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Infoseite // Cutter für Hochzeitsvideos gesucht



Frage von alexeip79:


Hallo,

ich bin nebenberuflicher Videograf und spezialisiere mich auf Verfilmung der Hochzeiten.
Auf Grund der gestiegenen Auftragslage würde ich gern den Schnitt einem erfahrenen Cutter übergeben.

Voraussetzungen: Deutsch in Wort und Schrift, Russisch musst Du verstehen können, da ich die meisten Aufträge von russischen Hochzeiten habe.

Preisliche Vorstellung: richte Dich bitte an meine Preise unter http://parusch.de/leistungen.html. Ich habe ca. 6 Stunden Rohmaterial, dieses Jahr wird zum Teil aus Zweikameraperspektiven gefilmt Panasonic AG-AC90 und GH4, zusätzlich wird der Ton direkt vom Mischpult des DJ auf Olympus LS-10 aufgenommen.
Der Film muss in FullHD ausgegeben werden. Ca. 2-3 Stunden mit Menüführung. Alles andere wird Projektspezifisch besprochen.

Wenn du Dich angesprochen fühlst und mir gerne zuarbeiten möchtest, melde Dich.

Telefonisch bin ich in der Woche ab 17:00 bis 21:00 Uhr erreichbar. Per Mail oder WhatsApp kannst Du mir dein Angebot jederzeit zuschicken.

Ich freue mich auf Deine Meldung, vielleicht hast Du schon ein paar schöne Trailer zum Vorzeigen.

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Antwort von killertomate:

... Ca. 2-3 Stunden ... Ich bin raus ...

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Antwort von soahC:

Warum sind die Videos in deiner Galerie alle ohne Ton?!

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Antwort von Adam:

Ist das Dein Ernst?

Du bietest dem Kunden in von 8:30 bis 0:30, also 16 Stunden, mit der Kamera dabei zu sein, dabei alles zu filmen (laut Deinem Leitungskatalog), danach mit etwa 6 Stunden Material rauszukommen und daraus dann einen 2-3 Stunden langen Film inkl. Menüführung zu erstellen?

Für 990.-

D.h. zu den 16 Stunden Arbeit kommen dann ja noch min. 2 Stunden für's Sichten und etliche Stunden für's Schneiden + Menü + An- und Abreise.

Also mal ganz grob 25 Stunden Arbeit für 1000.-
= 40.- die Stunde.

Und nun möchtest Du mit zwei Kameras filmen, musst also zwei Mann bezahlen.

Für 2-3 Stunden Filmschnitt stelle ich Dir einfach mal so 500.- in Rechnung und sage Dir, dass das fast umsonst ist.
Ich muss ja die 6 Stunden Material ansehen und dann daraus einen schönen 2-3h-Film machen.

Wie sieht es aus mit den Lizengebüren für Musik?

Dann bleiben Dir noch 490.-/2Mann.
Also 245 pro Person bei 16 Stunden, also 15.- die Stunde.
Davo zahlst Du dann Steuern, Versicherungen, Rücklagen und Kameras.

Viel Spaß!!!

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Antwort von wolfgang:

Für 2-3 Stunden Filmschnitt stelle ich Dir einfach mal so 500.- in Rechnung und sage Dir, dass das fast umsonst ist.
Ich muss ja die 6 Stunden Material ansehen und dann daraus einen schönen 2-3h-Film machen. Allerdings teilweise mit Mehrkameraschnitt - weil da wurde ja wohl etwa die Trauung mit 2 Kameras geschnitten. Alles zeitaufwendig. Für den Schnitt kannst locker 20-30 Stunden ansetzen, wenn man das halbwegs hochwertig macht.

Es stimmt schon, hier verkauft man sich unter Wert. Ich würde dramatisch den Stundenumfang vor Ort reduzieren und für diesen Preis somit weniger Leistung anbieten.

Wenn das jetzt schon um so einen Preis vereinbart ist, dann zahlst in Wirklichkeit ziemlich drauf - oder hast einen Stundenlohn der viel zu gering ist.

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Antwort von rush:

Für die Preise kannst du es eigtl. nur als one-man show durchziehen.

Ist halt ein schweres Business... und die "Kunden" wollen natürlich immer möglichst wenig bezahlen. Hab das auch eine Weile lang gemacht und bin froh weg davon zu sein.

Vielleicht hast du Glück und findest einen engagierten Schüler/Studenten der Lust hat auf ein paar Referenzen und das auch für weniger Kohle macht... falls nicht - wird es schwierig. Denn der Dreh ist bei diesen Hochzeitsvideos ja immer noch das geringste Übel... der Schnitt macht einen fertig.

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Antwort von didah:

.... Für den Schnitt kannst locker 20-30 Stunden ansetzen, wenn man das halbwegs hochwertig macht. das (halbwegs hochwertig) wird aber auch gar nicht das kriterium sein. hauptsache alles ist drin! fließbandschnitt halt

find auch, dass das alles furchtbar niedrig angesetzt ist - andererseits, lieber mit viel arbeit wenig kohle machen als ohne arbeit keine. ich mach auch immer wieder super low budget sachen, einfach nur, damit ich in einer flaute-zeit überhaupt was mach! auf 10, 15 euro stundenlohn bin ich trotzdem noch nicht abgesackt, gottseidank ;)

edit: 2-3 stunden sollte der film lang werden, bei 6 stunden material? hier wurde ja jetzt schon öfter gesagt, dass das zu viel arbeit ist - ich seh das ehrlich gesagt genau anders: einen 2-3 stunden film aus 6 stunden material schneiden ist doch 100 mal leichter, als sich auf 15 min beschränken zu müssen! ich hab oft reportagen (ich will das, was ich gemacht habe, auf keinen fall eine doku nennen - auch wenn der auftraggeber von sich behauptet, diese zu produzieren) fürs tv geschnitten, da hab ich auch um die 6 stunden material pro film gehabt. je länger, desto leichter! nichts fällt mir schwerer, als material "aussieben" zu müssen. bei 15 min muss man viel sieben, bei 3 stunden nicht!

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Antwort von soahC:

Ganz ehrlich, für 1000€ würde Ich nichtmal den Schnitt alleine machen. 2-3 Stunden? Das ist ja Wahnsinn! Bis man da erstmal mit Sichten durch ist... abgesehen davon, dass Ich mir garnicht vorstellen kann, dass ein 2-3 Stunden Hochzeitsfilm schöner sein kann als maximal 45. Min.
Und das finde Ich schon lang...

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Antwort von Frank Glencairn:

Das ist ja Wahnsinn! Bis man da erstmal mit Sichten durch ist... Ich kenn Leute die so was machen, die arbeiten völlig anders. Die "sichten" gar nix - das gesamte Material kommt, so wie es ist, chronologisch in einem Rutsch auf die Timeline, und du schneidest beim Durchscrubben gob die derben Wackler und ganz üblen Sachen raus. Zeiteinsatz max. 2 Stunden für 2 Stunden Programm.
Ich mir gar nicht vorstellen kann, dass ein 2-3 Stunden Hochzeitsfilm schöner sein kann als maximal 45. Min.
Und das finde Ich schon lang... Masse statt Klasse, Russen halt

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Antwort von soahC:

Wenn man sich bei dem Dreh geschickt anstellt kann man wahrscheinlich dieselbe Timeline immer wieder benutzen und das Material der alten Hochzeit durch das von der neuen ersetzen :D

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Antwort von rush:


Masse statt Klasse, Russen halt Ach komm Frank, nicht dein Ernst oder?

Ich hab auch ein paar Hochzeitsvideos vor vielen Jahren gemacht... und eine der ersten Fragen und Wünsche war fast immer wie lang das Video wird - egal welche Nationalität der Auftraggeber war... Wenn die Leute 1000€ für ein Hochzeitsvideo als teuer empfinden wollen sie halt automatisch möglichst "viel".... das möglichst viel aber nicht auch automatisch mit gut gleichzusetzen ist ist eben ein generelles Problem - und nicht auf irgendwelche Nationalitäten zu reduzieren.

Der Trick ist halt den Brautpaaren anstelle eines gewünschten 2 Stunden Filmes eben einen 30minüter "aufzuschwatzen." Denn damit sind am Ende alle Beteiligten "glücklicher" - nur weiß es das Brautpaar im Vorfeld eben oft nicht besser. Und man muss als Videofilmer auch etwas Überzeugungsarbeit leisten mit guten Argumenten...

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Antwort von Frank Glencairn:

War jetzt gar nicht zynisch gemeint, ist nur die Erfahrung die ich gemacht habe. Ab und zu melden sich Leute bei mir und fragen wegen Hochzeitsvideos (ich hab in meinem Leben 2 gemacht - eines für meinen Schwager und eines für eine sehr gute Freundin - das reicht). Die einzigen die unbedingt ellenlange Filme wollte waren Leute mit irgendwie russischem (oder so ähnlich) Akzent. Andere Mentalität halt - ohne jegliche Wertung.

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Antwort von domain:

Für die paar schreibenden Hanseln hier käme der Job ohnehin nicht in Frage, weil Russischverständnis ja Voraussetzung wäre.
In Deutschland gibt es. ca. 6 Mio. Russischsprechende. Da wird wohl einer dabei sein, der sich etwas dazuverdienen möchte.

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Antwort von wolfgang:

Richtig. Für Sprachkenntnisse wird dann extra bezahlt?!? Und klar ist das Masse statt Klasse. Geht auch schnell. Timeline Gulasch so zu sagen. :)

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Antwort von domain:

Mal abgesehen von den echten Russen, wieso sollte z.B. ein Ostdeutscher dafür ein Extrahonorar verlangen wollen?
Ab der 5. Klasse war Russisch die Pflichtfremdsprache in der DDR überhaupt. Reden konnten sie in dieser Sprache zwar nicht wirklich, aber verstehen schon.
Sehr unschöne Ansagen von euch hier generell und du Wolfgang gehörst überhaupt mit einer russischen Gulaschkanone auf den Mond geschossen.

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Antwort von Jan:

Steuern zahlen und krankenversichert zu sein, wird überbewertet. Kameramänner und Cutter - die Huren der Nation.


VG
Jan

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Antwort von dienstag_01:

Steuern zahlen und krankenversichert zu sein, wird überbewertet. Kameramänner und Cutter - die Huren der Nation. Bleib doch mal bissel auf dem Teppich, hier gehts um Nebenverdienst. Andere gehen angeln ;)

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Antwort von Jan:

Mal abgesehen von den echten Russen, wieso sollte z.B. ein Ostdeutscher dafür ein Extrahonorar verlangen wollen?
Ab der 5. Klasse war Russisch die Pflichtfremdsprache in der DDR überhaupt. Reden konnten sie in dieser Sprache zwar nicht wirklich, aber verstehen schon.
Sehr unschöne Ansagen von euch hier generell und du Wolfgang gehörst überhaupt mit einer russischen Gulaschkanone auf den Mond geschossen. Ich hatte fünf Jahre russisch in der Schule, war auch gar nicht mal schlecht und pendelte zwischen den Schulnoten gut und sehr gut. Jetzt zwanzig Jahre später spreche ich im Prinzip kein Wort mehr. Geht nicht nur mir so, man benötigt immer "Sprachverkehr", um die Sprache nicht zu verlernen.

Die Kombination aus einem russischsprachigem Deutschen / Österreicher, der Kamera und Schnitterfahrung hat und fast für lau arbeitet, den findet man eher nicht. Das ist die Arbeit für einen Russen / Ukrainer, der hier schon eine Zeit lang lebt und irgendetwas mit Kameras / Videoschnitt zu tun hat.


VG
Jan

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Antwort von Starshine Pictures:

War mal auf deiner Seite. Schlimm genug dass es 2015 noch Leute gibt die so eine Qualität anbieten. Erschreckender ist jedoch dass es tatsächlich noch Kunden gibt die so etwas buchen! Da kann man sich doch die 1000 Euro sparen und gepflegt ein langes Wochenende Wellness machen gehen. Ich komm gar nicht drüber hinweg. Das ist ja schockierend ...

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Antwort von Jan:

So schlimm fand ich es jetzt auch wieder nicht. Es handelt sich nicht um ein Hochglanzhochzeitsvideo, ein paar Wackler sind dabei, die Kadrage nicht immer gut gewählt. Man merkt der Filmer wollte, ihm fehlt aber die richtige Ausrüstung und manchmal der richtige Blick. Ich wette trotzdem, das Ergebnis reicht den meisten Kunden aus, sie sind von Wackelamateurvideos gestraft, sodass sie so ein Werk als befriedigend betrachten und die 990 € zahlen. Aber mal ehrlich, für 990 € und die viele Stunden kann man auch nicht so viel mehr verlangen.


VG
Jan

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Antwort von Jan:

Natürlich ist das kein Vergleich dazu, aber es gibt halt Champions League und zweite Liga, beide haben ihre Berechtigung.

