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Infoseite // Audiokassetten digitalisieren - gibt's noch professionelle Dienstleister?



Frage von JMS Productions:


Hallo Forum,

Auch wenn ich weiß, dass dies hier ein Videoforum ist, schreibe ich in meiner Verzweiflung dennoch hier einen Beitrag mit der Bitte, ob ihr mir seriöse und qualitativ hochwertige Dienstleister zum Digitalisieren von MCs Audiokassetten empfehlen könnt.

Ich habe nur noch sehr wenige Audiokassetten, darunter allerdings eine höchst wichtige Eigenaufnahme, die sehr großen ideellen Wert hat, die zudem leider technisch nicht optimal aufgenommen wurde (viel Rauschen im Hintergrund) und daher traue ich mich selber das nicht zu, einfach einen Rekorder an den PC dranzustöpseln und auf "Record" zu drücken. Das müsste professionell restauriert werden.

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Die scheinbar einzig seriöse Quelle, die ich ausmachen konnte, hat ihren Service vor 2 Jahren eingestellt. Auch ein "Ausnahmegesuch" via Mail meinerseits blieb unbeantwortet.

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Antwort von dokta_ALK:

Ich mache sowas in meinem Tonstudio.

Bei Interresse Mail an roman.zsalcsik(ät)aon.at

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Antwort von JMS Productions:

Vielen Dank schonmal.
Hast du Referenzen? Ein Blick in deine Homepage ließ auf jeden Fall schonmal das Bild erscheinen, dass du dich mit der Materie wohl auskennst. Ich möchte nochmal betonen, dass es in meinem Fall nicht nur um eine Digitalisierung von Audiokassetten, die ich auch selber durchführen könnte, geht, sondern um Audiorestauration einer Aufnahme von einer Trauerfeier in einer Kirche, die eben großen ideellen Wert hat, aber durch die Aufnahmenbedingungen (kleiner Kassettenrekorder in der Ecke der großen hallenden Kirche) nicht gerade die besten waren. Natürlich darf ich keine Wunder erwarten, aber wenn du davor nicht zurück schreckst, wäre das schonmal super!

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Antwort von dokta_ALK:

Du kannst mir gerne mal ein Band zur Probe schicken.
Oder einen WAV-Schnipsel.

Dann kannst du selbst beurteilen, ob es dir gefällt oder nicht.

Wie du aber schon selbst erkannt hast, wunder sind keine möglich.
Anti-Hall gibt es keinen, Rauschen kann man nur bis zu einem gewissen grad rausfiltern. Wenn man es übertreibt verlirt man die Höhen und zusätzlich einen glucksigen Sound...

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Antwort von JMS Productions:

Ich kann dir gerne mal einen WAV-Ausschnitt zusenden. Nur, wenn ich den mit meinem über 25 Jahre alten YAMAHA Kassettendeck in den PC einspiele, habe ich dann da nicht bereits Qualität verschenkt? Den Tonkopf habe ich mit Isopropanyl gereinigt, ansonsten hat das Deck aber keine Wartung gesehen. Also noch nie eine Antimagnet-kassette und auch kein Austausch oder Erneuerung von Innenteilen.

Ton kommt natürlich am PC an, aber inwieweit der von dem Deck oder meinem Aufnahmesetting verschlechtert wird, kann ich natürlich nicht sagen. Rauschunterdrückung NR etc habe ich allerdings am Deck ausgeschaltet, weil wenn es an ist, hört man fast gar nichts mehr...

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Antwort von dokta_ALK:

Wenn dein PC-Audio-Eingang nicht schon von Haus aus rauscht, brummt, oder Knackser produziert, sehe ich vorerst mal kein Problem.
Wenns noch halbwegs gepegelt war reichts sicher für ein Demo, bzw. für die Beurteilung meinerseits wie gut das Material restaurierbar ist.

Will man die optimal Qualität brauche ich schon die Orginalbänder.
Im Studio nehme sich das Matieral durch einen neutralen und rauscharmen Preamp mit hochwertigen Digitalwandler, optimal gepegelt auf...

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Antwort von JMS Productions:

Also um zu testen, ob mein PC von Haus aus rauscht oder brummt, habe ich einfach mit meinem Aufnahmeprogramm (Magix Cleaning Lab) eine Aufnahme gestartet und die Quelle (Audioeingang der Soundkarte) gewählt. Die Aufnahme war phonetisch komplett leer. Kein Rauschen, kein Brummen, kein einziges Dezibel Ausschlag.

