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Infoseite // Ich bin Mediengestalter und habe keine Lust mehr auf den Beruf!



Frage von tasteweiß:


Hallo zusammen,

da ich gerade diverse Zweifel an meiner Zukunft habe, würde ich mir gerne Rat von Leuten aus der Branche einholen.


Kurz zu meiner Person. Ich, 24 Jahre jung, arbeite mittlerweile seit ca. 6 Jahren beim "Fernsehen" als klassischer EB-Kameraassistent bei einem der renommiertesten technischen Dienstleister für Film und Fernsehen in Deutschland.
Wie sich viele denken können, ist der monatliche Verdienst unter aller Sau, also überlege ich, den Job aufzugeben und mir was neues zu suchen.

Jetzt die Frage an euch, wisst ihr vielleicht, welche Möglichkeiten man noch hat, als ausgelernter Mediengestalter für Bild und Ton eine Umschulung zu machen, ohne gleich eine komplett neue Ausbildung anfangen zu müssen?

So gerne ich den Job ausübe, aber ich möchte irgendwann auch Kinder haben und die kann man sicherlich nicht mit 1050 Euro netto über Wasser halten.

Es war mir von vornerein klar, welche Bedingungen in der Branche herschen, und ich bin mir sicher, dass sich die aktuelle Situation in Zukunft auch nicht verbessern wird - ich denke eher, dass es sich noch weiter verschlechtern wird. Also bitte ich um ehrlich gemeinte Ratschläge und keine dummen Kommentare.

Vielen Dank euch schonmal!

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Antwort von Jott:

Beruf behalten, aber mit allen Mitteln weg vom "Fernsehen" wäre mal Schritt 1. Heißt ja Mediengestalter, nicht EB-Assistent. Setzt natürlich voraus, dass dein Lernhorizont nicht die ganze Zeit auf die klassische, zuweilen recht altmodische Fernsehtechnik beschränkt war.

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Antwort von domain:

Neulich die preisgekrönte dreiteilige exzellente Doku über u.a. Rotbartgeier von Jürgen Eichinger in den Pyrenäen gesehen. Alle Achtung, der Mann kann was.

https://regiowiki.pnp.de/index.php/J%C3 ... _Eichinger

Zitat aus diesem Link:
"Dafür lassen Aufträge für Naturfilme von BR, Arte und anderen Fernsehsendern nicht mehr lange auf sich warten. Der Filmemacher hat ein Genre gefunden, das ihn beim Fernsehen sehr erfolgreich machen wird."

Du musst dich selbständig machen, bis ca. 40 hast du Zeit, deine Karriere aufzubauen, vorher brauchst du gar nicht an Familie und Kinder denken.

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Antwort von Peppermintpost:

du bist noch jung, also geh so schnell raus aus der brance wie du kannst.
film und fernsehen ist ja nicht nur in deutschland vor die wand gefahren sondern weltweit. es gibt einfach viel zu viele die in dem bereich arbeiten.
als ich angefangen habe war consumer equipment was total anderes als profi equipment. es gab kaum leute die das profi zeugs bedienen konnten, und das hatte auch nicht jeder im heimischen wohnzimmer. da hat man noch sehr gut verdient. der zug ist heute abgefahren und die situation kehrt sich auch nicht mehr um.
such dir was kompl. anderes, werde zimmermann oder architekt oder pfarrer, das ist alles kriesensicher. aber mach nix mit medien, ausser als hobby.

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Antwort von domain:

..der zug ist heute abgefahren und die situation kehrt sich auch nicht mehr um.
such dir was kompl. anderes, werde zimmermann oder architekt oder pfarrer, das ist alles kriesensicher. aber mach nix mit medien, ausser als hobby. Der Zug ist heute hauptsächlich deswegen abgefahren, weil jeder simple Smartphoner im Laufe der Zeit bemerkt, wie einfach Videoaufnahmen eigentlich sind.
Beim Beobachten von Hobbyusern mit Smartphones kann man in letzte Zeit auch Learningbydoing feststellen, nämlich dass sie etliche Grundfehler wie z.B. rasante Schwenks (Staubsauberprinzip) einfach nicht mehr machen.
Insofern ist der Job eines professionellen Kameramannes nur mehr dann erkennbar, wenn er ein geniales Auge auf Licht und Kadrage hat, was ihm aber womöglich durch den Regisseur angesagt wurde.

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Antwort von tasteweiß:

Danke für eure Antworten.

Ich will den Job nicht schlecht reden, er ist aufregend, man sieht Orte und lernt Menschen kennen, die man so nie zu Gesicht bekommen würde - es begründet aber noch lange nicht die Vergütung, die man dafür bekommt.

Wie gesagt, die Überlegung ist da, eventuell was komplett anderes zu starten, aber trotzdem würde ich gerne eventuell eine Umschulung in erwägung ziehen. Deswegen die Frage und die Hoffnung danach, dass jemand von euch mehr weiß, als ich es tue.

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Antwort von Jott:

Die Hardware-Trennung zwischen Amateur und Profi gibt es nicht mehr, das ist richtig. Umso mehr sind es die Fähigkeiten, wo sich gnadenlos die Spreu vom Weizen trennt. Die Guten kommen nach wie vor klar, kriegen auch nicht weniger Geld als früher. Die guten freiberuflichen Kameraassistenten - um mal bei der jetzigen Tätigkeit des Threadstarter zu bleiben - sind schwer zu kriegen, da oft ausgebucht. Und nicht, weil sie nur einen Hungerlohn verlangen. Bei denen reicht's auch für Familie und Kinder. Und sie arbeiten darauf hin, in Richtung Kamera zu kommen.

Die Anzahl der Firmen pro Stadt, wo man als anspruchsvoller Auftraggeber hingeht, um eine gute Produktion zu bekommen (also nicht irgendwelche 500 Euro-Werke), hat sich kaum verändert. Dass Tagessätze für Teams und Post Production sinken, ist auch nicht wirklich problematisch, weil ja im Gegenzug auch die Kosten für Kameras und Software ins Bodenlose gefallen sind und weiter fallen.

Das erste Problem ist für Newcomer "nur", wie domain sagt, der Karriereaufbau. Denn mit Selbständigkeit muss man sich anfreunden, Festanstellungen in diesem Bereich sind selten geworden. Ist man gut und hat auch Bildung (Sprachen!) und Sozialkompetenz, ist das eine prima Basis. Das zweite Problem ist, dass heute vielleicht tausendmal so viele in der Branche mitspielen wollen als früher, und es werden erstaunlicherweise immer mehr. Aus diesem Basissumpf raus zu kommen ist die Herausforderung.

Aber deswegen aufgeben? Der Fakt, dass man etwas drauf haben muss, gilt auch für jeden anderen Beruf, von völlig unattraktiven mal abgesehen.

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Antwort von Benutzername:

tasteweiß,

ich finde deine entscheidung richtig. falls möglich studiere was anständiges auf einer fh, vielleicht irgendetwas im bereich ingenieur. ingenieure sind eigentlich immer gefragt. uni muss nicht unbedingt sein. alles andere kannst du weiter als hobby betreiben.

der kerl hat den absprung nicht geschafft und dann hat es ihn knallhart erwischt.

http://www.vice.com/de/video/wie-aus-ei ... ilms-wurde

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Antwort von domain:

Es gibt allerdings schon noch einige Berufe, wo die Ausbildung quasi gleichzeitig auch Lebensgarantie für einen Job ist: Ärzte, Kindergärtner, Lehrer u.a.m.
Vordringlich musst du schauen, dass du A-Beamter in Österreich wirst, wo zu unserem Leidwesen allerdings schon jeder dritte ein Marmeladinger ist, schlimmer als in München, wo man bayrisch ja kaum noch zu hören bekommt.

http://kurier.at/politik/beamtenparadie ... ch/749.081

Alle meine Kollegen verdienen ca. 2500.- bis 3000.- netto in den höheren Dienstjahren und in der Pension wird es nicht viel weniger, weil Arbeitslosen- und Unfallversicherungsbeiträge ja wegfallen.

Aber in deinem Alter habe ich mir nicht mal Fassungen für die Glühbirnen leisten mögen, habe sie direkt an die Stromkabel angelötet.
Meinerseel waren das noch Zeiten, so direkt nach dem Krieg ..;

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Antwort von Peppermintpost:

@taste

du bewegst dich doch jetzt schon eine zeit lang im medienumfeld. du solltest doch so langsam einschätzen können wie das hase läuft. was für eine umschulung in dem bereich willst du machen die dich weiter bringt?

ich kenne dich nicht und ich will dir auch nicht zu nahe treten, aber könnte nicht genau diese einstellung: "nehmt mich an die hand und bildet mich aus" die einstellung sein die dir bei deiner zukunft im wege steht?

du bist kamera assi, also wirst du ja regelmässig mit verschiedenen kameramännern arbeiten. sprichst du nicht mit denen was die für eine ausbildung haben? man lernt nicht kameramann an einer schule oder in einer weiterbildung. du bist dann kameramann wenn du dich hin stellt und sagst: "ich bin kameramann" das ist die wichtigste eigenschaft die du in den medien mitbringen musst. du behauptest was du bist und lässt dich nicht beirren. gleichzeitig bildest du dich selbst weiter indem du alles aufsaugst was zu dem thema gehört das dich interessiert.

glaubst du das ein kameramann der in ludwigsburg kamera studiert hat auch nur einen job bekommt weil er ein diplom hat? er bekommt jobs weil er leute kennt, seilschaften pflegt, und weil er ein demo reel hat das zeigt das er sein handwerk beherrscht. seine ausbildung interessiert keinen, ausser ihn selbst.

das gleiche gilt für cutter, regisseure, drehbuch autoren und für alle anderen in der branche.

wenn du darauf wartest das dich irgend jemand an die hand nimmt, dann bist du als profi grundsätzlich falsch aufgestellt. ein profi ist der, der es einfach macht und dabei durchsetzt entsprechend bezahlt zu werden. alle anderen sind hobbyisten. der unterschied zwischen einem profi und einem hobbyisten ist ausschliesslich die bazahlung, und nichts, aber auch garnichts anderes. weder die ausbildung, noch das know how oder sonst irgendwas hat damit zu tuen.

du must deine auftraggeber davon überzeugen das du das geld wert bist was du haben willst, dabei kann dir keine ausbildung helfen. wenn du das nicht kannst, such dir einen beruf wo der tarif lohn eine gehaltserwartungen erfüllt.

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Antwort von Jott:

Gut dargelegt.

Wobei das mit der Ausbildung nicht völlig egal ist: steht zum Beispiel Medieningenieur auf der Karte, erwartet wegen der zweiten Hälfte der Berufsbezeichnung kein Auftraggeber aus der Industrie, dass man für ein paar Euro pro Stunde aus dem Bett steigt. Da stellt sich eher gegenseitiger Respekt ein. Lohnt sich schon, je nach Ziel.

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Antwort von domain:

So nebenbei könnte ja auch mal die Frage aufgeworfen werden, ob ein Beruf generell immer Lust machen sollte.
Im allgemeinen ist Arbeit so definiert, dass sie notwendig zum Überleben ist, unabhängig vom jeweiligen Lusterlebnis.
Oder glaubst du etwa, dass Karieswurzel als Pappenschlosser eine besondere Befriedigung aus dem Bohren in Mundhöhlen ziehen könnte?
Daher ja auch sein Ausbrechenwollen aus der gut verdienenden Eintönigkeit ...

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Antwort von Jott:

So nebenbei könnte ja auch mal die Frage aufgeworfen werden, ob ein Beruf generell immer Lust machen sollte. Oh ja, das sollte er. Sonst geht man doch vor die Hunde.

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Antwort von domain:

Sollte schon,
aber vor die Hunde geht man nur, wenn die "Arbeit" extrem unsympatisch oder stressig ist (Monotonie ist aber kurzfristig kein Grund für Aufregung).
Es gibt viele Tätigkeiten, die zwar lästig und zeiraubend uninspirierend sein können, aber nicht wirklich schädigend.
Man denke nur an die gutbezahlten Fließbandarbeiter bei FORD.
Die waren so gut bezahlt, dass sie sich bald die Tin-Lizzy selbst leisten konnten, auch wenn ihre Arbeit am Fließband noch so eintönig war.
Eintönige und sich wiederholende Arbeitsabläufe sind normal und nerven Menschen weit weniger als sich permanent verändernde Arbeitssituationen.

