Frage von Frank Glencairn:Netter Fleißaufsatz - ob's was bringt? Ich fürchte nicht.
Außerdem sollte die auch mal vor der eigenen Türe kehren, da sieht es oft nicht besser aus als bei den ÖR.
- Einbruch um 25-30 % bei der Auftragsvergabe
- Abwanderung oder Arbeitslosigkeit
- Überstunden, Nacht- und Wochenendarbeit auf Kosten der oft pauschal bezahlten Arbeitskräfte
- miserable Bezahlung der Freien die angesichts der geleisteten Stunden unter den Mindestlohn rutscht
- die Honorare stagnieren seit Jahren
- Top-Down-Strukturen
- Machtkonzentration durch starke Hierarchien
- Micromanagement und kleinteilige Einmischungen in kreative Prozesse
Das alles trifft doch auf die Produktionsfirmen die hier unterschrieben haben, genau so zu.
Die Geschichten die ich von Kollegen teilweise höre, sind oft haarsträubend.
Offener Brief der Initiative Fair Film an die Intendant*innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland
Berlin, den 25. November 2024
Sehr geehrter Dr. Norbert Himmler,
Sehr geehrte Dr. Katja Wildermuth,
Sehr geehrter Florian Hager,
Sehr geehrter Ralf Ludwig,
Sehr geehrter Joachim Knuth,
Sehr geehrte Dr. Yvette Gerner,
Sehr geehrte Ulrike Demmer,
Sehr geehrter Martin Grasmück,
Sehr geehrter Dr. Kai Gniffke,
Sehr geehrter Tom Buhrow,
Sehr geehrte Katrin Vernau,
Am härtesten trifft es die Teams – Warum die Fernsehbranche zur Wüste zu werden droht
Wir, die Initiative Fair Film – ein Zusammenschluss von über 30 Berufsverbänden, Institutionen und Initiativen der deutschen Filmbranche – wenden uns heute mit einem Schreiben an Sie und wünschen uns dies als Auftakt eines gemeinsamen, konstruktiven Dialogs. Die folgende Problemanalyse ist aus der Sicht der vielen am Film beteiligten Gewerke entstanden und zeigt deutlich, dass sich an den Produktionsbedingungen für die Programminhalte dringend etwas ändern muss.
Das sind die Kennzahlen der Fernsehwirtschaft von 2024:
* Einbruch um 25-30 % bei der Auftragsvergabe
* Produktionsetats trotz Teuerung ohne Erhöhung seit Jahren
* Insolvenzen unabhängiger Betriebe im Bereich der Produktion (“Produzentensterben”) und Postproduktion
* Abwanderung von bis zu 18.000 Arbeitnehmer*innen aus dem Film in andere Branchen oder in die Arbeitslosigkeit.
Budget und Kalkulationsrealismus
Der Verbraucherpreisindex weist laut statistischem Bundesamt seit 2020 eine Steigerung von bis zu 20 % aus, doch die Budgets der öffentlich-rechtlichen Sender für Ihre Projekte sind nahezu unverändert. Wesentliche und überfällige Verbesserungen wie Green-Producing, Gesundheits-Maßnahmen, Intimacy- Coordination, Diversitäts-Beratung, Mindestlohnanforderung und Arbeitszeitregelungen wurden zwar vereinbart, aber die damit verbundenen Mehrkosten werden in den Budgets nur selten entsprechend berücksichtigt. Gleichzeitig wirkt das Wettbewerbsumfeld mit den neuen Streamingdienst-Anbieter*innen und statt der Budgets steigen vor allem die Erwartungen. „Es soll aussehen wie Netflix, aber nur einen Bruchteil davon kosten.“
Auf den Rücken der Teams
Unter diesen Belastungen zeigen sich folgende Tendenzen: Die Regelungen des Tarifvertrags (TV FFS) werden von den Sendern oft nicht vollumfänglich anerkannt. Die Sender legen die tarifliche Mindestvergütungen in der Kalkulation als Regelgagen zugrunde. Das führt dazu, dass erfahrene Expert*innen wie Anfänger*innen bezahlt werden oder das Geld an anderer Stelle fehlt. Die Fehlbeträge setzen alle Beteiligten und jede Kategorie des Etats unter Druck, von der Vorbereitung bis zur Postproduktion. Produktionsfirmen sind gezwungen, Pre- und Postproduktionstage radikal zu kürzen. Überstunden, Nacht- und Wochenendarbeit werden auf Kosten der oft pauschal bezahlten Arbeitskräfte (Kamera, Regie, Schnitt, Kostüm, Szenenbild) in Kauf genommen. Damit sind Spannungen in der Produktion vorprogrammiert.
Die Honorare stagnieren seit Jahren
Wir halten es für selbstverständlich und richtig, dass Löhne, Honorare und Gehälter angepasst werden, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. So sind beispielsweise die Löhne der festangestellten Redakteur*innen zahlreicher öffentlich rechtlicher Sender in den vergangenen zehn Jahren um etwa 24 % gestiegen (siehe von ver.di mit öffentlich rechtlichen Sendern abgeschlossene Haus-Tarifverträge für Festangestellte. Beispielhaft hier die Vergütungstabelle des WDR für Festangestellte von 2022). Die KEF konstatiert in ihrem 23. Bericht (S. 125), dass Gehälter und Versorgungsansprüche der Senderangestellten höher sind als sonst in der kommerziellen Medienwirtschaft oder dem öffentlichen Sektor. Dies bestätigt auch eine Studie der Zeppelinuniversität, die am Beispiel des SWR die Gehälter mit denen anderer Sektoren vergleicht. Ein gerechter Inflationsausgleich sollte daher für alle Berufsgruppen gelten, unabhängig davon, ob es sich um freiberufliche, abhängig Beschäftigte oder festangestellte Mitarbeiter*innen handelt. Tatsächlich jedoch tragen viele Film-Teammitglieder die Last der gestiegenen Kosten, da seit 10 Jahren die Honorare und Gagen nicht bzw. nicht angemessen gestiegen sind.
Drehbuchentwicklung
Dieses Missverhältnis zeigt sich in allen Bereichen der Produktion, auch bei der Drehbuchentwicklung. Die inhaltlichen Wünsche der Redaktionen übersteigen oft die budgetären Rahmenbedingungen und stimmen häufig nicht mit den finanziellen und zeitlichen Gegebenheiten überein. Der Zeit- und Geldmangel führt dazu, dass Produktionen immer öfter mit nicht abgenommenen oder nicht final abgestimmten Drehbüchern starten. Das verursacht Mehrarbeit und belastet das gesamte Team: Regie und Kamera können nicht rechtzeitig planen, Motive können nicht gebucht, Kostüme nicht vorbereitet werden. Drehpläne und Drehbuchauszüge müssen ständig neu erstellt werden.
Aus einer Stoffentwicklungszusage folgt nicht unbedingt die Herstellung des Filmes. Entscheidungen über Herstellungszusagen ziehen sich oft über Monate oder Jahre hin. Die in dieser Zeit zur Entwicklung angefallenen Kosten (zum Teil im mittleren fünfstelligen Bereich) werden jedoch oft nicht von den Sendern übernommen und stattdessen auf die privatwirtschaftlich organisierten Firmen, als auch auf die mehrheitlich freiberuflich arbeitenden Autor*innen abgewälzt.
Auch viele dokumentarische Produktionen sind betroffen
Der Wunsch der Sender nach “Hochglanz” verlangt einen Aufwand, der sich nicht in den Etats widerspiegelt. Der wesentliche Kern dokumentarischer Arbeit dagegen gerät ins Hintertreffen: Fundierte Recherche und die Vorarbeit, um das Vertrauen der Protagonist*innen zu gewinnen. Diese Entwicklung führt zur Aufgabe journalistischer Standards und zu einer Verflachung der Themen und Inhalte.
Dreharbeiten
An den Sets führt der Kostendruck zur Reduzierung der Drehtage, die Quelle prekärer Produktionsbedingungen. Die Anzahl der Drehtage richtet sich nicht nach den Anforderungen der Projekte. Die im fiktionalen Produktionsbereich ohnehin fragwürdige Untergrenze von 21 Drehtagen für einen abendfüllenden Spielfilm wird oft noch unterboten. Der Zeitdruck verschärft die Stimmung entsprechend am Set, was zu Lasten der psychischen und physischen Gesundheit der Teammitglieder geht.
Das zieht sich bis in die Postproduktion: Reduzierte Drehtage bedeuten am Set mehr Filmminuten pro Tag und damit mehr Material für Schnittassistent*innen und Editor*innen. Trotz steigender Arbeitslast wird weder mehr Zeit noch zusätzliches Personal für die Materialvorbereitung und den Schnitt eingeplant.
Mediatheken verschärfen die Lage
Der Umbau der Sender auf mehr Mediathekeninhalte verschärft die Situation weiter. Mediathekeninhalte sind in der Regel schmaler budgetiert, obwohl der Qualitätsanspruch unverändert bleibt und sie in der Regel ebenfalls im linearen Fernsehen ausgestrahlt werden. Noch kürzere Produktionszeiten verschärfen die finanzielle Situation der Teams und gleichzeitig sind die Vergütungsstrukturen für Drehbuch und Regie für die Onlinebereitstellung von Programm weder zeitgemäß noch sachgerecht. Das heizt das Budgetdumping weiter an.
Rückzug aus Kino-Koproduktionen
Zusätzlich ziehen sich die Sender aus den Kino Koproduktionen zurück. Die Beteiligung der Sender ist ein zentraler Finanzierungsbaustein für Kinofilme. Ihr Entfall führt schon jetzt zu einer Verarmung der Kinolandschaft.
Der Konflikt der Politik mit den Sendern schlägt bis zu den Sets durch
So berechtigt die Forderungen der Politik nach Erneuerungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sind, so wenig verständlich ist es, dass den Sendern seit Jahren Mittel vorenthalten werden und sogar aktuell jegliche Erhöhung der Haushaltsabgabe verweigert wird.
Diese Verweigerung forciert bei den Sendern radikale Sparzwänge und Reformen, die bei allem Verständnis für schlankere Strukturen viele fragwürdige Elemente enthalten und keine Rücksicht auf diejenigen nehmen, die mit ihrer Arbeit von den Sendern abhängig sind. Der Konflikt der Politik mit den Sendern wirkt somit bis an die Sets und in die Arbeitsbedingungen hinein. Eine ganze Branche steht unter Druck und dieser Druck nimmt noch zu.
Top-Down-Strukturen in den Redaktionen
Wie in dem Bericht über den WDR von Monika Wulf Mathies beschrieben, ist das Redaktionssystem geprägt von “Top-Down-Strukturen“ und „Machtkonzentration durch starke Hierarchien“. Ob aufgrund des Drucks von Redaktionsleitungen oder aus eigenem Antrieb: Einzelne Redakteur*innen bedingen sich immer mehr kreative und produktionstechnische Entscheidungen aus, die ihren Kompetenzbereich überschreiten. Teilweise nehmen sie sich als die “eigentlichen” Kreativen wahr. Produktionsfirmen, Autor*innen und Heads of Departments sind oft willkürlichen Einflussnahmen ausgesetzt. Unklare Abnahmeprozesse und kleinteilige Einmischungen in kreative Prozesse zeugen von mangelndem Vertrauen und Respekt. Oft hat dies eine Störung der Produktionsabläufe zur Folge, verursacht unnötige Mehrkosten und führt zu nervenaufreibendem Mehraufwand für die kreativen Fachkräfte.
Die freien Produktionsfirmen und die freiberuflichen Kreativen haften mit ihrem Namen, ihrem beruflichen Renommee und ihrer wirtschaftlichen Existenz für ihre Arbeit. Sie hängen vom “Goodwill” der Redaktionen und der Qualität des Ergebnisses ab. Dieses Machtgefälle wird regelmäßig ausgenutzt.
Umbau auf Kosten der Auftragsproduktionen – eine massive Schieflage
Die KEF stellt wiederholt fest, dass von 2017 bis 2020 € 544,5 Millionen Überschuss bei ARD und ZDF entstanden sind. Die Aufwendungen für Auftragsproduktionen hingegen werden seit Jahren reduziert. Es wird deutlich weniger produziert und die Etats werden nicht erhöht. Die Fachpresse berichtet gleichzeitig von hohen Kosten für Intendant*innen, Neubauten und des komplexen Strukturumbaus. Hier entsteht eine massive Schieflage, die sich negativ auf die gesamte Film- und Fernsehbranche auswirkt.
18.000 Arbeitsplätze von freien Medienschaffenden weggefallen
Seit 2015 sind laut einer Studie des WIFOR-Institutes im Auftrag der ARD 18.000 Arbeitsplätze von freien Medienschaffenden weggefallen. Diese Freischaffenden wandern in andere Branchen ab oder müssen sich arbeitslos melden. Heads of Department, die oft auf Rechnung arbeiten, fallen dabei sofort in die ALG II Einstufung. Der Verlust der KSK-Berechtigung kann komplizierend hinzukommen.
Wenn in anderen Branchen in dieser Höhe Arbeitsplätze wegkippen, reagiert die Politik mit Hilfsmaßnahmen und Subventionsprogrammen. Bei der Fernsehwirtschaft nicht. Ein unhaltbarer Zustand!
Sparen auf Kosten der freien Produktionslandschaft
Noch einmal: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die wichtigsten Auftraggeber von Dokumentarfilm, Film- und Serienprogramm in Deutschland, erfüllen ihre Sparvorgaben seit Jahren vor allem auf Kosten der freien Produktionslandschaft. Laut der von der Hamburg Media School und Gold Media durchgeführten Studie „Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern 2021 und 2022“, haben sich die Zahlen seit 2011 nicht wesentlich verändert. Ein erheblicher Anteil des Produktionsvolumens wird von Großkonzernen wie UFA und Constantin und Sendertöchtern wie der Bavaria oder ZDF Studios GmbH (bis 31.3.22 ZDF Enterprises) bestritten. Das Bundeskartellamt hat in der Vergangenheit mehrere Ermittlungen gegen Unternehmen im Bereich des öffentlichen Rundfunks durchgeführt. Diese Ermittlungen betrafen vor allem kartellrechtswidrige Preis- und Angebotsabsprachen. Gleichzeitig wird die Situation für kleinere und mittlere Produktionsfirmen immer prekärer. Gab es im Jahr 2018 laut ver.di Medienbericht noch etwa 900 Produktionsfirmen, so ist die Anzahl im Jahr 2020 auf 763 gesunken. Das ”Produzentensterben” geht weiter.
Filmemachen wird dadurch immer mehr von monopolistischen Strukturen geprägt. Das schadet den Arbeitsbedingungen, dem Wettbewerb, der Qualität und der kulturellen Vielfalt.
Unser Appell an Sie:
Sie als öffentlich-rechtliche Sendeanstalten haben eine besondere Verantwortung. Mehr Geld in Auftragsproduktionen! (50+) Und es ist an der Zeit, Ihre Fürsorgepflicht nicht nur senderintern wahrzunehmen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Arbeitsbedingungen im Bereich Auftragsproduktion wieder arbeitnehmerwürdig werden und bleiben. Beispielhaft ist Dänemark: Dieses europäische Land beweist, dass Filme klug, innovativ und sozialverträglich gedreht werden können.
Gleichzeitig kann man diesen Brief auch als Appell an die Politik verstehen
Es ist wichtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Mittel erhält, die er braucht, um seine Programminhalte herzustellen und seine Strukturen umzubauen. Alle aufgeführten Schwierigkeiten machen klar, dass es vor allem um die Rahmenbedingungen geht. Es müssen ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um faire und gerechte Arbeitsbedingungen für die Teams von Filmproduktionen dauerhaft zu gewährleisten. Dies muss bei der anstehenden Strukturreform unbedingt berücksichtigt werden. Schließlich geht es um die Arbeitsplätze und die kulturelle Vielfalt. Es geht um die Zukunft der Branche!
Wir fordern Sie auf: Treten Sie mit uns in den Dialog, damit wir gemeinsam den eklatanten Missständen entgegentreten können.
Im angehängten Positionspapier finden Sie konkrete Maßnahmen, die dies ermöglichen.
Die Initiative Fair Film
ADU Assistant Directors Union
AG DOK – Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
AVÜ – AudioVisuelle Übersetzer*innen e.V. Ausnahmezustand Film?!
BFS – Bundesverband Filmschnitt Editor e.V.
BIK – Berufsverband Intimitätskoordination und Kampfchoreografie e.V.
BVB – Bundesverband Beleuchtung und Kamerabühne e.V.
BVC – Bundesverband Casting e.V.
BVFT – Berufsvereinigung Filmton e.V.
BVK – Berufsverband Kinematografie
BVFK – Bundesverband der Fernsehkameraleute e.V. BVL – Bundesverband Locationscouts
BVR – Bundesverband Regie e.V.
BVSS – Berufsverband der Script Supervisor e.V. Changemakers
Cinematographinnen – Women Cinematographers Network e.V.
Crew United
DAfF Deutsche Akademie für Fernsehen
DDV – Deutscher Drehbuchverband
fairTV e.V.
Filmmakers for Future
Filmtonfrauen e.V.
FVSW – Filmverband Südwest e.V.
German Stunt Association e.V. – Bundesverband deutscher Stuntleute
Pro Quote Film e.V.
QMS – Queer Media Society
VdA – Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V.
VdRSD – Verband der Requisite & Set Decoration e.V.
VDT – Verband deutscher Tonmeister e.V.
Vielfalt im Film e.V.
Vorstand des BVGCD – Bundesverband Green Film & T V Consultants Deutschland e.V.
VRFF Freie – Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden
VSK – Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild e.V.
Positionspapier
Wir wünschen uns für unsere zukunftsfähige Branche ein starkes Filmland, mit starken Produzent*innen und Kreativen und einer zukunftsweisenden, fairen und sozialverträglichen Art, wie unsere Filme und Serien produziert werden.
1. Grundsätzliche Forderungen
1.1. Mehr Geld in Auftragsproduktionen.
1.1.1. Mehr Zeit und Geld für Drehbuchentwicklung. Kein Greenlighting einer Produktion ohne fertiges Buch.
1.1.2. Bezahlte Stoffentwicklung und Recherche bei Dokumentarfilmen.
1.1.3. Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards. Die kalkulierten Budgets müssen die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards gewährleisten. Dazu gehören angemessene Vergütungen auch für Überstunden und die Ermöglichung der Einhaltung der Arbeitszeiten durch eine entsprechende Ausstattung mit Dreh- und Produktionstagen. Besonderheiten im Drehbuch (Action, Kinder, Historisch, viele Drehorte etc.) müssen in der Kalkulation eine entsprechende Berücksichtigung finden.
2. Faire Vergütung und Lohngerechtigkeit
2.1. Verpflichtung zur Einhaltung von Tarifverträgen und gemeinsamen Vergütungsregeln. Bei allen Auftragsproduktionen soll der Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende (TV FFS) eingehalten werden. Es braucht die Klarstellung, dass auch nicht tarifgebundene Produktionsfirmen die Ausnahmeregelungen zur Arbeitszeit in Ziffer 5 nur dann anwenden dürfen, wenn sie den gesamten Tarifvertrag berücksichtigen. (Die Praxis zeigt, dass manche Produktionen, um das Arbeitszeitgesetz zu umgehen, sich ausschließlich auf Ziffer 5 beziehen, ohne die anderen Regelungen zu erfüllen.)
2.2. Faire und angemessene Gagen müssen in den Budgets sichergestellt sein. Dabei sind die Tarifgagen des TV FFS und die Basishonorare der mit den Verbänden ausgehandelten GVR Mindestgagen nur für Berufseinsteiger*innen anzuwenden und sich bei erfahrenen Filmschaffenden an die Gagenempfehlungen der jeweiligen Berufsverbände zu halten. Die Berufsjahre sind gesamt zu bewerten und nicht gesondert pro Senderanstalt, wie es beispielsweise gängige Praxis beim ZDF ist.
2.3. „Equal-Pay“ Der Vergütung von (Solo) Selbstständigen, Kleinstunternehmer*innen sollte um 40 Prozent über der Vergütung für Angestellte liegen, um auf ein „Equal-Pay-Niveau“ zu kommen. (siehe Code of Practice – Für freie Film- und Fernsehschaffende von ver.di: 20% Arbeitgeberanteil zum Sozialversicherungsbeitrag; 5% Versicherungspauschalen für Berufsgenossenschaft, Haftpflicht etc.; 15% Verwaltungs- und Handlungskosten sowie Unternehmensgewinn,).
2.4. Pauschal heißt nicht 14 Arbeitsstunden pro Tag. Bei den Gagen für pauschal bezahlte Teammitglieder dürfen Überstunden nicht unvergütet bleiben. Das führt dazu, dass der Stundenlohn, gegengerechnet mit der tatsächlich aufgewendeten Zeit absurd niedrig wird. Die Betroffenen büßen also Grundvergütung ein. Ebenso führt es dazu, dass auf die ohnehin schon nicht entlohnte Arbeit zudem keine Sozialabgaben gezahlt werden. Diese fehlenden Abgaben fehlen für die eigene Absicherung für auftragsfreie Zeiten und Rentenrücklagen.
2.5. Keine Buy-Out Verträge. Eine Übertragung von Rechten und Lizenzen muss verpflichtend durch angemessene Vergütungsregelungen geregelt werden.
2.6. Faire Regelungen für die Mediatheken-Nutzungen. Die Urhebervergütung für die Mediathekennutzung der Werke muss der inzwischen stark gewachsenen Bedeutung angepasst werden.
3. Soziales und Gesellschaftliches
3.1. Einführung eines verpflichtenden und überprüfbaren Code of Ethics, nach dem Vorbild des Österreichischen Film Instituts, der auch bei Auftragsproduktionen Anwendung finden muss.
3.2. Jährliche Durchführung einer bundesweiten Branchenstudie ähnlich der Looking Glass Studie in Großbritannien (The LookingGlass – mental
health in the UK film, TV and cinema industry).
3.3. Transparentes, jährliches Monitoring der Auftragsvergaben der Sender. Verpflichtung der Beteiligung an OMNI.
3.4. Mehr Diversität und Geschlechtergerechtigkeit vor und hinter der Kamera (beispielsweise durch Quoten und Incentives), um verfestigten Machtstrukturen entgegenzuwirken.
3.5. Eine chancengleiche Beschäftigung unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft muss obligatorisch sein und über ein jährliches Monitoring evaluiert werden. Sie ist die beste Maßnahme für Lohngerechtigkeit. Dabei zählt nicht die Anzahl der Projekte, sondern das verteilte Budget. Die Sender verpflichten sich mit geeigneten Maßnahmen, auftretenden Diskriminierungen bei der Auftragsvergabe entgegenzuwirken.
4. Förderung zukunftsweisender Arbeitsstrukturen
4.1. Finanzielle Beteiligung der Sender bei der Einführung einer Teilzeit-/Jobsharingquote, bei teilweisem Lohnausgleich (Care-Arbeitende dürfen nicht in die Teilzeitfalle rutschen).
4.2. Förderung von familienfreundlichen Strukturen. 79% der Filmschaffenden sagen, Familie und Beruf sei nicht vereinbar. (siehe
https://out-takes.de/gutachten_juni_2021) Dies muss sich ändern. Einführung eines gesonderten Topfes für familienfreundliche Arbeitsstrukturen, finanziert von Sendeanstalten und Filmförderung und nicht aus dem Produktionsbudget.
4.3. Die Sendeanstalten beteiligen sich an der Förderung von Ausbildungsstrukturen, wie Juniorassistenzen für den Nachwuchs in Filmberufen, die an den klassischen Ausbildungsstätten keine Möglichkeit der Ausbildung finden.
4.4. Die Einberufung eines regelmäßigen runden Tisches mit allen wichtigen Verbänden und Branchenteilnehmer*innen zur Evaluierung der Dokumentarfilm, Film- und Serienproduktion.
Initiative Fair Film
Die Initiative Fair Film ist ein Zusammenschluss von über 30 Berufsverbänden, Institutionen und Initiativen der deutschen Filmbranche. Sie repräsentiert ein breites Spektrum filmpolitischer Arbeitsfelder und Anliegen und vertritt derzeit über 9.000 Film- und Medienschaffende.
https://initiative-fair-film.de/aktione ... utschland/
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Antwort von Pianist:
Mal eine Gegenfrage, da ich diesen Teil der Filmbranche ja nicht aus eigenem Erleben kenne: Was macht die Arbeit "beim Film" denn eigentlich so attraktiv? Dass man mit Stars zu tun hat? Dass man schicke Frauen kennenlernt? Dass man berühmt wird? Dass man auf Partys eingeladen wird? Dass man sich im Winter auf offener Straße frierend die Beine in den Bauch steht und auf irgendwas wartet?
Matthias
Antwort von Darth Schneider:
Natürlich das man schicke Frauen kennenlernt, alles andere ist nebensächlich. ;)))
Gruss Boris
Antwort von Pianist:
Früher, als ich noch auf der Suche war, wäre das für mich tatsächlich ein Argument gewesen, weil ich damals auf den Bahnbaustellen ja keine schicken Frauen getroffen habe. Heute sieht das anders aus, aber ich bin ja zum Glück nicht mehr auf der Suche.
Matthias
Antwort von Darth Schneider:
Klar mit dem Alter legt sich das Gefühl zu haben suchen zu müssen. Wobei gefallen tun sie mir immer noch.
Gruss Boris
Antwort von Pianist:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Klar mit dem Alter legt sich das Gefühl zu haben suchen zu müssen.
Das hat ja weniger etwas mit dem Alter zu tun als mit der Frage, ob man jemanden gefunden hat...
Antwort von macaw:
Pianist hat geschrieben:
Früher, als ich noch auf der Suche war, wäre das für mich tatsächlich ein Argument gewesen, weil ich damals auf den Bahnbaustellen ja keine schicken Frauen getroffen habe. Heute sieht das anders aus, aber ich bin ja zum Glück nicht mehr auf der Suche.
Matthias
Kann sich jederzeit ändern, aber das ist ein anderes Thema.
An einem Set zu arbeiten hat schon etwas. Aber für mich war es bei weitem nicht genug um dranzubleiben, daher habe ich in die VFX gewechselt. Mehr Geld, weniger Streß etc.
Der offene Brief oben ist, wie Du sagtest Frank, ein langatmiger Fleißaufsatz. Es wird nichts passieren, außer, daß das ganze Kartenhaus irgendwann zusammenbricht. Es ist schon ulkig irgendwie. "Schneeballsysteme" sind in Deutschland ja laut § 16 Abs. 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verboten, aber solange es der Staat mit Staatsverschuldung, Rente, GEZ usw. macht ist das alles easy...
Antwort von Frank Glencairn:
Pianist hat geschrieben:
Mal eine Gegenfrage, da ich diesen Teil der Filmbranche ja nicht aus eigenem Erleben kenne: Was macht die Arbeit "beim Film" denn eigentlich so attraktiv? Dass man mit Stars zu tun hat? Dass man schicke Frauen kennenlernt? Dass man berühmt wird? Dass man auf Partys eingeladen wird? Dass man sich im Winter auf offener Straße frierend die Beine in den Bauch steht und auf irgendwas wartet?
Matthias
Stars, Frauen, Parties, berühmt..
Nix davon davon interessiert mich sonderlich, aber sich die Beine abzufrieren hat schon seinen Reiz ;-)
Im Ernst - das ganze ist weit weniger glamourös, und weit mehr ein Knochenjob als die meisten denken, und vor Parties versuche ich mich sowieso immer zu drücken.
Schauspieler sind auch nur ganz normale Menschen, und wenn du Glück hast sind sie halbwegs umgänglich (die meisten versuchen allerdings es sich mit dem DP nicht zu verscherzen), und was Frauen betrifft, da bin ich bereits in besten Händen.
Bei mir ist es die Liebe zum Storytelling, und die Möglichkeit tolle Bilder/Welten/Illusionen zu erschaffen.
Schöpfungs- und Gestaltungsdrang, wenn du so willst, und da hat man halt bei Film/Doku/Werbung mehr Möglichkeiten als im Reportage Bereich.
Antwort von Pianist:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Bei mir ist es die Liebe zum Storytelling, und die Möglichkeit tolle Bilder/Welten/Illusionen zu erschaffen.
Schöpfungs- und Gestaltungsdrang, wenn du so willst, und da hat man halt bei Film/Doku/Werbung mehr Möglichkeiten als im Reportage Bereich.
Und ich hingegen finde es viel interessanter, etwas über die echten Lebenswelten echter Menschen zu machen. So unterschiedlich ist das... :-)
Matthias
Antwort von Frank Glencairn:
Das "echte Leben" langweilt mich eigentlich - ich bin eher im Team "Geschichten erzählen" - selbst in meinen Dokus liegt da der Schwerpunkt drauf und nicht in der Realität.
So hat halt jeder sein Ding - wär ja auch langweilig, wenn alle das selbe machen würden.
Antwort von Pianist:
Na eben. Man kann übrigens auch im "echten Leben" spannende Geschichten erzählen. Zum Beispiel über den jungen Mann mit Behinderung, der es inzwischen schafft, eigenständig mit der S-Bahn zu fahren, und der dafür kämpft, raus aus der Werkstatt zu kommen und einen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.
Das ist natürlich nicht glamourös, gehört zu unserer Gesellschaft aber auch dazu.
Matthias
Antwort von Alex:
Die Entwicklung zu schlechteren Budgets und Drehbedingungen muss Iasi doch entzücken und spielt seinem Produktionsschema in die Karten:
- Iso 12.800 spart Beleuchter, LKW und Technik
- 3 Leute hinter der Kamera mit Doppel- und Dreifachfunktionen (Regie mit Styro in der Hand, etc.)
- Butterbrote kann jeder selbst mitbringen
- eigene Gage investieren
Mit dieser Strategie kann diese Entwicklung noch lange so weitergehen und sogar die Amis werden Iasis Produktionen bewundern und nacheifern...
Pianist hat geschrieben:
Mal eine Gegenfrage, da ich diesen Teil der Filmbranche ja nicht aus eigenem Erleben kenne: Was macht die Arbeit "beim Film" denn eigentlich so attraktiv? Dass man mit Stars zu tun hat?