Dann habe ich, bei laufendem Recording, die Playtaste des Kassettendecks gedrückt und das Band spielen lassen und sofort war eine Art Grundrauschen da.

Ausgepegelt ist meine Soundkarte auf maximal (100%) und selbst das ist dem Aufnahmeprogramm noch zu leise, denn es zeigt während der Aufnahme an (Pegel zu leise). Da kann man sich ein Bild machen, wie leise das Band überhaupt aufgenommen wurde.

Ich habe dir jetzt mal ein paar WAV-Dateien auf meinen Rapidshare-Account geladen, von dort kannst du sie dir downloaden. Sie stellen alle unterschiedliche Soundumgebungen dar, einmal die Blaskapelle direkt am Anfang des Bandes (davor kommen 3 Sekunden Grundrauschen bis das Band den braunen Aufnahmebereich erreicht hat), einmal während der Pfarrer redet (was ich trotz des niedrigen Pegels als erstaunlich gut hörbar erachte) und einmal wo gesungen wird.

Der Rekorder muss wohl in einer Ecke unter einem der Kirchenlautsprecher gestanden haben, was wohl erklärt, warum der Pfarrer, der ins Mikro sprach, besser rauskommt, als die Kapelle, die ohne Mikro spielt, oder die Kirchenorgel oder der Gesang.

Kannst ja mal schauen, ob du da überhaupt noch was retten kannst. Im Prinzip geht es neben der Restaurierung auch darum, dass leider keiner mehr einen Kassettenspieler bei uns hat und somit das Band so gut wie nicht mehr abspielbar ist.

Den Link zu Rapidshare schicke ich dir an deine angegebene Mailadresse

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Antwort von MK:

Rauschen kann man nur bis zu einem gewissen grad rausfiltern. Wenn man es übertreibt verlirt man die Höhen und zusätzlich einen glucksigen Sound...
Nur bei der Verwendung von Denoising-Plugins. Rauschen kann man auch klassisch manuell filtern. Das ist aufwendiger, aber das Ergebnis besser als das was mit (auch perfekt eingestellten) Plugins möglich ist.

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Antwort von nachtaktiv:

hab mir grad erst zwei 70er/80er jahre tapedecks und rund 700 kassetten zugelegt. audiokassetten digitalisieren - pffff.

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Antwort von JMS Productions:

hab mir grad erst zwei 70er/80er jahre tapedecks und rund 700 kassetten zugelegt. audiokassetten digitalisieren - pffff. Meins dürfte aus den 80ern sein, Mitte 80er denke ich und war damals ein Teil eines kompletten Stereo-Towers, mit Tuner, CD-Spieler, Plattenspieler und eben dieses Kassettendeck. Heute ist nur noch das Deck übrig davon und da es halt außer ab und zu manuelle Kopfreinigung mit Wattestäbchen und Alkohol sonst nie irgendwelche Wartungen gesehen hat, keine Entmagnetisierung, Spurlaufüberprüfung, etc, weiß ich eben nicht, wie originalgetreu der Klang der Bänder darin überhaupt noch ist.

Zudem: Du kannst das natürlich alles selber machen, das ist richtig. Dazu musst du dich aber auch gut mit Audiobearbeitung/Restaurierung, etc auskennen. Bei mir ist das leider nicht der Fall, und ich befürchte, ich würde nachher vieles "verschlimmbessern", wenn ich da planlos an den Reglern und Plugins rumschrauben würde, als irgendetwas effektiv zu verbessern...

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Antwort von thsbln:

audiokassetten digitalisieren - pffff. Eben! Bin gerade dabei, meine ganzen CDs auf Cassetten zu überspielen (natürlich nur auf Chromdioxid Maxima II).

:-)

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Antwort von JMS Productions:

Ja, für die ganz hartgesottenen "Audiophilen" mag digitialisieren wohl unnütz vorkommen. Aber da nun auch Sony die Produktion von Kassettenspielern eingestellt hat, ist es, im Gegensatz zu den Plattenspielern, die es ja nach wie vor noch neu zu kaufen gibt (dann halt mit USB-Integration und was weiß ich nicht alles für neumodigem Schnickschnack), nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kassettendecks verabschiedet haben. Und dann?

