabei scheinbar egal. Die Argumente dafür sind: Die Eltern haben es geraten, man wird sonst von speziellen Berufsgruppen nicht für voll genommen, und Fachjournalisten haben auch alle studiert.
Kann Ich nicht nachvollziehen. Mit welcher Motivation soll man so eine Ausbildung denn durchziehen, wenn man die ganze Zeit eigentlich etwas anderes machen will?
Und dass die Eltern sowas raten ist ja klar, bei denen war das ja auch vollkommen richtig! Aber heutzutage ist so eine Ausbildung doch nict nehr so viel Wert wie früher. Die Konkurrenz ist viel größer, die allgemeine Bildung höher. In der Geberstion der Eltern war es normal, sein Leben lang f0r den selben Arbeitgeber zu arbeiten. Diese Situation existiert heute garnicht nehr.
Und Fachjournalisten müssen natürlich wissen wivon Sie schreiben. Viel mehr als das ein Filmemacher muss.
Und jemand der nur Filme über Themen macht, bei denen er mit Experten, die nichts anderes tun, auf Augenhöhe reden kann, bedient dann eben nur ein kleines, spezielles Feld.

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Antwort von soan:

Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton ist auf jeden Fall sinnvoll, dass die meisten hier mit "Ausbildung" nicht Landschaftsgärtner meinen sollte im Zusammenhang ja wohl klar sein....*augendreh*

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Antwort von Pianist:

Und jemand der nur Filme über Themen macht, bei denen er mit Experten, die nichts anderes tun, auf Augenhöhe reden kann, bedient dann eben nur ein kleines, spezielles Feld. Ja, aber genau dieses Feld läuft wenigstens vernünftig, und es spricht vieles dafür, dass das auch künftig so sein wird.

Matthias

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Antwort von RLX-Devlin:

Es gibt einfach zu Variablen um hier eine kompetente Beratung abzugeben.

Wenn der TO sich zutraut sich selbstständig zu machen, go for it. Wichtig ist nur, sich nicht zu belügen, Fehler hingegen bringen einen weiter als nie ein Risiko eingegangen zu sein.

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Antwort von Wurzelkaries:

Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton ist auf jeden Fall sinnvoll, dass die meisten hier mit "Ausbildung" nicht Landschaftsgärtner meinen sollte im Zusammenhang ja wohl klar sein....*augendreh* Also wenn man Filme über Gärten drehen wollte, wäre eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner doch recht hilfreich :-)

Spass beiseite.

Ich mache z.B. Filme über Zahnärzte, da ich selbst Zahnarzt bin, weiß ich worauf es ankommt. Das hilft mir natürlich sehr, denn ich weiß von was die reden und die verstehen mich auch.

Aber, das heisst nicht, dass man nur Food Filme machen kann, wenn man Koch war oder ist.

Ich denke auch.... eine Ausbildung, die dem Wunschberuf nahe steht ist sicher nicht verkehrt.

LG

Stefan

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Antwort von Adam:

Aber heutzutage ist so eine Ausbildung doch nict nehr so viel Wert wie früher. Falsch. Heute ist sie viel mehr wert als früher!
Früher konntest Du Dich ohne Ausbildung vom ungelernten Einsteiger z.b. im Metallbau zum Chef hocharbeiten.
Ich kenne Leute, die in den 60ger, 70ger Jahren angefangen zu arbeiten.
Extremfall: Ein Bekannter hat nach seinem Studium eine Stellenanzeige geschrieben" Fertig studiert, suche Firma" Nach einer Woche hatten sich über 100! mögliche Arbeitgeber gemeldet.
"Früher" konnte man sich praktisch aussuchen was man machen wollte, in welcher Branche auch immer.
Heute hast Du viel mehr Konkurrenz (wie Du ja richtig erkannt hast). Da ist die Ausbildung 1000x wichtiger.

Glaub doch nicht den Quatsch den die Medien und Lehrer erzählen.
Glaub den Leuten die arbeiten, den Leuten die andere Leute anstellen.

Für Hilfsarbeiten hole ich mir Hilfskräfte und garantiert keine Deutschen, die zu faul waren ne Ausbildung zu machen, zu faul sind früh aufzustehen und zu faul sind richtig zu arbeiten. Da gibt es viele sehr motiverte Menschen, die aus andren Ländern kommen, nicht so satt sind, keine "das steht mir aber zu-Mentalität" haben und die Bock haben was zu reissen. Das ist die Konkurrenz für Ungelernte.
Und für "Facharbeiten" hole ich mir Fachleute, Leute mit guter Aubildung, die Sachen wirklich gelernt haben, die bei Ihrer Ausbildung auch Denken gelernt haben und Umgangformen haben.

Diese "Ausbildung brauch ich doch nicht"-Einstellung brauch ich nicht!

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Antwort von Adam:

Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton ist auf jeden Fall sinnvoll, dass die meisten hier mit "Ausbildung" nicht Landschaftsgärtner meinen sollte im Zusammenhang ja wohl klar sein....*augendreh* Nuja, die erfolgreichsten deutschen Fotografen (ein Paar) im Bereich Pflanzenfotografie sind...oh wunder...gelernte Landschaftsgärtner.
Die haben ihre eine Liebe (Pflanzen) mit ihrem Lieblingshobby vereint und machen etwas das sie mögen und verdienen sehr gut damit.

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Antwort von Adam:

Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton ist auf jeden Fall sinnvoll, dass die meisten hier mit "Ausbildung" nicht Landschaftsgärtner meinen sollte im Zusammenhang ja wohl klar sein....*augendreh* Also wenn man Filme über Gärten drehen wollte, wäre eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner doch recht hilfreich :-) Frag mal die erfolgreichen Naturfilmer, was sie so gelernt haben.
Ohne ein wirklich fundiertes Wissen über die Botanik hast Du da praktisch keine Chance.

Nebenbei:
Landschaftsgärtner ist einer der ideallen Lehrberufe:
Es gibt immer Arbeit (es wächst ja schließlich immer was) und man kann diesen Job prima nebenbei machen, genug zum Leben verdienen und hat noch viel Zeit um sich mit dm Filmen ein zweites Standbein aufzubauen und das evtl. mal zum Hauptberuf zu machen.

Offenbar halten es hier viele einfach für blauäuig, wenn ein 20-jähriger Arbeitsloser, ohne Ausbildung sagt: "Ich werde hauptberuflich Filmemacher".

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Antwort von RLX-Devlin:

Diese "Ausbildung brauch ich doch nicht"-Einstellung brauch ich nicht! Als wäre jeder der eine Ausbildung ausschlägt oder für sich als nicht zielführend sieht ein fauler Taugenichts...

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Antwort von Adam:

Diese "Ausbildung brauch ich doch nicht"-Einstellung brauch ich nicht! Als wäre jeder der eine Ausbildung ausschlägt oder für sich als nicht zielführend sieht ein fauler Taugenichts... Nein!!!
Bei weitem nicht!
So war das nicht gemeint!

Teilweise ist es ja das Gegenteil: Die, die sich extrem reinhängen, die die jede Chance ergreifen und sich mit allem was in Ihnen steckt zu einem Ziel hinarbeiten - ohne Ausbildung - sind nicht faul, sondern sehr zielstrebig, also fleißig.
So funktioniert es oftmals auch einen Trum umzusetzen.

Ich meine damit die jungen Leute, die ich zu fein sind richtig zu arbeiten, eine richtige (teils auch harte) Lehrzeit zu durchleben um später die Früchte ihrer Arbeit zu ernten.
Die die meinen ihnen stehe etwas zu, die meinen die Welt warte auf sie, die echte Arbeit aus Faulheit ablehnen und das mit "kann ich eh schon, da lernt man doch nix, das mag ich nicht, da muss man ja früh aufstehen..." begründen.
Die die eigentlich gerne als Chef anfangen würden, mit maximal 20 Arbeitsstunden in der Woche, nicht vor 10:30h Arbeitsbeginn bei "richtig dicker Bezahlung".
Diese Art von "Ausbildung brauch ich nicht"-Leutchen meine ich. Nicht den hart arbeitenden Einzelkämpfer, der es auch ohne schafft.

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Antwort von DenK:

Der Tenor hier war aber eher "Mach auf jeden Fall eine Ausbildung oder studiere!" Mediengestalter kann sicher nicht schaden, aber es klang hier so als wäre der Beruf eigentlich egal, denn hauptsache man lernt was fürs Leben.
Ich sage auf keinen Fall dass eine Ausbildung schlecht ist. Habe selber eine etwas fachfremde gemacht und natürlich viel dort gelernt.
Aber man kann eben auch mal Chancen ergreifen und ein Risiko eingehen. Die Medienbranche ist ja auch nicht gerade unbekannt für erfolgreiche Ungelernte.

Man kann auch nicht davon ausgehen dass jeder die Chance auf einen Ausbildungsplatz oder gar ein Studium hat.

Zum Thema einstellen kann ich nur sagen, dass bei allen Bewerbungen bei denen Ich mitentscheiden durfte, das Showreel entscheidend war, danach das Gespräch, und auf Zeugnisse wurde wenig bis gar kein Wert gelegt.

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Antwort von pixelschubser2006:

Es tut manchen weh, wenn ich das so sage, aber wenn man sehen will was mit viel Liebe zum Thema und null Ahnung vom Medium herauskommt, muss man sich Bürgerfernsehen anschauen. Da gibt es natürlich eine große Spannweite, natürlich auch einige Berufsstarter, die sehr motiviert sind, sich auch mit der Theorie befassen und viel anlesen. Und es gibt die die "Chaoten", die übersehen, daß sie ein techniklastiges Medium haben, was auch in der Theorie gelernt werden will. Und vor allem mit der Liebe zum Detail. Wobei ich bei dem TO den Eindruck habe, dass er zu den Motivierten mit Anspruch gehört.

Natürlich kann man auch als Künstler mit dem richtigen Stil schnell Erfolg haben. Aber da gibt es gewisse Hürden in der Film- und TV-Produktion. Es ist nicht so wie beim artverwandten Medium Fotografie, wo Du als Überflieger nach einem halben Jahr genug Top-Fotos für eine Ausstellung beisammen haben kannst. Im Videosektor ist das alles etwas komplexer. Da muss man sehr viel umfangreicher lernen. Das muss ich selber schmerzlich feststellen, obwohl ich einen passenden Technikberuf erlernt habe, seit 25 Jahren fotografie und Journalismus-Erfahrung habe. Alles nette Basics, mehr nicht.

Allgemein vergleicht man eine Ausbildung von 3-3,5 Jahren mit mindestens 5 Jahren als Autodidakt. Also nicht mit einem Hilfsarbeiter auf der gleichen Baustelle, sondern dem, der sich den gleichen Stoff aus der Ausbildung selber reinzieht. Nun also 5 Jahre für jedes Fach: Kamera, Ton, Licht, Schnitt. Wenn Du kein Team aus Gleichgesinnten unterschiedlicher Neigung hast, kannst Du es auf diese Weise eigentlich nur zum Video-Journalisten bringen.

Auch eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton und ist technisch bestimmt eine sehr gute Basis, aber für den kreativen Part bestenfalls ein Praktikum. Schau mal beim WDR, wieviele Mediengestalter die ausbilden und wieviele die hinterher einstellen... dann weißte Bescheid!

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Antwort von Bommi:

Interessanter Thread, bei dem die Kommentare das gesamte Spektrum abbilden. Zur Vollständigkeit fehlt aber noch zu erwähnen, dass die Schulformen sich in den letzten Jahrzehnten in ihrer Wertigkeit um mindestens eine Stufe verschoben haben, was dann auch aufs Studium abfärbt:

Die Realschule war noch vor 30 Jahren (beziehe mich hier auf Westdeutschland) die Schule des Mittelstandes. Heute ist sie die neue Hauptschule.

Das Gymnasium war früher eine Eliteschule! Klar, reiche Eltern haben ihren minderbegabten Nachwuchs mit Nachhilfestunden hindurch gedrückt, aber grundsätzlich waren Gymnasiasten Wissensbegabte mit einer breiten Bildung auf gehobenem Niveau.

Heute geht jeder Hans und Franz aufs Gymnasium. Es gibt regionale Unterschiede (Bayern vs. Berlin), aber weil jeder sein Abi bauen kann, ist das Studium zu einer Massenveranstaltung verkommen. Der Bachelor-Studiengang stellt dabei einen neuen 'erweiteren Realschulabschluss' dar und der Master kommt dem früheren Studium bestenfalls nahe. Nur 'nahe', weil dem Studierenden heute kein Raum zur eigenen Entwicklung mehr gegeben wird und er somit eigentlich nur ein Schüler ist.

Wirklich wertvoll ist heute nur noch der Abschluss einer Elite-Uni. Hier erkennen wir die 'Amerikanisierung' des Bildungssystems. In den USA ist die Verschuldung junger Leute durch Berufsausbildung seit Jahrzehnten Teil des Finanzwesens. Diese Entwicklung haben wir in Deutschland bereits zur Hälfte nachvollzogen.

Zeit ist Geld (und umgekehrt), wobei auf 'Zeit' aktuell die höheren Zinsen fallen. Ein Studium ist für viele Berufe zwingend erforderlich, nicht aber für sogenannte 'kreative Berufe'. Wer z.B. für das Videofilmen wirklich 'brennt', kann sich die zeitlichen und finanziellen Kosten eines Studiums eigentlich sparen und ist somit nicht gezwungen, die Zinslast über viele Jahre oder gar Jahrzehnte abzutragen.

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Antwort von pixelschubser2006:

@Bommi: Leider nur zu wahr. Bin gespannt, wie sich das entwickelt, wenn meine Kinder auf eine weiterführende Schule kommen. Interessanterweise entwickeln sich Kindergarten und Grundschule in eine andere Richtung. Mein Sohn (gerade 4 geworden...) lernt in der Kita schon a bisserl englisch. Muss man nicht unbedingt, aber ich finde es nicht schlecht. Sehe auch nicht, daß das zu Lasten anderer Skills geht, denn Kinder sind lernbegierig, wenn man sie lässt und motiviert.

Was die Kunstakademien betrifft frage ich mich so langsam, wo das alles hinführen soll. Klar, wenn man die Auswahl hat, nimmt man nur die Besten. Aber wenn das dazu führt, daß schon die Bewerbungsarbeiten so perfekt sein müssen, daß man eigentlich garkeine Hochschule mehr braucht, dann wird es ab einem bestimmten Punkt auch absurd.

Also bleibt uns nur, uns darüber zu freuen, daß der Technikwandel zu einer Demokratisierung der Medienwelt geführt hat. So kann man heute mit 1000 Euro einsteigen und Videos produzieren. Das war noch vor 20 Jahren völlig undenkbar. So kann sich jeder selbst am Markt testen! Ist doch cool, sofern man realistisch ist und weiß wo man steht.

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Antwort von Jott:

Das ist richtig und auch eine tolle Sache. Nur, wer erklärt den angehenden Zwangs-Selbständigen, dass man in der Medienbranche fließendes Englisch braucht (und sei es nur zum Lesen eines Manuals) und geschäftliche E-Mails und Angebote/Rechnungen ohne zehn groteske Rechtschreibfehler hinbekommen muss?

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Antwort von Jott:

... doppelt ...

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Antwort von pixelschubser2006:

Das must Du mir nicht sagen. Ich plädiere die ganze Zeit für qualifizierte Ausbildung in irgendeiner Form u.a. zur Allgemein- und Persönlichkeitsbildung!
Das ist richtig und auch eine tolle Sache. Nur, wer erklärt den angehenden Zwangs-Selbständigen, dass man in der Medienbranche fließendes Englisch braucht (und sei es nur zum Lesen eines Manuals) und geschäftliche E-Mails und Angebote/Rechnungen ohne zehn groteske Rechtschreibfehler hinbekommen muss?

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Antwort von DenK:

Das ist richtig und auch eine tolle Sache. Nur, wer erklärt den angehenden Zwangs-Selbständigen, dass man in der Medienbranche fließendes Englisch braucht (und sei es nur zum Lesen eines Manuals) und geschäftliche E-Mails und Angebote/Rechnungen ohne zehn groteske Rechtschreibfehler hinbekommen muss? Woher kommt eigentlich dieser herabwürdigende Ton der jüngeren Generation gegenüber?
Glaubst du wirklich die können alle kein Englisch und keine Rechnung schreiben? Was sollen denn diese lächerlichen Verallgemeinerungen?
Vielleicht solltest du mal über den Tellerrand schauen und nicht von dir auf Andere schliessen.

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Antwort von Jott:

Drei Quellen: unfassbar formulierte Bewerbungen bei uns, bittere Erfahrungen mit jüngeren freien Mitarbeitern (Dreh, Edit), Foren wie dieses.

"Herabwürdigen" ist deine Formulierung. Ich nenn die Leute eher blauäugig. Was ist denn das Ziel der Selbständigkeit? Eine eigene Firma doch wohl irgendwann. Dazu braucht's halt mehr als das Wissen, wie man eine DSLR aufriggt, damit es nach was aussieht.

Die Guten sind meistens gut im Geschäft, weil sie aufgrund ihrer auch allgemeinen Skills überall für voll genommen werden. Sollte eigentlich eher ein Ansporn als ein Aufreger sein.

