Frage von FotoStativ:Hallo allerseits,
ich komme eigentlich aus der Fotoecke und habe mich hier angemeldet um (hiermit) Informationen zur Identifizierung eines Statives und eine Kauf-/Verkaufsberatung einzuholen. Bitte um Unterstützung.
Ich habe kürzlich ein Stativ gekauft. Siehe Fotos. Nach meinen Recherchen müsste es sich nach den Abmessungen um ein Sachtler ENG 2 CF handeln, allerdings mit anderen Füßen. Kann das jemand bestätigen oder verneinen? Möglicherweise handelt es sich auch um einen Vorgänger des genannten, da fehlen mir aber die Hintergrundinformationen.
Das Stativ kam ohne Spinne. Fotostative sind bei der Abwinkelmöglichkeit der Beine in der Regel mehrstufig begrenzt. Diese Möglichkeit fehlt hier beim Videostativ. Wie ist Eure Erfahrung, ist eine Mittelspinne notwendig? Ich frage im Hinblick auf ein Umklappen/Zusammenfallen des Statives wenn ein Bein wegrutscht. Wenn, dann käme für meine Anwendungen nur eine Mittelspinne in Frage, keine Bodenspinne. Aber, wie gesagt, was sind Eure Erfahrungen hinsichtlich der Notwendigkeit generell?
Andere Frage: Es war ein Kopf dabei. Siehe Fotos. Beschriftet ist der mit "Ritter" und "1042". Nach meinen Recherchen würde ich aber vermuten, dass es sich um einen umgelabelten "Oskar Heiler No1" handelt. Ich ziehe meine Vermutung aus diesem Link:
http://www.pictureland.de/zubeh_01_5_Heiler.htm (ganz nach unten scrollen). Die Ähnlichkeit scheint mir frappierend, wenngleich mein Kopf 2,2 kg wiegt... Was meint Ihr? Um was handelt es sich? Da ich der Fotografie zugetane bin, und ich derzeit nicht in Film/Video einsteigen möchte, möchte ich den Kopf verkaufen. Was kann man da realistisch als Preis ansetzen? Eine Griffstange zum Schwenken ist nicht mehr vorhanden.
Ich danke schonmal herzlich für Eure Mithilfe und Infos.
Antwort von nicecam:
...ist eine Mittelspinne notwendig? Ich frage im Hinblick auf ein Umklappen/Zusammenfallen des Statives wenn ein Bein wegrutscht. Wenn, dann käme für meine Anwendungen nur eine Mittelspinne in Frage, keine Bodenspinne.
Eine Mittelspinne als auch Bodenspinne ist nicht notwendig, wenn der Untergrund sandig ist. Bei Steinfliesen/Platten etc. müsstest du drauf achten, die Spikes der Beine in die Fugen zu setzen.
Ich rate generell zur Mittelspinne. Sehr gut gefällt mir zu meinem Manfrottostativ die Mittelspinne Octopus. Bitte danach googeln.
Mit dieser kann das Stativ auch in steilem Gelände aufgestellt werden. Ob diese Spinne zu deinem Stativ passt, weiß ich nciht.
Antwort von FotoStativ:
Ich rate generell zur Mittelspinne. Sehr gut gefällt mir zu meinem Manfrottostativ die Mittelspinne Octopus. Bitte danach googeln.
Mit dieser kann das Stativ auch in steilem Gelände aufgestellt werden. Ob diese Spinne zu deinem Stativ passt, weiß ich nciht.
Ja, danke, habe ich gefunden. Bei den Preisen (insbesondere auch bei Sachtler) zieht es mir aber immer wieder die Schuhe aus...
Antwort von Jott:
Das ist eine Ausführung für Bodenspinne, die fehlt halt. Selbstverständlich brauchst du eine.
Der seltsame Kopf wäre nur dann noch etwas wert, wenn er auch funktioniert. Ohne Schwenkarm, den man zwingend braucht, kann man das allerdings gar nicht beurteilen.
Lustiges Zeug hast du da gekauft - wahrscheinlich viel zu teuer.
Antwort von FotoStativ:
Das ist eine Ausführung für Bodenspinne, die fehlt halt. Selbstverständlich brauchst du eine.
Wie unterscheidet sich die Ausführung des Statives für Mittelspinne und Bodenspinne denn konkret? Ich gehe bislang davon aus, dass man beides wahlfrei an ein und demselben Stativ montieren kann. Im Katalog von Sachtler finden sich keine zwei Unterschiedlichen Ausführungen des Statives.
Der seltsame Kopf wäre nur etwas wert, wenn er funktioniert. Ohne Schwenkarm, den man zwingend braucht, kann man das allerdings gat nicht beurteilen.
Was wäre er denn wert, wenn er funktioniert?
Lustiges Zeug hast du da gekauft - wahrscheinlich viel zu teuer.