Simone + Roland // Wedding Highlights


VG
Jan

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Antwort von gunman:

War mal auf deiner Seite. Schlimm genug dass es 2015 noch Leute gibt die so eine Qualität anbieten. Erschreckender ist jedoch dass es tatsächlich noch Kunden gibt die so etwas buchen! Da kann man sich doch die 1000 Euro sparen und gepflegt ein langes Wochenende Wellness machen gehen. Ich komm gar nicht drüber hinweg. Das ist ja schockierend ... Man kann es aber bei einem Kommentar auch übertreiben ! Ich kann mich dem Comment von Jan nur anschliessen. "Schockierend" finde ich persönlich wie Du hier ein Forenmitglied "niedermachst".

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Antwort von Jan:

Ich denke Starshine Pictures kann sich das erlauben, auch wenn es nicht nett rüberkommt. Vergleiche einfach mal fair beide Videos. Nicht jeder ist ein Meister in seinem Fach oder besitzt die optimale Ausrüstung. Das Hochzeitsvideo von Starshine Pictures hat auch ganz sicher keine 990 € gekostet, Qualität hat halt seinen Preis. Und den sind die wenigsten Menschen bereit zu zahlen. Das ist leider so, Alexei hat schon seine Berechtigung.


VG
Jan

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Antwort von gunman:

Ja, aber ich bin immer noch der Meinung, dass Eigenlob stinkt..

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Antwort von Starshine Pictures:

Ok, vielleicht hab ich ich tatsächlich etwas hart ausgedrückt. Aber ich finde dass es Dinge gibt auf die man beim Filmen achten kann die kein Geld kosten. Für mich ist ein solches Produkt ein Zeichen von mangelndem Interesse und überhöhtem Selbstbewusstsein. Alle Filme auf Alexejs Seite sind absolut gleich. Da sehe ich kein Streben nach Verbesserung. Wenn ich einen Film schneide ärgere ich mich dabei zunächst mal was wir wieder für einen Mist zusammen gefilmt haben. Und wenn ich fertig bin was ich da wieder zusammen geschnitten habe. Und dann versuchen wir es das nächste Mal besser zu machen. Und auch das kostet kein Geld.

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Antwort von gunman:

Hi,
Respekt, das ist nun mal im Gegensatz zu deinem ursprünglichen Post eine Aussage an der es nichts zu meckern gibt.
Ich gebe auch gerne zu, dass man manchmal bei einer Antwort zu einem Post zu hart in die Tasten haut -und das habe ich hier auch schon gemacht und bin auch "ausgerutscht"- weil man vielleicht einen schlechten Tag hatte.
Wenn das dann bei mir so war, hat man mir das auch gesagt und das war gut so.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Wenn man sich bei dem Dreh geschickt anstellt kann man wahrscheinlich dieselbe Timeline immer wieder benutzen und das Material der alten Hochzeit durch das von der neuen ersetzen :D Oder immer wieder das gleiche footage nur mit anderem Titel, fällt auch nicht auf! ;-)

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Antwort von klusterdegenerierung:

Timeline Gulasch Hahaha LOL :-)

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Antwort von remix_medien:

ich finde es nicht schlecht, dass es filmer in jeder preissklasse gibt. und jeder "master" hat es auch am anfang sachen gemacht, die er jetzt nicht mehr anschauen kann. die russischen kunden sind sowieso "einzigartig" - die möchten am besten nichts zahlen und dann am ende "hollywood-super-puper-film" mit so viel "effekten", wie möglich kriegen. aber es gibt gott sei dank auch ausnahmen. ich habe auch mit solchen preisen angefangen - und damals hat es auch für mich gestimmt... und ehrlich gesagt,, verstehe ich die leute nicht, die sagen, dass solche preisse den markt kapput machen - jeder findet einfach seine eigene marktnische. wie schon hier geschrieben wurde - es gibt Champions League und zweite Liga.

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Antwort von Pianist:

Darf ich an dieser Stelle mal fragen, warum einige so erpicht darauf sind, Aufträge für Hochzeitsfilme zu kriegen? Was ist so attraktiv an Hochzeitsfilmen? Ich habe in meinem Leben bisher drei Hochzeitsfilme gemacht, jeweils als Geschenk für sehr gute Freunde bzw. Familienmitglieder. Dabei habe ich die gleichen Maßstäbe angelegt wie bei einem richtigen Auftrag. Und ich muss sagen: Das waren die anstrengendsten Drehtage überhaupt. Es passiert ständig was, man ist immer in Bewegung und kommt selbst praktisch nicht zum Feiern.

Andererseits kann man aber wohl nur dann einen vernünftigen Hochzeitsfilm machen, wenn man die betreffenden Leute und das private Umfeld auch kennt, weil Hochzeitsfilme nun mal etwas sehr persönliches sind. Ich glaube nicht, dass man für fremde Leute sowas in dieser Qualität machen kann, da hilft auch das beste Briefing oder die ständige Begleitung durch ein szenekundiges Familienmitglied nicht.

Außerdem kommt hinzu, dass es sich dabei eben wirklich um ein herausragendes Ereignis im Leben der Menschen handelt, die Erwartungshaltung also wahnsinnig groß ist und dementsprechend auch der Druck für das Filmteam. Geht was schief, auch wenn man es nicht zu vertreten hat, wie zum Beispiel schlechtes Wetter, kann man das Projekt sofort komplett vergessen.

Will man sich sowas permanent beruflich antun? Und gibt es genug Leute, die bereit sind, dafür einen angemessenen Betrag zu bezahlen? Vermutlich hat man da letztendlich eine relativ kleine Zielgruppe von Leuten mit einem hohen Selbstdarstellungsbedürfnis, und ob man nun für genau solche Leute gerne arbeiten möchte, wage ich zu bezweifeln...

Im vergangenen Jahr habe ich einen Hochzeitsfilm gemacht, der ist auch superschön geworden, aber für die nächsten zehn Jahre reicht das dann auch wieder...

Matthias

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Antwort von Jott:

In anderen Ländern sind fünfstellige Honorare für (dann auch hervorragende) Hochzeitsfilme nicht unüblich. Hierzulande wird geklemmt, da muss der lästige Pflichtfilm unbedingt billiger sein als der Fotograf oder der gemietete Rolls Royce. Verschobene Stellenwerte.

Ich wundere mich, wieso man dann nicht gleich die Verwandtschaft fragt. Da ist garantiert einer dabei, der platzend vor Stolz und umsonst oder gegen eine Kiste Wein den ganzen Tag mit seiner tollen Kamera draufhält, und gut ist.

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Antwort von wolfgang:

@ Matthias,

es stimmt schon: Hochzeitsfilme sind enom stressig weil es live-Events sind, die man nicht widerholen kann. Einen Ringwechsel nicht drauf zu haben ist etwa ein Killer - und der störungsfreie Betrieb ist immer eine Illusion. Da wird man als Filmer schon durchaus gefordert - vor allem wenn man die Sache dann alleine macht was ich auch einige Male gemacht habe. Und ich hatte mir da schon eine geeignete Mehrkameratechnik etwa für die Trauung selbst überlegt und auch verwendet, die ich alleine noch gerade so beherrschen kann.

Aber gerade das ist vielleicht sogar der Reiz daran: solche Live-Events erfolgreich zu filmen, und dabei wirklich versuchen besser zu werden und da auch selbst zu sehen - das ist der Reiz an der Sache.

Ja wir haben hier tatsächlich enorm gelästert - stimmt absolut. Und im Grund will ich keinem Kollegen hier anpinkeln. Der kollegiale Hinweis sich mal zu überlegen, auf welchen Stundensatz man bei diesem verkauften Packet kommt, ist allerdings ein wichtiger und ein fairer. Denn wenn man an der Sache nur noch 10-15 Euro/Stunden verdient, dann kann man davon ncht mehr leben. Entweder macht man das dann als Hobby oder als Zuverdienst - aber als Kleinunternehmer hat man da schon seine Probleme.

Die Entrüstung, die hier vermutlich noch von einigen Postern dazu kam, ist der Wunsch den Threadstarters dann den (zeitauwendigen) Schnitt einfach auszulagern. Vermutlich für sehr wenig Geld und damit einen recht tiefen Stundenlohn. Und dafür wollen die Leute halt nicht arbeiten. Allerdings muss das ja auch keiner annehmen...

Ich glaube schon, dass man auch bei Hochzeitsvideos einen Mindestpreis haben muss - seriös und realistisch kalkuliert, bezogen auf den tatsächlichen Zeitaufwand. Dass sich dieser Preis dann schwer umsetzen läßt, und die Paare im Regelfall glauben dass der Filmer billiger sein muss als der Fotograph - tja das hängt wohl einerseits damit zusammen dass man den Paaren auch den Aufwand zu wenig erklärt, der ja beim Filmer dramatisch höher liegt als beim Fotographen; aber es hängt auch damit zusammen, dass praktisch bei jeder Hochzeit ein Fotograph dabei ist, ein Filmer aber wohl nur bei jeder 5-10ten Hochzeit - und damit die Nachfrage geringer ist. Eine Reihe von Filmern sind daher aus diesem Geschäft wieder ausgestiegen, oder machen das halt nur für entsprechende Preise - und brauchen dann halt auch ein anderes Standbein um als Kleinunternehmer leben zu können. So toll wie in Californien ist halt hier der Markt definitiv nicht - auch wenn das auch von der eigenen Positionierung durchaus abhängt.

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Antwort von Pianist:

Hinzu kommt ja auch noch Folgendes: Man hat es ja dann in der Regel mit Leuten zu tun, die sonst keine Filme beauftragen. Somit muss man ja erst mal gemeinsam klären, wie die Gestaltung des Filmes so etwa aussehen soll. Wenn jemand nur Hochzeitsfilme und nichts anderes macht, wird er das vermutlich anders gestalten als wenn jemand sonst Fernsehreportagen dreht.

Also soll es eher journalistisch-reportagig in etwas emotionalisierterer Form sein, wo man auch mal ein paar O-Töne von Leuten einfängt, oder soll es eher wie ein durchgestylter Werbefilm aussehen, wo auch mal Dinge wie Steadycam, Dolly, Kran oder Drohne zum Einsatz kommen?

Ein journalistisch geprägter Film ist vom technischen Aufwand sicher leichter und kostengünstiger zu realisieren und kommt den Bedingungen auf einer Hochzeitsfeier sehr entgegen, wo nichts wiederholbar ist, aber der stellt sicher höhere Anforderungen an die Fähigkeiten und die Erfahrung des Filmers bzw. seines Teams.

Also ich meine, dass die Bandbreite da so extrem groß ist, dass es sowohl für die Anbieter als auch für die potentiellen Kunden sehr schwer ist, sich inhaltlich, gestalterisch und kostenmäßig auf einen gemeinsamen Nenner zu begeben.

Von daher würde ich sowas nur dann machen, wenn mir sonst nichts einfällt. Und diese Situation wird voraussichtlich in den nächsten 20 Jahren nicht eintreten.

Matthias

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Antwort von Angry_C:

@ Matthias,

Denn wenn man an der Sache nur noch 10-15 Euro/Stunden verdient, dann kann man davon ncht mehr leben. Entweder macht man das dann als Hobby oder als Zuverdienst. Und genau so habe ich den Threadersteller verstanden, nebenberuftlich halt.

Kann mir schon vorstellen, dass sich jemand findet, bei dem er das Aussortieren, Zusammenklatschen und Kürzen der einzelnen Clips für 15€/Stunde auslagern kann. Dann aber sozusagen als "Nachbarschaftshilfe" ;-)

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Antwort von Pianist:

Das ist doch aber keine vernünftige Arbeitsteilung. Man kann nicht einfach Material einem Cutter geben und sagen: "Nun mach mal was draus". Wenn unser Ursprungsschreiber der Autor ist, muss er sich danebensetzen. Oder wie viel Briefing will er dem Cutter schreiben? Der Cutter hat doch keine Ahnung, welche Personen da zu sehen sind, und in welchem Bezug die zu einander stehen. Außer wenn es sich durch das Bild erklärt.

Und wer schreibt den Text? Ich habe oft schon beim Drehen meine Textbausteine im Kopf, so dass ich hinterher optimal schneiden kann. Dadurch geht das alles sehr schnell, aber auch nur, weil ich alles selbst mache. Wenn ich mal Fremdmaterial verarbeiten muss, schreibe ich dafür mindestens den doppelten Aufwand ins Angebot.

Matthias

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Antwort von wolfgang:

Matthias,

du hast einen ganz anderen (Erfahrungs)hintergrund. Den haben Amateure (wie auch ich oder der Threadstarter) nicht. Die sehen die Welt an diesem Eck einfach simpler.

Wobei all deine Punkte völlig ok und valide sind, versteh mich bitte richtig. Klar sollte man etwa wissen, wer da im Bild ist - und wenn man selbst gefilmt hat erahnt man dann schon wer die wichtigen Leute sind - wie Eltern oder Trauzeugen natürlich. Ein professionelles Briefing hast aber deshalb noch lange nicht - und das durchschnittliche Brautpaar ist auch selten in der Lage dir das zu geben - oder es ist extrem aufwendig das aus ihnen raus zu kitzeln.

Daher wirds auch hier kein schriftliches Briefing geben. Und auch keinen Text. Das Material wird übergeben und mach was daraus. Wir brauchen nicht darüber zu reden wie sehr das danebe gehen kann - oder auch nicht. Denn wie du richtig sagst, die Kunden haben auch keinen professionellen Hintergrund, und erwarten daher manche Punkt nicht. Andere aber sehr wohl - oft absolut emotionalle wie dass die Mizitante oft/nicht oft drauf sein soll. Das rauszufinden ist halt nicht unbedingt leicht.