Nicht als Grund, manchmal ist es ein netter Nebeneffekt, denn man trifft durchaus interessante Charaktere. Aber das hat man auch bei allerlei anderen Produktionen.
Pianist hat geschrieben:
Dass man schicke Frauen kennenlernt?
Nicht wirklich. Wobei die Chance natürlich größer ist, dass die sozialen Bindungen im Team über die Dauer eines Spielfilmes viel stärker sind als bei kurzen Projekten. Eine meiner langjährigen Beziehungen, war eine Maskenbildnerin, die ich bei einer Serienproduktion kennenlernte. Mein Kompagnon ist seit 15 Jahren mit ner Schauspielerin verheiratet, die beiden haben sich am Set kennengelernt.
Pianist hat geschrieben:
Dass man berühmt wird?
Jaein, eher, dass sich mit guten Filmen/Serien einen Namen machen kann.
Pianist hat geschrieben:
Dass man auf Partys eingeladen wird?
Bergfeste und Abschlussfeste wie auch Filmpremieren haben immer etwas ganz Spezielles, um es mal mit Barney Stinson zu sagen: "legen...där!"
Das hängt mit der gemeinsam verbrachten Zeit zusammen ("durch dick und dünn").
Pianist hat geschrieben:
Dass man sich im Winter auf offener Straße frierend die Beine in den Bauch steht und auf irgendwas wartet?
Hat ja nichts mit "beim Film" zu tun, sondern eher was mit dem Wetter, oder drehst du nur in warmen Zimmern oder bei Sonnenschein? Deutschland hat nun mal nicht so viele Sonnenstunden wie Florida oder Kalifornien. Und auf nen Zug haste bestimmt auch schon mal gewartet, auch wenns Wetter nicht top war?
Letztlich sind Filme und Serien immer ein kleines "Abenteuer", das man mit dem Team zusammen erlebt, das schweißt zusammen und schafft Erinnerungen. Das hat man bei kürzeren Produktionen nur im Ansatz.
Dazu schafft man ja ein "Werk", nur nicht mit 2-3 Tagen Arbeit sondern mit oder 20 oder 40 oder mehr.
Ich hab das ca. 10 Jahre lang gemacht, aber mir ist das mittlerweile zu anstrengend. Warum anstrengend? Weil die Drehbedingungen oft nicht die besten sind oder einfach die Anzahl der aufeinander folgenden Drehzeit zu hoch ist, vor allem wenn 10h pro Tag zzgl. An- und Abreise gesetzt sind und Überstunden keine Ausnahme sind. Dazu noch mit versetzten Drehs zum Wochenende hin, da bleibt wenig Zeit für Familie. Im Übrigen ist es schwerer mit eigenem Equipment Geld zu verdienen, denn die Verleiherpreise geben heftige Rabatte bei so langen Produktionen.
Ich fühle mich heute bei kürzeren Produktionen wohler, übrigens schätze ich, dass ich nicht nur der "Spezialist" am Set bin sondern auch darüber hinaus meine Ambitionen wie Pre- oder Postproduktion ausleben kann.
Aber missen möchte ich diese lang-Produktionen nicht. Meine Erinnerungen daran sehe ich als Bereicherung sowohl fachlich als auch menschlich. Ich habe einige Freunde die ich bei nur einem lang-Projekt kennengelernt habe aber auch noch nach 15 Jahren den Kontakt pflege.
Antwort von macaw:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das "echte Leben" langweilt mich eigentlich - ich bin eher im Team "Geschichten erzählen" - selbst in meinen Dokus liegt da der Schwerpunkt drauf und nicht in der Realität.
Dito. Das "echte Leben" scheint im übrigen ja wohl einem Großteil nicht so zu behagen, sonst würden nicht so viele 24/7 am Smartphone kleben oder den Irrsinn glauben, den Betrüger (Kriminelle/Banken/Politiker) ihnen versprechen. Die meisten Menschen leben ohnehin in einer Traumwelt. So funktioniert ja irgendwie auch das Prinzip Film. Man mag die Filme, die zur Innenwelt passen.
Antwort von Pianist:
Alex hat geschrieben:
Nicht als Grund, manchmal ist es ein netter Nebeneffekt, denn man trifft durchaus interessante Charaktere.
Wer von den Mitlesenden muss bei diesem Satz an eine ganz spezielle Persönlichkeit denken? :-)
Alex hat geschrieben:
Und auf nen Zug haste bestimmt auch schon mal gewartet, auch wenns Wetter nicht top war?
Ja, das stimmt natürlich. Aber da entscheide ich ja selbst, mich ins Auto zu setzen und im Warmen zu warten. Da ist ohnehin sowieso niemand außer mir, der irgendwas entscheidet, was mit Film zu tun hat. Ich weiß nicht mal, ob ich mich in ein größeres Team überhaupt einfügen könnte (außer wenn ich den Hut aufhabe).
Matthias
Antwort von macaw:
Pianist hat geschrieben:
Alex hat geschrieben:
Nicht als Grund, manchmal ist es ein netter Nebeneffekt, denn man trifft durchaus interessante Charaktere.
Wer von den Mitlesenden muss bei diesem Satz an eine ganz spezielle Persönlichkeit denken? :-)
Ich denke da an meine Begegnungen mit Udo Kier oder Bob Odenkirk (Better Call Saul)...
Antwort von Pianist:
Und wer denkt an jemanden, dessen Verhalten am Set besonders gut dokumentiert ist?
Antwort von Cinemator:
macaw hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das "echte Leben" langweilt mich eigentlich - ich bin eher im Team "Geschichten erzählen" - selbst in meinen Dokus liegt da der Schwerpunkt drauf und nicht in der Realität.
Dito. Das "echte Leben" scheint im übrigen ja wohl einem Großteil nicht so zu behagen, sonst würden nicht so viele 24/7 am Smartphone kleben oder den Irrsinn glauben, den Betrüger (Kriminelle/Banken/Politiker) ihnen versprechen. Die meisten Menschen leben ohnehin in einer Traumwelt. So funktioniert ja irgendwie auch das Prinzip Film. Man mag die Filme, die zur Innenwelt passen.
Ja, viele leben wohl in Traumwelten. Die Träume scheinen sich aber nur in einer geträumten Realwelt zu ereignen. Geträumt wird vom "Glück im Winkel". Schön kleinlich, spießig und mit langweiligen Leuten. Beispiel "Das Traumschiff".
Die Dinge würden sich sicher schlagartig ändern, würde manch einer eine Phantasiewelt betreten. Dort gibt es Abenteuer, Spannung und schräge Typen. Beispiel "Fluch der Karibik".
Antwort von AndySeeon:
Cinemator hat geschrieben:
Die Dinge würden sich sicher schlagartig ändern, würde manch einer eine Phantasiewelt betreten. Dort gibt es Abenteuer, Spannung und schräge Typen. Beispiel "Fluch der Karibik".
Nur, dass es dann auf einmal kein Abenteuer mehr ist, sondern ein ganz schreckliches Erlebnis. Das will auch keiner. Nicht wirklich…
Antwort von Alex:
macaw hat geschrieben:
Pianist hat geschrieben:
Wer von den Mitlesenden muss bei diesem Satz an eine ganz spezielle Persönlichkeit denken? :-)
Ich denke da an meine Begegnungen mit Udo Kier oder Bob Odenkirk (Better Call Saul)...
Ich hatte auch meine "Begegnung" mit Udo Kier^^
viewtopic.php?p=1215612&hilit=udo+kier#p1215612
Antwort von macaw:
Alex hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Ich denke da an meine Begegnungen mit Udo Kier oder Bob Odenkirk (Better Call Saul)...
Ich hatte auch meine "Begegnung" mit Udo Kier^^
viewtopic.php?p=1215612&hilit=udo+kier#p1215612
Und meine hatte ich etwas später noch erwähnt :-D
macaw hat geschrieben:
Der Udo hat es bei mir auch versucht! :-D Seltsamer Auftritt, am ersten Drehtag schoß der direkt auf mich zu und fragte recht offensiv wie ich heiße - zweimal, dann stellte er sich als Udo vor...aber ich bin sehr zurückhaltend und er hat es dann auch bei Blicken und Smalltalk belassen.
Einer der ADs zuckte mal zusammen, als ich zur Toilette reinkam. Er hatte befürchtet, daß es Udo ist :-D Aber insgesamt war das recht harmlos.
Antwort von macaw:
AndySeeon hat geschrieben:
Cinemator hat geschrieben:
Die Dinge würden sich sicher schlagartig ändern, würde manch einer eine Phantasiewelt betreten. Dort gibt es Abenteuer, Spannung und schräge Typen. Beispiel "Fluch der Karibik".
Nur, dass es dann auf einmal kein Abenteuer mehr ist, sondern ein ganz schreckliches Erlebnis. Das will auch keiner. Nicht wirklich…
Deshalb stehen die Leute ja auf Filme. Sie können in gefährliche Welten oder Situationen eintauchen und/oder in waghalsige Helden hineinversetzen ohne, daß wirklich was auf dem Spiel steht.
Antwort von Jalue:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Netter Fleißaufsatz - ob's was bringt? Ich fürchte nicht.
Außerdem sollte die auch mal vor der eigenen Türe kehren, da sieht es oft nicht besser aus als bei den ÖR.
- Einbruch um 25-30 % bei der Auftragsvergabe
- Abwanderung oder Arbeitslosigkeit
- Überstunden, Nacht- und Wochenendarbeit auf Kosten der oft pauschal bezahlten Arbeitskräfte
- miserable Bezahlung der Freien die angesichts der geleisteten Stunden unter den Mindestlohn rutscht
- die Honorare stagnieren seit Jahren
- Top-Down-Strukturen
- Machtkonzentration durch starke Hierarchien
- Micromanagement und kleinteilige Einmischungen in kreative Prozesse
Das alles trifft doch auf die Produktionsfirmen die hier unterschrieben haben, genau so zu.
Die Geschichten die ich von Kollegen teilweise höre, sind oft haarsträubend.
Ich antworte ganz bewusst nur auf Franks Opener (danke dafür!), da sich der Diskussionstrang wie hier üblich im Anekdotischen oder persönlichen Anfeindungen verliert. Warum? Weil es viele in der Community offenkundig mit Christian Morgenstern halten, "denn so schließt er messerscharf, das nicht sein kann, was nicht sein darf" - wobei Pixelpeeping oder Anpinkeln, wahlweise flache Witzchen reißen natürlich hilfreich sind beim Ausblenden der Realität.
Let's face it, die Situation in der Branche ist besch ..en, besonders für Freiberufler, und jede(r), dem/der keine Tomaten fest auf den Augen kleben, hat das spätestens seit Mitte 23' geschnallt! Arrivierte Profis aus meinem Umfeld, wahrscheinlich auch aus eurem, denken reihenweise darüber nach, die Branche zu verlassen oder haben es bereits getan, aus den von Frank genannten, bzw. zitierten Gründen. Einige arbeiten nun branchenfremd, nicht wenige sind im Bürgergeld gelandet und manche - so wie ich- haben ihren Betrieb dichtgemacht und sind in die Festanstellung gewechselt. Letzteres allerdings ein Ausweg, der sich gerade schnell schließt.
Lösungen? Ich habe keine, plädiere aber dafür, den Tatsachen ins Auge zu sehen und hier offen darüber zu diskutieren. Was nützen die tollste Dual-ISO, der grandiose Dynamikumfang oder der unschlagbare Autofocus der neuen XYZ-Cam, ... wenn keiner mehr bereit ist, euch die Anschaffung zu vergüten? Oder die Arbeitsbedingungen so unterirdisch sind, dass selbst Pizzaboten dankend abwinken würden?
Antwort von Axel:
Jalue hat geschrieben:
Lösungen? Ich habe keine, plädiere aber dafür, den Tatsachen ins Auge zu sehen und hier offen darüber zu diskutieren. Was nützen die tollste Dual-ISO, der grandiose Dynamikumfang oder der unschlagbare Autofocus der neuen XYZ-Cam, ... wenn keiner mehr bereit ist, euch die Anschaffung zu vergüten? Oder die Arbeitsbedingungen so unterirdisch sind, dass selbst Pizzaboten dankend abwinken würden?
Am Sonntag helfe ich meinem Kumpel, sein Büro und Studio mit Lager zu räumen. Er gibt auf. Sehr bitter. Der Bedarf, die Nachfrage, die ja weiterhin besteht, wird von irgendwelchen Autodidakten bedient, Angestellte, Bekannte, Verwandte. Es mag Nischen geben, aber die sind selten und schon voll, und auch dort wird die Luft dünner. Viele Branchen stehen vor dem Aus. Petitionen ändern nicht den Markt. Im Kapitalismus sind Branchen letztlich Schneeballsysteme, und es ist entscheidend, nicht an deren Ende zu landen. Klingt zynisch, aber man muss umspringen auf ein System, das noch aktiv ist.
Antwort von Pianist:
Aber warum ist das so? Irgendjemand muss die Arbeit ja schließlich machen. Und da sollen ja Ergebnisse rauskommen, die den Auftraggebern gefallen und auch nutzbar sind, und die nicht an inhaltlichen, technischen oder formalen Unzulänglichkeiten scheitern. Es reicht doch nicht, eine Kamera bedienen zu können.
Und eigentlich hat die Menge an benötigten Inhalten in den vergangenen 20 Jahren doch stark zugenommen, weil die Nutzungsmöglichkeiten erheblich vielfältiger sind als früher.
Daher kann ich diese Schwarzmalerei gar nicht nachvollziehen...
Matthias
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
Petitionen ändern nicht den Markt.
Ja, ich finde diese Selbstermächtigungs-Phantasieen auch immer wieder erstaunlich.
Ich denke die glauben wirklich daran, daß das so eine Art magisches Ritual ist, das wirklich funktioniert.
Man muß seine Wünsche nur manifestieren, in dem man sie auf ein Blatt Papier schreibt und veröffentlicht, und schon geschehen Wunder. Als ob man damit einen tatsächlichen Hebel in der Wirklichkeit hätte.
In anderen Bereichen würde sowas als pure Esoterik angesehen werden.
Wird sowas eigentlich mit Blut unterschrieben?
Seien wir mal ehrlich - abgesehen von bizarrem Zeug wie Green-Producing, Gesundheits-Maßnahmen, Intimacy- Coordination, und Diversitäts-Beratung, steht auf der Liste im Prinzip: Wir wollen gefälligst mehr Aufträge und Kohle von euch haben, am besten auf Kosten der Gebühren und Steuerzahler.
Als ob das irgendjemand bei den ÖR interessieren würde was die wollen - weshalb auch?
Die ÖR kämpfen selbst mit ihren irrsinnigen Geldproblemen (hauptsächlich durch üppige Pensionslast und notorische Verschwendung/Korruption) - was juckt die irgendeine Petition.
Zumal das völlige Ignorieren der selbigen ja keinerlei Folgen hat.
Antwort von Frank Glencairn:
Pianist hat geschrieben:
Aber warum ist das so? Irgendjemand muss die Arbeit ja schließlich machen. Und da sollen ja Ergebnisse rauskommen, die den Auftraggebern gefallen und auch nutzbar sind, und die nicht an inhaltlichen, technischen oder formalen Unzulänglichkeiten scheitern. Es reicht doch nicht, eine Kamera bedienen zu können.
Und eigentlich hat die Menge an benötigten Inhalten in den vergangenen 20 Jahren doch stark zugenommen, weil die Nutzungsmöglichkeiten erheblich vielfältiger sind als früher.
Daher kann ich diese Schwarzmalerei gar nicht nachvollziehen...
Matthias
Ich denke das hat damit zu tun, in welchem Bereich man arbeitet.
Ganz viele verdienen ihre Brötchen ja im Industriefilm - sprich irgendwelche SoMe Clips für Firmen.
Da werde die Filme halt mittlerweile weitgehend von Mitarbeitern auf dem Handy gedreht - 20 Sekunden irgendwas reingelabert oder auf irgendwas drauf gehalten - insta Filter drüber und fertig. Klar kostet das Aufträge.
Die Petition ist allerdings von Leuten die von ÖR Aufträgen leben, also ne ganz andere Nummer.
Antwort von Axel:
Pianist hat geschrieben:
Aber warum ist das so?
Viele Faktoren. Die sozialen Medien haben die Standards aufgeweicht und den Zugang zu den Produktionsmitteln demokratisiert. Das Smartphone, das jeder in der Tasche hat, ist für die meisten jetzt die Referenz. Die Hochglanzproduktion ist die Nische. Vor zehn Jahren, eher vor fünfzehn Jahren waren die Qualitätsunterschiede viel deutlicher als heute. Die Kunden konnten die Preise nur soweit drücken. Jetzt?
Wie gesagt, es ist schwer, eine Branche zu finden, die nicht betroffen ist. Dann befinden wir uns noch in einer Rezession.
Pianist hat geschrieben:
Daher kann ich diese Schwarzmalerei gar nicht nachvollziehen...
Wenn jemand sein Unternehmen verliert ist das ja keine Schwarzmalerei. Schwarzmalerei selbst ist brandgefährlich.
Antwort von Pianist:
Also ich bin eigentlich froh, dass viele Auftraggeber ihre kleinen Social-Media-Sachen inzwischen durch eigene Leute mit dem Handy machen lassen, weil dieser Kelch dadurch häufiger an mir vorbeigeht und mir sowas nicht die ganze Woche zerschießt, die ich für Aufträge brauche, die eben nicht jeder kann. Von daher: gute Entwicklung.
Matthias
Antwort von macaw:
Social Media ist ein Horror für mich.
Als das damals losging, hatte ich dauernd Jobs mit 200, 400, 800 Filmen, meist Zalando, das waren immer die selben Spots, aber in etlichen Varianten (Größen, Untertitel, Codecs) wo man lange Excel Listen abarbeiten musste...die letzte Anfrage kam vor ein paar Jahren - das ist jetzt keine Angeberei, soll nur verdeutlichen wie sehr ich es hasse, aber ich habe einen 4 Wochen Job für 12.000 Euro abgelehnt weil es um 2500 (!) Ausspiele ging...nee, lass mal...
Antwort von Pianist:
Ach Du scheiße... Von sowas bin ich bisher zum Glück verschont geblieben. Ich kann ja sowieso das Hochkant-Format nicht leiden.
Antwort von Alex:
macaw hat geschrieben:
ich habe einen 4 Wochen Job für 12.000 Euro abgelehnt weil es um 2500 (!) Ausspiele ging...nee, lass mal...
Kann ja auch ne Chance sein, sich zu vergrößern (falls man das will) wenn man sich organisiert. Da kann man sich schon mal nen freiberuflichen Junior-Cutter anlernen/buchen oder jemanden befristet anstellen.
Antwort von Pianist:
Das ist doch eher eine Strafarbeit für Leute, die man nicht leiden kann...
Antwort von Axel:
macaw hat geschrieben:
ich habe einen 4 Wochen Job für 12.000 Euro abgelehnt weil es um 2500 (!) Ausspiele ging...nee, lass mal...Immerhin wollten sie einen Profi engagieren. Bei Jaguar sieht‘s aus wie ein Muppet‘s-Show Musikvideo.
Alex hat geschrieben:
Kann ja auch ne Chance sein, sich zu vergrößern (falls man das will) wenn man sich organisiert. Da kann man sich schon mal nen freiberuflichen Junior-Cutter anlernen/buchen oder jemanden befristet anstellen.
Klingt etwas blauäugig. Hast du Erfahrung darin, solche Leute zu finden und effektiv anzulernen? Die „Juniors“ halten nichts von Störung ihrer Work-Life-Balance (obwohl das „Life“ meist eher aus Chillen besteht) und offenkundiger Ausbeutung. Denn, sei ehrlich, 2500 Clips auszuspielen ist genau das, was jeder gerade über die Attraktivität des Berufs aufschnappt. Ist so, wie schlechte Ausbilder früher Praktikanten den Wagen waschen oder den Hof kehren ließen.
Antwort von Alex:
Axel hat geschrieben:
Hast du Erfahrung darin, solche Leute zu finden und effektiv anzulernen?
In der Größenordnung frage ich im Kollegenkreis, man kennt ja die Qualifikationen der Leute. Jemand der noch am Anfang der Karriere steht hat evtl. Lust darauf, oder einfach wegen des Geldes. Ich biete ihm ein Dienst- oder Werkshonorar, dass sich für ihn und für mich rechnet. Letztlich sind Exportsettings abzuarbeiten und die Resultate zu benennen/einzupflegen keine Raketenwissenschaft und sollte auch im Homeoffice zu bewerkstelligen sein. Damit kann man die Kirche vom Aufwand/Risiko im Dorf lassen.
Seinen Betrieb dauerhaft zu vergrößern ist natürlich ne andere Sache, da bedarf es mehr Vorbereitung in vielen Bereichen und auch das langfristige Risiko ist dabei natürlich auch größer. Aber genau durch solche Begebenheiten werden aus Freiberufler Firmengründer, wenn sie mehrfach mit ihrer alleinigen Kapazität ausgelastet sind, aber dennoch mehr Aufträge abarbeiten wollen. Deswegen kann so ein Angebot eine Chance sein, wenn man eh schon mit dem Gedanken gespielt hat.
Antwort von Frank Glencairn:
Hauptsächlich ne Kalkulationsfrage (und natürlich ne Frage der persönlichen Sackgang-Schwelle) - wenn ich mich nicht verrechnet habe, dürfte man maximal 3 Minuten pro Clip brauchen.
Wenn das geht, kann man drüber nachdenken, wenn man 8 oder 10 braucht...
... thanks, but no thanks.
Antwort von Pianist:
Man muss sich ja auch grundsätzlich fragen, was man eigentlich ist. Filmemacher oder Daten-Erzeuger. Ich bin ja gerne bereit, gewisse digitale Nebenarbeiten zu erledigen, also dass mein Film am Ende vielleicht in verschiedenen Größen und verschiedenen Dateiformaten zur Verfügung steht, und dass es vielleicht mehrere Versionen mit verschiedenen Logos oder dergleichen gibt, wenn da mehrere Partner zusammenarbeiten. Wenn dann auch noch mehrere Sprachversionen entstehen, potenziert sich die Menge der finalen Clips ja ganz schnell.
Aber wenn es am Ende nur noch um digitalen Kleinkram geht, der nichts mehr mit meinen Kernaufgaben als politologischer Filmemacher zu tun hat, würde ich das auch von mir weisen.
Anderes Beispiel: Untertitelung. Kann ich gerne als Nebenleistung für meine eigenen Filme machen. Aber wenn jemand käme, und sagt, er hat da 100 Filme, die untertitelt werden müssen, schicke ich ihn natürlich zu einer Untertitelungsfirma.
Matthias
Antwort von macaw:
Alex hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
ich habe einen 4 Wochen Job für 12.000 Euro abgelehnt weil es um 2500 (!) Ausspiele ging...nee, lass mal...
Kann ja auch ne Chance sein, sich zu vergrößern (falls man das will) wenn man sich organisiert. Da kann man sich schon mal nen freiberuflichen Junior-Cutter anlernen/buchen oder jemanden befristet anstellen.
Das passiert zum eher kleineren Teil, vieles landet bei den armen Angestellten. Was die so durchmachen ist heftig. Ein Producer erzählte mir, daß er richtig Anschiß bekommen hat wegen einer Verwechselung von Soundfiles - man gibt denen aber auch nicht die Zeit das richtig zu machen.
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Die „Juniors“ halten nichts von Störung ihrer Work-Life-Balance (obwohl das „Life“ meist eher aus Chillen besteht) und offenkundiger Ausbeutung. Denn, sei ehrlich, 2500 Clips auszuspielen ist genau das, was jeder gerade über die Attraktivität des Berufs aufschnappt. Ist so, wie schlechte Ausbilder früher Praktikanten den Wagen waschen oder den Hof kehren ließen.
Das ist tatsächlich auch meine Erfahrung der letzten Jahre. Denn abgesehen von denen, die man aufraucht (und - zugegeben - das mit sich machen lassen) sehe ich immer wieder "Abteilungen" von Werbefilmproduktionen, die aus komplett Ahnungslosen "Jungtalenten" bestehen. Die technischen Fehler sind haarsträubend: mit 24 statt 25 fps geschnitten und abgenommen (für eine deutsche Automarke...) Playout mit gecroppten Bildern usw. usf. - das schlimmste dabei: Die juckt es nicht einmal...
Was ich aber immer wieder faszinierend finde ist, was für Leute in deutschen Großkonzernen angestellt sind, die sind die Härte überhaupt...bei solchem Chaos frage ich mich, wie da überhaupt etwas vorankommt. Ich warte z.B. seit Wochen auf einen QR Code der im Video eines deutschen Chemie- und Pharmakonzerns auftauchen soll.
Antwort von iasi:
Schon bezeichnend:
Letztlich wird ja nur eines gefordert: Mehr Geld.
Die Rundfunkgebühren sollen aber bloß nicht steigen.
Erkennt jemand den Widerspruch bei den ÖR?
Wer mal gesehen hat, wie Kosteneinsparungsprogramme in Firmen ablaufen, sollte sich zudem auch nicht wundern, wenn die Aufträge dieser Firmen ausbleiben.
Wer soll also die immer größer werdende Lücke schließen?
Private Investoren, die sich hohe Renditen bei deutschen Film- und TV-Produktionen versprechen?
Antwort von ruessel:
VTFF-Herbstbarometer 2024 erschienen
Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe ist angesichts des Scheiterns der Filmförderreform schlecht.
Die ausgebliebene Reform der Filmförderung und die allgemein schlechte Wirtschaftslage schlägt bei den technisch-kreativen Dienstleistern der Film- und Fernsehbranche voll durch: Deutlich mehr als die Hälfte der Betriebe bezeichnet ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als »eher schlecht« oder gar als »sehr schlecht« (insgesamt 58 %). Vom anstehenden Produktionsjahr 2025 erwarten die Dienstleister keine Besserung und fürchten mehrheitlich eine Konsolidierung der Dienstleisterszene.
Dies geht aus dem aktuellen Herbstbarometer des Verbandes der Technischen Betriebe Film- und Fernsehen (VTFF) hervor, der alljährlich die Situation der Dienstleister beleuchtet. Es beruht auf einer Befragung der Mitglieder und weiteren Betriebe der Branche. Insgesamt haben sich die schon 2023 miserablen Stimmungswerte des Herbstbarometers noch einmal verschlechtert, so der VTFF.
https://www.blickpunktfilm.de/produktio ... 85f1161f33
Antwort von iasi:
ruessel hat geschrieben:
VTFF-Herbstbarometer 2024 erschienen
Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe ist angesichts des Scheiterns der Filmförderreform schlecht.
Die ausgebliebene Reform der Filmförderung und die allgemein schlechte Wirtschaftslage schlägt bei den technisch-kreativen Dienstleistern der Film- und Fernsehbranche voll durch: Deutlich mehr als die Hälfte der Betriebe bezeichnet ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als »eher schlecht« oder gar als »sehr schlecht« (insgesamt 58 %). Vom anstehenden Produktionsjahr 2025 erwarten die Dienstleister keine Besserung und fürchten mehrheitlich eine Konsolidierung der Dienstleisterszene.
Dies geht aus dem aktuellen Herbstbarometer des Verbandes der Technischen Betriebe Film- und Fernsehen (VTFF) hervor, der alljährlich die Situation der Dienstleister beleuchtet. Es beruht auf einer Befragung der Mitglieder und weiteren Betriebe der Branche. Insgesamt haben sich die schon 2023 miserablen Stimmungswerte des Herbstbarometers noch einmal verschlechtert, so der VTFF.
https://www.blickpunktfilm.de/produktio ... 85f1161f33
Wundert dies jemanden?
Wenn ein Entwicklungsdienstler wie Bertrandt, der mit Porsche einen Anteilseigner aus der Automobilbranche hat, aktuell gerade einen Kurssturz erlebt, trifft die schlechte Auftragslage die Medienbranche natürlich auch voll.
Wer zudem so sehr am staatlichen Fördertropf hängt, ist natürlich gleich doppelt betroffen.
Man möchte der Branche zurufen:
Dann produziert doch mal selbst Content, den ihr dann mit Profit verwertet.
 |
Antwort von thsbln:
Pianist hat geschrieben:
weil ich damals auf den Bahnbaustellen ja keine schicken Frauen getroffen habe. Heute sieht das anders aus
Frage für einen Freund: Gibt es heute also schicke Frauen auf Bahnbaustellen?
Antwort von Pianist:
Tatsächlich ja!
https://m.youtube.com/watch?v=6iEtEiJRF ... Fobg%3D%3D
Antwort von Undefiniert:
Pianist hat geschrieben:
Tatsächlich ja!
https://m.youtube.com/watch?v=6iEtEiJRF ... Fobg%3D%3D
Ist der Film von Dir?
Antwort von Pianist:
Ja klar doch... :-)
Antwort von Skeptiker:
Pianist hat geschrieben:
Tatsächlich ja!
-> obiges Gleisbau-Video
Schickes Video, schicke Frau (eine Projektingenieurin), schicke Maschinen - was will man mehr! ;-)
Kleines Detail: Die Dame spricht bei 1 Min 25 Sek so schnell, dass ich den Beginn des Satzes trotz einiger Anläufe nicht verstehe (EDIT: Es ist der Name des Projektis, der unmittelbar vorher 'in langsam' erwähnt wird, den ich aber auch dort nicht verstehe "Schienenanbindung der festen ... klärung"
Antwort von Undefiniert:
Pianist hat geschrieben:
Ja klar doch... :-)
Dachte ich mir schon. Toll. Und danke fürs Teilen!
Antwort von Pianist:
"Fehmarnbeltquerung" – kennt da oben im Norden jeder, und ich habe es ja extra auch im Satz davor schon gesagt, daher sollte das verständlich genug gewesen sein... :-)
Matthias
Antwort von Frank Glencairn:
Menschen, die neben Gleisen reden - machst du eigentlich auch noch andere Sachen?
Antwort von Pianist:
Ja klar, ich würde mal sagen: Eisenbahn/Nahverkehr und Politik verteilt sich etwa Hälfte/Hälfte. Manchmal trifft es sich auch.