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Antwort von Wurzelkaries:

Dann mach was anderes. Klingt jetzt blöd und arrogant.. aber was willst Du hören.

Mal ehrlich.... klar kann man jetzt in diversen Foren posten und rumheulen. Aber das bringt Dich nicht weiter. Was willst Du, wo willst Du in 10 Jahren sein, was sind Deine Zukunftspläne. Du sprichst von Kindern... da wäre ein "sicherer" Job schon nicht schlecht. Aber das musst Du schon selbst wissen und entscheiden... da kann Dir keiner hier im Forum helfen.

LG
Stefan

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Antwort von StanleyK2:

... und derartige Probleme und Krisen sind auch nichts spezielles für Mediengestalter. Das gibt es in allen Berufen und Branchen.

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Antwort von Jalue:

Sei froh, dass dich die armselige Vergütung zum Zweifeln gebracht hat. Nichts gegen EB – Tonassistenz (hat mich auch mal ernährt), aber dem Job blüht das gleiche Schicksal wie dem des Fahrstuhlführers: In absehbarer Zeit obsolet. Gilt ebenso für reine EB-Kameraleute, künftig werden die auch schneiden und Live-Schalten fahren müssen, was z.B. in den USA schon fast die Regel ist.

Wenn du dich in diese Richtung bewegst und vielleicht noch einen Unique Selling Point draufsattelst (Drohnen- Know How, Unterwasserkamera …), sollte es auch für die Familiengründung reichen. Setzt allerdings a) Bereitschaft zur Fortbildung voraus und b), dass du nicht auf eine ‚Beförderung‘ wartest sondern dem Chef sanft Druck machst. Zur Not kündigen, so viel Cojones müssen schon sein.

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Antwort von Axel:

Sei froh, dass dich die armselige Vergütung zum Zweifeln gebracht hat. Nichts gegen EB – Tonassistenz (hat mich auch mal ernährt), aber dem Job blüht das gleiche Schicksal wie dem des Fahrstuhlführers: In absehbarer Zeit obsolet. Gilt ebenso für reine EB-Kameraleute, künftig werden die auch schneiden und Live-Schalten fahren müssen, was z.B. in den USA schon fast die Regel ist. Beim WDR, für den ich mal als EB-Assi gearbeitet habe, hat sich teammäßig anscheinend kaum etwas geändert. Vor drei Jahren wurde unser Lokal portraitiert, Regionalfenster. Da gab es Redakteur, Kameramann - mit C300 statt, wie früher, Betacam - und Assi für Licht und Ton. Interessante Jobs? Womöglich. Persönlich glücklich? Wohl Typsache. Zukunftssicher?

Ich habe kürzlich mit einer Reporterin eines Lokalsenders gesprochen, die Redakteurin, Kamerafrau (mit PMW100) und Cutterin (Premiere) in einer Person ist. Wird wohl irgendwann der Standard sein. Ein "rasender Reporter" im Smart. Smart.

Um in der Branche glücklich zu werden, muss man wahrscheinlich selbständig sein. Selbständig und erfolgreich. Selbständigkeit ist generell sehr erstrebenswert. Allerdings muss man einen Film über frisch geschlüpfte Wasserschildkrötenbabies auf ihren letzten Metern vom Strand zum vorerst rettenden Meer anschauen können und als Parabel verstehen.

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Antwort von tasteweiß:

Ich denke mir immer: "in der Werbung, da ist noch Geld, oder beim Film - natürlich auch nur, wenn man gut ist", nur da reinzukommen, fast unmöglich.

Die Selbstständigkeit ansich klingt vielversprechend, nur ist es da so:

Als EB-Assi gibt es für einen 10 Stunden Tag in NRW ca. 180 Euro.

Geht man von dem Fall aus, dass man auf 15 Tage im Jahr kommt, was realistisch sein sollte, liegt man bei 2700,- ohne Abzug von Steuern und Zuzug von möglichen Überstunden.

2700,- abzüglich ca. 35% Steuern und ca. 400 Euro für Versicherung und Krankenkasse wäre man bei ca. 1355,- im Monat netto.

Wie also schaffen es also die, die Kinder Zuhause haben, diesen Job auszuüben und ihre Familie zu ernähren?

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Antwort von Jott:

Indem sie nicht in NRW arbeiten?

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Antwort von tasteweiß:

Indem sie nicht in NRW arbeiten?
NRW liegt da leider noch hoch im Spiegel.

In Berlin wird man als EB-Assi mit ca. 150-160 Euro am Tag vergütet.

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Antwort von didah:

...dass Karieswurzel als Pappenschlosser ... großartig, pappenschlosser hab i nu ned kennt - danke, der is guad! :)

dass man heutzutage immer mehr gleichzeitig machen muss ist nix neues....

ich arbeite im ausland, wir produzieren reportagen fürs privat tv. ich film nicht nur, sondern schneide und schreibe dann den sprechertext. und wenns sein muss, dann mach ich research und/oder on-site fixing auch noch. es ist beeindruckend, anstrengend, mitnehmend - und ein riesen spass (wenn ich nicht gerade wie die letzten 2 wochen quasi tot bin wegen hitzeschlags - 47 grad sind zuviel für wen ausm salzkammergut :) )

ich hab auch mal versucht, zuhause in österreich fürs tv zu arbeiten. all die (meiner meinung) überflüssige hierachie, das erbsenzählen, die stöcke in den ärschen (ein stock im arsch macht noch lange kein rückgrat) - das hat mich auch zur verzweiflung getrieben...

ich kann dir raten, sieh dich einfach nach nem interessanteren job um! klar, dass man als assi bei einem kaffeekränzchendreh versauert....

lg

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Antwort von Peter Schguller:

Sehr köstlich zum mitlesen, und danke ich habe wieder etwas dazugelernt!

Liebe Foristen, ist Euch schon aufgefallen, dass in allen Branchen derzeit
und in der Gesellschaft eine Selbstzerfleischung rennt?
Kann es sein, das ich zb der Letze bin, der das, was er macht aus Liebe macht?
Ist alles an mir vorbei geflogen? Mit Nichten.
Also alle Pfarrer hören auf und wechseln, alle Mauere werden Ärzte, der Arzt wollte
immer schon Modedesigner sein, nur Vattern hatte was gegen?
Prallen die alten Weltbilder, noch mitgeschleppt aus der Phase " industrielle Welt 1,5, um
1980-2005" auf die schon beginnende 5.0, die die 4.0 weg brennt?
Und machen da 70% einen Job, den sie nie wollten, nun aber im anschwellen ihrer eigenen Kaufrauschtranquillität, langsam merken, das es nicht alles ist und war?

Als wir in Geld schwommen, 30sec vor dem Ereignis am12.nov.2007....Lehmanbrodhers
der Rest ist ja bekannt, war es allen wurscht. Nun wo der Sack leer wird, Panik und alle
beginnen alle zu hassen, alle rennen im Kreis, nix passt,..warum?

Die Marie ist weg. nur net im ZDF-Vorstand. Net bei der CDU und so weiter..

Kurz. Wenn Du keine Lust hast, hast keine, und wirst dir immer etwas suchen warum es
dir schlecht geht. Der Bergsteiger lässt los, keine Lust, die Hu-re geht heim, scheiß Schwänze, der Filmemacher hört auf..... Y-tube-terror.

Geil..

Beste Grüße Peter :)

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Antwort von boxvalue:

Hallo,

werde doch Rundfunkrat beim ZDF.
Unbestätigten Meldungen zufolge soll die Aufwandsentschädigung von ca 50 auf 150 Euro angehoben werden, damit einige überhaupt erscheinen.
Sei widerspenstig. Dann bekommst Du irgend wann 2000 Euro für die Anwesenheit.
Besser als Mediengestalter ist Kontogestalter.

Prüfe die Info und schreibe, wenn es andere Meldungen dazu gibt.

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Antwort von Rudolf Max:

Ich frage mich nach dem Sinn dieses Threads...

Was erwartet denn nun der Fragesteller von uns Forenten...?

Dass wir ihm einen anderen Beruf vorschlagen...?
Dass wir ihm seine weitere Zukunft voraussagen...?
Dass wir ihm Geld schicken, damit er freudlos überleben kann...?

Der Fragsteller ist doch eigentlich der Einzige, der weiss, was ihm guttut oder eben nicht...

Tasteweiss: Mach was, ändere was... oder lass es... du allein hast es in deiner Hand...

Rudolf

P.S. Man stelle sich mal vor, jeder, der in seinem Beruf irgendwelche Sörgelchen hat, täte hier einen ähnlichen Thread eröffnen... das Internet würde vor lauter Traffic wohl glatt explodieren...

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Antwort von Bergspetzl:

...da isser wieder.


Ja das musst du dir überlegen. Fernsehsender erwarten viel Leistung für kleines Geld. Dafür bekommst du im Regelfall bei anständiger Arbeit auch relativ viel Arbeit.

15 Tage * 180€ macht 2700, dir bleiben ca. 40-50%, da du alles vom Sender gestellt bekommst. 1200€ +-, für eine 3/4 Stelle (22 Arbeitstag/Monat regulär für 1600-2000€) Da lebst du in der Nähe des Durchschnittseinkommens. Und nicht vergessen, du wirst als Assistent gezahlt. Wenn auf Dauer unzufrieden, dann: Lernen lernen lernen. Wenn du als Kellner arbeitest, als Tischer, als Bürokaufmann...egal als was. Wo sind die "Aufstiegschancen", wo der Krösus? Richtig. Der Normalbürger lebt bescheiden, und ein Kameraassistent arbeitet zwar in einem schönen Umfeld, wenn er es so empfindet, ist aber nicht anderes als eine (statusbezogen) mittelmäßige Arbeitskraft. Das ist nicht wertend gemeint. Aufstieg ist aber nicht vorprogrammiert.

Mit viel Anstrengung schafft man zwischen 30 und 40 den Sprung zur professionellen Kamera, so wie sie dann existiert. Aber wie überall ist es harte Arbeit und Handwerk. Frag doch mal einen selbstständigen Handwerker, der ein zwei Angestellte hat, der einen großen Lieferwagen fährt und ein Lager hat, wieviel er arbeitet, um 2500-3000 im Monat rauszubekommen. Dann wirst du sehen, dass diese Leute um 6 am Hof stehen, um 7 beim Kunden, er dann noch nachmittags zum nächsten Kunden zur Absprache fährt, Akquise macht, Buchhaltung, Instandhaltung und Wartung vom Werkzeug... und dann überleg mal wie viele du von diesen jeden Tag siehst. 1000 Handwerker sind allzeit präsent. Und denen ihr Geschäft ist sicher noch mehr unter Druck wie unseres. Zumindest habe ich bei uns bisher kaum von "günstiger" osteuropäischer Konkurrenz gehört. Und selbstständige junge Handwerker, die glauben nach der Lehre einen eigenen Betrieb aufmachen zu können gibt es bestimmt so viele, wie Filmleute, die als RichKids planlos sich selbst verwirklichen wollen, weil sie einmal auf Weltreise waren. Und dann? Ich weiß nicht was die Leute erwarten. Dann fahre ich irgendwo auf Dreh, halte meine Angel hin und habe ausgesorgt? Oder kann eine 5D bedienen und habe ausgesorgt?