Alles Gründe warum das gar nicht sonderlich leicht ist.

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Antwort von Pianist:

Das Briefing soll ja nicht vom Brautpaar kommen, sondern das muss der Filmer dem Cutter liefern, wenn da eine Arbeitsteilung stattfinden soll. Ansonsten ist es sicher besser, wenn der Filmer auch selbst schneidet.

Vom Brautpaar kann der Filmer eigentlich nur eine einzige Zuarbeit verlangen, nämlich den Ablaufplan des ganzen Tages und ggf. Kontakte zu weiteren beteiligten Leuten. Um den Rest muss er sich kümmern. Dazu gehört dann auch, vorher mal mit dem Pfarrer zu telefonieren, um zu klären, was in der Kirche geht und was nicht. Gleiches gilt eigentlich auch für das Standesamt. Man stelle sich vor: Der Standesbeamte oder die Standesbeamtin verkündet vor der Trauung, dass er oder sie nicht gefilmt werden möchte. Dann wären sie zwar eine absurde Fehlbesetzung, aber möglich ist alles...

Also bei Hochzeitsfilmen bewegt man sich ständig auf vermintem Gebiet...

Matthias

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Antwort von alexeip79:

Hallo allerseits,

vielen Dank erst einmal an die zahlreiche Diskussion und mittlerweile viele Bewerbungen.
Gerne nehme Stellung zu Fragen und Anregungen, aber nicht auf jede Frage/Anregung sondern gesammelt:
Budget/Preis: wie hier bereits erwähnt worden ist 990,00 € für 16 Stunden Dreharbeit + 24 Stunden Bearbeitung, kling wenig zu sein, aber bitte wer schon abgesehen von der Herkunft mehr zahlen möchte. Klar gehört Deutschland zu den reichsten Ländern, aber guckt aus dem Fenster, ich sehe mittlerweile mehr Dacia auf der Straße als Audi, BMW etc. Und auch dieser Kunde möchte ein Erinnerungsvideo von seiner Hochzeit haben. Wir alle sind Menschen und haben Bedürfnisse und Ansprüche, so soll es auch für jeden eine Möglichkeit geben für das schwerverdientes Geld das Gewünschte zu bekommen. Zu meinen Kosten bzw. Ertrag: wie ich schon geschrieben habe "Nebenberuflich", ich muss davon nicht leben. Bei 990,00 € muss ich keine MwSt bezahlen, da ich Kleingewerbe angemeldet habe. Materialeinsatz 100,00 € pro Auftrag für Material und ca. 200,00 € Technik (auf 5 Jahre zerlegt), so bleiben für mich unterm Strich 690,00 € über d.h. ca. 17,00 € die Stunde. Und jetzt bitte Hand hoch wer bei einem 450,00 € Basisjob mehr verdient plus Spaß an der Arbeit hat.

Die Filmlänge: ja es sind nun mal 2 bis 2,5 Stunden Video nur von der Feier. Und glaubt mir es reich den meisten Kunden nicht aus, weil auf den russischen Hochzeiten so einiges los ist. Klar sieht ein 45 Minuten langes Video schöner und abwechslungsreicher aus, aber das ist hier nicht gewollt, ist halt ein Erinnerungsvideo von der Hochzeit. Ich persönlich habe vor 10 Jahren geheiratet und habe ein 3,5 Stunden Video liegen, den haben wir mit meiner Frau nur ein einziges Mal angeschaut und das war das Probevideo, unsere Kinder dagegen gucken sich das Video min. einmal im Jahr an und freuen sich immer wieder die Hochzeit der Eltern sehen zu können.
Habe für dieses Jahr ein Auftrag angenommen wo die Braut gleich von vorne rein sagte: "auf zwei Stunden gekürzt kommt nicht in Frage, den wir haben Verwandte , die an der Hochzeit nicht teilnehmen können, daher bitte so viel wie möglich drin lassen"

Hintergrundmusik: hier spielt GEMA und Urheberrechte ganz große Rolle, GEMA Jahresbeitrag ca. 450,00 € + Lizenz vom Urheber, daher sind meine Trailer Online Musik. Wie ich bereits geschrieben habe: "nehme ich den O-Ton direkt vom Mischpult auf", so bin ich aus der Nummer raus, und habe im Video den O-Ton von der Hochzeit, sollte GEMA und Urheber was dagegen haben, sollen die sich an den DJ wenden. Die Hintergrundmusik für Braut-/Bräutigamvorbereitung, Begleitung des Fotoshootings und Trailer wird von den Brautpaaren beigestellt, wenn ich richtig verstanden habe (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) darf der Endverbraucher gekaufte Musikstücke für eigene Bedarfe kopieren und "in nicht öffentlichen Räumen verwenden", es sei denn er darf die Musik in so einem Video nicht hinterlegen.

Der Schnitt an sich: ich brauche das gefilmte nicht zu sichten, da ich das direkt nach dem Dreh schneide und der Ablauf der Hochzeiten nah zu identisch ist. Der große Aufwand liegt eigentlich beim Synchronisieren Ton-Video plus Entscheidung welche Szene lassen welche rausschneiden, und genau hier ist russisch gefragt > der O-Ton ist ein Muss. Mit meinen durchaus guten Russischkenntnissen (Muttersprache) tue ich mich schwer, den passenden Schnitt zu machen.

Ich hoffe nichts vergessen zu haben. Und gleich Entschuldigung an die Videografen, die der Meinung sind, dass ich die Preise kaputt mache – nein, für jeden von uns gibt"s sein Markt.

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Antwort von FrameMe:

Richtig so. Finde auch man sollte immer das Ganze sehen. Und ich finde dienen Aspekt, dass auch die nicht so reichen eine Erinnerung wollen, sehr sehr gut. Mach weiter so.
Gruß
FrameMe

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Antwort von Jott:

Schade, dass es für die "nicht so Reichen" nicht auch Handwerker für 17 Euro die Stunde gibt. Oder wer streicht mir dafür die Wohnung?

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Antwort von dienstag_01:

Schade, dass es für die "nicht so Reichen" nicht auch Handwerker für 17 Euro die Stunde gibt. Oder wer streicht mir dafür die Wohnung? Elendliges Rumgejammer. Du weisst genau, dass es die gibt.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Hallo allerseits,

vielen Dank erst einmal an die zahlreiche Diskussion und mittlerweile viele Bewerbungen.
Gerne nehme Stellung zu Fragen und Anregungen, aber nicht auf jede Frage/Anregung sondern gesammelt:
Budget/Preis: wie hier bereits erwähnt worden ist 990,00 € für 16 Stunden Dreharbeit + 24 Stunden Bearbeitung, kling wenig zu sein, aber bitte wer schon abgesehen von der Herkunft mehr zahlen möchte. Klar gehört Deutschland zu den reichsten Ländern, aber guckt aus dem Fenster, ich sehe mittlerweile mehr Dacia auf der Straße als Audi, BMW etc. Und auch dieser Kunde möchte ein Erinnerungsvideo von seiner Hochzeit haben. Wir alle sind Menschen und haben Bedürfnisse und Ansprüche, so soll es auch für jeden eine Möglichkeit geben für das schwerverdientes Geld das Gewünschte zu bekommen. Zu meinen Kosten bzw. Ertrag: wie ich schon geschrieben habe "Nebenberuflich", ich muss davon nicht leben. Bei 990,00 € muss ich keine MwSt bezahlen, da ich Kleingewerbe angemeldet habe. Materialeinsatz 100,00 € pro Auftrag für Material und ca. 200,00 € Technik (auf 5 Jahre zerlegt), so bleiben für mich unterm Strich 690,00 € über d.h. ca. 17,00 € die Stunde. Und jetzt bitte Hand hoch wer bei einem 450,00 € Basisjob mehr verdient plus Spaß an der Arbeit hat.

Die Filmlänge: ja es sind nun mal 2 bis 2,5 Stunden Video nur von der Feier. Und glaubt mir es reich den meisten Kunden nicht aus, weil auf den russischen Hochzeiten so einiges los ist. Klar sieht ein 45 Minuten langes Video schöner und abwechslungsreicher aus, aber das ist hier nicht gewollt, ist halt ein Erinnerungsvideo von der Hochzeit. Ich persönlich habe vor 10 Jahren geheiratet und habe ein 3,5 Stunden Video liegen, den haben wir mit meiner Frau nur ein einziges Mal angeschaut und das war das Probevideo, unsere Kinder dagegen gucken sich das Video min. einmal im Jahr an und freuen sich immer wieder die Hochzeit der Eltern sehen zu können.
Habe für dieses Jahr ein Auftrag angenommen wo die Braut gleich von vorne rein sagte: "auf zwei Stunden gekürzt kommt nicht in Frage, den wir haben Verwandte , die an der Hochzeit nicht teilnehmen können, daher bitte so viel wie möglich drin lassen"

Hintergrundmusik: hier spielt GEMA und Urheberrechte ganz große Rolle, GEMA Jahresbeitrag ca. 450,00 € + Lizenz vom Urheber, daher sind meine Trailer Online Musik. Wie ich bereits geschrieben habe: "nehme ich den O-Ton direkt vom Mischpult auf", so bin ich aus der Nummer raus, und habe im Video den O-Ton von der Hochzeit, sollte GEMA und Urheber was dagegen haben, sollen die sich an den DJ wenden. Die Hintergrundmusik für Braut-/Bräutigamvorbereitung, Begleitung des Fotoshootings und Trailer wird von den Brautpaaren beigestellt, wenn ich richtig verstanden habe (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) darf der Endverbraucher gekaufte Musikstücke für eigene Bedarfe kopieren und "in nicht öffentlichen Räumen verwenden", es sei denn er darf die Musik in so einem Video nicht hinterlegen.

Der Schnitt an sich: ich brauche das gefilmte nicht zu sichten, da ich das direkt nach dem Dreh schneide und der Ablauf der Hochzeiten nah zu identisch ist. Der große Aufwand liegt eigentlich beim Synchronisieren Ton-Video plus Entscheidung welche Szene lassen welche rausschneiden, und genau hier ist russisch gefragt > der O-Ton ist ein Muss. Mit meinen durchaus guten Russischkenntnissen (Muttersprache) tue ich mich schwer, den passenden Schnitt zu machen.

Ich hoffe nichts vergessen zu haben. Und gleich Entschuldigung an die Videografen, die der Meinung sind, dass ich die Preise kaputt mache – nein, für jeden von uns gibt"s sein Markt. Traurige Welt!

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Antwort von Pianist:

Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, geht es im vorliegenden Fall nicht um einen durchgestalteten Hochzeitsfilm, wo man vielleicht 60 bis 90 Minuten Rohmaterial dreht, daraus dann schöne 20 Minuten macht und bei jedem einzelnen Schnitt überlegt, ob er ein paar Frames früher oder später kommt. Vielmehr scheint es um zusammengestelltes Rohmaterial zu gehen. Das ist natürlich eine vollkommen andere Betrachtungsweise, hat mit Film aber recht wenig zu tun.

Matthias

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Antwort von medialex:

Heureka, endlich schreibt das mal einer! Hier im Forum treiben sich bestimmt größtenteils erfahrene Hobbyfilmer und Vollprofis rum, die entsprechend viel Erfahrung mit Video-Produktionen haben (nachdem ich vor nunmehr 21 Jahren meinen ersten VHS-C-Camcorder bekommen habe, zähle ich mich auch dazu) und aufgrund entsprechend hoher eigener Qualitätskriterien eine fertige Produktion ganz anders anschauen bzw. bewerten als ein verhältnismäßig unbedarftes künftiges Ehepaar, das einfach den schönsten Tag seines Lebens dokumentiert haben will. Für mich wäre das zwar auch nichts, da prinzipiell keiner meiner Filme an einen Kunden rausgeht, bevor ich nicht hundertprozentig zufrieden damit bin - ganz gleich, wie lange das dauert. Es gibt aber offensichtlich auch genügend Kunden, denen ein von jeglicher Perfektion weit entferntes, dafür aber episches Hochzeitsvideo vollkommen ausreicht. Ich denke, dass hier lange Zeit mehr über die "Gewissensfrage" diskutiert worden ist, ob man der Kundschaft derartige Endprodukte "zumuten" kann. Das ist aber meines Erachtens überhaupt nicht der Punkt. Denn letztendlich ist der Kunde König und das Angebot regelt den Markt. Wenn jemand also eine Möglichkeit finden würde, handwerklich perfekte Hochzeitsvideos in epischer Länge binnen kürzester Zeit zu Schleuderpreisen zu produzieren, würde er jeglicher Konkurrenz das Wasser abgraben. Da es dergleichen aber momentan noch nicht gibt, muss man sich eben entscheiden, wo man Abstriche machen möchte. Und das tut letztendlich immer noch der Kunde - wie gerne wir ihm (nicht ganz uneigennützig, versteht sich - diese Aufgabe abnehmen würden...

