Frage von ruessel:Wollte nun mit meiner Nikon D90 und wirklich langen Langzeitbelichtungen ein wenig spielen.
Vor langer Zeit hatte ich ein wenig Erfahrung mit Diafilm und "Bulb" Belichtungen gemacht, hier stimmten ab einigen Minuten die Belichtungszeiten nicht mehr - Stichwort "Schwarzschild-Effekt".
Der Astronom und Physiker Karl Schwarzschild entdeckte 1899, dass die Empfindlichkeit einer Fotoschicht bei Belichtungen über einer Sekunde exponentiell abnahm, also die erwartete Schwärzung nicht mit der erreichten Schwärzung übereinstimmte. Die Aufnahmen waren - bei gleicher Lichtdosis doch längeren Zeiten - unterbelichtet. Um diesen Effekt auszugleichen, sind die Aufnahmen länger zu belichten.
Ich frage mich nun, was passiert bei einem CMOS mit sehr langer Belichtungszeit (z.B 3 Stunden mit extremen ND Filter). Verliert er die Ladung? Gibt es eine ungewöhnliche Sättigung? Anderes Rauschverhältnis? Was passiert im Extremfall - mehrere Tage belichtet..... addiert sich das Wärmerauschen?
Keine Ahnung wo ich darüber Infos bekomme.... in der Astroszene?
WoWu bitte melden ;-)
Antwort von WoWu:
Moin Wolfgang
Du wirst ähnliche Effekte wie in der Chemie im Sensor nicht finden.
Und solche Effekte, die zwar so ähnlich aussehen, wie die BlackSun beruhen darauf, dass Spannungen interpretiert werden.
Ein Sensor ist nichts Anderes als ein RAM, der, sofern er mit Betriebsspannung versorgt wird, seine Ladung auch nicht verändert.
Du kannst also, streng genommen, Ladungsmengen darin Speichern.
Das Rauschen beschränkt sich im Wesentlichen auf das thermische Rauschen, das mit der Zeit natürlich zunimmt, wobei die Kurve so verläuft, dass sie in den ersten Sekunden sehr dynamisch ist und dann ihr Minimum erreicht, um dann in einer Kurve anzusteigen und etwa (in einer MarkII) nach etwa 3 Stunden ihr Maximum zu erreichen und dann so flach weiter verläuft, dass man von einer weiteren Rauschzunahme kaum mehr reden kann.
Nach zwei Stunden haben sich die ADU Werte von etwa 1000 auf 5000 ADU vermehrt. -Man geht ja von einer Verdopplung/7 Grad aus. Aber wie man sieht, findet das eine obere Grenze.
In diesem Fall hat sich die Kamera von etwa 20 Grad auf 35 Grad erwärmt.
Das ist natürlich unterschiedlich, je nachdem, welche Sandwichpackete die Bauteile in der Kamera bilden.
Du kannst bei den Meisten Kameras, die die Metadaten (EXIF Daten im CR2 file) rausgeben, selbst auslesen.
Ich bin sicher, dass die Astroszene da weiterreichende Infos hat, habe aber keinen Zugang, weil mich das Thema eigentlich nur insoweit interessiert, wie es das unmittelbare Videogeschäft betrifft.
'hoffe, das war erst mal ein Einstieg.
Antwort von ruessel:
'hoffe, das war erst mal ein Einstieg.
eine kleine Richtung eher..... ;-)
meine Freunde von der NASA benutzen für Langzeitaufnahmen nur CCDs... warum auch immer.
Im Moment habe ich tatsächlich Schwierigkeiten Licht vor dem Objektiv zu verbrennen. Ein erster Test mit dem ND1000 (ND3) Filter bringt nix, am Tage sind gerade 25 Sekunden Bulb drinnen - 10 Blendenstufen. Jetzt versuche ich das mal mit ND1000000 (ND6), das dürften dann 25.000 Sekunden werden - wenn ich da richtig durchblicke.
zum Bild
Antwort von WoWu:
Das ist ja auch tatsächlich ein etwas ungewöhnliches verfahren, denn die Astrofotografie hat natürlicherweise mit zuwenig Licht zu kämpfen und dort, wo man es mit extrem viel Licht zu tun hat, nutzt man entsprechend kurze Integrationszeiten.
Viel Licht + lange Integration, ohne dass man den Sensor sättigen will, ist schon etwas Absonderliches.
Dein Problem wird aber eher sein, dass die NDs nur das sichtbare Spektrum ausfiltern, Dir aber vom nicht sichtbaren Spektrum der Sensor dicht gemacht wird und ziemlich schnell in der Sättigung landet.
Da wird dann vom sichtbaren Bereich nichts mehr übrig bleiben.
Du wirst da also schon über entsprechende Notch-Filter nachdenken müssen oder die Ladung über kürzere Integrationen abrufen und extern aufaddieren müssen.
Was die ND Filter betrifft ... kaskadier sie doch einfach. da bist Du dann schnell bei Unendlich.
Antwort von ruessel:
Dein Problem wird aber eher sein, dass die NDs nur das sichtbare Spektrum ausfiltern, Dir aber vom nicht sichtbaren Spektrum der Sensor dicht gemacht wird und ziemlich schnell in der Sättigung landet.
Ach ist das spannend Neuland zu betreten ;-)
Bei dem ND1000 ist noch nix von der IR Problematik zu sehen - habe aber auch nur bei bewölkten Himmel bis jetzt damit experimentiert.... wir werden sehen, jetzt muss erst der bestellte ND6 angekommen sein.....
Was die ND Filter betrifft ... kaskadier sie doch einfach. da bist Du dann schnell bei Unendlich.
Meinst Du wo ich so schnell einen ND6 her bekommen habe ;-) 2x ND1000
Ich benötige lange Zeiten, ein Laser wird dann Zeilenweise die Belichtung im Raum vornehmen - so meine Idee für das "Kunstprojekt".
Antwort von WoWu:
Meinst Du wo ich so schnell einen ND6 her bekommen habe ;-)
:-)
Antwort von ruessel:
Hier gibt es noch Profi Infos ;-)
Kepler Kamera NASA Handbuch: http://archive.stsci.edu/kepler/manuals ... 33-001.pdf
zum Bild
Kepler Kamera mit 42 CCD Sensoren
Antwort von ruessel:
Bin etwas frustriert.....
Habe ein Bild ohne ND Filter gemacht: F3.5, ISO 200, 1/40 Sekunde. Dann den ND1000 (ND3) Filter aufgeschraubt und belichtet bis es in der Helligkeit zur ersten Aufnahme passte.
Ergebnis: F3.5, ISO 200, 121 Sekunden.
120 Sekunden : 0,025 Sekunden (1/40)= 4800 Verlängerungsfaktor
Habe ich mich verrechnet? Ist der gekaufte ND1000 ein ND4800?
zum Bild
Kann ich da irgendwie mit einem Luxmeter den Verlängerungsfaktor genauer ausmessen?