Matthias
Antwort von iasi:
Offener Brief der Initiative Fair Film an die Intendant*innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland
Berlin, den 25. November 2024
Sehr geehrter Dr. Norbert Himmler,
Sehr geehrte Dr. Katja Wildermuth,
Sehr geehrter Florian Hager,
Sehr geehrter Ralf Ludwig,
Sehr geehrter Joachim Knuth,
Sehr geehrte Dr. Yvette Gerner,
Sehr geehrte Ulrike Demmer,
Sehr geehrter Martin Grasmück,
Sehr geehrter Dr. Kai Gniffke,
Sehr geehrter Tom Buhrow,
Sehr geehrte Katrin Vernau,
Am härtesten trifft es die Teams – Warum die Fernsehbranche zur Wüste zu werden droht
Wir, die Initiative Fair Film – ein Zusammenschluss von über 30 Berufsverbänden, Institutionen und Initiativen der deutschen Filmbranche – wenden uns heute mit einem Schreiben an Sie und wünschen uns dies als Auftakt eines gemeinsamen, konstruktiven Dialogs. Die folgende Problemanalyse ist aus der Sicht der vielen am Film beteiligten Gewerke entstanden und zeigt deutlich, dass sich an den Produktionsbedingungen für die Programminhalte dringend etwas ändern muss.
Das sind die Kennzahlen der Fernsehwirtschaft von 2024:
* Einbruch um 25-30 % bei der Auftragsvergabe
* Produktionsetats trotz Teuerung ohne Erhöhung seit Jahren
* Insolvenzen unabhängiger Betriebe im Bereich der Produktion (“Produzentensterben”) und Postproduktion
* Abwanderung von bis zu 18.000 Arbeitnehmer*innen aus dem Film in andere Branchen oder in die Arbeitslosigkeit.
Budget und Kalkulationsrealismus
Der Verbraucherpreisindex weist laut statistischem Bundesamt seit 2020 eine Steigerung von bis zu 20 % aus, doch die Budgets der öffentlich-rechtlichen Sender für Ihre Projekte sind nahezu unverändert. Wesentliche und überfällige Verbesserungen wie Green-Producing, Gesundheits-Maßnahmen, Intimacy- Coordination, Diversitäts-Beratung, Mindestlohnanforderung und Arbeitszeitregelungen wurden zwar vereinbart, aber die damit verbundenen Mehrkosten werden in den Budgets nur selten entsprechend berücksichtigt. Gleichzeitig wirkt das Wettbewerbsumfeld mit den neuen Streamingdienst-Anbieter*innen und statt der Budgets steigen vor allem die Erwartungen. „Es soll aussehen wie Netflix, aber nur einen Bruchteil davon kosten.“
Mehr Geld.
Auf den Rücken der Teams
Unter diesen Belastungen zeigen sich folgende Tendenzen: Die Regelungen des Tarifvertrags (TV FFS) werden von den Sendern oft nicht vollumfänglich anerkannt. Die Sender legen die tarifliche Mindestvergütungen in der Kalkulation als Regelgagen zugrunde. Das führt dazu, dass erfahrene Expert*innen wie Anfänger*innen bezahlt werden oder das Geld an anderer Stelle fehlt. Die Fehlbeträge setzen alle Beteiligten und jede Kategorie des Etats unter Druck, von der Vorbereitung bis zur Postproduktion. Produktionsfirmen sind gezwungen, Pre- und Postproduktionstage radikal zu kürzen. Überstunden, Nacht- und Wochenendarbeit werden auf Kosten der oft pauschal bezahlten Arbeitskräfte (Kamera, Regie, Schnitt, Kostüm, Szenenbild) in Kauf genommen. Damit sind Spannungen in der Produktion vorprogrammiert.
Mehr Geld.
Die Honorare stagnieren seit Jahren
Wir halten es für selbstverständlich und richtig, dass Löhne, Honorare und Gehälter angepasst werden, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. So sind beispielsweise die Löhne der festangestellten Redakteur*innen zahlreicher öffentlich rechtlicher Sender in den vergangenen zehn Jahren um etwa 24 % gestiegen (siehe von ver.di mit öffentlich rechtlichen Sendern abgeschlossene Haus-Tarifverträge für Festangestellte. Beispielhaft hier die Vergütungstabelle des WDR für Festangestellte von 2022). Die KEF konstatiert in ihrem 23. Bericht (S. 125), dass Gehälter und Versorgungsansprüche der Senderangestellten höher sind als sonst in der kommerziellen Medienwirtschaft oder dem öffentlichen Sektor. Dies bestätigt auch eine Studie der Zeppelinuniversität, die am Beispiel des SWR die Gehälter mit denen anderer Sektoren vergleicht. Ein gerechter Inflationsausgleich sollte daher für alle Berufsgruppen gelten, unabhängig davon, ob es sich um freiberufliche, abhängig Beschäftigte oder festangestellte Mitarbeiter*innen handelt. Tatsächlich jedoch tragen viele Film-Teammitglieder die Last der gestiegenen Kosten, da seit 10 Jahren die Honorare und Gagen nicht bzw. nicht angemessen gestiegen sind.
Mehr Geld
Drehbuchentwicklung
Dieses Missverhältnis zeigt sich in allen Bereichen der Produktion, auch bei der Drehbuchentwicklung. Die inhaltlichen Wünsche der Redaktionen übersteigen oft die budgetären Rahmenbedingungen und stimmen häufig nicht mit den finanziellen und zeitlichen Gegebenheiten überein. Der Zeit- und Geldmangel führt dazu, dass Produktionen immer öfter mit nicht abgenommenen oder nicht final abgestimmten Drehbüchern starten. Das verursacht Mehrarbeit und belastet das gesamte Team: Regie und Kamera können nicht rechtzeitig planen, Motive können nicht gebucht, Kostüme nicht vorbereitet werden. Drehpläne und Drehbuchauszüge müssen ständig neu erstellt werden.
Mehr Geld
Aus einer Stoffentwicklungszusage folgt nicht unbedingt die Herstellung des Filmes. Entscheidungen über Herstellungszusagen ziehen sich oft über Monate oder Jahre hin. Die in dieser Zeit zur Entwicklung angefallenen Kosten (zum Teil im mittleren fünfstelligen Bereich) werden jedoch oft nicht von den Sendern übernommen und stattdessen auf die privatwirtschaftlich organisierten Firmen, als auch auf die mehrheitlich freiberuflich arbeitenden Autor*innen abgewälzt.
Mehr Geld
Auch viele dokumentarische Produktionen sind betroffen
Der Wunsch der Sender nach “Hochglanz” verlangt einen Aufwand, der sich nicht in den Etats widerspiegelt. Der wesentliche Kern dokumentarischer Arbeit dagegen gerät ins Hintertreffen: Fundierte Recherche und die Vorarbeit, um das Vertrauen der Protagonist*innen zu gewinnen. Diese Entwicklung führt zur Aufgabe journalistischer Standards und zu einer Verflachung der Themen und Inhalte.
Dreharbeiten
An den Sets führt der Kostendruck zur Reduzierung der Drehtage, die Quelle prekärer Produktionsbedingungen. Die Anzahl der Drehtage richtet sich nicht nach den Anforderungen der Projekte. Die im fiktionalen Produktionsbereich ohnehin fragwürdige Untergrenze von 21 Drehtagen für einen abendfüllenden Spielfilm wird oft noch unterboten. Der Zeitdruck verschärft die Stimmung entsprechend am Set, was zu Lasten der psychischen und physischen Gesundheit der Teammitglieder geht.
Das zieht sich bis in die Postproduktion: Reduzierte Drehtage bedeuten am Set mehr Filmminuten pro Tag und damit mehr Material für Schnittassistent*innen und Editor*innen. Trotz steigender Arbeitslast wird weder mehr Zeit noch zusätzliches Personal für die Materialvorbereitung und den Schnitt eingeplant.
Mehr Geld
Mediatheken verschärfen die Lage
Der Umbau der Sender auf mehr Mediathekeninhalte verschärft die Situation weiter. Mediathekeninhalte sind in der Regel schmaler budgetiert, obwohl der Qualitätsanspruch unverändert bleibt und sie in der Regel ebenfalls im linearen Fernsehen ausgestrahlt werden. Noch kürzere Produktionszeiten verschärfen die finanzielle Situation der Teams und gleichzeitig sind die Vergütungsstrukturen für Drehbuch und Regie für die Onlinebereitstellung von Programm weder zeitgemäß noch sachgerecht. Das heizt das Budgetdumping weiter an.
Mehr Geld
Rückzug aus Kino-Koproduktionen
Zusätzlich ziehen sich die Sender aus den Kino Koproduktionen zurück. Die Beteiligung der Sender ist ein zentraler Finanzierungsbaustein für Kinofilme. Ihr Entfall führt schon jetzt zu einer Verarmung der Kinolandschaft.
Mehr Geld.
Sparen auf Kosten der freien Produktionslandschaft
Noch einmal: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die wichtigsten Auftraggeber von Dokumentarfilm, Film- und Serienprogramm in Deutschland, erfüllen ihre Sparvorgaben seit Jahren vor allem auf Kosten der freien Produktionslandschaft. Laut der von der Hamburg Media School und Gold Media durchgeführten Studie „Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern 2021 und 2022“, haben sich die Zahlen seit 2011 nicht wesentlich verändert. Ein erheblicher Anteil des Produktionsvolumens wird von Großkonzernen wie UFA und Constantin und Sendertöchtern wie der Bavaria oder ZDF Studios GmbH (bis 31.3.22 ZDF Enterprises) bestritten. Das Bundeskartellamt hat in der Vergangenheit mehrere Ermittlungen gegen Unternehmen im Bereich des öffentlichen Rundfunks durchgeführt. Diese Ermittlungen betrafen vor allem kartellrechtswidrige Preis- und Angebotsabsprachen. Gleichzeitig wird die Situation für kleinere und mittlere Produktionsfirmen immer prekärer. Gab es im Jahr 2018 laut ver.di Medienbericht noch etwa 900 Produktionsfirmen, so ist die Anzahl im Jahr 2020 auf 763 gesunken. Das ”Produzentensterben” geht weiter.
Filmemachen wird dadurch immer mehr von monopolistischen Strukturen geprägt. Das schadet den Arbeitsbedingungen, dem Wettbewerb, der Qualität und der kulturellen Vielfalt.
Unser Appell an Sie:
Sie als öffentlich-rechtliche Sendeanstalten haben eine besondere Verantwortung. Mehr Geld in Auftragsproduktionen! (50+) Und es ist an der Zeit, Ihre Fürsorgepflicht nicht nur senderintern wahrzunehmen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Arbeitsbedingungen im Bereich Auftragsproduktion wieder arbeitnehmerwürdig werden und bleiben. Beispielhaft ist Dänemark: Dieses europäische Land beweist, dass Filme klug, innovativ und sozialverträglich gedreht werden können.
Verantwortung und Fürsorgepflicht?
Nun sind die ÖRR also auch eine staatliche soziale Einrichtung?
Wenn sich Produktionsfirmen so sehr von "staatlichen Aufträgen" (ÖRR) abhängig machen und deren Einnahmen nicht steigen, werden diese Produktionsfirmen nicht überleben können. Inflationsbedingt schmilzen die Einnahmen der ÖRR dahin, wenn keine Gebührenanpassung stattfindet.
Gleichzeitig kann man diesen Brief auch als Appell an die Politik verstehen
Es ist wichtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Mittel erhält, die er braucht, um seine Programminhalte herzustellen und seine Strukturen umzubauen. Alle aufgeführten Schwierigkeiten machen klar, dass es vor allem um die Rahmenbedingungen geht. Es müssen ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um faire und gerechte Arbeitsbedingungen für die Teams von Filmproduktionen dauerhaft zu gewährleisten. Dies muss bei der anstehenden Strukturreform unbedingt berücksichtigt werden. Schließlich geht es um die Arbeitsplätze und die kulturelle Vielfalt. Es geht um die Zukunft der Branche!
Wir fordern Sie auf: Treten Sie mit uns in den Dialog, damit wir gemeinsam den eklatanten Missständen entgegentreten können.
Im angehängten Positionspapier finden Sie konkrete Maßnahmen, die dies ermöglichen.
Die Initiative Fair Film
ADU Assistant Directors Union
AG DOK – Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
AVÜ – AudioVisuelle Übersetzer*innen e.V. Ausnahmezustand Film?!
BFS – Bundesverband Filmschnitt Editor e.V.
BIK – Berufsverband Intimitätskoordination und Kampfchoreografie e.V.
BVB – Bundesverband Beleuchtung und Kamerabühne e.V.
BVC – Bundesverband Casting e.V.
BVFT – Berufsvereinigung Filmton e.V.
BVK – Berufsverband Kinematografie
BVFK – Bundesverband der Fernsehkameraleute e.V. BVL – Bundesverband Locationscouts
BVR – Bundesverband Regie e.V.
BVSS – Berufsverband der Script Supervisor e.V. Changemakers
Cinematographinnen – Women Cinematographers Network e.V.
Crew United
DAfF Deutsche Akademie für Fernsehen
DDV – Deutscher Drehbuchverband
fairTV e.V.
Filmmakers for Future
Filmtonfrauen e.V.
FVSW – Filmverband Südwest e.V.
German Stunt Association e.V. – Bundesverband deutscher Stuntleute
Pro Quote Film e.V.
QMS – Queer Media Society
VdA – Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V.
VdRSD – Verband der Requisite & Set Decoration e.V.
VDT – Verband deutscher Tonmeister e.V.
Vielfalt im Film e.V.
Vorstand des BVGCD – Bundesverband Green Film & T V Consultants Deutschland e.V.
VRFF Freie – Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden
VSK – Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild e.V.
All diese Vereine.
Soll es hier um Vereinsförderung oder ein Branche gehen?
Nicht nur das Vereinswesen scheint typisch deutsch zu sein, sondern auch der Hang, immer nach staatlichen Stellen und Politikern zu rufen.
Positionspapier
Wir wünschen uns für unsere zukunftsfähige Branche ein starkes Filmland, mit starken Produzent*innen und Kreativen und einer zukunftsweisenden, fairen und sozialverträglichen Art, wie unsere Filme und Serien produziert werden.
1. Grundsätzliche Forderungen
1.1. Mehr Geld in Auftragsproduktionen.
1.1.1. Mehr Zeit und Geld für Drehbuchentwicklung. Kein Greenlighting einer Produktion ohne fertiges Buch.
1.1.2. Bezahlte Stoffentwicklung und Recherche bei Dokumentarfilmen.
1.1.3. Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards. Die kalkulierten Budgets müssen die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards gewährleisten. Dazu gehören angemessene Vergütungen auch für Überstunden und die Ermöglichung der Einhaltung der Arbeitszeiten durch eine entsprechende Ausstattung mit Dreh- und Produktionstagen. Besonderheiten im Drehbuch (Action, Kinder, Historisch, viele Drehorte etc.) müssen in der Kalkulation eine entsprechende Berücksichtigung finden.
Welcher Autozulieferer erwartet denn von einem Automobilkonzern die Kalkulation der Angebotspreise für die Zulieferteile?
Wenn der Auftrag nicht rentabel ist, nimmt man ihn nicht an.
2. Faire Vergütung und Lohngerechtigkeit
2.1. Verpflichtung zur Einhaltung von Tarifverträgen und gemeinsamen Vergütungsregeln. Bei allen Auftragsproduktionen soll der Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende (TV FFS) eingehalten werden. Es braucht die Klarstellung, dass auch nicht tarifgebundene Produktionsfirmen die Ausnahmeregelungen zur Arbeitszeit in Ziffer 5 nur dann anwenden dürfen, wenn sie den gesamten Tarifvertrag berücksichtigen. (Die Praxis zeigt, dass manche Produktionen, um das Arbeitszeitgesetz zu umgehen, sich ausschließlich auf Ziffer 5 beziehen, ohne die anderen Regelungen zu erfüllen.)
2.2. Faire und angemessene Gagen müssen in den Budgets sichergestellt sein. Dabei sind die Tarifgagen des TV FFS und die Basishonorare der mit den Verbänden ausgehandelten GVR Mindestgagen nur für Berufseinsteiger*innen anzuwenden und sich bei erfahrenen Filmschaffenden an die Gagenempfehlungen der jeweiligen Berufsverbände zu halten. Die Berufsjahre sind gesamt zu bewerten und nicht gesondert pro Senderanstalt, wie es beispielsweise gängige Praxis beim ZDF ist.
2.3. „Equal-Pay“ Der Vergütung von (Solo) Selbstständigen, Kleinstunternehmer*innen sollte um 40 Prozent über der Vergütung für Angestellte liegen, um auf ein „Equal-Pay-Niveau“ zu kommen. (siehe Code of Practice – Für freie Film- und Fernsehschaffende von ver.di: 20% Arbeitgeberanteil zum Sozialversicherungsbeitrag; 5% Versicherungspauschalen für Berufsgenossenschaft, Haftpflicht etc.; 15% Verwaltungs- und Handlungskosten sowie Unternehmensgewinn,).
2.4. Pauschal heißt nicht 14 Arbeitsstunden pro Tag. Bei den Gagen für pauschal bezahlte Teammitglieder dürfen Überstunden nicht unvergütet bleiben. Das führt dazu, dass der Stundenlohn, gegengerechnet mit der tatsächlich aufgewendeten Zeit absurd niedrig wird. Die Betroffenen büßen also Grundvergütung ein. Ebenso führt es dazu, dass auf die ohnehin schon nicht entlohnte Arbeit zudem keine Sozialabgaben gezahlt werden. Diese fehlenden Abgaben fehlen für die eigene Absicherung für auftragsfreie Zeiten und Rentenrücklagen.
Mehr Geld.
Das kann und darf man verlangen. Woher es kommen soll, dieses Geld, bleibt aber die große Frage.
2.5. Keine Buy-Out Verträge. Eine Übertragung von Rechten und Lizenzen muss verpflichtend durch angemessene Vergütungsregelungen geregelt werden.
2.6. Faire Regelungen für die Mediatheken-Nutzungen. Die Urhebervergütung für die Mediathekennutzung der Werke muss der inzwischen stark gewachsenen Bedeutung angepasst werden.
3. Soziales und Gesellschaftliches
3.1. Einführung eines verpflichtenden und überprüfbaren Code of Ethics, nach dem Vorbild des Österreichischen Film Instituts, der auch bei Auftragsproduktionen Anwendung finden muss.
3.2. Jährliche Durchführung einer bundesweiten Branchenstudie ähnlich der Looking Glass Studie in Großbritannien (The LookingGlass – mental
health in the UK film, TV and cinema industry).
3.3. Transparentes, jährliches Monitoring der Auftragsvergaben der Sender. Verpflichtung der Beteiligung an OMNI.
3.4. Mehr Diversität und Geschlechtergerechtigkeit vor und hinter der Kamera (beispielsweise durch Quoten und Incentives), um verfestigten Machtstrukturen entgegenzuwirken.
3.5. Eine chancengleiche Beschäftigung unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft muss obligatorisch sein und über ein jährliches Monitoring evaluiert werden. Sie ist die beste Maßnahme für Lohngerechtigkeit. Dabei zählt nicht die Anzahl der Projekte, sondern das verteilte Budget. Die Sender verpflichten sich mit geeigneten Maßnahmen, auftretenden Diskriminierungen bei der Auftragsvergabe entgegenzuwirken.
4. Förderung zukunftsweisender Arbeitsstrukturen
4.1. Finanzielle Beteiligung der Sender bei der Einführung einer Teilzeit-/Jobsharingquote, bei teilweisem Lohnausgleich (Care-Arbeitende dürfen nicht in die Teilzeitfalle rutschen).
4.2. Förderung von familienfreundlichen Strukturen. 79% der Filmschaffenden sagen, Familie und Beruf sei nicht vereinbar. (siehe
https://out-takes.de/gutachten_juni_2021) Dies muss sich ändern. Einführung eines gesonderten Topfes für familienfreundliche Arbeitsstrukturen, finanziert von Sendeanstalten und Filmförderung und nicht aus dem Produktionsbudget.
4.3. Die Sendeanstalten beteiligen sich an der Förderung von Ausbildungsstrukturen, wie Juniorassistenzen für den Nachwuchs in Filmberufen, die an den klassischen Ausbildungsstätten keine Möglichkeit der Ausbildung finden.
4.4. Die Einberufung eines regelmäßigen runden Tisches mit allen wichtigen Verbänden und Branchenteilnehmer*innen zur Evaluierung der Dokumentarfilm, Film- und Serienproduktion.
Initiative Fair Film
Die Initiative Fair Film ist ein Zusammenschluss von über 30 Berufsverbänden, Institutionen und Initiativen der deutschen Filmbranche. Sie repräsentiert ein breites Spektrum filmpolitischer Arbeitsfelder und Anliegen und vertritt derzeit über 9.000 Film- und Medienschaffende.
https://initiative-fair-film.de/aktione ... utschland/
Sieht man sich die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG an, können solche Forderungen zwar erhoben werden, aber die Hauptaktionäre hätten wohl ihre eigene Meinung dazu. Zumal der Aktienkurs unterhalb des Ausgabepreises liegt.
Man könnte zwar sagen, dass die ÖRR schließlich Rundfunkgebühren/Rundfunkbeitrag erhalten, aber zum einen ist ihr Auftrag primär ein anderer, als ein sozialer, zum anderen stagniert der Beitrag seit 4 Jahren. Inflationsbereinigt sind die Rundfunkbeiträge also gesunken.
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Antwort von macaw:
Pianist hat geschrieben:
Tatsächlich ja!
https://m.youtube.com/watch?v=6iEtEiJRF ... Fobg%3D%3D
Die könnten etwas lockerer sprechen, aber abgesehen davon mag ich sowas total.
Wo wir beim Thema sind...die Filme von der Schweizer Marti Gruppe sind das geilste, was ich in dem Bereich so gesehen hab:
https://www.youtube.com/watch?v=EltOEfF ... artiGruppe
Antwort von macaw:
ruessel hat geschrieben:
VTFF-Herbstbarometer 2024 erschienen
Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe ist angesichts des Scheiterns der Filmförderreform schlecht.
Aber auf LinkedIn machte letztens einer noch tüchtig Propaganda für die großartige Arbeit der Regierung und meinte, die Zahl der Insolvenzen seien gar nicht so schlimm. Was der Schwachkopf (nein, nicht DER, diesmal ein anderer ;-) großzügig außen vor lässt ist die Tatsache, daß die Insolvenzen komplette Filialketten und Firmengruppen betreffen. Nach einer Pleite wie von Hussel-Arko-Eilles sind so trotz Rettung dennoch auf einen Schlag 600 Leute arbeitslos. Bei Recaro 200. Thyssenkrupp ist zwar nicht pleite, setzt nun über die nächsten Jahre gleich 11.000 Leute frei. Das läppert sich und irgendwann sind das genug Pleiten daß das auch der komplette Laden (= das Land) den Wind spürt. Das möchte ich lieber nicht erleben.
Antwort von Jalue:
Vor allem ist hier ja immer nur von Insolvenzen die Rede! Die meisten KmU's machen einfach stillschweigend zu, so wie ich meine Bude dichtgemacht habe.
De facto ein Einkommen plus X Aufträge für freie KolleInnen weniger, aber davon liest du nichst in der WiWo ... von Slahscam ganz zu schweigen.
Antwort von iasi:
macaw hat geschrieben:
ruessel hat geschrieben:
VTFF-Herbstbarometer 2024 erschienen
Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe ist angesichts des Scheiterns der Filmförderreform schlecht.
Aber auf LinkedIn machte letztens einer noch tüchtig Propaganda für die großartige Arbeit der Regierung und meinte, die Zahl der Insolvenzen seien gar nicht so schlimm. Was der Schwachkopf (nein, nicht DER, diesmal ein anderer ;-) großzügig außen vor lässt ist die Tatsache, daß die Insolvenzen komplette Filialketten und Firmengruppen betreffen. Nach einer Pleite wie von Hussel-Arko-Eilles sind so trotz Rettung dennoch auf einen Schlag 600 Leute arbeitslos. Bei Recaro 200. Thyssenkrupp ist zwar nicht pleite, setzt nun über die nächsten Jahre gleich 11.000 Leute frei. Das läppert sich und irgendwann sind das genug Pleiten daß das auch der komplette Laden (= das Land) den Wind spürt. Das möchte ich lieber nicht erleben.
Erstaunlich, dass auch heute noch über Entlassungen wie vom Weltuntergang gesprochen wird.
Es ist zwar ein Einschnitt für die Betroffenen, wenn sie ihre Stelle verlieren, aber eine neue zu finden ist nun einmal leichter als früher.
Die Unternehmen sehen im Arbeitskräftemangel eine der größten Problem und Risiken der Zukunft.
Insolvenzen gehören zudem zu einer freien und funktionierenden Marktwirtschaft.
Wenn eine Filmförderung Insolvenzen verhindert, ist sie letztlich schädlich.
Netflix produziert ohne Filmförderung und ist damit auch mit deutschen Produktionen erfolgreich.
"Liebes Kind" erhielt gerade einen Emmy.
"Im Westen nichts Neues" ...
Antwort von iasi:
Jalue hat geschrieben:
Vor allem ist hier ja immer nur von Insolvenzen die Rede! Die meisten KmU's machen einfach stillschweigend zu, so wie ich meine Bude dichtgemacht habe.
De facto ein Einkommen plus X Aufträge für freie KolleInnen weniger, aber davon liest du nichst in der WiWo ... von Slahscam ganz zu schweigen.
Du wirst sicherlich deine Gründe gehabt haben.
Wobei du nicht der einzig bist und dies in allen Branchen geschieht.
Schließlich stehen diesen dichgemachten KmU´s diese hier gegenüber:
Im Jahr 2023 waren in Deutschland geschätzt rund 329.000 Existenzgründungen zu verzeichnen.
Insolvenzen bedeuten zudem nicht, dass ein Unternehmen dichtgemacht wird. Ziel ist eine Sanierung und ein Erhalt, sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist.
Antwort von Bluboy:
Iasi-Habeck sprech, - Die Firmen sind nicht Pleite, sie produzieren nur nicht mehr :-((
Antwort von Jalue:
iasi hat geschrieben:
Erstaunlich, dass auch heute noch über Entlassungen wie vom Weltuntergang gesprochen wird.
Es ist zwar ein Einschnitt für die Betroffenen, wenn sie ihre Stelle verlieren, aber eine neue zu finden ist nun einmal leichter als früher.
Die Unternehmen sehen im Arbeitskräftemangel eine der größten Problem und Risiken der Zukunft.
Insolvenzen gehören zudem zu einer freien und funktionierenden Marktwirtschaft.
Wenn eine Filmförderung Insolvenzen verhindert, ist sie letztlich schädlich.
Faktenfreies Nachbeten von neoliberalem Bertelsmann-Stiftungs-Bla Bla, fehlt nur noch der Verweis darauf, dass wir 400K Zuwanderung pro anno dringend bräuchten, weil sonst der Untergang der freien Marktwirtschaft drohte und hastenichjesehn!
Wenn du jetzt, mit Ü40, deinen Job in der Branche verlierst, ist das kein bloßer "Einschnitt", geschätzter Herr Kollege. Arge oder Jobcenter werden dir eine grandiose Anschlussverwendung im Nahverkehr, im Callcenter oder als Altenpflegehelfer nachdrücklich ans Herz legen, und zwar toute de suite!
Menschen wie du sehen darin üblicherweise die Chance, endlich mal wieder Tonassis oder Cutter unter Mindestlohn einkaufen zu können, so wie schon in jenen seligen Zeiten der Agenda 2010. Du hattest hier ja schon mehrfach betont, dass so eine "Marktbereinigung" etwas ganz Tolles sei. Na dann hau mal rein, du Tiger, bis es dich selbst erwischt. Bueno, dann aber bitte nicht herumjammern und klaglos jeden noch so drögen Job annehmen, den man dir servieren wird!
Antwort von Pianist:
macaw hat geschrieben:
Die könnten etwas lockerer sprechen, aber abgesehen davon mag ich sowas total.
Wo wir beim Thema sind...die Filme von der Schweizer Marti Gruppe sind das geilste, was ich in dem Bereich so gesehen hab:
https://www.youtube.com/watch?v=EltOEfF ... artiGruppe
Ich bin ja immer froh, wenn Leute, die sonst nie vor Kameras reden, das spontan so gut hinbekommen. Das muss auch nicht perfekt sein, sondern ich finde es viel wichtiger, dass es authentisch ist, und man es ihnen abnimmt, dass sie dort für die Region ein tolles Projekt umsetzen.
Den Gotthard-Film habe ich mir eben angesehen. Der ist natürlich total gut gemacht, also sauber gedreht, tolle Bilder, sehr gute Animationen. Aber der Text ist eben ziemlich vom Schreibtisch aus geschrieben, und ich kann mir ungefähr vorstellen, wie das Word-Dokument ausgesehen hat, also vermutlich mit Korrekturen und Ergänzungen von fünf verschiedenen Leuten. Und dann sitzt ein Sprecher im Studio, und trägt das vor. So richtig nimmt mich das nicht mit. Gerade bei Tunnel-Themen muss schon irgendwie die Dramatik und die ständige Herausforderung rüberkommen, und da wäre ich dann doch lieber näher dran an den Menschen, die das Projekt umsetzen.
Straßentunnel habe ich nie gemacht, aber hier was Älteres aus dem Gotthard-Basistunnel, also von der Eisenbahn:
https://www.youtube.com/watch?v=xnSFl8IxP_c
Die letzten Tunnelbauprojekte, die ich begleitet habe, ob nun bergmännisch oder im Schildvortrieb, sind ewig her. Das waren die neun Tunnel zwischen Nürnberg und Ingolstadt, und natürlich der Nord-Süd-Fernbahntunnel in Berlin. Alles noch so ziemlich in der Vor-Internet-Zeit, daher nur in meinem Archiv und nicht bei Youtube.
Matthias
Antwort von Bildlauf:
iasi hat geschrieben:
Im Jahr 2023 waren in Deutschland geschätzt rund 329.000 Existenzgründungen zu verzeichnen.
Es hätten auch 329.001 Gründungen sein können - hättest Du Deine Deine Filmfirma gegründet.
Aber ich spüre es irgendwie, 2025 wird Dein Jahr!
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nur ein bisschen mehr Empathie schadet nicht, Du betrachtest alles immer extrem nüchtern und sachlich, und so funktioniert die Welt aber nicht, und vielen ist ihr Unternehmen, wo sind angestellt sind, nunmal auch wichtig, nicht nur finanziell.