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Antwort von handiro:

Ich bin einverstanden mit "guter Grundausbildung".

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, jeder sollte irgendein Handwerk erlernen.

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Antwort von DenK:

Deswegen sage Ich ja: Über den Tellerrand schauen. Wenn man nur unzumutbare Bewerbungen bekommt, könnte man sich ja auch selbst mal fragen, ob man attraktiv genug fürcdie Wunschkandidaten ist. Nur mal als Beispiel. Genausi mit der generellen Ablehnung von aufgeriggten DSLRs. Ob es dir passt oder nicht, damit wurden großartige Sachen umgesetzt.
Man srelle sich mal vor der perfekte Bewerber säße vor dir, ein neuer Spielberg, aber er würde eine Wollmütze tragen.

Die Welt hat sich weiter bewegt. Man sollte zumindest etwas mitgehen.

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Antwort von dienstag_01:

Man srelle sich mal vor der perfekte Bewerber säße vor dir, ein neuer Spielberg, aber er würde eine Wollmütze tragen. Dem würde ich aber was erzählen!

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Antwort von Jott:

Sagen wir mal so: Frankenrig und Wollmützchen passen vor allem in einen bestimmten Teil der Branche: Musikvideos, hipper Low Budget-Werbekram. Geld verdienen kann man besser woanders.

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Antwort von DenK:

Sagen wir mal so: Du bleibst einfach bei deinen Verallgemeinerung, die in deinem Umfeld womöglich auch zutreffen, aber sicher keine Allgemeingültigkeit haben. Zu Wollmützen, DSLRs und generelle jung Hipster Generation in Verbindung mit Geld verdienen sage Ich dir mal ein Beispiel: Red Bull TV...

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Antwort von Jott:

Worauf willst du hinaus? Ich sage doch, die Ausnahmen sind gern genommen.

Mal andersrum: Hunderttausende wollen sich eine Existenz als Filmschaffender aufbauen. So viel Bedarf gibt's ja gar nicht, also sollte sich doch jeder überlegen, wie er sich von der Masse abhebt.

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Antwort von DenK:

Uch will nur darauf hinaus, dass es Schwachsinn ist, Leute aufgrund von Klamotten oder der gewählten Kamera von vornherein in irgendwelche Schubladen zu stecken.
und noch viel schlimmer ist es, so eine Meinung auch nich zu verteidigen. In deinen Beiträgen schwingt e8n ganz ekelhafter Unterton mit. "Die jungen Hüpfer habe nix drauf, da gehts nur un cool aussehen mit ihren geriggten DSLRs. Aber Ich habs drauf, und nur wie Ich es mache ist es richtig."
Dass von deiner verhassten Wollmützenfraktion aber mittlerweile eine Qualität produziert und Budgetd vorhanden sind, an die 90% der Menschen hier niemals rankommen, blendest du einfach aus. Siehe wie gesagt Red Bull Media.

Gerade bemerkst du ganz richtig dass man sich aufgrund der Konkurrenz von der Masse abheben muss, propagierst aber gleichzeitig den "soliden Weg" mit Ausbildung + Studium. Also gebau das was fast alle machen.

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Antwort von Jott:

Ich propagiere, dass das, was du beschreibst, nicht ausreicht. Ich blende überhaupt nicht aus, dass manche Newcomer tolles Zeug machen. Sieht man ja vereinzelt auch hier. Allerdings nicht von den Großmäulern, sondern von Leuten, die eher zurückhaltend auftreten. Solche Leute beschäftige ich dann auch gerne. Bedingung: Gute Allgemeinbildung, soziale Kompetenz, erwachsenes Auftreten. Und da wird's leider dünn. Da haben Leute nach einem Studium oder mit fundierter Ausbildung nun mal bessere Karten. Zumindest tendenziell. Die erfolgreichen Selbständigen, die ich kenne, kommen meistens über diese Schiene.

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Antwort von Rudolf Max:

Hallo,

Ich bin nicht auf der Filmsparte als selbständigerwerbender beheimatet, aber habe da trotzdem auch so meine Erfahrungen gemacht.

Ich führe eine kleine Firma und vergebe oftmals kleinere Freelancer-Aufgaben auswärts. Manchmal eben auch an junge Leute, um diese auf ihrem Berufsweg irgendwie ein bisschen zu unterstützen. Dabei ist mir oftmals aufgefallen, dass es weniger die fehlende Fachkompetenz oder das Auftreten ist, was Probleme bereitet, es ist oftmals die Unzuverlässigkeit.

Diese Leute möchten zwar gerne selbstständig arbeiten und gutes Geld verdienen, beginnen ihre Jobs auch stets mit viel Elan und grosser Motivation, aber es fehlt oftmals leider am nötigen Durchhaltewillen. Schon oftmals merkte ich, dass die Arbeitsleistung sehr schnell anfing abzuflachen, es ging schon soweit, dass die Arbeit gar nie beendet wurde. Natürlich ist dann auch nie Geld geflossen, gar so gutmütig bin ich auch wieder nicht.

So mancher junge Kerl träumt schnell mal vom grossen Geld und vergisst dabei aber, dass es dazu auch grossen Einsatz und viel Arbeitsleistung braucht. Wer will heute aber noch arbeiten, alle wollen bloss noch Geld verdienen...

Konzentration über längere Zeit, oftmals ein Problem der jungen Leute, da wird schnell mal ständig bloss noch am Smartphone "rumgespielt" und der Kopf ist kaum noch je zu hundet Prozent bei der Arbeit. Ist immer etwas los, ständige SMS, ständiges Bimmeln des Telefons und dadurch jede Menge Ablenkung. Auch logische Schlussfolgerungen aus gemachten Fehlern ziehen zu können ist langsam zur Seltenheit geworden, wie mir schient.

So vergebe ich heute meine Jobs eben lieber an irgendwelche älteren Semester (oder gar Rentner...), die die Arbeit mit viel Freude machen und nicht dauernd bloss nach dem schnellen Geld schielen. Die sind deutlich zuverlässiger, auch belastbarer und erledigen die Aufgaben zumeist sehr sauber und schnell und sind dann stolz, etwas geleistet zu haben.

Viele junge Leute nehmen die ganzen Aufgaben einfach zu wenig ernst, alles ist bloss eine lockere Party und der Kunde ist eh ein Depp, der die Fehler sowieso nicht sieht. Wie soll man mit solchen Leuten das Image einer Firma hoch halten, immerhin, bei meinen Produkten steht "made in Switzerland" drauf... sowas verpflichtet eben...

So meine Meinung zu (manchen...) jungen Leuten auf ihrem Weg ins Berufsleben. Viel Träumerei, aber möglichst wenig Einsatz...

Rudolf

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Antwort von Bommi:

Was die Kunstakademien betrifft frage ich mich so langsam, wo das alles hinführen soll. Klar, wenn man die Auswahl hat, nimmt man nur die Besten. Aber wenn das dazu führt, daß schon die Bewerbungsarbeiten so perfekt sein müssen, daß man eigentlich garkeine Hochschule mehr braucht, dann wird es ab einem bestimmten Punkt auch absurd. In dem Bereich kenne ich mich nicht aus, aber generell ist es doch eher so, dass das Niveau gesunken ist.

Vor 30 Jahren: Ein Bekannter von mir hat sein Studium der Elektrotechnik in Osnabrück geschmissen, weil es ihm zu schwer war. Die zu lernenden Grundlagen reichten in die Quantenphysik hinein. Er hat dann eine Berufsausbildung und seinen Meister gemacht. Viel später musste er erfahren, dass der Prof die Anforderungen unnötig hochgeschraubt hatte und er an einer anderen Uni durchaus Ingenieur hätte werde können. Der irre Theoretiker hat ihm sein Berufsleben versaut.

Heute: Studenten der Elektrotechnik lernen zu Beginn den Unterschied zwischen Stromstärke und Stromspannung! Wahnsinn. Das ist nicht mal das kleine 1x1, sondern das Adam & Eva im Elektrofach. Früher hatten Studenten das bereits als Kind beim Basteln mit dem Elektrobaukasten gelernt.

Und das ist der Punkt: Weil heute jeder studieren darf (und soll) - auch die jungen Damen mit lediglich Shopping- und Schminkkompetenz und demnächst noch die Refugees, die noch nicht so gut lesen und schreiben können - wurden und werden die Voraussetzungen auf ein Minimum gedrückt. Ein angehender Filmprofi, der seit dem 14. Lebensjahr Erfahrung sammelt, hat bereits einige Stufen der Karriereleiter erklommen und muss sich so weit unten nicht einordnen.

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Antwort von Jan:

Hallo,

etwas kann ich dem Threadersteller schon mal sagen, mit Musikvideos lässt sich kaum Geld verdienen. Anfangs betteln einen die kleinen Gruppen an, man erhält eine Kiste Bier, bei etwas größeren Bands 200-300€. An die ganz großen Künstler kommt man gar nicht ran, egal wie gut man auch ist. Die Plattenfirmen nehmen die üblichen bekannten Musikvideofilmer, so viele gibt es davon nicht. Selbst Bands mit 30.000 oder 50.000 Facebookklicks haben kaum Geld für ein richtiges Musikvideo, von deren Geld kann man als Selbstständiger gar nicht überleben. Ein mir bekannter Musikvideofilmer, der lange Zeit mit Canon XL-Kameras gedreht und sogar zwei Videos mit 10.000.000 Youtubeklicks erreicht hat, ist auch keine große Nummer im Geschäft. Er hat Kontakte mit einem Label knüpfen können, das war sein Vorteil. Und trotzdem ist er einer von vielen Musikvideofilmern, an die großen Bands kommt er gar nicht ran, um dauerhaft aller paar Monate Geld zu verdienen. Mein DoP und unser Team haben uns auch mal damit versucht (mit Dolly und Kran), wir mussten viel improvisieren, Gefallen einfordern und selbst das Catering für die Crew und die Statisten für die zwei Tage hat etwas gekostet. Kein Statist kommt mehr für 20€ hinter dem Ofen vor. Die Erstellung eines normalen Musikvideos dauert mindestens zwei Tage reine Drehzeit, handelt es sich um das übliche langweilige Garagen oder Hallenvideo, schafft man das auch in sechs Stunden. Die Nachbearbeitung verschlingt dann noch mehr Zeit. Diese Hallenvideos kann aber fast jeder zweite Pups hinbekommen, dazu benötigt man nicht viel Ahnung. Man schaut sich eine Menge an ähnlichen Musikvideos an, dann passt man auf die Basics auf (schnelle Schnitte, Nahaufnahmen, Nahaufnahmen, Nahaufnahmen & Synchronität) damit der Cutter dann etwas verwertbares hat und schon kann jeder zweite Hinz und Kunz ein Musikvideo produzieren. Viele verwenden nicht mal extra Licht dafür, da man auch so billig Canon EOS 5DMKII oder ähnliche Gerätschaften erwerben kann, ist das geldtechnisch für fast Jederman möglich.

Es wird sehr schwer werden, einfach so loszulegen, so meine Erfahrung in dem Bereich.

VG
Jan

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Antwort von pixelschubser2006:

@Bommi: Ich auch nicht - ich bin hauptberuflich im Umfeld der Elektrotechnik zuhause und kenne den Streß mit den Hochschulbewerbungen nur aus der Zeit, wo ich von einer Fotografenkarriere geträumt habe. Das was hier über die Filmhochschulen erzählt wird, lässt da Erinnerungen hochkommen. Aus meinem Bekanntenkreis hat es einer an die Dortmunder FH geschafft und Fotodesign studiert. Zumindest ein paar Semester. Habe aber sofort Parallelen erkannt...

Allgemein hast Du natürlich recht. Was heute abgeht ist schon ein Hammer. Auch was das Thema Motivation betrifft. Es ist in manchen Berufen zum totlachen. Hatte mal einen Praktikanten zu betreuen, der Fachabi machte mit Schwerpunkt IT. Der bekam mit dem Fachabi sogar einen kleinen IT-Berufsabschluss. Aus dem Weg kann man was machen, ein Crack unter meinen damaligen Kollegen hat auch so angefangen. Aber die Praktikantenpellbirne hatte von wirklich ÜBERHAUPT nix eine Ahnung. Der hatte die Hälfte seiner Ausbildung um und wollte von uns, daß wir ihm seine Praktikumsarbeit schreiben. Bei dem Thema warf er Backup und Virenschutz ständig durcheinander. Einen PC zerlegt oder umgebaut hatte er auch nie. Aber gute Noten. Ich hoffe noch, das war ein extremes Beispiel. Ansonsten gute Nacht, Deutschland.

Ganz ehrlich: Ich war auch ein mieser Lehrling. Auch in der Theorie. Allerdings nur in der Berufsschule. Bei den Überbetrieblichen komischerweise ganz gut, selbst bei gleichen Themen. Auch habe ich genug Mist gebaut und wüßte heute nicht so ganz, wie ich mit einem Azubi meines Kalibers umzugehen hätte. Aber dennoch habe ich meinen Lehrberuf geliebt und mich für den Kram interessiert. Habe in meiner Freizeit geschraubt. Das erwarte ich auch von den Azubis heute: Wen einer zu mir kommt in einem Beruf, wo man daheim was machen kann (in den meisten Handwerksberufen geht das ja), und er tut nix, dann hat er bei mir verkackt. Finish! Das zeigt: Kein Interesse, keine Leistung. Unten durch. Wir hatte in der Berufschulklasse einen, der meinte, das ohmsche Gesetz bräuchte er nicht. Sein Chef meinte in der zweiten Woche bräuchte er so einen Azubi nicht mehr. Richtig so. So gehen Karrieren steil abwärts. Da braucht keiner zu jammern. 60jährige Lehrer, die bis vor 20 Jahren einen didaktisch guten Job gemacht haben, sind mit Sicherheit auch heute nicht an dem Bildungsdesaster schuld. Das sind auch die Jugendlichen und deren Eltern, die nicht kapieren, das jedem, der heute einen brauchbaren Abschluss hat, gute Manieren und Allgemeinwissen, die Ausbildungswelt offen steht. Dort gibt es nämlich zu wenige von der Sorte!

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Antwort von Pianist:

Ich habe ja bei diesem Thema immer mal wieder einen Verdacht, ohne diesen jetzt hier auf die konkrete Diskussion beziehen zu wollen: In den Medien gibt es eine gewisse Tendenz, immer mal wieder herauszustellen, dass man ja auch ohne irgendeinen Abschluss etwas werden kann. Meist werden dann einige prominente Studienabbrecher als Beispiel herangezogen. Dabei wird aber verschwiegen, dass es sich um Einzelfälle handelt. Und auch bei diesen Einzelfällen muss man erst mal abwarten, ob diese Leute auch in späteren Lebensphasen noch erfolgreich sind.

Es gibt zum Beispiel eine lange Reihe von Musikern und Schauspielern, die früher mal sehr erfolgreich waren, und heute sind sie Pleite. Vermutlich, weil sie sich immer nur für ihre Musik oder ihre Schauspielerei interessiert haben, aber nicht für die Zahlen dahinter. Das sind die, die dann irgendwann am Dschungelcamp teilnehmen müssen, um an Kohle zu kommen. Dieter Bohlen hat immerhin ein abgeschlossenes BWL-Studium, und vermutlich seine Zahlen auch im Griff, so dass er vermutlich eher nicht Pleite gehen wird.

Es nützt also nichts, immer mal wieder zu sagen: "Der Jauch hat sein Studium abgebrochen, und aus dem ist was geworden". Das sind Einzelfälle. Der Normalfall ist immer noch, dass vor allem aus den Leuten was wird, die eine vernünftige Ausbildung oder ein vernünftiges Studium abgeschlossen haben.

Manchmal meine ich, und nun komme ich zu dem eingangs geäußerten Verdacht zurück, dass einige Leute ihr eigenes Bildungsversagen damit rechtfertigen wollen, dass es anderen Leuten ja genau so gegangen ist, und es ihnen nicht geschadet hat. Es sei also schon ganz in Ordnung, einfach mal loszulegen, ohne entsprechenden Hintergrund, weil andere das ja auch schaffen. Die blöden Papiere seien ja "nicht so wichtig".

Doch, sind sie. Nicht alleine wegen der Papiere, sondern vor allem, weil ein breiter Bildungshintergrund unerlässlich für eine erfolgreiche Interaktion mit anderen Menschen ist, die fortwährend darüber entscheiden, ob sie einem Aufträge geben oder nicht.