Die Technik macht heute fast alles selbstständig, und das gar nicht schlecht. Dein Skill ist nur zu 30% die Kamera zu bedienen. Zu 50% machst du Business und zu 20% hoffst du nicht zu verzweifeln und am Ball zu bleiben. Aber wenn du auf Dauer bestehen willst, dann begreife, dass du Geschäftsmann bist, dessen Ware eben Kamera oder Ton ist. Aber verkaufen des Produktes ist die 'Kunst', nicht das reine Anwenden desselbigen. Das heißt begreifen, wie sich das geforderte Entwickelt und wohin alles läuft. Wenn du gut genug bist (im Begreifen von was Geschäft ist) dann kommst du schon ins Geschäft. Wenn du merkst das Anspruch und Realität in dem Arbeitsumfeld auseinander Klaffen dann frage dich wirklich was du willst. Du wärst im perfekten Alter für die Filmhochschule. Ich habe kaum Absolventen von dort kennen gelernt, welche DANACH Probleme hatten, im Geschäft zu bestehen. Aber mache erst einmal eine Marktanalyse (was ist und wird in Zukunft gebraucht) und Frage dich, ob dir das sich ändernde Umfeld zusagt. Und was die Grundlage deiner Annahme über die Zukunft ist. Kennst du dich aus? Wird es in Zukunft einen Informatiker und einen Schwenker/Cutter im Bereich Kamera/Produktion geben? Online. Rendition. IP basiertes Livestreaming. Encoding. HLS? Keine SNG, dafür einen DIT mit LUT und Sypder Pro statt Kamerabild. Kannst du alles und das in Häppchenform? Für 14h am Tag. Oder nur 3? Eine PDW bedienen können macht dich nicht zum Kameramann, sondern zum Auslaufprodukt. Und erst recht wenn du immer nur einer hinterher gelaufen bist, am Schnürchen. :)

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Antwort von nachtaktiv:

wie kann man eigentlich so schlau sein, und mediengestalter lernen? das is doch bestimmt wieder so ne schnapsidee von irgendwelchen politikern und kollegschulenbetreibern. schon als vor ca. 10 jahren der bereich IMM den abiturienten so warm ans herz gelegt wurde, hätt ich schon abgewunken. immer, wenn viel für einen beruf getrommelt wird, kann man sich sicher sein, dass in einigen jahren genau dort die branche hoffnungslos überlaufen ist.
bis ca. 40 hast du Zeit, deine Karriere aufzubauen, vorher brauchst du gar nicht an Familie und Kinder denken. der war gut xD ...

mit 40 is der zug schon lang abgefahren.
du bist kamera assi, also wirst du ja regelmässig mit verschiedenen kameramännern arbeiten. sprichst du nicht mit denen was die für eine ausbildung haben? man lernt nicht kameramann an einer schule oder in einer weiterbildung. du bist dann kameramann wenn du dich hin stellt und sagst: "ich bin kameramann" das ist die wichtigste eigenschaft die du in den medien mitbringen musst. du behauptest was du bist und lässt dich nicht beirren. gleichzeitig bildest du dich selbst weiter indem du alles aufsaugst was zu dem thema gehört das dich interessiert.

glaubst du das ein kameramann der in ludwigsburg kamera studiert hat auch nur einen job bekommt weil er ein diplom hat? er bekommt jobs weil er leute kennt, seilschaften pflegt, und weil er ein demo reel hat das zeigt das er sein handwerk beherrscht. seine ausbildung interessiert keinen, ausser ihn selbst.

das gleiche gilt für cutter, regisseure, drehbuch autoren und für alle anderen in der branche. gut auf den punkt gebracht! ich für meinen teil hab immer das gegenteilige problem. leute sehen, was ich für kumpels drehe, und wollen mir geld zustecken, ich solle mich doch mal selbstständig machen, usw. wogegen ich mich aber mit händen und fü0en wehre. wenn ich für geld arbeite, geht mir der spaß flöten - deshalb lieber hobbyist.
So nebenbei könnte ja auch mal die Frage aufgeworfen werden, ob ein Beruf generell immer Lust machen sollte. nö. sons wärs ja keine arbeit, sondern vergnügen.
Wird wohl irgendwann der Standard sein. Ein "rasender Reporter" im Smart. Smart. schon allein deswegen interessant, weil beim EB ja auch oftmals ziemlich schnell n parkplatz gefunden werden muß :D :D

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Antwort von Jalue:

Um in der Branche glücklich zu werden, muss man wahrscheinlich selbständig sein. Selbständig und erfolgreich. Selbständigkeit ist generell sehr erstrebenswert.

Ich kenne beide Seiten und warne ausdrücklich davor, Selbständigkeit als Königsweg für jeden zu verkaufen.

Von einer 'Karriere' als freier Tonassi oder Kameramann würde ich generell abraten, das ist heutzutage kaum mehr als Tagelöhnerei. Auf 1-2, bei denen der Laden brummt, kommen geschätzt zehn, die am Existenzminimun herumkrebsen.

Bliebe die Alternative, komplette Dienstleistungen anzubieten, z.B. Videoproduktion. Prinzipiell die bessere Variante, da man nicht nur seine nackte Arbeitskraft, sondern eben Produkte verkaufen kann.

Klappt aber nur, wenn man schon bei der Gründung über genug Rücklagen und Know How, unternehmerische Denke sowie Lebenserfahrung verfügt, ansonten ist das Scheitern programmiert. Das 'Erfolgsmodell Ich-AG' lässt grüßen ...

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Antwort von HamburgHollywood:

- Ich habe zum Glück schon früh gemerkt, dass der Beruf des Mediengestalters nix für mich ist :-)


Gar keine Rede langer Sinn:
Ich übe jetzt den Beruf aus, der mir Spaß bringt, und meine Fähigkeiten Filme zu produzieren nicht ausschliesst.

Sagen wir mal so: Wenn ich tatsächlich beruflich beim Fernsehen gelandet wäre, hätte ich kein Hobby mehr!

Ich kann jetzt viel mehr mein Hobby mit der Arbeit verbinden, muss ich aber nicht. Ich arbeite in einer Kita als Erzieher und biete dort Medienbezogene Projekte an. Kaum eine Kita hat sowas. Mein Chef hat mir sogar eine 2000 Euro Kamera geschenkt, um die Projekte zu fördern.

Bei meiner Berufsfindung vor 12 Jahren stellte sich heraus, dass ich sehr gerne und gut mit Kindern arbeiten kann. In einigen Projekten hatte ich auch Kinderdarsteller. Die Ausbildung zum Mediengestalter habe ich abgebrochen.

Jetzt arbeite ich einem Beruf der mir Spaß bringt, kann aber dennoch Filmprojekte starten. Die Kamera darf ich darüber hinaus auch privat nutzen um Projekte zu starten.

Was ich damit sagen möchte:
Die Arbeit sollte immer Spaß bringen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Ganz vorsichtig möchte ich auch mal anmerken, daß der Beruf des Mediengestalters eine Sackgasse ist, und es würde mich auch mal aus reiner Neugier interessieren, auf welchem Wege dieser Abschluss erlangt wurde. Mediengestalter sind im Print-Sektor Grafiker zweiter Klasse, und die Grafiker, die ich kenne und die von ihrem Job irgendwie leben, sind studierte Diplomgrafiker oder haben ein Kunststudium hinter sich.

Allerdings ist im Print- und Websektor eine gute Mediengestalter-Ausbildung inhaltlich eine brauchbare Basis, mit der man immerhin ein Stück weiter als die Bastler ist. Im Bereich Bild & Ton bin ich da aber skeptisch. So wie der WDR in Köln diese Ausbildung im eigenen Hause beschreibt, reicht die Zeit noch nicht einmal, um ansatzweise die Technik zu verstehen, geschweige denn bedienen zu können und am Ende künstlerisch / journalistisch gewinnbringend einzusetzen. Mit einer MG-Ausbildung beim WDR in der Tasche genügst Du nicht einmal im Ansatz den Anforderungen, um Dich eine Tür weiter um ein Volontariat zu bewerben. Das muss einem zu denken geben.

Ob der Job des EB-Assistent irgendwann ausstirbt? Ich bin da skeptisch. Keine Frage, es wird sich alles immer mehr in Richtung VJ entwickeln, aber häufig ist der ASSI am Start. Und wenn es nur um die Bedienung der Ton-Angel geht. So gut eingebaute Mics und automatische Aussteuerungen auch sind - man kann als Videot nicht alles gleichzeitig unter Kontrolle halten. Das wird man auch in der Branche merken.

Was ich aber immer noch nicht begreife: Die Jobs beim Fernsehen sind gnadenlos unterbezahlt und der Arbeitsalltag nicht besser als beim Werbefilm, nur inhaltlich mitunter langweiliger (3 Stunden im Regen stehen, bis Politiker aus dem Sitzungssaal latschen). Warum stürzt sich alles aufs Fernsehen? Der Markt für Low-Budget-Imagefilme boomt, auch lokale News-Portale setzen auf Video. In beiden Richtungen lassen sich locker die gleichen oder besseren Tagessätze erzielen. Warum will das keiner machen? Eitelkeit? Es ist doch an der Zeit, mal die Realitäten zu erkennen.

Außerdem muss man sich auch selbstkritisch fragen, was einen künstlerisch weiterbringt. Im TV sehe ich nur wenig, was wirklich anspruchsvoll ist, zumindest im Reportage-Bereich. Es gibt schöne Autosendungen, Berichte über wissenschaftliche Themen, Natur etc. Das ist alles nur ein Bruchteil von der Masse, aber wesentlich schöner als die Scheisse im Hackschnitt, die täglich in den Lokalfenstern der Dritten läuft. Zumindest Bildtechnisch. Da muss ich mich doch fragen, was künstlerisch und intellektuell anspruchvoller ist: 15 Jahre als Assi dem Kameramann hinterherzulatschen (... bis der von einem Blumentopf getroffen wird, wie es in der Letzten KAMERAMANN lebensecht beschrieben wurde...) oder sich ne 2000-Euro-Cam zu besorgen und regional zu arbeiten.

Klar, das ist auch hart. Merke ich jeden Tag im Sauerland, aber es ist auch ein Unterschied, ob man das Business mit 2 Kinden und hauptberuflichem Handwerk nebenbei vorrantreibt oder als Vollprofi seinen Terminkalender damit füllt. Ich bin jedenfalls der Ansicht, manche stehen sich dabei mit falschem Ego selbst im Weg.

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Antwort von rideck:

@ pixelschubser2006

Also mit falschem Ego hat das glaube ich weniger zu tun. Ich kenne auch die verschiedenen Sparten und gerade das regionale Fernsehen, die Zeitungen oder Newsportal betreiben ein Preisdumping das einem übel wird. Wo wird da bitte fair bezahlt? Die Entwicklung in Richtung VJ kann ich bestätigen, der Qualität hilft das aber meistens nicht, da ein VJ oft Tagesaktuell und schnell arbeiten muss. Guter Ton, nein Danke. Gutes Bild, vielleicht. Und dann noch redaktionell fit?
Man muss als Mediengestalter irgendwann seinen Schwerpunkt setzen. Klassisch lernt man ja als Mediengestalter für Bild und Ton von allem ein wenig.
Nach wie vor sind es Spezialisierungen die gefragt sind, wenn es um anspruchsvollere Aufträge geht. Schaut was ihr könnt, bildet diese Fähigkeiten aus, lernt von "alten Hasen" und schließt euch zusammen.

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Antwort von pixelschubser2006:

@rideck:

Regionalfernsehen kenne ich leider nicht wirklich, nur die Honorare der hiesigen Tageszeitung, die immer mehr Video in ihrem Newsportal veröffentlicht. Der Tagessatz ist auch dort im ersten Moment lächerlich, aber die kleineren Jobs sind im Vergleich dazu relativ ok (90 Euro für 2-3h, 130 Euro pro Tag). Allerdings wurde mir gleich signalisiert, bei entsprechendem Bedarf und Aufwand mehr bezahlen zu wollen. Das ist bei 2-3 Beiträgen im Monat derzeit leider noch nicht konkret, aber eine Basis.

Wenn ich dann ein 500-Euro-Filmchen kalkuliere... 1/2 Tag Dreh, 1 Tag Post, 1/2 Patienten ...äh Kundenbetreuung... da komme ich auf mehr als die typischen 180 Euro pro Tag. Allerdings rechne ich mit 8 Stunden-Tag nicht mit 10 oder 12. Bei guter Auslastung braucht man noch nicht einmal das Equipment groß zu rechnen, schon garnicht zu Verleihkursen.