Antwort von macaw:
Was ich am Rande mal wieder sehr bezeichnend finde ist - und das hat absolut nichts mit Deiner Arbeit zu tun, Pianist - daß die deutsche Bahn keine Kommentare erlaubt und der deutsche Konzern Vossloh zusätzlich zu deaktivierten Kommentaren nicht einmal Likes anzeigt, bei "Marti" aus der Schweiz ist beides bei allen Videos aktiviert. Die typische, deutsche Duckmäuser- und Zensurmentalität ist fast überall hingesickert. Bei solchen Konzernen mag man das verstehen aufgrund des enormen Aufwands, den die Moderation benötigen würde, aber es ist eine Seuche geworden, die überall angekommen ist, egal ob Nachrichtenmagazine, Foren und ganz besonders "Professional Schwachköpfe".
Antwort von macaw:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nur ein bisschen mehr Empathie schadet nicht, Du betrachtest alles immer extrem nüchtern und sachlich, und so funktioniert die Welt aber nicht, und vielen ist ihr Unternehmen, wo sind angestellt sind, nunmal auch wichtig, nicht nur finanziell.
Das ist von ihm nicht nüchtern betrachtet, sondern blanker Zynismus. Ganze Landstriche können und werden den Bach runtergehen wenn auch nur ein großes Unternehmen wegzieht. Wir werden sehen, was nach 11.000 weiteren Arbeitslosen durch ThyssenKrupp in NRW abgehen wird. Dann haben wir 2.500 bei Continental, 3.800 bei Bosch, 14.000 bei ZF usw. usf. - nur geistig umnachtete können glauben, daß das halt "nur" Auswirkungen für die Arbeiter und Angestellte hat und gehen großzügig darüber hinweg, daß die Familien haben, Essen gehen, Autos kaufen und fahren, Häuser/Wohnungen abzahlen etc.
Mir wurde kürzlich eine Anekdote erzählt aus Krefeld, wo Galeria dichtgemacht hat. Eine ehemalige Verkäuferin von dem Kaufhaus arbeitet nun im Caritasladen...und wie Krefeld über die Jahre von einer hübschen Stadt nach und nach zu einem Höllenloch verfällt, habe ich live auf Verwandtenbesuchen über die letzten 10 Jahre mit angesehen, sehr, sehr traurig und extrem beunruhigend...
Antwort von Frank Glencairn:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nicht nur das - wenn - wie in den letzten 3 Jahren - plötzlich reihenweise Traditions-Betriebe pleite gehen, die zwei Weltkriege, das Dritte Reich und die DDR überlebt haben, sollte das schon mal Anlass zum nachdenken sein.
Antwort von Pianist:
macaw hat geschrieben:
Was ich am Rande mal wieder sehr bezeichnend finde ist - und das hat absolut nichts mit Deiner Arbeit zu tun, Pianist - daß die deutsche Bahn keine Kommentare erlaubt und der deutsche Konzern Vossloh zusätzlich zu deaktivierten Kommentaren nicht einmal Likes anzeigt, bei "Marti" aus der Schweiz ist beides bei allen Videos aktiviert.
Mal abgesehen davon, dass die das selbst entscheiden können und müssen, kann man ja auch umgekehrt darüber diskutieren, ob man es unbedingt ermöglichen muss, dass immer alle überall ihren Senf dazugeben können. Aus Erfahrung weiß man ja, dass sowas dann vor allem von Leuten genutzt wird, die keine konstruktive Grundhaltung haben, sondern die jede Möglichkeit zum Stänkern nutzen. Am schlimmsten ist das auf Facebook. Das ist nicht schön, wenn man zum Beispiel einen seriösen Konferenzbericht gedreht hat, dieser dann online geht, und dann alle möglichen Leute, die keine Ahnung von nichts haben, ihre schwachsinnigen Kommentare drunterschreiben.
Matthias
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas. Jetzt müssen Weichen neu justiert werden und Innovationen nicht behindert. Was in solchen Zeiten das genau falsche Rezept ist, ist Isolationismus, Protektionismus und Subventionismus. Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Antwort von Bluboy:
macaw hat geschrieben:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nur ein bisschen mehr Empathie schadet nicht, Du betrachtest alles immer extrem nüchtern und sachlich, und so funktioniert die Welt aber nicht, und vielen ist ihr Unternehmen, wo sind angestellt sind, nunmal auch wichtig, nicht nur finanziell.
Das ist von ihm nicht nüchtern betrachtet, sondern blanker Zynismus. Ganze Landstriche können und werden den Bach runtergehen wenn auch nur ein großes Unternehmen wegzieht. Wir werden sehen, was nach 11.000 weiteren Arbeitslosen durch ThyssenKrupp in NRW abgehen wird. Dann haben wir 2.500 bei Continental, 3.800 bei Bosch, 14.000 bei ZF usw. usf. - nur geistig umnachtete können glauben, daß das halt "nur" Auswirkungen für die Arbeiter und Angestellte hat und gehen großzügig darüber hinweg, daß die Familien haben, Essen gehen, Autos kaufen und fahren, Häuser/Wohnungen abzahlen etc.
Mir wurde kürzlich eine Anekdote erzählt aus Krefeld, wo Galeria dichtgemacht hat. Eine ehemalige Verkäuferin von dem Kaufhaus arbeitet nun im Caritasladen...und wie Krefeld über die Jahre von einer hübschen Stadt nach und nach zu einem Höllenloch verfällt, habe ich live auf Verwandtenbesuchen über die letzten 10 Jahre mit angesehen, sehr, sehr traurig und extrem beunruhigend...
NRW, das ist Ruhrgebiet, - 25 Jahre, also eine Generation hat es gedauert bis das Bergwerkssterben überwunden war
Ob die sowas nochmal mitmachen, ob es Groß_Gelsenkirchen wird, oder ob die Leute einfach abwandern wird sich zeigen
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Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas. Jetzt müssen Weichen neu justiert werden und Innovationen nicht behindert. Was in solchen Zeiten das genau falsche Rezept ist, ist Isolationismus, Protektionismus und Subventionismus. Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Deutschland hatte sich bis 1999 schon zum "kranken Mann Europas" entwickelt. Damals konnte die Politik aber noch "relativ einfach" die Kurve kriegen. Was wir jetzt haben ist eine Situation, die ganz anders liegt.
"Weichen neu justieren und Innovationen her" ist recht einfach gesagt, wenn Leute an der Macht sind, die sämtliche Weichen abreißen und zur Sicherheit gleich alle Fabriken in die Luft sprengen lässt, damit auch keine neuen gefertigt werden können. Und Innovation? Bei dem Irrsinn an Bürokratie hier? Wer die absolut peinliche Posse um Marco Scheel und seine Firma Nordwolle verfolgt hat, bekommt recht schnell ein gutes Bild, warum so gut wie kein Unternehmer mehr Bock auf dieses Land hat. Die Bonzen sind 24/7 eher mit sich und dem großzügigen Verteilen von Anzeigen beschäftigt, das Land und die kleinen Leute gehen denen am Arsch vorbei, außer es sind Grün-Linke und deren Schwachsinnsanliegen. Anstatt sich zu sagen: Hey, wir nehmen uns die nächsten 5-10 Jahre um weg von X oder Y zu kommen, haut man das komplette System direkt in den Abgrund und träumt davon, daß die Innovationen wie Manna vom Himmel fallen.
Antwort von DKPost:
macaw hat geschrieben:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nur ein bisschen mehr Empathie schadet nicht, Du betrachtest alles immer extrem nüchtern und sachlich, und so funktioniert die Welt aber nicht, und vielen ist ihr Unternehmen, wo sind angestellt sind, nunmal auch wichtig, nicht nur finanziell.
Das ist von ihm nicht nüchtern betrachtet, sondern blanker Zynismus. Ganze Landstriche können und werden den Bach runtergehen wenn auch nur ein großes Unternehmen wegzieht. Wir werden sehen, was nach 11.000 weiteren Arbeitslosen durch ThyssenKrupp in NRW abgehen wird. Dann haben wir 2.500 bei Continental, 3.800 bei Bosch, 14.000 bei ZF usw. usf. - nur geistig umnachtete können glauben, daß das halt "nur" Auswirkungen für die Arbeiter und Angestellte hat und gehen großzügig darüber hinweg, daß die Familien haben, Essen gehen, Autos kaufen und fahren, Häuser/Wohnungen abzahlen etc.
Mir wurde kürzlich eine Anekdote erzählt aus Krefeld, wo Galeria dichtgemacht hat. Eine ehemalige Verkäuferin von dem Kaufhaus arbeitet nun im Caritasladen...und wie Krefeld über die Jahre von einer hübschen Stadt nach und nach zu einem Höllenloch verfällt, habe ich live auf Verwandtenbesuchen über die letzten 10 Jahre mit angesehen, sehr, sehr traurig und extrem beunruhigend...
Aber hey, dafür haben wir die Schuldenbremse!
Andere Länder haben die gleichen Probleme mit teurer Energie und geringer Kaufkraft. Aber die subventionieren ihre Wirtschaft stark. China sogar extremst.
Wir hingegen können stolz die schwarze Null herzeigen. Ist doch auch was.
Und viele Leute fanden das eine tolle Idee und genügend werden Merz und die Union im Januar auch wieder wählen. Dann gibt es weitere 4 Jahre verfallende Infrastruktur. Die FDP ist auf dem Hügel ja schon verreckt. Mal sehen wie lange die Union wirklich daran festhalten will.
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Antwort von macaw:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Nicht nur das - wenn - wie in den letzten 3 Jahren - plötzlich reihenweise Traditions-Betriebe pleite gehen, die zwei Weltkriege, das Dritte Reich und die DDR überlebt haben, sollte das schon mal Anlass zum nachdenken sein.
Linke/Sozialisten waren immer nur für eines gut: Unfassbare Zerstörung und ebensolches Leid hinterlassen - wir erleben es hautnah mit.
Antwort von TomStg:
macaw hat geschrieben:
Linke/Sozialisten waren immer nur für eines gut: Unfassbare Zerstörung und ebensolches Leid hinterlassen - wir erleben es hautnah mit.
„Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist, keinen Verstand“
Egal, ob es wirklich von Churchill stammt oder nicht: Es ist mehr als zutreffend.
Antwort von iasi:
TomStg hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Linke/Sozialisten waren immer nur für eines gut: Unfassbare Zerstörung und ebensolches Leid hinterlassen - wir erleben es hautnah mit.
„Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist, keinen Verstand“
Egal, ob es wirklich von Churchill stammt oder nicht: Es ist mehr als zutreffend.
Linke und Sozialisten mit Kommunisten gleichzusetzen ist sportlich.
Antwort von iasi:
Jalue hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Erstaunlich, dass auch heute noch über Entlassungen wie vom Weltuntergang gesprochen wird.
Es ist zwar ein Einschnitt für die Betroffenen, wenn sie ihre Stelle verlieren, aber eine neue zu finden ist nun einmal leichter als früher.
Die Unternehmen sehen im Arbeitskräftemangel eine der größten Problem und Risiken der Zukunft.
Insolvenzen gehören zudem zu einer freien und funktionierenden Marktwirtschaft.
Wenn eine Filmförderung Insolvenzen verhindert, ist sie letztlich schädlich.
Faktenfreies Nachbeten von neoliberalem Bertelsmann-Stiftungs-Bla Bla, fehlt nur noch der Verweis darauf, dass wir 400K Zuwanderung pro anno dringend bräuchten, weil sonst der Untergang der freien Marktwirtschaft drohte und hastenichjesehn!
Wenn du jetzt, mit Ü40, deinen Job in der Branche verlierst, ist das kein bloßer "Einschnitt", geschätzter Herr Kollege. Arge oder Jobcenter werden dir eine grandiose Anschlussverwendung im Nahverkehr, im Callcenter oder als Altenpflegehelfer nachdrücklich ans Herz legen, und zwar toute de suite!
Menschen wie du sehen darin üblicherweise die Chance, endlich mal wieder Tonassis oder Cutter unter Mindestlohn einkaufen zu können, so wie schon in jenen seligen Zeiten der Agenda 2010. Du hattest hier ja schon mehrfach betont, dass so eine "Marktbereinigung" etwas ganz Tolles sei. Na dann hau mal rein, du Tiger, bis es dich selbst erwischt. Bueno, dann aber bitte nicht herumjammern und klaglos jeden noch so drögen Job annehmen, den man dir servieren wird!
Dass Unternehmen, die nicht mehr rentabel wirtschaften und dadurch zahlungsunfähig werden, entweder einen Umbau erfordern oder schlicht geschlossen werden müssen, ist Basiswissen.
Kommunistische Züge hat es, wenn der Staat solche Unternehmen in dieser unreantablen Form am Leben zu erhalten versucht.
Es stimmt zudem auch nicht, dass Ü40 keine Jobs finden, die ihrer Qualifikation entsprechen.
Dieses spezielle deutsche Sicherheitsdenken bringt natürlich viele zum Wanken, die nicht ihr ganzes Berufsleben in derselben Firma verbringen können. Klar, dass es dann sofort ein existenzielles Drama wird, wenn man eine neue Arbeitsstelle braucht.
Dröge wird ein Job, wenn man ihn sein Leben lang macht.
Und wer selbstständig ist, muss nun einmal innovativ bleiben und sich auch mal neu erfinden.
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Antwort von iasi:
Axel hat geschrieben:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas. Jetzt müssen Weichen neu justiert werden und Innovationen nicht behindert. Was in solchen Zeiten das genau falsche Rezept ist, ist Isolationismus, Protektionismus und Subventionismus. Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Nun hat das enorme Wachstum der Autobranche der vergangenen Jahre mal eine Pause eingelegt und schon werden die Totenglocken geläutet.
Die Autobranche entwickelt sich wie alle anderen in Zyklen. Nach fetten Jahren in denen auch geprasst werden konnte, folgen Jahre, in denen mal wieder auf die Kosten geschaut werden muss.
Übrigens muss man ja nicht nur Arbeitnehmer sein, sondern kann recht einfach Anteilseigener werden. Aktienkäufe gehen leichter als eine Online-Bestellung.
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Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Bildlauf hat geschrieben:
Aber Spaß beiseite, ich würde das nicht so daher sagen mit den Insolvenzen und Arbeistplatzverlusten.
Vom Ding her ja, Unternehmen kommen und gehen, Dinge können sich wieder glatt ziehen, aber was den Arbeitsmarkt/wirtschaftliche Lage betrifft und solche Sachen ist der Haussegen schon etwas schief und es wird sich zeigen, ob es sich wieder glatt zieht.
Nicht nur das - wenn - wie in den letzten 3 Jahren - plötzlich reihenweise Traditions-Betriebe pleite gehen, die zwei Weltkriege, das Dritte Reich und die DDR überlebt haben, sollte das schon mal Anlass zum nachdenken sein.
Darüber nachdenken, dass nicht nur immer nach dem Staat gerufen werden sollte?
Darüber nachdenken, dass "Traditions-Betriebe" vielleicht zu sehr an ihren Traditionen kleben und daher nicht mehr mithalten können?
Arri war auch schon mal kurz vor der Pleite.
Rechnen wird dies und den aktuellen Zustand von Arri nun der Politik zu?
Die wahren "Kommunisten" schreien immer nach dem Staat und machen die Regierung oder allgemein die Politiker für alles verantwortlich.
Wenn sie sich an einem zu heißen Tee die Lippen verbrühen, muss natürlich die Politik schuld sein.
Antwort von Axel:
iasi hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Nun hat das enorme Wachstum der Autobranche der vergangenen Jahre mal eine Pause eingelegt und schon werden die Totenglocken geläutet.
Wenn es so klang, als würde ich Totenglocken läuten, dann muss ich das berichtigen. Ich schrieb: „wenn sie es nicht selbst schaffen …“ - und ich traue das unseren Unternehmen zu. Nur halte ich halt das Starren auf die so genannten Schlüsselindustrien für falsch. Und ich finde, dass Wettbewerbsverzerrung - auch im Arbeitsmarkt - eine der Ursachen für die gegenwärtigen Krisen sind. Dazu gehört auch, dass de facto Monopole wie Amazon (ich habe keine Statistik nachgeschaut …) 50 % des Einzelhandels gekillt haben, unermesslich reich und mächtig sind, aber einen lächerlichen Beitrag zur Sanierung der Infrastruktur leisten und ihre Mitarbeiter effektiv versklaven. Das ist meinerseits keine ideologische Position, sondern ich nenne es schlechte Politik. Die Schuldenbremse, die lähmende Bürokratie, die misslungene Zuwanderer-Integration: schlechte Politik. Wenig hilfreich ist auch das Jammern. Wenn du (bist nicht gemeint, iasi) Ü40 bist und bei der Arge landest, soll dir keiner vorwerfen, du hättest etwas falsch gemacht. Ob du es dir selbst vorwirfst, ist deine Sache. Eklig ist es, über aussichtsreiche Jobs wie Altenpfleger die Nase zu rümpfen.
Antwort von iasi:
Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Nun hat das enorme Wachstum der Autobranche der vergangenen Jahre mal eine Pause eingelegt und schon werden die Totenglocken geläutet.
Wenn es so klang, als würde ich Totenglocken läuten, dann muss ich das berichtigen. Ich schrieb: „wenn sie es nicht selbst schaffen …“ - und ich traue das unseren Unternehmen zu. Nur halte ich halt das Starren auf die so genannten Schlüsselindustrien für falsch. Und ich finde, dass Wettbewerbsverzerrung - auch im Arbeitsmarkt - eine der Ursachen für die gegenwärtigen Krisen sind. Dazu gehört auch, dass de facto Monopole wie Amazon (ich habe keine Statistik nachgeschaut …) 50 % des Einzelhandels gekillt haben, unermesslich reich und mächtig sind, aber einen lächerlichen Beitrag zur Sanierung der Infrastruktur leisten und ihre Mitarbeiter effektiv versklaven. Das ist meinerseits keine ideologische Position, sondern ich nenne es schlechte Politik. Die Schuldenbremse, die lähmende Bürokratie, die misslungene Zuwanderer-Integration: schlechte Politik. Wenig hilfreich ist auch das Jammern. Wenn du (bist nicht gemeint, iasi) Ü40 bist und bei der Arge landest, soll dir keiner vorwerfen, du hättest etwas falsch gemacht. Ob du es dir selbst vorwirfst, ist deine Sache. Eklig ist es, über aussichtsreiche Jobs wie Altenpfleger die Nase zu rümpfen.
Ich denke, man sollte nicht vorschnell von Monopolen sprechen, weil ein Unternehmen einen hohen Marktwert an der Börse hat.
Amazon ist an den Börsen 4mal so hoch bewertet, wie der Umsatz, den dieser Händler erzielt.
Der Aktienwert ist sogar 8mal so hoch wie der Buchwert.
Zudem ist Amazon zu 66% im Streubesitz, also in den Händen von Kleinanlegern. Dann sind weitere mehr als 20% im Besitz von Fondgesellschaften, die das Geld auch von Kleinanlegern verwalten.
In den USA besitzt ein großer Teil der Arbeitnehmer Aktien.
Wenn Apple seine Handys zu so hohen Preisen an die Kunden verkaufen kann, dass die Rendite sehr hoch ist, hat doch die Politik keine Schuld daran.
Dass der Marktanteil deutscher Filme auf dem deutschen Kinomarkt so niedrig ist, kann man doch auch nicht nur der Politik oder den ÖRR ankreiden.
Jan-Jun24 waren 108 von 297 Erstaufführungen in D deutsche Filme - also 36,4% .
Aber nur 17,4% der Kinokarten wurden für diese Filme gekauft.
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Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Nicht nur das - wenn - wie in den letzten 3 Jahren - plötzlich reihenweise Traditions-Betriebe pleite gehen, die zwei Weltkriege, das Dritte Reich und die DDR überlebt haben, sollte das schon mal Anlass zum nachdenken sein.
Darüber nachdenken, dass nicht nur immer nach dem Staat gerufen werden sollte?
Ich hab an keinem Punkt dabei nach dem Staat gerufen - wie kommst du auf diese bizarre Idee?
Man kann doch ein Problem nicht auf der Ebene lösen auf der es entstanden ist.
Ohne den Staat (sprich: die Regierung) gäbe es das Problem ja gar nicht.
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas.
Wer ist denn "wir"?
Ich weiß ja nicht was mit dir los ist, daß du dich für eine Made hältst, ich jedenfalls bin und war keine.
Das russische Gas war außerdem nie "billig", nur nicht so überteuert wie anderes - wird immer wieder verwechselt.
Und daß wir davon so viel brauchen ist eine direkte Folge der so genannten "Energiewende" - bedank dich also bei den Verursachern.
Was du mit "wir" meinst ist eine Handvoll Leute in entsprechenden Positionen, die meisten anderen haben nicht so wirklich "im Speck" gelebt.
Aus deinem Beitrag spricht IMHO ein eindeutig flagelantischer Geist - was ist mit dir passiert?
Antwort von Bluboy:
Am Gaspreis kann es nicht liegen, dass es einigen inzwischen gefühlt schlechter geht
Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
Darüber nachdenken, dass "Traditions-Betriebe" vielleicht zu sehr an ihren Traditionen kleben und daher nicht mehr mithalten können?
Bissl arg schlichte Denkweise.
Wenn sie das gemacht hätten, wären sie garantiert nicht über 100 Jahre so erfolgreich gewesen.
Lies liber mal nach, was die Firmen selbst als Gründe anführen, dann geht dir womöglich mal ein Licht auf.
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Darüber nachdenken, dass "Traditions-Betriebe" vielleicht zu sehr an ihren Traditionen kleben und daher nicht mehr mithalten können?
Bissl arg schlichte Denkweise.
Wenn sie das gemacht hätten, wären sie garantiert nicht über 100 Jahre so erfolgreich gewesen.
Lies liber mal nach, was die Firmen selbst als Gründe anführen, dann geht dir womöglich mal ein Licht auf.
Oh ja - ich lese diese Gründe.
Die Verantwortlichen sehen die Gründe immer gerne bei den externen Bedingungen, aber nicht in ihrem eigenen Verantwortungsbereich.
Dabei sind es immer die Managemententscheidungen, die diese Traditions-Betriebe ins Wanken brachten und bringen.
Bayer kauft Monsanto für 60 Mrd. und ist nun nur noch 20 Mrd. wert.
ThyssenKrupp baut ein Werk in Amerika und muss es dann letztlich Abschreiben, weil es teurer produziert, als in D.
BayWa ging ganz groß auf Einkaufstour und wird nun vom Schuldenberg erdrückt.
VW, BASF & Co. investieren groß in China und sind nun davon betroffen, dass die tollen Wachstumsraten ausbleiben.
...
Der Piech/Porsche-Clan hat das Sagen bei fast allen deutschen Autoherstellern. Bei BMW sind es die Quant-Nachkommen.
Fast schon plakativ: Alle reden davon, dass die Politiker von Niedersachsen verantwortlich für die Probleme bei VW seien. Dabei besitzt Niedersachen nur 20% und die Piech/Porsche-Truppe 53,3% der Stammaktien. Quatar kommt auf 17%.
...
Tesla hat ein Werk in D. Der Tesla-Aktienkurs geht nach oben.
Die deutschen Autohersteller haben auch Werke in Amerika. Deren Aktienkurse sind gefallen.
Die äußeren Bedingungen sind dieselben - der Firmenerfolg unterscheidet sich jedoch.
Nokia baut keine Smartphones mehr - Apple verdient mit Smartphones prächtig.
Antwort von Axel:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Was du mit "wir" meinst ist eine Handvoll Leute in entsprechenden Positionen, die meisten anderen haben nicht so wirklich "im Speck" gelebt.
Im internationalen Vergleich leben wir als Deutsche im Speck. Dass es natürlich bei uns im nationalen Vergleich Verlierer gibt: klar.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Aus deinem Beitrag spricht IMHO ein eindeutig flagelantischer Geist - was ist mit dir passiert?
Aus den Jammerern spricht IMO (nicht bescheiden) der Geist der Bild: der Leser stimmt der Haltung zu, dass die Welt ungerecht ist, er der Schlechtweggekommene. Das Anfächeln von Ressentiments. Schuldige werden von diesen vulnerablen Narzissten leicht gefunden.
Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
Bayer, ThyssenKrupp, BayWa, VW, BASF & Co. Porsche, BMW ..
Soweit ich weiß, ist keine dieser Firmen in den letzten paar Jahren pleite gegangen und vom Markt verschwunden.
Wie so oft - Thema verfehlt, setzen.
Darüber hinaus ist dein Verständnis - was wirtschaftliche Zusammenhänge betrifft - auf einem ähnlichen Level, wie dein Verständnis für Filmemachen.
Antwort von Darth Schneider:
Ich sehe das Problem natürlich nur bei der Politik. Die deutschen Politiker sind viel zu fest mit sich selber und vor allem damit beschäftigt sich gegenseitig zu attackieren. Anstatt sinnvolle Politik zu machen. So kann auch wirtschaftlich doch gar nix gescheites passieren.
Dazu kommen die dämlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland die uns mehr schaden als Putin.
Natürlich auch vor allem das wir alle in Europa von Chinas Wirtschaft völlig überrollt wurden und noch viel mehr in naher Zukunft werden.
Wozu noch ein VW, Mercedes, BMW oder Audi kaufen, wenn die Chinesen das selbe sehr bald genau so gut aber locker doppelt so günstig auch können ?
Gruss Boris
Antwort von Bluboy:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich sehe das Problem natürlich nur bei der Politik. Die deutschen Politiker sind viel zu fest mit sich selber und vor allem damit beschäftigt sich gegenseitig zu attackieren. Anstatt sinnvolle Politik zu machen. So kann auch wirtschaftlich doch gar nix gescheites passieren.
Gruss Boris
Nachden in erster Linie Jeder für sich selbst veranwortlch ist, sehe ich in politischen Stillstand eher einen Vorteil
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Bayer, ThyssenKrupp, BayWa, VW, BASF & Co. Porsche, BMW ..
Soweit ich weiß, ist keine dieser Firmen in den letzten paar Jahren pleite gegangen und vom Markt verschwunden.
Wie so oft - Thema verfehlt, setzen.
Darüber hinaus ist dein Verständnis - was wirtschaftliche Zusammenhänge betrifft - auf einem ähnlichen Level, wie dein Verständnis für Filmemachen.
Da sieht man, wie wenig du weißt und nur so tust, als würdest du etwas verstehen.
Eine Insolvenz war und ist nicht ausgeschlossen. Eine Schuldenlast von mehr als fünf Milliarden Euro drückt die BayWa ...
Zudem scheinst du nicht zu verstehen, dass ein Markenname nicht verschwinden muss, wenn die Produktion eingestellt wird.
Nokia hatte ich schon genannt: Wo sind sie denn geblieben, die Nokia-Handys?
Vor allem plapperst du von Stellenstreichungen, wenn das dann für die Schuldzuweisungen an die Politik nicht mehr reicht, schiebst du mal eben die Insolvenz hinterher.
Eben typisches Stammtischniveau.
Dann dieses "Traditions-Betriebe" Gerede:
Wenn du wirklich ´ne Ahnung hättest, dann wüsstest du, dass es ThyssenKrupp erst seit 1999 gibt. ;):)
Antwort von Darth Schneider:
@Bluboy
Ja das kann unter Umständen schon so sein,
aber nicht wenn dann zig einst sehr erfolgreiche Firmen zig tausende Leute entlassen müssen…
Nur die Politik und die Wirtschaft mindestens 10 Jahre lang geschlafen hat…
Gruss Boris
Antwort von macaw:
Da fällt mir ein, erst vorgestern hatte ich ne Anfrage für ein Projekt für die CDU. Ich glaub ich habe noch nie so schnell abgesagt...ich fühlte mich richtig dreckig sowas angeboten zu bekommen.
Antwort von Darth Schneider:
Worum ging es denn, oder darfst du das nicht schreiben ?
Gruss Boris
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Was du mit "wir" meinst ist eine Handvoll Leute in entsprechenden Positionen, die meisten anderen haben nicht so wirklich "im Speck" gelebt.
Im internationalen Vergleich leben wir als Deutsche im Speck. Dass es natürlich bei uns im nationalen Vergleich Verlierer gibt: klar.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Aus deinem Beitrag spricht IMHO ein eindeutig flagelantischer Geist - was ist mit dir passiert?
Aus den Jammerern spricht IMO (nicht bescheiden) der Geist der Bild: der Leser stimmt der Haltung zu, dass die Welt ungerecht ist, er der Schlechtweggekommene. Das Anfächeln von Ressentiments. Schuldige werden von diesen vulnerablen Narzissten leicht gefunden.
Einerseits möchte ich vehement dagegenhalten, andererseits sage ich mir: Wenn die deutschen es so wollen, bitteschön, geht mich nichts an.
Antwort von macaw:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Worum ging es denn, oder darfst du das nicht schreiben ?
Gruss Boris
Ich hab abgesagt bevor ich das Briefing überhaupt hatte.
Zur letzten Bundestagswahl wurde ich für diesen Fremdscham-Spot des Todes von den Grünen angefragt, da hatte ich deren Briefing direkt erhalten, aber bei denen habe ich schon nach "Grü..." abgelehnt. Im Booklet tauchten dann direkt alle Grünen Spinnereien auf...
Auch bei der BSW habe ich abgesagt - nachdem rauskam, was für eine Lügnerin Wagenknecht ist, hat sich mein Bild von Bonzen noch weiter gefestigt...
Antwort von Axel:
macaw hat geschrieben:
… wurde ich für diesen Fremdscham-Spot des Todes von den Grünen angefragt, da hatte ich deren Briefing direkt erhalten, aber bei denen habe ich schon nach "Grü..." abgelehnt. Im Booklet tauchten dann direkt alle Grünen Spinnereien auf...
Auch bei der BSW habe ich abgesagt - nachdem rauskam, was für eine Lügnerin Wagenknecht ist, hat sich mein Bild von Bonzen noch weiter gefestigt...
Ist nicht gerade höhere Algebra zu raten, was da noch bleibt.
