Frage von Auf Achse:Für Konzertaufnahmen benötige ich neue Mikrofone. Hauptsächlich Jazz, Pop und auch Theateraufnahmen. Die Mikros sollen hinter dem Publikum positioniert werden, zur Atmo Aufnahme der Live Stimmung, also keine Nahbesprechung.
Nach meinen Recherchen wären die Neumann KM184 (matched Pair) dafür geeignet, in der Preisklasse darunter die Beyerdynamic MC-930, als Budget - Lösung auch die Oktava Mk 012.
Der klangliche Unterschied spiegelt sich im Preis wider. Die Soundbeispiele bei Thomann kommen bei den Neumann mit Abstand am besten, gefolgt von den Beyerdynamic, dann die Oktavas. Die Neumann lösen wirklich gut auf und klingen sehr lebendig. Das ganze abgehört mit Adam A3X Monitoren.
Klangmäßig tendiere ich eindeutig zu den Neumann und sie liegen mit ewas über 1000EUR auch an der Oberkante meines Budgets. Bevor ich die Kohle ausgib .... kann mir jemand von den Tonexperten bestätigen daß diese Mikros für die angedachten Atmo Aufnahmen wirklich geeignet sind? Oder gibts für diese Anwendung auch noch besser geeignete Mikros in diesem Budgetbereich die ich übersehen habe?
Danke für eure Infos + Grüße,
Auf Achse
https://www.thomann.de/at/neumann_km184 ... 4_158648_0
https://www.thomann.de/at/beyerdynamic_ ... arch_prv_8
https://www.thomann.de/at/oktava_mk_012 ... 2_218324_2
Antwort von groover:
Die Neumann Mikros sind für dein Vorhaben auf jeden Fall sehr gut geeignet.
Ich könnte dir anbieten, das ich dir zwei neuwertig unbenutzte verkaufen könnte.
Technisch und optisch sind die natürlich 1A.
Ich habe 4 Stück, benötige aber nur zwei.
Wenn das für dich interessant ist, sag einfach Bescheid.
LG Ali
Antwort von Pianist:
Gegen ein KM 184 spricht überhaupt nichts, damit kann man so ziemlich alles machen. Allerdings mache ich mir ein wenig Sorgen über den von Dir geplanten Aufstellungsort hinter dem Publikum. Warum gerade dort? Was genau soll aufgenommen werden? Wie groß sind die Räume bzw. wie weit ist die Entfernung zur Hauptschallquelle?
Wenn das KM184-Pärchen zum Beispiel für Appläuse und Publikumsreaktionen und als allgemeine Grundatmo genutzt werden soll, würde ich es eher zwischen Bühne und Publikum in Richtung Publikum positionieren, vielleicht von der Decke hängend mit Neigern. Und nicht zu weit auseinander. Da bietet sich die sogenannte ORTF-Anordnung an.
Und womit soll der Hauptton aufgenommen werden? Du musst dann ja auch noch die Musiker bzw. ihre Instrumente mit Mikrofonen ausstatten. Und beim Theater? Sollen da Grenzflächenmikrofone an den Bühnenrand?
Übrigens: Bei Neumann braucht man kein "Matched Pair", die haben keine so hohe Serienstreuung... :-)
Matthias
Antwort von Borke:
Ich denke als Budgetalternative kämen eher die Rode NT5 in Betracht. Die KM184 sind extrem neutral, haben aber dennoch eine leichte Präsenzerhöhung um bis zu 2db im Bereich zwischen 5-15 kHz, was gut für Sprachaufnahmen aller Art ist.
Octavias sind eher bei Klavieraufnahmen eine gute Wahl, aber lange nicht so neutral.
Antwort von rabe131:
... was spricht für (oder gegen) die Großmembran-Mikrofone von
AKG? Habe damit sehr schöne Ergebnisse erzielt, vor allem sehr
rauscharm...
Antwort von Auf Achse:
Gegen ein KM 184 spricht überhaupt nichts, damit kann man so ziemlich alles machen. Allerdings mache ich mir ein wenig Sorgen über den von Dir geplanten Aufstellungsort hinter dem Publikum. Warum gerade dort? Was genau soll aufgenommen werden? Wie groß sind die Räume bzw. wie weit ist die Entfernung zur Hauptschallquelle? .......
Danke für eure Antworten! Die Band ist bereits vollständig mikrofoniert und die Beschallung geht über die PA. Die Neumänner sind für mich als Live Atmo Mitschnitt gedacht. Deshalb eben hinter dem Publikum wegen Abstand zur PA. Die Konzerträume sind klassische Klubs von etwa 20 - 30m Länge
Wiederholt wurde ich von Bands gefragt ob ich bei meinen Kameras auch brauchbaren Live Ton habe. Den wollen sie für das Konzertvideo zum Mitschnitt vom Mischpult zusätzlich reinmixen. Über die Bühnenmikrofonierung kommt ja so gut wie keine Liveatmo mit. Meine Kamerapositionen sind optimiert fürs Filmen, aber nicht für die Tonaufnahme. Deshalb möchte ich mittig in der Raumachse die Mikros positionieren und mit dem Recorder mitschneiden.