Antwort von ruessel:
Luxmeter unter eine Lampe = 4083 Lux, den ND1000 über den Sensor des Luxmeters gelegt = 3.8 Lux
Damit dürfte der Filter i.O. sein, aber die Nikon reagiert damit seltsam....
Antwort von WoWu:
Alles an Reglungen in der Nikon abgeschaltet ?
Antwort von ruessel:
Steht auf "M". Werde das Nikon Handbuch noch mal zur Sicherheit blättern... aber in den Bildinfos stehen alle Werte so wie ich sie oben geschrieben habe.
Antwort von ruessel:
dieser Effekt scheint normal zu sein, je höher die ND Dichte desto mehr muss die Belichtung vom theoretischen Wert korrigiert (verlängert) werden (wie zu analoger Zeit), es soll dazu auch Langzeit-Korrekturtabellen vom Hersteller geben.
Antwort von WoWu:
Gibt's darüber Unterlagen ?
Das ist doch ein lineares System .... 1 Blende runter => halber Photonenmenge => doppelte Belichtungszeit.
Warum soll das also so sein ... es sei denn, sie kompensieren da noch irgend etwas, das nur mit ihrer Hardware zu tun hat.
Sonst macht das überhaupt keinen Sinn ... und vor allem, wo bleiben dann ihre ganzen schönen ISO Systeme ?
Die machen dann ja erst Recht keinen Sinn mehr.
Antwort von ruessel:
Ich habe nur zig seiten im Netz gefunden die sich mit ND1000 beschäftigen. Meist wird eine Verdopplung des theoretischen Verschlusszeit empfohlen - weil das Bild sonst zu dunkel ist. Warum und wieso hätte ich gerne von dir gewusst, konnte dazu nix finden.
dieser Langzeitbelichter hat siich für seine Canon eine Korrekturliste erstellt: http://kwerfeldein.de/2011/02/03/langze ... aufiltern/
Meine Nikon zeigt aber größeren Korrekturbedarf an.....
Antwort von WoWu:
Das muss ich mir heute Abend mal in Ruhe durchlesen und dann mal drüber nachdenken.
Vielleicht liegt das ja an der (quadratisch) steigenden Vignettierung ?
Der Wert findet in linearen Systemberechnungen natürlich keinen Eingang.
Antwort von ruessel:
Vielleicht liegt das ja an der (quadratisch) steigenden Vignettierung ?
Oder ich mache schlicht an der Kamera einen Fehler.....
meine Freunde von der NASA benutzen für Langzeitaufnahmen nur CCDs... warum auch immer.
Das konnte ich eben im Astroforum lösen, CCDs fangen bei gleicher Belichtungszeit mehr Photonen ein. (aufgrund der besseren Quanteneffizienz)
Antwort von WoWu:
Das können die sich in dem Mosaikmodul auch leisten, weil die Sensoren relativ grosse Pixels, dafür aber sündhaft wenige Pixels haben.
Dadurch tragen die Nachteile des CCDs nicht besonders.
Oder ich mache schlicht an der Kamera einen Fehler.....
Davon würde ich erstmal nicht ausgehen.
Vielmehr denke ich, die Kamera hat da ein Eigenleben, denn wenn man sich mit den Verarbeitungsprozessen solcher Kameras mal beschäftigt, schlägt man ohnehin -im Videoumfeld- die Hände über dem Kopf zusammen.
Diese teile sind dafür konstruiert -geschmacklich- ansprechende Fotos zu machen. Das steht nicht selten im Widerspruch zu einer nachvollziehbaren Verarbeitung, in der Fehler durch Kompromisse kompensiert werden müssen.
Das kann man an etlichen Stellen nachvollziehen.
Antwort von ruessel:
Ich habe gerade bei 1 Lux Beleuchtung (1 Kerze) experimentiert, hier kommt der theoretische Wert für die Belichtungszeit (x1000) eigentlich ganz gut hin. Nur zeigen kann ich die Bilder nicht, beim ND aufschrauben habe ich unbemerkt den Fokus verändert - Anfängerfehler ;-)
Werde mich morgen damit nochmal beschäftigen.... wäre ja blöd wenn man nicht die richtigen Zeiten errechnen könnte. Schlecht ist auch die ungleichmäßige ND Dämpfung des Lichtspektrums - glaube nicht das der braunrote Farbstich von einer IR-Strahlung kommt.
Antwort von ruessel:
nochmals ein Test aus der Praxis. (siehe Anlage)
Im Automatikmodus ergibt sich eine Belichtungszeit von 1/80 Sekunde (ISO200 - F4.8).
Mit ND1000: 1:80s x 1000 = 12,5s
Schau das Bild mit 13 Sekunden Belichtungszeit an (ISO200 - F4.8), deutlich zu dunkel. Ich verstehe es nicht...... ich schätze bei 40 Sekunden wäre erst die Belichtung mit ND Filter gleich.... wo bleibt das ganze Licht?
Antwort von WoWu:
Moin Wolfgang
Für mich sieht das klassisch nach einer Überstrahlung mit Rot< Anteilen aus denn schau Dir mal die Bildschärfe an.
Die hat bereits dramatisch gelitten und im die Unschärfe sieht genau so aus, als würden Wellenlängen mit einer grösseren Eintrittstiefe den Sensor vollstopfen. -Das ist so einwenig der IR Effekt-. Denn wie sonst sollte der krasse Schärfeverlust zu erklären sein denn die Zeit ändert ja sonst nichts an der Fokussierung.
Wenn die Belichtungsautomatik jetzt auf diese nicht sichtbare Strahlung regiert, regelt sie ja auch den sichtbaren teil runter ... damit ist das Bild dann auch zu dunkel.
Auch die Einfärbung (auch der hellen Teile) ist eigentlich typisch.
Antwort von ruessel:
Moin Wolfgang....
hier muss ich sagen, ich habe ein blödes Objektiv benutzt, schraube ich den ND Filter an, kann sich sehr leicht der Fokus verstellen!
ich habe aber letzte Woche einen 12er Set Step-Down Adapterringe bestellt, damit könnte ich dann die Versuche mit anständigen manuellen Nikkore durchführen.
Abgesehen von der Schärfe, die Belichtung stimmt doch überhaupt nicht. Zumindest bei viel Licht (bei Kerzenlicht scheint rechnerisch die Verschlußzeit zu stimmen).
Ich habe heute morgen deswegen mal den Nikonsupport angeschrieben, vielleicht Antworten die anständig......
Antwort von WoWu:
Die Sache mit dem Fokus würde aber bedeuten, dass irgendwo im Bild ein fokussierter Teil ist .... ist das so ? Ich hab da noch keinen Schärfepunkt gefunden.
Und die Belichtung richtet sich ja, je nachdem, an welchen und wievielten Punkten gemessen wird, nach der maximal vorkommenden Wellenlänge.
Wenn Du im Bild an (sagen wir mal) nur einem Messpunkt, evtl. Lampe oder Kerze- so hohe Werte hast, ansonsten aber an der Menge der Lichtpunkte wenig dieser Energie, dann integriert die Belichtung ganz anders.
Ergo ist auch das Ergebnis völlig anders.