Eine Diskussion á la Digital versus Analog möchte ich hier gar nicht mit anstoßen, ich denke das kann man eh nicht erörtern.

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Antwort von MK:

Wo wäre denn der ungefähre Standort der Kassetten? Ich kann mir vorstellen dass man bei nur einmal vorhandenen unwiederbringlichen Aufnahmen diese nur ungern durch die Weltgeschichte schickt.

Auch wenn ich das zwischenzeitlich eigentlich nicht mehr mache und der Focus heute auf der Restauration moderner (Broadcast-) Film- und Videoformate liegt, aber die entsprechenden Highend-Tapedecks sind noch vorhanden.

Anlieferung wäre in München und Großraum Stuttgart möglich.

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Antwort von stefangs:

Anti-Hall gibt es keinen, Doch, hier:
http://spl.info/de/produkte/analog-code ... -verb.html

Stefan

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Antwort von JMS Productions:

Wo wäre denn der ungefähre Standort der Kassetten? Vielen Dank, MK, auch für dein Angebot! Landkreis Rastatt, also Raum Karlsruhe. Bin aber auch privat oft im Raum Stuttgart unterwegs. Allerdings hat mir "dokta-ALK" weiter oben bereits angeboten, sich mal an den Aufnahmen zu versuchen.

Es stimmt natürlich, dass ich die Bänder nicht allzu gerne in der Weltgeschichte umherschicke. Hatte gerade erst eine ziemlich negative Erfahrung mit einem Dienstleister in Berlin gemacht, der mir nicht einmal den Erhalt der Bänder per Post bestätigt hatte und auch nach monatelangem Warten nicht ein einziges Mal mich über den momentanen Stand des Prozesses informiert hatte.

Erreichbar war der nur auch sehr schwer und selbst nachdem ich mitteilte, dass ich den Auftrag abbrechen und er die Bänder wieder zurück senden sollte, verging fast 1 Monat. Zwischenzeitlich hatte ich echt Sorge, die Bänder überhaupt wieder zu sehen...

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Antwort von MK:

Gib einfach Bescheid falls das mit dem anderen Angebot nicht klappen sollte.

Alternativ kannst Du Deine Kassetten auch hier digitalisieren und dann per Upload für die Bearbeitung nach AT schicken, wir haben eine 150 Mbit Leitung ;-)

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Antwort von nachtaktiv:

audiokassetten digitalisieren - pffff. Eben! Bin gerade dabei, meine ganzen CDs auf Cassetten zu überspielen (natürlich nur auf Chromdioxid Maxima II).

:-) hab ich neulich noch 200 stück gebraucht ersteigert .. nur einmal mit klassik mucke bespielt und ansonsten guter zustand :D ..


... die Produktion von Kassettenspielern eingestellt hat, ist es, im Gegensatz zu den Plattenspielern, die es ja nach wie vor noch neu zu kaufen gibt (dann halt mit USB-Integration und was weiß ich nicht alles für neumodigem Schnickschnack), nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kassettendecks verabschiedet haben. Und dann? Dann geht man zu jungen Unternehmern, die gerade ihren Laden aufgemacht haben, und restaurierte Geräte anbieten, wie z.B. Audioaddict und kauft dort halt überholte Kisten :

http://www.ebay.de/usr/audioaddict2013

oder kauft neue bauteile für alte geräte :

http://www.ebay.de/itm/Zahnrad-Grundig- ... 56507562c3

vielleicht kann man sich die kunststoffbauteile auch bald aus dem 3D drucker ziehen ;).

bei den tapedecks holt man sich natürlich die guten, wuchtigen teile aus vollmetall, die nicht in SMD gelötet sind, und wo zur not jeder elektronik laden noch reparieren kann...

und holt sich seine neuerscheinungen erst mal bei ganz kleinen labels :

http://greatberrytapes.de/releases/

(im moment in deutschland recht zaghaft, in den USA gibts schon wieder so einige indy labels, die auf kassette leleasen.).

http://www.factmag.com/2013/10/16/caugh ... ober-2013/

gleichgesinnte trifft man auf der weltgrössten plattform für tape liebhaber, man ist ja nicht allein mit seiner macke :

www.tapeheads.net

tapes gibts millionenfach auf ebay oder in den kleinanzeigen. man findet auch noch firmen, die neuware anbieten. und ich denke, wenn die nachfrage da ist, wird auch wieder neues produziert. es zeichnet sich eine ähnliche entwicklung wie beim thema super8 ab. heute muss kein gerät, keine technik mehr sterben.