Da man solche Jobs gut mit einem 2000-Euro-Camcorder machen kann, zzgl. 1000ender für Stativ, 1000 für Licht, 1000 für Ton und Kleinkram, kommt man mit 5000 Euro Invest für 5 Jahre gut hin. Wobei die Cam natürlich nicht solange genutzt wird (aber auch nich nach 3 Jahren null Wert hat), der Rest dafür eher 10 Jahre, und ein Sachtler FSB 6 auch nicht zwingend ist.

Lange Rechnerei, kurzer Sinn: Bei 5 Jahren Nutzung und 100 Einsatztagen im Jahr kostet der Krempel 10 Euro am Tag. Bei 500 Tagen für zwei Tage bleiben dann pro Tag 240 Euro übrig. Für den kürzeren Tag wohlbemerkt, aber auch für einen extrem knapp kalkulierten Job.

Ergo: Schon mit diesem Mini-Spot verdient man 1/3 mehr als beim Fernsehen. Und hat noch viel Luft nach oben. Bei dem wachsenden Bedarf in dieser Richtung sehe ich da viel Potential. Was man da künstlerisch draus macht, ist jedem selbst überlassen. Aber einen Metzger an der Wurstmaschine finde ich persönlich spannender als eine Ministerfresse beim Lügen und Lamentieren.

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Antwort von rideck:

Nun ja, deine Zahlen sprechen ja für sich. Ich finde es eine Frechheit nur soviel am Tag bezahlt zu bekommen und dann noch mit der eigenen Ausrüstung zu drehen, bzw. zu schneiden. Bei deiner Kalkulation darfst Du auch nicht vergessen, dass Du deine Ausrüstung versichern musst und eventuell Reparaturen anfallen. Zu dem 500-€-Filmchen gibt es nicht viel zu sagen ;)

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Antwort von pixelschubser2006:

Mit der Versicherung hast Du natürlich Recht. Reparaturen halten sich hoffentlich in engsten Grenzen, dank Gewährleistung. Ton und Licht halten ja tendenziell ewig. Zweifellos ist das eine Milchmädchenrechnung, denn wer nur 30-50x im Jahr mit eigenem Equipment dreht oder was teureres möchte (FS5 oder C100 sind ja in dem Genre auch nicht selten), der muss anderes kalkulieren. Es ist aber schonmal ein realistischer Anhaltswert.

Daß die Honorare insgesamt niedrig sind - keine Frage. Auch dass eine sehr gute Auslastung nötig ist, um davon leben zu können auch. Aber da muss ich ketzerisch sagen, das geht dem Handwerker auch, der nur 20 Stunden in der Woche arbeitet. Da braucht"s dem Mediengestalter auch nicht besser gehen.

Letztendlich wollte ich nur mal vorrechnen, daß man sich mit den 500-Euro-Filmchen nicht zwangsläufig schlechter stellt, als mit TV-Jobs. Im Gegenteil. Zumal da einem ja auch keine eine gute Auslastung garantiert und manche Stunde mit -vorsichtig augedrückt- Akquise draufgeht.

Was aber auch mal ausgesprochen werden darf: In der heutigen Zeit sind nicht nur die Einkommen im Billiglohn-Sektor ein Thema, sondern auch Ansprüche der Menschen. Es wird gerne mit der Wirtschaftswunder-Zeit vergleichen, aber um das wirklich gegenüberzustellen, muss man auch die Lebensumstände vergleichen.

Heute möchte jeder Berufstätige Anfang 20 ein Auto, am Besten GTI oder Mini Cooper, mindestens 55 qm Wohnung, Einbauküche mit Kaffeevollautomat und Thermomix, 3 Spielkonsolen und TV mit 55" auch im Schlafzimmer. Handyvertrag für 50 Euro im Monat und mehr auch.

Das ist im ersten Moment auch legitim, aber vorsichtig ausgedrückt: Meine Eltern hatten das bei nicht, als typische Beispiele. Meine Mutter hatte nach ihrer Frisörlehre (typischer Billiglohn-Beruf) ein möbeliertes Zimmer mit Waschgelegenheit und ein Kofferradio. Dafür noch nichtmal ein Fahrrad, geschweige denn ein Auto. Das geht auch heute noch locker in dem Job, wobei Hightech trotzdem bezahlbar ist. Vom Trinkgeld eines Monates einer guten Frisörin kann man ein ordentliches Smartphone kaufen und Triple-Flats gibts für unter 15 Euro im Monat. Und für eine vollwertige 45qm-Wohnung reicht es auch (außer in Köln oder München freillich...)

Eine etwas größere Wohnung hatten meine Eltern erst, als mein Dad Dipl.Ing im öffentlichen Dienst war, hatte aber schon im Studium malocht, für den ersten SW-TV. Den Grundig Farbfernseher haben sie nicht vom Gehalt, sondern von einer Erbschaft gekauft.

Meine Message: Wir sind heute alle ziemlich verweichlicht und haben m.A. nach auch etwas zu hohe Ansprüche. Ausnehmen möchte ich allerdings manche Jung-Akademiker wie Juristen, wo Einstiegsgehälter für die lange Ausbildung eine einzige Frechheit sind. Aber ein Luxusleben ohne Qualifikation kann es auch nicht sein.

Was den TO betrifft, finde ich den Denkansatz aber ehrenwert. Erstmal den Job machen, Berufserfahrung sammeln, mit dem Geld auskommen bis man dann überlegt, wie die weitere Lebens- und Familienplanung zur Job-Perspektive passt - das ist völlig ok.

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Antwort von Alf_300:

Ich glaub nicht dass man die 1000 Euro plus Urlaubs-und Weihnachtsgeld, und Kranken- und Rentenversicherung, mit Filmchern zu 90-130 bis 500 Euro/Tag und unsicherer Gechäftslage topen kann.

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Antwort von coke:

@rideck:

Wenn ich dann ein 500-Euro-Filmchen kalkuliere... 1/2 Tag Dreh, 1 Tag Post, 1/2 Patienten ...äh Kundenbetreuung... da komme ich auf mehr als die typischen 180 Euro pro Tag. Allerdings rechne ich mit 8 Stunden-Tag nicht mit 10 oder 12. Bei guter Auslastung braucht man noch nicht einmal das Equipment groß zu rechnen, schon garnicht zu Verleihkursen.

...

Ergo: Schon mit diesem Mini-Spot verdient man 1/3 mehr als beim Fernsehen. Und hat noch viel Luft nach oben. Bei dem wachsenden Bedarf in dieser Richtung sehe ich da viel Potential. Was man da künstlerisch draus macht, ist jedem selbst überlassen. Aber einen Metzger an der Wurstmaschine finde ich persönlich spannender als eine Ministerfresse beim Lügen und Lamentieren. Eine solch „realistische" Rechnung kann ich nur aufstellen, wenn ich im Kinderzimmer wohenen bleibe, bei Mama essen darf und Oma mir das Auto finanziert ... da müsste man dem t.o. raten, doch besser Ton-Assi zu bleiben ...

coke

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Antwort von rideck:

Stimmt Alf_300 das kann man nicht. Abgesehen davon verdient man als freier Kameramann und sogar als guter Assistent ein vielfaches davon, wenn man ordentlich gebucht ist. Ein guter Tonassistent verdient hier im Süden seine 160 €-180 € netto/Tag. Für ein Team wird 750 €- 950 € gezahlt.

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Antwort von Alf_300:

Ja, wenn ;-)

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Antwort von pixelschubser2006:

@Alf:

250 Euro am Tag bei 50% Auslastung ergeben 2700 Euro im Monat. Das ist unter freien Journalisten ein fürstliches Honorar. Wer 1000 Euro netto anstrebt, zahlt keine Einkommensteuer oder ist strunzdoof. Sozialversicherung über KSK. Urlaubszeiten brauche ich bei 50% Auslastung nicht einzukalkulieren, die ergeben sich durch die Disposition von alleine.

Also bitte mal auf dem Teppich bleiben. Klar, die 50% musst Du erstmal hinbekommen, aber es hat ja auch niemand behauptet, das ginge im Fingerschnipps. Mit der Zeit kommen ja auch mal fette Aufträge für 5000 Euro reichen, womit man ja dann für 2 Monate ausgesorgt hätte.

Entweder man sorgt für eine gute Auslastung oder muss sich mit dem Einkommen eines Halbtags-Job begnügen. So einfach ist das. Nur weil man im Medienbereich eine eher schlechte Auslastung hat, kann man das nicht so ohne weiteres auf die Honorare umlegen. Schlimm genug, daß dass man das bei seinem Equiment schon tun muss. Aber als Handwerker kann ich auch nicht argumentieren, der Kunde müsse den Tag mitbezahlen, an dem ich noch keine Auftrag habe.

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Antwort von pixelschubser2006:

Irgenwie reden wir alle aneinander vorbei. Kein Mensch behauptet, man könne von Youtube-Filmchen jetzt und sofort besser leben, als vom TV-Job.

Ich habe nur behauptet, daß die Tageshonorare besser sein können, selbst bei Billigproduktionen. 250 Euro am Tag sind 250, das sind 70 Euro mehr als beim Fernsehen, so wie es hier beziffert wird. Und künstlerisch hat man es in der Hand, man ist zumindest freier als bei Auftragsproduktionen, wo man in der ersten Zeit vielleicht mal den Akku an der Kamera wechseln darf. Aber bestimmt nicht selber drehen.

Daß man damit keine 20 Tage im Monat vollkriegt, braucht man nicht zu diskutieren. Aber wer nur 12 Tage im Monat für TV gebucht wird, kann anfangen, sich damit ein zweites Standbein aufzubauen und seine Leerlaufzeiten damit aufzufüllen.

Daß die Honorare niedrig sind, ist mir auch klar, aber bei guter Auslastung von 15 Tagen und mehr im Monat kann man damit klarkommen. Ohne große Sprünge, neuem 5er BMW und zwei kleinen Kindern, keine Frage. Und wer weniger als 15 Tage gebucht wird, hat einen Halbtagsjob und kann sich mal mit einer einer Kassiererin in Teilzeit vergleichen. DAS ist Billiglohn!

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Antwort von wolfgang:

@Alf:

250 Euro am Tag bei 50% Auslastung ergeben 2700 Euro im Monat. Das ist unter freien Journalisten ein fürstliches Honorar. Wer 1000 Euro netto anstrebt, zahlt keine Einkommensteuer oder ist strunzdoof. Sozialversicherung über KSK. Urlaubszeiten brauche ich bei 50% Auslastung nicht einzukalkulieren, die ergeben sich durch die Disposition von alleine.

2700 Euro sind dann fürstlich, wenn man nicht auch noch das Equipment selbst stellen muss, wenn man davon nicht noch Steuern, Krankenversicherung und sonstige Sozialabgaben leisten muss. Wenn man nicht auch noch das unternehmerische Risiko von Minderauslastung oder auch Krankheit tragen muss. Wenn man nicht auch noch einen Arbeitsplatz oder gar ein Studio mit Schnittplatz und dann für das Ausüben des Jobs auch noch ein zumindest kleines Auto benötigt. Von Kamera, Ton- und Lichtequipment sowie Versicherung dafür ganz abgesehen, oder auch von so Kleinigkeiten wie dem bißchen Büroequipment.

Es ist schon richtig dass heute die Ansprüche hoch sind, da hast du schon recht. Aber umgekeht stelle ich fest, dass oft wenige überhaupt in der Lage sind, eine halbwegs saubere Kalulation ihres Stundensatzes hin zu bekommen. Und dann bleibt halt unter dem Strich viel weniger über als jemand bekommt, der ohne sonderliches Auslastungsrisiko in der Unselbstständigkeit in einem guten Sachbearbeiterjob tätig ist.

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Antwort von rideck:

@ pixelschubser2006

Also das ist jetzt aber langsam eine Milchmädchenrechnung. Erstens finde ich es erstaunlich, dass Du schon mal eine 50% Auslastung hast, ist ja schon eine 75 %-Stelle. Dafür musst Du aber auch viel rödeln, kannst keinen Assistenten bezahlen, der dir hilft und musst den eigenen Wagen nehmen. Auf die Kilometer bekommst Du wahrscheinlich auch nur 0,30 €? Wenn dir eine Zeitung für 15 Tage (nicht Einsätze) 2700 € netto zahlen kann ist das erstaunlich. Ich kenne keine die sich das regelmässig leisten kann, außer vielleicht bei den großen Blättern. Bei welchem Portal bekommst Du denn so eine Summe, wenn man fragen darf?