Ich finde Dein Posting, nicht zuletzt, wie es sich jetzt in diesem letzten Satz von Dir kulminiert, offen gesagt, etwas seltsam.
Antwort von Jott:
Ist okay.
Antwort von WoWu:
@FotoStativ
Wie Jott schon sagt, es kommt darauf an, in welchem Zustand der Kopf ist.
Grundsätzlich ist gegen die alten Köpfe nichts einzuwenden.
Wir benutzen sie sogar (fast) ausschliesslich, weil sie noch mechanische Kreisel zur Dämpfung enthalten.
Diese Köpfe arbeiten auch noch in der prallen Sonne und bei grosser Hitze einwandfrei, was man von Fluidheads nicht immer behaupten kann.
Aber, wie gesagt, sie müssen in Ordnung sein, sonst hast Du nur einen Haufen "Alteisen".
Ansonsten ist an dem Teil nichts Ungewöhnliches. Die Halbschale ist für die alten 100er ARRI Staive geeignet und einwenig unbequem auf modernen Stativen zu benutzen, weil sie einen grösseren Auslegewinkel haben.
Auf neuen Stativen sind sie also etwas "eingeschränkt".
Also, probier den Kopf mal aus, ob er leichtgängig ist und nicht hakt.
Übrigens müsstest Du den Kopf (wenn er ok ist) auch leicht von Hand bewegen können.
So bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, ob er irgendwo hakt.
Antwort von FotoStativ:
@FotoStativ
Also, probier den Kopf mal aus, ob er leichtgängig ist und nicht hakt.
Übrigens müsstest Du den Kopf (wenn er ok ist) auch leicht von Hand bewegen können.
So bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, ob er irgendwo hakt.
Danke für die Hintergrundinformationen.
Ich hatte den Kopf gestern schon mal provisorisch mit einem Hebel (Kochlöffel ;-) ) versehen und gedreht. Jetzt kann ich als jemand auf dem Fotometier schlecht beurteilen, aber er lief stark gedämpft und absolut gleichmäßig. Ich habe da jetzt keinen Vergleich, aber für einen Schwenk mit einer großen Kamera würde das passen, denke ich. Vielleicht müsste da mal jemand real rüberschauen, der sich auskennt.
Antwort von WoWu:
Der Kopf muss auch mit der Hand bewegbar sein. Sonst ist er "fest". Wenn das nur mit dem Schwenkarm geht, ist das nicht gut.
Antwort von FotoStativ:
Der Kopf muss auch mit der Hand bewegbar sein. Sonst ist er "fest". Wenn das nur mit dem Schwenkarm geht, ist das nicht gut.
Bewegbar ist er mit der Hand. Geht aber sehr schwer. Also eventuell Fette verharzt?
Antwort von WoWu:
Tja, mit einfachem Fett wirst Du da nix.
Es kommt jetzt drauf an, wie der Kopf genau funktioniert. Wenn es Kreisel sind, dann hast Du schlechte Karten.
Das haben wir auch mal probiert und es schnell wieder sein lassen.
Man kann die Köpfe zwar vom Hersteller (auch heute noch) überholen lassen, es kommt aber immer einwenig darauf an, ob sie auch noch Ersatzteile haben ... und ist auch nicht ganz billig.
Wir haben das mit zwei alten ARRI Köpfen machen lassen, weil sie (für unsere Anwendung) nach wie vor die besten Köpfe sind.
Aber das ist dann schon sehr speziell.
Wenn er wirklich sehr schwer geht, dann ist das schlecht.
Läuft er denn weich aus? Also in Bewegung gesetzt und dann losgelassen, läuft er nach oder bleibt er gleich stehen ?
Dann kannst Du ihn vergessen, denn die Köpfe müssen nachlaufen.
Antwort von FotoStativ:
Nachlaufen tut er definitiv nicht. Zumindest nicht ohne Kamera drauf. Ich werde den mal hier vor Ort anschauen lassen, dann muss ich weiter sehen. Es sei denn, jemand hier möchte den günstig so haben und sich um alles weitere kümmern.
Antwort von srone:
was wäre denn für dich günstig?
lg
srone
Antwort von Jott:
Wenn es Kreisel sind, dann hast Du schlechte Karten.
Kreisel? Der Kopf sieht aber winzig aus (kleine Keilplatte, an der Schraube sieht man die Größenverhältnisse). Wenn Friktionskopf, dann fehlen die Einstellringe. Ich glaube nicht, dass es sich hier um ein historisches Schätzchen handelt, sondern um einen Briefbeschwerer (lasse mich aber gerne korrigieren). Dass Google überhaupt nichts findet zu diesem Produkt ist jedenfalls erstaunlich.
Also ich weiß nicht - ein brandneues Sachtler ACE für kleinere Kameras (bis EX1 o.ä.) kostet gerade mal 500 Euro inclusiv Kopf und Stativ mit Boden- oder Mittelspinne (und incl. Schwenkarm und Futteral!) - und funktioniert sogar. Zu teuer? Was ist teuer? Was kostet ein gutes Fotostativ? Doch kaum weniger?