@groover: Danke fürs Angebot, ich komm darauf zurück wen ich mir im klaren bin.
@rabe 131: Nach meinem bescheidenen Wissen sind Großmembrane für mein Vorhaben nicht unbedingt das geeignetste?
@Borke: Die NT5 hab ich mir auf der Thomann Seite auch angehört. Sind etwa am Level von den Beyerdynamic. Ordentliche Mikros sind eh eine Investition für die nächsten 20 Jahre. Wenn ich schon ins Börserl greif, dann will ich gleich die Neumänner :-))
Grüße,
Auf Achse
Antwort von schaukelpirat:
Die Konzerträume sind klassische Klubs von etwa 20 - 30m Länge
Da solltest du sehr aufpassen, denn du nimmst mit der Saalatmo ja auch den PA-Ton mit auf und da hast du bei 20 bis 30 Meter schon einen deutlich hörbaren Zeitversatz zur nackten Bühnensumme. Besser - wie schon oben vorgeschlagen - zwischen Bühne und Publikum in o.e. ORTF-Anordnung..
Antwort von Pianist:
Genau. Immer an die Laufzeitdifferenzen denken.
Matthias
Antwort von Auf Achse:
Die Konzerträume sind klassische Klubs von etwa 20 - 30m Länge
Da solltest du sehr aufpassen, denn du nimmst mit der Saalatmo ja auch den PA-Ton mit auf und da hast du bei 20 bis 30 Meter schon einen deutlich hörbaren Zeitversatz zur nackten Bühnensumme. Besser - wie schon oben vorgeschlagen - zwischen Bühne und Publikum in o.e. ORTF-Anordnung..
Daß es bei 20 - 30m schon deutliche Latenzen gibt ist klar. Ich fürchte das wird sich nicht lösen lassen. Wenn die Mikros in ORTF nahe der Bühne stehen wärs zwar latenzmäßig gut, aber dann hat das Publikum die Mikros im Sichtfeld und das wird nicht gewünscht sein. Auch sind die Mikros stark aus den Lautsprecherachsen, nach meinen Erfahrungen ist der PA Ton vorne an der Bühne nicht wirklich optimal. Es hat schon seinen Grund warum der FoH weiter hinten steht, direkt in der Lautsprecherachse, dort ist der Klang üblicherweise am besten :-)
Daher meine Idee die Mikros hinten, beim FoH und in AB Mikrofonierung zu platzieren. Um die Latenz zwischen meiner Tonaufnahme und der Aufnahme direkt vom Mischpult werden sich die Tonfuzzis kümmern müssen die die Aufnahmen weiter bearbeiten. Ich bekomm die fertig gemischten Files und schieb sie unter meine Videoaufnahmen :-)
@schaukelpirat: Ich bin nicht sicher ob ich deinen Hinweis mit Latenz PA Ton und nackter Bühnensumme richtig verstehe. Meinst du daß auch zwischen PA und nackter Bühnensumme eine Latenz entsteht die bei größerer Entferung auch größer wird? (Wenn du unter "nackter Bühnensumme" den direkten O-Ton der Band meinst, also NICHT über die PA. Eine Latenz zueinand entsteht maximal durch die elektronische Verarbeitungskette bis das Signal an der PA ist). Nach meinem Verständnis sind PA und nackte Bühnensumme im selben Abstand zu meinen Mikros und haben somit zueinander kaum(?) Latenz.
Fazit: Die Neumann KM184 werd ich kaufen, danke für eure Hilfe. Danke auch für die Hinweise mit den Latenzen, auch da wird sich eine Lösung finden. Sollte es zur Art der Mikrofonierung (AB o.ä) bessere Varianten geben bitte um eure Vorschläge!
Grüße,
Auf Achse
Antwort von schaukelpirat:
Die Latenz entsteht durch die räumliche Distanz. Einerseits greifst du vermutlich den Main-Mix beim FOH ab, der ohne Versatz daherkommt. Andererseits nimmst du in 20-30m Entfernung den PA-Sound über deine Atmo-Mikros auf - und der kommt dann schon fast eine Zehntelsekunde später an. Mach" doch einfach einmal einen Vergleich, indem du an beiden Positionen abnimmst, wenn du genügend Tonspuren hast.
Am Bühnenrand (von mir aus oben an der vordersten Beleuchtungstraverse) hast du auch nicht so starke Einstreuungen von der PA im Verhältnis zur Lautsprecherachse, dafür ist die Atmo des (idR. zur Bühne schauenden/schreienden) Publikums klarer.
Antwort von Auf Achse:
Die Latenz entsteht durch die räumliche Distanz. Einerseits greifst du vermutlich den Main-Mix beim FOH ab, der ohne Versatz daherkommt. Andererseits nimmst du in 20-30m Entfernung den PA-Sound über deine Atmo-Mikros auf - und der kommt dann schon fast eine Zehntelsekunde später an. Mach" doch einfach einmal einen Vergleich, indem du an beiden Positionen abnimmst, wenn du genügend Tonspuren hast.