Du musst also erst mal das Wellenlängenproblem lösen und weil Du das nicht wirklich messen kannst, würde ich dafür sögen, dass die Schärfe erhalten bleibt, egal, wie die Farbabstimmung des Bildes dann (zur Messung) aussieht.
Antwort von ruessel:
Wenn Du im Bild an (sagen wir mal) nur einem Messpunkt, evtl. Lampe oder Kerze- so hohe Werte hast, ansonsten aber an der Menge der Lichtpunkte wenig dieser Energie, dann integriert die Belichtung ganz anders.
Verstehe ich nicht. Das Kerzenbild war mit Automatik richtig belichtet und dann mit ND1000 rechnerisch davon verlängert belichtet, das Ergebnis sah richtig aus....
Ich warte jetzt erst die Step-Down Ringe ab, dann kann ich hoffentlich auch scharfe ND Fotos zeigen ;-)
P.S. Gerade wurde der ND1000000 angeliefert..... Habe gestern gelesen, das jemand schon eine 26 Monate lange BULB Belichtung gemacht hat - das Bild hängt in einer Ausstellung....
Antwort von WoWu:
Das kommt immer darauf an, wie (und an wieviel Punkten) die Belichtungsautomatik misst und was sie aus diesen Ergebnissen errechnet.
Sie kann beispielsweise andere Algorithmen nehmen, wenn sie an nur einem Messpunkt starke Unterschiede zu den andern Punkten hat oder dem gegenüber an allen Messpunkten nur wenig Unterschiede.
Dazu müsstest Du solche Automatikfunktionen ausschalten und manuell Belichtungsreihen vergleichen.
Denn Du weisst doch gar nicht, was die Kamera da eigentlich noch macht.
Wie gesagt, es sind ja keine Messgeräte sondern sie sind dazu konstruiert, geschmacklich ansprechende Bilder zu machen --- with a little help of Nikon-
Habe gestern gelesen, das jemand schon eine 26 Monate lange BULB Belichtung gemacht hat
Dann hören wir uns 2016 wieder ?
Antwort von ruessel:
Das kommt immer darauf an, wie (und an wieviel Punkten) die Belichtungsautomatik misst und was sie aus diesen Ergebnissen errechnet.
Vorsicht Gedankenfehler? Die automatik macht bei mir nur das erste Foto, daraus übernehme ich ISO und Blende. Die von der Automatik ermittelte Belichtungszeit verlängere ich um den Faktor 1000. Diese drei Werte füttere ich im manuellen Modus in die Kamera hinein und mache damit dann die ND Aufnahme...... die Belichtungsautomatik hat also null Einfluss....
Dann hören wir uns 2016 wieder ?
;-)
Antwort von WoWu:
Dabei verändert sich aber auch der Mengenfehler: wenn x Photonen zu einem bestimmten Quantisierungswert führen, ist das in so gut wie allen Fällen bereits eine Rundung, die bei dem Ursprungswert nicht ins Gewicht fällt 1/80 sec.
Verlängerst Du den Rundungsfehler aber um das 1000 fache, dann wird der Fehler signifikant.
Antwort von ruessel:
Verlängerst Du den Rundungsfehler aber um das 1000 fache, dann wird der Fehler signifikant.
Hmmmm......... glaube ich nicht! Ob nun 1/80 oder 1/84 das sieht man nicht, genauso wenig wie den Unterschied (x1000) von 12,5s zu 11,9s
Antwort von WoWu:
Nee, aber die Menge an gesammelter Photonen ändert sich ja, die ursprünglich in einer kleinen Korrektur gerundet wurden, bei Langzeitbelichtung aber andere Grössenordnungen annehmen, weil sie über die Zeit kumulieren, diese Kumulation aber im identischen Ergebnis untergebracht wird.
Da liegt der Fehler.
Denn ich hatte das so verstanden, das Du einmal ohne und einmal mit ND belichtest.
Antwort von ruessel:
Nee, aber die Menge an gesammelter Photonen ändert sich ja, die ursprünglich in einer kleinen Korrektur gerundet wurden, bei Langzeitbelichtung aber andere Grössenordnungen annehmen, weil sie über die Zeit kumulieren, diese Kumulation aber im identischen Ergebnis untergebracht wird.
Ich muss darüber nachdenken....
Denn ich hatte das so verstanden, das Du einmal ohne und einmal mit ND belichtest.
Genau. Ohne ND um eine Rechenbasis zu bekommen (Lichtverhältnis vor Ort) - also die Grundlage für eine 1000fache Verlängerung.
Antwort von WoWu:
Dann hab ich das richtig verstanden ...
Aber für mich sieht das wie ein Paradebeispiel für die ND Problematik aus.
In der "Schärfe" hab ich das natürlich noch nie betrieben, weil in der "normalen" Videotechnik solche Verlängerungen natürlich nicht vorkommen.
Aber das Ergebnis sieht genauso aus -nur eben sehr viel stärker dargestellt-
Die Tönung, die Unschärfe, der -butterweiche- Bildeindruck, alles im Grunde genaue, nur eben stärken.
Versuch mal, mit einem Notchfilter nur einen Teil des sichtbaren Bereiches zu nutzen, dann müssten zumindest die Unschärfen weg sein.
Es kommt übrigens bei DSLRs noch ein weiterer Effekt hinzu.
Die ISO Einstellung ist immer Gamma-Korrigiert, das heisst, am unteren Ende ziehen sich die Kameras eine Wertegruppe ins schwarz, weil sonst der Grauwert mit dem ISO kontinuierlich steigt.
Dabei kann sich die Kamera an unterschiedlichen Gegebenheiten orientieren. Eine Möglichkeit ist, das Rauschen zu bewerten.
Steigt das Rauschen nun mit der Temperatur an (siehe oben), dann werden davon immer grössere Photonenmengen betroffen, denn im unteren Bereich repräsentieren ja schon wenige Photonen eine Blende.
Das bedeutet, dass mit steigender Temperatur, immer mehr Blenden ins schwarz gezogen werden. Man muss also mal die Dynamik im Bild messen, um festzustellen, ob es wirklich Unterbelichtung ist oder ein solcher Effekt.
Eigentlich kann man sich das aber auch schenken, denn die drastische Einengung der Dynamik zwischen den beiden Bildern kann man schon so sehen.
Antwort von ruessel:
Ich habe hier nur diverse Heliopan 103 filter (IR Sperrfilter) rumliegen.
wie gesagt weitere Test mache ich nur noch mit besseren Objektiven. Dieses schweine Nikkor hat sein Filtergewinde direkt an dem fokustubus und ist nicht sperrbar, ein scharfer Windzug kann da schon etwas verstellen.....
eigentlich sollten die Step-Down Ringe heute per Post kommen.....
In der "Schärfe" hab ich das natürlich noch nie betrieben, weil in der "normalen" Videotechnik solche Verlängerungen natürlich nicht vorkommen.