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
… wurde ich für diesen Fremdscham-Spot des Todes von den Grünen angefragt, da hatte ich deren Briefing direkt erhalten, aber bei denen habe ich schon nach "Grü..." abgelehnt. Im Booklet tauchten dann direkt alle Grünen Spinnereien auf...
Auch bei der BSW habe ich abgesagt - nachdem rauskam, was für eine Lügnerin Wagenknecht ist, hat sich mein Bild von Bonzen noch weiter gefestigt...
Ist nicht gerade höhere Algebra zu raten, was da noch bleibt.
Wurde Der Account von Axel gehackt? Oder gibt es mehrere Axel? Irgendwas passt hier gar nicht.
Ansonsten: Geh besser zurück ans 1x1 üben, Deine Algebra taugt nichts. Ich lasse mich von keiner Partei kaufen, ganz besonders nicht von solchen wie schon erwähnt. Merkel und die CDU haben den Untergang eingeleitet, der Rest hat dann vor drei Jahren den Turbo eingeschaltet. Dann kommen Leute daher und wollen eine Partei für alles verantwortlich machen, die noch keine Verantwortung tragen konnte. Guter Witz. Getoppt wird das dann von "offenen Briefen" um die es hier in diesem Thread geht, wo Leute dann rumjammern daß die Verantwortlichen, die die Jammerer vorher selbst indirekt gewählt haben die Lage nur verschlimmern.
Antwort von iasi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich sehe das Problem natürlich nur bei der Politik. Die deutschen Politiker sind viel zu fest mit sich selber und vor allem damit beschäftigt sich gegenseitig zu attackieren. Anstatt sinnvolle Politik zu machen. So kann auch wirtschaftlich doch gar nix gescheites passieren.
Dazu kommen die dämlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland die uns mehr schaden als Putin.
Natürlich auch vor allem das wir alle in Europa von Chinas Wirtschaft völlig überrollt wurden und noch viel mehr in naher Zukunft werden.
Wozu noch ein VW, Mercedes, BMW oder Audi kaufen, wenn die Chinesen das selbe sehr bald genau so gut aber locker doppelt so günstig auch können ?
Gruss Boris
Die Politiker haben also VW, Mercedes, BMW und Audi gezwungen, in China zusammen mit chinesischen Partnern Autos zu produzieren?
Schau mal, wo der Piech/Porsche-Clan in der Automobielbranche überall die Finger drin hat und welche Spielchen gerade in letzter Zeit getrieben wurden, dann kannst du nochmal überdenken, ob deutsche Politiker einen solch großen Einfluss auf international verzweigte Konzerne haben, wie du meinst.
Dass die korrupte chinesische Planwirtschaft den Zenit überschritten hat, ist ja wohl kaum die Schuld der deutschen Politiker. Chinas Wirtschaft rollt nicht mehr. Das Problem von VW, Mercedes, BMW und Audi ist doch nicht die Konkurrenz Chinas, sondern das ausbleibende Wachstum in China, auf das sie gesetzt und sehr viel Geld investiert hatten.
Rechne das mal zusammen:
zum Bild
Dass die deutsche Filmbranche in der Misere steckt, ist doch auch nur insofern die Schuld der Politik, dass sie durch Subventionen notwendige kontinuierliche Veränderungen gebremst hatte.
Warum wohl gibt es keinen Offenen Brief der Initiative Fair Film an die deutschen "Studios"?
Warum wird eigentlich ein Offener Brief der Initiative Fair Film geschrieben, statt sich z.B. gewerkschaftlich zu organisieren und mit den Unternehmen die Bedingungen auszuhandeln. Es gilt schließlich "Tarifautonomie".
In den USA streiken die Leute, um "faire Produktionsbedingungen" mit den Unternehmen auszuhandeln.
Wo ist denn z.B. der Offene Brief an die privaten TV-Unternehmen?
Das Problem: Es gibt keine deutschen Produktionsunternehmen mehr, die nicht am Tropf von Filmförderung und ÖRR hängen.
Antwort von iasi:
macaw hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Ist nicht gerade höhere Algebra zu raten, was da noch bleibt.
Wurde Der Account von Axel gehackt? Oder gibt es mehrere Axel? Irgendwas passt hier gar nicht.
Oh wie schrecklich. Das kann ja nicht sein, dass jemand eine andere Meinung vertritt als du. Da müssen böse Mächte im Spiel sein.
Antwort von radneuerfinder:
iasi hat geschrieben:
Verantwortung und Fürsorgepflicht?
Nun sind die ÖRR also auch eine staatliche soziale Einrichtung?
Wir haben uns als Gesellschaft darauf geeinigt (Wahl > Parlament > Gesetz), dass jeder Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht für seine Angestellten hat:
https://www.haufe.de/arbeitsschutz/rech ... 43590.html
Die Forderungen aus der Spielfilmbranche - so naiv das Anrufen und der Glaube an eine höhere Macht, die alles zum Guten regeln wird, auch sein mag - gehen hauptsächlich in die Richtung, auch die Filmbranche möge sich bitte an die üblichen gesellschaftlichen Verabredungen halten.
Hier ein Beispiel, wie diese Verantwortung in anderen Teilen der Wirtschaft gehandhabt und durchgesetzt werden:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 10473.html
Dass Arbeitgeber dann weniger Geld sparen können, ist eine korrekte Erkenntnis. :-)
Antwort von Axel:
macaw hat geschrieben:
Deine Algebra taugt nichts.
Verstehe. Du distanzierst dich also auch von der Partei, die noch keine Verantwortung übernehmen konnte. Da bin ich erleichtert. Ich dachte nämlich schon, der Account von macaw sei gehackt worden. Da können wir ja fortfahren (für ein paar Minuten, bevor der Thread in‘s OT geht), konkret zum Thema zu diskutieren. Kontrovers hoffentlich, denn das ist der Sinn einer Diskussion.
Also, wenn du König von Deutschland wärst (salopp, frivol und bildlich gesprochen, ich bezeichne dich nicht als Reichsbürger): was wäre deine Antwort an die Fair-Film Initiative? Ich unterstelle, dass du glaubst, die Politik hat versagt. Wenn du die Antwort hast, raus damit.
Antwort von vaio:
Axel hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Deine Algebra taugt nichts.
Verstehe. Du distanzierst dich also auch von der Partei, die noch keine Verantwortung übernehmen konnte. Da bin ich erleichtert.
Andere Frage:
Häuser besetzen, Brände legen, Anschläge auf Menschen u.s.w.… Das ist okay für dich?
Antwort von Axel:
@vaio
Wie kommst du darauf? Verstehe den Zusammenhang nicht.
Antwort von vaio:
Axel hat geschrieben:
@vaio
Wie kommst du darauf? Verstehe den Zusammenhang nicht.
Dann nutze bitte einmal dein Algebra.
Antwort von iasi:
radneuerfinder hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Verantwortung und Fürsorgepflicht?
Nun sind die ÖRR also auch eine staatliche soziale Einrichtung?
Wir haben uns als Gesellschaft darauf geeinigt (Wahl > Parlament > Gesetz), dass jeder Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht für seine Angestellten hat:
https://www.haufe.de/arbeitsschutz/rech ... 43590.html
Die Forderungen aus der Spielfilmbranche - so naiv das Anrufen und der Glaube an eine höhere Macht, die alles zum Guten regeln wird, auch sein mag - gehen hauptsächlich in die Richtung, auch die Filmbranche möge sich bitte an die üblichen gesellschaftlichen Verabredungen halten.
Hier ein Beispiel, wie diese Verantwortung in anderen Teilen der Wirtschaft gehandhabt und durchgesetzt werden:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 10473.html
Dass Arbeitgeber dann weniger Geld sparen können, ist eine korrekte Erkenntnis. :-)
Nun ja - die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers beschränkt sich auf die Vermeidung von Risiken für die körperliche Unversehrtheit, aber umfasst nicht die Einflussnahme auf die Vertragsbedingungen zwischen Zulieferbetrieben und deren Angestellten. Dass Daimler die Verträge mit Wiener kündigte, war eine Entscheidung im Hinblick auf das eigene Firmenimage.
Inhalte des Arbeitsschutzgesetze werden in dem Offenen Brief jedenfalls nur am Rande tangiert.
Im Podcast erzählt Uwe Boll von einem Produzenten, der bei einer Produktion für Netflix nichts verdient hatte, da Netflix kein Geld nachschoss, wie es bei den ÖRR eigentlich üblich ist.
Da dachte ich mir dann auch:
Unrentable Produktionsweisen werden also durch ÖRR-Gebührengelder gestützt.
Man ruft nach Förder- und Gebührengeldern, wenn man mit dem Budget nicht hinkommt - oder schreibt Offene Briefe an die Gebührengeld-Verteiler und - natürlich - die Politiker.
Antwort von iasi:
vaio hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
@vaio
Wie kommst du darauf? Verstehe den Zusammenhang nicht.
Dann nutze bitte einmal dein Algebra.
Was hat denn Algebra damit zu tun? :)
Antwort von Bildlauf:
iasi hat geschrieben:
Es stimmt zudem auch nicht, dass Ü40 keine Jobs finden, die ihrer Qualifikation entsprechen.
Dieses spezielle deutsche Sicherheitsdenken bringt natürlich viele zum Wanken, die nicht ihr ganzes Berufsleben in derselben Firma verbringen können. Klar, dass es dann sofort ein existenzielles Drama wird, wenn man eine neue Arbeitsstelle braucht.
Dröge wird ein Job, wenn man ihn sein Leben lang macht.
Und wer selbstständig ist, muss nun einmal innovativ bleiben und sich auch mal neu erfinden.
Ich weiß nicht ob Du Beamter bist oder so, daher alles in trockenen Tüchern für DIch, aber Du redest das immer alles so daher als ob es ganz einfach wäre. Sei es bei solchen Themen oder im Filmbereich.
Ob ein Job dröge wird und wann überlasse doch bitte jedem selbst.
Ich möchte meine Lebenssituation auch nicht mehr ändern. Es soll so bleiben wie es ist, weil es mir so sehr gut gefällt.
Nur ich habe viel bessere Einflussmöglichkeiten daß es so bleibt, wie es ist, da ich Chef von mir selber bin.
Ein Angestellter hat da aber keine/kaum Einflussmöglichkeiten.
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas. Jetzt müssen Weichen neu justiert werden und Innovationen nicht behindert. Was in solchen Zeiten das genau falsche Rezept ist, ist Isolationismus, Protektionismus und Subventionismus. Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Ja die EU hat uns viel gebracht und das erkennen die EU Gegner meißt nicht.
Es geht aber nicht nur um die Autobranche.
Bin selber auch keine Freund von Subventionen etc. Aber wenn so viel Veränderung stattfindet, sorgt das halt für Irritation und Unsicherheit und Protestwähler.
Ich bin ja gar nicht betroffen, ich habe nur etwas Empathie. Betrachte es aus Arbeitnehmersicht (der ich ja nichtmal bin).
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Eklig ist es, über aussichtsreiche Jobs wie Altenpfleger die Nase zu rümpfen.
Ich weiß nicht wie Du das meinst, sonst korrigiere bitte, aber wenn Du Altenpflege einen "aussichtsreichen" Job nennst ist das ziemlich heftig.
Außer es macht Dir Spaß 80% des Tages "Mensch pur" zu erleben, dann ist es aussichtsreich.
macaw hat geschrieben:
Auch bei der BSW habe ich abgesagt - nachdem rauskam, was für eine Lügnerin Wagenknecht ist, hat sich mein Bild von Bonzen noch weiter gefestigt...
Die Wagenknecht, wirklich ein Sorgenkind, was die vom Stapel lässt.
Antwort von iasi:
Bildlauf hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Wir haben jahrzehntelang wie die Made im Speck gelebt, als Hauptnutznießer der EU mit unserem quasi Exportmonopol und durch ungehemmtes Verbraten von billigem russischen Gas. Jetzt müssen Weichen neu justiert werden und Innovationen nicht behindert. Was in solchen Zeiten das genau falsche Rezept ist, ist Isolationismus, Protektionismus und Subventionismus. Vergesst die Autobranche. Wenn sie es nicht selbst schaffen: tschüss! Sie haben Lobbyismus betrieben (zu deutsch: korrumpiert) und haben uns Opportunisten lange am Erfolg teilhaben lassen. Ist das herzlos gegenüber den hunderttausenden Arbeitnehmern? Von mir aus: nein. Ich sitze im selben Boot.
Ja die EU hat uns viel gebracht und das erkennen die EU Gegner meißt nicht.
Es geht aber nicht nur um die Autobranche.
Bin selber auch keine Freund von Subventionen etc. Aber wenn so viel Veränderung stattfindet, sorgt das halt für Irritation und Unsicherheit und Protestwähler.
Ich bin ja gar nicht betroffen, ich habe nur etwas Empathie. Betrachte es aus Arbeitnehmersicht (der ich ja nichtmal bin).
Die Automobilbranche verzeichnet einen Gewinneinbruch - liest man.
Dabei werden die Rekordgewinne des Vorjahres als Basis genommen, was zu einer hohen Prozentzahl führt. Und schon sind viele erschrocken.
Dass die Konzerne dennoch auch weiterhin Gewinne machen und sogar mehr in Forschung- und Entwicklung investieren können, wird ausgeblendet.
Die übliche Reaktion von Unternehmen ist das Einsparen von Kosten. Sorgen machen müssten sich darüber eigentlich vor allem die Selbstständigen, die von den Aufträgen der Unternehmen leben.
Aus Arbeitnehmersicht bedeutet der Abbau von Stellen nicht gleich Werksschließungen und Entlassungen.
Aber dennoch wird die Furcht vor Langzeitarbeitslosigkeit hochgespielt.
Die Filmbranche ist in D jedoch in einer anderen Situation.
Bezeichnend ist doch, dass niemand über ProSiebenSat1 spricht.
Bildschirmfoto_30-11-2024_12296_wertpapiere.ing.de.jpeg
Antwort von iasi:
Bildlauf hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Eklig ist es, über aussichtsreiche Jobs wie Altenpfleger die Nase zu rümpfen.
Ich weiß nicht wie Du das meinst, sonst korrigiere bitte, aber wenn Du Altenpflege einen "aussichtsreichen" Job nennst ist das ziemlich heftig.
Außer es macht Dir Spaß 80% des Tages "Mensch pur" zu erleben, dann ist es aussichtsreich.
Ich denke, genau so etwas meint er.
Bildlauf hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Auch bei der BSW habe ich abgesagt - nachdem rauskam, was für eine Lügnerin Wagenknecht ist, hat sich mein Bild von Bonzen noch weiter gefestigt...
Die Wagenknecht, wirklich ein Sorgenkind, was die vom Stapel lässt.
Sie vertritt nicht deine Meinung?
Sind denn alle gleich "Sorgenkinder" sobald sie anderer Meinung sind?
Antwort von Darth Schneider:
@iasi
Wir sind erst am Anfang.
Warte mal ab, in wahrscheinlich nur ein, zwei Jahren.
Und die chinesische Autoindustrie wird die europäische Autoindustrie um Längen überrennt und übertrumpft haben. Nicht nur die Autoindustrie.
Die Frage ist nicht mehr ob, höchstens noch wann genau…
Gruss Boris
Antwort von Bluboy:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Bluboy
Ja das kann unter Umständen schon so sein,
aber nicht wenn dann zig einst sehr erfolgreiche Firmen zig tausende Leute entlassen müssen…
Nur die Politik und die Wirtschaft mindestens 10 Jahre lang geschlafen hat…
Gruss Boris
Mal was witziges,
Fast tagtäglich wird man, warnt man die Bürger vor überschuldung und der Schuldenfalle, nur unsere Regierung plädiert für das aussetzen der Schuldengrenze
Antwort von Darth Schneider:
@Bluboy
Hauptsache jeder kann sich mit Hilfe von den Schulden den mindestens 400PS BMW und Audi leisten.
Braucht man ja schliesslich, wozu auch immer…
Auch eine Taktik, die auf die Länge aber zu nix führt…;))
Gruss Boris
Antwort von vaio:
iasi hat geschrieben:
vaio hat geschrieben:
Dann nutze bitte einmal dein Algebra.
Was hat denn Algebra damit zu tun? :)
Axel hat geschrieben:
Ist nicht gerade höhere Algebra zu raten, was da noch bleibt.
Antwort von Bildlauf:
@iasi
Wegen der Autobranche/deutsche Wirtschaft habe ich zu wenig Plan, man sollte nur mitreden, wenn man Plan davon hat.
Was ich schrieb waren mehr Empathiebekundungen.
Wovon ich aber mehr Plan habe sind internationale Konflikte oder Sachen die sich außerhalb von DE abspielen und wenn Wagenknecht oder andere wirklich so haarsträubende Sachen sagen, hat es ab einem gewissen Punkt für mich nichts mehr mit Meinung zu tun.
Heißt ja nicht, daß ich diese nicht akzeptiere, aber Diskussion mit Wagenknecht bringen nichts, sie wiederholt nur immer wieder das gleiche...... und auch noch basierend auf falschen Informationen......
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Also, wenn du König von Deutschland wärst (salopp, frivol und bildlich gesprochen, ich bezeichne dich nicht als Reichsbürger): was wäre deine Antwort an die Fair-Film Initiative? Ich unterstelle, dass du glaubst, die Politik hat versagt. Wenn du die Antwort hast, raus damit.
Sehr, sehr gute Frage. Danke dafür, werde ich beantworten - mache mir noch Gedanken.
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Eklig ist es, über aussichtsreiche Jobs wie Altenpfleger die Nase zu rümpfen.
Ich weiß nicht wie Du das meinst, sonst korrigiere bitte, aber wenn Du Altenpflege einen "aussichtsreichen" Job nennst ist das ziemlich heftig.
Außer es macht Dir Spaß 80% des Tages "Mensch pur" zu erleben, dann ist es aussichtsreich.
Der Kommentar triggerte mich, weil ich Altenpfleger bin. Und weil das Szenario so war, dass er als woanders Gescheiterter das Jobangebot als Zumutung darstellte. Nicht für jeden schön, gewiss, aber die Arge kann halt nicht zaubern.
Ob es natürlich aussichtsreich bleibt, muss man abwarten. Alle Branchen werden sich verändern. Es ist die Sturheit und Verblendung von Branchen, die zur Krise führen. Und in einer komplexen Welt sind logischerweise auch die Lösungen nicht einfach, passen nicht auf einen Bierdeckel.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Warte mal ab, in wahrscheinlich nur ein, zwei Jahren.
Und die chinesische Autoindustrie wird die europäische Autoindustrie um Längen überrennt und übertrumpft haben. Nicht nur die Autoindustrie.
Viel davon ist EV. Ist die Batterieentsorgung tatsächlich geklärt? Jedenfalls gibt es hier viele problematische Faktoren. Unbezweifelbar ist, dass Benziner nicht die Zukunft sind. Wer sich die Mühe macht, das blaue Parteiprogramm mal zu lesen, wird darin komplett idiotische Widersprüche finden. Wissenschaftlicher Vorsprung soll wirtschaftlichen Vorsprung bringen (Kapitel 8 und 10) - sagen Klimaleugner (Kapitel 12 und 13). Keine Planwirtschaft, kein Subventionismus. Internationaler Freihandel. Klingt gut. Aber raus aus dem Euro. Die BBC befragte Londoner Bürger, ob sie bei einem neuen Referendum morgen wieder in die EU wollen würden. Selbst die, die weiter draußen bleiben wollen, geben zu, belogen worden zu sein und wirtschaftlich schlechter dazustehen. Einige sagen, ach die EU war eigentlich gar nicht so schlecht. So ohne Deutschland …
Antwort von Darth Schneider:
Ich denke ob mit Batterie oder mit Verbrennungsmotor ist abhängig von wo.
In vielen Ländern ergibt Batterie sicher viel Sinn.
In wiederum viele anderen Ländern die gar nicht die Infrastruktur und nicht zuletzt auch nicht das Geld dafür haben, aber in jeder zweiten Garage überspitzt formuliert einen Verbrenner selber herstellen können. Ergibt batteriebetrieben gar kein Sinn.
Zumindest nicht heute und in naher Zukunft auch nicht.
Gruss Boris
Antwort von Axel:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
In wiederum viele anderen Ländern die gar nicht die Infrastruktur und nicht zuletzt auch nicht das Geld dafür haben, aber in jeder zweiten Garage einen Verbrenner selber herstellen können, ergibt batteriebetrieben gar kein Sinn.
Zumindest nicht heute und in naher Zukunft auch nicht.
Das sehe ich auch so. Ich bin da noch anders unterwegs.
Nicht Elektro oder Benzin ist die Frage: Autos sind es.
Antwort von Darth Schneider:
Schon im ersten Sin City hatte doch Marv gesagt:“ alle modernen Autos sehen aus wie Rasier Apparate.“
Und das wurde im Sin City Buch schon vor über 20 Jahren geschrieben..;)))
Sie haben es immer noch nicht gelernt…
Gruss Boris
Antwort von iasi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@iasi
Wir sind erst am Anfang.
Warte mal ab, in wahrscheinlich nur ein, zwei Jahren.
Und die chinesische Autoindustrie wird die europäische Autoindustrie um Längen überrennt und übertrumpft haben. Nicht nur die Autoindustrie.
Die Frage ist nicht mehr ob, höchstens noch wann genau…
Gruss Boris
Nicht mal 1% der neu zugelassenen Autos in Deutschland kamen aus China. Wie kommst du denn auf den Gedanken, dass nun plötzlich alle Firmen und Leute in D chinesische Autos kaufen würden?
Etwa aufgrund dieser Zahlen?
Die stabile Basis von 25-26% Marktanteil deutscher OEMs in China hat sich um circa ein Drittel auf zuletzt rund 17% (April 2022) reduziert.
In China machen sich nun die korrupten Strukturen bemerkbar, die vom rasantem Wachstum, dann von enormen staatlichen Infrastrukturprogrammen überdeckt wurden.
Eigentlich sieht man an der deutschen Filmbranche, wohin Staatswirtschaft führt.
Man kann nicht mit noch mehr Steuergeldern noch mehr Produktionen subventionieren, die dann von immer weniger Zuschauern gesehen werden.
Der Anteil deutscher erstaufgeführter Filme an verkauften Kinokarten ging von 26.6% im Zeitraum Jan-Jun23 auf 17,4% in Jan-Jun24 zurück. Ein Minus von 35%.
Der Marktanteil der ÖRR steigt zudem auch nicht gerade, seit die Streamer immer stärker mitmischen.
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Der Kommentar triggerte mich, weil ich Altenpfleger bin. Und weil das Szenario so war, dass er als woanders Gescheiterter das Jobangebot als Zumutung darstellte. Nicht für jeden schön, gewiss, aber die Arge kann halt nicht zaubern.
Ob es natürlich aussichtsreich bleibt, muss man abwarten. Alle Branchen werden sich verändern. Es ist die Sturheit und Verblendung von Branchen, die zur Krise führen. Und in einer komplexen Welt sind logischerweise auch die Lösungen nicht einfach, passen nicht auf einen Bierdeckel.
Finde ich toll und bewundernswert, daß Du Altenpfleger bist.
Dennoch ein kritischer Job und problematisch zu vermitteln über Arge/Agentur. Das muss man schon wollen und können und finde ich nicht zumutbar.
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Dennoch ein kritischer Job und problematisch zu vermitteln über Arge/Agentur. Das muss man schon wollen und können und finde ich nicht zumutbar.
Du kriegst ja auch jede andere Umschulung finanziert, wenn sie aussichtsreich ist. Muss man sich halt kümmern. Ich liebäugelte mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen, sah aber ein, dass ich zu bequem dafür bin. Meine Abfindung steckte ich in ein Restaurant (was übrigens gerade auch Schwierigkeiten hat, wie die ganze Branche, harte Zeiten). Das meine ich mit, ich sitze mit im Boot. Hat aber keinen Zweck, panisch zu werden, das führt nur zu Panik-Entscheidungen. Wenn alles entgleist, brauchen wir uns über Euro oder Mark nicht zu streiten, weil wir dann Rubel kriegen.
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Du kriegst ja auch jede andere Umschulung finanziert, wenn sie aussichtsreich ist. Muss man sich halt kümmern. Ich liebäugelte mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen, sah aber ein, dass ich zu bequem dafür bin. Meine Abfindung steckte ich in ein Restaurant (was übrigens gerade auch Schwierigkeiten hat, wie die ganze Branche, harte Zeiten). Das meine ich mit, ich sitze mit im Boot. Hat aber keinen Zweck, panisch zu werden, das führt nur zu Panik-Entscheidungen. Wenn alles entgleist, brauchen wir uns über Euro oder Mark nicht zu streiten, weil wir dann Rubel kriegen.
Ich war früher ja ebenfalls im sozialen Tätig und wollte da raus, noch vor der Filmerei.
Habe da auch diverse Versuche angestrengt Umschulung zu bekommen, alles erfolglos, denn ich bin ja neben Sozialarbeiter auch noch zusätzlich Kaufmann. Also super vermittelbar.
Hingegen kannte ich Leute, die haben von der arge KFZ Führerscheine oder Aus/UmSchulungen oder Privatstudiengänge unter vollem Sozailleistungsbezug finanziert bekommen, und das nur weil sie wenig/keinerlei Ausbildung haben.
Zusammengefasst heißt das, umso besser Du ausgebildet bist, umso weniger bekommst Du.
Umso schlechter Du ausgebildet bist, umso mehr Leistungen erhälst Du, wofür ich selber tief in die Tasche greifen muss.
Wie durch ein Wunder kam die Filmerei ins Spiel.
Ich habe das Zepter dann selbst in die Hand genommen.
Aber nicht jeder hat das Glück und die Ressourcen oder weiß was er alternativ machen soll.
Daß die Filmerei in mein Leben kam zu einem gerade passenden Zeitpunkt war nichts weiter als ein Zufall.
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Wie durch ein Wunder kam die Filmerei ins Spiel.
Wie kam das? Klingt schön. Gab‘s ein Schlüsselerlebnis?
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Wie kam das? Klingt schön. Gab‘s ein Schlüsselerlebnis?
Dank geht raus an Gopro.
Ich hatte mir für die Dokumentation meiner Outdooraktivitäten Ende 2018 eine Gopro gekauft. Hinsichtlich auch einer Entwicklung eines outdoor YouTube Kanals, was mir aber doch nicht so lag.
Darüber kam ich dann auf DSLM, weil mich bei Gopro doch die grafischen Defizite störten.
Fand das irgendwie ergreifend, was DSLM so konnten zu einen verhältnißmäßig günstigen Preis und bin dran geblieben.
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
Das sehe ich auch so. Ich bin da noch anders unterwegs.
Ist der Typ schizophren?
Der widerspricht sich ja selbst in jedem dritten Satz.
Antwort von Axel:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Das sehe ich auch so. Ich bin da noch anders unterwegs.
Ist der Typ schizophren?
Der widerspricht sich ja selbst in jedem dritten Satz.
Waren zwei Sätze. Und „sehe ich auch so“ bezog sich auf „… macht batteriebetrieben keinen Sinn“. Jawohl. Und zusätzlich Autos nicht. Kein Widerspruch, eine Ergänzung.
Antwort von Frank Glencairn:
Dir ist klar, daß ich nicht dich gemeint habe?
Antwort von dienstag_01:
Du müsstest es vielleicht mal mit Argumenten probieren (in Bezug auf das Video) und weniger mit Lügen (Bezug auf Gas).
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Also, wenn du König von Deutschland wärst (salopp, frivol und bildlich gesprochen, ich bezeichne dich nicht als Reichsbürger): was wäre deine Antwort an die Fair-Film Initiative? Ich unterstelle, dass du glaubst, die Politik hat versagt. Wenn du die Antwort hast, raus damit.
Ja, die Politik hat versagt und das vor sehr langer Zeit. Anstatt Probleme zu lösen und sinnlosen Quatsch abzuschaffen bzw. problematische Entwicklungen SOFORT anzupacken, haben die Bonzen unter Lobbydruck und für Wählerstimmen alle möglichen Fehlentwicklungen weiterwuchern lassen bis alles wie in einer langen Parkreihe Stoßstange an Stoßstange feststeckt.
---
Meine Antwort an Fair-Film als König von Deutschland wäre daher, weil der offene Brief sich ja an das ÖR richtete und dieses in der Konstellation mir unterstehen würde:
Nachdem ich mir alle Fakten genau angeschaut habe ist mir klar, daß das ÖR als Adressat in seiner derzeitigen Form völlig am Publikum vorbeigeht und hauptsächlich zu einer luxuriösen Rentenverwaltung geworden ist, die im übrigen zum Ende hin nur ein praktisches und willfähriges Sprachrohr der Parteiendemokratie war, die mit meiner harten, aber gerechten Regentschaft ja zum Glück endete.
Bevor ich euch, Fair Film, selbst irgendetwas auch nur versprechen könnte, muss und werde ich, da es sich hier primär um nicht essentielle (= keine lebenswichtigen) Leistungen handelt wie Nachrichten, Quizshows, Serien, Sportübertragungen usw. nach einer Schonfrist von einem Jahr die GEZ Gebührenpflicht abschaffen und alle Bürger bis dahin dazu bitten zu erklären, welche freiwillige GEZ Abgabe sie zu leisten bereit wären, mit der Angabe welche Inhalte ihnen wichtig sind, von vornherein ausgeschlossen sind aber jegliche Inhalte die neutrale Nachrichten, verifizierte politische Bildung, Landeskultur und Kinderprogramme ohne Propaganda übersteigen.
Musikevents, Quizshows, Sportevents, ausufernde Polittalks, Serien aller Art, Spielfilme u. dgl. werden an den freien Markt übergeben und nicht mehr bedient, da staatliche Unterhaltung dem freien Geist widerspricht und durch die Einsparungen jeder Bürger in der Lage sein wird, sich nach eigenen Wünschen individuell selbst seine Unterhaltung zu finanzieren.
Sobald die Mittel, die die Bürger bereit sind für dieses neue, auf den Kern reduzierte ÖR zu zahlen, werden dann aber noch die Pensionsansprüche hinzugerechnet, die wir allerdings auf das Maß eines Durchschnittsverdieners zurückstutzen werden plus einem kleinen, noch zu berechnenden Bonus, denn unser Land befindet sich in einer historischen Krise, in der JEDER seine Opfer zu leisten hat. Hart arbeitenden Menschen in essentiellen Berufen kann ich keine solche privilegierten Renten erklären.