Matthias

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Antwort von Soulfly:

Lest mal Dobellis "52 Denkfehler." Gleich der erste trifft den Nagel der Diskussion hier auf den Kopf, der "Survivorship Bias."
Auf einen berühmten Studienabbrecher(z.B. Jauch) kommen Tausende, die weder wahrgenommen werden noch annähernd so etwas wie Erfolg haben-sprich der Friedhof der gescheiterten Studienabbrecher. Dobelli zieht in seinem Buch die Musikbranche zum Vergleich heran. Dank dieses Denkfehlers reibt sich "der Dieter" jedes Jahr aufs Neue die Hände, denn ohne die Heerscharen verblendeter Duschkopf-Stars wäre sein DSDS-Format längst Geschichte.
Auch meine Erfahrung lautet- Ausbildung ist super, Talent kann nicht schaden. Fleiß ist ein Muss. Aber Glück(!!) ist auch ein ganz entscheidender Faktor.
Dieses Glück fällt aber auch nicht vom Himmel, sondern wird durch die vorher genannten Faktoren maßgeblich forciert, sozusagen das Glück der Tüchtigen oder die Aura der Willigen :))
Ich persönlich präferiere auch das Modell der nebenberuflichen Selbstständigkeit. Mein Hauptberuf(auch was mit Medien;)) ist das Fundament und mit meiner Firma kann ich auch mal Jobs machen, die ich auf Arbeit so nicht haben könnte, zB.: Animationen, Musikvideos. Und ganz nebenbei bleibe ich "fit für den Markt", sprich ich hänge hier und anderswo im Netz ab und belese mich, schaue auch mal ein Tutorial, wenn mich etwas interessiert, hab auch mal Walter Murchs "Ein Lidschlag, ein Schnitt" und andere Fachliteratur gelesen. In der Summe gibt mir das ein gutes Gefühl für mein Schaffen und Selbstbewußtsein, was mein Können angeht. Und trotzdem immer mit einer Portion Demut, denn man lernt nie aus. Bisher bin ich damit sehr gut gefahren, vielleicht hilft Dir das ja, Koala...
Und nochwas- pflege Deine Eigenheiten- Chopin beispielsweise hat das so gemacht und dadurch die Romantik und das Klavierspiel maßgeblich geprägt. Selbst wenn Dein Stil nicht ankommt- so bist du doch zumindest nicht die millionste Wollmütze mit DSLR.




Frohes Schaffen

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Antwort von Bommi:

60jährige Lehrer ... sind mit Sicherheit auch heute nicht an dem Bildungsdesaster schuld. Das sind auch die Jugendlichen und deren Eltern... Naja, wenn man Beteiligten 'Schuld' zuweisen will, dann doch eher den Lehrern als den Schülern oder deren Eltern. Die Bologna-Reform wurde von Politikern entschieden und die Gemeinschaft der Lehrkräfte hat nicht protestiert. Der politische Wille, das Studium zu verschulen und letztlich jeden Jugendlichen durch das System zu schleusen, ist jedenfalls nicht zu übersehen. Hat soziale, wirtschaftliche und geldpolitische Gründe:

Mehr Studierende...
- senken die Zahl der Arbeitslosen
- schaffen Arbeitsplätze (im Bildungsbereich und umzu)
- stürzen mehr junge Leute in die Verschuldung (Geldschöpfung)

Die Erwartung der Studierenden, einen akademischen Beruf ausüben zu können, wird sich natürlich nicht für jeden erfüllen. Gut möglich, dass zukünftig der Bachelor-Abschluss als 'neues BGJ' die typische Voraussetzung für eine Berufsausbildung sein wird.

Die vorherige Generation der Studierenden ist als Generation Praktikum in die Geschichte eingegangen. Wie die heutige Studenten-Generation einmal bezeichnet wird, ist ungewiss. Sicher ist aber, dass Bologna mächtige Verwüstungen anrichten wird. Und wer das Glück hat, sich nicht in dieses Trümmerfeld begeben zu müssen, sollte die Chance durchaus nutzen.

Das gilt natürlich nicht für Leute, die ein Studium gerade nötig haben, sondern für clevere Autodidakten, die in kürzerer Zeit mehr lernen wollen.

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Antwort von Pianist:

Aber Glück(!!) ist auch ein ganz entscheidender Faktor.
Dieses Glück fällt aber auch nicht vom Himmel, sondern wird durch die vorher genannten Faktoren maßgeblich forciert, sozusagen das Glück der Tüchtigen oder die Aura der Willigen :)) Ja, das kann ich voll und ganz bestätigen. Ich hatte bisher auch immer viel Glück im Berufsleben. Aber um glückbringende Situationen als solche zu erkennen, zu nutzen und mit anderen Leuten so zu interagieren, dass sie einem etwas zutrauen und einem die ersten entscheidenden Aufträge geben, muss man eben auch einen gewissen Background haben.

Gleiches gilt für die Multiplikationseffekte, also dass aus erfolgreichen Projekten neue Aufträge entstehen und neue Auftraggeber auf einen aufmerksam werden. Das klappt alles nicht, wenn der nötige Hintergrund fehlt.

Matthias

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Antwort von Jens1967:

Bisher bin ich damit sehr gut gefahren, vielleicht hilft Dir das ja, Koala... ...welcher sich längst verabschiedet hat, da ihm die Antworten nun so gar nicht gepasst haben dürften.

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Antwort von Jalue:

Kann schon sein, aber der Thread hat sich längst verselbständigt und zeigt, wie groß das Interesse hier im Forum an dieser Frage ist: 'Wie kann ich in der Filmbranche wirtschaftlich überleben?'. Grob gesagt scheint es drei Haltungen zu geben:

a) Vergiss es, lerne was Solides und bleibe Hobbyfilmer!
b) Das geht, aber nur nach laaaangen Jahren des Studierens und Lernens.
c) Alles Quatsch, springe ins kalte Wasser und glaube an dein Talent.

Ich glaube, alle drei Fraktionen haben recht:

-Mache erstmal eine solide Ausbildung, von mir aus auch in Branche, aber irgendeinen 'Schein' wirst du brauchen, damit dich Geschäftspartner ernst nehmen, schließlich sind wir in Deutschland und nicht in den US of A: Autodidakten gelten per se als Dilettanten, auch von freien Mitarbeitern / Auftragsproduzenten wird fast immer ein Qualifikationsnachweis verlangt.

-Zur Selbständigkeit gehört Lebenserfahrung, u.a. die Fähigkeit, das Gegenüber einschätzen, hart verhandeln und auch mal bluffen zu können. Mit Anfang 20 haben das die Wenigsten und im Geschäftsleben gibt es keinen 'Welpenschutz'.

-Wenn Know How, Lebenserfahrung, solide Planung und Kapital zur Überbrückung von mindestens 1,5 Jahren gegeben sind, bin ich ganz bei Fraktion Nr.3: Springe ins kalte Wasser! 'Talent' wird dabei überschätzt, im Regelfall sind nämlich keine Tarantinos gefordert, sondern solide Handwerker mit seriösem Geschäftsgebaren, auch und gerade in der Medienbranche.

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Antwort von Goldwingfahrer:

-Zur Selbständigkeit gehört Lebenserfahrung, u.a. die Fähigkeit, das Gegenüber einschätzen, hart verhandeln und auch mal bluffen zu können. Mit Anfang 20 haben das die Wenigsten und im Geschäftsleben gibt es keinen 'Welpenschutz'. ..Lebenserfahrung kommt mit der Zeit,wichtig ist dass man sein Fach versteht und darin mehr als fit ist.
"Welpenschutz"...der ist gut,gefällt mir und ja,das ist Wahr. Selbständigkeit kommt von selbst und ständig,also nennt sich das Selbstständigkeit.

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Antwort von Jott:

Selbstständig oder selbständig, geht beides. Kann man selbständig oder auch selbstständig auf duden.de rauskriegen.

Selbständig ist schon seit vielen Jahren die übliche Schreibweise. Punkt für Jalue.

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Antwort von Jalue:

Danke für die Korrektur und den Verweis auf eine weitere, elementare Grundvoraussetzung: Belastbarkeit, psychisch wie physisch. Wer die Fünftagewoche mit 40 Stunden anstrebt, sollte es besser lassen.

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Antwort von Goldwingfahrer:

Jott schrieb Selbstständig oder selbständig, geht beides. Kann man selbständig oder auch selbstständig auf duden.de rauskriegen.
ja,habs auch schon so gelesen.es ist manchmal schwierig für ein älteres Semester sich da umzugewöhnen.
Hauptsache ist dass wir verstehen was gemeint ist.

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Antwort von dienstag_01:

Oh, jetzt wirds kompliziert:
Was mache ich nur, wenn ich - so wie hier Jalue - alles richtig mache, und trotzdem von meinen Auftraggebern/Chefs gescholten werde, weil die keine Ahnung haben?!
Oder gibts das nicht ;)

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Antwort von domain:

Grundvoraussetzung: Belastbarkeit, psychisch wie physisch. Wer die Fünftagewoche mit 40 Stunden anstrebt, sollte es besser lassen. Selbständigkeit bedeutet also permanent belastendes aber natürlich auch spannendes Berufsleben mit kleiner Rente am Ende. Auch kein Wunder, da die Pensionsversicherungsbeiträge nach dem Einkommensteuerbescheid des Vorjahres festgesetzt werden. Und bekanntlich gelingt es mit Hilfe von guten Steuerberatern die zu versteuernden Gewinne oft recht niedrig zu halten.

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Antwort von Jalue:

Gib ihnen erstmal recht - und sorge dann dafür, dass sie glauben, deine 'Verbesserungsvorschläge' seien auf ihrem Mist gewachsen ;-)

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Antwort von freezer:

Und bekanntlich gelingt es mit Hilfe von guten Steuerberatern die zu versteuernden Gewinne oft recht niedrig zu halten. Domain, das mag für große Unternehmen gelten, aber KMUs und vor allem Einzelunternehmer haben diese Möglichkeiten nicht. Da meine Frau Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin ist, konnte ich da einen recht guten Überblick bekommen, was möglich ist.

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Antwort von Pianist:

Wenn wir nun schon das Thema etwas weiter fassen und in Richtung Altersversorgung denken: Ich möchte nur mal so ganz nebenbei erwähnen, dass ich die niedrigen Zinsen zum Kotzen finde. Das treibt die Leute in hochspekulative Anlageformen, mit dem Risiko, viel zu verlieren. Ich ging immer davon aus, von vier bis fünf Prozent im Alter vernünftig leben zu können. Aber Pustekuchen...

Matthias

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Antwort von domain:

Zu Steuersparen:
offiziell darf ein Steuerberater natürlich keine Tipps in Richtung Schwarzarbeit geben.
Im Gastgewerbe ist oder war es jedenfalls üblich, dass ca. 1/3 der Tageslosung nicht deklariert wurde, wobei die Kunst darin bestand, so einzukaufen, dass der übliche Rohaufschlag für die Finanz nachvollziehbar war.
Kein Wunder also, dass speziell Gastwirte die zukünftige Registrierkassenpflicht schon jetzt aus tiefster Seele hassen.
Aber bei selbständigen Filmern gibt es sowas natürlich nicht, das sind hochehrenwerte Personen ;-)

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Antwort von Jalue:

Wie soll das in der Film- / Videoproduktion funktionieren? Ich für meinen Teil bin noch nie bar bezahlt worden, das läuft alles über das Geschäftskonto. Und selbst wenn es ginge... Steuerbetrug ist mir persönlich zu anstrengend, von moralischen Aspekten mal abgesehen.

Die Höhe der Steuern ist ja auch weniger das Problem als das Gebaren des Finanzamtes, z.B. wenn mal ein schlechtes auf ein gutes Jahr folgt. Der Hammer aus höheren Vorauszahlungen, nachträglich angepassten Vorauszahlungen und Nachzahlungen, der dich dann in der Flaute erwischt, hat schon so manchen Kleinunternehmer erschlagen. Die Gnadenlosigkeit, mit der das FA sowas durchstellt bei gleichzeitiger, enormer Kulanz gegenüber Großunternehmen, hat mich schon lange zu dem Schluss kommen lassen, dass Einzelunternehmer im Grunde 'politisch nicht gewollt' sind.

Abhängig Beschäftigte sind eben viel besser zu steuern, vermittels Angst vor Arbeitslosigkeit und den damit einhergehenden, systemischen Knuten: Sinnlosmaßnahmen, Zwangsvermittlung in Zeitarbeit... Langjährige Freiberufler fressen lieber trocken Brot und gehen auf Akquisetour, als solchen Mist zu erdulden.

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Antwort von Pianist:

Der Hammer aus höheren Vorauszahlungen, nachträglich angepassten Vorauszahlungen und Nachzahlungen, der dich dann in der Flaute erwischt, hat schon so manchen Kleinunternehmer erschlagen. Das kann ich jetzt aber nicht so ganz nachvollziehen. Man hat doch jederzeit die Möglichkeit, eine Anpassung der Vorauszahlungen zu beantragen. Natürlich ist es immer schwer, am Anfang eines neuen Jahres im Kaffeesatz zu lesen und den Gewinn abzuschätzen, aber dann gibt man eben einen langjährigen Durchschnittsbetrag an, und wenn man dann im Laufe des Jahres feststellt, dass es viel mehr wird, werden eben die Vorauszahlungen noch mal angepasst. Das Finanzamt sieht ja ohnehin jeden Monat anhand der Umsatzsteuer-Voranmeldungen, wohin die Tendenz geht.

Matthias

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Antwort von Jalue:

Mit einigen Jahren Erfahrung weiß man sowas natürlich, aber einen Jungunternehmer, der das erste Mal richtig Unsatz macht, kann es kalt erwischen, insbes. wenn er naiverweise von einer linearen Steuerprogression ausgeht und zu geringe Rücklagen bildet (oder ganz schlimm: Umsatz mit Gewinn verwechselt). Klar kann er dann mit seinem Sachbearbeiter verhandeln und auf dessen Kulanz hoffen, aber erstmal muss er die Zahlungsfristen einhalten. Oft sind das ja nur wenige Wochen...

However, schon erstaunlich, wie die Diskussion hier brummt. Erneut die Anregung an die Redaktion: Ein Unterforum 'Geschäftliches' o.ä. wäre vielleicht nicht schlecht.

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Antwort von freezer:

Domain, ich dachte, wir reden hier von legaler Steuerverminderung. Und auch inoffiziell wird kein vernünftiger Steuerberater sich auf eine Schwarzarbeitsdiskussion mit seinem Klienten einlassen.

Jalue, das mit dem Finanzamt kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Zumindest hier in Österreich kann man mit dem Finanzamt normalerweise vernünftig reden. Sprich man kann die Vorauszahlungen runtersetzen lassen bzw. im schlimmsten Fall sogar aussetzen lassen. Die haben normalerweise durchaus Interesse die Unternehmer am Leben zu lassen, sofern diese kooperativ sind.

Und mit einem Jungunternehmer, der zu dumm oder faul war, sich im Vorfeld über richtiges Geschäfts- und Steuergebahren zu informieren, obwohl es unzählige erstklassige Informationsmöglichkeiten gibt, mit dem habe ich kein Mitleid, wenn es ihn dann erwischt.

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Antwort von Jalue:

Okay, vom Fiskus der Alpenrepublik habe ich keine Ahnung, wohl aber durfte ich diverse Erfahrungen mit deutschen FA's sammeln. Wenn sich die Bearbeitung deines Einspruchs mit den (knappen) Zahlungsfristen überschneidet, musst du erstmal zahlen, Punkt-aus-Ende. Ist mir auch schon passiert, war ein fünftstelliger Betrag.

Gerade die Sache mit den 'nachträglich angepassten Vorauszahlungen' weiß kaum ein Normalbürger, so viel Hinterfotzigkeit antizipiert einfach niemand bei einer Behörde. Insofern finde ich deine 'Null-Mitleid' Aussage auch etwas überheblich. Es liegt in der Natur der Sache, dass Gründer eher fachliche Spezialisten, aber eben keine BWLer, geschweige denn Steuerexperten sind.
Mag sein, dass man in Ö. bei der Gewerbeanmeldung entsprechend gebrieft wird, in D. ist das nicht der Fall.

Ohnehin finde ich immer wieder faszinierend, wie eine inhärent kleinunternehmerfeindliche Steuergesetzgebung von den Betroffenen selbst schön geredet wird. Schon ein flüchtiger Blick auf die Progression macht deutlich, dass Rücklagenbildung bei relativ kleinen Umsätzen nicht gewollt ist: 'Strampele schneller oder mach die Bude dicht', lautet die Kernbotschaft. Wer das negiert, leidet unter dem 'neoliberalen Stockholm-Syndrom', das auch arme Schlucker FDP wählen lässt ;-)

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Antwort von domain:

Also die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen ist jedenfalls empfehlenswert. Die ersparten Steuern übersteigen in der Regel ein Mehrfaches des geforderten Honorares.
Einige ausgewählte Beispiele für die Gewinnreduktion in Österreich:

Wirtschaftsgüter bis 400.- können bereits im Jahr der Anschaffung abgeschrieben werden.
Anschaffungen von höherwertigen WG, wenn möglich, immer in der ersten Jahreshälfte tätigen.
Bei vorläufigen Gewinnen bis zu 30000.- als letzte „Ausgabe“ immer den Gewinn-Grund-Freibetrag von 13% in Anspruch nehmen, also maximal 3900.-
Bei Gewinnen bis zu 175000.- können über die 3900.- hinaus zusätzlich 13% abgesetzt werden wenn in begünstige Wirtschaftsgüter investiert wird. Das sind neue WG mit einer Nutzungsdauer von >= 4 Jahren und Wohnbauanleihen, die mindestens 4 Jahre dem Betrieb gewidmet werden.
Aber auch für Gewinne bis zu 580000.- gibt es diesbezüglich entsprechend gestaffelte Vergünstigungen.
Ganz allgemein gesagt liegt im Bewertungsrecht die eigentliche Spezialität von Steuerberatern, sie versuchen möglichst gleichmäßige Gewinne über die Jahre zu erzielen um die Effekte der Steuerprogression etwas zu mildern.