Verstehe ich nicht, der ND1000 ist ein Teil meiner EX1R Ausrüstung..... der macht wunderbare Zeitraffer Aufnahmen am Tage (32 Frames addieren für extrem weiche Bewegungen).
Antwort von ruessel:
Nikon hat eine Mail geschrieben:
Vielen Dank, dass Sie sich an uns gewendet haben. Ihre Frage ist bei unserem Support-Team eingegangen und wird so schnell wie möglich beantwortet.
Alles wird gut ;-)
Antwort von WoWu:
Da bin ich aber mal gespannt, was die schreiben. :-0
Antwort von ruessel:
Es geht gleich weiter... die step-down Ringe sind gerade gekommen. Evtl. bekomme ich noch zusätzlich einen IR Filter aufgeschraubt.....
Antwort von ruessel:
Mit den Adapterringen kann man nun endlich einfach arbeiten, nix verstellt sich!
Bild in Automatik ergibt: ISO200, F5, 1/400s
Daraus errechnet sich für das Bulb Bild mit ND1000: 1:400 x 1000 = 2.5 Sekunden!
Als drittes Bild habe ich die Belichtungszeit verdoppelt auf 5 Sekunden.
Antwort von handiro:
Interessant. Die Schärfe ist jetzt geblieben, dafür sind die ND Bilder blaustichig...
Antwort von ruessel:
Jetzt das ganze mit weniger Licht und dementsprechend längerer Belichtung. Hier wird dieser "Photonenfehler" wieder deutlich - der theoretische Verlängerungsfaktor mit 1000 ist eindeutig zu dunkel.
Erstbelichtung für die Referenz: ISO200, F3.2, 1/13s
daraus folgt: 1:13 x 1000 = 77s (Habe 78s Belichtet = zu dunkel)
drittes Bild mit 121s Belichtet kommt eher hin = ist Verlängerungsfaktor ca. 1.6!
Antwort von ruessel:
Die Schärfe ist jetzt geblieben, dafür sind die ND Bilder blaustichig...
Ist mein schärfstes Nikkor, selber ND1000 Filter wie vorher auch, kein IR-Filter benutzt..... warum nun blau wissen nur die Götter.
Antwort von carstenkurz:
Bild in Automatik ergibt: ISO200, F5, 1/400s
Daraus errechnet sich für das Bulb Bild mit ND1000: 1:400 x 1000 = 2.5 Sekunden!
Darin gibts zumindest schon einen kleinen Denkfehler - die Annahme, die ISO200, F5,1/400s sei 'die richtige' Belichtungszeit. Das ist nur die am besten passende Zeit/Blendenkombi, hat aber grundsätzlich einen Rundungsfehler. Wenn Du das einfach vertausendfachst, vervielfältigt sich auch der 'Belichtungsfehler'. Das Verhältnis des Fehlers zur Gesamtbelichtungszeit bleibt zwar gleich, aber ich würde da bei der Kamera keine Linearität erwarten.
Die meisten Kameras machen ja im Übrigen spezielle Rauschunterdrückungsmechanismen bei Langzeitbelichtungen, meistens gänzlich undokumentiert.
Ich frage mich, ob Du mit akkumulierten Videobildern nicht bessere Resultate bekommst. Bei so langen Akkumulationszeiten dürfte da keinerlei visuelle Segmentierung mehr auftreten.
In jedem Fall solltest Du unter Umständen testen, die den späteren Bedingungen möglichst nahe kommen, also bei Dunkelheit mit künstlich beleuchteten Zielen.
- Carsten
Antwort von ruessel:
Das ist nur die am besten passende Zeit/Blendenkombi, hat aber grundsätzlich einen Rundungsfehler.
Das meinte Wowu auch schon. Ich persönlich denke dieser Fehler ist zu vernachlässigen - ich habe ja bei Langzeitbelichtung von 1 Minute schon eine Abweichung von einem Faktor 1.6. Das wäre bei 1/400 z.B. 1/640 (x1.6), so groß dürfte der Rundungsfehler eigentlich nicht sein, da die nächste Stufe in der Nikon schon 1/500 ist.
Es zeigt sich auch in meinen Test, je länger die Belichtungszeit, desto größer die Abweichung bzw. einen Zuschlag der Belichtungszeit. Das ist auch auf einigen Seiten im Netz bei BULB Belichtungen dokumentiert - egal ob Nikon, Canon, Panasonic..... nur der Grund dafür wird nicht genannt.
Die meisten Kameras machen ja im Übrigen spezielle Rauschunterdrückungsmechanismen bei Langzeitbelichtungen
Habe ich im Menü abgeschaltet, es gibt dort eine eigene BULB Entrauschung.
Ich frage mich, ob Du mit akkumulierten Videobildern nicht bessere Resultate bekommst. Bei so langen Akkumulationszeiten dürfte da keinerlei visuelle Segmentierung mehr auftreten.
Das geht bei meiner Absicht nicht, hier brauche ich lange Verschlußzeiten so das langsame Bewegungen verfließen....
In jedem Fall solltest Du unter Umständen testen, die den späteren Bedingungen möglichst nahe kommen
Die Aufnahmen werden am Tage gemacht, hier sollten dann Belichtungen von ca. 10 Minuten folgen.... (ND6)
Antwort von ruessel:
Liegt es vielleicht daran?
http://www.industrie-kamera.de/cmos-sensor.htm
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Nachteile von CMOS-Sensoren:
Eingeschränkte Langzeitbelichtung: Die schon mehrfach angesprochene unterschiedliche Behandlung der in CMOS-Sensoren und CCD-Sensoren aufgesammelten Elektronen wirkt sich häufig zum Vorteil von CMOS-Sensoren aus. Im Fall einer Langzeitbelichtung ist es aber genau umgekehrt: CCD-Sensoren liefern selbst bei Belichtungszeiten von einer Stunde noch brauchbare Ergebnisse während bei CMOS-Sensoren schon nach wenigen Minuten das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
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Welche DSLR hat CCD Sensoren?
Antwort von WoWu:
Das ist nicht klar, warum CMOS gegenüber CCD Sensoren da Nachteile haben sollten ... der Artikel beschreibt das mit:
während bei CMOS-Sensoren schon nach wenigen Minuten das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Ja auch wirklich nicht mal im Ansatz und ich habe bisher in der Literatur auch noch keinen solchen Hinweis gefunden. Vielleicht stellt die Firma nur CCD Kameras her ? Weiss man's ?
Was die Bildserie betrifft, glaube ich nach wie vor, dass die Kamera, wie die meisten DSLR's und Systemkameras das tun, eine Gammakorrektur vornehmen und diese an der Gewichtung des Dark current Noise orientieren.
Eigentlich machen sie das, um einen gleichmässigen Schwarzeindruck bei steigender Verstärkung darzustellen.
Nun erwärmt sich der Sensor bei Langzeitbelichtung aber deutlich. Damit greift die Gammakorrektur und grenzt die Dynamik immer weiter ein.
Deutlich zu sehen ist das in den Bildern an der Grauwertauflösung der weissen Flächen rechts und links im Bild.
Es werden also immer weiter Grauwerte in Schwarz gezogen.