Es tut mir sehr leid für Fair-Film, aber als verantwortungsvoller Regent kann ich auch euch keine bevorzugenden Versprechungen machen. Ich werde aber dafür sorgen, daß in diesem neuen, dann größeren und einem Spielfeld frei von Agenden und politischer Einmischung die Regeln befolgt werden, die faire und menschenwürdige Bedingungen für euch ermöglichen.
Antwort von Bluboy:
macaw hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Also, wenn du König von Deutschland wärst (salopp, frivol und bildlich gesprochen, ich bezeichne dich nicht als Reichsbürger): was wäre deine Antwort an die Fair-Film Initiative? Ich unterstelle, dass du glaubst, die Politik hat versagt. Wenn du die Antwort hast, raus damit.
Ja, die Politik hat versagt und das vor sehr langer Zeit. Anstatt Probleme zu lösen und sinnlosen Quatsch abzuschaffen bzw. problematische Entwicklungen SOFORT anzupacken, haben die Bonzen unter Lobbydruck und für Wählerstimmen alle möglichen Fehlentwicklungen weiterwuchern lassen bis alles wie in einer langen Parkreihe Stoßstange an Stoßstange feststeckt.
---
Meine Antwort an Fair-Film als König von Deutschland wäre daher, weil der offene Brief sich ja an das ÖR richtete und dieses in der Konstellation mir unterstehen würde:
Nachdem ich mir alle Fakten genau angeschaut habe ist mir klar, daß das ÖR als Adressat in seiner derzeitigen Form völlig am Publikum vorbeigeht und hauptsächlich zu einer luxuriösen Rentenverwaltung geworden ist, die im übrigen zum Ende hin nur ein praktisches und willfähriges Sprachrohr der Parteiendemokratie war, die mit meiner harten, aber gerechten Regentschaft ja zum Glück endete.
Bevor ich euch, Fair Film, selbst irgendetwas auch nur versprechen könnte, muss und werde ich, da es sich hier primär um nicht essentielle (= keine lebenswichtigen) Leistungen handelt wie Nachrichten, Quizshows, Serien, Sportübertragungen usw. nach einer Schonfrist von einem Jahr die GEZ Gebührenpflicht abschaffen und alle Bürger bis dahin dazu bitten zu erklären, welche freiwillige GEZ Abgabe sie zu leisten bereit wären, mit der Angabe welche Inhalte ihnen wichtig sind, von vornherein ausgeschlossen sind aber jegliche Inhalte die neutrale Nachrichten, verifizierte politische Bildung, Landeskultur und Kinderprogramme ohne Propaganda übersteigen.
Musikevents, Quizshows, Sportevents, ausufernde Polittalks, Serien aller Art, Spielfilme u. dgl. werden an den freien Markt übergeben und nicht mehr bedient, da staatliche Unterhaltung dem freien Geist widerspricht und durch die Einsparungen jeder Bürger in der Lage sein wird, sich nach eigenen Wünschen individuell selbst seine Unterhaltung zu finanzieren.
Sobald die Mittel, die die Bürger bereit sind für dieses neue, auf den Kern reduzierte ÖR zu zahlen, werden dann aber noch die Pensionsansprüche hinzugerechnet, die wir allerdings auf das Maß eines Durchschnittsverdieners zurückstutzen werden plus einem kleinen, noch zu berechnenden Bonus, denn unser Land befindet sich in einer historischen Krise, in der JEDER seine Opfer zu leisten hat. Hart arbeitenden Menschen in essentiellen Berufen kann ich keine solche privilegierten Renten erklären.
Es tut mir sehr leid für Fair-Film, aber als verantwortungsvoller Regent kann ich auch euch keine bevorzugenden Versprechungen machen. Ich werde aber dafür sorgen, daß in diesem neuen, dann größeren und einem Spielfeld frei von Agenden und politischer Einmischung die Regeln befolgt werden, die faire und menschenwürdige Bedingungen für euch ermöglichen.
drum gibts keine (regierenden) Könige mehr :-)
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Antwort von macaw:
Ich denke wir haben schon längst eine Monarchie. Überleg mal. Die Krone geht seit bestehen der BRD nur von CDU zu SPD und zurück. Noch nie gab es einen "König" aus einer anderen Partei...
Antwort von Bluboy:
Irgendwie hab ich das Gefühl, nicht nur mir der Arbeit, sondern auch mit dem verfolgen der Politik versaut man sich das ganze Leben
Antwort von macaw:
Bluboy hat geschrieben:
Irgendwie hab ich das Gefühl, nicht nur mir der Arbeit, sondern auch mit dem verfolgen der Politik versaut man sich das ganze Leben
Kann Dir leider nur zustimmen. Ich habe Twitter daher so weit wie möglich reduziert, schaue ohnehin kein TV mehr, daher 0 Polittalks und der restliche Müll, Stern ist auch runter auf 0, Spiegel und Co. sind auf besten Wege dahin...unsere einst schöne Welt der Fiktion musste dann ja auch noch mit Politik geschwemmt werden...jeder Bereich muss politisiert werden...
Antwort von Bluboy:
Die Polit-Talks mag ich, weil es die Aufgabe des Moderators ist durch Auswahl der Gäste und geschickte Fragestellung ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
Antwort von Axel:
König Axel musste seinen Vorgänger schweren Herzens (wie man so sagt, eigentlich gar nicht so schwer, wenn man König ist) ins Exil schicken. Für vor allem diesen Satz:
macaw hat geschrieben:
… die im übrigen zum Ende hin nur ein praktisches und willfähriges Sprachrohr der Parteiendemokratie war, …
Der Souverän, ob es die zerstrittene Demokratie oder meine weise, milde Monarchie ist, hat nicht nur das Recht, sondern vor allem die Pflicht, seine Weltsicht zu veröffentlichen. Dazu gab es früher den Fernsehrat, ein Gremium, das Ausgewogenheit sicherstellen sollte. Einige bezeichneten das als „Staatsfernsehen“, in diffamierender Absicht. Heute heißt es Reichsfernsehen, ein praktischer Leitfaden für den Untertan und nur von Radikalen als Propaganda bezeichnet. Was soll ich mit diesen Leuten machen? Ich sage mir, lass sie zetern, mit den Zähnen knirschen, mit Mistgabeln und Fackeln fuchteln. Meine Gemächer sind schalldicht.
Sie behaupten auch, ich hätte bei Amazon einen Schredder für eure endlosen Petitionen bestellt, liebe Fair-Film-Freunde. Dabei war ich als Prinz auch Kamerassi beim ÖR und bekam mit, wie die Externen kriechen, betteln und schleimen mussten. Darum, vieles von dem, was macaw schrieb, ist richtig. So sind diese Lumpen. Wenn es euch tröstet: mein Kämmerer sagt, diesen Aufwand kann der Hof eh nicht tragen. Ach, was soll ich mit euch machen? Sucht euch was anderes. Hauptsache, ihr zahlt den Zehnt!
Antwort von macaw:
Kaum schreibe ich es lese ich, daß der RBB Pensionsrückstellungen in der Bilanz führt in Höhe von (haltet euch fest) 84% - 2017 waren es noch 60% !!! Die stehen (angeblich) kurz vor der Pleite...zumindest bei denen ist da natürlich nicht mehr allzu viel Spielraum für Fairness gegenüber Fair Film...
Antwort von iasi:
macaw hat geschrieben:
Kaum schreibe ich es lese ich, daß der RBB Pensionsrückstellungen in der Bilanz führt in Höhe von (haltet euch fest) 84% - 2017 waren es noch 60% !!! Die stehen (angeblich) kurz vor der Pleite...zumindest bei denen ist da natürlich nicht mehr allzu viel Spielraum für Fairness gegenüber Fair Film...
Wir steuern auf ein 60:40-Verhältnis von Erwerbstätigen zu Altersversorgungsbeziehern zu.
Die Pensionslasten werden auch für Bund, Länder und Gemeinden noch kräftig steigen. Da müssen dann eben die Steuern erhöht werden.
Denn mit steigender Zahl an Rentnern und Pensionären, sinkt auch die Zahl der Erwerbstätigen. Migranten wollen wir ja schließlich nicht.
Die Versorgungsausgaben für Beamte haben sich innerhalb von zehn Jahren um 50 Prozent erhöht und beziffern sich aktuell auf 60 Milliarden Euro im Jahr.
...
Schon heute gibt es demnach mehr pensionierte Beamte und Hinterbliebene als aktive Beamte.
https://www.versicherungsbote.de/id/491 ... onslasten/
Und der rasante Anstieg geht ja weiter.
Bald können wir uns eh keine Filmförderung mehr leisten und die Umschulung zum zukunftssicheren Altenpfleger ist doch sowieso schon vorprogrammiert. :)
Antwort von Axel:
iasi hat geschrieben:
Und der rasante Anstieg geht ja weiter.
Bald können wir uns eh keine Filmförderung mehr leisten und die Umschulung zum zukunftssicheren Altenpfleger ist doch sowieso schon vorprogrammiert. :)
Ich bin mir nicht sicher, ob das zukunftssicher ist. Wenn die Menschenwürde teuer wird, wird die Aktion T4 wieder salonfähig.
Die Leistungen müssen wirksam und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht übersteigen. Leistungen, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, können Pflegebedürftige nicht beanspruchen, dürfen die Pflegekassen nicht bewilligen und dürfen die Leistungserbringer nicht zu Lasten der sozialen Pflegeversicherung bewirken.
Zynisch? Es ist so passiert.
Antwort von Frank Glencairn:
dienstag_01 hat geschrieben:
Du müsstest es vielleicht mal mit Argumenten probieren (in Bezug auf das Video) und weniger mit Lügen (Bezug auf Gas).
Du bist also schon völlig damit überfordert, das Offensichtliche beim Anschauen des Videos zu erkennen, und bittest deshalb um "Argumente" von mir als Nachhilfe, damit du das verstehen kannst? Im Ernst?
Da wundert es mich nicht, daß du auch Schwierigkeiten mit den komplexeren Zusammenhängen hast, was das Gas betrifft.
Antwort von Frank Glencairn:
radneuerfinder hat geschrieben:
Hier ein Beispiel, wie diese Verantwortung in anderen Teilen der Wirtschaft gehandhabt und durchgesetzt werden:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 10473.html
Da haben sich die Angestellten sicher gefreut, daß sie darauf hin ihren Job in der Daimler Kantine verloren haben.
Das nenne ich mal so richtig "Verantwortung durchsetzen" - gratuliere.
Fun Fact: Sarah Wiener ist mittlerweile Politikerin bei den Grünen geworden und Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (weil sie ja schon im Arbeitsschutz ne Koryphäe war).
Scheint mittlerweile eine typische Exit-Strategie für Leute ohne Schul- und Berufsabschluß zu sein.
Antwort von Bluboy:
Jetzt wird gespart
ARD-Radioreform: Gemeinsames Abendprogramm spart Millionen Euro
Die ARD plant ab 2025 weitreichende Umstrukturierungen im Hörfunk und im Digitalbereich. Durch verstärkte Zusammenarbeit und gemeinsame Programme sollen Ressourcen gebündelt und Kosten eingespart werden.
Gemeinsames Abendprogramm für ARD-Popwellen
Ein zentrales Element der Reform ist die Einführung eines gemeinsamen Abendprogramms für die ARD-Popwellen. Am 2. Januar 2025 startet die Sendung "Pop - die Abendshow", die von SWR3 produziert und von sechs weiteren Sendern übernommen wird. Das Format verspricht eine Mischung aus Musik, Unterhaltung und aktuellen Nachrichten, wobei am Wochenende spezielle Schwerpunkte für "Ausgehfreudige" und Reisende gesetzt werden.
Antwort von macaw:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Scheint mittlerweile eine typische Exit-Strategie für Leute ohne Schul- und Berufsabschluß zu sein.
Bei den Grünen findet sich alles Treibgut ein, was in der normalen Welt grad einmal als Küchenhilfe taugen würde. Was rede ich, der gesamte Staatsapparat, inkl. ÖRR ist nur noch eine Verwahrstelle für gescheiterte, die von ihren Buddies mit ins nun sinkende Boot geholt wurden. Was ist das für eine Heuchelei, in der aus allen Rohren die Rettung und Förderung von X und Y gefordert wird aber dann "Fair Film" und Co. betteln gehen müssen?
Antwort von dienstag_01:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
Du müsstest es vielleicht mal mit Argumenten probieren (in Bezug auf das Video) und weniger mit Lügen (Bezug auf Gas).
Du bist also schon völlig damit überfordert, das Offensichtliche beim Anschauen des Videos zu erkennen, und bittest deshalb um "Argumente" von mir als Nachhilfe, damit du das verstehen kannst? Im Ernst?
Da wundert es mich nicht, daß du auch Schwierigkeiten mit den komplexeren Zusammenhängen hast, was das Gas betrifft.
Ich meinte eigentlich Argumente, ohne Anführungszeichen. Aber scheinbar traust du deinen Ausführungen hier so wenig sachlichen Gehalt zu, dass du selbst von deinen "Argumenten" sprichst.
Antwort von Frank Glencairn:
Okay, ich sehe schon, da fehlt's noch weiter.
Zurück zum Thema:
Das hier ist gerade in mein Mail geflattert:
Hallo Frank,
es ist soweit: Die Abstimmung für den Fair Film Award 2025 beginnt!
Dieser Preis würdigt Fairness in der Filmbranche und macht auf Missstände aufmerksam. Auch dieses Jahr verleihen wir ihn gemeinsam mit über 30 Verbänden, Initiativen und Institutionen.
Warum deine Stimme zählt:
Fairness bewerten: Teile anonym deine Erfahrungen bei deinen fiktionalen Produktionen aus 2024.
Transparenz schaffen: Dein Feedback in acht Kategorien macht unsichtbare Herausforderungen sichtbar.
Gemeinsam verändern: Jede Stimme stärkt die Entwicklung fairerer Arbeitsbedingungen in der Filmbranche.
Die Umfrage ist bis 31.12.2024 offen – motiviere auch Kolleg*innen, mitzumachen!
Save the Date:
Die Verleihung findet am 16.02.2025 im Kino Colosseum, Berlin, statt. Details folgen.
Zum Schluss eine Empfehlung: „How to fair film?“ – der Best-Practice-Vortrag von Ursula Pfriem und Laura Fischer, den Macherinnen des Fair Film Award 2024-Gewinnerfilms „Für immer Freibad“.
Wir zählen auf dich – für eine faire Zukunft in der Filmbranche!
Herzliche Grüße
Deine Initiative Fair Film
 |
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
radneuerfinder hat geschrieben:
Hier ein Beispiel, wie diese Verantwortung in anderen Teilen der Wirtschaft gehandhabt und durchgesetzt werden:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 10473.html
Da haben sich die Angestellten sicher gefreut, daß sie darauf hin ihren Job in der Daimler Kantine verloren haben.
Das nenne ich mal so richtig "Verantwortung durchsetzen" - gratuliere.
Fun Fact: Sarah Wiener ist mittlerweile Politikerin bei den Grünen geworden und Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (weil sie ja schon im Arbeitsschutz ne Koryphäe war).
Scheint mittlerweile eine typische Exit-Strategie für Leute ohne Schul- und Berufsabschluß zu sein.
Mit dem Lesen hast du´s nicht so:
"Beide Restaurants werden nun von anderen Betreibern weiter betrieben, alle Arbeitsplätze wurden erhalten."
Das steht in dem eigentlich recht kurzen Spiegel-Artikel.
Aber was interessieren dich schon Fakten, solange du nur deine Parollen unterbringen kannst.
Antwort von Frank Glencairn:
Das betrifft aber nur das Museum, bei den anderen Standorten haben die neuen Betreiber ihre eigenen Leute mitgebracht.
Antwort von iasi:
macaw hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Scheint mittlerweile eine typische Exit-Strategie für Leute ohne Schul- und Berufsabschluß zu sein.
Bei den Grünen findet sich alles Treibgut ein, was in der normalen Welt grad einmal als Küchenhilfe taugen würde. Was rede ich, der gesamte Staatsapparat, inkl. ÖRR ist nur noch eine Verwahrstelle für gescheiterte, die von ihren Buddies mit ins nun sinkende Boot geholt wurden. Was ist das für eine Heuchelei, in der aus allen Rohren die Rettung und Förderung von X und Y gefordert wird aber dann "Fair Film" und Co. betteln gehen müssen?
"Besonders erfolgreich ist die Rechtspartei bei den „kleinen Leuten“, also im Milieu der Arbeiterschaft, der Angestellten und der Selbstständigen mit eher geringem Einkommen, die entweder Hauptschulabschluss oder mittlere Reife haben."
Treibgut bei den Grünen:
"So konnte die Partei lediglich fünf Prozent der Wähler mit einfacher Bildung von sich überzeugen, konnte jedoch im Gegenzug so stark bei Akademikern punkten wie keine andere Partei."
"FDP und Grüne (89 Prozent), gefolgt von der Union (88 Prozent), wurden besonders von Menschen gewählt, die ihre wirtschaftliche Situation als gut einstufen. Auch SPD-Wähler sind eher wirtschaftlich gut aufgestellt (85 Prozent), während unter den Wählern der Linken und der AfD mit 22 beziehungsweise 25 Prozent auch einige Menschen waren, die mit ihrer wirtschaftlichen Lage unzufrieden sind."
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 80744.html
"Treibgut" wählt also eher AfD und schiebt die Schuld vehement auf die Grünen. Jemand muss schließlich Schuld daran sein, dass dieses "Treibgut" das eigene Leben nicht in den Griff bekommt. ;)
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das betrifft aber nur das Museum, bei den anderen Standorten haben die neuen Betreiber ihre eigenen Leute mitgebracht.
So ein Quark.
Du stellst dir also wirklich vor, dass bei einer Firmenübernahme das komplette Personal durch die "eigenen Leute" des neuen Betreibers ersetzt wird. :)
Mit Logik und Realität hast du´s nicht so sehr. ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Es gab keine "Firmenübernahme" - die Verträge sind nicht verlängert worden.
Die Firma gehört nach wie vor der Wiener.
Da ist jetzt nur ein anderer Pächter in den Daimler Standorten - das Atlantik Hotel z.B.
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Es gab keine "Firmenübernahme" - die Verträge sind nicht verlängert worden.
Da ist jetzt nur ein anderer Pächter drauf - das Atlantik Hotel z.B.
Wenn ein Betrieb von einer anderen Firma weiterbetrieben wird, erfolgt nicht der Austausch des gesamten Personals.
Es müssen nur neue Arbeitsverträge von den Mitarbeitern unterschrieben werden.
In welcher Realität lebst du denn, dass du noch nicht mitbekommen hast, dass Personalmangel ein zunehmendes Problem ist und wird? Gerade in der Gastronomie.
Antwort von rush:
@Frank... Die Meldung ist mittlerweile 10 Jahre alt und ein Pächter Wechsel bedeutet keineswegs den kompletten Austausch der Belegschaft - wie kommst du darauf?
Im Gegenteil, häufig wir das Personal sogar gerne übernommen und so war es wohl auch im Falle der Daimler Nummer... zumindest gibt es auch Quellen in denen dies zumindest so aufgeführt wird.
"Pächter im „Gottlieb“ ist jetzt das Atlantic-Hotel an der Galopprennbahn. Hoteldirektor Stefan Kohlhase, der seit 1. Dezember für die Gastronomie im „Gottlieb“ verantwortlich zeichnet, sagte gegenüber dem WESER-KURIER: „Wir freuen uns, dass Daimler seine Partnerschaft mit uns intensiviert hat.“ Kohlhase setzt auf ein kulinarisches Angebot, das stärker regional ausgerichtet ist. Die Belegschaft wurde übernommen"
https://www.weser-kurier.de/bremen/ofen ... 71lnkhn5su
Vielleicht sollten wir nicht über Meldungen und Sachverhalte diskutieren in denen man sich auf eher dünnem Eis bewegt und dann so tut als wusste man alle Details...
Zu Sarah Wiener möchte ich jetzt gar nicht Stellung beziehen - aber ehrlich gesagt finde ich es nicht verkehrt wenn Leute aus dem realen Leben in der Politik unterwegs sind anstatt ausschließlich Berufspolitiker denen häufig jegliche Realität zu fehlen oder abhanden gekommen scheint.
Antwort von Axel:
iasi hat geschrieben:
.
In welcher Realität lebst du denn, dass du noch nicht mitbekommen hast, dass Personalmangel ein zunehmendes Problem ist und wird? Gerade in der Gastronomie.
Personalmangel ja, aber auch die Notwendigkeit, Personal zu sparen, eine Zwickmühle. Diese Geschichte ist nicht geeignet, eine moralische Lehre daraus zu ziehen. Wenn ein Großkonzern Ethik in‘s Feld führt, wittere ich PR Bullshit. Großunternehmen haben meiner Erfahrung nach eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber Mittelständischen. Nicht bösartig, nur arrogant. Was soll schon passieren, wenn die Rechnungsabteilung schläft? Zu viele leere Worte überall, zu viel Aufplustern.
Antwort von Pianist:
rush hat geschrieben:
Zu Sarah Wiener möchte ich jetzt gar nicht Stellung beziehen - aber ehrlich gesagt finde ich es nicht verkehrt wenn Leute aus dem realen Leben in der Politik unterwegs sind anstatt ausschließlich Berufspolitiker denen häufig jegliche Realität zu fehlen oder abhanden gekommen scheint.
Sarah Wiener dürfte sehr viel näher am echten Arbeitsleben der Menschen dran sein als Friedrich Merz... (auch wenn er den Vorteil hat, ein guter Redner zu sein)
Ich kann übrigens dieses Hauen auf die Grünen nicht verstehen. Die waren in der Ampel der stabilste Faktor und haben zu allen entscheidenden Themen eine klare Grundhaltung. Zwar bin ich weit davon entfernt, ein Grünen-Wähler zu sein, aber ich sehe wirklich weit und breit keinen Grund für diese permanenten Hasstiraden.
Matthias
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Personalmangel ja, aber auch die Notwendigkeit, Personal zu sparen, eine Zwickmühle. Diese Geschichte ist nicht geeignet, eine moralische Lehre daraus zu ziehen. Wenn ein Großkonzern Ethik in‘s Feld führt, wittere ich PR Bullshit. Großunternehmen haben meiner Erfahrung nach eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber Mittelständischen. Nicht bösartig, nur arrogant. Was soll schon passieren, wenn die Rechnungsabteilung schläft? Zu viele leere Worte überall, zu viel Aufplustern.
PR Bullshit würde ich das nicht nennen. Sie haben halt irgendwelche komischen Regeln die sie einhalten, solange sie dabei sauber ertappt werden können. Bei allem anderen verstecken sie das möglichst "gut" (vgl. VW Skandal...)
Und die Zahlungsmoral ist von den Geschäftspartnern ja leider zähneknirschend akzeptiert. VW lässt sich bei Filmproduktionsfirmen und Postpro Dienstleistern 3-6 Monate Zahlungsziel einräumen. Andere nutzen "Zahlungsziele aus Angst" aus, einer von meinen Auftraggebern hatte ein Jahr (!) nachdem ich fertig war mit dem Job noch immer nicht die Kohle von einer großen, deutschen Discounter-Kette erhalten...
Pianist hat geschrieben:
Ich kann übrigens dieses Hauen auf die Grünen nicht verstehen. Die waren in der Ampel der stabilste Faktor und haben zu allen entscheidenden Themen eine klare Grundhaltung. Zwar bin ich weit davon entfernt, ein Grünen-Wähler zu sein, aber ich sehe wirklich weit und breit keinen Grund für diese permanenten Hasstiraden.
Matthias
Für Dich sind also staatsgefährdende und destabilisierende Positionen, auch gerne mit kriminellen Mitteln begangen wurden (z.B. Visa Affäre) die dann weiter unten, also bei uns kleinen Leute bereits lebensgefährliche Konsequenzen hatten also ok, solange sie angeblich "stabil" sind?
Antwort von iasi:
Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
.
In welcher Realität lebst du denn, dass du noch nicht mitbekommen hast, dass Personalmangel ein zunehmendes Problem ist und wird? Gerade in der Gastronomie.
Personalmangel ja, aber auch die Notwendigkeit, Personal zu sparen, eine Zwickmühle. Diese Geschichte ist nicht geeignet, eine moralische Lehre daraus zu ziehen. Wenn ein Großkonzern Ethik in‘s Feld führt, wittere ich PR Bullshit. Großunternehmen haben meiner Erfahrung nach eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber Mittelständischen. Nicht bösartig, nur arrogant. Was soll schon passieren, wenn die Rechnungsabteilung schläft? Zu viele leere Worte überall, zu viel Aufplustern.
Es sind nicht nur Großunternehmen, die sich mal eben lange Zahlungsziele gönnen.
Beim Einsparen von Personal wird viel zu oft nur eine aktuelle Zahl betrachtet.
Wenn für ein Unternehmen die Geschäft ausgezeichnet laufen, wird die Zahl der Beschäftigten ausgebaut. Da steigt dann bei einem Konzern wie Mercedes die Zahl der Beschäftigten über 6 Jahre auch mak kontinuierlich um 25 Tausend.
An einem bestimmten Punkt gibt der Markt dann nicht mehr die Gewinnsteigerungen her und es wird versucht die Renditen über Kosteneinsparungen zu steigern. Frei werdende Stellen sollen dann nicht mehr besetzt werden - ein Stellenabbau, bei dem niemandem gekündigt wird.
Aber schon kommt das große Jammern und Schreien derer, die zwar gar nicht betroffen sind, aber sofort ihre Existenz gefährdet glauben.
Antwort von Pianist:
macaw hat geschrieben:
Für Dich sind also staatsgefährdende und destabilisierende Positionen, auch gerne mit kriminellen Mitteln begangen wurden (z.B. Visa Affäre) die dann weiter unten, also bei uns kleinen Leute bereits lebensgefährliche Konsequenzen hatten also ok, solange sie angeblich "stabil" sind?
Visa-Themen sind AA-Folklore, das gehört dort zu den running Gags. Und von welchen staatsgefährdenden destabilisierenden Positionen redest Du? Die Grünen haben die Westbindung verinnerlicht und zu Russland eine klare Haltung. Außerdem ist das die einzige Partei, die sich konsequent für das einzige wirkliche Zukunftsthema einsetzt, nämlich für den Umgang mit der Erderwärmung und die Anpassung der Wirtschaft auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Das Heizungsgesetz war handwerklich schlecht und wurde auch extrem schlecht kommuniziert. Trotzdem bleibt das Thema aber wichtig. Wir müssen ganz klar weg von Öl und Gas. Und da sind die Grünen nun mal konsequenter als alle anderen.
Matthias
Antwort von iasi:
macaw hat geschrieben:
Für Dich sind also staatsgefährdende und destabilisierende Positionen, auch gerne mit kriminellen Mitteln begangen wurden (z.B. Visa Affäre) die dann weiter unten, also bei uns kleinen Leute bereits lebensgefährliche Konsequenzen hatten also ok, solange sie angeblich "stabil" sind?
Du erinnerst mich an einen aus Deutschland Geflüchteten, der mich fragte, ob ich mich in D noch nachts aus dem Haus trauen würde. Ich antwortete ihm, dass ich die Ruhe bei einem nächtlichen Parkspaziergang häufig sehr genieße.
Erstaunlich auch, dass diejenigen, die so sehr über die "Linksliberalen" schimpfen, gerade solche Politiker wie Ungarns Orban feiern, der mit EU-Pässen nur so um sich schmeißt. Da muss nur jemand sagen, er habe ungarische Wurzeln, schon bekommt er einen Pass. Da muss ein Russe nur sagen, er wolle sich einen Job in Ungarn suchen, schon erhält er ohne die in der EU üblichen Sicherheitsüberprüfungen ein Schengen-Visa von Orbans Regierung. ...
Antwort von Axel:
iasi hat geschrieben:
An einem bestimmten Punkt gibt der Markt dann nicht mehr die Gewinnsteigerungen her und es wird versucht die Renditen über Kosteneinsparungen zu steigern. Frei werdende Stellen sollen dann nicht mehr besetzt werden - ein Stellenabbau, bei dem niemandem gekündigt wird.
Aber schon kommt das große Jammern und Schreien derer, die zwar gar nicht betroffen sind, aber sofort ihre Existenz gefährdet glauben.
So läuft es ab. Nicht direkt Kündigungen, aber für die Angestellten spürbare Ausdünnung des Staffs. Ist in der Gastro so, ist in der Pflege so. Die im Threadthema behandelte Situation von Externen im Medienbereich ist schlimmer. Sie existieren in den typischen Zeiten der konjunkturellen Schwankungen als Puffer und in Krisenzeiten als Geisel. Sie hoffen immer auf anhaltende Booms, aber bauen kann man halt nicht darauf. Politische Appelle, das zu regulieren (die immer in den Krisenzeiten laut werden) ignorieren die Tatsache, dass sie nur wegen dieser Ausgleichsfunktion überhaupt existieren. Und die Krise bleibt im Falle von ÖR, die gar keine Chance haben, jemals wieder wirtschaftlich zu arbeiten. Sie waren früher verfilzt, jetzt sind sie durch Überalterung komatös.
Antwort von Axel:
Die Überalterung ist das große Problem weltweit. Es ist verbunden mit Kapitalismus, Abtreibungsrecht, Definition der Menschenwürde im Alter, Zuwanderung, Ausbildung, Außenpolitik, die Liste geht weiter. Das betrifft die Gegenwart unmittelbar. Hinzu kommt Klima. Es herrscht kein Mangel. An Problemen.
Antwort von MLJ:
@Axel und @macaw
Zitat Axel:
"Großunternehmen haben meiner Erfahrung nach eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber Mittelständischen. Nicht bösartig, nur arrogant. Was soll schon passieren, wenn die Rechnungsabteilung schläft?"
Zitat Ende.
Zitat macaw:
"Und die Zahlungsmoral ist von den Geschäftspartnern ja leider zähneknirschend akzeptiert. VW lässt sich bei Filmproduktionsfirmen und Postpro Dienstleistern 3-6 Monate Zahlungsziel einräumen. Andere nutzen "Zahlungsziele aus Angst" aus, einer von meinen Auftraggebern hatte ein Jahr (!) nachdem ich fertig war mit dem Job noch immer nicht die Kohle von einer großen, deutschen Discounter-Kette erhalten..."