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, aber ich empfehle hier in Deutschland noch was ganz anderes: Teil 3 der Handwerksmeister-Ausbildung. Das ist ein betriebswirtschaftlicher / kaufmännischer Crashkurs, der in Vollzeit ein paar Wochen dauert und m.A. nach die bestmögliche Vorbereitung auf eine Selbständigkeit darstellt. Der Kurs ist bei den meisten Handwerkskammern so gut, daß ich es schade finde, dass es nicht allgemein für Existenzgründer vergleichbare Kurse gibt. Man muss allerdings irgendwie berechtigt sein, die Meisterschule zu besuchen, das ist in vielen Fällen aber machbar. Den Kurs kann man in jedem Fall isoliert buchen, man muss nicht alle Prüfungsteile machen. Klingt zwar blöd, aber es ist definitiv der beste Start.

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Antwort von domain:

In Österreich führen die Wirtschaftsförderunginstitute sehr empfehlenswerte Jungunternehmerseminare durch und natürlich nicht nur in Salzburg

http://www.wifisalzburg.at/Default.aspx ... nuid/1765/

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Antwort von Bommi:

Also die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen ist jedenfalls empfehlenswert. Die ersparten Steuern übersteigen in der Regel ein Mehrfaches des geforderten Honorares. Das gilt ganz sicher nicht für den kleinen Jungunternehmer. Mindestens in den ersten Jahren kann der Steuerberater keine Steuern 'sparen', zumal bei den wenigsten Neugründungen Gewinne anfallen. Der Vorteil eines Steuerberaters besteht eher in der Hilfe bei Buchführung und Steuern. Der Jungunternehmer kann sich auf das Geld verdienen konzentrieren.
...ob wir gemeinsam eine Firma anmelden sollten, oder jeweils eigene Kleinunternehmen als Freelancer? Das ist eine interessante Frage. Wer ein Unternehmen gründet, bekommt es ja nicht nur mit dem Finanzamt zu tun, sondern sieht die Bürokratie breit wie ein Panzer auf sich zu rollen. Insbesondere Genossenschaften wollen Geld für Nichts. Mit dem Status des Freiberuflers ist man da fein raus. Steuernummer beantragen und fertig. Gibt es Erfahrungen von Freelancern, die größere Projekte gemeinsam gestemmt haben, indem sie untereinander Verträge geschlossen haben?

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Antwort von domain:

Hinsichtlich der Umsatzsteuer ist eine ARGE ein selbständiger, also eigenständiger Steuerzahler. Die Einkommensteuer hingegen ist von jedem Mitglied entsprechend dem Splitting des gemeinsam erwirtschafteten Gewinnes zu entrichten.

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Antwort von Bommi:

...ARGE... Ist das in Österreich so etwas wie die GbR in Deutschland?

Dann meine ich das nicht nicht. Ich wollte wissen, ob mehrere Freiberufler (als solche) an einem Projekt arbeiten können. Beispiel: Ein freiberuflicher Cutter nimmt den Auftrag für einen Imagefilm an und vergibt seinerseits Aufträge an Freiberufler, die ihm Footage anliefern oder die Farbkorrektur durchführen.

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Antwort von domain:

Nein eine ARGE hat keine eigene Rechtspersönlichkeit wie die Gesellschaft nach bürgerlichem Recht. Aber natürlich kann man den Weg über Subunternehmer, abgewickelt über Werk- oder Dienstverträge wählen.

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Antwort von domain:

Doppelpost

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Antwort von Pianist:

Wenn einer der "Abwickler" ist und seinerseits weitere Freiberufler mit Unteraufträgen einbindet, dann gefährdet er ja seinen eigenen Freiberuflerstatus nicht. Es kann aber dazu kommen, dass die KSK mehrfach abgeführt werden muss, darüber haben wir hier schon gelegentlich diskutiert.

Natürlich kann man auch Bietergemeinschaften bilden und Aufträge gemeinsam abwickeln. Dann ist man übrigens automatisch eine GbR. Wenn mehrere Leute ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel verfolgen, sind sie eine GbR und jeder haftet gesamtschuldnerisch. Das bedeutet: Jeder sollte in der Lage sein, nötigenfalls den Auftrag alleine abzuwickeln, falls einer der Partner ausfällt. Dann vielleicht lieber doch einen GbR-Vertrag machen, wo die gegenseitigen Rechte und Pflichten geregelt sind. Für sowas muss man dann wohl doch mal einen Anwalt beschäftigen, der die Besonderheiten des Einzelfalles im Vertragstext berücksichtigt.

Matthias

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Antwort von Bommi:

Doppelpost Der letzte Post eines Threads kann vom Ersteller selbst gelöscht werden. Einfach auf klicken.
Nein eine ARGE hat keine eigene Rechtspersönlichkeit wie die Gesellschaft nach bürgerlichem Recht. Die ARGE ist ein eigenständiger Steuerzahler, aber keine juristische Person? Verstehe einer die Österreicher. *grummel*
Natürlich kann man auch Bietergemeinschaften bilden ... Dann ist man übrigens automatisch eine GbR. Genau das möchte ich doch gerne umgehen. Ich meine ausschließlich Freiberufler, die projektbezogen vertraglich miteinander verbunden sind. Die GbR ist die simpelste aller Gesellschaftsformen in D und der Wiki-Eintrag zeigt, wie kompliziert die Rechtsverhältnisse dennoch sind. Alleine das Thema Haftung hält doch jeden Filmer davon ab, für nur ein Projekt oder wenige Projekte einen Gesellschaftsvertrag mit anderen Filmern zu schließen.

Dass es grundsätzlich möglich ist, als Freiberufler mit anderen an einem Projekt zu arbeiten, ist klar. Bei den selbstpublizierenden eBook-Autoren ist es der Normalfall: die Autoren sind Freiberufler, die weitere Freiberufler beauftragen: Literaturagenten, Coverdesigner, Lektoren/Korrektoren...

Ich (und sicher auch der TE) würde gerne wissen, wo in der Praxis für Filmer die Grenzen verlaufen. Denn irgendwo muss ja mal Schluss sein mit der Freiberuflichkeit bei der Filmerstellung. Interessant wären auch Muster für Verträge unter Freiberuflern.

-

Edit: 'Im Buchbereich' mit 'Bei den selbstpublizierenden eBook-Autoren' ersetzt

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Antwort von Pianist:

Tja, sowas kann man immer nur für den jeweiligen Einzelfall betrachten. Bei mir zum Beispiel meint mein Finanzamt, dass ich gewerblich tätig sei, weil die Produktion von Filmen eine gewerbliche Tätigkeit ist. Dass ich dabei aber alles alleine mache, also der geistige Schöpfer bin, spielt für sie keine Rolle. Ich zahle Gewerbesteuer und IHK, muss eine richtige Bilanz erstellen. Meine Kunden jedoch halten mich für einen "Künstler", so dass sie die Künstlersozialabgabe abführen.

Andere, die genau das gleiche wie ich machen, also mit eigener Technik Filme drehen, gehen als Freiberufler durch und zahlen nur Einkommenssteuer.

Matthias

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Antwort von Jott:

Kleiner Vorteil eines Studiums am Rande, zum Beispiel Medieningenieur: wegen Diplom automatische und unwiderrufliche Anerkennung als Freiberufler, nie Gewerbesteuer, auch bei mehreren Angestellten und Millionen-Umsätzen. Hat was, und man leistet sich dann gerne einen hochattraktiven Standort in Städten mit höchsten Gewerbesteuer-Hebesätzen, da egal.

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Antwort von Pianist:

Aber doch nur, wenn dieses Berufsbild ausgeübt wird. Wenn jemand mit einem solchen Abschluss dann kein Ingenieurbüro gründet, sondern eine Werbeagentur, ist er wieder gewerblich tätig. Freiberufler müssen sich daher immer genau überlegen, welche Tätigkeiten sie ausüben dürfen und welche nicht.

Im Steuerrecht kommt es immer auf die tatsächlichen Verhältnisse an, und nicht darauf, was draufsteht.

Matthias

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Antwort von Jalue:

Also Leute mit Diplom müssen nie Gewerbesteuer zahlen.... *hüstel*

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Antwort von PowerMac:

Kleiner Vorteil eines Studiums am Rande, zum Beispiel Medieningenieur: wegen Diplom automatische und unwiderrufliche Anerkennung als Freiberufler, nie Gewerbesteuer, auch bei mehreren Angestellten und Millionen-Umsätzen. Hat was, und man leistet sich dann gerne einen hochattraktiven Standort in Städten mit höchsten Gewerbesteuer-Hebesätzen, da egal. Erzähl mal darüber mehr, bitte.

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Antwort von Jott:

Da gibt's nicht mehr zu erzählen: am Status des freien Ingenieurs/Akademikers gibt es nichts zu rütteln. Ist dann wie bei Architekten oder Ärzten auch. Die einzigen Gelegenheiten, wo jemand tatsächlich mein Diplom sehen wollte, waren Betriebsprüfungen durch das Finanzamt, die liebend gerne Gewerbesteuer von mir hätten, aber wegen dieses Wischs keine Chance haben.

Steuerberater-Sache. Und keine Pfeife nehmen, sondern jemanden, der von der Medienbranche Ahnung hat. Der hilft dann auch beim Umgang mit KSK und den legalen Schlupflöchern.

Diese Dinge sind beim ersten Schritt in die Selbständigkeit, ohne GbR oder GmbH-Gründung, finanziell noch nicht sonderlich relevant, aber es sind Weichenstellungen für die Zukunft mit erheblichen Folgen, wenn's mal gut läuft und lukrativ wird. Ich halte es für unmöglich, die ganzen Zusammenhänge ohne fachliche Hilfe zu durchschauen. Wie oben schon gesagt, benimmt sich der deutsche Staat leider zuweilen wie ein Gegner der Selbständigkeit, warum auch immer. Ist ein lebenslanges Katz- und Mausspiel.

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Antwort von domain:

Gewerbesteuer gibt es in Österreich schon lange nicht mehr, aber ersatzweise 3% Kommunalsteuer von der Bruttolohnsumme der Angestellten und Arbeiter.
Selbständige können sowohl Einkünfte aus selbständiger Arbeit (Freiberufler) als auch Einkünfte aus Gewerbebetrieb haben. Diese müssen nach Entscheidung des Finanzamtes dann auch getrennt deklariert werden.
Bsp.: ein Künstler malt Aquarelle von der Altstadt und verkauft diese als Künstler, aber auch gewerbliche Nachdrucke und Postkarten mit diesen Motiven. Dann hat er im Prinzip beide Einkunftsarten. Häufig färbt aber das Gewerbe ab, sodass die gesamte Tätigkeit als Gewerbe eingestuft wird. Hängt aber vom Einzelfall ab. Die letzte Entscheidung hat das Finanzamt bzw. die Gewerbebehörde.
Kaum vorstellbar aber, dass ein im Prinzip Selbständiger mit qualifizierter Berufsausbildung, später dann aber ein reines Handelsunternehmen mit überhaupt keiner Beziehung zu seiner Ausbildung betreibt als sgn. Selbständiger anerkannt wird.
Zu den Freiberuflern zählen jedenfalls Drehbuchautoren, nicht angestellte Regisseure und Kameramänner und allgemein Designer, Filmproduzenten aber in der Regel nicht.

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Antwort von Jott:

Da unterscheiden sich die Länder offensichtlich.

"Gewerbesteuer gibt es in Österreich schon lange nicht mehr, aber ersatzweise 3% Kommunalsteuer von der Bruttolohnsumme der Angestellten und Arbeiter."

Sehr vernünftig, würde auch Deutschland gut anstehen. Die ganze Gewerbesteuererhebung ist hier ein unfassbares bürokratisches Dickicht - so eine simple 3%-Regelung ist aber für das verkopfte Deutschland zu einfach. Wir haben auch hochkomplizierte Mauterfassungsssysteme für Milliarden statt simpler Aufkleber.

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Antwort von Jott:

Also Leute mit Diplom müssen nie Gewerbesteuer zahlen.... *hüstel* Natürlich müssen sie das nicht, wenn sie deshalb freiberuflich auftreten dürfen. Nix hüstel! Freiberufler bezahlen keine Gewerbesteuer, egal wie klein oder groß das Unternehmen ist.

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Antwort von Pianist:

Tja - aber wer entscheidet erst- und letztinstanzlich, ob jemand Freiberufler oder Gewerbetreibender ist? Man müsste dann tatsächlich die andere Anlage ausfüllen und dann ggf. gegen den Steuerbescheid in den Rechtsbehelf gehen und das durchfechten.

Ich habe meinem Finanzamt Anfang des Jahres noch mal ganz präzise geschrieben, was ich mache, und die sind nach langem Nachdenken zu dem Ergebnis gekommen, dass da sicher freiberufliche Elemente bei sind, es sich unter dem Strich aber um eine gewerbliche Tätigkeit handelt. Obwohl ich wirklich nichts anderes mache als Filme zu drehen. Also ich vermiete keine Technik und treibe auch keinerlei Handel.

Matthias

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Antwort von domain:

Ja da bist du leider offenbar als Filmproduzent taxiert worden und das ist eine gewerbliche Tätigkeit, vergleichbar mit einem Verleger von Büchern.

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Antwort von Pianist:

Naja, aber was bin ich denn? :-)

Matthias

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Antwort von Jott:

Und wieviele?

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Antwort von Bommi:

...und die sind nach langem Nachdenken zu dem Ergebnis gekommen... Hört sich für mich an, als ob die Finanzamtler dich eigentlich schon als Freiberufler einordnen wollten, aber aufgrund Weisung im Gewerbe gehalten haben. Ich würde versuchen, in der Sache etwas Druck zu machen. Am besten Argumente sammeln und dann persönlich vorsprechen. Denn das haut ja nicht hin, dass einerseits durch deine Kunden Beiträge an die KSK abgeführt werden, du (und damit deine Familie) aber nicht den günstigen Krankenversicherungs-Künstlertarif (AOK ) in Anspruch nehmen kannst. Da kommt im Laufe der Zeit ja ein Batzen Geld zusammen.

Bau den Beamten doch eine Brücke mit dem Vorschlag, das Gewerbe abzumelden, um dann eine freiberufliche Tätigkeit als Kameramann aufzunehmen (und einem Kameramann kann man es unmöglich böse ankreiden, dass er seine Aufnahmen vor der Abgabe ein wenig zurechtschnippelt).

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Antwort von Jott:

Denn das haut ja nicht hin, dass einerseits durch deine Kunden Beiträge an die KSK abgeführt werden, du (und damit deine Familie) aber nicht den günstigen Krankenversicherungs-Künstlertarif (AOK ) in Anspruch nehmen kannst. Beliebter Denkfehler. Hat beides nichts miteinander zu tun. Herrliches Thema, sollte man als angehender selbständiger Filmschaffender auf dem Schirm haben. Schon, damit man auf den irgendwann kommenden wütenden Anruf eines Kunden vorbereitet ist! :-)

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Antwort von Pianist:

Wobei das ja genau das Problem ist: Da existiert tatsächlich ein Sachverhalt, wo zwei verschiedene Behörden sich das genau so zurechtbiegen dürfen, dass sie kassieren können. Das finde ich für einen Rechtsstaat unwürdig.

Meiner Meinung nach muss da ein klares "entweder oder" gelten.

Matthias

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Antwort von Bommi:

Beliebter Denkfehler. Hat beides nichts miteinander zu tun. Ist richtig, kann man dennoch als Argument vortragen. Ich kenne mich mit den Tarifen nicht aus, aber vor ein paar Jahren betrug der Krankenversicherungsbeitrag über die KSK bei der AOK die Hälfte des regulären Beitrags.
Herrliches Thema, sollte man als angehender selbständiger Filmschaffender auf dem Schirm haben. Schon, damit man auf den irgendwann kommenden wütenden Anruf eines Kunden vorbereitet ist! :-) Kann tatsächlich noch für einen Auftraggeber überraschend kommen. Die Argumentation ist dann: "Ja, sieht nicht schön aus, aber der Beitrag ist von mir auf dem Umweg über meine günstigere Krankenversicherung auf die Rechnung umgelegt worden. Weil ich als Künstler weniger für die Krankenversicherung zahlen muss, kann ich meine Dienste günstiger anbieten, als ein Gewerbetreibender."

Und diesen Sachverhalt kann man den Finanzbeamten darlegen: "Ich verliere meine Kunden, wenn ich mich nicht als Künstler günstiger versichern kann."

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Antwort von Pianist:

Also ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob ich mich freiwillig bei der KSK melden würde. Die private Krankenversicherung würde ich eher nicht so gerne verlassen. Es ist schon ein Unterschied, ob man Termine in drei Tagen oder in drei Monaten bekommt. Und das gibt es tatsächlich.