alles in allem : es gibt keine not. man hat alles, was man braucht als kassettenfan...

meine vermutung : die immer weiter steigenden vinyl verkäufe werden irgendwann zu einer frage führen : "wie verdammt noch mal, nehme ich meinen analog klang mit unterwegs ? ich hab nicht immer lust, nur zuhause stationär zu hören. "

tja. und dann kommt die gute alte kassette ins spiel. es gibt sonst keinen guten günstigen analogen tonträger für unterwegs, der sich seit jahrzehnten bewährt hat. ergo : der vinyl markt wird die kassette wieder hoch ziehen. die ersten vinyl liebhaber fragen schon nach guten walkmen aus der "goldenen ära" (80er jahre).
Eine Diskussion á la Digital versus Analog möchte ich hier gar nicht mit anstoßen ich auch nicht. mir gehts eher um aufklärung und richtigstellung. wenn ich heute die leute über "bandsalat" reden höre, könnt ich denen meine tapedecks um die ohren hauen. denn den hatte der audiophile kassettenuser eher weniger, wenn er ein gutes deck hatte, das er auch gepflegt hat. bandsalat hatten eher die leute mit ihren tchibo kompaktanlagen, oder die, die ihre kassetten im auto bei 50+ °C ließen (obwohl es da auch hinterher hitzebeständige car tapes gab). dann war natürlich die cassette schuld, nicht der user ...

meine kassetten haben zu einem grossteil schon ihre ersten besitzer überlebt, und dudeln nun bei mir fröhlich weiter.

mein sammelgebiet im moment : filmsoundtracks (was sonst :D .. .)

zum Bild http://i169.photobucket.com/albums/u206/industrial-rusty/2001-odyssee_zps74a5ba9c.jpg

zum Bild http://i169.photobucket.com/albums/u206/industrial-rusty/Terminator_zpsbac01b00.jpg

zum Bild http://i169.photobucket.com/albums/u206/industrial-rusty/soundtracks_zps6c7026a9.jpg

unterwegs mit nem 25 jahre alten dudler, und spass dabei. natürlich mit dem passendem 80er jahre style koss portapro 8-)

zum Bild http://i169.photobucket.com/albums/u206/industrial-rusty/wm-f18_zps02a39f94.jpg

und sorry fürs OT, aber die versuchung war zu groß :D ..

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Antwort von JMS Productions:

Beeindruckend, Nachtaktiv, muss man schon sagen. Da steckt schon Liebe zur Analogie dahinter. Nur aber wie du ja weißt, halten sich analoge Medien theoretisch nicht auf Dauer. Nach jedem mechanischen Abspielen ist die Qualität nicht mehr die gleiche, wie beim letzten Mal abspielen.

Wie beugst du diesem "Verfall" vor? Umkopieren auf andere analoge Medien beschleunigt diesen Verlust ja nur noch. Ich habe bei meinen digitalen Medien zwar vielleicht nicht den theoretischen Dynamikumfang, sprich sämtliche möglichen analogen Signalwerte beim Abspielen, dafür aber unbegrenzt-erhaltenbleibende Qualität (Datenverlust einmal außer Acht gelassen, und selbst dem ließe sich durch möglichst viele Ersatzkopien Einhalt gebieten)

@MK: Vielen Dank nochmal! :)

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Antwort von nachtaktiv:

Nur aber wie du ja weißt, halten sich analoge Medien theoretisch nicht auf Dauer. Nach jedem mechanischen Abspielen ist die Qualität nicht mehr die gleiche, wie beim letzten Mal abspielen. (Eines vorneweg: Die Hersteller haben damals solche Spots gedreht :



Das ging später noch auf noch mehr Zyklen zu, in die tausende... )

Nun, wie du weißt, halten sich deine Ohren, genau wie der Rest deines Körpers nicht auf Dauer. Nach jedem Rockkonzert oder Clubbesuch, oder dem Spazierengehen im Straßenlärm ist die Anzahl deiner Flimmerhäärchen nicht mehr die gleiche, wie beim letzten mal zuhören.