Zitat Ende.
Das haben wir schon vor Jahren abgeschafft mit dem Zahlungsziel in Verträgen. Im Produktionsmeeting wird das gleich klargestellt, 50% Vorauszahlung bei Produktionsbeginn, 50% bei Fertigstellung der Produktion nach Abnahme des Auftraggebers, zahlbar VOR Auslieferung. Es wird von Firmen immer ein Zahlungsziel im Meeting von uns gefordert aber das würgen wir gleich im Vorfeld ab, keine Chance, eben wegen der schlechten Zahlungsmoral der Firmen. Wir stellen die Verträge und nicht die Firmen oder Auftraggeber die uns kontaktieren also akzeptieren sie auch unsere Bedingungen am Ende.
@All
Zum Thema: Sicher, eine Reform für die ÖR ist nötig aber so schlecht sind die ÖR nicht wie sie hier dargestellt werden. Man regt sich über die GEZ Gebühren auf aber zahlt Abos für Netflix, Disney, Amazon usw., als wenn die knapp 20 Euro an GEZ Gebühr DAS große Loch ins Portemonnaie reißen würden. Man sollte hier nicht alles total schlechtreden in Sachen ÖR. Ich vertraue z.B. den Nachrichten des ÖR in Deutschland und Frankreich mehr als dem Internet und nur einigen seriösen Zeitungen. Sicher, über das übrige Programmangebot kann man sich kritisch austauschen was nicht im Umkehrschluss bedeutet dass alles totaler Mist ist was gesendet wird.
Cheers
Mickey
P.S.: Ich wünsche euch einen schönen ersten Advent :)
Antwort von Darth Schneider:
@Axel
Wobei ich denke so wie die Politik das Klima Problem anpackt wird das absolut nichts bringen.
Da braucht es massives Umdenken.
Entweder es machen global alle mit, das heisst vor allem die riesigen Staaten, die das Klima unseres Planeten am meisten verpesten. Sonst wird es so oder so, immer schneller immer wärmer. Das Wetter wird immer extremer und wir können das liebe Geld genau so gut zum Fenster heraus werfen.
Oder für Dinge verwenden die tatsächlich etwas bewirken.
Gruss Boris
Antwort von Pianist:
MLJ hat geschrieben:
50% Vorauszahlung bei Produktionsbeginn, 50% bei Fertigstellung der Produktion nach Abnahme des Auftraggebers, zahlbar VOR Auslieferung.
Das wäre bei mir vollkommen praxisfern. Nehmen wir mal an, ein Film wird am Dienstag fertig und soll auf einer Veranstaltung am Donnerstag laufen. Da kann ich doch nicht erwarten, dass die mir am Mittwoch die Rechnung bezahlen. Allerdings muss ich wirklich sagen, dass ich in meinen bisherigen 30 Jahren keinen einzigen Ausfall hatte. Die meisten zahlen sehr schnell, sagen wir mal innerhalb einer Woche. Einige brauchen ein paar Wochen länger, aber dass es Monate dauert, ist extrem selten.
MLJ hat geschrieben:
Ich vertraue z.B. den Nachrichten des ÖR in Deutschland und Frankreich mehr als dem Internet und nur einigen seriösen Zeitungen.
So sehe ich das auch. Wenn man wirklich mal die echten handwerklichen Fehler zählt, die beispielsweise die Tagesschau in den vergangenen Jahrzehnten gemacht hat, reicht vermutlich immer noch eine einzige Hand. Mir fällt genau genommen nur ein einziger wirklicher Fall ein, bei dem mir immer noch nicht klar ist, warum der überhaupt passiert ist. Das ganze redaktionelle Verfahren ist sehr streng, da schauen viele Augen drauf und es hören viele Ohren zu, von daher ist es selten, dass da mal etwas durchflutscht.
Dass die Nachrichten vielleicht nicht so sind, wie einige es gerne hätten, kann man ja den Machern der Nachrichtensendungen nicht vorwerfen.
Matthias
Antwort von MLJ:
@Pianist
Zitat:
"Das wäre bei mir vollkommen praxisfern. Nehmen wir mal an, ein Film wird am Dienstag fertig und soll auf einer Veranstaltung am Donnerstag laufen. Da kann ich doch nicht erwarten, dass die mir am Mittwoch die Rechnung bezahlen."
Zitat Ende.
So ein Fall ist bisher nur 3 Mal bei uns aufgetreten und da wurden die restlichen 50% nach Fertigstellung und Abnahme von den Auftraggebern gleich Überwiesen. Ansonsten gab es damit keine Probleme bisher. Es ist bei weitem nicht "Praxisfern" und nur kaufmännisches Verhalten. Bei sehr großen Produktionen wird der gesamte Betrag für die kalkulierten Produktionskosten auf einem Sonderkonto geparkt bis zum Abschluss der Produktion. 50% davon dürfen von uns dann abgeschöpft werden, die restlichen 50% bei Fertigstellung und Abnahme. Fallen mehr Kosten als kalkuliert an dann tragen wir das oder stimmen uns mit dem Auftraggeber ab um den Betrag entsprechend zu erhöhen. Aber auch das war bisher nur 2 mal der Fall.
Cheers
Mickey
Antwort von Pianist:
Ist bei mir eher die Regel als die Ausnahme, dass das Timing knapp ist. Aber wir beide haben eben sehr unterschiedliche Projekte. Bei mir geht es ja auch nie um Unsummen, höchstens mal niedriger fünfstelliger Bereich, sonst eher vierstellig. Und wie gesagt: nie Probleme.
Matthias
Antwort von Axel:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Axel
Wobei ich denke so wie die Politik das Klima Problem anpackt wird das absolut nichts bringen.
Da braucht es massives Umdenken.
Politik ist schwerfällig und reagiert eher. Die Wirtschaft ist schon weiter. In den obersten Etagen weiß man, dass mittelfristig nur Klimatechnologien ziehen - nimmt aber natürlich trotzdem noch Verbrennen zur Profitsteigerung „in Kauf“. Aber über den kindisch-debilen Wahlkampfslogan „drill baby drill“ lacht man sogar intern bei Exxon.
Antwort von macaw:
MLJ hat geschrieben:
Zitat macaw:
"Und die Zahlungsmoral ist von den Geschäftspartnern ja leider zähneknirschend akzeptiert. VW lässt sich bei Filmproduktionsfirmen und Postpro Dienstleistern 3-6 Monate Zahlungsziel einräumen. Andere nutzen "Zahlungsziele aus Angst" aus, einer von meinen Auftraggebern hatte ein Jahr (!) nachdem ich fertig war mit dem Job noch immer nicht die Kohle von einer großen, deutschen Discounter-Kette erhalten..."
Zitat Ende.
Das haben wir schon vor Jahren abgeschafft mit dem Zahlungsziel in Verträgen. Im Produktionsmeeting wird das gleich klargestellt, 50% Vorauszahlung bei Produktionsbeginn, 50% bei Fertigstellung der Produktion nach Abnahme des Auftraggebers, zahlbar VOR Auslieferung. Es wird von Firmen immer ein Zahlungsziel im Meeting von uns gefordert aber das würgen wir gleich im Vorfeld ab, keine Chance, eben wegen der schlechten Zahlungsmoral der Firmen. Wir stellen die Verträge und nicht die Firmen oder Auftraggeber die uns kontaktieren also akzeptieren sie auch unsere Bedingungen am Ende.
Keine Ahnung in welchem Bereich Du unterwegs bist, aber das kannst Du Dir als Werbeproduktion nicht leisten, die bieten ja bei Pitches mit, treten also gegen andere Firmen an. Wenn Du solche Bedingungen stellst, bist Du in Zukunft nicht mehr dabei. Im Gegenteil, die Werbung ist eine Arschkriecher-Industrie und hat eine Todesangst vor ihren Kunden.
MLJ hat geschrieben:
@All
Zum Thema: Sicher, eine Reform für die ÖR ist nötig aber so schlecht sind die ÖR nicht wie sie hier dargestellt werden. Man regt sich über die GEZ Gebühren auf aber zahlt Abos für Netflix, Disney, Amazon usw., als wenn die knapp 20 Euro an GEZ Gebühr DAS große Loch ins Portemonnaie reißen würden. Man sollte hier nicht alles total schlechtreden in Sachen ÖR. Ich vertraue z.B. den Nachrichten des ÖR in Deutschland und Frankreich mehr als dem Internet und nur einigen seriösen Zeitungen. Sicher, über das übrige Programmangebot kann man sich kritisch austauschen was nicht im Umkehrschluss bedeutet dass alles totaler Mist ist was gesendet wird.
Das ÖRR hat aber keiner bestellt bzw. nicht in diesem absurden, mindestens 30x aufgeblasenen Zustand. Ich gehe jede Wette ein, daß das ÖRR direkt komplett tot wäre, wenn man wie in meinem "Königsbeispiel" freiwillig zahlen könnte.
Antwort von macaw:
Pianist hat geschrieben:
Visa-Themen sind AA-Folklore, das gehört dort zu den running Gags. Und von welchen staatsgefährdenden destabilisierenden Positionen redest Du?
Genau. Alles ist bestens. Leb weiter in Deiner Grünen Traumtänzerwelt und bitte im Sinne Deiner Partei immer fleissig weiterlügen.
Einer weniger...
Antwort von Pianist:
macaw hat geschrieben:
Genau. Alles ist bestens. Leb weiter in Deiner Grünen Traumtänzerwelt und bitte im Sinne Deiner Partei immer fleissig weiterlügen.
Einer weniger...
Ich habe mit den Grünen überhaupt nichts zu schaffen...
Antwort von MLJ:
@macaw
Zitat:
"Keine Ahnung in welchem Bereich Du unterwegs bist, aber das kannst Du Dir als Werbeproduktion nicht leisten, die bieten ja bei Pitches mit, treten also gegen andere Firmen an. Wenn Du solche Bedingungen stellst, bist Du in Zukunft nicht mehr dabei. Im Gegenteil, die Werbung ist eine Arschkriecher-Industrie und hat eine Todesangst vor ihren Kunden."
Zitat Ende.
Das mag sein was du schreibst aber wer sich an uns wendet der weiß was sie/er will. Wir machen bei Pitches nicht mit. Allerdings machen wir sehr wenig, eigentlich fast nichts in Sachen Werbung. Trotzdem hat sich eines immer bewährt denn wenn man Auftraggebern klar macht dass Qualität seinen Preis hat und man eine gute Reputation hat dann wird das (meist) schnell akzeptiert. Bisher hat unsere Firmenpolitik keine Nachteile oder Einbußen dadurch erfahren.
Zu deinem "Königsbeispiel": Der ÖR wurde seinerzeit ins Leben gerufen um die Bevölkerung mit zuverlässigen Informationen, Kultur und Unterhaltung zu bedienen. Keine Ahnung ob du noch die Ära erlebt hast als es nur 3 Programme und den "Programmschluss" samt Testbild am Ende noch gab. Fernsehen war zu der Zeit dem Auftrag der ÖR gerecht und wandelte sich erst mit den neuen privaten Sendern die hinzukamen. Ich denke du würdest die Wette verlieren. Allerdings stimme ich dir zu dass einiges unnötig aufgeblasen wurde, aber nicht alles.
Das ZDF Magazin Royale hat das sehr gut erklärt:
Jung, divers & mega Programm: der öffentlich-rechtliche Rundfunk
Ich denke du solltest dir diese Sendung ansehen um die Zusammenhänge richtig zu verstehen was den ÖR angeht.
Cheers
Mickey
Antwort von Axel:
MLJ hat geschrieben:
Der ÖR wurde seinerzeit ins Leben gerufen um die Bevölkerung mit zuverlässigen Informationen, Kultur und Unterhaltung zu bedienen.
Da weiter oben von „staatsgefährdend“ gesprochen wurde. Zu der von dir erwähnten Zeit mit den nur drei Programmen war in der öffentlichen Diskussion ein Schlagwort oft zu hören: das von der „wehrhaften Demokratie“. Verstanden wurde es in erster Linie als militärische Bereitschaft gegen einen äußeren Aggressor, kurz: die Sowjets. Es gab gegen den Nato-Nachrüstungsbeschluss Friedensdemos. Diese waren, wie heute belegt ist, von Moskau unterstützt, genau wie „Schwerter zu Pflugscharen“ in der DDR (wo es eh egal war). Es gab also immer schon einen Informationskrieg. Sich gegenseitig als Lügner zu bezeichnen ist ein großer Erfolg für den intrigierenden Gegner. Kritik an ÖR-Nachrichten ist natürlich wichtig, um den Wahrheitsgehalt auch immer zu verbessern. Die pauschale Bezeichnung des ÖR als Fake Medien kommt aber von Leuten, die diese Demokratie nicht wollen, die diese Staatsform ablehnen.
Antwort von Pianist:
Axel hat geschrieben:
Die pauschale Bezeichnung des ÖR als Fake Medien kommt aber von Leuten, die diese Demokratie nicht wollen, die diese Staatsform ablehnen.
Genau so ist es. Daher sollte man solchen Aussagen mit aller Entschlossenheit entgegentreten.
Matthias
Antwort von macaw:
Axel hat geschrieben:
Die pauschale Bezeichnung des ÖR als Fake Medien kommt aber von Leuten, die diese Demokratie nicht wollen, die diese Staatsform ablehnen.
Der ÖRR ist nicht fake, sondern biased, hat aber ein ganz anderes, größeres Problem: Zunehmenden Bedeutungsverlust, der bald noch an Fahrt gewinnen wird. Lineares Fernsehen ist auf dem absteigenden Ast und im allgemeinen ist die Zielgruppe völlig zersplittert und sucht sich ihre Informationen ganz woanders, zu einem nicht unerheblichen Teil dann auf richtigen Fake Kanälen wie Twitter, Facebook, Bluesky etc. Und das sehe ich neben Lügen aus der Politik (Grüne, Wagenknecht, Höcke, Krah) als weitere gefährliche Entwicklung an: Es gibt nichts mehr, was die Gesellschaft eint. Alles, wirklich alles, was mal Konsens war, wurde zu Feindbildern erklärt, z.T. natürlich verdient, aber die Entwicklung schoß weit über das Ziel hinaus.
Antwort von Pianist:
Man muss die Inhalte vom technischen Verbreitungsweg trennen. Die Leute müssen die 20-Uhr-Tagesschau ja nicht um 20 Uhr im Fernsehen schauen, sondern können sie ja auch zu jeder beliebigen Zeit in der App oder sonstwo schauen. Irgendjemand muss die Inhalte ja nun mal produzieren. Und da ist es mir lieber, es macht eine seriöse beitragsfinanzierte öffentlich-rechtliche Anstalt, als irgendwelche dubiosen Organisationen, wo man nie weiß, wer dahintersteckt.
Matthias
Antwort von MLJ:
@Axel
Zitat:
"Es gab also immer schon einen Informationskrieg. Sich gegenseitig als Lügner zu bezeichnen ist ein großer Erfolg für den intrigierenden Gegner. Kritik an ÖR-Nachrichten ist natürlich wichtig, um den Wahrheitsgehalt auch immer zu verbessern. Die pauschale Bezeichnung des ÖR als Fake Medien kommt aber von Leuten, die diese Demokratie nicht wollen, die diese Staatsform ablehnen."
Zitat Ende
Dieser Informationskrieg existiert noch heute besonders im Internet und bei weniger seriösen Sendern. Ein richtiger Albtraum wenn eine neue "Braune Ära" anbrechen würde. Allgemein gesagt, man kann sicherlich etwas dauerhaft als "Fake" denunzieren aber am Ende steht immer die Wahrheit die sich (hoffentlich) durchsetzt.
@Pianist
Zitat: (Bezug auf Ablehnung der Demokratie im Beitrag von @Axel)
"Daher sollte man solchen Aussagen mit aller Entschlossenheit entgegentreten."
Zitat Ende.
Dem ist nichts hinzuzufügen was du dazu geschrieben hast und schließe mich dem an.
@macaw
Zitat: (Bezug auf Lineares Fernsehen)
"...und sucht sich ihre Informationen ganz woanders, zu einem nicht unerheblichen Teil dann auf richtigen Fake Kanälen wie Twitter, Facebook, Bluesky etc."
Zitat Ende.
Das trifft vielleicht auf die privaten zu aber nicht auf die ÖR Sender. Ich kenne die Art und Weise wie bei privaten und ÖR Sendern die Nachrichten in den Redaktionen zusammengestellt und recherchiert werden. Da irrst du dich, ehrlich. Oder hast du handfeste Beweise für diese Behauptung ?
@Pianist
Zitat:
"Und da ist es mir lieber, es macht eine seriöse beitragsfinanzierte öffentlich-rechtliche Anstalt, als irgendwelche dubiosen Organisationen, wo man nie weiß, wer dahintersteckt."
Zitat Ende.
Ich sehe das auch so.
Cheers
Mickey
Antwort von acrossthewire:
macaw hat geschrieben:
Alles, wirklich alles, was mal Konsens war, wurde zu Feindbildern erklärt, z.T. natürlich verdient, aber die Entwicklung schoß weit über das Ziel hinaus.
Klingt als beschreibst Du Dich und Deinen Diskussionsstil hier im Forum sobald es um politische Themen geht.
Antwort von acrossthewire:
Pianist hat geschrieben:
Das Heizungsgesetz war handwerklich schlecht und wurde auch extrem schlecht kommuniziert. Trotzdem bleibt das Thema aber wichtig. Wir müssen ganz klar weg von Öl und Gas. Und da sind die Grünen nun mal konsequenter als alle anderen.
Matthias
Wir sollten nicht vergessen, das das sogenannte "Heizungsgesetz" mitnichten eine Erfindung der Grünen war sondern, das es bereits 2020 unter Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in einer viel schärferen Form als Gebäudeenergiegesetz verabschiedet wurde. Dieses geltende Gesetz wurde von der neuen Regierung neuen Rahmenbedingungen angepasst und es wurde dabei nicht verschärft sondern sozialverträglicher gestaltet. Vergessen viele Grünen/Ampelhasser gern weil es nicht in ihr Narrativ von den "ahnungslosen Idioten da oben" passt.
Antwort von macaw:
MLJ hat geschrieben:
@Axel
Zitat:
"Es gab also immer schon einen Informationskrieg. Sich gegenseitig als Lügner zu bezeichnen ist ein großer Erfolg für den intrigierenden Gegner. Kritik an ÖR-Nachrichten ist natürlich wichtig, um den Wahrheitsgehalt auch immer zu verbessern. Die pauschale Bezeichnung des ÖR als Fake Medien kommt aber von Leuten, die diese Demokratie nicht wollen, die diese Staatsform ablehnen."
Zitat Ende
Dieser Informationskrieg existiert noch heute besonders im Internet und bei weniger seriösen Sendern. Ein richtiger Albtraum wenn eine neue "Braune Ära" anbrechen würde. Allgemein gesagt, man kann sicherlich etwas dauerhaft als "Fake" denunzieren aber am Ende steht immer die Wahrheit die sich (hoffentlich) durchsetzt.
Ist Dir eine neue Rote Ära lieber?
Keinen Deut besser, ich scheiße auf beides:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/neue ... -1.1364122
MLJ hat geschrieben:
@macaw
Zitat: (Bezug auf Lineares Fernsehen)
"...und sucht sich ihre Informationen ganz woanders, zu einem nicht unerheblichen Teil dann auf richtigen Fake Kanälen wie Twitter, Facebook, Bluesky etc."
Zitat Ende.
Das trifft vielleicht auf die privaten zu aber nicht auf die ÖR Sender. Ich kenne die Art und Weise wie bei privaten und ÖR Sendern die Nachrichten in den Redaktionen zusammengestellt und recherchiert werden. Da irrst du dich, ehrlich. Oder hast du handfeste Beweise für diese Behauptung ?
Du hast mich wohl missverstanden, ich meinte damit, daß sich die potentiellen Zuschauer Links wie Rechts in ihre eigenen Bubbles verabschiedet haben, nicht ÖR/Privatsender.
Antwort von iasi:
Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
An einem bestimmten Punkt gibt der Markt dann nicht mehr die Gewinnsteigerungen her und es wird versucht die Renditen über Kosteneinsparungen zu steigern. Frei werdende Stellen sollen dann nicht mehr besetzt werden - ein Stellenabbau, bei dem niemandem gekündigt wird.
Aber schon kommt das große Jammern und Schreien derer, die zwar gar nicht betroffen sind, aber sofort ihre Existenz gefährdet glauben.
So läuft es ab. Nicht direkt Kündigungen, aber für die Angestellten spürbare Ausdünnung des Staffs. Ist in der Gastro so, ist in der Pflege so. Die im Threadthema behandelte Situation von Externen im Medienbereich ist schlimmer. Sie existieren in den typischen Zeiten der konjunkturellen Schwankungen als Puffer und in Krisenzeiten als Geisel. Sie hoffen immer auf anhaltende Booms, aber bauen kann man halt nicht darauf. Politische Appelle, das zu regulieren (die immer in den Krisenzeiten laut werden) ignorieren die Tatsache, dass sie nur wegen dieser Ausgleichsfunktion überhaupt existieren. Und die Krise bleibt im Falle von ÖR, die gar keine Chance haben, jemals wieder wirtschaftlich zu arbeiten. Sie waren früher verfilzt, jetzt sind sie durch Überalterung komatös.
Nun ja - die Externen können und sollten eine bessere Bezahlung für die befristete Tätigkeit verlangen.
Die tariflichen Wochengagen sind nicht grundlos so hoch angesetzt.
Vor allem aber ist es an den Externen selbst, die Höhe der Rechnung auszuhandeln, die sie stellen werden.
Vorsorge für wirtschaftlich schwächere Phasen zu treffen, obliegt den Selbstständigen.
Den ÖR vorzuwerfen, dass sie die allgemeine deutsche Altersstruktur wiederspiegeln, ist zudem etwas übertrieben.
Die deutsche Alterspyramide steht nun einmal Kopf. :)
Gesetzliche Regularien zu diesen Schwankungen widersprechen übrigens der allgemeinen Forderung nach Bürokratie- und Regulierungsabbau.
Viele Externe wünschen sich die Freiheiten und Vorteile eines Selbstständigen und die Sicherheit eines Festangestellten.
In Zeiten des Booms sind sie schließlich die Gewinner, während Angestellte kaum davon partizipieren.
 |
Antwort von Axel:
macaw hat geschrieben:
MLJ hat geschrieben:
Ein richtiger Albtraum wenn eine neue "Braune Ära" anbrechen würde.
Ist Dir eine neue Rote Ära lieber?
Keinen Deut besser, ich scheiße auf beides:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/neue ... -1.1364122
Ganz gewiss nicht. Interessant, dass du Snyder mit im Link hast. Es gibt rechte und linke Autokratie.
Die Gefahr, dass extrem linke Populisten irgendwo Fuß fassen ist allerdings relativ gering. In Brasilien könnte man es von außen betrachtet annehmen. Lula ist schon eine ziemlich rote Socke. Er ist korrupt (und spiegelt darin die brasilianische Gesellschaft), er ist auch nicht besonders ökologisch (Regenwald). Aber seine Sozialprojekte helfen dem kleinen Mann und der Wirtschaft. Er ist auch nicht rassistisch. Wie zum Beispiel sein rechtes Spiegelbild Bolsonaro. Wer dessen Fascho-Kult huldigte, trug im Fußball-Land Brasilien ein „22“ Trikot (2. Buchstabe im Alphabet = Bolsonaro Brazil, analog zu „88“).
Bei uns oder generell in Europa sind Linke nur noch unter ferner liefen. Es sei denn, du bezeichnest bereits SPD und / oder Grüne als linksextrem. Das würde, falls es so wäre, aber nur deinen Bias zeigen und dich selbst als rechtsextrem.
macaw hat geschrieben:
… die potentiellen Zuschauer Links wie Rechts in ihre eigenen Bubbles verabschiedet haben …
Die größte Gefahr besteht darin, dass man keine Sprache mehr findet, in der man sich austauschen kann. Wenn irgendwann zwei völlig unvereinbare Narrative von den Köpfen Besitz ergriffen haben. Dann ist alles verloren.
Antwort von Frank Glencairn:
MLJ hat geschrieben:
Das haben wir schon vor Jahren abgeschafft mit dem Zahlungsziel in Verträgen. Im Produktionsmeeting wird das gleich klargestellt, 50% Vorauszahlung bei Produktionsbeginn, 50% bei Fertigstellung der Produktion nach Abnahme des Auftraggebers, zahlbar VOR Auslieferung.
Yup, ist hier auch so - alle Clips haben außerdem so lange ein fettes Wasserzeichen, bis der Rechnungsbetrag eingegangen ist.
Antwort von Pianist:
Leute, habt Ihr wirklich sooooo schlechte Erfahrungen gemacht? Ich käme nie auf solche Ideen...
Matthias
Antwort von Frank Glencairn:
Ich hab einfach keine Lust auf mein Geld zu warten - ich hab allerdings auch noch nie den Sinn von Zahlungszielen (außer "zahlbar bei Erhalt") verstanden.
Antwort von macaw:
Diese Loftfilm Typen, die ne Zeitlang ohne Ende und überall online Werbung gemacht haben und damit prahlten 10 Millionen pro Jahr umzusetzen, stellen ja (angeblich) direkt bei Auftragserteilung die Rechnung und sie wurde (ebenfalls angeblich) immer sofort bezahlt. Klingt schräg, andererseits hab ich auch keine Ahnung von der Höhe der Rechnungen, die die so stellen...
Antwort von Jalue:
Bitte nicht persönlich nehmen ..., aber die Diskussion hier erinnert mich an einen aufgeschreckten Hühnerhaufen.
Da grasen sie selbstzufrieden vor sich hin, während der Sturm schon die Nachbarställe verwüstet hat, aber man will davon nichts wissen. Lieber sich darüber einen abpicken, ob die grünen Körnchen, die ein anonymer "Herrgott" tagtäglich so ausschüttet, ein Mü mehr Bokeh oder Dynamikumfang hätten als die blauen. Dann jedoch kommt ein Hahn (Frank) und schlägt Alarm! Die Mehrheit der Hühnerschar pickt stoisch weiter, doch irgendwann kann sie den Aufruhr nicht mehr ignorieren. Zunächst wird der "alarmistische" Hahn persönlich attackiert, dann verliert man sich in Ankekdoten ("Keine Ahnung, warum manche stets jammern, ich habe bislang immer was zum Picken gefunden. Man muss halt nur flexibel sein, in Dixie-Klos findet man so einiges ...") und als Nächstes wird nach Kräften derailt ("Liebe Mithühner, der Markt ist im Grunde kerngesund, nur der öffentliche Hühnerfunk versaut alles!").
Tja, ich bin seit 2 Monaten aus dem Game raus (und ich habe es geliebt, Freelancer zu sein!), aber wenn ihr so weiter macht, wird irgendwann nur noch ein Huhn pickend übrigbleiben. Und sich über die "Marktbereinigung" und seine eingebildete Resilienz so lange freuen, bis man schließlich auch ihm den Hals umdreht.
Antwort von iasi:
Jalue hat geschrieben:
Bitte nicht persönlich nehmen ..., aber die Diskussion hier erinnert mich an einen aufgeschreckten Hühnerhaufen.
Da grasen sie selbstzufrieden vor sich hin, während der Sturm schon die Nachbarställe verwüstet hat, aber man will davon nichts wissen. Lieber sich darüber einen abpicken, ob die grünen Körnchen, die ein anonymer "Herrgott" tagtäglich so ausschüttet, ein Mü mehr Bokeh oder Dynamikumfang hätten als die blauen. Dann jedoch kommt ein Hahn (Frank) und schlägt Alarm! Die Mehrheit der Hühnerschar pickt stoisch weiter, doch irgendwann kann sie den Aufruhr nicht mehr ignorieren. Zunächst wird der "alarmistische" Hahn persönlich attackiert, dann verliert man sich in Ankekdoten ("Keine Ahnung, warum manche stets jammern, ich habe bislang immer was zum Picken gefunden. Man muss halt nur flexibel sein, in Dixie-Klos findet man so einiges ...") und als Nächstes wird nach Kräften derailt ("Liebe Mithühner, der Markt ist im Grunde kerngesund, nur der öffentliche Hühnerfunk versaut alles!").
Tja, ich bin seit 2 Monaten aus dem Game raus (und ich habe es geliebt, Freelancer zu sein!), aber wenn ihr so weiter macht, wird irgendwann nur noch ein Huhn pickend übrigbleiben. Und sich über die "Marktbereinigung" und seine eingebildete Resilienz so lange freuen, bis man schließlich auch ihm den Hals umdreht.
Eine "Marktbereinigung" ist nicht gleich eine Marktauslöschung.
Den Kuchen werden sich nur weniger "Hühner" teilen - nämlich diejenigen, die sich am besten angepasst haben.
Du bist nun raus und hinterlässt den Verbliebenen mehr "Raum" und deinen bisherigen Anteil am Futter.
Es werden dir noch andere folgen, bevor die Erneuerungsphase abgeschlossen ist.
 |
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
Wenn irgendwann zwei völlig unvereinbare Narrative von den Köpfen Besitz ergriffen haben. Dann ist alles verloren.
Was du uns mit folgendem Satz ja selbst demonstrierst:
Axel hat geschrieben:
Es sei denn, du bezeichnest bereits SPD und / oder Grüne als linksextrem. Das würde, falls es so wäre, aber nur deinen Bias zeigen und dich selbst als rechtsextrem.
Antwort von Blackbox:
Was heute Viele nicht mehr wahrhaben wollen oder vielleicht auch einfach nicht wissen:
das Nachkriegsprogramm der CDU war wesentlich weiter 'links' als zB heute die Partei 'Die Linke', von SPD und Grünen mal ganz zu schweigen.
Seitdem konnte eigentlich in jedem Jahrzehnt (mit kleiner Ausnahme von ca.68 bis ca. 73) die Politik quer durch die Parteien weiter nach rechts gerückt werden.