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Antwort von Peppermintpost:

was mir bei den letzten antworten ein bissel gegen den strich geht ist der vergleich mit menschen aus den 60er jahren oder mit angestellen in prekärer arbeitssituation.
ja klaro beneide ich keine kasiererin in teilzeit, oder eine frisörin, das sind menschen die von ihren arbeitgebern total verarscht und ausgebeutet werden. schlimm genug das es das in deutschland gibt. aber das kann doch nicht der massstab sein. wir können in deutschland morgen wieder vollbeschäftigung haben, wir mussen nur zu den gleichen löhnen wie in china arbeiten.
das ist doch dummes FDP gelaber. genau wegen so einem scheiss wählt die auch keiner mehr.
ich sehe unseren beruf auch mehr aus handwerklicher perspektive als aus künstlerischer. fakt ist, das der durchnittliche handwerker in deutschland deutlich teuer ist als wir es sind. ein kfz mechaniker verdient auch nur um die 20 euro/stunde, aber der ist fest angestellt und bekommt das geld ob er gerade rum steht oder ob er ein auto schraubt. sein chef berechnet aber zwischen 80 und 120 euro pro stunde für seine arbeitskraft. das genau ist der unterschied zwischen selbständiger und angestellter arbeit.

bei medienschaffenden wird inzwischen aber beides verlangt. wir sollen möglichst selbständig arbeiten, aber zu preisen als wären wir angestellt, und bei den verdiensten der angestellten wird dann noch geschaut wer verdient am wenigsten um zu sagen uns geht es doch besser als der frisörin.

kein selbständiger handwerker kann von 180 euro/tag sinnvoll seinen betrieb finanzieren. für 180 euro/tag wird es schon schwierig eine putzfrau zu finden wenn ihr da mal aktuelle stundenlöhne auf den tag umrechnet.
aber eine putzfrau muss nicht für 5-10k equipment mit zur arbeit bringen, die muss sich auch nicht selbstständig weiter bilden um am zahn der zeit zu bleiben. etc.

ihr sprecht hier auch vom VJ, vom kameraman der auch schneidet, der eigenverantwortlich einen ganzen film produziert. klar den bereich gibt es und der wird auch stärker. aber es gibt ja nicht nur diesen low end film bereich, sondern es gibt ja auch menschen die an etwas hochwertigeren projekten teilhaben wollen. leute die hoch spezialisiert sind und die an projekten arbeiten die monster budgets haben. aber auch die werden ja inzwischen bezahlt wie bei indifilm für youtube. es geht nicht darum das wir schlecht bezahlt werden weil kein geld da ist, wir werden schlecht bezahlt, weil das angebot der arbeitskraft zu gross ist und keiner mehr anständig bezahlen muss.

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Antwort von handiro:

Schon die Berufsbezeichnung ist dermassen absurd, dass die Falle zugeschnappt ist, sobald man eintritt. "Irgendwas mit Medien"...viele landen auch bei Abzockbuden wie sae u.ä. wo sie noch Geld von zu Hause mitbringen müssen. Praktikanten in allen Sendern und Redaktionen werden schlecht oder gar nicht bezahlt.

Was wir dem TE nicht abnehmen können, ist Eigeninitiative, Herzblut, Durchaltevermögen, Begabung und Talent. Das unterscheidet den erfolgreichen Tischlermeister vom ewigen Angestellten.

Und mit solchen Eigenschaften kann man auch als "Mediengestalter" erfolgreich werden.

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Antwort von pixelschubser2006:

@peppermintpost:

Ja, Handwerker bekommen mehr als freie Mediengestalter und Kamera-Assis. Aber die Rechnung, die Du aufgestellt hast, die ist realitätsfremd. Ich erkläre es Dir mal für meinen Hauptbroterwerb (Informationstechnik-Gewerk, stark Elektrolastig, mit Meisterbrief.). Ich berechne Stundensätze von 35 Euro für Kunden, die absolut jede Minute bezahlen bis hin zu 65 Euro bei Versicherungsschäden. Die meisten Aufträge liegen im Mittelfeld, insbesondere Telekommunikation und Videoüberwachung. Das brauche ich auch zum Überleben, weil

1. Mein Werkzeugkoffer mehr kostet als mein Camcorder (ohne Spezialwerkzeug, einfach nur der übliche Kram in robuster Ausführung)

2. Meine nächsten Messgeräte kosten knapp 5000 Euro, ein VDE-Tester für 2500 und ein Netzwerktester (nur Qualifizierer, ein Kabelzertifizerer kostet sogar das 3-4fache)

3. Meine Elektrowerkzeuge sind nix besonderes, ergeben aber den Wert einer Ton-Assi-Tasche mit SQN, Tonangel und Funkstrecke.

Die Liste könnte ich noch beliebig verlängern. Das sind Kosten, die mir keiner im Einzelfall bezahlt, das muss ich auf den Stundenverrechnungssatz umlegen. Zum Glück halten die meisten Sachen 10-15 Jahre oder länger.

Jedenfalls muss man, wenn man gut überleben will, als 1-Mann-Handwerksbetrieb rd. 5000 Euro erwirtschaften (im Schnitt). Das reicht dann am Ende auch für 2 Kinder, wenn die Frau halbtags mitarbeitet.

Übrigens ist es unmöglich, als 1-Mann-Betrieb mit einer 40-Stunden-Woche genauso viel zu verdienen, wie im Angestelltenverhältnis. Das macht man entweder aus Freiheitsliebe oder der Chance, durch Mehrarbeit wesentlich mehr zu verdienen. Oder weil man seine soziale Absicherung flexibler gestalten kann und diverse Hobbys durch die Bücher laufen lässt.

Den Vergleich mit den 60ern finde ich nicht unangemessen, auch wenn er sicherlich ungewöhnlich ist. Eine alleinerziehende Mutter, die von Hartz 4 auf 65 qm lebt, ist sicherlich knapp dran. Aber viele insbesondere junge Arbeitnehmer haben vielleicht auch zu hohe Ansprüche. Die Wohnung deutlich kleiner (habe selbst sehr gern auf 38qm gelebt) und Verzicht auf Auto kann die monatlichen Kosten schon massiv senken. Jedenfalls wird hier auf verdammt hohen Niveau gejammert.

Vor allem muss man sich mal von einer Mär verabschieden: Dass der Chef der Nutznießer von niedrigen Stundenlöhnen ist. Der wirklich EINZIGE Beruf, den ich näher kenne, wo sehr hohe Beträge berechnet werden und die Angestellten knechten müsen, ist das Fotohandwerk. Da ist es wirklich extrem. Aber selbst bei Frisören, erstrecht im Handel, profitieren wir alle davon, weil die Branchen unter großem Kostendruck stehen.

Das Beispiel "Autowerkstatt" kannst Du getrost vergessen. Ein enger Freund hatte lange Zeit eine, eine Freie, durchaus erfolgreich und mit einigen Angestellten. Was man da an Kosten hatte, war der Wahnsinn.

Ich könnte das noch vertiefen, aber das würde entgültig off-topic und den Rahmen sprengen.

@Rideck:

Es ist keine Milchmädchenrechnung, sondern eine Beurteilung der Realität. 50% Auslastung sind mittelfristig anzustreben, aber da muss man auch erstmal hin. Drunter wird es für jeden Selbständigen eng, auch für Anwälte und Zahnärzte. Mit den 75% tatsächlichem Aufwand schätzt Du gut, ich würde sogar noch höher ansetzen.

Ich wüßte nur mal gerne, warum es freien Medienschaffenden an dieser Stelle besser gehen sollte, als jedem anderen Existenzgründer. Es macht keinen Sinn, über Stundenverrechnungssätze zu diskutieren (die ich nicht gemacht habe), dann festzustellen, daß eine gute Auslastung schwierig hinzubekommen ist, und dann noch die Lösung zu erwarten, wie man in dieser Konstellation bei geringer Auslastung noch mehr verdient als ein Handwerker. Tut mir leid, aber das kann ich nicht liefern.

Ich kann nur feststellen, daß man 500-Euro-Filmchen in zwei normalen 8h-Tagen produzieren kann, mit Equipment, was die meisten eh schon haben, und dass das besser ist als 180 Euro für einen 10-12-Stundentag beim Fernsehen. Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt.

Ich habe auch nie suggeriert, man könne ein gutes Einkommen mit Videos für Tageszeitungsportale verdiene. Ich habe das nur als Zubrot dargestellt. Bitte nochmal lesen!

Und was die Equipment-Kosten betrifft: Die gehen bei meiner Kalkulation in Ordnung. Wir reden hier von Low-Budget und nicht von EB-Teams, die ne Kamera für 30 Mille samt zwei Optiken und "Kleinkram" für weitere 50.000 herumschleppen. Da muss man natürlich mit anderen Beträgen kalkulieren.

Letzer Punkt (dann reicht"s auch): Nur gefragte Spezialisten verdienen als Freelancer mehr als als Angestellter. EB-Assis und Mediengestalter zählen eher nicht dazu. Die werden frei gebucht, weil das einfach deutlich billiger ist. Gefällt mir auch nicht, ist aber so.

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Antwort von Peppermintpost:

@pixel

ok, ich bin gerade mit einem freund im teamspeak, und der ist computer schrauber (system und netzwerk administrator), und der sagt du hast einen kompletten lattentreffer für so einen preis zu arbeiten. ich entschuldige mich bei dir natürlich, weil mit dem lattentreffer natürlich nicht du als person gemeint bist, ich will dich hier nicht beleidigen. also seine firma berechnet für ihn 105 euro die stunde wenn er irgendwo die rechner wieder zum laufen bringt. bei grosskunden die massive stunden kontingente von seiner firma abnehmen kann der preis minimal auf bis zu 65 euro runter gehen, er sagt da sprechen wir aber davon das dort mehrere mitarbeiter vollzeit die rechner betreuen.

also du bist einfach viel zu billig. ich lebe aber natürlich auch im hier und heute, und darum ist mir natürlich auch klar, das du nur so wenig berechnest, weil deine kundenbasis mehr einfach nicht her gibt, daher realtiviert sich das mit dem lattentreffer an der stelle auch. aber es bedeutet dennoch, die preise die gezahlt werden und die preise zu denen wir teilweise gedrückt werden passen nicht überein. sobald schlipsträger involviert sind werden schrauber deutlich teurer, die kohle kommt nur bei den schraubern nicht an. ich nehme bei deinen ausführungen an, das es bei dir genau so ist, du bist halt kein schlipsträger sondern hast einen aufkleber auf dem auto: hier schraubt der chef noch selbst.
dein einkommen ist entsprechend.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Genau, nicht nur Deine Dienstleistung mußt Du verkaufen, sondern auch Dich, Du mußt zu Deinem eigenen Produkt werden!

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Antwort von WoWu:

@tasteweiss

Wenn Du ein anderes Aufgabenfeld innerhalb des Videosektors sucht, beschäftige Dich mit Video Forensik.
Da ist noch reichlich zu verdienen ... und mit zunehmender Tendenz.

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Antwort von Wurzelkaries:

Nehmen wir doch spaßeshalber eine Zahnarztpraxis die sich irgendwo im Mittel aufhält. Sagen wir mal 400.000€ Umsatz im Jahr. Davon sind 70% Kosten... wenn die Praxis gut wirtschaftet.
Von den 30% Rohgewinn gehen 42% Steuern ab

Davon muss der Zahnarzt dann seine Rente (100%) Krankenversicherung (100%) .. diverse andere Versicherungen und natürlich die Zinsen und Tilgung für die Investition von ca. 350.000€ bezahlen. OK Zinsen sind Betriebsausgaben.. Tilgung aber nicht.