Eine schöne Woche wünscht euch

medialex

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Antwort von mollinger:

a) Hochzeitsvideos dürfen nicht viel kosten.
b) Hochzeitsvideos sehen lieblos aus

Die Frage ist: ist b die Folge von a, oder eher umgekehrt?

Meine Erfahrung: Geld ist genug da, und auch die Bereitschaft es auszugeben. Gerade und vor allem auch bei russischen Hochzeiten.

Allerdings muß das Produkt stimmen. Die Brautpaare kaufen, was sie sehen.

Für die typischen Hochzeitsvideos, die nur marginal besser aussehen als Amateurfilme, wird sicher kein allzu großes Budget bereitgestellt.

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Antwort von domain:

Das stimmt. Aber wann sieht ein Hochzeitsvideo nicht mehr amateurhaft aus?
Wenn schon vorher ein Drehbuch existiert. Da scheint es aber Standarddrehbücher zu geben, wonach das im Film gezeigte Prozedere immer das gleiche ist. Vorspiel, Hauptteil, viele Reden mit Besäufnis und Nachspiel. Beim Nachspiel hapert es allerdings meistens, denn eigentlich sollte der Schluss noch andeutungsweise in einen Softporno übergehen, so wie bei Kinofilmen.
Der größte Unterschied aber dürfte am fehlenden Regisseur liegen, sozusagen dem Zeremonienmeister, der alle Abläufe kameragerecht inszeniert und Anweisungen gibt, denen einschließlich des Standesbeamten und des Pfarrers alle zu folgen haben.
Nur so kann ein gescheiter Hochzeitsfilm entstehen.

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Antwort von Pianist:

Genau, alles hört auf mein Kommando.. :-)

Nö, man kann das auch einfach als Reportage machen. Mir ist es doch letztendlich wurscht, ob ich eine Reportage über einen Staatsbesuch oder über eine Hochzeit drehe, das läuft doch alles sehr ähnlich ab.

Beim Staatsbesuch frage ich vielleicht eine fähnchenschwingende Passantin hinter der Absperrung, wie ihr das Kleid der Queen gefällt, und bei der Hochzeit frage ich eben die Mutter der Braut, wie doll aufgeregt sie ist.

Matthias

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Antwort von Jott:

Eine Hochzeit im TV-Reportage-Stil (mit Funzel auf der fetten Schulterkamera und so) wäre aber reichlich unemotional. Wollen die Leute so was? Ach, wer weiß ...

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Antwort von Pianist:

Na doch, das kann man doch entsprechend emotionalisieren. Ganz simpel. Da reicht schon mal eine Zeitlupe, wie die sich in die Arme fallen, und die passende Musik dazu.

Matthias

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Antwort von domain:

Natürlich geht das so auch.
Ein neuer Ansatz für ein Drehbuch wäre vielleicht mit Rückblenden zu arbeiten. Beide liegen schon im Hochzeitsbett und sie liebkost ihn während er nach all den Strapazen und dem Fangeisen am Finger schon eher käferliacht dreinschaut.
War schon schön Schatzi gell, wie die Orgel den Hochzeitsmarsch gespielt hat beim Einzug und erst mein schönes Hochzeitskleid, hab wie eine Prinzessin ausgschaut gell und wie toll dein Papa geredet hat. Nur seine Bemerkung, dass das Wort EHE die Abkürzung von „Esel heiratet Eselin“ bedeutet, fand ich unpassend ;-)

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Antwort von Pianist:

Naja, das wäre ja schon Kino. Wenn man ein Hochzeitspaar zu Schauspielern macht, kann das schnell lächerlich werden...

Aber wir haben hier ja schon festgestellt: Es gibt da ganz unterschiedliche Herangehensweisen, die zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen und für ganz unterschiedlich viel Geld zu bekommen sind. Das muss eben alles vorher ausgelotet werden.

Das gilt übrigens nicht nur für Hochzeitsfilme, sondern für jeden Auftragsfilm, bei dem der Auftraggeber den grundsätzlichen Stil noch nicht festgelegt hat.

Matthias

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Antwort von div4o:

Aber wir haben hier ja schon festgestellt: Es gibt da ganz unterschiedliche Herangehensweisen, die zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen und für ganz unterschiedlich viel Geld zu bekommen sind. Das muss eben alles vorher ausgelotet werden. das stimmt, es gibt allerdings eine untere Grenze, die keinen Sinn mehr ergibt. Ich finde es besonders schwer für Quereinsteiger, zu diesen zähle ich mich selbst, einen guten Weg für die Preisgestaltung zu finden. Es fehlt einem das Wissen der Kalkulation und was alles dazu gehört und schlechthin die Erfahrung was eine derartige Dienstleitung kostet. Denn das sind wir Dienstleister.

Das aktuelle Beispiel hier 990,- ist echt grenzwertig zu bewerten. Man muss sich nur vorstellen, was andere Dienstleister auf einer Hochzeit kosten. DJ ab 800,-€, Hochzeitsfotograf ab 1500,-€ usw. Ich würde mal behaupten, dass der Zeitaufwand all dieser Dienstleister "etwas" geringer als der des Filmemachers ausfällt.

Dazu muss man wissen, was eigentlich Hochzeitsfilme kosten. Hier ein bekannter Amerikaner in der "Wedding Film Szene"

http://joesimonweddingfilms.com/
Kameras: 5DMk3, C300
Team: 3 Mann

"Local Films start at $6900
Out-of-State & Destination Films start at $10900"

Ein Russe aus Moskow, der nicht mal eine Seite hat, sonder nur durch sein Vimeo Accound wirbt.

https://vimeo.com/primestory
Kemera: 5D MK3 RAW, BMCC
Team: min. 3 Mann
Preislich: schwer was zu erfahren aber wird es sich wie Joe im selben Segment bewegen.

Was beiden verbindet, ist nicht die Tatsache, dass sie eine Kaufstarke Kundschaft haben, sondern dass sie realistisch berechnen und so auf die Preise kommen.Ich meine, nur weil meinen Kunden mehr Geld hat, verlange ich nicht doch den doppelten Stundensatz!

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Antwort von Jott:

Sie machen ihre Arbeit ja auch gut. Realistischer Preis, wenn auch immer noch nicht üppig für einen 3-Kamera-Dreh.

Und jetzt bringt mal dem Normalo-Schnäppchenjäger-Kunden bei, wieso sieben Minuten zehnmal teurer sein sollen als drei Stunden! Abzocke! :-)

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Antwort von div4o:

Und jetzt bringt mal dem Normalo-Schnäppchenjäger-Kunden bei, wieso sieben Minuten zehnmal teurer sein sollen als drei Stunden! Abzocke! :-) und das ist die Kunst, die keinem lehrt: "Sich selbst zu verkaufen". Aber auf der andere Seite, wenn wir alle an einem Strand ziehen und sagen, ab hier und nicht weniger, was für Wahl hat der denn Kunde dann?

Eine Sache ist sicher und das wurde x-mal hier gesagt, auf Kurz oder Lang führt eine solche Preisstruktur zu Pleite oder Preiserhöhung. Durch das letztere sind bislang weniger Pleite gegangen.

Als Beispiel kann ich die Friseure nennen. Ich kenne deren Welt etwas genauer als manch anderer. Auf jeden Fall auf Trendspräsentationen oder Marketingseminare wird ihnen eins immer wieder gesagt. Habt keine Angst die Preise anzuheben. Ja ihr verliert paar Kunden aber es kommen trotzdem neue dazu, die den neuen Preis akzeptieren. Wegen eine Preiserhöhung ist bislang kein Studio Pleite gegangen!

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Antwort von Pianist:

Der Unterschied: Zum Frisör muss ich alle paar Wochen, weil meine Haare einfach nicht aufhören wollen zu wachsen. Geheiratet wird im besten Fall nur einmal, so dass keine Folgeaufträge zu erwarten sind. Ob also gute oder schlechte Arbeit geleistet wurde, ob der Preis hoch oder niedrig war: Es verpufft. Außer wenn Teilnehmer der Hochzeit dann später selbst mal heiraten und sich an den Filmer erinnern oder beim Hochzeitspaar nachfragen.

Matthias

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Antwort von div4o:

Der Unterschied: Zum Frisör muss ich alle paar Wochen, weil meine Haare einfach nicht aufhören wollen zu wachsen. Geheiratet wird im besten Fall nur einmal, so dass keine Folgeaufträge zu erwarten sind. auch wenn für den Hochzeitsfilme keine weitere Aufträge zu erwarten sind, ist seine Verhandlungsposition um den Faktor X besser als beim Friseur, denn auf einen Haarschnitt kann ich getrost verzichten, auf den Hochzeitsfilm zu verzichten, weil man den "billig" Preis nicht finden konnten, würde eher die wenigen tun.

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Antwort von thsbln:

Aber auf der andere Seite, wenn wir alle an einem Strand ziehen und sagen, ab hier und nicht weniger, was für Wahl hat der denn Kunde dann? Dieser kleine Kniff an Kundenfreundlichkeit kommt nur Konzernen zu, die in marktbeherrschenden Positionen stehen oder sich mit wenigen anderen absprechen (können).

As ich noch kleiner war, gab es überall diese Aufkleber "Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin."

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Antwort von soan:

Natürlich ist das kein Vergleich dazu, aber es gibt halt Champions League und zweite Liga, beide haben ihre Berechtigung.

Simone + Roland // Wedding Highlights


VG
Jan Für so einen feinen Film würde ich persönlich aber auch nicht unter 5000€ den Sack zumachen... :-)

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Antwort von div4o:

Dieser kleine Kniff an Kundenfreundlichkeit kommt nur Konzernen zu, die in marktbeherrschenden Positionen stehen oder sich mit wenigen anderen absprechen (können). ich kenne einige freie Fotografen, die angefangen haben Wedding Meetups zu organisieren, um unter anderem genau gegen dieses Problem zu kämpfen. Google mal und du wirst stauen, was da angeht. Der Vergleich mit den Konzernen ist außerdem nicht sonderlich zutreffen, weil diese auf den Rücken anderer ihr Geld verdienen und wir selbst dafür arbeiten müssen.

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Antwort von domain:

Bis vor kurzem kam mir die Zustimmung zur Veröffentlichung der eigenen privaten Hochzeit im Internet ja recht eigenartig vor. Im Grunde aber gibt es eine lange Tradition des möglichst großen Hochzeitsspektakels: viele Menschen, großes Festgelage, hupende und dekorierte Autokolonnen mit nachgezogenen Blechdosen etc.
Der Sinn dahinter ist offenbar, dass sehr viele Menschen vom Zusammengehen zweier Mitbürger erfahren, damit es ihnen später möglichst peinlich ist, sich wieder zu trennen.
Insofern liegen Hochzeitsfilme mit Internetveröffentlichung ja voll in der Tradition.
Die Art, wie sie von einigen Profis gestaltet werden, erinnert ja schon beinahe an Spielfilme aus Hollywood und entspricht mit Sicherheit auch den Wünschen der „Hauptdarsteller“, nämlich wenigstens einmal im Leben ein Star sein zu dürfen und das muss man sich natürlich schon was kosten lassen.
Passt auch ganz gut in den grenzenlosen Exhibitionismus der sozialen Medien und außerdem dürfte es tatsächlich einen ziemlich großen Markt bei den weiblichen Zusehern geben. Nichts ist schöner als weinen zu können, wenn zwei Menschen heiraten.
Ich vermute allerdings, dass neben dem vorzeigbaren Spielfilm auch noch eine zweite längere und viel privatere Fassung für den Kunden geschnitten wird, so mit 2-3 Stunden Länge.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Bis vor kurzem kam mir die Zustimmung zur Veröffentlichung der eigenen privaten Hochzeit im Internet ja recht eigenartig vor. Im Grunde aber gibt es eine lange Tradition des möglichst großen Hochzeitsspektakels: viele Menschen, großes Festgelage, hupende und dekorierte Autokolonnen mit nachgezogenen Blechdosen etc.
Der Sinn dahinter ist offenbar, dass sehr viele Menschen vom Zusammengehen zweier Mitbürger erfahren, damit es ihnen später möglichst peinlich ist, sich wieder zu trennen.
Insofern liegen Hochzeitsfilme mit Internetveröffentlichung ja voll in der Tradition.
Die Art, wie sie von einigen Profis gestaltet werden, erinnert ja schon beinahe an Spielfilme aus Hollywood und entspricht mit Sicherheit auch den Wünschen der „Hauptdarsteller“, nämlich wenigstens einmal im Leben ein Star sein zu dürfen und das muss man sich natürlich schon was kosten lassen.
Passt auch ganz gut in den grenzenlosen Exhibitionismus der sozialen Medien und außerdem dürfte es tatsächlich einen ziemlich großen Markt bei den weiblichen Zusehern geben. Nichts ist schöner als weinen zu können, wenn zwei Menschen heiraten.
Ich vermute allerdings, dass neben dem vorzeigbaren Spielfilm auch noch eine zweite längere und viel privatere Fassung für den Kunden geschnitten wird, so mit 2-3 Stunden Länge. Und wie oft gehst Du so aus Deinem Keller, um mal frische Luft zu schnappen, oder tankst Du gar Sonnenlicht und zeigst Dich mal für kurze Augenblicke in der Öffentlichkeit, wo Dich Menschen sehen könnten?