Leica beschränkt aus diesem Grund ja sogar die maximale Belichtungszeit, entsprechend der ISO Auswahl, weil bei hohen ISO Werten die analogverstärker im Chip soviel Wärme erzeugen, dass schon nach ein paar Sekunden die Werte zu hoch sind, gegenüber einem niedrigen ISO Wert, bei dem es (ich glaube ) 60 Sekunden waren. -genaue Werte hab ich nicht mehr im Kopf-
Diesen Effekt wirst Du nicht beseitigen können und je wärmer die Umgebungstemperatur ist, umso mehr wird er zum Tragen kommen.
Antwort von ruessel:
Was die Bildserie betrifft, glaube ich nach wie vor, dass die Kamera, wie die meisten DSLR's und Systemkameras das tun, eine Gammakorrektur vornehmen
Das wäre eine Erklärung, wenn auch für mich unbefriedigend. Wo bekomme ich dann ein 4K Langzeitbelichtungssystem bezahlbar her? Aus Industriekamera selber bauen? Oder gleich in der Bucht eine alte Plattenkamera kaufen.....
Neuer Test:
Referenzbild in der Anlage ISO200, F2.8, 1/100s
Zweites Bild mit meinem ND6 (ISO200, F2.8):
1:100 x 1.000.000 = 10.000 Sekunden
Statt 10.000 Sekunden Belichtungszeit habe ich einen "Schätzfaktor" dazu gegeben und mit 14.400 Sekunden "geknipst". Das berühmte Verstärkerrauschen am Bildrand kann ich nicht sehen aber jede Menge bunter Schnee.... ;-)
Antwort von WoWu:
Die Kameras sind dafür einfach nicht konstruiert und selbst ein "M" Modus bedeutet nur, dass bestimmte Anhängigkeiten der Einstellung aufgelöst werden, nicht aber das Grundfunktionen, wie solche Gammakorrekturen und andere Bildbearbeitungsalgorithmen ausser Funktion gesetzt werden.
Schon solche "Schwarzbildaufnahmen" -mit Objektivdeckel- stimmen nicht, weil wichtige Informationen für die Steuerung der Algorithmen fehlen und sich die Kamera hinterher (bei Licht) wieder völlig anders verhält.
Bei den letzten beiden Aufnahmen ist auch wieder das Schärfeproblem, -das ich perssönlich für ein klassisches IR Problem halte- zu sehen.
Ich denke, solche Kameras sind für diesen Einsatz nicht wirklich zu gebrauchen.
Antwort von ruessel:
Vielleicht stellt die Firma nur CCD Kameras her ?
Nein, sie vertreiben auch CMOS. Da diese Firma 5 Km von mir entfernt ist, habe ich per Mail Kontakt aufgenommen und nach der "Fahnenstange" näher gefragt ;-)
Vielleicht antwortet Herr Bässmann auch und ich muss nicht dumm sterben....
das ich perssönlich für ein klassisches IR Problem halte
Bei 14.400 Sekunden (4 Stunden) Belichtungszeit kann auch jede Bewegung Schärfeverlust bedeuten.... die Kamera stand auf einem Velbon 7000 Stativ und es ist hier windig kalt bei 4 Grad..... gut für den CMOS.
Antwort von WoWu:
Kann natürlich auch sein, aber die rosa Farbe kommt auch wieder ins Spiel.
Bin mal gespannt, was die Firma zu CMOS sagt. Interessiert mich sehr.
Kann sein, dass sie auf den Analogverstärker im Chip -und dessen Wärmeentwicklung- abheben.
-Aber ich finde die Langzeitaufnahme nicht wirklich schlecht, sie hat so ihren ganz eigenen Charakter. -gar nicht schlecht, der Look-
Antwort von ruessel:
Aber ich finde die Langzeitaufnahme nicht wirklich schlecht,
jetzt strebe zu 16 Stunden Belichtungszeit ;-)
alleine schon der optische Verlauf der Sonne bzw. Sonnenaufgang bis zum Zenit...... dazu brauche ich dann aber einen ND9 ;-)
Hoffentlich hat Nikon einen Überhitzungsschutz eingebaut..... den Akku habe ich schon mal in der Kapazität verdoppelt.
Antwort von WoWu:
Ich finde den Look gut ... kleine Farbkorrektur drauf, dass der rosa Riese verdampft ... und gut is.
Antwort von ruessel:
Nur mal zum Verständnis, wenn ich nun noch die Blende weiter schließe, ist ja der selbe Effekt als stärkerer ND Filter.
Nun zur Berechnung, nach meinem wissen verlängert 1 Blende die Zeit 2x weil nur noch 50% des Lichtes durchkommen.
Beispiel: Blende 2.8 bei 1 Sekunde = Blende F8 bei 8 Sekunden
3 Blenden = Verlängerungsfaktor 2 hoch 3 (2x2x2 =8)
Richtig?
Spiele ich mit der ISO:
Beispiel Foto mit ISO 1600 1 Sekunde korrekte Belichtungszeit
ISO 1600 = 1s
ISO 800 = 2s
ISO 400 = 4s
ISO 200 = 8s
.........
muss mir da mal was in Exel basteln.....
Antwort von WoWu:
Jau, das ist so.
Ich würde aber so um die ISO 500 gehen, weil das bei den meisten Kameras der SweetSpot zwischen Sensorrauschen und Verstärkerrauscehn ist und gleichwohl auch die geringste Beeinflussung der Farbübertragung hat.
-Auf der andern Seite steuert die zusätzliche Verstärkung den Transistor im CMOS an und macht mehr Wärme ... Hmmm. vielleicht dann doch lieber den Ball flach halten.
Aber aus Deinen Erfahrungen kann man ja hinterher lernen. :-))
Antwort von ruessel:
Abschließend noch etwas genaueres zur Blende:
volle Blenden sind f1.0 - f1.4 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11 - f16 - f22 - f32
wollte ich nun selber ein Lochobjektiv bauen, wie ist da Bohrung des Loches bei z.B Blende 4??? Wo ist da das Verhältnis? Zur Sensorgröße?
also direkt gefragt, was für ein Loch entspricht F4 bei meiner NIKON? Wäre dann bei F8 der Lochquerschnitt (nicht Lochdurchmesser) nur noch die Hälfte?
Was passiert wenn das Loch nicht rund sondern eckig ist?
Antwort von WoWu:
Ist an einem Objektiv mit einer Brennweite von 50 mm eine Blendenzahl 4 eingestellt, so ist in diesem Fall die wirksame Öffnung 12,5 mm.
Es ist dann die Blende bzw. das Öffnungsverhältnis = f/4.
Dies ist aber genau genommen nicht korrekt.
Ist die kleinste mögliche Blendenzahl (z.B. 1,4) an einem Objektiv eingestellt, dann bedeutet dies, dass die Blende voll geöffnet ist.
Das dann eingestellte Öffnungsverhältnis kennzeichnet die Lichtstärke des Objektivs. Es kommt also ganz auf Dein Objektiv an.