Na klar gibt es Zahnärzte die Porsche fahren und die Zweitfinka in Mallorca. :-) Die sind entweder ihr Geld wert oder können nur gut verkaufen... *zwinker*

Der Großteil fährt aber ein normales Auto und muss zusehen, dass er faire Gehälter auch bezahlen kann. Zumindest ist das bei uns so.

Also... wer heute noch glaubt .. jeder Zahnarzt schwimme im Geld... der plappert einfach nur den Schmarrn nach den er hört oder in der Bild liest.... und er vor 30 Jahren mal so gewesen sein mag.

Nur mal so nebenbei

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Antwort von pixelschubser2006:

@Wurzelkaries:

Das glaube ich Dir aufs Wort. Anwälten geht es mittlerweile ähnlich (vor allem angestellten Junganwälten)

@Peppermintpost:

Was Du schreibst, kann ich zu 100% unterschreiben. Das hat auch seine Historie. Der Kunde mit den 35 Euro hat einen krassen Kurs, der zahlt aber auch alles und zuckt auch nicht bei 10h Konfiguration für einen VPN-Router, der eigentlich auch in 30min fertig wäre, wenn er nicht so herumzicken würde. Ich habe auch mal in einem Systemhaus der Marke "Glaskasten" gearbeitet und sehe, daß ich rd. 80% der täglichen Arbeiten dort locker hinbekäme. Darüber hinaus wird auch da viel mit Wasser gekocht und viel Murks veranstaltet.

Allerdings bin ich trotz meiner Berufserfahrung dem Elektrohandwerk näher als der IT. Mit Telecom und Videoüberwachung bin ich genau dazwischen und berechne Neukunden normale Stundensätze um 60 Euro.

Nun aber mal mit hochgeklapptem Visier: Ich habe zuviele Patienten als Kunden. Ich begnüge mich lieber mit Stundensätzen, bei denen ich nicht bei jedem Kunden stundenlanges Herumgejammere höre. Der Prozess, da weg zu kommen, ist langsam, aber stetig.

Dein Kumpel hat aus seiner Sicht Recht, aber auf der anderen Seite wird auf Ebay Kleinanzeigen von Leuten geworben, die für 5 Euro Rechner bauen und ansonsten für 15 Euro pro angefangener Stunde arbeiten. Oder für 89 Euro komplette Webshops bauen. Da kriegst Du das kotzen. Das ist in der IT noch viel schlimmer als im Baunebengewerbe. Weshalb ich mir die Nieschen suchen. Von PC-Reparaturen kannst Du nicht leben.

Du kannst mit IT richtig Geld verdienen, aber dazu brauchst Du auch das Glück, in der Anfangszeit vernünftige, entwicklungsfähige Kunden zu finden. Ich hatte nur welche, die mich vor dem Verhungern bewahrten. Da bleibt nix übrig für Werbung, das Selbstbewußtsein und die Außendarstellung leiden auch darunter. Wenn Du so einen schweren Start wie ich hattest, wird man mittelfristig derbe ausgebremst.

Deshalb bin ich auch knochenhart, wenn erwartet wird, mit der Glückformel mit 20% Auslastung einen Assi und dickes Auto und am besten noch die Leasingrate für ne Alexa bezahlen zu können. Die Realität ist eine andere. Ich kenne auch einige Selbständige, die nach drei Jahren ihre Firma dicht gemacht haben, mit fast sechsstelligem Deckel bei der Bank, weil der Betrieb den Lebensunterhalt nicht deckte. So sieht das draußen aus.

Entweder mit einem sehr guten Kunden sofort durchstarten und nebenbei Taxifahren und Kellnern oder Business nebenbei aufbauen. Und das wirklich in der Zeit, wo man keine Familie hat. Sonst klappt"s nicht.

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Antwort von Starshine Pictures:

Zum Thema hat kameramann.de gerade einen bezeichnenden Artikel online gestellt.

http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt über die Situation beim Fernsehen. Ich filme ja ausschliesslich nebenberuflich weil es mir Spass macht. Ein Freund der Freelancer in der Branche ist hat mich gebeten doch den festen Job an den Nagel zu hängen und gemeinsam eine eigene Produktionsfirma zu eröffnen. Er macht diesen Job jetzt seit ca 4 Jahren und ist nun an dem Punkt an dem er alle seine Aufträge nicht mehr selber abarbeiten kann sondern weiter leiten bzw. sogar absagen muss weil er einfach ausgebucht ist oder keine Leute findet. Nächste Woche braucht er mich zum Beispiel für einen 1.5 Tage Dreh, kann mir dafür 1000.- geben aber ich habe keine Zeit weil ich im Hauptjob fest hänge. Nun muss er wohl diesen gut bezahlten Auftrag absagen weil er einfach niemanden findet mit dem er das durchziehen kann. Mir ist es aber zu heiss meinen gut bezahlten und absolut sicheren Job aufzugeben um mal zu probieren ob der Laden laufen würde. Ich hab zwei Kinder und die wollen jeden Tag was zu essen haben.

Ich lege jetzt mal meine Bücher offen hier. Ich wohne in der Schweiz und arbeite als Krankenpfleger in einem staatlichen Spital. 42 Stunden Woche, 20 Tage Urlaub im Jahr, 3 Schichten. Da verdiene ich umgerechnet ca 6000.- Euro netto im Monat, also direkt auf die Hand. Im Schnitt kommen da noch mal 500-1000.- im Monat durch die Filmerei dazu, mal mehr, mal weniger. Allerdings gehen davon natürlich wieder Kosten für Equipment, Software etc. weg. Für mich wäre es eine Grundvoraussetzung ins Medienbusiness zu wechseln, dass sich an dieser Einkommenslage nichts ändert, nur eben anders verteilt sein würde. Aber dieses Risiko ist mir echt zu hoch. Erst recht wenn ihr hier gerade eure Schauergeschichten vom Stapel lässt. Deshalb bleibt wohl alles wie es ist.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von WoWu:

Der Erfolg in dem Geschäft steht und fällt mit den Themen, also mit der journalistischen Arbeit und wenn das Produkt fertig ist, bzw. parallel dazu, mit dem Marketing dafür.
Die Meisten sind darauf fixiert, ihre Produkte an ihre "örtliche" Sendeanstalt abzusetzen und vergessen völlig, dass es über 2.000 Sender (weltweit) gibt, die Content brauchen.
Natürlich lassen sich Themen, wie die lokale Käseerzeugung nicht so gut in Japan oder Pakistan verkaufen .... daher beginnt ein solcher Job mit der Auswahl des Themas.
Aber Geld ist schon damit zu verdienen, wenn das Produkt stimmt und man nicht nur die Zeit am Set verbringen will.
80% ist sowieso Schreibtischarbeit, aber das wollen die Meisten nicht wahr haben.

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Antwort von Peppermintpost:

@pixel - ja die situation verstehe ich sehr gut, mir ist klar das du damit die realität beschreibst und die zwickmühle in der man sich befindet. es geht mir ja genau so. ich bin froh das du meinen kommentar auch nicht als persönlichen angriff gewertet hast.

@stefan - 6000 euro sind für deutsche verhältnisse natürlich unglaublich viel, in der schweiz relativiert sich die sache vermutlich weil eure lebenshaltungskosten ja auch exorbitant sind. aber es hört sich dennoch nach einem guten verdienst an. ich glaube wie du aufgestellt bist (festes einkommen + klimpergeld für spielzeug) ist das ein guter weg. es erhält deinen spass am filmemachen aber es bringt dich auch nicht in irgend einen zugzwang oder in eine situation in der du dich unwohl fühlst.

@wowu - ist naheliegend und hört sich geil an in der theorie, aber funktioniert das auch so? schickst du einfach eine inhaltsbeschreibung an einen sender in panama und sagst: hier das könnt ihr kaufen. und die machen das dann auch? also zu halbwegs vernünftigen beträgen? oder verkaufst du eine doku an 20 sender und bekommst von jedem im schnitt gerade mal 500 euro? ich dachte du würdest fest für den deutschen ÖR arbeiten, da hab ich wohl falsch gedacht.

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Antwort von WoWu:

Die Öris haben schon ihre Spezis, die Ihren Obolus in den Redaktionen liegen lassen.
Aber Produktionen sind natürlich begleitet von Aquisitionsmaterial, das man anbieten kann und im Laufe der Jahre baut man sich dann auch den Stamm an Abnehmern, aber auch den Katalog auf, den man anbietet und bleibt mit den Redaktionen sowieso im Gespräch.
Auch Themen, die man vor hat werden oft besprochen und dann kommen auch schon mal Anregungen .... aber damit dann eben auch gleich potentielle Abnehmer. Wenn man dann solche Ideen mal bei andern Sendern vorstellt, hat man schnell die Basis für eine profitable Produktion zusammen.
Der Minutenpreis richtet sich sowieso -neben dem Inhalt- nach dem Footprint und dem Ausstrahlungsformat.
Aber für 500 $ ist das bestenfalls mal irgendwo ein Regionaler oder eine x-Verwertung.
Wir habe jedenfalls nicht nur die letzten 10 Jahre komfortabel davon gelebt, sondern auch wohl noch zukünftig eine ganze Weile.
Nur darf man sich eben keine Themen aussuchen, die alle machen.
Insofern fällt das hier in Südamerika natürlich leichter, weil die interessanten Themen hier auf der Straße liegen.
Vorteil dabei ist, dass Du die Verwertungsrechte behältst und das Material beliebig viel verkaufen und verkoppeln kannst.
Das klappt aber auch sicher mit ein paar Themen in Mitteleuropa nur wenn man sich die Inhalte der privaten und der Öris mal so anschaut, dann ist das immer dieselbe Soße, hauptsache unkritisch und gut verdaulich.
Aber dazu gehört eben auch ne Menge Schreibtischarbeit.

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Antwort von pixelschubser2006:

@Peppermintpost:

So schnell bin ich nicht beleidigt, keine Sorge. Außerdem hat Dein Kumpel völlig Recht. Glückwunsch, wenn ihm das gelungen ist. Dazu braucht man zahlungswillige Kunden und Glück mit den richtigen Mitarbeitern. Ich hatte bislange nur absolute Vollhonks, immer mal versucht, Aushilfen einzubauen, mit der Option, die Arbeitszeit mit steigender Auftragslage zu erhöhen. Was ich da für Sachen erlebte, glaubst Du mir nicht.

Fachlich hier passend: Sollte für einen Rundum-Kunden (der von mir Verkaufsunterstützung, Maschinenreparaturen und seine gesamte EDV und Werbung gemacht bekam) einen Katalog anlegen. In Form einer Sammlung von Datenblättern. Da ich selbst mit Meisterschule heftig zugange war, sollte das eine Aushilfe machen. Gerade mit der Grafik-Assi-Ausbildung fertig, keinen Führerschein, Null Arbeitsmarkt-Chance. Sollte zum Kunden fahren, wohnte nur 10km entfernt. Hätte von mir Notebook bekommen, um im Besprechungsraum direkt beim Kunden zu arbeiten. Dach über den Kopf, fließend Wasser und Kaffee, Bezahlung tageweise cash oder nach Belieben.

Nun, der Auftrag ist vor die Pumpe gelaufen. Warum? Die junge Dame hatte nur eine Sorge, nämlich daß ihre Schülerfahrkahrte nun nicht mehr gültig sei und sie deshalb nicht von Engelskirchen nach Gummersbach komme. Da kann man nur in die Tischkante beissen. Meine Teilzeit-Bürokraft hat im gleichen Zeitraum ebenfalls völlig versagt. Vorgefertigte Layouts in Quark Xpress zu füllen ist für eine German Tippse offenbar zu hoch. Ebenfalls zeitgleich habe ich einem alkoholkranken Kumpel mit Geldnot die Chance gegeben, einen Sonderposten Serverschränke aufzuarbeiten. Braucht etwa 1 Stunde bei normalem Tempo. Bei Dach über dem Kopf und weil es Kumpel war mit Frühstück, warmer Suppe zum Mittag, Abholen und Wegbringen. Einen halben Schrank hat er widerwillig geschafft, dann war ihm sein Rentenbezug wichtiger. Kassiert hat er aber schon für einen ganzen. Seine Mutter hat mich dann noch am Telefon beleidigt. "Sklaventreiber" war noch der netteste Begriff, der gefallen war. Mit solchen Kräften bist Du vom Fleck weg pleite und blamiert.

