SmallRig VB212: Technische Daten und Handling
Der SmallRig VB212 stellt SmallRigs High-Capacity Akku mit 212Wh und 19 Ampere maximalem Output dar. Er verfügt über zwei USB-C In/Outs die maximal 140 Watt verarbeiten sowie ausgeben können (5A Max), was sowohl schnelle Ladezeiten via USB-C für den Akku selbst (mit entsprechenden Netzteil) als auch für externe Geräte wie beispielsweise auch Laptops verspricht.

Die maximale Power liegt traditionell am BP-Anschluß mit 212 Watt an (14.76V / 19A (Max.)). Darüber hinaus stehen noch 2xD-Tap mit 10 bzw. 6 Ampere Max Output, 1x USB-A mit max. 5V/3A sowie zwei DC-Stecker mit 8 bzw. 12 V Out zur Verfügung.
Alle Schnittstellen werden mit Gummi-Klappen abgedeckt, die einen robusten und gut dichtenden Eindruck bei uns hinterlassen haben. Schönes Detail: Die Klappe der auf der Oberseite befindlichen Ports (2xUSB-C, 2xDC, 1xUSB-A) lässt sich in einem eigenen Schlitz arretieren und gibt die Ports so dauerhaft frei, ohne im Weg zu sein.

Das TFT-Display ist vergleichsweise klein geraten, gibt jedoch alle wichtigen Daten wie aktiver Port, portspezifische Ladung- und Entladung, Restlaufzeit in Minuten sowie Gesamtladezustand wieder. Was uns hier gut gefällt ist die Ausgabe der Gesamtladezustands sowohl in Prozent als auch in Volt.
SmallRig gibt für den VB212 Akku eine Betriebstemperatur von -15 bis 60 Grad an und diverse, verbaute Sicherheitsmerkmale. So stehen im SmallRig VB212 Akku sowohl Überladungs- als auch Entladungsschutz, Kurzschluss- und Temperatursicherungen zur Verfügung. Verbaut finden sich im SmallRigVB212 Akku übrigens 12 LG 21700 Batterien mit jeweils 5000 mAh.
Mit Abmessungen von 132 × 83 × 80 mm bei einem Gewicht von 1.304g (von uns gewogen), darf der VB212 als gerade noch kompakter Akku gelten – vor allem wenn man seine zahlreichen Anschlüsse und Funktionen mit einrechnet. Wer (wie wir) noch mit 190 Wh Akkus von Anton Bauer rumrennt, wird das kleinere Gewicht bei höherer Kapazität des SmallRig Akkus durchaus zu schätzen wissen.

Andererseits ist das Akku-Gewicht auch stets relativ zum Kamera/Rigg-Setup zu sehen. Wer beispielsweise mit einem schlanken DSLM-Rig unterwegs ist, könnte auch einen 1.3 kg V-Mount als zu schwer empfinden – hier können Pocket-sized Akkus mit weniger Funktionen die bessere Wahl sein - aber hierzu später mehr ...
Ladezeiten VB212
Gespannt waren wir bei der VB212 auf die Ladezeiten, die sich via USB-C erzielen lassen. Denn SmallRig spezifiziert die USB-C Ports für eine maximale Ladeleistung von 140 Watt. Entsprechend haben wir das mitgelieferte, textilummantelte SmallRig USB-C Kabel mit einem 140 Watt MacBook Pro Netzteil verbunden und die Ladezeit gemessen.
Hierbei haben wir recht beeindruckende 1 Stunde und 46 Minuten gestoppt, um den 212 Wh Akku von 0 auf 100% komplett aufzuladen. Angezeigt hatte uns der Akku zu Beginn eine Ladezeit von ca. 1,5 Stunden. Die Zeitangaben würden wir also stets mit etwas Vorsicht genießen – nichtsdestotrotz eine sehr gute Ladeleistung.
Damit erhält gerade auch das Laden via USB-C eine klare Empfehlung von unserer Seite. Wer mit einem entsprechend leistungsstarken USB-C Ladegerät unterwegs ist, kann sich also getrost den D-Tap Lader sparen, da hier häufig mit geringerer Leistung geladen wird.
Nettes Detail: Mit dem mitgelieferten SmallRig USB-C Kabel liegen die vollen, maximalen 28V via Macbook-Netzteil an - bei unserem Apple USB-C Ladekabel lagen „nur“ 20V an.
Reisetauglich?
Bei der Reisetauglichkeit des SmallRig VB212 sollte man zunächst zwischen Flug- und anderen Verkehrsmitteln unterscheiden. Wer unkompliziert mit V-Mount Akkus fliegen möchte, sollte diese im Handgepäck mitführen und eine Kapazität von 99 Wh nicht überschreiten. Ohne Sondergenehmigung empfehlen wir somit der SmallRIg VB212 nicht für Flugreisen.
An der Verarbeitungsqualität haben wir im Vergleich zu ähnlichen Akkus bislang wenig auszusetzen. Von daher sollte einem Transport wenig im Wege stehen. Langzeittests dürfen zeigen, ob das Display anfällig für Kratzer ist...
In den V-Mount Keil finden sich zwei Gewinde integriert. Da der Keil jedoch - wie bei vielen V-Mount Akkus - aus Plastik besteht, würden wir davon abraten, die Gewinde für die alleinige Akkumontage zu nutzen.
Im Hinterkopf sollte man auch beim VB212 behalten, dass die Rückseite recht stark spiegelt. Wer in Umgebungen unterwegs ist, wo Lichtreflexionen stören, sollte dies vorab beachten.
Aputure 120d und SmallRigVB212
Bei unseren Realllife Test-Szenarien haben wir sowohl ein Licht- als auch ein DSLM-RIG-Setup getestet. Bei unserem Licht-Test kam die altgediente Aputure 120d COB-LED (Mark I) zum Einsatz, die wir mit maximaler Intensität am SmallRigVB212 Akku mit automatischem Lüftersetting betrieben haben.
Hierbei gab der VB212 Akku eine Ausgabe-Leistung von 130 Watt TDB an, was auch in etwa hinkommen dürfte. Die Laufzeit mit maximalem Lichtoutput sollte bei etwas über 1,5 Stunden liegen.
Gemessen haben wir genau 1 Stunde und 38 Minuten, bevor die Aputure 120d LED abrupt ausging. Die Akku-Anzeige des VB212 funktionierte weiter und gab 0% Kapazität an.