Ja, da Draussen in der Welt geschehen seit vielen Jahren seltsame Dinge!

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Antwort von Charlinsky:

naja, hab bisher den Thread mit Interesse verfolgt, da der TO beinahe auf derselben Schiene fährt wie ich selbst - sprich viel Arbeit für sehr wenig Geld.

Ich schneide allerdings selbst, nen Cutter könnte ich mir einfach nicht leisten.
Hier wird ja immer gesprochen über die Qualität der Filme, welche natürlich bei so geringen Budget entsprechend anzusehen sind, über das Nogo von so geringen Gagen und das scheinbar kein Mangel an hochdatierten Hochglanz Produktionen mit kleinen Spielbergs bestünde.

Nun, ich drehe aus Leidenschaft seit einigen Jahren auch genau diese Filme, unterbezahlt und fernab jeglicher vernünftigen Kalkulation.
Dafür aber emotionell, real und nicht in Szene gesetzt und mit 100% Zufriedenheit der Kunden.

Gerne würde ich auch mit 4 stelligen Honoraren arbeiten - allerdings haben weder ich noch meine anderen Kollegen, mit denen wir uns austauschen, jemals die Möglichkeit gehabt, Hochzeitspaare zu finden, welche bereit waren, 2 oder 3 Kamerateams bei ihrer Hochzeit dabei zu haben, Kran, Steady oder Dolly zu akzeptieren, Regieanweisungen entgegenzunehmen und dafür eine Cinemahochzeit a la Hollywood zu bekommen - gegen Bezahlung der entsprechenden Rechnung.

Das in den USA und in anderen Ländern für Hochzeitsfilme ganz andere Summen bezahlt und wesentlich mehr an Interesse entgegengebracht wird, lassen wir mal dahingestellt - ist aber auch keine Bemessungsgrundlage.

Ich persönlich mache die Filme aus Leidenschaft & einer gewissen Sympathie den Auftraggebern gegenüber - Wenn die nicht gegeben ist, lehne ich schon mal Aufträge ab.
Weder bei Hochzeitsmessen noch bei anderen Gesprächen habe ich noch andere jemals Brautpaare getroffen, welche bereit gewesen wären, mehr als € 1200 - bis € 1500.- für ihren Film zu bezahlen!
Das Durchschnittsbudget dafür liegt zwischen 600 - 800 €, alles andere ist absoluter Glückstreffer.
Hat man aber genau diesen Treffer gelandet und wenn dann auch das Endresultat stimmt, hat man durchaus die Chance, Folgeaufträge daraus in diesem Level zu bekommen - will ich gar nicht bestreiten, aber die Realität sieht eben anders aus...

LG
Charly

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Antwort von rush:

naja, hab bisher den Thread mit Interesse verfolgt, da der TO beinahe auf derselben Schiene fährt wie ich selbst - sprich viel Arbeit für sehr wenig Geld.

Ich schneide allerdings selbst, nen Cutter könnte ich mir einfach nicht leisten.

Ich persönlich mache die Filme aus Leidenschaft & einer gewissen Sympathie den Auftraggebern gegenüber - Wenn die nicht gegeben ist, lehne ich schon mal Aufträge ab.

Das Durchschnittsbudget dafür liegt zwischen 600 - 800 €, alles andere ist absoluter Glückstreffer.

LG
Charly Da triffst du in vielen Aspekten den Nagel auf den Kopf denke ich...

Ich bin vor einigen Jahren mehr so aus der "Not" heraus kurzzeitig in die Hochzeitsschiene reingerutscht... hatte dann auch eine Weile wirklich Spaß daran und habe viele spannende Leute kennengelernt.

Als Einzelkämpfer und wenn man Bock dazu hat funzt das auch ganz gut. Die Leute auf Hochzeiten sind i.d.R. gut drauf und wenn man sich nicht ganz blond anstellt ist der Dreh auch kein wirkliches Problem... besonders wenn man am Ende selbst schneidet und weiß das zu kurze Einstellungen oder dämliche Zooms keinen Sinn ergeben ;)

Ich hatte dann irgendwann aber keine Lust mehr drauf und bin froh davon weg zu sein...

Bekomme zwar heute hin und wieder noch Anfragen obwohl ich nirgends mehr gelistet bin - aber lehne dann immer dankend ab.

In Zeiten von Full HD und 4K filmenden Handys sind die Leute halt gefühlt immer seltener bereit für ordentliche Arbeit auch Geld in die Hand zu nehmen.

Es ist letzten Endes immer auch eine Frage ob man davon leben muss - oder ob man genügend anderes Zeug hat um sich über Wasser zu halten.

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Antwort von Starshine Pictures:

Ich könnte mich eben nie damit zufrieden geben schlechte Filme zu machen nur weil das Budget niedrig ist. Wir möchten immer das maximale leisten was unserem aktuellen Wissensstand entspricht. Das würde mich nicht befriedigen und ich sehe da ganz klar die Gefahr eines Burn Outs. Vielleicht nicht unbedingt dass man in psychische Behandlung muss, aber dass es einen früher oder später ankotzen würde. Uns ging es so einige Male in den letzten Jahren, dass wir uns noch an der Hochzeit gefragt haben warum wir uns das eigentlich antun. Und das war grundsätzlich bei Hochzeiten mit niedrigem Budget der Fall. Deshalb die hohen Preise, auch um von vorn herein einen Filter zu haben der die schlechteren Hochzeiten ausfiltert. Wir haben hohe Absprüche an uns und unsere Filme, und das geht nur mit den passenden Motiven.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von klusterdegenerierung:

aber die Realität sieht eben anders aus... "Für Dich"
Darfst Du nicht vergessen dazu zu schreiben!

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Antwort von Charlinsky:

...das es eben für mich die Realität darstellt - hatte ich nicht extra erwähnt - ich weiß ja, das einige hier ausschließlich nur im elitären Bereich der fünfstelligen Summen ihre Blockbuster Hochzeiten drehen!?

Ich könnte mich eben nie damit zufrieden geben schlechte Filme zu machen nur weil das Budget niedrig ist Ich weiß auch nicht, ob es jetzt unbedingt als schlechte Filme zu bezeichnen sind, den Eindruck hatte weder ich noch mein Klientel, es ist aber ein Unterschied, ob ich jetzt mit Assistenten, Kran, Dolly, Slider & Co sowie nen 2. oder 3. Team so eine Geschichte filme - und bei den "teuren"und edlen Weddingfilmer sind diese Sachen Standart - gerade bei den Amis.

Bei meinen russischen Hochzeiten so wie bei allen anderen stand eigentlich die Unauffälligkeit des Filmteams an oberster Stelle.

LG
Charly

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Antwort von Stoecky:

Ich könnte mich eben nie damit zufrieden geben schlechte Filme zu machen nur weil das Budget niedrig ist. Wir möchten immer das maximale leisten was unserem aktuellen Wissensstand entspricht. Das würde mich nicht befriedigen und ich sehe da ganz klar die Gefahr eines Burn Outs. Vielleicht nicht unbedingt dass man in psychische Behandlung muss, aber dass es einen früher oder später ankotzen würde. Uns ging es so einige Male in den letzten Jahren, dass wir uns noch an der Hochzeit gefragt haben warum wir uns das eigentlich antun. Und das war grundsätzlich bei Hochzeiten mit niedrigem Budget der Fall. Deshalb die hohen Preise, auch um von vorn herein einen Filter zu haben der die schlechteren Hochzeiten ausfiltert. Wir haben hohe Absprüche an uns und unsere Filme, und das geht nur mit den passenden Motiven.


Grüsse, Stephan von Starshine PicturesDas trifft es aus meiner Sicht absolut auf den Punkt. Bei Leuten, die eben nicht nur rein kommerziell denken, sondern sich selbst auch einen hohen Qualitätsanspruch setzen, ist jede Low-Budget-Produktion eine Depression an der man STück für Stück kaputtgeht. Initiative und Engagement muß entweder finanziell oder ideel langfristig ausgeglichen werden. Hier bin ich manchmal auf die Menschen neidisch, die das trocken sehen und im Zweifel auch Mist gegen Geld abliefern.

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Antwort von Charlinsky:

Hier bin ich manchmal auf die Menschen neidisch, die das trocken sehen und im Zweifel auch Mist gegen Geld abliefern. ...solange für den "Mist"gerne bezahlt wird...Liegt alles im Auge des Betrachters - und der Nachfrage!

Lg
Charly

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Antwort von Angry_C:

Alt aber gut:-)



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Antwort von domain:

Div. Zitate:
„Bei meinen russischen Hochzeiten so wie bei allen anderen stand eigentlich die Unauffälligkeit des Filmteams an oberster Stelle.

.... sich selbst auch einen hohen Qualitätsanspruch setzen, ist jede Low-Budget-Produktion eine Depression an der man Stück für Stück kaputtgeht.“


An No-Budget-Produktionen geht man aber nicht kaputt. Wir waren auf die Hochzeit von Freunden eingeladen mit vorhergehender Besichtigung eines Weingutes in Slowenien und nachfolgendem Super-Hochzeits-Menü im Gut selbst.
Extrem unauffällig war dabei die HX20V und dazu häufig nur in der Hosentasche. Ton allerdings teilweise verrauscht, weil Springbrunnen im Freien und zu weit vom Geschehen entfernt.
Nichts war vorher abgesprochen und schon gar kein Auftrag. Habe aber neben Fotos einiges filmisch festhalten können und nach Fertigstellung des „Hochzeitsvideos“ gab es vom freudig überraschten Ehepaar noch eine spezielle Einladung mit Superessen.
Also alles zusammen genommen ein dürftiges, aber die Brautleute doch erfreuendes Video und überhaupt nicht stressig.
So kann man auch mit kleinen Sachen Leuten große Freude machen :-)
Hier einige Schnipsel, das Original ist natürlich schon länger.



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Antwort von wp:

Draußen bei gutem Wetter kann man im Prinzip mit allem filmen.
Aber ich geb dir recht, oft macht man sich selbst den Stress.

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Antwort von Kameramensch:

Mensch domain, du fährst ja ganz schön rasant diesem Berg rauf. ;)

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Antwort von Charlinsky:

Domain - schöner kurzer Mitschnitt in Super Location...


Wp - bei entsprechendem Wetter kann man natürlich mit allem Filmen, hast recht und Stress kann ich auch vermeiden, indem ich die Cam auf ein Stativ stelle und einschalte...fragt sich nur wie das Brautpaar auf die etwas sehr eintönigen Aufnahmen reagieren....

Eines darf man nicht vergessen, hochzeitsfilmer werden häufig belächelt, die wenigsten denken dabei aber nach, das diese weitaus creativer und flexibler sein müssen als bei den meisten anderen gut dotierten Produktionen ....
Nehme aber die sogenannten draufhalter mal raus!

Lg
Charly

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Antwort von soahC:

Domain - schöner kurzer Mitschnitt in Super Location...


Wp - bei entsprechendem Wetter kann man natürlich mit allem Filmen, hast recht und Stress kann ich auch vermeiden, indem ich die Cam auf ein Stativ stelle und einschalte...fragt sich nur wie das Brautpaar auf die etwas sehr eintönigen Aufnahmen reagieren....

Eines darf man nicht vergessen, hochzeitsfilmer werden häufig belächelt, die wenigsten denken dabei aber nach, das diese weitaus creativer und flexibler sein müssen als bei den meisten anderen gut dotierten Produktionen ....
Nehme aber die sogenannten draufhalter mal raus!

Lg
Charly Von dieser Kreativität sieht man aber so gut wie nie etwas, und wenn doch, dann sind es eben die Produktionen jenseits der 10.00€
Ansonsten gleichen sich diese Filme wie ein Ei dem anderen Anderen. Bestenfalls variiert die Qualität der Bilder und des Tons

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Antwort von Charlinsky:


Von dieser Kreativität sieht man aber so gut wie nie etwas, und wenn doch, dann sind es eben die Produktionen jenseits der 10.00€
Ansonsten gleichen sich diese Filme wie ein Ei dem anderen Anderen. Bestenfalls variiert die Qualität der Bilder und des Tons
...nicht alle Paare stellen bereitwillig Ihre Filme zur öffentlichen Beurteilung ins Netz, deine Aussage ist daher sehr oberflächlich - und über das Geld hatte ich nicht gesprochen...

Das eine gewisse Kontinuität in allen Filmen vorhanden ist, geb ich zu: Hochzeit bleibt Hochzeit - mit allem was dazugehört.

Nur noch ne kleine frage, hättest du schon einmal ne Hochzeit gefilmt?

Lg
Charly

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Antwort von gunman:

Hallo,

Ist ja alles schön und gut was Du schreibst und hier zeigst, geht aber meiner Meinung nach am Thema vorbei, denn es geht hier um "Aufträge" -Du schreibst ja selbst es sei keiner gewesen-.
Dass so ein Film nicht stressig ist, und nur minimale Anforderungen an eingesetztes Material und späteren Schnitt (wenn überhaupt -kann ich bei deinen Schnipseln nicht erkennen-) stellt, ist bestimmt jedem klar.
Es ist einfach ein Riesenunterschied, ob man so etwas als Auftrag macht, oder nur so nebenbei für einen guten Freund und für sich selbst.