Ergo : Die Tapes verlieren mit den Jahrzehnten etwas an Brillianz, klar. Die einen mehr, die anderen weniger. Da kommt es auch auf die Jahrgänge, Mischungen der Beschichtung, usw. an. Das ist ähnlich wie beim Vinyl. Aber wen interessiert das, ob das Ding nach 20 Jahren n Tacken dumpfer klingt ? Dafür gibts ja nen Höhenregler am Verstärker ;).

Gut gelagerte Tapes, die nicht in feuchten Kellern oder sommerheissen/winterkalten Dachböden Jahr für Jahr ihr dasein fristen mussten, klingen heute immer noch verdammt gut für ihr Alter. Das stelle ich immer wieder fest. Wie ich schon schrieb, haben einige Sammlungen, die ich bekomme, ihre Besitzer überlebt. Überhaupt ist der Pluspunkt der Kassette ihre Robustheit, nicht ihre Perfektion. Und deshalb wird sie auch heute noch in Schwellenländern gern genutzt, bzw. erlebt da gerade ihr Revival:

http://edition.cnn.com/2011/BUSINESS/06 ... .zimbabwe/

http://www.bbc.co.uk/news/business-13115545
Wie beugst du diesem "Verfall" vor? Umkopieren auf andere analoge Medien beschleunigt diesen Verlust ja nur noch. Ich habe bei meinen digitalen Medien zwar vielleicht nicht den theoretischen Dynamikumfang, sprich sämtliche möglichen analogen Signalwerte beim Abspielen, dafür aber unbegrenzt-erhaltenbleibende Qualität (Datenverlust einmal außer Acht gelassen, und selbst dem ließe sich durch möglichst viele Ersatzkopien Einhalt gebieten) Das ist richtig. Du hast immer die gleiche geile digitale Qualität. Womit wird dieser Umstand aber erkauft ?

Thema Schäden : WENN mal was beim digitalen kaputtgeht, dann ist der Schaden genauso null und eins, wie die Musik. Heisst : Geht mir ein usb stick kaputt, ist die Musik darauf nicht ein bisschen kaputt wie bei einem Bandriss, sondern weg. Desgleichen mit Festplatten, SD Karten usw...

Thema Risikostreuung: der grösste Vorteil der Digitalisierung, nämlich die wahnsinnig grosse Speicherdichte ist auch gleichzeitig ihr grösster Nachteil. Fahre ich mit nem Auto über eine Kassette, sind ein oder zwei Alben im Eimer. Fahre ich mit demselben Auto über eine 1 TB Platte, vollgestopft mit gesammelter Musik, verliere ich zigtausende Musikstücke (und nein, es geht nicht jeder Haushalt hin und kauft jede Festplatte zweimal, um Backups zu haben, im Gegenteil..). Ersetze das Auto durch Virenbefall, Bedienfehler, Betriebssystembugs, Festplattenausfall, oder was auch immer.

Meine Kassetten sind zudem von der digitalen Welt physisch getrennt. Vielleicht ist es in zeiten herum marodierender Geheimdienste und Freizeitschnüffler gar nicht mal so schlecht, wenn nicht jeder weiß, was ich für Musik höre.

Thema Fortschrittstempo: Drehen wir die Uhr mal .. 20 ... 30 ... 40 Jahre vorwärts. Und dann nimmst du deine Festplatten, USB sticks, und SD Karten aus der Zeitkapsel, und stellst fest, das es keine Geräte mehr gibt, mit denen du das Ding lesen kannst. Du musst dann erst mal die lesegeräte der letzten jahrzehnte besorgen und dann quasi in Reihe rüber kopieren.

Das siehst du doch jetzt schon. Wenn heute einer mit einer nur 20 Jahre alten Diskettenbox ankommt, kannst du diese Datenträger in kein aktuelles Gerät mehr einlesen.

Finde ich heute eine 40 jahre alte Kassette hinter einer Wohnzimmerschrankwand, kann ich das Ding immer noch in einem kleinen Cassettenrecorder abspielen, den es noch neu zu kaufen gibt. oder nehmen wir mal ein Iphone. Ein 30-40 jahre altes Iphone wiederzubeleben, um an die Musik und Bilder ran zu kommen, das kann in den nächsten Jahrzehnten ein ganz schönes Abenteuer werden.

Irgendwann wird bei Hard/Software keine Abwärtskompatibilität mehr unterstützt. Und dann nutzt dir deine digitale Qualität nicht mehr viel.