@Starshine Pictures:

Dein Einkommen ist selbst für Schweizer Verhältnisse heftig. Bei uns zählen Krankenschwestern- und Pfleger nicht zu den Billiglöhnern, können ganz passabel von dem Job leben, auch wenn wenn das trotzdem in keiner Relation zu den physischen und seelischen Arbeitsbedingungen steht. Unterbezahlt ist der Beruf aber allemal, so 2500 Euro kannst Du anpeilen. Brutto wohlbemerkt, da kommen knapp 1700 Euro netto raus. Inwieweit sich das durch Schichtzulagen und Beruferfahrung noch erhöht, kann ich nicht sagen. Vermutlich wird es praktisch noch ein paar Hunderter mehr geben.

Das Entscheidende ist aber: Es ist nur sehr schwer, als 1-Mann-Unternehmer das gleiche Geld zu verdienen, wie als Angestellter. Vorausgesetzt, die Arbeit ist die gleiche. Und überhaupt auf ein vernünftiges Level zu kommen, braucht eine gewisse Zeit, schnell mal 2 oder 3 Jahre. Bis dahin kann man das nur nebenbei machen oder lebt von Ersparnissen.

Insofern ist Deine Entscheidung, lieber Deinem Broterwerb nachzugehen, absolut nachvollziehbar. Ich war bis Ende letzten Jahres auch zwei Jahre im Angestelltenverhältnis und habe meine Firma nach Feierabend betrieben. Die Entscheidung, das umzuwerfen, habe ICH NICHT getroffen. Hatte aber zum Glück im Nebengewerbe durch Stammkunden Großaufträge, die nebenberuflich eh nicht zu bewältigen gewesen wären. Außerdem hat mich die Planänderung in meiner Freiheitsliebe bestärkt und ich bin ganz happy damit.

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Antwort von Starshine Pictures:

Ich bin seit knapp 10 Jahren in der Schweiz, komme ursprünglich aus dem Osten der Bundesrepublik. Dort habe ich damals fantastische 1100 Euro netto als Krankenpfleger verdient. Und was war das dort für eine Plackerei. Jeden Tag mit Rückenschmerzen auf die Couch geplumpst und spätestens Mitte des Monats blank.

Ich habe vor einiger Zeit für unsere kleine Firma mal einen Businessplan aufgestellt. Ziel war es monatlich die selben Nettobezüge zu generieren wie wir jetzt im Krankenhaus bekommen. Da habe ich alles hinein berechnet. Krankenversicherungen, Rente, Sozialversicherungen, Investitionskosten, Rücklagen bilden für Flauten etc. und bin auf einen Jahresumsatz von 240.000 Franken gekommen den wir generieren müssen damit wir keine Lohneinbussen haben und alles wirklich abgesichert ist. Und das ist praktisch unmöglich als unbeschriebenes Blatt. Jeden Monat Aufträge für mindestens 20.000 an Land ziehen? Jesses ... Keine Ahnung ob das geht. Theoretisch wäre es möglich, das sind 2 aufwändige Imagefilme im Monat. Aber wie gesagt, das muss eben sicher rein kommen!

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Antwort von WoWu:

In einem Paralelltread hat Asjaman gerade das.. gepostet:
http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

Passt auch hierzu.

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Antwort von Peppermintpost:

In einem Paralelltread hat Asjaman gerade das.. gepostet:
http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

Passt auch hierzu. der beitrag ist auf den punkt. aber klasse sind auch die kommentare dazu. es geht allen ganz genau so. keiner wiederspricht. es geht auch nicht nur um kameramänner, es zieht sich durch alle gewerke.

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Antwort von handiro:

„Anschlüsse gibt’s am Bahnhof, Schärfe beim Inder im Bahnhof und Inhalte im Bahnhofsmülleimer.“

:-)

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Antwort von WoWu:

Das Problem liegt in solchen Fällen in deutschen ÖRIS
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 46092.html

Solange solche Themen, auch in weniger spektakulären Fällen nicht bereinigt werden, ändert sich nichts.
Das liegt aber eben auch daran, dass Peoduzenten fokussiert sind auf den einheimischen Markt und nicht anfangen, flexibler zu werden und international anzubieten.
Ein Teil des Problems ist also auch hausgemacht.
Und wenn die Streueung groß genug ist, bleibt auch genügend hängen denn Content brauchen sie alle.

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Antwort von Peppermintpost:

klar, aber schau dir die finanzierungs struktur der ÖR an. die können auch 24/7 nur ein testbild zeigen und bekommen das gleiche geld.
wenn ein film, eine serie oder eine doku ins ausland verkauft wird hat keiner im ÖR etwas davon, es sei denn er lässt sich einen prozentsatz persöhnlich als schmiergeld ausbezahlen. damit ist das interesse content international zu vermarkten gleich null.
beim ÖR läuft es wie in der planwirtschaft der ddr.
die zeit das ich in einer deutschen post gearbeitet habe die viel spielfilm gemacht hat ist einige jahre her, aber die regisseure und produzenten hatten sehr oft den ansatz z.b. englisch zu drehen, oder es direkt fürs kino zu produzieren, etc.
das wurde aber IMMER!!! vom ÖR abgeblockt.

das interesse ist einfach nicht da weil es dem management keinen vorteil bringt. die haben ihre fetten fest gehälter und einen beamten job auf lebenszeit. warum also der mehr aufwand.

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Antwort von TheBubble:

die zeit das ich in einer deutschen post gearbeitet habe die viel spielfilm gemacht hat ist einige jahre her, aber die regisseure und produzenten hatten sehr oft den ansatz z.b. englisch zu drehen, oder es direkt fürs kino zu produzieren, etc.
das wurde aber IMMER!!! vom ÖR abgeblockt. Wenn ein öffentlich rechtlicher Sender mit den erhobenen TV-Gebühren der Haushalte einen Spielfilm in einer anderen Sprache drehen und dann zwecks eigener Ausstrahlung wieder nachvertonen lassen würde, dann liefe in der Tat etwas sehr falsch. Wer zahlt, sollte wenigstens das Optimum an möglicher (Ton-)Qualität erwarten dürfen.

Sonst wäre Einkaufen und Nachvertonen vermutlich nicht nur günstiger, sondern man hätte auch nicht die Mühe eigene Produktionen zu beauftragen.

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Antwort von WoWu:

Nur in Sachen Programmaustausch läuft dann auch nichts mehr, es sei denn, man steckt dann die Kosten in die Nachvertonung.
Die ÖRIS verdienen ja (eigentlich) an ihrem Programmkatalog insofern entstehen dem Gebührenzahler keine Verluste (soweit die Theorie), es sei denn, die Gewinne bleiben bei den diversen Contentagenturen hängen ... und das ist der ÖRI Trick mit seines Spezis.
Die Gewinne fallen nicht dort hin, wohin sie eigentlich fallen müssten.

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Antwort von TheBubble:

Ich wohne in der Schweiz und arbeite als Krankenpfleger in einem staatlichen Spital. 42 Stunden Woche, 20 Tage Urlaub im Jahr, 3 Schichten. Da verdiene ich umgerechnet ca 6000.- Euro netto im Monat, also direkt auf die Hand. Das ist für einen Ausbildungsberuf bei einem öffentlichen Arbeitgeber ein sehr gutes Gehalt. Das wären ja 72k pro Jahr - nach Steuern!

Klar, 42h/Woche sind, je nach perönlichen Bedürfnissen, eher viel und 20 Tage Urlaub sind, verglichen mit anderen Ländern, eher wenig. Ich kann allerdings nicht beurteilen, was mit "3 Schichten" gemeint ist.

Ich habe mal eben nach dem Gehalt eines Krankenpflegers in Deutschland im öffentlichen Dienst gesucht, das ist den von mir aufgefundenen Angaben nach deutlich geringer.

Trotzdem...wenn man mal nur von Studenzahl, Gehalt und Urlaubsansprüchen ausgeht, dann ist das für einen Ausbildungsberuf bei einem öffentlichen Arbeitgeber eine gute Bezahlung.
Im Schnitt kommen da noch mal 500-1000.- im Monat durch die Filmerei dazu, mal mehr, mal weniger. Wenn Du im Hauptberuf z.B. nur 50% oder 2/3 der Stunden, bei entsprechender Gehaltsanpassung, arbeiten könntest, dann hättest Du Freiraum und trotzdem noch 3000-4000 netto. Den Freiraum könntest Du dann für Ausschlafen ;-), Hobbys oder eben auch für Aktivitäten im Medienbereich nutzen.

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Antwort von TheBubble:

@WoWu:

Dann muss eben der Kunde nachvertonen, bzw. das muss entsprechend in die Preiskalkulation mit aufgenommen werden. Man kann ja die Möglichkeit mehrerer Sprachfassungen schon entsprechend vorbereiten, aber es kann doch nicht sein, dass sich der der zunächst (unfreiwillig) Finanzierende mit einer übersetzten und nachvertonten Fassung begnügen muss.

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Antwort von WoWu:

Wenn er der Auftraggeber und/oder Produzent ist, natürlich nicht.
Aber das hatte ich hier nicht so verstanden.
Nur würde ich als Produzent mir auch nichts zum Thema Vermarktung von irgendwelchen Redakteuren vorschreiben lassen.

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Antwort von Peppermintpost:

also zum einen würde ich die annahme das eine syncro den schlechteren sound hat für eine wilde theorie halten. die sound qualität die wir in unseren synchro fassungen haben ist in fast allen fällen besser als das original. wenn die original sound qualität zu sehr ins bodenlose fällt machen ja auch die amerikaner eine syncro, nur halt in ihrer eigenen sprache. das natürlich bei übersetzungen nicht jeder sprachwitz 1:1 übersezbar ist, das ist klar, ob ein film dadurch schlechter wird, naja, einige fälle gibt es natürlich, wo sich der ganze film nur um wortwitz dreht, generell kann man das aber nicht sagen.

gut aber das nur am rande.

fakt ist aber das filme die nicht englisch gedreht worden sind sich international nicht verkaufen lassen, und das der attraktivste film markt, die usa, dadurch kompl. ausgeschlossen sind. wenn ich einen film drehe und 95% der weltbevölkerung schon im ansatz ausschliesse, dann muss man ja kompl. einen an der waffel haben, also aus kaufmännischer sicht.

du hast natürlich recht, an dem punkt wo du sagst, naja wenn wir das schon zwangsfinanzieren, dann bitte auch in maximaler qualität. nur lokale produktionen, egal in welchem genre, können niemals maximale qualität haben, weil es halt ein mega unterschied ist ob ich einen tatort für 1mio produzieren muss, weil ausser einer hand voll deutscher sich das niemand anschaut, oder ob schon vor drehbegin klar ist der tatort den wir jetzt drehen der wird im 50 weitere länder verkauft und unser produktionsbudget kann auch gerne 5mio sein, weil wir das locker durch internationale verwertung wieder rein bekommen.
genau so funktionieren serien wie game of thrones, house of cards, true detectives etc. die dinger sind ja alle nicht meilenweit von deutschem standart entfernt weil amerikaner beim filmemachen über wasser gehen können, sondern weil die einfach die 5-50fachen budgets haben. na gut, zusätzlich können sie es auch besser als wir, aber die budgets sind für die film qualität schon auch entscheident.

ÖR will halt immer schön "klein klein" wie die werbung der lokalen pizza bude um die ecke.

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Antwort von handiro:

klar, aber schau dir die finanzierungs struktur der ÖR an. die können auch 24/7 nur ein testbild zeigen und bekommen das gleiche geld.
wenn ein film, eine serie oder eine doku ins ausland verkauft wird hat keiner im ÖR etwas davon, es sei denn er lässt sich einen prozentsatz persöhnlich als schmiergeld ausbezahlen. damit ist das interesse content international zu vermarkten gleich null. Sorry aber hier liegste dead wrong. Schon mal was von Degeto oder ZDF Enterprise gehört? Da fliessen massiv Gelder zurück. Natürlich nicht zurück an die zahlenden Bürger:-(

Ich hab 30 Jahre in Italien gelebt und dort lief jeden Tag Derrick.