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Antwort von Charlinsky:

Es ist einfach ein Riesenunterschied, ob man so etwas als Auftrag macht, oder nur so nebenbei für einen guten Freund und für sich selbst. Ist schon richtig, aber Domain wollte ja auch nur zeigen, das man auch mit kleinstem Aufwand ne schöne Erinnerung festhalten kann - ist aber natürlich ein gewaltiger Unterschied gegen einen Auftrag für einen Film.

Lg Charly

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Antwort von soahC:

Also erstens: Ich meinte natürlich Budget jenseits der 10.000€ :D Sorry für den Fehler...

Zweitens: Nein, Ich habe noch nie eine Hochzeit gefilmt und werde das ziemlich sicher auch nie tun. Ich bin für Schnitt und Motion Graphics zuständig, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf Schnitt (ca. 90%).
Ich bin auch ehrlich gesagt überhaupt kein Fan von One-Man-Shows! Als Ich noch Creative Director war habe Ich auch sehr viel mit der Planung und der Konzeption von Aufträgen zu tun gehabt, und Ich habe schon immer die Philosophie verfolgt, dass wir für verschiedene Arbeitsschritte jeweils die Besten aus ihrem Fach bekommen sollten (im Rahmen des Budgets natürlich).
Konzepter und CD arbeiten am Konzept, Kameramamann, Tonassi und Regissuer produzieren, der Editor schneidet, Designer macht Motion Graphics und ein Audiodesigner macht die Mischung. So und nicht anders will Ich Projekte umsetzen. Wenn Leute behauptet haben sie könnten 2-3 von den Positionen alleine machen hat das zwar den Chef gefreut, am Ende wurde (mein persönlicher) Qulitätsstandard aber nie erfüllt.

Klar, das ist einfach unter einem gewissen Mindestbudget nicht drin, Ich habe aber auch kein Interesse daran meine Ansprüche herunterzuschrauben. Daher kann Ich die Aussage "Low-Budget Produktionen machen dich kaputt" schon gut nachvollziehen.

Und nochmal zu den Hochzeitsfilmen: Das nicht jeder seine Hochzeitsfilme ins Netz stellt lasse Ich zur Beurteilung nicht zählen, denn erstens gilt das ja für alle anderen Filme genauso, und zweitens müssten sich diese "weitaus kreativeren" Produktionen statistisch ja trotzdem niederschlagen. Oder werden etwa GERADE diese nicht ins Netz gestellt?! Kann Ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Und kurz noch zu oberflächlichen Aussagen, wie wäre es denn hiermit:
"Eines darf man nicht vergessen, hochzeitsfilmer werden häufig belächelt, die wenigsten denken dabei aber nach, das diese weitaus creativer und flexibler sein müssen als bei den meisten anderen gut dotierten Produktionen .... "

Kannst du das irgendwie belegen? Und von welchen "anderen Produktionen" sprechen wir denn überhaupt? Ich kann das ehlrich gesagt nicht wirklich glauben. Wo müssen Hochzeitsfimer denn "weitaus kreativer" arbeiten als andere Filmemacher, und wie drückt sich das im Ergebnis aus?

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Antwort von killertomate:

Und von welchen "anderen Produktionen" sprechen wir denn überhaupt? Vielleicht von diesen:
Konzepter und CD arbeiten am Konzept, Kameramamann, Tonassi und Regissuer produzieren, der Editor schneidet, Designer macht Motion Graphics und ein Audiodesigner macht die Mischung. Und welches Hochzeitspaar zahlt Dir die 10.000 bis 30.000 Euro dafür?

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Antwort von Starshine Pictures:

Als anspruchsvoller(!) Hochzeitsfilmer ist man schon sehr gefordert. Man muss wahnsinnig schnell sein, den kompletten Tag bis ins Detail durchplanen und immer wieder mit Änderungen kämpfen. Zudem musst du sozial kompetent auftreten, allen den Vortritt lassen und trotzdem nie zu kurz kommen. Du musst bis zu 20 Stunden am Stück hoch konzentriert arbeiten können und darfst dich nie zurück lehnen. Es gibt keine Pausen. Jederzeit kann etwas wichtiges passieren von dem du nichts wusstest. Wenn es nicht drauf ist hast du es versaut, und kein anderer. Nichts ist wiederholbar. Viele Dinge passieren gleichzeitig und alles sollte möglichst gut kadriert sein, mit sauberem Ton und in perfektem Licht aufgenommen werden. Und das ist nur der Drehtag ... Wie du siehst, Hochzeitsfilme sind das perfekte Umfeld um Filmen zu lernen. Denn danach kommt dir fast alles wie eine Kaffeefahrt vor.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

Anhang: Planungszeichnung fürs Einlaufen in die Kirche

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Antwort von soahC:

@ Killertomate: Kannst du begründen warum und wie das Eine jetzt eine kreativere Arbeitsweise voraussetzt als das Andere?
Und Ich habe keine Ahnung wer 10.000 - 30.000€ für einen Hochzeitsfilm ausgibt. Ist auch nicht mein Bier. Wenn solche Beträge aber nicht bezahlt werden muss man sich eben mit weniger begnügen (inklusive eingeschränkter Möglichkeiten und entsprechendem Ergebnis) oder man überlässt diese Aufträge eben anderen. Nichts anderes habe Ich behauptet.

@Starshine: Ich glaube gerne dass Hochzeiten einem viel abverlangen. Ich sehe aber nicht den Unterschied zu fast allen Anderen Produktionen. Du musst immer lange arbeiten, viel gleichzeitig im Blick haben und allzeit bereit sein. Ich glaube sogar die meisten Dokus und Reportagen sind weniger gut planbar, und beim szenischen Film gibt es wieder ganz andere Kriterien die es kompliziert und anspruchsvoll machen.

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Antwort von Niko M.:

@ Killertomate: Kannst du begründen warum und wie das Eine jetzt eine kreativere Arbeitsweise voraussetzt als das Andere?
Und Ich habe keine Ahnung wer 10.000 - 30.000€ für einen Hochzeitsfilm ausgibt. Ist auch nicht mein Bier. Wenn solche Beträge aber nicht bezahlt werden muss man sich eben mit weniger begnügen (inklusive eingeschränkter Möglichkeiten und entsprechendem Ergebnis) oder man überlässt diese Aufträge eben anderen. Nichts anderes habe Ich behauptet. Vielleicht verstehe ich das falsch mit dem "weniger begnügen" und warum du jetzt nochmal nachfragst.
Als ehemaliger Creative Director hast du doch sicher mal die Erfahrung gemacht haben, dass es schwierig ist über etwas zu urteilen das man selbst noch nicht gemacht hat.
Aber vielleicht bist du da auch eine Ausnahme...?!

Dass man verschiedene Film-Produktionen nicht wirklich miteinander vergleichen kann, sollte eigentlich klar sein, oder man merkt es, nachdem man es dann selbst gemacht hat.
Falls es hier nicht nur um, "wer hat den grösseren" gehen soll.

Fast jede Art von Dreh hat doch unterschiedliche Anforderungen an die Kreativität und Umsetzung. Dabei kann man bis an die Grenzen gehen oder sich vorher Grenzen setzen.
Wie du ja selbst andeutest, können Hochzeiten einem alles abverlangen. Man muss viele wichtige Entscheidungen treffen, mit allem rechnen. Egal wieviel man vorher versucht zu planen, man muss auf unterschiedliche Licht- und Tonsituation spontan reagieren. Man muss die Aktionen und Reaktionen vieler verschiedener Personen gleichzeitig versuchen einzufangen - und nur sehr wenig Entscheidendes kann irgendwie wiederholt oder später gefaked werden.

Und man ist dabei alleine oder zu zweit !
Du selbst hast so nie gearbeitet, vielleicht zählt das deswegen nicht viel für dich ?

Bei Dokus und Reportagen ist das zwar oft ähnlich, sehe ich wie du.
Man kann aber bei einer Doku oder Reportage noch eher etwas retten, oder verpasstes später einfangen. Oder notfalls dann erzählen lassen.
Dadurch ist der Druck bei Hochzeiten nicht ohne. Und du musst gezielt Gefühle und Interaktionen einfangen, die überall zu jeder Sekunde stattfinden können.

Habe sehr grossen Respekt wenn man das gut hinbekommt. Und das Thema Post ist damit noch nicht erwähnt...
Am Schluss muss es dem individuellem Auftraggeber gefallen, und die Geschmäcker sind sehr verschieden.

Bei einer Doku oder Reportage, würde ich persönlich wesentlich weniger eigenen Druck empfinden.

Das ist für mich auch ein sehr wichtiger und entscheidender Unterschied.

Was leichter oder schwerer ist, hängt von der jeweiligen Person und Situation ab, und kann man nicht verallgemeinern.

Die amerikanischen Hochzeitsfilme sind teilweise unglaublich.
Hoffe das wird sich hier auch in diese Richtung entwickeln...

In Deutschland schaut man ja leider eher auf Hochzeitsfotografen etc. herab. Oder auch auf Bedienungen, Kranken- und Altenpfleger, Müllmänner und Strassenbauer.
Das ist aber ein kulturelles und soziologisches Problem, dem sich die meisten ("typischen") Deutschen leider nicht bewusst sind.

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Antwort von soahC:

Mit "weniger Begnügen" habe Ich gemeint, dasd man eben für sich entscheiden muss ob man Aufträge annimmt, bei denen das Budget nicht reicht um die eigenen Qualitätsansprüche vollends zu erfüllen oder eben nicht. Es sei denn man hat einfach keine so hohen Ansprüche. Kann ja sein und ist auch vollkommen ok. Und auch ob man such den Stress, das alles alleine zu stemmen, für am Ende "kleines Geld" überhaupt antun will.
Ich lasse mich gerne überzeugen, aber ich denke niemand würde von sich behaupten er wäre ein besserer Editor, Kameramann, Regisseur, Tonmeister etc. in einer Person als wenn das alles verschiedene Leute machen.
Das heißt der Anspruch liegt schon vor der Produktion wesentlich niedriger als bei einer "großen, teuren" Produktion.
Es ist eben eine persönliche Entscheidung ob man da Lust drauf hat.

Und hier wurde eben behauptet dass Hochzeitsfilmer "weitaus kreativer und flexibler" arbeiten müssen als andere Filmemacher. Nochmal die Frage: Warum. Und was wäre denn ein Beispiel für diese Kreativität.
Ich glaube ja eher es ist so: Man muss die Schwierigkeiten die durch fehlendes Team und Budget minimieren. Kann man natürlich auch mit "kreativ arbeiten" umschreiben...

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Antwort von wolfgang:

Ich weiß nicht ob Hochzeitsfilmer kreativer sein müssn als andere Kreative. Ich weiß auch nicht wie man das messen sollte.

Was erforderlich ist, das ist das rasche Reagieren auf Dinge die sich vor den eigenen Augen abspielen. Weil es kein Drehbuch gibt. Weil das alles ungeplant sein kann. Erfordert wohl vielleicht mehr Reaktionsvermögen, und sicherlich eine gewisse Beherrschung des eigenen Equipments.

Aber für kreativer würde ich das auch nicht halten - eher für stressiger. Und man arbeitet halt (bei uns) eher für wenig Geld. Das hat damit aber nichts zu tun.

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Antwort von Niko M.:

Und hier wurde eben behauptet dass Hochzeitsfilmer "weitaus kreativer und flexibler" arbeiten müssen als andere Filmemacher. Nochmal die Frage: Warum. Und was wäre denn ein Beispiel für diese Kreativität.
Ich glaube ja eher es ist so: Man muss die Schwierigkeiten die durch fehlendes Team und Budget minimieren. Kann man natürlich auch mit "kreativ arbeiten" umschreiben... So ungefähr meinte ich es auch. Deswegen glaube ich, dass man es nicht wirklich vergleichen kann.
Es geht bei jeder Produktion immer um Kreativität, egal wie sie sich niederschlägt. Die Anwendungsgebiete und Möglichkeiten sind unendlich...

Bei Hochzeiten geht es ja um eine Live-Situation. Darin sehe ich den Haupt-Unterschied zu anderen Filmsituationen.
Man hat oft keine Zeit, alles Wichtige vor der Aufnahme zu überprüfen, und man muss oft sehr sehr schnell und spontan kreativ sein.
Immer einen vollen Akku und volle Speicherkarten haben. Das Mikro und der Soundrekorder brauchen immer Strom und alle Kabel müssen immer fest sitzen etc.
Man muss dass alles jederzeit im Blick haben, auch die Leute die im Weg stehen oder denen man selbst den Weg versperrt. Nicht alle akzeptieren das...
Man kann nicht "Cut" rufen, und vor allem möchte man oft, je nach eigenem Anspruch (=Druck), Szenen so einfangen, wie man sie vielleicht noch nicht 100 mal gesehen oder selbst gefilmt hat.
Und man hat nur einen Take dafür.
Wenn man nicht mit Automatik filmt, kann das alles insgesamt sehr krass sein, und man ist für all das ganz alleine verantwortlich.