Ich bin mal bei deinem Ursprungspost davon ausgegangen, das es dir um eine "Dauerhafte" Archivierung deiner Töne geht. Ich würde an deiner Stelle so vorgehen : Digitalisieren, und evtl. sogar noch Aufbereiten. ABER ich würde micht nicht auf die Ewigkeit des digitalen Äthers verlassen. Ich würde zusätzlich noch von jedem Tape NACH dem Aufbereiten wieder eine gute Kopie auf Band zurück spielen. Ich weiß nicht, was heute im Bereich Tontechnik so möglich ist, aber es könnte vielleicht sein, das dein neues Band sich vielleicht besser anhört als das alte. Und zusätzlich würde ich das Ur-Band behalten und gut lagern.

Ich schreibe das nicht, um das Tape als das geilste hin zu stellen, was es gibt. Das ist es definitiv nicht. Aber Digital ist es eben auch nicht. Irgendeinen Tod musst du sterben. Beide Systeme haben ihre Vor und Nachteile. Überzüchtete Industrieland-Consumertechnik Vs. altmodischem, unperfektem Panzer. Ich für meinen Teil bin kein Digitalfeind, ich finde es genial, das man heute keine Filmrollen mehr kaufen braucht. Dennoch sind mir die Kassetten ans Herz gewachsen. Sie altern mit mir und verhalten sich dadurch viel organischer ;). Und ob ich mit 60-80 Jahren überhaupt noch gut genug höre, um die digitale Qualität zu schätzen, wage ich arg zu bezweifeln.

Womit ich zu deiner Frage zurück komme, wie ich den Verfall bekämpfe. Ich tue das, wie ich es bei mir auch mache. Pflegen, acht geben, nicht zu kalt und nicht zu heiss lagern. Verhindern kann man ein gewisses Maß an Brillianz nicht wirklich. Man kann nur verlangsamen, aber nicht aufhalten. Weder das eigene Altern, noch das der Tonträger ;).

Ich finde auch, das das Nachlassen der Tonquali vernachlässigbar ist. Es ist nicht wirklich viel Verlust, und mal ehrlich : Zuhause frisst meine Wohnungseinrichtung/Teppiche, usw. eh schon Klang. Und unterwegs merkt man durch den Strassenlärm auch nicht, ob ein Tape an Quali verloren hat.

Ich frage bei den Cracks noch mal nach, ob und wie stark der Verlust durch abspielen ist ;).

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Antwort von JMS Productions:

Thema Schäden : WENN mal was beim digitalen kaputtgeht, dann ist der Schaden genauso null und eins, wie die Musik. Heisst : Geht mir ein usb stick kaputt, ist die Musik darauf nicht ein bisschen kaputt wie bei einem Bandriss, sondern weg. Desgleichen mit Festplatten, SD Karten usw... Das stimmt, deswegen sollte man ja in der digitalen Welt immer mehr als nur 1 Kopie seiner wichtigen Daten haben. Ich gebe aber zu, das haben die wenigsten - ich auch nicht immer.

Gerade bin ich auf der Suche nach alten Kindheitsaufnahmen meinerselbst, die meine Eltern damals auf Kassette aufgenommen haben. Ich habe die irgendwann mal rudimentär in den PC eingespielt und als *WAV-Datei gespeichert. Nur eingespielt, keine Aufarbeitung, etc.

Vor kurzem habe ich die Dateien noch auf einer externen Festplatte gesehen, als ich die Tage aber wieder nachsehen wollte, waren sie zumindest nicht mehr auf der Festplatte, von der ich geglaubt habe, dass ich sie dorthin kopiert habe. Bisher habe ich die Daten nicht finden können, weder in den Untiefen meiner zahlreichen internen PC-Festplatten, noch auf den externen.

Bin gerade mit Datenwiederherstellungssoftware bei den externen Platten zugange, weil ich nicht weiß, ob die Daten versehentlich gelöscht worden sein könnten.

Die Originaltapes mit den Aufnahmen gibt es, soweit ich im Bilde bin, nicht mehr, bzw. habe ich sie nirgends mehr finden können.