Es ist aber richtig, dass sich von einer Blendenstufe zur nächsten die Lichtmenge verdoppelt bzw. halbiert, die auf den Sensor trifft. Bei Verdoppelung der Blendenzahl (z.B. von 8 auf 16) reduziert sich die Lichtmenge also auf ein Viertel.
Das mit dem eckigen Loch, weiss ich so noch nicht. Darüber muss ich erst mal nachdenken.
Wellenoptik ist nicht so wirklich mein Schwerpunkt.
Antwort von ruessel:
Es kommt also ganz auf Dein Objektiv an
Ich meinte KEIN Objektiv eingeschraubt, einfach den Sensordeckel mit einem Loch versehen.... Stichwort "digitale Camera obscura"
http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... ochkamera/
Antwort von ruessel:
Ich habe es gefunden, verstehe es nur noch nicht wie ich es auf meine Nikon übertragen kann....
Der Abstand der Projektionsfläche vom Loch ist die Bildweite (b). Brennpunkt (Fokus) (F) und Brennweite (f) existieren bei Lochkameras nicht, da es keine Linse gibt, die die Lichtstrahlen bricht und bündelt. D ist der Durchmesser des Lochs. Der Quotient b/D ergibt die Blendenzahl, analog zur Blendenzahl beim Objektiv (f/D). Je kleiner die Blendenzahl ist, desto lichtstärker ist das Bild. Eine Kammer mit b = 100 mm und D = 0,5 mm hat eine Blendenzahl von 100 mm / 0,5 mm = 200. Eine Vergrößerung des Lochs auf 1 mm verringert die Blendenzahl auf 100 mm / 1 mm = 100. Die Belichtungszeit verringert sich dabei um den Faktor 4 (Verhältnis der Lochflächen: (1 mm / 0,5 mm)² = 4). Zum Vergleich: Lichtstarke Kameraobjektive haben oft eine größte Blende von 1,4 - 2,8.
http://de.wikipedia.org/wiki/Camera_obscura
Antwort von WoWu:
Hier sind doch ein paar gute Optik-leute im Forum ... die sind jetzt gefordert. :-)
Antwort von ruessel:
Wer macht mir in meinem Objektivdeckel ein nur 1/1000 mm Loch hinein - meine mechanischen Werkzeuge geben das nicht mehr her.... ;-)
Antwort von ruessel:
Wie stellt man das Loch her ?
http://www.die-lochkamera.de/
(schöne Seite mit dem Thema, einschl. Lochrechner)
Antwort von Valentino:
Bekommt man ab einer bestimmte Größe Probleme mit Lichtbrechung an der Kannten des Loches und damit diverse Überlagerungen.
Habe da gerade so ein Laser/Netz Aufbau aus der Physik Vorlesung vor Jahren noch im Kopf.
Antwort von WoWu:
Für die Herstellung von künstlicher Seide werden die Spritzdüsen so hergestellt, dass in einem Metalldeckel, der etwa so die Grösse eines Objektivdeckels hat, tausende von winzigen Löchern per Laser gebrannt werden, die man mit blossem Auge gar nicht sieht sondern nur eine verkromte Metallfläche sieht. Erst wenn man den Deckel gegen das Licht hält, ist er total durchsichtig und die Löcher haben noch eine 6 oder 8- eckige Form.
Damit sollte so ein Loch leicht möglich sein.
Aber wahrscheinlich nicht in Plastik ... und einwenig sparen musst Du noch :-))
Antwort von ruessel:
Ich habe gestern Abend für sehr wenig Geld einige Verschlussdeckel für meine Nikon in China bestellt.
Dort werde ich ein kleines 3mm Loch mittig bohren und darauf eine kleine Alufolie mit einem winzigen Stecknadelloch kleben, vielleicht bekomme ich das so auf wenige 1/100 Millimeter hin.
Da ich experimentierfreudig bin: Was passiert wenn ich zwei Löcher mit wenig Abstand bohre? Gibt es dann Wellenüberlagerungen? Interessante Effekte oder nur unscharf? Was bei dreieckige Löcher? Rechteckiger Schlitz...
Oder zwei Löcher mit Abstand, eins mit roter Folie abgedeckt, das andere Grün - ist das dann 3D ;-)
Bekommt man ab einer bestimmte Größe Probleme mit Lichtbrechung an der Kannten des Loches und damit diverse Überlagerungen.
Ja, je größer das Loch, desto unschärfer das Bild... ein zu kleines Loch hat vermutlich dann wieder eine Lichbeugung zur Folge und es wird abermals unscharf.... nur ab wann tritt diese Lichtbeugung ein? typische funktionierende Lochkameras besitzen nach meinen Internetkenntnissen eine Blende zwischen F200 -F350, kann man daher nicht mit unseren Videokenntnissen vergleichen.
Antwort von WoWu:
Nee, aber die Ergebnisse würden mich auch brennend interessieren.
Experimentalphysik ist schon spannend.
Antwort von ruessel:
Das übernächste wäre dann eigene Optiken zu bauen.... ,-)

G R O S S E S OPTIK EXPERIMENTIER SET
Nr. 1 > 1 x 90 ° PRISMA 28 MM HYPOTENUSE
Nr, 2 > 1 x ACHROMAT D = 33 MM Brennweite 100 MM
Nr. 3 > 1 x OPTISCHES FENSTER BLOCK 34.0 x 33.0 x 21.8 MM
Nr. 4 > 1 x OPTISCHES FENSTER ZYLINDER 34.0 x 31.0 MM
Nr. 5 > 1 x DOPPELTER WINKELSPIEGEL
Nr. 6 > 1 x WEITWINKEL-LINSE D = 35 - 40 MM
Nr. 7 > 1 x TRIPPLE PRISMA 32.4 MM
Nr. 8 > 1 x SAMMELLINSE D = ~ 50.0 MM
MATERIAL : HOCHWERTIGES OPTISCHES GLAS
Nee, aber die Ergebnisse würden mich auch brennend interessieren.
Das dauert noch, die Nikondeckel sollen aus China hier frühstens ab 4. Februar geliefert werden.
Antwort von WoWu:
Das übernächste wäre dann eigene Optiken zu bauen.... ,-)
..mittlerweile würde mich das nicht mehr überraschen :-0
Antwort von ruessel:
Wie sind denn Deine Kenntnisse über Laserlicht?
Antwort von WoWu:
ne, ne, ne, mein Lieber .... bei aller Freundschaft.
Das ist kein Thema für mich.
Ich hab hier schon begonnen, Schrägaufzüge auf meinen Berg zu bauen.
Das ist schon Fremdthema genug ... nicht noch eins. :-))
Antwort von ruessel:
Schade..... da gibt es ganz interessante Effekte beim Fotografieren mit meinem grünen China Laserpointer..... Das Teil ist so kräftig, beim Einschalten gibt es einen Rückschlag ;-)
Die Welt ist voller Wunder, man braucht noch nicht einmal groß zu suchen...
Antwort von ruessel:
Nikon hat sich heute gemeldet, sie verdächtigen den Filter....