Bei der Rente ist es reine Glaskugelei: Wenn der Euro krachen geht oder die Zinsen wirklich dauerhaft bei Null bleiben, könnte die gesetzliche Rente mit 50-Prozent-Zuschuss durch die KSK interessant sein, aber auch nur dann. Ansonsten ist es wohl besser, das Geld selbst anzulegen.

Matthias

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Antwort von Bommi:

Die private Krankenversicherung würde ich eher nicht so gerne verlassen. Kenne mich damit nicht gut aus, aber ich meine, man kann über die KSK auch in seiner Privaten bleiben. Der Beitrag verringert sich dann aber weniger stark. Bitte selbst googeln.

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Antwort von Pianist:

Ich habe mich mit dem Thema ja immer mal wieder beschäftigt, aber irgendwie ist es mir nach wie vor nicht geheuer, größere Summen in eine schwarze Box zu pumpen, wo man letztendlich nicht weiß, welche Leistungen da in 30 Jahren mal rauskommen.

Von daher werde ich das wohl nicht weiter verfolgen.

Matthias

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Antwort von Jalue:

Also Leute mit Diplom müssen nie Gewerbesteuer zahlen.... *hüstel*

Natürlich müssen sie das nicht, wenn sie deshalb freiberuflich auftreten dürfen. Nix hüstel! Freiberufler bezahlen keine Gewerbesteuer, egal wie klein oder groß das Unternehmen ist.

Natürlich *hüstel*, wie oben ja schon ausdiskutiert. Ob du Freiberufler oder Gewerbetreibender bist, hat im Regelfall nichts mit dem Vorhandensein Hochschulabschlusses zu tun. Auch ich habe ein 'fachbezogenes' Studium absolviert, das interessiert das FA allerdings einen feuchten Keks. Vielmehr muss ich sogar zwei Schienen fahren, für journalistische Produktionen als Freiberufler und für gerwebliche Filme als Gewerbetreibender. Bekannte von mir haben es hingegen irgendwie geschafft, auch ihre Imagefilmproduktionen als 'journalistischen Tätigkeiten' zu deklarieren und kommen um den Gewerbequatsch herum. Und dann kenne ich noch Videojournalisten, die ihre Beiträge mit 19 statt mit 7 % Mwst. versteuern müssen, alldieweil ihr FA sie offenbar mit EB Kameraleuten in einen Topf schmeißt. Der Willkür - im Guten wie im Schlechten- sind offenbar kaum Grenzen gesetzt.

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Antwort von Bommi:

größere Summen in eine schwarze Box zu pumpen Mir ging es nur um die Krankenversicherung. Die Rentenversicherung kannst du ohnehin in die Tonne kloppen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich glaube, hier wird ein Nebenkriegsschauplatz aufgemacht. In der Tat gibt es typische freie Berufe. Ein Arzt, Rechtanwalt, Steuerberater oder Architekt ist klar Freiberufler, wenn er in seiner Kernaufgabe selbständig ist. Das kann aber schnell kippen, wenn wenn der Arzt in erheblichen Maße irgendwelche Produkte verkauft, Körperpflege und Kosmetik z.b. Erstmal muss er auf diese Umsätze Umsatzsteuer abführen, zweitens ist dieser Teil nicht mehr gewerbesteuerfrei.

Bei Ingenieuren muss man ganz genau hinschauen. Ein gutes Beispiel ist mir gestern noch aufgefallen: Ein Elektroinstallations-Betrieb, der von einem Ingenieur betrieb wird: Das ist normaler Gewerbebetrieb, ohne wenn und aber. Macht der Ingenieur aber reine Planungs- und Entwicklungsarbeit, ist er Freiberufler. Das ist auch nicht zwangsweise von der Anzahl der Angestellten abhängig, Ärzte habe i.d.R. ja auch mindestens 3 Vollzeitkräfte.

Für das Medienbusiness wird die Sache kribbelig. Ein Kameramann, der alleine arbeitet, dürfte gute Chancen haben, sich als Freiberufler durchzukämpfen. Wenn er sich zu einem Team zusammenschließt, wird das i.d.R. auch klappen, wenn er dokumentarisch / journalistisch arbeitet. Macht er Werbung oder Industriefilm, kann es schon wieder schwierig werden.

Aber auch das ist nicht das wahre Problem, denn bei Medienschaffenden sind die Finanzämter und Ordnungsämter i.d.R. recht kulant, auch hinsichtlich der ermäßigten Umsatzsteuer. Außerdem muss man schon einen ganzen Batzen verdienen, bevor die Gewerbesteuer wirklich eine Bedrohung wird. Wesentlich gefährlicher ist der Status in der KSK, aber das wurde ja bereits angesprochen und mehrfach im Forum thematisiert. Ruckzuck ist man nciht mehr Freelancer, sondern Agentur. Meist ohne jeden Sinn und Verstand bei den Regelungen. Die KSK ist im Prinzip eine tolle Erfindung, aber solange es Mensche gibt, die gerne am System teilhaben wollen, aber nicht reingelassen werden und obendrein deren Kunden womöglich Pflchtabgaben bezahlen müssen, von denen der Freiberufler nie einen Cent sieht, ist das ganze einfach nur bescheuert.

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Antwort von Pianist:

Ja da bist du leider offenbar als Filmproduzent taxiert worden und das ist eine gewerbliche Tätigkeit, vergleichbar mit einem Verleger von Büchern. Ich greife diese ältere Diskussion mal auf und bringe Euch auf den neuesten Stand. Der Sachbearbeiter meines Finanzamtes hatte mir vor einiger Zeit empfohlen, beim nächsten Mal doch einfach statt der Anlage G die Anlage S auszufüllen. Dann kann er sich auf dieser Grundlage noch mal genau damit beschäftigen, was ich eigentlich mache, und dann prüfen, welche Variante richtig ist. Und so habe ich es gemacht.

Heute kam nun der Steuerbescheid für 2015 (in Rekordzeit übrigens). Ergebnis: Keine Gewerbesteuer mehr. Ich erziele sämtliche meiner Einnahmen aus selbständiger freiberuflicher Tätigkeit.

Daraufhin habe ich soeben nach 22 Jahren mein Gewerbe abgemeldet und zahle künftig auch keinen IHK-Beitrag mehr.

Und um dem ganzen noch eins draufzusetzen: Vor ein paar Tagen musste ich tatsächlich einen Film drehen... äh... über die Künstlersozialkasse. Kein Witz. Es hat mich erwischt. Ich konnte nicht anders. Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass die Führungsetage der KSK es gar nicht so schlecht findet, dass zwar meine Auftraggeber die Abgabe auf meine horrenden Rechnungsbeträge leisten, und dadurch Geld ins System reinkommt, sie für mich aber nichts ausgeben müssen. Ich denke mal, niemand wird mich in die KSK prügeln.

Ob es aber sinnvoll gewesen wäre, in die gesetzliche Rente einzuzahlen, weiß man wohl immer erst im hohen Alter.

Matthias

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Antwort von Jott:

Na also. Mit fachlicher Hilfe statt selber Anlagen auszufüllen hättest du das schon viel früher regeln können.

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Antwort von WoWu:

Ob es aber sinnvoll gewesen wäre, in die gesetzliche Rente einzuzahlen, weiß man wohl immer erst im hohen Alter. Vielleicht kommst Du ja schon in den Genuss des "bedingungslosen Grundeinkommens".
Das kommt ganz sicher...nur muss man erst mal alle Beamten privatisiert haben.

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Antwort von Pianist:

Na also. Mit fachlicher Hilfe statt selber Anlagen auszufüllen hättest du das schon viel früher regeln können. Jeden Monat sämtliche Belege zu einem Steuerberater schaffen? Und dann noch mal alles selbst nachrechnen und prüfen? Und dann noch seine horrende Rechnung begleichen? Nein, also dann mache ich das doch lieber selbst.

Und ich möchte nicht so recht daran glauben, dass ein Steuerberater auf die Idee gekommen wäre, dass ich theoretisch auch Freiberufler sein könnte. Ich hatte jedenfalls mal eine steuerliche Beratung, wo es um meine Gesamtsituation ging, und da wurde diese Frage überhaupt nicht aufgeworfen.

Ich hatte übrigens vor 20 Jahren auch mal einen Informationstermin bei der damaligen BfA, zum Thema "freiwillige Rentenversicherung für Selbständige". Da kam das Thema KSK überhaupt nicht zur Sprache.

Also ich erarbeite mir mein Wissen dann doch lieber selbst, auch wenn das im Einzelfall mal ein wenig länger dauert.
Vielleicht kommst Du ja schon in den Genuss des "bedingungslosen Grundeinkommens".
Das kommt ganz sicher...nur muss man erst mal alle Beamten privatisiert haben. Dieses "bedingungslose Grundeinkommen" halte ich für den größten Schwachsinn, den sich nur Leute ausdenken können, die zu faul zum Arbeiten sind. Meiner Meinung nach ist Arbeit (oder mal gearbeitet zu haben) Grundlage für Einkommen. Es ginge mir gehörig gegen den Strich, wenn man die Nicht-Arbeit belohnen würde. Keine Macht für niemand, Freibier für alle. Vollkommen bekloppt.

Matthias

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Antwort von WoWu:

Du wirst es noch erleben ... da bin ich ziemlich sicher.

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Antwort von Pianist:

Ich sehe das anders. Natürlich hört es sich auf den ersten Blick gut an, den ganzen Sozialapparat abzuschaffen, die Leistungen durch alle Menschen in Deutschland zu teilen und ihnen die Summe pauschal zu überweisen.

Aber nun überlege mal, wie unfair das den Menschen gegenüber wäre, die aufgrund persönlicher Merkmale sehr viel mehr als diesen pauschalen Bedarf haben? Die gehen dann leer aus, obwohl sie die Hilfe nötig hätten, im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen.

Ich bleibe dabei: Unser sehr differenziertes Sozialsystem ist schon ganz gut so, wie es ist, weil es sich an der individuellen Bedürftigkeit orientiert.

Matthias

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Antwort von 3M2-Erim:

Ich denke, zu den Fragen, ob man sich als Kameramann/Filmemacher selbständig machen sollte und ob man dafür studieren sollte oder nicht kann man einfach keine Ratschläge geben. Ratschläge sind irgendwie auch immer Schläge. Jede Biografie ist anders und nicht miteinander zu vergleichen. Ich persönlich denke, das Leben ist zu kurz, um immer auf Nummer sicher zu gehen. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er will. Das findet man u.U. erst später im Leben heraus - wenn überhaupt - und nicht direkt nach der Schule. Unsere Eltern, unsere Lehrer unsere "normale" Sozialisierung prägen uns und meinen, für uns das Beste zu wollen, wenn Sie sagen "mach was Richtiges". Aber was soll das sein?
Ich bin Mitte-Ende 30, habe Film/audiovisuelle Medien an einer Filmhochschule studiert und war mein ganzes Leben selbständig und fahre mittlerweile sehr gut mit einer eigenen Videoproduktion. Natürlich mit emotionalen Auf und Abs (wo gibt es die nicht?) aber im Grunde zufrieden, weil es mir eine sehr gute Lebensgrundlage bietet, in der ich jede Menge Möglichkeiten habe, mich immer wieder neu auszuprobieren. Natürlich verändert sich die Bewegtbild-/Medienlandschaft, aber wer einigermaßen lebensklug ist, weiß wie er mit äußeren Veränderungen umgeht.
Wenn jemand sagt, er will eine sichere Verbeamtung, ist das für mich auch ok - weil er weiß, dass er sein berufliches Leben so gestalten möchte und damit zufrieden ist.
Die einzigen Ratschläge, die ich mir gegeben hätte und allen jungen Selbständigen/Freelancern geben würde, die eher von der künstlerischen Seite kommen und nicht so viel mit Business am Hut haben: lernt Eure Leistungen richtig zu kalkulieren, versteht unser Steuersystem und macht nicht alles alleine, wenn ihr etwas nicht könnt oder versteht. Und Selbst-Marketing schadet auch nicht ;-)

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Antwort von Pianist:

Die einzigen Ratschläge, die ich mir gegeben hätte und allen jungen Selbständigen/Freelancern geben würde, die eher von der künstlerischen Seite kommen und nicht so viel mit Business am Hut haben: lernt Eure Leistungen richtig zu kalkulieren, versteht unser Steuersystem und macht nicht alles alleine, wenn ihr etwas nicht könnt oder versteht. Und Selbst-Marketing schadet auch nicht ;-) Im Prinzip kann ich Dir total zustimmen, weil ich auch dazu neige, eher unternehmerisch und wirtschaftlich zu denken. Aber wir dürfen eben dabei nicht vergessen, dass Künstler in erster Linie Künstler und eben keine Unternehmer sind. Die wollen Kunst machen, und stellen sich nicht in erster Linie die Frage, was und wie viel sie damit verdienen wollen. Für sie steht im Vordergrund, der Gesellschaft etwas mitzuteilen.

Das führte damals ja genau zu der Erkenntnis, dass man selbständigen Künstlern ein wenig auf die Sprünge helfen muss, damit sie ein Mindestmaß an sozialer Absicherung haben. Damit fördert man aktiv die Freiheit der Kunst aus Artikel 5 des Grundgesetzes.

Matthias

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Antwort von DenK:

Na also. Mit fachlicher Hilfe statt selber Anlagen auszufüllen hättest du das schon viel früher regeln können. Jeden Monat sämtliche Belege zu einem Steuerberater schaffen? Und dann noch mal alles selbst nachrechnen und prüfen? Und dann noch seine horrende Rechnung begleichen? Nein, also dann mache ich das doch lieber selbst.

Und ich möchte nicht so recht daran glauben, dass ein Steuerberater auf die Idee gekommen wäre, dass ich theoretisch auch Freiberufler sein könnte. Ich hatte jedenfalls mal eine steuerliche Beratung, wo es um meine Gesamtsituation ging, und da wurde diese Frage überhaupt nicht aufgeworfen.

Ich hatte übrigens vor 20 Jahren auch mal einen Informationstermin bei der damaligen BfA, zum Thema "freiwillige Rentenversicherung für Selbständige". Da kam das Thema KSK überhaupt nicht zur Sprache.

Also ich erarbeite mir mein Wissen dann doch lieber selbst, auch wenn das im Einzelfall mal ein wenig länger dauert.
Vielleicht kommst Du ja schon in den Genuss des "bedingungslosen Grundeinkommens".
Das kommt ganz sicher...nur muss man erst mal alle Beamten privatisiert haben. Dieses "bedingungslose Grundeinkommen" halte ich für den größten Schwachsinn, den sich nur Leute ausdenken können, die zu faul zum Arbeiten sind. Meiner Meinung nach ist Arbeit (oder mal gearbeitet zu haben) Grundlage für Einkommen. Es ginge mir gehörig gegen den Strich, wenn man die Nicht-Arbeit belohnen würde. Keine Macht für niemand, Freibier für alle. Vollkommen bekloppt.

Matthias Zum Glück fragt dich keiner... das BGE ist eine mögliche Antwort auf existenzielle Fragen, die unsere Gesellschaft sich schon bald stellen werden muss. Aber so zu tun als wollten sich da faule Menschen ein schönes Leben machen ist natürlich viel einfacher.

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Antwort von Pianist:

Zum Glück fragt dich keiner... das BGE ist eine mögliche Antwort auf existenzielle Fragen, die unsere Gesellschaft sich schon bald stellen werden muss. Aber so zu tun als wollten sich da faule Menschen ein schönes Leben machen ist natürlich viel einfacher. Die Schweizer haben das glücklicherweise anders gesehen. Wir sind jetzt schon mitten im Fachkräftemangel. Wir brauchen in Deutschland jeden, der zupacken will und kann, und wir können auf niemanden verzichten. Von daher wäre es vollkommen kontraproduktiv, das Prinzip "Arbeit als Grundlage für Einkommen" aufzugeben.

Und ich sage es gerne noch mal: Es gibt Leute, deren individuelle Bedürftigkeit höher wäre als das Grundeinkommen. Was also soll diese Gleichmacherei?

Matthias

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Antwort von DenK:

Also Erstens ist es schonmal falsch dass mit einem BGE der Anreiz zur Arbeit wegfällt. Wer will sich schon mit 1000€ im Montat zufrieden geben? Das macht ja jetzt auch nur ein sehr geringer Teil der Gesellschaft. Zweitens ermöglicht ein BGE ganz andere Möglichkeiten für jeden Einzelnen. Mit einem sicheren Einkommen lässt es sich viel leichter etwas gründen, Künstler können Ihrer ansonsten brotlosen Kunst viel eher nachgehen, Menschen trauen sich viel mehr sich selbst zu verwirklichen, was direkt in Arbeitsmarkt und Wirtschaft fliessen kann.