Das war natürlich diachronisch gesehen heutzutage ein Fehler, die Bänder abhanden kommen zu lassen. Ich hoffe ich finde die Daten irgendwo wieder.
Meine Kassetten sind zudem von der digitalen Welt physisch getrennt. Vielleicht ist es in zeiten herum marodierender Geheimdienste und Freizeitschnüffler gar nicht mal so schlecht, wenn nicht jeder weiß, was ich für Musik höre. Auch diesen Aspekt habe ich noch gar nicht so recht bedacht. Wobei: Wird sich die NSA für meinen Musikgeschmack interessieren?
Thema Fortschrittstempo: Drehen wir die Uhr mal .. 20 ... 30 ... 40 Jahre vorwärts. Und dann nimmst du deine Festplatten, USB sticks, und SD Karten aus der Zeitkapsel, und stellst fest, das es keine Geräte mehr gibt, mit denen du das Ding lesen kannst. Du musst dann erst mal die lesegeräte der letzten jahrzehnte besorgen und dann quasi in Reihe rüber kopieren.

Das siehst du doch jetzt schon. Wenn heute einer mit einer nur 20 Jahre alten Diskettenbox ankommt, kannst du diese Datenträger in kein aktuelles Gerät mehr einlesen. Ja klar, deswegen kopiert man ja immer seine wertvollsten Daten auf das jeweils immer gerade aktuellste und zeitgemäßeste Medium. Zumindest ich werde das so machen, bzw. mache es so.

Meine analogen Video8-Bänder sind alle digital als *DV-AVI-Dateien auf meinem PC. Zudem werde ich die bald mal noch auf DVD oder BluRay ausgeben.

Wenn es irgendwann keine Player mehr dafür gibt oder die Datei auf dem PC trotz allerwelts-kompatiblem DV-AVI-Codec nicht mehr abspielbar sein sollte, oder besser gesagt, im Begriff ist, bald nicht mehr abspielbar zu sein, werde ich durch möglichst verlustfreies Umkonvertieren/Überspielen auf das jeweils aktuelle abspielbare Medium übertragen.


Das mit dem Zurückspielen auf Band nach digitaler Aufbereitung klingt an sich nicht schlecht, nur habe ich keine Kassettendecks mehr. Mein eigenes 25 Jahre altes hat bis auf jüngste manuelle Wattestäbchen-Tonkopfreinigung noch nie eine professionelle Wartung gesehen.

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Antwort von nachtaktiv:

was die staatliche schnüffelei betrifft : was, wenn du irgendwelche politische musik oder politisches kabarett hörst ? schwupps, biste n linker radikalinski... naja .. überzeichnet, klar ... aber wer weiß, wer weiß, trau schau, wem.

interessieren tut sich dr staat doch für so einiges. insbesondere, wenn es sich umso leichter abfragen lässt, wenn wir unser ganzes leben auf ein bis zwei geräte abspeichern.

klar, wenn du deine datenberge in regelmässigen abständen immer wieder wandelst und umziehen lässt. gut gut ... ist nur die frage, wie weit das geht, also ohne fehler... man hat ja schon mit den aktuellen codecs so seine liebe not... muss man schauen.

tapedecks bekommst du für nen appel und n ei in der bucht. oder du nimmst zum digitalisieren einen dieser billigen cassettendigitalisierer ... wie die quali da ist, entzieht sich mir aber.

/edit: die cracks meinen: ja, die kassette nutzt sich ab beim abspielen, aber eher schleichend und unmerklich .. .

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Antwort von nachtaktiv:

da lag ich ja anscheinend mit meiner glaskugel gar nicht so falsch :

http://www.lvz-online.de/nachrichten/mu ... 93868.html

interessant ist folgender satz :

"Dem Bericht auf «DoctorBeet's Blog» zufolge versucht der LG-Fernseher auch, die Namen aller von einem USB-Stick abgespielten Film- und Musik-Titel weiterzuleiten."

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Antwort von Alf_300:

Erst Gestern war eine Sendung bei N-TV über die wunderbaren multimedia Möglichkeiten.

LG ist kein Einzelfall, was Besonderes, oder gar was Neues auch Microsoft, Apple, Cyberlink und sonstige Player bieten Zusatzinformationen aus Internetdatenbanken für Mp3 oder Film an und senden Daten an verschiedene Anbieter.

Je mehr um so Besser, da kanns dann schon vorkommrn dass alleine aus Deutschland, an einen Samstag Nachmittag alle 3 Minuten 20 Millionen Abfragen stattfinden

;-)

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