Diese Art der Latenz ist klar und hab ich oben nicht in Frage gestellt. Ich hab deine Aussage von gestern Abend hinterfragt, wie du das gemeint hast mit Latenz zwischen "nackten Bühnensumme" und PA Ton. Bitte nochmals genau lesen.
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Am Bühnenrand (von mir aus oben an der vordersten Beleuchtungstraverse) hast du auch nicht so starke Einstreuungen von der PA im Verhältnis zur Lautsprecherachse, dafür ist die Atmo des (idR. zur Bühne schauenden/schreienden) Publikums klarer.
Daß vorne an der Bühne die Band quasi "im Naturton", mit weniger Einstreuungen von der PA besser abzunehmen ist leuchtet ein. Außerdem ist "das was direkt von der Bühne runterkommt" ziemlich unausgewogen. Die Instrumente und Gesangsstimmen sind unterschiedlich laut, dazu geben noch die Bühnenmonitore ihren Senf dazu. Erst im Mixer und über die PA kommen alle Instrumente und Gesangsstimmen im richtigen Lautstärkenverhältnis rüber. Deshalb mein Gedanke den Ton der PA + Publikum von hinten aufzunehmen, so gut es möglich ist.
Nach meinen Erfahrungen (auch als Konzertbesucher) ist der PA Ton direkt an der Bühne nicht wirklich gut. Man ist direkt UNTER den Lautsprechern, viel zu nah dran und in einem viel zu flachen Winkel. Ein guter Klang ergibt sich wenn der Zuhörer mindestens in einem gleichseitigen Dreieck sitzt --> Lautsprecherabstand zu Hörabstand. Dort spielt es auch nicht mehr so eine Rolle daß die Lautsprecher in einigen Metern Höhe montiert sind.
Danke für weitere Inputs,
Auf Achse
Antwort von TonBild:
Für Konzertaufnahmen benötige ich neue Mikrofone. Hauptsächlich Jazz, Pop und auch Theateraufnahmen. Die Mikros sollen hinter dem Publikum positioniert werden, zur Atmo Aufnahme der Live Stimmung, also keine Nahbesprechung.
Nach meinen Recherchen wären die Neumann KM184 (matched Pair) dafür geeignet
Ja, aber es geht auch preiswerter.
Ich würde zwei Achten oder Richtmikrofone in der Mitte des Raumes von der Decke hängen. Geht aber auch mit Nieren.
Antwort von Auf Achse:
Servus!
Von der Decke hängen geht leider nicht. Ist keine Fixinstallation und in jedem Club für jedes Konzert "an die Decke gehen" wär zu viel Aufwand.
Auf Achse
Antwort von TonBild:
Servus!
Von der Decke hängen geht leider nicht. Ist keine Fixinstallation und in jedem Club für jedes Konzert "an die Decke gehen" wär zu viel Aufwand.
Auf Achse
Dann einfach mit zwei Funkmikros auf einem hohen Stativ oder einer sonstigen Befestigung arbeiten.
Wichtig ist nur möglichst wenig von der Beschallung aufzunehmen. Und natürlich sollten die Mikrofone nicht stören.
Antwort von TomStg:
2x K184 in XY-Anordnung für die Atmo auf einem möglichst hohen Stativ in der Raum-/Saalmitte oder hinter dem Publikum. Der Sound der Band kommt für Dich natürlich nicht vom Saalmix, sondern von einer Mehrkanal-Aufnahme, die nach dem Konzert abgemischt wird. In dieser Kombination spielt bei Deiner kleinen Raumgrösse eine Latenz von ca 0,09sec nahezu keine Rolle. Denn der Raumanteil Deiner Atmo im fertigen Gesamtmix wirkt eh stärker.
Antwort von Auf Achse:
Wo liegt KLANGMÄSSIG der Unterschied zwischen AB und XY Aufnahme. Wie die Mikros ausgerichtet werden ist klar. Ich hab nur noch nie bewußt eine AB vs. XY Aufname im Vergleich gehört, wo liegt der Unterschied?? Hast du vielleicht Beispiele?
Und hohes Stativ ist klar, mein Mikrofonstativ geht auf gut 2,5m, weit genug über die Köpfe (Körper dämpfen den Klang ungemein).
Der Sound der Band kommt für Dich natürlich nicht vom Saalmix, sondern von einer Mehrkanal-Aufnahme, die nach dem Konzert abgemischt wird.
Versteh noch nicht ganz wie du das meinst .... für meine Atmoaufnahme kommt der Sound der Band natürlich über den Saalmix und PA. Oder meinst du in der fertigen Mischung .... da kommt die Band über die Aufnahme am Mixer, ZUSÄTZLICH wird meine Atmo dazugemischt.
Und bei dieser Mischung werden sich die Tonfuzzis auch um die Latenzen kümmern.
Danke + Grüße,
Auf Achse