Und dazu kommt, und das ist das Hauptargument: Wir werden vorraussichtlich in den nächsten 50 Jahren einen massiven Verlust an Arbeitsplätzen durch Automatisierung haben. Dann wird es schlicht keine Jobs mehr für alle geben, am extremsten wahrscheinlich bei den einfacheren Tätigkeiten, z.B. Kassierer/-in. Nun hat aber nicht jeder das persönliche Potenzial Doktor oder Ingenieur zu werden, und wir als Gesellschaft haben diesen Bedarf auch garnicht. Also wird man sich fragen müssen, was man mit den Menschen macht, deren Jobs obsolet wurden, weil das jetzt Maschinen übernehmen. Das ist im übrigen ine wünschenswerter Effekt, und auch der eigentliche Sinn von Automatisierung: Dem Menschen Arbeit abnehmen.
Von daher muss man sich einfach fragen, ob in Zukunft ein Leben nur mit Arbeit möglich sein soll, und wenn ja, wo soll diese herkommen?

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Antwort von Pianist:

Also wird man sich fragen müssen, was man mit den Menschen macht, deren Jobs obsolet wurden, weil das jetzt Maschinen übernehmen. Da kann aus meiner Sicht die Antwort nur lauten: "Qualifizierung". Du hast vollkommen Recht, dass es künftig weniger Jobs für Niedrigqualifizierte geben wird. Also muss man sie fit machen. Und der Bedarf an Leuten im Bereich Pflege wird eher zunehmen. Also würde ich die Kohle lieber darin investieren, die Leute zu qualifizieren, und die Arbeitsbedingungen in solchen Branchen zu verbessern.

Aber Leute, die angeblich für unsere Gesellschaft nicht nützlich sind, mit monatlichen Geldüberweisungen ruhig zu stellen, das halte ich für unwürdig.

Matthias

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Antwort von DenK:

Wir haben gerade im Bereich Pflege und Erziehung keinen Mangel an Ausbildung und Motivation. Diese Jobs sind nur so lächerlich schlecht bezahlt, dass man davon nicht leben kann. Ich kenne persönlich Leute, die deswegen den Beruf aufgegeben haben. Hätten die 1000€ mehr im Monat gehabt wären sie jetzt nicht dabei.
Die Leute schreien immer am lautesten wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht, aber vernünftig bezahlen will die Leute scheinbar niemand.

Und wie gesagt, man kann nicht jeden zum App-Entwickler oder Sozialismus Media Experten ausbilden. Es fallen massiv Jobs für wenig qualifizierte Menschen weg, alle neuen Jobs sind aber nur für hochqualifizierte. Das BGE ist nur eine mögliche Antwort für dieses Problem.

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Antwort von pixelschubser2006:

Im künstlerischen Sektor wäre das BGE vermutlich wirklich nicht schlecht angelegt. Aber es dürfte nur ein Bruchteil der jetzigen Langzeit-Arbeitslosen, Hartz4ler und Sozialhilfeempfänger künstlerisch veranlagt sein.

Ich bin persönlich eher gegen ein BGE. Gerade bei geringbezahlten Jobs gibt es dann kaum noch einen Anreiz, arbeiten zu gehen.

Letztendlich ist das alles eine schwierige Materie. Wenn es nach mir geht, sollten arbeitsfähige Alleinstehende spätestens 2 Jahre nach dem Jobverlust kein normales Hartz4 mehr kriegen, sondern in ein Wohnheim ziehen. Das klingt hart, ich sehe auch die nicht zu unterschätzenden Nachteile, aber das ist der richtige Weg, faule Menschen zu motivieren. Das eingesparte Geld kann dann genutzt werden, um Alleinerziehende und Familien zu fördern, damit Kinder vernünftige Chancen in der Schule und später am Arbeitsmarkt haben. Stellen gibts ja genug.

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Antwort von DenK:

Wenn man solche Forderungen stellt sollte man erstmal ein System schaffen, in dem es auch für jeden Arbeit gibt. Und der Trend geht eindeutig in die andere Richtung

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Antwort von PowerMac:

Sozialismus Media Experten Nordkoreanische Autokorrektur?

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Antwort von pixelschubser2006:

Wenn man solche Forderungen stellt sollte man erstmal ein System schaffen, in dem es auch für jeden Arbeit gibt. Und der Trend geht eindeutig in die andere Richtung Sagen wir es so: Wenn auf einmal alle arbeitsfähigen Arbeitslosen auf einmal losrennen, reichen die Jobs wirklich nicht. Da gebe ich Dir recht. Für jeden einzelnen gibt es eine gute Perspektive. Wenn nicht, dann liegt das an der Qualifikation. Das ist nicht immer Schuld des Betroffenen, aber ganz sicher auch nicht die des Arbeitsmarktes. Jedenfalls sind die Branchen, die gute Jobs anzubieten haben, vornehmlich Industrie und technisch / gewerbliche Branchen, sehr ausbildungsstark.

Allerdings geht auf beiden Seiten etwas schief. Bewerber von heute sind oft ziemlich krude drauf, Arbeitgeber allerdings auch. Mein letzter Brötchengeber hat in Sachen Spesen komische Ansichten gehabt, bei denen ich nur aufgrund meines ganz ordentlichen Grundlohnes mit der Faust in der Tasche ertragen habe. Nur mal so als Beispiel. Nun ist mein alter Chef doof dran, weil ich weg bin, mein direkter Arbeitskollege auch und ein it-resistenter Elektroinstallateur nun Server in der Videoüberwachung reparieren soll. Prost Mahlzeit. Alles nur wegen ein paar lausigen Euro, die mir vom Gesetz her eh zustanden.

Auch ist es oft der Ton, der die Musik macht. Manchen Supermarktverkäufer geht es besser als einem bei einer Elektronikkette, obwohl da zumindest die Marktführer vergleichsweise anständig bezahlen.

Die Wertschätzung des Arbeitgebers ist heutzutage erschreckend gering. Und das im Zeitalter, wo im technischen Bereich eigentlich jeder, der in der Lage ist, eine 40Std.-Woche durchzustehen, einen passablen Job kriegen kann und am Drücker ist. Es hat sich zu Führungskräften häufig nicht herumgesprochen, daß es Feinheiten sind, wegen derer sich Mitarbeitet wohlfühlen oder nicht. Meist kosten die kein Geld und nur ganz wenig Zeit. Sehe da aber keinen positiven Trend.

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Antwort von DenK:

Du sprichst hier immernoch über die Ist-Situation. Ich rede von den Prognosen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.

Kurzes Beispiel von gerade eben: Bei McDonalds am Münchner Hauptbahnhof bestellt ma nicht mehr an der Theke, sondern an grossen Panels, wo man mit EC Karte auch direkt bezahlen kann. Die Leute stellen nur noch die Bestellungen auf die Theke. Dementsprechend weniger Angestellte waren da auch.

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Antwort von pixelschubser2006:

Na ich weiß nicht. Im sehe eine totale Verrohung in der Berufswelt, aber einen Rückgang der Beschäftigungszahlen durch Automatisierung sehe ich nicht. Klar, Dein Beispiel möchte ich nicht bestreiten, aber es gibt auch Branchen, wo selbst eine mögliche Maschinerie mittelfristig nichts ändert.

Beispiel Alten- oder Behindertenpflege. Auch so eine Sparte, wo es schwer ist, qualifizierte Stellen zu besetzen. Auf die Idee, mal die Arbeitsbedingungen zu verbessern, kommt aber keiner. Sicher gibt es auch inzwischen dafür Roboter, die aus technischer Sicht serienreif sind. Den Einsatz finde ich persönlich aber sehr befremdlich. Ich hätte keine Lust, mir von R2D2 den Hintern abputzen zu lassen. Jedenfalls wird auf lange Zeit jeder in der Branche, der eine passende Ausbildung hat, einen Job finden. Ob Gehalt und Betriebsklima annähernd angemessen sind, darf man aber i.d.R. getrost bezweifeln.

Im Handwerk ist es tatsächlich besser, was sich zu den jungen Leuten noch nicht herumgesprochen hat. Lohn ist oft ordentlich, auch wenn er spürbar unter dem Niveau GUTBEZAHLTER Industriejobs liegt. Aber die gibt es dort immer weniger. Der Bedarf im Handwerk ist immer hoch, zumal bei der Bewerbersituation auch jeder Chancen hat, der kein Überflieger ist. Je nach Betriebsklima und Charakter vom Chef kann das ein richtig gutes Arbeiten sein. Nachdem ich mir neulich angesehen habe, was ein Fliesenleger in der Nachbarwohnung gemacht, muss ich sagen: Es gibt schon genug Handwerkskunst, die sich mit einem Sack Flexkleber aus dem Baumarkt nicht ersetzen läßt.

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Antwort von DenK:

Artikel von 2015: http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... engen.html

Hier ist eine Studie aus Oxford dazu: http://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downlo ... oyment.pdf

Hier noch was von 2016: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 18180.html

Und hier noch international: http://www.telegraph.co.uk/news/science ... -warn.html

Ich finde leider den Artikel gerade nicht mehr, aber auch kreative Jobs sollen davon nicht verschont bleiben. Wie z.B. Kameramann, wo man heute noch sagen würde das kann keine Maschine übernehmen. Wir sprechen hier nicht einfach von Maschinen wie bei der Industrialisierung, sondern von echter künstlicher Intelligenz. Nicht umsonst investiert z.B. Google massiv in diese Technologien.
Kurzer Denkanstoss: Autonomes Fahren ist schon bald Realität. Wer braucht da noch Busfahrer und LKW-Fahrer?

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Antwort von Pianist:

Sagen wir es so: Wenn auf einmal alle arbeitsfähigen Arbeitslosen auf einmal losrennen, reichen die Jobs wirklich nicht. Das Problem dabei ist, dass es keine Deckung zwischen Angebot und Nachfrage gibt. Wir haben in Deutschland seit längerer Zeit ziemlich konstant eine Million offene Stellen, die bei der BA gemeldet sind. Nun wäre es aber zu kurz gegriffen, wenn man sagen würde, diese eine Million offenen Stellen könnten kurzfristig durch die 2,5 Millionen Arbeitslosen besetzt werden, und dann bleiben nur noch 1,5 Millionen übrig. Das funktioniert nicht, aus Gründen der fehlenden Qualifizierung.
Die Wertschätzung des Arbeitgebers ist heutzutage erschreckend gering. Und das im Zeitalter, wo im technischen Bereich eigentlich jeder, der in der Lage ist, eine 40Std.-Woche durchzustehen, einen passablen Job kriegen kann und am Drücker ist. Es hat sich zu Führungskräften häufig nicht herumgesprochen, daß es Feinheiten sind, wegen derer sich Mitarbeitet wohlfühlen oder nicht. Meist kosten die kein Geld und nur ganz wenig Zeit. Sehe da aber keinen positiven Trend. Naja, der Trend ist schon da. Das mit der Qualifizierung gilt ja nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Es gibt viele Initiativen, die es Unternehmen leichter machen sollen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zum Beispiel die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Auch die Bertelsmann-Stiftung engagiert sich sehr umfassend in diesem Bereich. Und immer mehr Unternehmen springen auf diesen Zug auf, weil sie erkennen, dass sie künftig nur dann Fachkräfte bekommen, wenn sie nicht nur gut bezahlen, sondern den Leuten sehr viel mehr Anreize bieten, bei ihnen zu arbeiten.

Zum Beispiel geht es da auch um den Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. An solchen Dingen wird es sich künftig entscheiden, ob jemand bei einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchte oder nicht. Viele Leute können sich heute schon aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Ganz andere Situation als vor 15 Jahren.

Ich meine: Unternehmen, die diese Trendwende nicht erkennen, und sich entsprechend neu aufstellen, werden mittelfristig vom Markt verschwinden.
Beispiel Alten- oder Behindertenpflege. Auch so eine Sparte, wo es schwer ist, qualifizierte Stellen zu besetzen. Auf die Idee, mal die Arbeitsbedingungen zu verbessern, kommt aber keiner. Sicher gibt es auch inzwischen dafür Roboter, die aus technischer Sicht serienreif sind. Den Einsatz finde ich persönlich aber sehr befremdlich. Ich hätte keine Lust, mir von R2D2 den Hintern abputzen zu lassen. Schau mal, ob das Futurale-Filmfestival des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales demnächst in Deiner Nähe ist. Da gibt es unter anderem den Film Ik ben Alice, der sich mit dem Thema "Pflegeroboter" beschäftigt.

Matthias

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Antwort von ZacFilma:

Verstehe das genze Geschreie nicht... BGE oder nicht, das ist doch sowas von nebensächlich. Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin... Die Frage ist eher: Warum lässt man Banken aus dem nichts Geld schöpfen? Warum lässt man Spekulation zu, warum kann mann mit ein paar Rechnern und ein paar elektronischen Daten Millionen machen, ohne etwas herzustellen, oder der Gesellschaft etwas nützliches erwiesen zu haben.... Warum kann man Osteuropa und China, Afrika... ausbeuten ohne jeden Skrupel? Warum bekommen die "niedrigqualifizierten" Menschen, die die wichtigsten Aufgaben machen (Produktion, Lebensmittelindustrie...) am wenigsten Geld? Sorry, ohne Kameramänner kommt man aus, aber ohne Weizen, Spargel und Autos weniger... Warum haben 12 % der Weltbevölkerung immer noch kein sauberes Wasser, und nicht genug zu Essen, warum sind 2 Milliarden (!!!) Fehlernährt oder Mangelernährt? Warum orientiert sich die Wirtschaft nicht an den realen Bedürftnissen der Menschen, warum steht Profit und Gewinnmaximalisierung über Menschenleben? Dass das ganze System schlecht ist, weiß man ja, aber was ändern? Ich glaube, dazu geht es einem Großteil der Menschen in Deutschland immer noch zu gut... Wenn es dann zu spät ist, wenn das Lohndumping Ausmaße erreicht hat, die ein normales Leben unmöglich machen, dann ist es zu spät. Dann kann man nichts mehr machen. Ich war in Osteuropa, und es ist eine Komplett andere Welt. Die Menschne dort sind Psychisch sowas von am Ende, dass da warscheinlich nicht mehr viel "Revolutionspotenzial" entspringen wird... Eigentlich wäre es unsere Aufgabe, nicht immer über "mir" und "Meins" zu dikutieren, sondern zur Lösung der globalen Probleme beizusteuern... Schließlich halten wir ihn mit unserem (auf alle Menschen gerechnet sehr luxuriösem) Konsum am Leben...

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Antwort von Auf Achse:

....... Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin.....
Du sprichst etwas an was DenK oben schon erwähnt hat und wo meiner Meinung nach der größte Denkfehler der Gegner einer Mindestsicherung liegt. --> Wenn ich eh Geld für nix krieg dann brauch ich auch nix arbeiten. Das wird zum Teil eintreten aber diese Leute arbeiten auch heute schon nichts.

Die einen werden zur Grundsicherung ein bissl dazu verdienen und gut ists. Das geht in AT auch heute schon mit geringfügiger Beschäftigung.

Zum anderen kann diese Grundsicherung viele Menschen vom stupiden Arbeiten - weil Leben - müssen befreien. Und ihnen die Zeit und Chance geben sich ohne zwingenden finanziellen Druck zu entwickeln. Sich dort hin entwickeln WAS MAN IMMER SCHON GERNE GEMACHT HAT ... und was man gerne macht macht man auch GUT! Ich bin überzeugt daß viele Leute dort hin finden und letztendlich viele neue Geschäftsideen entstehen wo sie finanziell erfolgreich sein werden und nach einer gewissen Zeit die Mindestsicherung nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Die Folgen sind selbstständigere, zufriedenere, erfolgreichere Menschen die ein selbstbestimmteres und glücklicheres Leben führen können.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Ich komme aus einem technischen Beruf den es bei uns kaum mehr gibt. Nach einer längeren und finanziell sehr sorgenvollen Zeit bin ich beim Filmen gelandet und lebe heute davon. Die Mindestsicherung hätte ich mir rückblickend sehr gewünscht. Finanzielle Sorgen gepaart mit Existenzängsten sind die denkbar schlechteste Grundlage um sich beruflich neu zu orientieren.

Auf Achse

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Antwort von kundesbanzler:

Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin... Wenn das wahr wäre, würdest du ja auch schlagartig aufhören zu arbeiten, sobald du die Mindestsicherung für einen Monat zusammen hast. Wir können ja mal in die Runde fragen: wer hier lässt den Stift fallen, wenn 800€ in der Tasche sind und macht für den Rest des Monats nichts, weil man ja nicht mehr muss?

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Antwort von DenK:

Das Argument ist doch total albern. Du sagst du würdest nicht arbeiten wenn du nicht müsstest, tust es aber anscheinend ja doch. Arbeiten müssen tut jetzt schon niemand.

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Antwort von pixelschubser2006:

@Pianist: Das hast Du genauso beschrieben, wie ich es gedacht hatte. Der Arbeitsmarkt bietet viele Chancen, die aber brach liegen. Allerdings sind die Statistiken rund um die Arbeitslosigkeit mit größter Vorsicht genießen.

Dass die Fortschreitende Automatisierung Arbeitsplätze bedroht, steht völlig außer Zweifel. Zwei Beispiele hast Du schon genannt, insbesondere in Fernsehstudios werden demnächst immer weniger Menschen hinter der Kamera stehen.

Was die letzten Beiträge betrifft: So einfach ist es in diesem Land nicht, von der Stütze zu leben. Kein Mensch, der arbeitstauglich ist und eine brauchbare Qualifikation hat, kann das mittelfristig durchziehen. Selbst der Erstantrag ist nicht einfach. Und das finde ich auch gut.