ZDF Enterprise weigert sich übrigens seit einigen Jahren deutsche Komponisten mit Gema Mitgliedschaft zu beauftragen! Schon alleine dafür müssten die Entlassen werden!!! :-(

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Antwort von pixelschubser2006:

Das mit dem Drehbuch ist sicherlich ein ganz besonders krasser Fall. Habe den Spiegel-Artikel kurz angelesen und über einen Passus gestolpert, der m.A. nach die Dame moralisch entlastet ( und nicht belastet!)

Ich unterstelle jetzt mal, daß die Frau die Drehbücher in ihrer Freizeit geschrieben hat und dass das Qualitätsniveau in Ordnung war. Das muss beides nicht sein, aber ich habe keinen Anlass, daran zu zweifeln.

Wenn der Sender in dieser Konstellation nur die Hälfte des üblichen Honorares bezahlt hätte, dann wäre das auch nicht in Ordnung gewesen. Das finde ich auch unüblich. Wenn ich für meinen Arbeitgeber in meiner Freizeit Leistungen erbringe, die von meiner Hauptaufgabe abweichen, sind die auch nicht mit dem Gehalt abgegolten.

Daß die ganze Sache stinkt, und auch durch die zwangsläufige Benachteiligung anderer Zulieferer nicht in Ordnung ist, steht außer Frage. Aber das wurde auch von beiden Seiten provoziert. Ich würde die Frau nicht pauschal moralisch verurteilen.
Das Problem liegt in solchen Fällen in deutschen ÖRIS
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 46092.html

Solange solche Themen, auch in weniger spektakulären Fällen nicht bereinigt werden, ändert sich nichts.
Das liegt aber eben auch daran, dass Peoduzenten fokussiert sind auf den einheimischen Markt und nicht anfangen, flexibler zu werden und international anzubieten.
Ein Teil des Problems ist also auch hausgemacht.
Und wenn die Streueung groß genug ist, bleibt auch genügend hängen denn Content brauchen sie alle.

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Antwort von handiro:

Die Dame musste fliegen aber sowas von! In dieser Position sich selber Aufträge zuzuschustern ist ALLERUNTERSTE SCHUBLADE!. Warum hat sie ihre tollen Drehbücher nicht nach Hollywood verkauft? ? ?
Überhaupt werden hier ja nur Drehbücher angenommen, in denen der Bürger auf die bevorstehenden Polizeimissbräuche eingestimmt wird. Es laufen nur Krimis unterster Schublade, in denen der Glotzer dramaturgisch dahin gebracht wird, dass er Amtsmissbrauch von Bullen auch noch applaudiert!
Dass Polizisten nur mit richterlicher Genehmigung in die Wohnung steigen dürfen ist ja auch nun wirklich DER Skandal überhaupt nöööch? Und mutmassliche Täter beim Verhör zu schlagen, damit sie gestehen ist bald auch wieder erlaubt. Dafür sind die öffis da! TÄGLICH!

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Antwort von Wurzelkaries:

Also was wäre denn die Alternative zum Mediengestalter Bild und Ton?

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Antwort von Peppermintpost:


Ich hab 30 Jahre in Italien gelebt und dort lief jeden Tag Derrick.

ZDF Enterprise weigert sich übrigens seit einigen Jahren deutsche Komponisten mit Gema Mitgliedschaft zu beauftragen! Schon alleine dafür müssten die Entlassen werden!!! :-( ja derrick war der deutsche super erfolg, das ist sogar in china gelaufen. aber vergiss bitte nicht, derrick ist gefühlt 30jahre alt oder noch älter (da muss ich mal harry fragen, aber der ist gerade nicht da, der holt den wagen ;-)

aber du hast natürlich recht, deutsches zeugs läuft mal hier und da, auch die wdr reportagen sind international relativ beliebt, aber verglichen mit z.b. BBC reportagen oder us serien oder selbst bbc serien läuft deutsches zeugs in homöopatischen mengen. die deutsche sprache ist der haupt grund. ich glaube, das z.b. japan auch eine ausnahme ist weil die genau wie wir alles synchronisieren, da ist die sprache egal, also es gibt durchaus ausnahmen, das bestreite ich auch nicht.

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Antwort von dienstag_01:

Und am Weltuntergang sind natürlich auch die ÖR schuld ;)

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Antwort von Frank Glencairn:

"So billig wie in Deutschland wird sonst nirgendwo produziert; Fernsehteams in Frankreich und Großbritannien bekommen doppelt, in Skandinavien dreimal soviel für ihre Arbeit; deutsche Teams arbeiten in Polen, weil sie billiger sind als die polnischen Kollegen."

http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

..just saying

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Antwort von handiro:

Also was wäre denn die Alternative zum Mediengestalter Bild und Ton? Keine Ahnung.
Armwalt oder Bankster? Journalist?

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Antwort von Wurzelkaries:

Also was wäre denn die Alternative zum Mediengestalter Bild und Ton? Keine Ahnung.
Armwalt oder Bankster? Journalist? Ne ich meinte wenn man grundsätzlich in der Branche bleiben möchte. Cutter oder Colorist.. vielleicht?

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Antwort von Frank Glencairn:

Staplerfahrer bei einer großen Firma mit ner starken IG Metall (Audi z.B.) da kannst du in der Nachtschicht das doppelte von dem verdienen, was du jetzt bekommst.

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Antwort von Alf_300:

Um in de Branche zu beiben reicht doch -Pförtner beim ZDF- der verdient bestimmt mehr als der Assi

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Antwort von handiro:

Die Branche macht gerade das gleiche durch wie die Musikbranche vor 20 Jahren. Also raus da bevor man noch Geld mitbringen muss um da mitmischen zu dürfen (wie in der Musik heute üblich), wenn man sich nicht durchsetzen kann.

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Antwort von Jott:

Also was wäre denn die Alternative zum Mediengestalter Bild und Ton? Das ist halt eine Modeausbildung, da kann man sehr viel lernen oder auch gar nichts, je nach Ausbildungsbetrieb. Schadet nicht, bringt einem als Schein aber praktisch nichts.

Ordentlich Geld verdienen geht nur als Producer mit gutem Ruf und möglichst hoher Wertschöpfung (für den Auftraggeber "alles aus einer Hand") - oder als nicht so einfach ersetzbarer Spezialist für was auch immer.

Das ist aber in vielen Berufen und Branchen normal. Das große Medienjammern kommt doch auch daher, dass die Erwartungen zu hoch sind, viel zu viele mitmachen wollen und meinen, sie seien "beim Film" oder "beim Fernsehen" automatisch der bewunderte Mittelpunkt der Welt. Dabei schaffen Sie es nicht mal, sich erwachsen auszudrücken, um sich irgendwo zu bewerben - egal ob am Telefon oder schriftlich. Von 10 Bewerbungen sind hier 9 von Vollpfeifen und Blendern, die allein schon menschlich durch's Raster fallen. Denen zahlt keiner 300 Euro am Tag oder fest 4.000 im Monat. Muss man auch mal sehen.

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Antwort von DenK:

Der einfachste (und vielleicht einzige) Weg wäre natürlich, von seinem Ruf zu leben. Also dass man quasi Aufträge bekommt, weil der Kunde eben genau dich und niemand anderen dafür haben will. Ich arbeite für verschiedene Agenturen, die Projekte absagen müssen wenn Ich nicht verfügbar bin, weil manchmal einfach explizit bestimmte Leute gewünscht werden.
Das funktioniert aber sicher nur mit irgendeiner Art von Spezialisierung. Dazu kommen dann noch unzählige andere Faktoren wie Standort, Kunden, Konkurrenz etc. Und natürlich auch Glück.

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Antwort von Jan:

"So billig wie in Deutschland wird sonst nirgendwo produziert; Fernsehteams in Frankreich und Großbritannien bekommen doppelt, in Skandinavien dreimal soviel für ihre Arbeit; deutsche Teams arbeiten in Polen, weil sie billiger sind als die polnischen Kollegen."

http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

..just saying
Wenn du in Polen als Deutscher arbeitest musst du ja auch zwei Ü-Wagen mitnehmen, damit wenigstens einer davon wieder daheim ankommt.

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Antwort von Jan:

Um in de Branche zu beiben reicht doch -Pförtner beim ZDF- der verdient bestimmt mehr als der Assi Der Pförtner muss ja auch mehr verdienen. Stell Dir mal vor, du musst die ganzen überzahlten Angestellten der Führungsebene jeden Tag grüßen.

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Antwort von blickfeld:

"So billig wie in Deutschland wird sonst nirgendwo produziert; Fernsehteams in Frankreich und Großbritannien bekommen doppelt, in Skandinavien dreimal soviel für ihre Arbeit; deutsche Teams arbeiten in Polen, weil sie billiger sind als die polnischen Kollegen."

http://www.kameramann.de/branche/das-en ... denschaft/

..just saying
Wenn du in Polen als Deutscher arbeitest musst du ja auch zwei Ü-Wagen mitnehmen, damit wenigstens einer davon wieder daheim ankommt. Dafür musste Du in Deutschland ständig die braune Scheiße selbst von den Forenbeiträgen kratzen...

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Antwort von Jan:

Ich wohne in der Schweiz und arbeite als Krankenpfleger in einem staatlichen Spital. 42 Stunden Woche, 20 Tage Urlaub im Jahr, 3 Schichten. Da verdiene ich umgerechnet ca 6000.- Euro netto im Monat, also direkt auf die Hand. Das ist für einen Ausbildungsberuf bei einem öffentlichen Arbeitgeber ein sehr gutes Gehalt. Das wären ja 72k pro Jahr - nach Steuern!

Klar, 42h/Woche sind, je nach perönlichen Bedürfnissen, eher viel und 20 Tage Urlaub sind, verglichen mit anderen Ländern, eher wenig. Ich kann allerdings nicht beurteilen, was mit "3 Schichten" gemeint ist.

Ich habe mal eben nach dem Gehalt eines Krankenpflegers in Deutschland im öffentlichen Dienst gesucht, das ist den von mir aufgefundenen Angaben nach deutlich geringer.

Trotzdem...wenn man mal nur von Studenzahl, Gehalt und Urlaubsansprüchen ausgeht, dann ist das für einen Ausbildungsberuf bei einem öffentlichen Arbeitgeber eine gute Bezahlung.
Im Schnitt kommen da noch mal 500-1000.- im Monat durch die Filmerei dazu, mal mehr, mal weniger. Wenn Du im Hauptberuf z.B. nur 50% oder 2/3 der Stunden, bei entsprechender Gehaltsanpassung, arbeiten könntest, dann hättest Du Freiraum und trotzdem noch 3000-4000 netto. Den Freiraum könntest Du dann für Ausschlafen ;-), Hobbys oder eben auch für Aktivitäten im Medienbereich nutzen. Ich habe damals in einem Krankenhaus die Vorstufe, den Krankenpflegehelfer, erlernt. Das ist schon eine schwierige Arbeit. Die einfachen Dinge wie Blutdruck messen gehen leicht von der Hand. Aber wenn es um das Waschen von Menschen geht, die das selbst nicht schaffen, das kann sicher nicht jedermann. Auch einen Toten in den Leichenraum schaffen (meist im Keller mit Tunneln) macht keinen Spaß, das habe ich schon hinter mir. Richtig schlimm wird das, wenn man den Menschen lieb gewonnen hat. Die drei Schichten, die oft wechseln, sind auch nicht für jedermann gedacht (6-14 Uhr, 14-22 Uhr und 22-6 Uhr). Den Leuten gönne ich das Geld.

VG
Jan

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Antwort von Rudolf Max:

@: Also was wäre denn die Alternative zum Mediengestalter Bild und Ton?

Ganz klar: Zahnarzt... die verdienen sich doch dumm und dämlich... *grins

Oder eventuell auch Apotheker, denen geht es doch genauso... *lach

Gibt doch Berufe von A bis Z... äh, von Z bis A...

Rudolf

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Zum Original-Thread / Zum Geschäftliche Aspekte der Filmproduktion-Forum

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