Es wäre gut, wenn Sie den Hersteller des Filters einmal Kontaktieren und in diesen Fall einbeziehen, da es sich anhört als lasse der Filter nicht genügend Licht durch. Welchen Filter verwenden Sie genau (Hersteller, Bezeichnung, Modell, etc.)?
Ich würde Sie bitten mir ein paar Bilder mit und ohne Filter zu senden um zu sehen, wie das verhalten der Kamera ist.
Antwort von carstenkurz:
Es gibt doch mittlerweile eine üppige Lochkameraszene. Darunter auch Lieferanten für 'Löcher'. Also Metallplatten mit gelaserten Löchern unterschiedlicher Abmessungen. Sowas klebt man in einen Deckel und gut ist.
Löcher in Alufolie habe ich vor 30 Jahren bei meinen Holografieexperimenten gemacht, um Raumfilter zu bauen. Das geht mit Stecknadel auf Glas ganz gut. So ein Loch schießt Dir heutzutage aber auch fast jeder metallverarbeitende Betrieb in ein Blech.
- Carsten
Antwort von ruessel:
Darunter auch Lieferanten für 'Löcher'
Selber machen ist irgendwie spannender..... ;-)
und auch billiger.......
Das geht mit Stecknadel auf Glas ganz gut.
werde ich dann auch mal antesten.... danke für den Tipp.
Antwort von domain:
Zu kleine Löcher bringen auch nix:
"Den optimale Lochdurchmesser D erhält man, wo sich die SchärfeZUnahme durch kleiner werdendes Loch und die SchärfeABnahme durch die Beugung die Waage halten. Für den mittleren Spektralbereich und unendlich weiten Gegenstand erhält man eine empirische Näherungsformel zu D = 0.04 x Quadratwurzel aus Bildweite f (= "Brennweite"), alles in mm. Für f = 50 "Brennweite" ergibt sich D = 0.28 mm, für f = 100 mm D = 0.4 mm."
Aus: http://szene.digitalkamera.de/forums/t/140526.aspx
Welche Art von Fotos willst du denn mit derartigen Langzeitbelichtungen realisieren?
Antwort von ruessel:
Das Loch muss nicht exakt kreisrund sein, seine Form spielt nur eine untergeordnete Rolle.
danke Domain, das hat schon einiges geklärt.
Welche Art von Fotos willst du denn mit derartigen Langzeitbelichtungen realisieren?
nix bestimmtes, ich will es nur machen! Ich finde den Gedanken gut, wenn ZEIT in Abbildungen keine Rolle mehr spielt. Das ist ein großes Feld und wird vielleicht ungewöhnliche Fotos ermöglichen.
inspiriert bin ich durch ein GEO Kalenderblatt, dort war ein Sonnenaufgang in Stonehenge abgebildet und zwar mit 10 Sonnen - so konnte man den Verlauf der Sonne an einem Tag schön sehen. Klar war das mit Photoshop aus 10 verschiedenen Fotos gemacht, ich fragte mich, bekomme ich das auch direkt aus der Kamera hin. Eigentlich nur ein "sportlicher" Gedanke. Daraus kommen dann noch andere Ideen..... und Probleme wie hier: das (nicht) Lineare zusammenspiel aus Blende/ISO/Verschlusszeit.
Antwort von ruessel:
Ich konnte es nicht abwarten und habe nun meinen originalen Nikon Deckel mit 4mm mittig durchbohrt. Darauf mit doppelseitigen Klebeband meine Alufolie. Die Alufolie (besonders dünn gegen Lichtbrechung) habe ich mit einer Pinnadel auf einer Glasplatte durchstochen (siehe Bild Anlage).
Nun mein erstes Lochbild, noch sehr schwammig und mit 30s Belichtet. es erinnert mich ein klein wenig an Polaroid ;-)
Ich muss wahrscheinlich das Loch kleiner bekommen... das Bild sieht mir in etwa nach 50mm Brennweite aus.
Antwort von ruessel:
Nun noch die Lösung mit 2 Löcher..... bei der Aufnahme mit 5s Belichtungszeit waren die Löcher in etwa 45 Grad zur waagerechten....
Ja, es ist 3D ! ;-)
Ich werde gleich mal los ziehen und sehr dünne Nähnadeln kaufen.....
Antwort von WoWu:
Es ist ja schon faszinierend, dass da überhaupt ein Bild rauskommt :-)
Antwort von ruessel:
So, zurück mit den dünnsten Nähnadeln die ich im Frauenfachgeschäft finden konnte. ;-)
Das erste Loch konnte ich nur mit einem starken Strahler sehen bzw. erahnen.... dürfte unter 1/100 liegen. Belichtungszeit war bei ISO 200 9 Minuten. Ergebnis: total unscharf.... der Baum war gerade so als Fleck zu erahnen.
Dann meinen Mut zusammengenommen und mit der Nadel kräftiger gepickt.... jetzt waren 15s richtig.
aber woher kommen nun diese kreisrunden ringe im Bild her? Staub auf dem sensor? Lichtwellenüberlagerung? Siehe Anlage schwarze Pfeile...
Antwort von ruessel:
Nun die Lösung, was passiert bei einem Dreieckigen Loch? Habe mit der Nadel versucht dreieckig zu stechen, ist ganz gut gelungen.... siehe im Foto roten Pfeil.
Fazit: Das Loch muss möglichst perfekt Kreisrund sein!
Antwort von WoWu:
Diese runden Dinger sehen einwenig nach Feuchtigkeit aus. Weil sie das Licht entsprechend brechen.
Antwort von ruessel:
Diese runden Dinger sehen einwenig nach Feuchtigkeit aus. Weil sie das Licht entsprechend brechen.
Tja ist feucht hier, bei -2 Grad.... und nun gibt es ja eine direkte Verbindung von Sensor-Loch- Aussenwelt.
Nun das letzte aus der Alufolie gequetscht, Lochdurchmesser nach Mikrometerschraube geschätzte 0,05mm und mit Filzstift schwarz eingefärbt! Belichtungszeit 120 Sekunden.
Antwort von WoWu:
Kann das sein, dass die ND-versuche irgendwie bessere Ergebnisse gebracht haben ? :-0
Antwort von ruessel:
Kann das sein, dass die ND-versuche bessere Ergebnisse gebracht haben ? :-0
Wo alle nur noch von 4K, 8K reden, ist es auch mal ganz gut zurück zu rudern und besinnlich zu den Wurzeln schauen - damit fing alles an! Unter künstlerische Sichtweise muss ein Bild ja nicht unbedingt perfekt scharf sein. ;-)
allerdings wird eine Lochkamera wahrscheinlich mit 4x5 inch Fotopapier schöner aussehen, ein Nikon CMOS ist recht klein und der Bildausschnitt dementsprechend unscharf....
zum Bild
Antwort von ruessel:
Der Meister der "Pinhole Photografie" http://www.scottspeck.com/pinhole.html
schön....sehr schön...
zum Bild
hier noch Profi lochkameras - sogar mit Schlitz oder wellen als Loch..
http://www.abelsonscopeworks.com/
Antwort von ruessel:
Habe keine Ahnung woher nun diese wellen kommen, aber so scxhaut es aus wenn ein Laserstrahl auf das kleine Loch trifft....