Dass ein BGE eine Umorientierung fördert, die zu einem glücklichen Leben und Beruf führt - mag sein. Aber solche Möglichkeiten gibt es ja bereits. Das Arbeitsamt fördert bei Anspruch auf Arbeitslosengeld schon Existenzgründungen. Die müssen Hand und Fuss haben und die richtigen Argumente braucht man auch, aber wenn man es geschickt anstellt, hat man gute Chancen darauf.

Allerdings darf man auch nie vergessen, daß 800 Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Wer einen ordentlichen Job hatte, eine große Wohnung, Frau und Kinder zu versorgen hat, braucht mindestens 5000 Euro Rohertrag pro Monat, um davon leben zu können. Alles andere ist Augenwischerei. Habe mal von einem KSK-Mitarbeiter ein großes Stöhnen gehört, bezüglich mancher Kalkulationen von Traumtänzern.

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Antwort von srone:

....... Ich persönlich denke, dass nur wer arbeitet, auch Geld verdienen soll. Ich würde nicht arbeiten, wenn ich nicht müsste, und ich nehme an, dass ich - wenn man ehrlich ist - nicht der einzige bin.....
Du sprichst etwas an was DenK oben schon erwähnt hat und wo meiner Meinung nach der größte Denkfehler der Gegner einer Mindestsicherung liegt. --> Wenn ich eh Geld für nix krieg dann brauch ich auch nix arbeiten. Das wird zum Teil eintreten aber diese Leute arbeiten auch heute schon nichts.

Die einen werden zur Grundsicherung ein bissl dazu verdienen und gut ists. Das geht in AT auch heute schon mit geringfügiger Beschäftigung.

Zum anderen kann diese Grundsicherung viele Menschen vom stupiden Arbeiten - weil Leben - müssen befreien. Und ihnen die Zeit und Chance geben sich ohne zwingenden finanziellen Druck zu entwickeln. Sich dort hin entwickeln WAS MAN IMMER SCHON GERNE GEMACHT HAT ... und was man gerne macht macht man auch GUT! Ich bin überzeugt daß viele Leute dort hin finden und letztendlich viele neue Geschäftsideen entstehen wo sie finanziell erfolgreich sein werden und nach einer gewissen Zeit die Mindestsicherung nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Die Folgen sind selbstständigere, zufriedenere, erfolgreichere Menschen die ein selbstbestimmteres und glücklicheres Leben führen können.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Ich komme aus einem technischen Beruf den es bei uns kaum mehr gibt. Nach einer längeren und finanziell sehr sorgenvollen Zeit bin ich beim Filmen gelandet und lebe heute davon. Die Mindestsicherung hätte ich mir rückblickend sehr gewünscht. Finanzielle Sorgen gepaart mit Existenzängsten sind die denkbar schlechteste Grundlage um sich beruflich neu zu orientieren.

Auf Achse 1+

lg

srone

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Antwort von Alf_300:

Ich finde das bedingungslose Grundeinkommern ist etwas zu kurz gedacht, denn unser Wohlstand gründet sich auf der Tatsache dass unsere Leute pünktlich 6 Uhr bei BMW & Co erschenen, geschieht das nicht oder nur noch bedingt, gibts auch kein Geld mehr für Steuern, Renten und Sozialleistungern.Filmemacher werden dann auch nicht mehr gebraucht.

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Antwort von WoWu:

Es ist ja schon überraschend zu glauben, dass bei BMW nur Sozialschmarotzer arbeiten und dass ein Volk, nur weil es 1000 EUR pro Kopf kriegt, nicht mehr arbeitet und das gesamte Wirtschaftssystem zusammenklappt.
Deutsche scheinen ja hoch im Meinungskurs zu stehen.

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Antwort von Alf_300:

WoWu - Derzeit haben weir 20% Schul umd Lerhreabbrecherr, wird der Zugang zu den Sozialsystemen erleichtert werdens vielleich 30% oder wer lernt überhaut noch was wenn man es nicht nötig hat.

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Antwort von DenK:

Vor allem soll das BGE ja, zumindest in einigen Entwürfen, alle Sozialleistungen ersetzen (mit wenigen Ausnahmen soweit ich weiss). Das heisst von den 1000€ bezahlt man dann auch seine Miete, Strom, Wasser, Krankenversicherungen etc. Wer sich damit zufrieden geben will muss schon ziemlich spartanisch leben wollen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich sage es mal ganz salopp und auf den / die Punkt(e) gebracht:

1. Bei vielen Sozialhilfeempfängern / Hartz4lern ist nicht das Geld das entscheidende Problem, sondern das Umfeld (wohnlich u. menschlich). Häufig auch das unterirdische Bildungsniveau. Es braucht gute und viele Sozialarbeiter, die Menschen davor bewahren so abzurutschen oder zumindest da mittelfristig wieder herauszukommen.

2. Mit 1000 Euro gehen in der Autoindustrie nur schlechtestbezahlte Leiharbeiter nach Hause. Von denen es leider nicht gerade wenige gibt. Das Einkommen darf aber kein Grund sein, aufgrund eines BGE zuhause zu bleiben.

3. Sicherlich kann man die Bürokratie bei der Sozialhilfe deutlich entschärfen, auch willkürliche Abzüge bei der Stütze sind m.E. schon kriminell, denoch an der Tagesordnung.

4. Es müssen wirliche Anreize und Perspektiven zur Arbeit geschaffen werden. Das Problem ist nicht eine zu niedrige oder hohe Sozialleistung, sondern der geringe Abstand zum Niedriglohn. Sozialhilfe muss immer einen menschenwürdiges Lebensstil ermöglichen, aber auch Arbeit muss sich spürbar lohnen. Leider wird immer gern an der "unteren Schraube gedreht".

5. Auch ja, Leiharbeit: Leiharbeit ist m.A. genauso zu entlohnen wie normale Anstellung. Leiharbeit ist eigentlich gut, um Urlaub, Krankheitsvertretung, Abdeckung von Auftragsspitzen oder als Personalvermittlung. Leiharbeit zum drücken von Arbeitslohn zu missbrauchen ist Sklavenhandel. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das macht leider mindestens 80% der Leihverhältnisse aus. Die oft abartige Behandlung der Menschen toppt das Missverhältnis leider noch.

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Antwort von Alf_300:

Denk: Genau von denen die es sich leisten könnem spartanisch zu leben, den 14-25 jährigen im Hotel Mama, bis die drauf kommen dass Ausbildung und mehr Einkommen notwendig ist, ist der Zug abgefahren

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Antwort von DenK:

Denk: Genau von denen die es sich leisten könnem spartanisch zu leben, den 14-25 jährigen im Hotel Mama, bis die drauf kommen dass Ausbildung und mehr Einkommen notwendig ist, ist der Zug abgefahren Sorry, den Satz verstehe Ich nicht so ganz. Willst du sagen dass faule Jugendliche oder junge Erwachsene keinen Anreiz für Arbeit sehen wenn sie zu Hause wohnen? Und was ändert ein BGE daran? Beziehungsweise wo ist da der Unterschied zu jetzt?

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Antwort von WoWu:

Die Schwelle "Vollbeschäftigung" ist seit 1990 von 4% auf 6% Arbeitlosigkeit angestiegen.
Wo wird sie wohl 2025 liegen ... bei 10% ?
Wer will denn den Arbeitplatzabbau stoppen ?
Da ist jeder willkommen, der freiwillig zuhaus bleibt.
Der finanziert sich schon durch den Abbau des Beamtenapparates, der ihn sonst verwaltet hätte.

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Antwort von srone:

gleiches recht für alle, grundeinkommen plus was leistest du, die situation würde sich kaum ändern, jedoch menschen mit kreativen und sozialen ideen hätten sicherheit, die die nicht wollen bleiben die gleichen, ich sehe das als chance für eine gesellschaftliche entwicklung, ob sie eintritt weiss ich nicht, egal, die chance ist da, imho die bessere haltung, als zu drangsalieren. ;-)

lg

srone

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Antwort von Rudolf Max:

Hallo,

Meine persönliche Ansicht zum Thema:

Ich bin Rentner, habe entsprechend also mein "bedingungsloses Grundeinkommen". Soweit die Fakten...

Es käme mir aber keinesfalls in den Sinn, meine kleine Einmannfirma deswegen aufzugeben, bloss, weil ich das Geld daraus nicht mehr brauche. Ich "arbeite" immr noch, ganz einfach, weil meine Arbeit gleichzeitig auch mein Hobby ist...

Ich fühle mich also doppelt glücklich, weil ich erstens riesigen Spass an meinem Hobby... äh... meiner Arbeit habe und zweitens, weil ich mich durch meine Arbeit bestätigt fühle, etwas zu tun, was meinen Kunden Freude macht...

Ich habe in meinem Leben immer nur das getan, was mir auch Spass macht, darum war ich auch die allermeiste Zeit selbstständig, mit gewissen Ausnahmen, die mir aber gezeigt haben, dass ein "normales Angestelltenleben" oftmals blosser Broterwerb ist, der keine Freude macht...

Meine Meinung zu einem generellen "bedingungslosen Grundeinkommen" ist geteilt. Die Faulen und desmotivierten Menschen, die am liebsten bloss nur stupide "abhängen" wollen, würden Tür und Tor geöffnet und all den motivierten Menschen, die ihren Beruf und ihre Freude an der Arbeit haben, würde als Strafe die Mitfinanzierung der Faulen auferlegt...

Andererseits würden wohl von vielen Menschen auch viele neue kreative Idenn ausprobiert, die so mancher heute nicht probiert, weil er kaum Zeit dazu findet. Was letztlich besser wäre, kann ich nicht beurteilen...

Wie sagte mein Herr Bruder damals, als wir beide nach unserer gemeinsamen Berufslehre unsere erste eigenen Firma gründeten...?

Wer den ganzen Tag arbeitet, der hat aabends keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen... Also gründeten wir eben damals, anno 1971, unsere erste kleine Firma... eine kleine "Hinterhofgarage" mit der Schrift über dem Tor: "Reparaturen aller Marken (keine Citroën...)"... *smile

So ist es dann auch geblieben, erst eine kleine Reparaturwerkstatt, danach ohne Bruder irgendwelche anderen Berufe, bis hin zur heutigen Firma, Modellflugzeuge... (www.aerobel.ch)

Viele Leute verstehen mich nicht, wenn ich manchmal abends am Stammtisch frage: Müsst ihr morgen arbeiten gehen, oder dürft ihr morgen arbeiten...? Na ja...

Rudolf

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Antwort von srone:

Die Schwelle "Vollbeschäftigung" ist seit 1990 von 4% auf 6% Arbeitlosigkeit angestiegen.
Wo wird sie wohl 2025 liegen ... bei 10% ?
Wer will denn den Arbeitplatzabbau stoppen ?
Da ist jeder willkommen, der freiwillig zuhaus bleibt.
Der finanziert sich schon durch den Abbau des Beamtenapparates, der ihn sonst verwaltet hätte. weitergehend haben wir immense soziale defizite in unserer gesellschaft, die, die was tun wollen, hätten eine gewisse rückendeckung, was ist daran falsch?

lg

srone

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Antwort von srone:

Hallo,

Meine persönliche Ansicht zum Thema:

Ich bin Rentner, habe entsprechend also mein "bedingungsloses Grundeinkommen". Soweit die Fakten...

Es käme mir aber keinesfalls in den Sinn, meine kleine Einmannfirma deswegen aufzugeben, bloss, weil ich das Geld daraus nicht mehr brauche. Ich "arbeite" immr noch, ganz einfach, weil meine Arbeit gleichzeitig auch mein Hobby ist...

Ich fühle mich also doppelt glücklich, weil ich erstens riesigen Spass an meinem Hobby... äh... meiner Arbeit habe und zweitens, weil ich mich durch meine Arbeit bestätigt fühle, etwas zu tun, was meinen Kunden Freude macht...

Ich habe in meinem Leben immer nur das getan, was mir auch Spass macht, darum war ich auch die allermeiste Zeit selbstständig, mit gewissen Ausnahmen, die mir aber gezeigt haben, dass ein "normales Angestelltenleben" oftmals blosser Broterwerb ist, der keine Freude macht...

Meine Meinung zu einem generellen "bedingungslosen Grundeinkommen" ist geteilt. Die Faulen und desmotivierten Menschen, die am liebsten bloss nur stupide "abhängen" wollen, würden Tür und Tor geöffnet und all den motivierten Menschen, die ihren Beruf und ihre Freude an der Arbeit haben, würde als Strafe die Mitfinanzierung der Faulen auferlegt...

Andererseits würden wohl von vielen Menschen auch viele neue kreative Idenn ausprobiert, die so mancher heute nicht probiert, weil er kaum Zeit dazu findet. Was letztlich besser wäre, kann ich nicht beurteilen...

Wie sagte mein Herr Bruder damals, als wir beide nach unserer gemeinsamen Berufslehre unsere erste eigenen Firma gründeten...?

Wer den ganzen Tag arbeitet, der hat aabends keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen... Also gründeten wir eben damals, anno 1971, unsere erste kleine Firma... eine kleine "Hinterhofgarage" mit der Schrift über dem Tor: "Reparaturen aller Marken (keine Citroën...)"... *smile

So ist es dann auch geblieben, erst eine kleine Reparaturwerkstatt, danach ohne Bruder irgendwelche anderen Berufe, bis hin zur heutigen Firma, Modellflugzeuge... (www.aerobel.ch)

Viele Leute verstehen mich nicht, wenn ich manchmal abends am Stammtisch frage: Müsst ihr morgen arbeiten gehen, oder dürft ihr morgen arbeiten...? Na ja...

Rudolf bin bei dir, der aufwand des sozialstaates (harz4 incl. verwaltung) liegt in d bei ca 1 millarde €, diesselbe summe würde das grundeinkommen kosten, die die nicht wollen gibt es immer, also warum nicht die chance wagen?

lg

srone

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Antwort von Alf_300:

Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten.

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Antwort von WoWu:

Und der Staat gibt es dann an den Arbeitnehmer weiter ? Ganz sicher nicht, denn dann wären Arbeitnehmer und nicht Arbeitnehmer nicht gleichgestellt.
Preußen lässt grüßen.

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Antwort von DenK:

Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten. So ein Modell habe Ich noch nie gesehen. Wer schlägt das vor?
Das BGE ist ja völlig unabhängig davon ob man überhaupt einen Arbeitgeber hat. Deswegen ja Bedingungslos. Die Finanzierung ist ja die große Streitfrage, aber ein Großteil davon soll wohl durch den Abbau der Hartz IV Bürokratie und den sonstigen Sozialleistungen kommen. Ob, und wieviel man ZUSÄTZLICH verdient ist jedem vollkommen selbst überlassen, und hat auch keinen Einfluss auf das BGE. Man bekommt weder weniger wenn man zusätzlich arbeitet, noch soll es eine Obergrenze geben.

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Antwort von srone:

Denk: - Vorschlag war, dass jeder 1000 Euro Grundeinkommem vom Staat bekommt und der Arbeitgeber die ersten 1000 Euro Lohn an den Staat überweist. - Es ist also nicht so dass man 1000 Euro bekommt und sich was dazu verdienen kann. - Für mich bedeutet dass dass alle Jobs die bisher bis 1200 Euro eingebracht haben keine Nachfrage mehr haben. Das wären dann z.B. Kasssefrauen bei Aldi,Verkäuferinen, Friseure. Kellner oder Müllabfuhr und natürlich Lehrlinge auf die wir verzichten müßten. So ein Modell habe Ich noch nie gesehen. Wer schlägt das vor?
Das BGE ist ja völlig unabhängig davon ob man überhaupt einen Arbeitgeber hat. Deswegen ja Bedingungslos. Die Finanzierung ist ja die große Streitfrage, aber ein Großteil davon soll wohl durch den Abbau der Hartz IV Bürokratie und den sonstigen Sozialleistungen kommen. Ob, und wieviel man ZUSÄTZLICH verdient ist jedem vollkommen selbst überlassen, und hat auch keinen Einfluss auf das BGE. Man bekommt weder weniger wenn man zusätzlich arbeitet, noch soll es eine Obergrenze geben. alles andere wäre quatsch.

lg

srone

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Antwort von DenK:

Bin gerade über ein akzuelles Interview zu dem Thema gestolpert:
http://www.businessinsider.de/dm-gruend ... oly-2016-6

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Antwort von Alf_300:

Srone: ... bin bei dir, der aufwand des sozialstaates (harz4 incl. verwaltung) liegt in d bei ca 1 millarde €, diesselbe summe würde das grundeinkommen kosten, die die nicht wollen gibt es immer, also warum nicht die chance wagen?