Man kann es vielleicht eher mit anderen Live-Events vergleichen, wenn man das braucht. Aber wie gesagt, wozu ? Man kann komplexe Dinge nicht einfach
ausdrücken oder verallgemeinern.
Und auch ob man such den Stress, das alles alleine zu stemmen, für am Ende "kleines Geld" überhaupt antun will.
Ich lasse mich gerne überzeugen, aber ich denke niemand würde von sich behaupten er wäre ein besserer Editor, Kameramann, Regisseur, Tonmeister etc. in einer Person als wenn das alles verschiedene Leute machen. Natürlich würde das niemand mit Erfahrung behaupten. Verstehe glaube ich nicht auf was du damit hinauswillst ?
Das heißt der Anspruch liegt schon vor der Produktion wesentlich niedriger als bei einer "großen, teuren" Produktion. Heisst es überhaupt nicht. Oder welchen Anspruch meinst du jetzt genau ?

Der Auftraggeber hat natürlich eher hohe Ansprüche, egal was er bezahlt.

Und die Eigenen sind individuel verschieden würde ich sagen.
Manche machen Standardprogramm, weil sie vielleicht nur wenig dafür bekommen.
Ein anderer würde für die gleiche Gage alles geben was er hat. Aus Leidenschaft oder um eine gute Referenz zu bekommen.
Es ist eben eine persönliche Entscheidung ob man da Lust drauf hat. Nicht nur ! Eine eher oberflächliche, allgemeine und subjektive Aussage.
Man muss auch genug Geld für die Miete verdienen etc.
Nicht jeder kann sich seine Arbeit aussuchen, leider.

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Antwort von Adam:

Etwas abseits vom Thema, aber nicht ganz:

Ein sehr guter Freund von mir, erfolgreicher Kameramann, hat seit er 13 Jahre alt war praktisch sein ganzes Leben (mitlerweile gut über 20 Jahre) filmisch dokumentiert. Wirklich fast alle wurde aufgenommen, viele Filme geschnitten. Jeder Freund erhält zu Geburtstagen und ähnlichem einen Film, da natürlich auch alle Freunde filmisch festgehalten werden.
Er hat da im Freundes- und Bekanntenkreis schon so einen gewissen Ruf...

Und zu seiner Hochzeit: Kein Film, nix, nur ein paar Fotos.
Das war für ihn super entspannt. Und von allen Freunden, von denen einige auch fimen können und es teils sogar beruflich machen, musste niemand für diesen undankbaren Job herhalten.

Aber es gab dennoch einen Hochzeitsfilm. Den haben wir vor der Hochzeit geschnitten.
Mein Freund und seine Frau durften darin auch als Schauspieler auftreten ohne eine Ahnung zu haben, was das später mal werden würde. Ihnen war nicht mal klar, dass die Aufnahmen überhaupt in einen Hochzeitsfilm fließen würden.
War garnicht so leicht sie als Schauspieler anzuleiten, da sie ja von nichts wussten.

Jedenfalls war dieser Film, auf der Hochzeit vor 180 Leuten vorgeführt, ein großartiger Erfolg. Tränen der Rührung und viel Gelächter.
Und für alle bei der Feier viel entspannender.


Soweit meine Geschichte.
Es muss also überhaupt kein Hochzeitsfilm gedreht werden. Zumindest kein Film von der Hochzeit. Ein Film für die Hochzeit kann hingegen grandios werden. Vor allem wenn wenn 60 DV-Bänder an peinlichsten Kindheits- und Jugendszenen zur Verfügung hat....

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Antwort von wolfgang:

@ Niko,

nicht dass deine Punkte falsch wären! Ich finde die sind durchaus wichtig und richtig.

Nur ist für mich vieles davon eher Anpassungsfähigkeit, Improvisationsgabe, Reaktionsfähigkeit - sicherlich auch Kreativität. Aber eben nicht nur.

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Antwort von Charlinsky:

Man muss wahnsinnig schnell sein, den kompletten Tag bis ins Detail durchplanen und immer wieder mit Änderungen kämpfen. Zudem musst du sozial kompetent auftreten, allen den Vortritt lassen und trotzdem nie zu kurz kommen. Du musst bis zu 20 Stunden am Stück hoch konzentriert arbeiten können und darfst dich nie zurück lehnen. Es gibt keine Pausen. Jederzeit kann etwas wichtiges passieren von dem du nichts wusstest. Wenn es nicht drauf ist hast du es versaut, und kein anderer. Nichts ist wiederholbar. Viele Dinge passieren gleichzeitig und alles sollte möglichst gut kadriert sein, mit sauberem Ton und in perfektem Licht aufgenommen werden. Und das ist nur der Drehtag Eigentlich genau auf den Punkt gebracht - das ist eigentlich genau das, was ich mit creativ und flexibel meinte!
Man hat keine Assistenten dabei, welche eben gewisse Bereiche wie licht und Ton abdecken, es bezahlt dir keiner (wobei wir wieder beim Thema sind) aber um einen Vergleich zu starten: ich hatte in den 90er Jahren einige zeit mit Colonia Media einige folgen vom Tatort mitgemacht, vor und hinter der Camera, danach mit cinesound Düsseldorf bei einigen Reportagen u.a. mitgemacht - und allein aus diesem Grund Sage ich klipp & klar, das es ein hochzeitsfilmer wesentlich schwieriger hat, zu einem vorzeigbarem Ergebniss zu kommen, als diese Produktionen, wo Geld, zeit & Helfer keine Rolle spielen.
Viele der Punkte über den Stress bei einer Hochzeit sind hier bereits angesprochen worden, und alle treffen sie auch zu!

Lg
Charly

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Antwort von soahC:

@ Niko: Wenn man weiß dass man nicht in allen allen Bereichen auf einmal (Schnitt, Kamera, Ton etc.) so gute Ergebnisse erzielen kann wie ein Team, bei dem jede dieser Aufgaben von einer anderen Person übernommen wird, ist selbstverständlich der Anspruch ein anderer! Das heißt, man weiß von vornherein dass man mit einem Team ein besseres Ergebnis erzielen könnte, entscheidet sich aber trotzdem dafür es alleine (oder zu zweit) zu machen.
Das ist einfach ein anderer Anspruch an das Ergebnis, der dann mit dem Budget begründet wird.
Ich habe daraufhin gesagt dass es eine persönliche Entscheidung ist Aufträge mit so einem Budget anzunehmen oder nicht...

Und das was Hochzeiten so "schwierig und anspruchsvoll" macht ist ja offensichtlich nicht die "Live Situation" (die gibt es so und schlimmer ja bei sehr vielen Produktionen), sondern das fehlende Team. Das wiederum würde aber so ziemliche jede Produktion sehr aufwändig machen.
Deswegen sieht ein Tatort oder eine Red Bull Produktion ja auch nicht wie ein Hochzeitsfilm aus! Wenn man das als Beispiel bringt muss man schon auch das Ergebnis betrachten.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: 20 Stunden Arbeitstage ohne Pausen, Ton, Kamera, Schnitt etc. Als One-Man Show, ständiger Stress und kaum Budget für einen lächerlichen Stundenlohn - das wird hier mit "kreativer Arbeiten" umschrieben. Und dann hat man am Ende nichtmal etwas herausragendes produziert, sondern nur das Beste rausgeholt, weil alleine geht halt nicht mehr.

Schaut euch die Kalkulation des TE doch mal an... wers braucht, viel Spass!

EDIT: Kurze Frage noch: Diese unvorhersehbaren Dinge die scheinbar ständig passieren und die man nie verpassen darf, wo sind die in den ganzen Beispielen hier?

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Antwort von Niko M.:

@ Niko,

nicht dass deine Punkte falsch wären! Ich finde die sind durchaus wichtig und richtig.

Nur ist für mich vieles davon eher Anpassungsfähigkeit, Improvisationsgabe, Reaktionsfähigkeit - sicherlich auch Kreativität. Aber eben nicht nur. Klar, natürlich Wolfgang.
Diese Fähigkeiten spielen sicherlich eine genauso wichtige oder teilweise sogar wichtigere Rolle. Da man davon viel Gebrauch machen muss.

Es hängt am Schluss dann wohl davon ab, wie jeder Mensch "Anpassungsfähigkeit, Improvisationsgabe, Reaktionsfähigkeit und Kreativität" definieren und beschreiben würde.
Wahrscheinlich jeder etwas anders. Je nach dem wen man vor sich hat.

Der Eine würde sagen, dass das alles sehr unterschiedliche Fähigkeiten sind und nicht gross was miteinander zu tun haben.

Der andere würde daruf vielelicht sagen, dass er glaubt, dass Kreativität sehr sehr hilfreich für die Anpassungsfähigkeit, Improvisationsgabe und Reaktionsfähigkeit sein kann. Vielleicht sogar eine Art Voraussetzung oder Basis dafür ist.

Das kann natürlich jeder sehen wie er möchte.

Auf jeden Fall ist das Ganze jetzt noch etwas klarer geworden.
Danke !

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Antwort von Charlinsky:

Deswegen sieht ein Tatort oder eine Red Bull Produktion ja auch nicht wie ein Hochzeitsfilm! Wenn man das als Beispiel bringt muss man schon auch das Ergebnis betrachten. Ich habe das nicht als Vergleich gebracht, allerdings habe ich mir einige folgen der Serie 4 Hochzeiten & 1 Traumreise auf VOX angesehen (gezwungenermaßen durch meine Frau) und da muss ich sagen, das die kurzen Clips der Kirche, Location etc. von Profis gemacht? Wahrscheinlich von jedem der hochzeitsfilmer hier, die für wenig Geld drehen, auf jeden fall übertroffen werden.
Als Profi solche Aufnahmen abzuliefern bzw ueberhaupt auszustrahlen, da gehört viel dazu...vielleicht hat ja jemand so ne folge zufällig mal gesehen?
Verwackelte Aufnahmen, abgeschnittene köpfe und Unschärfe bei fast jeder Einstellung ....is ja richtig äktschn drinnen...

Lg
Charly

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Antwort von darth_brush:

Kritiker im festangestellten Verhältnis hat er Starter hier wohl gefunden. Wenn der Interesse an eurem Feedback gehabt hätte, wären seine Filme unter "Projekte" gelandet.

Letztlich ist es doch sein Bier, wie er sein Geschäft regelt. Wenn einer 1000 EUR für seine Filme zahlt... ok. Wenn er dafür 3 - 4 Tage arbeiten möchte... auch ok. Das hier mache für das Geld es nicht machen würden... langweilt.

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Antwort von Niko M.:

@ Niko: Wenn man weiß dass man nicht in allen allen Bereichen auf einmal (Schnitt, Kamera, Ton etc.) so gute Ergebnisse erzielen kann wie ein Team, bei dem jede dieser Aufgaben von einer anderen Person übernommen wird, ist selbstverständlich der Anspruch ein anderer! Das heißt, man weiß von vornherein dass man mit einem Team ein besseres Ergebnis erzielen könnte, entscheidet sich aber trotzdem dafür es alleine (oder zu zweit) zu machen. Nur kurz um es nicht falsch zu verstehhen. Da ich relativ quer eingestiegen bin und sich das mit dem "Team" im Moment für mich etwas widerspricht.
Wen meinst du genau wenn du von "man weiss" sprichst, den TO ?

EDIT: Kurze Frage noch: Diese unvorhersehbaren Dinge die scheinbar ständig passieren und die man nie verpassen darf, wo sind die in den ganzen Beispielen hier? Also hier wurde doch jetzt wirklich sehr sehr viel ganz konkretes dazu geschrieben. Wo ist deine Fantasie?
Du planst z.b. vorher, wo du bei der Trauung stehen kannst oder musst. Um alles wichtige, spannend und "schön" einfangen zu können. Und um den sofort daran anschliesenden Programmpunkt auch noch von allen wichtigen Seiten einfangen kannst.
Du brauchst das Paar, von vorne und von hinten. Die Eltern des Paares. Die Ringübergabe und die gleichzeitige Reaktion der Angehörigen.
Dann steht aber jemand oder etwas an diesem Ort. Was machst du?
Vielleicht verliert die Braut ihr Ansteckmikro, du siehst es. Was machst du?

Das Paar läuft nach dem Kuss los nach draussen. Es ist wenig Platz, vielleicht stehen die Leute auch schon alle oder bilden einen Gang. Du kommst nicht richtg an den Ort an den du musst. Was machst du?

Dann gehen sie nach draussen, die Kamera ist auf Indoor eingestellt. Was machst du?
Gehst du hinterher oder willst du sie von vorne einfangen wie sie die Tür öffnen?
Was machst du? Und wie komst du da hin ohne zu stören und zu rennen etc.

Jemand hält eine längere Rede als gedacht etc. Der Akku blinkt oder die Karte geht dem Ende zu. Was machst du wann ?

Du sitzt mal kurz um eine Kleinigkeit zu essen, da kommt eine spontane Überraschung der alten Kumpels. In welcher Form auch immer...
Oder jemand klingelt plötzlich am Glas und fängt an was zu sagen. Vielleicht die emotionalste Rede des ganzen Tages.
Oder die Schwiegereltern oder andere Familienmitglieder (die du alle kennen solltest) haben abseits des Geschenhens einen wunderschönen, emotionalen Moment zusammen. Von dem alle danach sprechen und dich fragen, ob du ihn hast.