Antwort von WoWu:
Die Wellen dürften (könnten) von der Inteferrenz der Laserpulsung zur Abtastung kommen, RS, wenn Du so willst nur frage ich mich, wenn ich das -wirklich schön- Bild oben betrachte, wo noch die Abgrenzung zur Lochkamera ist -ausser in der Aktion- denn solche Bilder bekommt man heutzutage easy auch anders hin.
Wo ist also das typische, das Alleinstellungsmerkmal. Sehen konnte ich das in den Langzeitaufnahmen. Hier fällt mir das schwer.
Antwort von ruessel:
Die Wellen dürften (könnten) von der Inteferrenz der Laserpulsung zur Abtastung kommen
könnte sein, oder sogar ein Interferenzmuster der Wellenlinie? dazu wäre aber das Loch mit 5/100 Millimeter doch zu groß?
Im Anhang mit zwei unterschiedlichen Laser, Grün+violett schräg auf das loch gerichtet.. die Muster sind leicht unterschiedlich.
Wo ist also das typische, das Alleinstellungsmerkmal.
Das suche ich doch gerade ;-)
Antwort von ruessel:
Ich finde es coool.... mit roten Laser unter 45 Grad durchs kleine Loch... ;-)
Antwort von ruessel:
Ich finde Nikon recht nett, haben zwar noch immer keine Erklärung - aber haben mir eine kurze Mail heute morgen geschrieben:
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Bezüglich Ihrer Frage muss ich mir einmal Rat bei einer höheren Stelle einholen. Sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich mich wieder an Sie wenden.
Nikon Support Europa
www.europe-nikon.com/support
Na, das lässt auf eine kompetente Antwort hoffen!
(der Bremer Kameravertrieb hat sich bis heute nicht gemeldet)
Antwort von ruessel:
Gerade im Netz wiedergefunden, tolle Sache - wenn auch hier die Belichtungszeit nur ein paar Sekunden betragen... dafür auf einem besonderen schönen Speichermedium.
Antwort von carstenkurz:
Dürfte schwierig werden, mit dem CMOS Sensor einen vernünftigen Kompromiss zwischen Schärfe und Beugungseffekten zu finden. Und dann fehlt ja auch noch der IR Filter vor dem Sensor. Das mit dem Laser sind Beugungs- und Interferenzeffekte, ganz normal. Aus Sicht eines monochromatischen Laserstrahls mit einer gewissen Kohärenz ist so ein Stecknadelloch in einer Alufolie ein enorm komplexes Gebilde und alles andere als 'ein Loch'.
Aber was solls, 'normale' Aufnahmen gibs ja genug.
Was spricht denn bei derartig langen Belichtungszeiten noch dagegen, wieder zu Film zu greifen? ;-)
- Carsten
Antwort von ruessel:
Aber was solls, 'normale' Aufnahmen gibs ja genug.
Das ist der Punkt.... aber was völlig neues zu machen ist nicht leicht, es wurde fast alles schon einmal gemacht.
Was spricht denn bei derartig langen Belichtungszeiten noch dagegen, wieder zu Film zu greifen?
nichts..... wenn dann mit Polaroid. Dieses Filmmaterial hat sein eigenes Leben ;-) Habe hier noch eine seltene Landcamera 180.
wollte aber eigentlich zuerst meine Nikon im "bulb-modus" austesten, leider kommt immer etwas dazwischen...
Antwort von ruessel:
Nikon hat sich gerade gemeldet, was beabsichtigen Sie damit? Verstehe im Moment den Sinn nicht, aber kann man machen:
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Geduld.
Wir haben zu heute eine Rückmeldung erhalten in welcher wir gebeten wurden, weitere, unbearbeitete Beispielbilder im NEF-Format von Ihnen einzufordern.
Was wir prinzipiell bräuchten sind drei Aufnahmen, welche Sie bitte nach folgendem Muster erstellen:
- Ein beliebiges Objekt, aufgenommen unter Tageslicht.
- Belichtungssteuerung auf A (Zeitautomatik)
- ISO - Automatik bitte deaktivieren
1. Bild:
Erstellen Sie nun bitte eine Aufnahme ohne Filter, wobei Sie bitte ISO-Empfindlickeit und Blende so anpassen, dass die Belichtungszeit exakt 1/2000 beträgt.
2. Bild:
Für die nächste Aufnahme setzen Sie bitte den Filter auf und erstellen eine Aufnahme mit der von der Kamera vorgeschlagenen Belichtungszeit.
3. Bild:
Ändern Sie nun die Belichtungssteuerung auf M (Manuell) und wählen Sie eine Belichtungszeit von 1/2 Sekunde um die nächste Aufnahme zu erstellen.
Antwort von hannes:
Bitte beachtet, dass die CCDs der Astrofotografen S/W-Sensoren sind. Ihr habt aber noch mit dem Bayerfilter zu kämpfen ;-)
Antwort von ruessel:
Nikon Support:
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Geduld.
In einer Rückmeldung von höheren Stellen wurde uns mitgeteilt, dass die optischen Eigenschaften von Filtern oftmals zu Unterschieden in der Belichtung führen können.
Konkret gesagt ist es so, dass der Lichtdurchlass verschiedener Wellenlängen, bei Neutraldichte - Filtern nicht linear verläuft.
Viele Hersteller weisen auf diesen Umstand hin und publizieren entsprechende Dokumente, so z.B. Hoya unter folgender URL (leider nur in Englisch verfügbar):
http://www.hoyaoptics.com/color_filter/ ... ensity.htm
Der dort mit Tav betitelte und in Prozent angegebene Lichtdurchlass wird stets mit einer Abweichung beziffert. Für weitere Fragen bezüglich Ihres Filters, müssten wir Sie bitten sich an den Hersteller des Filters zu wenden.
Die Ursache der Unterbelichtung liegt laut unserer Auskunft, nicht in den Eigenschaften des in der D90 verwendeten CMOS - Sensor.
Ich hoffe ich konnte Ihnen hiermit behilflich sein. Sollten Sie noch Rückfragen bezüglich Ihres Anliegens haben, werde ich Ihnen gerne wieder behilflich sein.
Mit freundlichen Grüßen
Antwort von hannes:
Habe keine Ahnung woher nun diese wellen kommen, aber so scxhaut es aus wenn ein Laserstrahl auf das kleine Loch trifft....
Der Grund liegt in der Quantenmechanik. Ist mit unterschiedlichen Lasern reproduzierbar. Frag mal einen Astrophysiker, z.B. am Effelsberger Radioteleskop.
Antwort von WoWu:
Gerade im Netz wiedergefunden, tolle Sache - wenn auch hier die Belichtungszeit nur ein paar Sekunden betragen... dafür auf einem besonderen schönen Speichermedium.
Boaa, was für ein tolles Projekt.