Bei uns würde das pro Monat 80.000 Millonen kosten

;-)

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Antwort von Auf Achse:

...... Dass ein BGE eine Umorientierung fördert, die zu einem glücklichen Leben und Beruf führt - mag sein. Aber solche Möglichkeiten gibt es ja bereits. Das Arbeitsamt fördert bei Anspruch auf Arbeitslosengeld schon Existenzgründungen. ...... Das gibts auch in Österreich. Leider ist dein Gedanke nicht zu Ende gedacht. Denn die Unterstützung zur Existenzgründung setzt voraus daß man sich bereits im klaren ist was man will und die Entscheidung getroffen hat es durchzuziehen. Was ich oben geschrieben habe ist das was dieser Entscheidung voraus gehen muß. Bei mir war es ein Prozess der über etliche Jahre gegangen ist. Von der Unzufriedenheit und Aussichtslosigkeit im aktuellen Beruf über eine langsame Neuorientierung, über das Ausmachen von Berufschancen bis zur Entscheidung das auch durchzuziehen.

Ohne den äußeren Zwang durch Aussterben meines Berufsbildes hätte ich wahrscheinlich nie dort hin gefunden wo ich jetzt bin .... und wäre mein Leben lang beruflich nicht glücklich gewesen.

Ein Bekannter von mir hat unglaubliche Fähigkeiten im Umgang mit Terrariumstieren, Echsen und so. Bei ihm vermehren sich Arten die sich in Gefangenschaft normalerweise nicht vermehren. DAS ist echtes Talent, DAS ist es was er beruflich eigentlich machen müßte. Und was tut er? Er arbeitet bei einem Sicherheitsdienst und es kotzt ihn jeden Morgen an wenn er aufstehen muß.

Es wäre jetzt ein leichtes so einem Menschen Faulheit oder Angst etwas ändern zu wollen vorzuwerfen. Aber woher kommt das? Seit dem Kindergarten stecken wir in der selben Tretmühle die die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Kreativität regelrecht abtötet. Und andererseits wenn man in seinem Berufsbild mal drinnensteckt incl. Familie usw ist eine Umorientierung ein Gewaltakt der viel Mut und Überzeugung braucht. Wie viele Menschen trauen sich da nicht drüber ..... was ich verstehen kann.

Ich behaupte mal ganz einfach: Die Befreiung vom "Geld verdienen müssen weil sonst nicht überleben können" wird bei vielen Menschen die Selbstbestimmung und Kreativität fördern.

Bei mir hats funktioniert. Allerdings ohne Grundsicherung, dafür mit vielen Sorgen aber einem Menschen der an mich geglaubt hat.

Auf Achse

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Antwort von Pianist:

der aufwand des sozialstaates (harz4 incl. verwaltung) liegt in d bei ca 1 millarde € Öh - woher kommt jetzt diese Zahl? Und warum beschränkst Du die Kosten des Sozialstaates auf den SGB-II-Rechtskreis? Es gibt noch viel mehr Sozialgesetzbücher. Schätze mal, wann Deine Milliarde aufgebraucht ist, wenn wir jetzt anfangen, sie auszugeben. Es ist jetzt kurz vor zehn Uhr. Das bedeutet: Heute Abend gegen 22 Uhr ist sie alle.

Die Gesamtsumme aller Sozialausgaben in Deutschland beläuft sich auf 800 Milliarden EUR pro Jahr. Glaubst Du wirklich, dass es besser wäre, diese Summe gießkannenartig über alle Menschen in Deutschland zu verteilen, anstatt nach individueller Bedürftigkeit bzw. nach Lebensleistung zu gehen?

Matthias

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Antwort von Alf_300:

Pianist:
Die Zahl 1 Milliade stammt nicht von mir sondern von Srone, denn wie gesagt 83 Millionen x 1000 x 12 würde die gesamten Einnahmen der BRD von 1.130 Milliaden übertreffen.
Glücklicher Weise wären dann auch die Pensionen und Jobs und der Beamten und Politiker den Bach runter.
Es sei den die Steuern würden massiv erhöht werden.
Denn genau darum gehts. die Linken wollen das Vermögen umverteilen, sofern dann noch Welches zu finden ist.

PS:

Von den derzeitigen 849 Milliarden für Sozialausgaben, müßte in diesem Fall die nicht steuerfinanzierte Renten- und Krankenversicherung was rund 400 Millarden ausmacht abgerechnet werden.

Trotzdem ein stolzer Betrag, 55% der Einnahmern fliesen sofort in den Sozialsäckel (und das war 2015 nun kommt noch die Flüchtlingskrise oben drauf)

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Antwort von pixelschubser2006:

Langsam bin ich nicht der einzige, dem es dämmert, daß die Sache, so wie sie hier dargestellt wird, sich nicht rechnen kann.

Nicht der Staat zahlt uns ein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern wir ihm. Anders kann es auch garnicht gehen. WIR zahlen jeden Monat einen Betrag von 1000 Euro und mehr, auch als Facharbeiter. Wenn Du 1800 Euro netto hast, gegen schnell 350 Einkommenssteuer weg, 150 Euro oder mehr an der Zapfsäule, Versicherungssteuer und vor allem Mehrwehrtsteuer nicht zu knapp.

Wenn jeder von uns 1000 Euro ON TOP zu seinem Einkommen bekommt... wo soll das herkommen? Nein, das muss immer mit Einkommen aufgerechnet werden und dann sind wir wieder in unserem sozialen System. Obendrein würden sich Menschen im Alter damit die Taschen vollpacken. Klar, wer sein Leben lang nur gebuckelt hat und 789 Euro Rente bekommt - der hat die 211 Euro mehr sicherlich verdient. Der jedoch, der überhaupt nicht in die Rentenkasse einbezahlt, weil er sich auf Sozialhilfe in irgendeiner Form verlässt (was jetzt schon funktioniert: "Grundsicherung", Rentner-Hartz4 quasi), hat es jedenfalls nicht verdient.

Ergo: Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle, was durch Arbeit aufgestockt wird, kann es nicht geben. Never. Es ist auch nicht gerecht.

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Antwort von DenK:

Alles was "der Staat" bezahlt, bezahlen wir. Das war immer so, ist jetzt so und wird auch so bleiben. Genauso wie wir jetzt unser Sozialsystem inl. nicht mehr funktionierendem Generationenvertrag bezahlen.

Und wo das Geld herkommen soll ist wie gesagt noch nicht geklärt. Es gibt verschiedene Modelle. Deswegen gibt es auch nicht DAS BGE, sondern nur Vorschläge wie es realisierbar sein könnte. Ich verstehe auch nicht ganz was du mit "aufrechnen mit dem Einkommen" meinst?

Und ja, ich wiederhole mich, aber wir werden es noch erleben dass du selbst den arbeitswilligsten Leuten keinen Job mehr anbieten kannst. Haben die alle es dann auch "nicht verdient"? Oder siehst du das einfach anders als die Prognosen?

Kurz nochmal zum Bedenken: Das Geld fliesst ja auf ziemlich direktem Wege wieder in unsere Wirtschaft. Die kleine Kneipe am Eck, das Wirtshaus auf dem Land, der Tante Emma Laden... alles aussterbende Institutionen. Gib dem Inhaber UND den Kunden 1000€ mehr im Monat und die Sorgen können ganz schnell vergessen sein.

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Antwort von pixelschubser2006:

Wie ich das mit Aufrechnen des Einkommens meine? Ist doch einfach: Wer kein Einkommen hat, bekommt 1000 Euro. Wenn Du was verdienst, wird das Einkommen davon abgezogen.

Nun nicht die Augen verdrehen, mir ist völlig klar, daß Ihr das anders gemeint habt. Aber das kann nicht funktionieren. Muss es auch nicht. Ein angestellter Handwerksmeister verdient je nach Gewerk so irgendwas um 2000 Euro netto. Mit Kindergeld und Halbtagssjob der Frau reicht das, um ein Haus zu bauen. Mit dem BGE, so wie es hier diskutiert wird, bekommt eine vierköpfige Familie in gleicher Konstellation das gleiche Einkommen, ohne arbeiten zu müssen. Mit Job sind es dann 6000 Euro plus Kindergeld, falls ds BGE nur für Erwachsene bezahlt wird.

Welcher Sozialromantiker stellt sich sowas vor? Das kann man doch nicht im Ansatz ernstnehmen. Ich sage Euch mal, was interessante Modelle wären, um Schwung in den Laden zu bekommen:

- Taxigeld von der Krankenkasse, wenn man nicht mit eigenem Auto zu Doc kann oder Busfahrt unzumutbar wäre. Das wäre für die Betroffenen eine super Entlastung und eine willkommene Subvention für den ehrbaren Beruf des Chauffeurs. Der aber im Moment wenig ehrbar ausgeführt wird. Habe das bei einem Krankenhausaufenthalt neulich erlebt. Einfach nur asozial was einem da geboten wird. Leisten konnte ich mir die Sache zum Glück selber.

- Meisterausbildung komplett bezuschusst: Die Meisterausbildung kostet je nach Gewerk so zwischen 8000 und 12000 Euro für den reinen Lehrgang. Ausbilden tun die Handwerkskammern. Techniker-Ausbildung dauert in etwa doppelt so lange, wird aber häufig an Berufsfachschulen angeboten und ist i.d.R. kostenlos (also keine Lehrgangsgebühren). Studium kostet nur ein minimalen Bruchteil. Warum das ganze????

Wovon sollen wir denn 1000 Euro für Einzelhändler (und deren Angestellte) mobilisieren? Von den Umsätzen, die die Geiz-ist-Geil-Kundschaft bei ausländischen Online-Anbietern mit irischer Steuerlast plaziert, wohl kaum. Der Kunde hat die Konsequenzen gewollt und bekommt sie. Es wird immer am Preis gedreht, nie am Konsumverhalten. Der Festnetzanschluss wird für 20,00 Euro gebucht, obwohl es für 35,00 Euro die Leistung bei der Telekom seriös (glaubt mir, die sind im Mittel noch das bei weitem kleinste Übel). Am Einkommen kann es nicht liegen, denn statt der 8,99 für Alditalk mit Tripleflat, die für eine normale Grundversorgung reichen, werden 50-60 Euro im Monat geblecht, damit man immer das neueste Smartphone hat. Obwohl das alte noch funzt und sich die Nutzung nicht verändert hat. Alles Kopfsache. Ich nehme mich da nicht aus, zahle aber auch die 35,00 Euro ohne zu jammern. Allerdings habe ich auch in schweren Zeit nachts Kirmesfahrgeschäfte abgebaut, um zu überleben. Das kann nicht jeder, aber es macht nur ein Bruchteil derer, die das körperlich könnten,

Zum Stellenabbau durch Automatisierung: Meiner Ansicht nach hat die Welt schon weitaus größere Krisen hinsichtlich der Industrialisierung erlebt, da mache ich mir wenig Sorgen. Die Preisvorteile werden ja auch weitergegeben, dank Marktwirtschaft. Ein Fernseher mit 32" ist selbst in Hartz4-Familien verpönt. Vor 25 Jahren, als ich in der Lehre war, hatten nur reiche Kunden einen TV mit 84er Bild (in cm). Man bekommt einfach mehr für"s Geld.

Der einzig richtige Weg ist der Ausbau des Mindestlohnes und eine entsprechende allgemeine Erhöhung des Einkommensniveaus im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten. Gerechte Bezahlung für die tatsächliche Arbeit - der Rest regelt sich.

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Antwort von DenK:

Also Ich bezweifle ja dass man mit 2000€ Netto UND Kindern ein Haus bauen kann, auch mit Gehalt der Frau. Aber das kommt wohl stark auf die Region an.

Und wie gesagt ist es schwierig da konkret drüber zu diskutieren, wegen den vielen verschiedenen Modellen. Bei dem von dem Ich gehört habe, wird das BGE sehr wohl an Kindern bezahlt. Genauer gesagt an jeden Bürger von Geburt an.

Man muss aber auch einfach für sich selbst entscheiden, ob man den Grundgedanken eines BGE für sich annehmen möchte oder nicht. Der lautet nämlich wie folgt: Man kann und sollte Menschen nicht zur Arbeit zwingen, sondern dazu animieren, sich selbst zu verwirklichen und sinnstiftende Tätigkeiten für sich zu entdecken. Der Eine mag das Linke Romantik nennen, der andere vielleicht Zukunft.

Ich glaube dass die Automatisierung schon zuschlagen wird. Ein einziger schlau geschriebener Algorithmus könnte von heute auf morgen verschiedenste Bürojobs obsolet machen.
Ich glaube das hier war mal auf Slahcam - Humans need not apply:


Aber das ist nicht der Hauptgrund für ein BGE. Ich habe übrigens für mich noch nicht final entschieden ob und welches Modell Ich befürworte oder nicht. Man sollte das nur nicht so einfach abtun und sagen "Da wollen sich faule Schweine ein schönes Leben machen".

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Antwort von Pianist:

Man kann und sollte Menschen nicht zur Arbeit zwingen, sondern dazu animieren, sich selbst zu verwirklichen und sinnstiftende Tätigkeiten für sich zu entdecken. Es hat aber nicht jeder das Potenzial, sich zu verwirklichen oder sinnstiftende Tätigkeiten zu entdecken. Viele Leute wollen einfach eine Arbeit machen, wo man ihnen genau sagt, was zu tun ist, und dafür erhalten sie dann Tariflohn.

Es müssen eben auch die Mülltonnen geleert werden. Und es muss auch irgendwo saubergemacht werden. Ich möchte nicht, dass dafür die Kosten noch weiter steigen.

Matthias

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Antwort von DenK:

Man kann sich ja auch verwirklichen ohne hochqualifiziert zu sein. Der eigene Bastelladen, ein Gemüsestand am Markt etc.
Automatische Müllabfuhr gibt es übrigens schon länger. Da werden die Trucks nur noch von Menschen gefahren. Billiger wäre es wahrscheinlich eher weniger Müll zu produzieren.

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Antwort von Pianist:

Auch weniger Müll muss durch jemanden abgeholt werden. Und saubergemacht muss auch weiterhin werden.

Dieses blödsinnige Grundeinkommen würde vermutlich dazu führen, dass diejenigen, die arbeiten, noch mehr arbeiten. Und dass diejenigen, die wenig oder gar nicht arbeiten, sich über die anderen kringelig lachen.

Daher bleibe ich dabei: Ich bin dagegen.

Matthias

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Antwort von DenK:

Hast du eigentlich mal einen der Artikel gelesen? Putzen, Fahren und Bürojobs sind die Tätigkeiten die am meisten bedroht sind, weil sie so einfach zu ersetzen sind. Und solange den Leuten egal ist ob eine Mensch oder eine Maschine putzt, wird ja auch weiterhin Umsatz generiert. Durch wegfallende Personalkosten sogar noch mehr als vorher. Nur der Mensch hat halt dann keinen Job mehr.

Man kann übrigens vortrefflcih über das BGE disktuieren, und sogar auch dagegen argumentieren. Aber da muss dann etwas mehr Substanz kommen als in deinen Beiträgen.

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Antwort von Pianist:

Hast du eigentlich mal einen der Artikel gelesen? Putzen, Fahren und Bürojobs sind die Tätigkeiten die am meisten bedroht sind, weil sie so einfach zu ersetzen sind. Warum eigentlich müssen Leute durch solche Falschbehauptungen Angst und Schrecken verbreiten? Was haben die davon?

Matthias

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Antwort von DenK:

Das musst du die Forscher und Journalisten fragen, die solche Aussagen treffen. Die stammen ja nicht von mir. Auch im velinkten Video werden die wiederholt.
Du kannst aber gerne mal darlegen warum du glaubst dass das Falschbehauptungen wären.

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Antwort von Pianist:

Das Problem bei solchen Themen ist, dass jeder ganz nach eigener Interessenlage beliebige Dinge behaupten kann. Selbst die verschiedenen Institute arbeiten mit vollkommen verschiedenen Informationsgrundlagen und kommen zu vollkommen verschiedenen Ergebnissen, je nach dem, welcher politischen Richtung sie nahestehen oder von wem ihre Studien finanziert werden.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Flächenreinigung in öffentlichen Gebäuden nach und nach automatisiert wird. Aber in kleinteiligen Privathaushalten sehe ich keinerlei Automatisierungspotenzial.

Ähnlich bei der Gartenpflege: Natürlich gibt es inzwischen Mähroboter. Aber für alle weiteren Arbeiten werden nach wie vor Menschen gebraucht. Und zwar Leute mit einer gewissen Qualifizierung, damit sie dabei nichts kaputtmachen.

Matthias

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Antwort von domain:

Mir scheint, dass es eine Mindestsicherung in Österreich ohnehin seit längerem gibt, das sind 837,76 € netto, mit Hartz4 nicht vergleichbar.
Soll allerdings für Immigranten herabgesetzt werden.

Auf diesen Betrag kommen mindestens aber auch alle Pensionisten mit niedrigeren Renten durch die sgn. Ausgleichszulage, die auf diesen Betrag aufstockt.
Daneben kann man allerdings noch 415,72 ohne steuerliche Mehrbelastung als geringfügig Beschäftigter dazuverdienen und davon kenne ich etliche, die mit dieser Regelung zufrieden sind.

Also wo ist da dann der Unterschied zu einem arbeitslosen Grundeinkommen, das in der Schweiz jüngst per Volksentscheid abgelehnt wurde?

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Antwort von pixelschubser2006:

@domain: Wie gehen die denn in Österreich mit den Menschen um, die offensichtlich aus Unlust keiner geregelten Tätigkeit nachgehen? Wer finanziert denn diesen Betrag?

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