Der Kapitalismus findet sozusagen mit Trump/Musk, Blackrock-Merz, 'Post'-Faschistin Meloni und den ganzen anderen liberal-konservativ rechten und rechtsextremen Regierungen im NATO Raum zu seinen ihn konstituierenden Wurzeln zurück.
Obdachlosigkeit, Mangelernährung, kalte Wohnungen im Winter usw. sind ja lange Zeit quasi historisch erschienen bzw. als historisch überwunden betrachtet worden (Manchesterkapitalismus...), aber weit gefehlt, die kurze Phase des 'Tricke-down Effektes' war die Ausnahme, und nicht etwa die sich langsam aber sicher wieder einstellende gewohnt innige Verbindung von Kapitalismus, rechter bis rechtsextremer Politik und Krieg.
Der Gini Koeffizient im 'reichen' Deutschland liegt bei den Vermögen übrigens bereits bei 0,8 mit weiter steigender Tendenz.
Die Frage 'Essen oder heizen' ist für Millionen Briten seit Jahren bittere Realität, in USA wird Obdachlosigkeit und/oder das Leben im Auto in etlichen Gebieten geradezu endemisch.
Die haben halt i.d.R. ca. 10 Jahre Vorsprung gegenüber Deutschland.
Antwort von macaw:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Wenn irgendwann zwei völlig unvereinbare Narrative von den Köpfen Besitz ergriffen haben. Dann ist alles verloren.
Was du uns mit folgendem Satz ja selbst demonstrierst:
Axel hat geschrieben:
Es sei denn, du bezeichnest bereits SPD und / oder Grüne als linksextrem. Das würde, falls es so wäre, aber nur deinen Bias zeigen und dich selbst als rechtsextrem.
Ich war auch erstaunt wie jemand, den ich bis vor kurzem eigentlich als recht reflektiert und gebildet wahrgenommen hatte, seine eigenen, hehren Ansprüche innerhalb eines Postings derart selbst ad absurdum führen kann und das sowas von gar nicht checkt. Was er mir damit sagen wollte, bleibt ebenfalls schleierhaft, mich tangiert es nicht.
Noch zur SPD und den Grünen:
Beide bezeichnen sich als Links, was lächerlich genug ist, vor allem bei den Grünen. Was für eine heuchlerische, nach eigener Positionierung "librale", ökologische Friedenspartei soll das denn sein, nach Kosovo, Afghanistan und dem Schreien nach Waffen für die Ukraine? Oder nachdem erst 2017 mit ihrer eigenen Unterstützung der Paragraph 103 StGB - Majestätsbeleidigung - abgeschafft wurde, kommt er nun wegen eines Typen durch die Hintertür wieder zurück, der Wirtschaftsminister sein soll und keinen Plan davon hat, was eine Insolvenz ist oder um ATOMSTROM bei den Belgiern bettelt, weil sein Land und vor allem seine Partei den gefährlichen Atomstrom ein paar Kilometer nebenan nicht haben will.
Nein, die Grünen sind eine totalitäre, linke Elitenpartei. Wenn Kleinverdiener vor die Hunde gehen, juckt die das nicht, so wie auch den Rest derer, die das Sagen haben.
Deshalb sehe ich solche offenen Briefe an das ÖRR auch als völlig sinnlos an. Es gibt keinerlei Konsequenzen.
Jalue hat geschrieben:
Tja, ich bin seit 2 Monaten aus dem Game raus (und ich habe es geliebt, Freelancer zu sein!), aber wenn ihr so weiter macht, wird irgendwann nur noch ein Huhn pickend übrigbleiben. Und sich über die "Marktbereinigung" und seine eingebildete Resilienz so lange freuen, bis man schließlich auch ihm den Hals umdreht.
Ich verstehe irgendwie nicht, worauf Du hinauswolltest. Was soll man denn anders machen?
Antwort von Frank Glencairn:
macaw hat geschrieben:
Ich war auch erstaunt wie jemand, den ich bis vor kurzem eigentlich als recht reflektiert und gebildet wahrgenommen hatte, seine eigenen, hehren Ansprüche innerhalb eines Postings derart selbst ad absurdum führen kann und das sowas von gar nicht checkt.
Kognitive Dissonanz führt meistens dazu, daß man anderen genau das vorwirft, was man selbst schon die ganze Zeit macht.
Das sieht man schon seit geraumer Zeit an allen Enden und Ecken.
Wahrscheinlich ein Selbstschutzmechanismus , um nicht den Verstand zu verlieren ;-)
Antwort von Axel:
@Frank
@macaw
Wie seht ihr die CDU?
Um nicht ständig um den heißen Brei herumzureden: ja, ich halte die AfD, deren Anhänger ihr anscheinend seid, für extrem, und natürlich rechtsextrem. Wie andere das begründen, weiß ich nicht im Detail. Ich greife, passend zum Threadthema, den Angriff auf Nachrichtenmedien, spezifisch ÖR, heraus. Wenn ich zeitversetzt „fernsehe“, d.h. Nachrichten und Politshows auf Youtube gucke, lese ich auch gerne Kommentare. In denen kommt häufig, direkt oder verschwurbelt, der Ausdruck „Lügenpresse“ vor, der in der Geschichte immer benutzt wurde, um Totalitarismus zu propagieren. In den Kommentaren spiegeln sich auch oft Hass und Gewaltbereitschaft („an die Wand mit diesen Volksverrätern!“). Ich hoffe, aus meiner naiven SJW-Blase und meiner liberal gefärbten kognitiven Dissonanz heraus, dass die Mehrheit solcher Kommentare von russischen Trollfarmen kommt.
Vielleicht möchtet ihr euch distanzieren?
Antwort von Jörg:
dass die Mehrheit solcher Kommentare von russischen Trollfarmen kommt.
dann hätten wir hier ne Handvoll Trollfarmen als Nutzer...
Es ist erschreckend, wie hier 2-3 Leute solch extreme
politische Stimmung verbreiten, zumal noch in eklatanter
Fäkalsprache.
Schade um ein seriöses Forum, für alles was mit Film zu tun hat(te).
Antwort von Pianist:
Ja, ich bin auch ein wenig verwundert. Das ist statistisch stark überrepräsentiert.
Mal allgemein, nicht auf Slashcam bezogen:
Man merkt das ja schon an bestimmten wiederkehrenden Formulierungen und speziellen Schreibweisen, dass solche Postings auf Facebook und dergleichen offenbar zentral gesteuert werden oder womöglich sogar zentral produziert werden. Zweck der Übung: Verächtlichmachung einzelner Menschen, Delegitimierung unserer Institutionen, Destabilisierung unseres Staates und unserer Gesellschaft.
Das ist eindeutig Teil der hybriden Kriegsführung Russlands. Denen sind westliche freiheitliche Demokratien ein Dorn im Auge.
Matthias
Antwort von dienstag_01:
Na klar, Russland, wer denn sonst ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
@Frank
@macaw
Wie seht ihr die CDU?
Um nicht ständig um den heißen Brei herumzureden: ja, ich halte die AfD, deren Anhänger ihr anscheinend seid..
Ich bin überhaupt kein "Anhänger" von irgendwas - ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht ein einziges mal gewählt, und werde - bis ich den Löffel abgebe - auch nicht damit anfangen (aber das ist ein anderes Thema).
IMHO ist dieses kleinkarierte Parteien- und rechts/links Denken sowieso weder zielführend noch zeitgemäß.
Die meisten Leute verlieren sich darin, und versuchen alles in irgendwelche Schubladen zu stecken - für gewöhnlich eine Angstvermeidungs-Strategie gegen Kontrollverlust - einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge in Verbindung mit Tribal-Denken.
Wer sich zu eine Gruppe zugehörig empfindet, und sich damit von anderen Gruppen absetzen kann, fühlt sich als Teil eines ganzen Großen (womöglich sogar großartigem), und damit sicher - wir gegen die da.
Ich passe allerdings in keine Schubladen rein, und habe auch keinen Wunsch zu irgendeine Gruppe zu gehören - ich bin hier nur der interessierte Betrachter.
Antwort von Frank Glencairn:
Pianist hat geschrieben:
Man merkt das ja schon an bestimmten wiederkehrenden Formulierungen und speziellen Schreibweisen,
Genau.
Pianist hat geschrieben:
Verächtlichmachung einzelner Menschen, Delegitimierung unserer Institutionen, Destabilisierung unseres Staates und unserer Gesellschaft.
Denen sind westliche freiheitliche Demokratien ein Dorn im Auge.
Antwort von Pianist:
dienstag_01 hat geschrieben:
Na klar, Russland, wer denn sonst ;)
Ob es nun direkt Russland ist, oder über den AfD-Umweg, das ist ja egal. Es sind jedenfalls Bestrebungen, die sich gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung richten, und das sollten wir äußerst ernst nehmen.
Matthias
Antwort von dienstag_01:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
@Frank
@macaw
Wie seht ihr die CDU?
Um nicht ständig um den heißen Brei herumzureden: ja, ich halte die AfD, deren Anhänger ihr anscheinend seid..
Ich bin überhaupt kein "Anhänger" von irgendwas - ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht ein einziges mal gewählt, und werde - bis ich den Löffel abgebe - auch nicht damit anfangen (aber das ist ein anderes Thema).
IMHO ist dieses kleinkarierte Parteien- und rechts/links Denken sowieso weder zielführend noch zeitgemäß.
Die meisten Leute verlieren sich darin, und versuchen alles in irgendwelche Schubladen zu stecken - für gewöhnlich eine Angstvermeidungs-Strategie gegen Kontrollverlust - einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge in Verbindung mit Tribal-Denken.
Wer sich zu eine Gruppe zugehörig empfindet, und sich damit von anderen Gruppen absetzen kann, fühlt sich als Teil eines ganzen Großen (womöglich sogar großartigem), und damit sicher - wir gegen die da.
Ich passe allerdings in keine Schubladen rein, und habe auch keinen Wunsch zu irgendeine Gruppe zu gehören - ich bin hier nur der interessierte Betrachter.
Als interessierter Betrachter sollte man aber nicht lügen, das ist aktive Einflussnahme - gegenüber dem passiven Betrachten (beispielhaft deine Lüge vom Anstieg des Erdgaspreis auf Grund des Ausbaus erneuerbarer Energien in D).
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Antwort von Frank Glencairn:
Wie ich oben schon sagte fehlen dir ganz offensichtlich die nötigen Zusammenhänge um das zu verstehen.
Antwort von dienstag_01:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Wie ich oben schon sagte fehlen dir ganz offensichtlich die nötigen Zusammenhänge um das zu verstehen.
Klar, behaupten kann man viel. Und unterstellen. Und am besten, dabei persönlich werden.
Antwort von Bildlauf:
Pianist hat geschrieben:
Man muss die Inhalte vom technischen Verbreitungsweg trennen. Die Leute müssen die 20-Uhr-Tagesschau ja nicht um 20 Uhr im Fernsehen schauen, sondern können sie ja auch zu jeder beliebigen Zeit in der App oder sonstwo schauen. Irgendjemand muss die Inhalte ja nun mal produzieren. Und da ist es mir lieber, es macht eine seriöse beitragsfinanzierte öffentlich-rechtliche Anstalt, als irgendwelche dubiosen Organisationen, wo man nie weiß, wer dahintersteckt.
"Die Leute müssen die Tagesschau ja nicht um 20 Uhr schauen"
ok, aber sie müssen? Damit sie garantiert gut informiert sind?
Also irgendwie bist Du mir zu vernarrt in ÖR, als einzige legitime Info-Quelle.
Es gibt Stiftungen, Organisationen, Youtuber etc. die veranstalten bei YT tolle Diskussionen, mit mal anderen Experten als die üblichen Verdächtigen im ÖR. Und das sind keine Schwurbler. Man muss nur etwas suchen und irgendwann weiß Dein Alghrotimus was Du haben willst. Musst Du Dich mal selber bemühen zu recherchieren.
Letztendlich musst Du aus allen Meinungen eh subsumieren.
Also wenn Du nur in der Lage bist ÖR Inhalte zu konsumieren und alles andere ablehnst, bzw. alles andere ist automatisch unseriös, dann ist das etwas "einfältig" und auch von oben herab und vor allem fachlich nicht richtig eingeschätzt.
Zu Parteien. Problematisch sind Parteien die zu ideologisch oder vernarrt sind in bestimmte Dinge oder zu weit links oder rechts.
Dazu zählen, AFD, Grüne, BSW, Linke. Egal welcher dieser Parteien alleine regieren würde, sie würden Chaos verursachen.
So weh es auch tut, nur CDU, SPD und Vielleicht FDP sind realistische Parteien, die unser Land dann nicht kaputt machen. Klar sind die auch nicht wirklich geil, aber was nützt es, es ist das geringste Übel.
Einzige Alternativen sind nicht wählen gehen, Splitterparteien oder selbst politisch aktiv werden.
Antwort von Pianist:
Ich habe nie einen Ausschließlichkeitsanspruch formuliert. Natürlich gibt es auch andere Anbieter guter Inhalte, aber die muss man sich eben selbst suchen und bewerten. Damit werden viele überfordert sein, und dann kommen auch noch die Algoritmen hinzu, die dazu neigen, den Leuten genau das zu servieren, was ihre eigene Auffassung bestätigt. Dabei wäre es vielleicht manchmal ganz gut, genau das Gegenteil zu präsentieren...
Matthias
Antwort von Bildlauf:
Pianist hat geschrieben:
Ich habe nie einen Ausschließlichkeitsanspruch formuliert. Natürlich gibt es auch andere Anbieter guter Inhalte, aber die muss man sich eben selbst suchen und bewerten. Damit werden viele überfordert sein, und dann kommen auch noch die Algoritmen hinzu, die dazu neigen, den Leuten genau das zu servieren, was ihre eigene Auffassung bestätigt. Dabei wäre es vielleicht manchmal ganz gut, genau das Gegenteil zu präsentieren...
Du hast schon ÖR als das Maß aller Dinge genannt und das öfter.
Antwort von Pianist:
Im Bereich der Regionalberichterstattung ist das ja auch so. Wo sonst soll man einschalten oder hinklicken, wenn in der eigenen Heimatregion etwas los ist? Damit es bei Privatsendern kommt, muss es schon von überregionaler Bedeutung sein.
Matthias
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Pianist hat geschrieben:
Ich habe nie einen Ausschließlichkeitsanspruch formuliert.
Du hast schon ÖR als das Maß aller Dinge genannt und das öfter.
Nennen wir es doch zur Geschmeidigmachung der Diskussion hier ruhig mal „Staatsfernsehen“, was es irgendwie in die Nähe von Nordkorea rücken soll. Kannst du eine Alternative finden, die weniger Bias zeigt? Wohl eher umgekehrt.
Außerdem ist das mit dem „Maß der Dinge“ gar nicht so verkehrt. Als es noch keine sozialen Medien gab, sahen die Bürger die Tagesschau, auch ohne allem, was dort „offiziell“ verkündet wurde, ungesehen zuzustimmen. Trotzdem ein Maßstab.
Antwort von Pianist:
Axel hat geschrieben:
Außerdem ist das mit dem „Maß der Dinge“ gar nicht so verkehrt. Als es noch keine sozialen Medien gab, sahen die Bürger die Tagesschau, auch ohne allem, was dort „offiziell“ verkündet wurde, ungesehen zuzustimmen. Trotzdem ein Maßstab.
Ich glaube, dass viele Leute schon das erste Problem damit haben, einfach mal zur Kenntnis zu nehmen, dass Regierungshandeln grundsätzlich nachrichtenrelevanter ist als Oppositionsarbeit. Obwohl ja nun wirklich oft genug auch Oppositionspolitiker zu einer Entscheidung der Regierung befragt werden und dazu etwas sagen können.
Eine Tagesschau, die von der Grundhaltung so aufgebaut wäre, wie es deren Kritiker offenbar haben wollen, also dass jeder Flüchtling als potenzieller Terrorist, Messerstecher und Vergewaltiger dargestellt wird, und dass die jeweilige Bundesregierung als die Wurzel allen Übels betrachtet wird, kann und wird es nicht geben.
Matthias
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Nennen wir es doch zur Geschmeidigmachung der Diskussion hier ruhig mal „Staatsfernsehen“, was es irgendwie in die Nähe von Nordkorea rücken soll. Kannst du eine Alternative finden, die weniger Bias zeigt? Wohl eher umgekehrt.
Außerdem ist das mit dem „Maß der Dinge“ gar nicht so verkehrt. Als es noch keine sozialen Medien gab, sahen die Bürger die Tagesschau, auch ohne allem, was dort „offiziell“ verkündet wurde, ungesehen zuzustimmen. Trotzdem ein Maßstab.
Wer redet von Staatsfensehen im Nordkorea Style?
Ich behaupte auch nicht, daß wir in einer Diktatur leben.
Dennoch habe ich Kritik und Zweifel am ÖR (und nicht nur wegen falscher Recherche) und ich übe Kritik an der Regierung/Grünen. Sollte das etwa ein Problem sein?
Klar wie Du es beschriebst ist es früher ein Maßstab gewesen. Aber wir haben andere Zeiten und es gibt noch vieles zwischen ÖR und TikTok, das wäre sonst etwas schwarz weiß.
Und nochmal: Die Menschen, die Aufklärung notwendig hätten euerer Meinung nach, werden den Teufel tun und ÖR schauen. Gerade die "Zielgruppe", die besonderen Bedarf haben könnte, bekommst Du durch ÖR gerade nicht fassen, die hassen doch ÖR. Im Gegenteil, man macht die nur noch aggressiver.
Antwort von Bildlauf:
Pianist hat geschrieben:
Eine Tagesschau, die von der Grundhaltung so aufgebaut wäre, wie es deren Kritiker offenbar haben wollen, also dass jeder Flüchtling als potenzieller Terrorist, Messerstecher und Vergewaltiger dargestellt wird, und dass die jeweilige Bundesregierung als die Wurzel allen Übels betrachtet wird, kann und wird es nicht geben.
Die Tagesschau ist das geringste Problem im ÖR.
Das ist ein alter Klassiker der insgesamt recht sachlich und meinungsfrei Inhalte anbringt, und das heißt auch ganz korrekt, aber auch nicht immer.
Dennoch brauche ich die Tagesschau nicht.
Antwort von Pianist:
Bildlauf hat geschrieben:
Dennoch habe ich Kritik und Zweifel am ÖR (und nicht nur wegen falscher Recherche) und ich übe Kritik an der Regierung/Grünen. Sollte das etwa ein Problem sein?
Ich habe auch Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk, stelle das Prinzip aber nicht grundsätzlich in Frage. Und natürlich habe auch ich an der Bundesregierung einiges zu kritisieren, und selbstverständlich ist das überhaupt kein Problem, warum sollte es? Das ist doch gerade das Tolle an Europa, dass wir in demokratischen Staaten leben, wo man in sehr weiten Grenzen seine Meinung äußern kann und darf.
Matthias
Antwort von dienstag_01:
Und nochmal: Die Menschen, die Aufklärung notwendig hätten euerer Meinung nach,...
Jeder Mensch hat Aufklärung nötig.
(DIE AUFKLÄRUNG ist übrigens ein kulturelles europäisches Projekt, nichts zufälliges.)
Antwort von Bildlauf:
Pianist hat geschrieben:
Ich habe auch Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk, stelle das Prinzip aber nicht grundsätzlich in Frage. Und natürlich habe auch ich an der Bundesregierung einiges zu kritisieren, und selbstverständlich ist das überhaupt kein Problem, warum sollte es? Das ist doch gerade das Tolle an Europa, dass wir in demokratischen Staaten leben, wo man in sehr weiten Grenzen seine Meinung äußern kann und darf.
Ich stelle das Grundprinzip schon in Frage. Da unterscheiden wir uns, und ist auch gut so, eben weil man zum Glück in DE/Europa und einer handvoll anderer Länder auf unserem Planeten seine Meinung sagen darf, solange es sich in einem weiten Rahmen aufhält.
Antwort von Bildlauf:
dienstag_01 hat geschrieben:
Jeder Mensch hat Aufklärung nötig.
Klar, mich will ich da übrigens ebenso wenig ausschließen.
nur wie erreicht man die, die wirklich substantiell Aufklärung nötig hätten? Durch ÖR eher nicht.
Was für Mittel soll man anwenden? ich weiß es auch nicht.
Antwort von Axel:
Bildlauf hat geschrieben:
Dennoch habe ich Kritik und Zweifel am ÖR (und nicht nur wegen falscher Recherche) und ich übe Kritik an der Regierung/Grünen. Sollte das etwa ein Problem sein?
Wenn es die Aufgabe des ÖR wäre, die Regierung in einem schönen Licht zu zeigen, wäre er erbärmlich gescheitert.
Bildlauf hat geschrieben:
Und nochmal: Die Menschen, die Aufklärung notwendig hätten euerer Meinung nach, werden den Teufel tun und ÖR schauen. Gerade die "Zielgruppe", die besonderen Bedarf haben könnte, bekommst Du durch ÖR gerade nicht fassen, die hassen doch ÖR. Im Gegenteil, man macht die nur noch aggressiver.
Die Leute hassen es, von durch Zwangsabgaben bezahlten „Beamten“ belehrt zu werden, auch, wenn es in der Absicht der politischen Meinungsbildung geschieht. Das wird prima beschrieben durch den Begriff „unbeabsichtigte paradoxe Intervention“. Kann ich sogar nachvollziehen. Wenn ich Talkshows sehe, in denen (das ist die Absicht) Provokateure wie Zarenknecht durch Kontrahenten dekonstruiert, „geröstet“ werden sollen, passiert bei vielen Zuschauern das Gegenteil, was die Populisten ausnutzen. Die anderen konstruieren mit Eifer die Fremdgruppe, während die Angegriffene nur milde schmunzeln muss und das Mana aufsaugen. Kürzlich sah ich ein Posting, in dem sie alleine vor der Kamera saß und minutenlang pausenlos quatschte. Das klang alles so belehrend und unaufrichtig, dass sie, ohne es zu merken, ihre eigene Dekonstruktion betrieb.
Antwort von dienstag_01:
Aufklärung muss man (selber) wollen, ohne dieses Wollen geht gar nichts.
Das merkt man in dieser Diskussion, das hat man während der Pandemie gemerkt, ganz allgemein gesprochen richtet der Mensch sein Weltbild nicht an Fakten aus, sondern bindet Fakten in sein Weltbild ein. Wenn sie passen. Sonst werden sie abgelehnt (Lüge, Verschwörung etc.).
Antwort von Axel:
@dienstag01
Mag trotzig und zu optimistisch, zu humanistisch-idealistisch klingen, aber ich glaube, dass die Menschen Aufklärung ohnehin wollen. Das geht nur über Dialog. Ein Dialog ist dabei keine Einbahnstraße. Das heißt, ich muss meine vorgefasste Meinung, mein Weltbild, meine Überzeugung, angreifbar machen. Belehre ich das Gegenüber, sage ich damit implizit, dass ich an einem echten Dialog gar nicht interessiert bin. Das funktioniert nie, sondern führt nur dazu, dass die Positionen sich verhärten.
Antwort von Bildlauf:
Axel hat geschrieben:
Bildlauf hat geschrieben:
Dennoch habe ich Kritik und Zweifel am ÖR (und nicht nur wegen falscher Recherche) und ich übe Kritik an der Regierung/Grünen. Sollte das etwa ein Problem sein?
Wenn es die Aufgabe des ÖR wäre, die Regierung in einem schönen Licht zu zeigen, wäre er erbärmlich gescheitert.
Bildlauf hat geschrieben:
Und nochmal: Die Menschen, die Aufklärung notwendig hätten euerer Meinung nach, werden den Teufel tun und ÖR schauen. Gerade die "Zielgruppe", die besonderen Bedarf haben könnte, bekommst Du durch ÖR gerade nicht fassen, die hassen doch ÖR. Im Gegenteil, man macht die nur noch aggressiver.
Die Leute hassen es, von durch Zwangsabgaben bezahlten „Beamten“ belehrt zu werden, auch, wenn es in der Absicht der politischen Meinungsbildung geschieht. Das wird prima beschrieben durch den Begriff „unbeabsichtigte paradoxe Intervention“. Kann ich sogar nachvollziehen. Wenn ich Talkshows sehe, in denen (das ist die Absicht) Provokateure wie Zarenknecht durch Kontrahenten dekonstruiert, „geröstet“ werden sollen, passiert bei vielen Zuschauern das Gegenteil, was die Populisten ausnutzen. Die anderen konstruieren mit Eifer die Fremdgruppe, während die Angegriffene nur milde schmunzeln muss und das Mana aufsaugen. Kürzlich sah ich ein Posting, in dem sie alleine vor der Kamera saß und minutenlang pausenlos quatschte. Das klang alles so belehrend und unaufrichtig, dass sie, ohne es zu merken, ihre eigene Dekonstruktion betrieb.
Ja dann wäre es wirklich total gescheitert.
Zerstören von Leitfiguren der "Schwurblerszene" oder Weidel, Wagenknecht und Co. führt meißt zu noch mehr Sympathie gegenüber diesen Personen, weil sie die Underdogs sind, die sich gegen die ganzen Ungerechtigkeiten behaupten müssen und dann schnell eine Art Heldenstatus bekommen.
Ganz beliebt ist ja zur Zeit man könne seine Meinung nicht mehr sagen und wir seien ein Polizeistaat. Unsere Polizei ist ziemlich freundlich im Umgang mit DemonstrantInnen. Im Gegenteil, die Beleidigungen/Herabwürdigungen gegenüber der Polizei finde ich erschreckend.
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Antwort von Bildlauf:
dienstag_01 hat geschrieben:
Aufklärung muss man (selber) wollen, ohne dieses Wollen geht gar nichts.
Wahrscheinlich ist das so.
Daher schwierig einen Ansatz zu finden, weil der innere Wille Voraussetzung für vieles ist und nicht äußere Einflüsse.
Antwort von dienstag_01:
@Axel
Ja, in einer realistischen Welt. Wir leben aber in der realen und da gibt es Interessen. Umweltschutz ist nicht gut für mein (Öl-) Geschäft, aber ich kläre trotzdem über die Risiken auf ;)
Antwort von dienstag_01:
Bildlauf hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
Aufklärung muss man (selber) wollen, ohne dieses Wollen geht gar nichts.
Wahrscheinlich ist das so.
Daher schwierig einen Ansatz zu finden, weil der innere Wille Voraussetzung für vieles ist und nicht äußere Einflüsse.
Irgendwie kommt mir dein Ansatz allerdings bisschen erzieherisch vor. Aufklärung ist nicht das Notwendige für unmündige Bürger, sondern die Chance für mündige (und solche, die es werden wollen). Ok, klingt auch bissel pathetisch, aber naja.
Antwort von Pianist:
Das Problem ist ja, dass die Zielgruppe sich für die einzigen "mündigen Bürger" hält und wir alle die doofen "Schlafschafe" sind.
Antwort von dienstag_01:
Pianist hat geschrieben:
Das Problem ist ja, dass die Zielgruppe sich für die einzigen "mündigen Bürger" hält und wir alle die doofen "Schlafschafe" sind.
Glaub nicht. (Ich halte mich ja auch für mündig und andere auch für doof.)
Das Problem liegt eher darin, dass der ÖRR eine Art Ersatz für den (realen) öffentlichen Raum ist, wir aber selbst nur passiv teilnehmen. Das Medium hat nur eine Richtung.
Allerdings funktionieren die neueren Plattformen aus ganz anderen Gründen noch schlechter. Zumindest im Moment.
Antwort von Axel:
Sachdebatten statt Meinungsdebatten. Gemeinsam (wichtig: ergebnisoffen!) anschauen, was eine politische Maßnahme (policies im Gegensatz zu politics) konkret bedeuten würde. Ich frage, sag mal, glaubst du, dass wenn wir die Mark zurück hätten wir dann leichter mit anderen Ländern verhandeln könnten und unseren Export steigern? Glaubst du, dass wenn wir aus den Klimaverhandlungen und aus den alternativen Energien aussteigen wir zukunftsträchtige, innovative Technologie haben werden? Glaubst du, da wir hier unter Pflegerlein sind, dass das Papier hier gut oder schlecht für uns ist, Auszug: „ Mehr Pflegebedürftige bedeutet mehr Personal zur physischen und sozialen Betreuung. Dies geht, folgt man der notwendigen Erhöhung der Vergütung für das Pflegepersonal, einher mit höheren Kosten für die Pflege insgesamt. Die Politik muss den Bürgerinnen und Bürgern offen und ehrlich sagen, dass diese erhöhten Kosten mit den derzeitigen Beiträgen zur Pflegeversicherung nicht ausgeglichen werden können. Anderslautende Aussagen, etwa, dass der Beitragssatz zur Pflegeversicherung nicht erhöht werden müsse, sind Versprechen, die nicht eingehalten werden können. Stattdessen müssen die für die Gesundheitspolitik Verantwortlichen die Fakten klar aufzeigen und fragen, was unserer Gesellschaft die Pflege der älteren Mitbürger tatsächlich wert ist.“ Wenn du das Grundsatzpapier zum Ukrainekrieg liest, glaubst du dann, dass eine Neutralität Deutschlands uns eher sicherer oder unsicherer macht?
Ich habe eine Meinung zu diesen Themen, aber ich behaupte nicht, es besser zu wissen. Wenn das Gegenüber zu derselben Einsicht kommt, ist schon etwas erreicht.
Antwort von Frank Glencairn:
Axel hat geschrieben:
Sachdebatten statt Meinungsdebatten. Gemeinsam (wichtig: ergebnisoffen!)
Das wäre wünschenswert - scheitert aber leider an einer ganzen Reihe von Faktoren.
Antwort von Pianist:
In der Regel hat die Zielgruppe an sachlichen Diskussionen gar kein Interesse. Da kommen dann Antworten wie "google doch selbst" oder "heul leise". Ich frage jedes Mal, wenn die Tagesschau als "regierungstreues Lügenmedium" bezeichnet wird, nach konkreten Beispielen, wo mit der Berichterstattung etwas nicht in Ordnung war, am besten mit Datum und Uhrzeit. Da habe ich nie eine Antwort erhalten, kein einziges Mal.
Das bedeutet für mich: die Leute behaupten etwas, können es auf Nachfrage jedoch nicht belegen. Dafür würde man übrigens in jeder seriösen Redaktion rausfliegen.
Matthias