Aber du willst ja nicht kaufen, sondern verkaufen. Stell die Sachen bei Ebay ein und du siehst, was du dafür noch bekommst. Vorher aber noch rauskriegen, ob der Kopf jetzt kaputt ist oder nicht.
Antwort von K.-D. Schmidt:
Zu dem Kopf:
Es handelt sich dabei in der Tat um einen Videokopf der (ehemaligen) Firma Ritter aus Mannheim. Diese Firma baute Stative für Filmer, die durchaus einem Vergleich mit Sachtler standhielten, wenn man sich alte Testberichte ansieht. Ich selbst besitze noch ein Stativ von Ritter aus Anfang der 90er Jahre (mit 1054 Kopf), das nach wie vor seit 20 Jahren seinen Dienst tadellos versieht und noch vor einigen Tagen bei Bühnennaufnahmen bestens funktionierte. Dank des Kopfes sind auch größere Kameras butterweich zu schwenken. Mit dem kleinen silbernen Hebel am Kopf kann man die Neigung ruck zuck fixieren und wieder lösen, ohne dass sich dies irgendwie als Wackler oder Ruckler im Bild auswirkt. Von "lustigem Zeug" kann man bei diesem Kopf bestimmt nicht sprechen. Manschrotto ist da meilenweit entfernt.
Gruß
KDS
P.S.
Ich habe mich nochmal gerade in alten Prospekten der Firma Ritter kundig gemacht, die ich noch im Schrank gefunden habe:
Preis des 1000er Kopfes im Jahre 1994: 1484,- DM
Zitat aus der Beschreibung:
Superfluid-Stativkopf 1000: Stativkopf für Filmkameras, Videokameras und Camcorder bis 10 kg. Horizontale und vertikale Dämpfung. Mit Überlastkupplung für Reißschwenks....
Zitat aus einem Testbericht:
...Nun überrascht uns die RCR mit dem Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Mannheimer Firma Oskar Heiler Filmtechnische Geräte: einer kompletten Stativpalette!...
Antwort von Jott:
Interessant! Also wirklich schauen, ob er funktioniert.
Antwort von FotoStativ:
Ja, Herr Schmidt, das sind ja mal sehr konkrete und hilfreiche Hintergrundinformationen. Genau auf solche Infos habe ich gehofft. Haben Sie vielen lieben Dank!
Ich habe mich heute hier vor Ort informiert: Der Neiger ist verglichen mit ladenneuen Modellen in der Tat wesentlich zu schwergängig, die enthaltenen Fette oder Öle werden durch das Alter verdickt bzw. verharzt sein.
Mit den hier nun erhaltenen Infos sehe ich mich absolut bestätigt, eine Überholung in die Wege zu leiten. Ich bin sehr gespannt!
Antwort von K.-D. Schmidt:
Auch mein Stativkopf
scheint schwergängig zu sein und lässt sich nicht einfach mit einer Hand bewegen. Aber mit der montierten Kamera kann man damit wunderbar weich schwenken und neigen.
Der Kopf hat ja keine weiteren Einstellungen für die Friktion und hat auch keine Rückholfedern. Daher ist es gar nicht so schlimm, wenn er sozusagen im Leerlauf etwas schwergängiger ist.
Besorgen Sie sich doch mal ein Rundrohr, dass als Griff dienen kann und drehen und neigen Sie damit den Stativkopf hin und her. Vielleicht lässt sich damit die Schwergängigkeit schon reduzieren.
Gruß
KDS
Antwort von FotoStativ:
Auch mein Stativkopf
scheint schwergängig zu sein und lässt sich nicht einfach mit einer Hand bewegen. Aber mit der montierten Kamera kann man damit wunderbar weich schwenken und neigen.
Der Kopf hat ja keine weiteren Einstellungen für die Friktion und hat auch keine Rückholfedern. Daher ist es gar nicht so schlimm, wenn er sozusagen im Leerlauf etwas schwergängiger ist.
Also doch!?!
Naja, vielleicht ist auch einfach eine Geschmackssache, der eine möchte eine höhere Dämpfung haben, der andere ein niedrigere. Hängt dann wohl zusätzlich auch noch von der Schwere der Kamera ab.
Na, warten wir mal ab was bei herauskommt.
Antwort von FotoStativ:
So, fertig. War ein ganz schönes Stück Arbeit, aber jetzt läuft der Kopf auch schön weich. Nicht mehr so schwer wie vorher, lässt sich jetzt bequem mit einer Hand bewegen. War damals wohl schon irgendwie solidere Technik als heutzutage. Naja.
Wenn den hier niemand haben will, würde ich den irgendwo einstellen. Was würdet Ihr als fairen Preis ansetzen?
Antwort von FotoStativ:
Thema kann geschlossen werden. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!