Das Wetter kann sich jederzeit ändern, Programmpunkte werden ohne dein Wissen geändert. usw. usw. Was machst du wie und wann?

Hast du schon mal über Stunden selbst gefilmt und dabei den Ton aufzeichnen müssen..?
Ich denke, danach kannst du es dir vielleicht etwas besser vorstellen.

Ich weiss nicht genau, wem du mit deinen Beiträgen im Moment, wie helfen willst?

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Antwort von soahC:

Mit "man weiß" meine Ich denjenigen der solche Aufträge annimmt und alleine durchzieht.

Und mit "Beispiele" meinte Ich eigentlich konkrete Szenen in den hier verlinkten Filmen.
Das was du schreibst ist ja alles richtig und sicher nicht einfach umzusetzen, ändert aber nichts daran dass das keine exklusiven "Hochzeitsprobleme" sind.
Und nochmal zum Verständnis: Diese Probleme lassen sich auf fast jede Doku- oder Reportagesituation übertragen. Natürlich darf der Akku nicht ausgehen, das ist ja wohl logsich oder?
Diese Probleme entstehen aber zum größten Teil nur dadurch dass da 1 Mensch arbeitet und meint er kann das genau so gut wie ein Team. Diese Praxis ist einfach zum kotzen und ihr haben wir zu 90% billigsten Schrott im Fernsehen und Internet zu verdanken.
Deswegen filmt man im Idealfall ja auch nicht über Stunden und zeichnet dabei Ton auf. Man konzentriert sich auf eine Sache und macht diese richtig!

Ich will hier niemandem helfen, der TE meldet sich ja wohl eh nicht mehr. Ich will darauf hinweisen was für Konsequenzen so eine Kalkulation und Arbeitseinstellung hat.

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Antwort von Niko M.:

Mit "man weiß" meine Ich denjenigen der solche Aufträge annimmt und alleine durchzieht.
Diese Probleme entstehen aber zum größten Teil nur dadurch dass da 1 Mensch arbeitet und meint er kann das genau so gut wie ein Team. Eine ignorante Unterstellung, mehr nicht. Oder hat er das wirklich behauptet?
Vorher erklärst du selbst, dass man aus Budget-Gründen kein Team mitnehmen kann. Jetzt unterstellst du Selbstüberschätzung als Beweggrund.
Kann dir nicht mehr folgen....
Auf was willst du hinaus?
Diese Probleme lassen sich auf fast jede Doku- oder Reportagesituation übertragen. Darüber lässt sich wie gesagt streiten. Da sowas sehr komplex ist ! Macht doch aber keinen Sinn, oder?
Manche empfinden Hochzeiten als stressiger und anspruchsvoller, das kann viele Gründe haben. Und darf doch auch jeder empfinden wie er will.
Du hast selbst noch keine gefilmt und willst mitreden oder sogar bestimmen wie man es zu sehen hat?
Natürlich darf der Akku nicht ausgehen, das ist ja wohl logsich oder? Ja, ist es. Aber was machst du in dieser Situation genau. Und zu welchem Zeitpunkt?
Diese Praxis ist einfach zum kotzen und ihr haben wir zu 90% billigsten Schrott im Fernsehen und Internet zu verdanken. Das liegt am Prinzip des Geldes, und den Interessen der "Besitzenden".
Nicht an Hochzeitsfilmern, die nicht bereit sind auf der Strasse zu leben, damit sie, so wie du immer, im Team arbeiten können.
Deswegen filmt man im Idealfall ja auch nicht über Stunden und zeichnet dabei Ton auf. Man konzentriert sich auf eine Sache und macht diese richtig! Und wenn die Situation es bedingt? Das kann man sich nicht immer aussuchen...
In welcher Welt lebst du?
Ich will hier niemandem helfen Das wird so langsam deutlich.
Ich will darauf hinweisen was für Konsequenzen so eine Kalkulation und Arbeitseinstellung hat. ...haben kann.

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Antwort von soahC:

Langsam wird es schwierig mich noch einfacher auszudrücken...

Also, wenn jemand einen Auftrag annimmt, (ich habe hier niemanden speziell gemeint, schon garnicht persönlich) von dem er weiß, dass es kein Budget für ein Team gibt, dann ist das zu erwartende Ergebnis bezüglich der Qualität doch ein anderes. Oder siehst du das anders?

Durch diese Praxis verzerren sich aber sämtliche Ansprüche. Kunden sind teilweise mit dem schlechtesten Mist zufrieden, dadurch wird auch beim nächsten Auftrag wieder kein Geld ausgegeben, weil reicht ja.
Und bevor mir jetzt Neid unterstellt wird: Ich arbeite in einem völlig anderen Segment und ich bin nicht sauer dass mir die One-Man Shows Aufträge wegnehmen, ganz sicher nicht. Ich arbeite in der Regel auch in keinem Team, konzentriere mich aber auf eine Sache.

Und zu deiner Frage: Ich lebe in einer Welt in denen Kunden die Qualität die Ich liefere zu schätzen wissen und wissen dass Qualität nicht entsteht wenn Einer alles machen muss. Eine Welt in der man Kunden begreiflich macht dass ein gewisser Standard ganz einfach Geld kostet und wenn sie das nicht bezahlen wollen, gibt es ja andere Menschen in anderen Welten. Eine schöne Welt muss ich sagen...

Wenn ich meine mit dem gewissen Budget des Kunden den Film nicht zur Zufriedenheit aller umsetzen zu können, ohne 20 Stunden Tage und kollektiver Selbstausbeutung, dann tue Ich das auch nicht. Ganz einfach eigentlich.

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Antwort von killertomate:

... Ich lebe in einer Welt ...
Eine schöne Welt muss ich sagen... Kopf

Tisch

Bumm

...

Space


Antwort von Niko M.:

Langsam wird es schwierig mich noch einfacher auszudrücken...

Also, wenn jemand einen Auftrag annimmt, (ich habe hier niemanden speziell gemeint, schon garnicht persönlich) dem er weiß, dass es kein Budget für ein Team gibt, dann ist das zu erwartende Ergebnis bezüglich der Qualität doch ein anderes. Oder siehst du das anders? Sehe ich genau so. Stimme ich voll zu wenn du es so formulierst, ohne Unterstellungen.
Durch diese Praxis verzerren sich aber sämtliche Ansprüche. Kunden sind teilweise mit dem schlechtesten Mist zufrieden, dadurch wird auch beim nächsten Auftrag wieder kein Geld ausgegeben, weil reicht ja. Sehe diese Gefahr auch und es kommt sicher oft vor. Es wird auch noch krasser werden befürchte ich.
Ausreichendes Equipment kostet "fast nichts" mehr und viele Entdecken durch das I-Phone etc. ihr Talent.
Man wird sich irgendwie absetzen müssen. Die goldenen Zeiten sind leider vorbei.
Wieviele Kunden sich aber langfristig mit Mittalmass zufrieden geben, ist für mich die spannende Frage.
Und bevor mir jetzt Neid unterstellt wird: Ich arbeite in einem völlig anderen Segment und ich bin nicht sauer dass mir die One-Man Shows Aufträge wegnehmen, ganz sicher nicht. Ich arbeite in der Regel auch in keinem Team, konzentriere mich aber auf eine Sache. Hatte bis jetzt nicht genau verstanden was du meinst oder auf was du hinaus willst. Jetzt verstehe ich es etwas besser glaube ich.
Und zu deiner Frage: Ich lebe in einer Welt in denen Kunden die Qualität die Ich liefere zu schätzen wissen und wissen dass Qualität nicht entsteht wenn Einer alles machen muss. Eine Welt in der man Kunden begreiflich macht dass ein gewisser Standard ganz einfach Geld kostet und wenn sie das nicht bezahlen wollen, gibt es ja andere Menschen in anderen Welten. Eine schöne Welt muss ich sagen... Das ist doch schön, gibt es nicht mehr so oft. Eigentlich kannst du dich doch darüber freuen.
Verstehe aber auch deine Sorgen, dass es sich vielelicht ändern könnte.
Bei vielen geht es aber inzwischen nicht mehr um das Bezahlen wollen, sondern das Bezahlen können. Egal wie man es persönlich, subjektiv auch gerne hätte.
Wenn ich meine mit dem gewissen Budget des Kunden den Film nicht zur Zufriedenheit aller umsetzen zu können, ohne 20 Stunden Tage und kollektiver Selbstausbeutung, dann tue Ich das auch nicht. Ganz einfach eigentlich. Einfach ja. Aber in diesem Fall halt nur für dich. Du kannst dir das ansscheinend leisten. Und kommst dadurch bei mir leider etwas abgehoben, ignorant und recht subjektiv rüber.

Schön wäre es, wenn alle in deiner Welt leben könnten.
Leider ist es aber nicht so.

Du siehst, wir sehen und bewerten viele Dinge ähnlich, gehen nur etwas anders damit um.

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Antwort von soahC:

Ja, da kommen wir ja doch noch zusammen. Sehr konstruktiv.
Ich bin auch sehr dankbar über meine momentane Situation. Auch auf die Gefahr hin dass ich wieder überheblich wirke: Ich habe mir diese Situation hart erarbeitet. Und zwar durch konstante Qualität und vor allem eben Anspruch an mich selbst.

Was mich hier am meisten verwundert ist, wie vehement diese katastrophalen Arbeitsbedingungen verteidigt werden...

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Antwort von Niko M.:

Finde ich gut, dass du dankbar bist. Gibt es in der heutigen I-Zeit ja nicht mehr so oft. ;) Alle wollen mehr und mehr, und das am liebsten gleich.

Mir persönlich fällt es generell auch eher schwer das zu schätzen was ich habe. Wenn ich es aber schaffe, dann fühle ich mich gleich wohler.

Aber andererseits ist es natürlich auch ein guter Motivator...


Ja, man muss sich das auch erarbeiten, nach meiner Erfahrung. Von nix kommt halt nix. Zumindest nichts von Bestand.
Und trotzdem kann harte Arbeit alleine, nicht dafür garantieren. Oft gehört auch etwas "Glück" dazu.

Wegen dem vehementen Verteidigen der katastrophalen Arbeitsbedingungen. Ich denke, es ist erstmal ein absolut natürlicher Reflex sich zu verteidigen.
Alle werden sich doch insgeheim etwas bessere Bedingungen wünschen.

Manche haben sie aber vielleicht noch nie kennengelernt, woran sollen sie sich also orientieren? oder sie hatten keine Ausbildung in der sie gelernt haben, wie man seinen Stundenlohn etc. kalkulieren sollte.
Und welche Folgen das alles mit der Zeit auf den gesamten Markt haben kann.
Geht mir ja selbst auch noch teilweise so, da ich mich für viele Dinge interessiere, die ich noch nicht gemacht habe.
Da muss man halt auch manchmal ganz unten anfangen.

Vielen, fällt es vielleicht auch oft schwer mit einem angemessenen oder hohen Preis in die Verhandlungen zu gehen.
Das ist nichts für jeden, nach meiner Erfahrung. Braucht auch ziemlich viel Mut, gerade wenn man autodidakt oder relativ unerfahren ist.

Eine spannende Zeit...

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Antwort von Starshine Pictures:

Naja. Von Verteidigen kann eigentlich keine Rede sein. Wir sind schon lange auf der Suche nach Leuten die uns unterstützen. Finden aber niemanden der unseren Anforderungen gerecht wird. Ein dritter Mann bei den Hochzeiten wäre super. Jemand mit vorzeigbarem Auftreten der alles nach meinem Plan aufbaut, Equipment von A nach B bringt und auch mal sinnvoll eine Kamera einstellen und bedienen kann. Wenns geht ohne alles fallen zu lassen oder gar gleich mit langen Fingen mit heim zu nehmen. Finden wir aber nicht. Oder jemanden der uns das Editing abnimmt. Am besten noch mit besseren Kenntnissen als wir es haben. Eben weil wir nicht alles perfekt können können. Keine Chance. Da verbringen wir mehr Zeit mit kontrollieren und verbessern, da können wir es auch gleich selber machen. Wenn wir uns noch jemanden ins Boot holen dann sollte derjenige mindestens genau so motiviert und erfahren sein wie wir.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von klusterdegenerierung:

Naja. Von Verteidigen kann eigentlich keine Rede sein. Wir sind schon lange auf der Suche nach Leuten die uns unterstützen. Finden aber niemanden der unseren Anforderungen gerecht wird. Ein dritter Mann bei den Hochzeiten wäre super. Jemand mit vorzeigbarem Auftreten der alles nach meinem Plan aufbaut, Equipment von A nach B bringt und auch mal sinnvoll eine Kamera einstellen und bedienen kann. Wenns geht ohne alles fallen zu lassen oder gar gleich mit langen Fingen mit heim zu nehmen. Finden wir aber nicht. Oder jemanden der uns das Editing abnimmt. Am besten noch mit besseren Kenntnissen als wir es haben. Eben weil wir nicht alles perfekt können können. Keine Chance. Da verbringen wir mehr Zeit mit kontrollieren und verbessern, da können wir es auch gleich selber machen. Wenn wir uns noch jemanden ins Boot holen dann sollte derjenige mindestens genau so motiviert und erfahren sein wie wir.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures Du sprichst mir aus der Seele!

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