Nachdem es einige Verwirrung darüber gab, ob die gerade vorgestellte Sony Alpha 5100 im Videomodus tatsächlich den gesamten Sensor auslesen kann, haben wir die Kamera kurzerhand angefordert. Noch ist kein Pressesample für uns verfügbar, aber immerhin eines der recht bauähnlichen Alpha 6000. Bei dieser Kamera herrschte ebenfalls Unklarheit darüber, ob sie im Videomodus den ganzen Sensor auslesen kann oder mit ähnlichen Tricks wie Lineskipping arbeitet. Um es kurz zu machen, die Alpha 6000 scheint im Videobereich NICHT den gesamten Sensor auszulesen. Hier mal drei Schärfetests im Vergleich:

Die (mit Full-Sensor-Readout beworbene) RX10 ganz oben zeigt ein nahezu perfektes Schärfechart in FullHD. Die NEX-5 ganz unten steht dagegen symptomatisch für den stark beeinträchtigten Videomodus typischer Sony-Kameras ohne volle Sensor-Auslesung im Videomodus. Die Alpha 6000 reiht sich unauffällig dazwischen ein. Die Moires und Aliasing-Artefakte sind zwar besser geworden, aber immer noch deutlich vorhanden. Auffallend war dazu, dass die Kamera auch noch nicht den XAVC-S Codec freigeschaltet hat. Die angekündigte kleine Schwester Alpha 5100 soll diesen dagegen schon mit 50 Mbit beherrschen.
Fazit
Im Jahre 2014 bedeutet die verbesserte FullHD-Videoperformance der Alpha 6000 gegenüber der Konkurrenz leider weiterhin nur Mittelmaß. Dagegen könnte die kommende kleine Schwester A5100 mit XAVC-S und Full-Sensor-Readout ein neues (und vor allem kompaktes) Preis/Leistungs-Wunder im Full-HD/APS-C Bereich werden (wenn Sony hier die richtigen Leinen löst). Gegen diesen Schritt dürfte langsam auch das Marketing nichts mehr einzuwenden haben, denn 4K ist ja das neue Premium-Zauberwort. Es ist allerdings zu erwarten, dass auch langsam die anderen Hersteller wie Nikon oder Canon in dieser Richtung ähnliche Schritte gehen werden, weshalb eine artefaktfreie FullHD-Aufnahme wohl bald zum Standard in digitalen Knipsen gehören wird.