Mit frisch geladenem Akku zeigte uns der VB212 1 Stunde und 47 Minuten verbleibende Ladung im Betrieb mit der Aputure 120d an – hier sollte man also ebenfalls nicht blind der Zeitangabe vertrauen, sondern immer wieder mal einen Blick auf die Akkuladung werfen.
DSLM-Rig + ARRI Alexa Mini mit SmallRig VB212
Für unsere Interviewsetups nutzen wir gerne DSLM-Rigs mit V-Mount Akkus um parallel Kamera, Monitor (und ggf. Licht) mit ausreichend Energie zu versorgen. Entsprechend haben wir den SmallRIG VB212 Akku auch via SmalRig V-Mount Adapter Plate in unser Interview-Rig montiert.

Dieses besteht unter anderem aus der Panasonic S5 II X sowie dem Atomos Shinobi 7“. Hierbei haben wir die Kamera via USB-C und den Atomos Shinobi bei 50% Helligkeit via D-Tap an den VB212 angeschlossen und mit der Kamera nonstop mit 4K 10 Bit aufgenommen. Nach über 3,5 Stunden hatten wir noch 62 Prozent Akkukapazität auf dem Display des VB212. Wer also ein Setup für besonders lange Nonstop-Aufnahmezeiten benötigt, könnte hier fündig werden.
Allerdings hängen die 1.3 kg Akkugewicht sehr spürbar am SmallRig V-Mount Adapter, der unserer Meinung nach nicht wirklich für einen dauerhaften Betrieb oberhalb von 1 kg Akkugewicht ausgelegt ist – zumal der Akku ja auch gelegentlich für die Bedienung auf der Kamerarückseite heruntergeklappt werden muss und dann wie ein Klotz fällt.
Entsprechend empfehlen wir für DSLM Setups mit dem VB212 auch eine starre, robuste V-Mount Halterung.
Gewichtstechnisch perfekt passend verhielt sich der SmallRIG VB212 Akku hingegen bei unserem Testdreh mit der ARRI Alexa Mini. Hier ergibt sich eine gute Tarierung.
Zusammen mit dem MVF-1 Sucher landet man bei der Alexa Mini bei ca. 80 Watt Leistungsaufnahme und dürfte mit dem VB212 Akku rund 2,5 Stunden Aufnahmezeit erhalten, sofern man (wie wir hier) mit einem schlanken Setup unterwegs ist.
SmallRig VB212 vs VB99 Pro - welcher Akku wofür?
Wer mit seinem Akku fliegen muss, „landet“ – wie bereits erwähnt - automatisch beim VB99 Pro oder ähnlich dimensionierten Akkus. Den VB212 sehen wir daher vor allem bei Drehs im Einsatz, wo andere Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Mit seinem Gewicht von Rund 1.3 kg macht der VB212 in unseren Augen vor allem bei Kamerasetups oberhalb von DSLMs oder in komplexer geriggten DSLMs Sinn.
Ideal lässt er sich für energieintensive Verbraucher wie Lichter oder Set-Monitore einsetzen. Dank seiner zahlreichen Schnittstellen fungiert er auch optimal als Powerbank für das Laden von Laptops, Smartphones, Tablets etc.
Im Gegensatz zum VB99Pro sind beide USB-C Ports als In/Out konstruiert und die Anzeige scheint uns bei mehr Szenarien genauere In/Out Infos zu liefern als der VB99.
Für alle, die hingegen zwei USB-C Outs in einem kleineren Fomfaktor benötigen, stellt der VB99 eine flugtaugliche Alternative dar - auch wenn es teilweise noch leichtere und kompaktere 99Wh Akkus am Markt gibt. Diese haben dann jedoch meist nur einen USB-C Port.
Fazit
Mit dem VB212 V-Mount Akku stellt SmallRig einen soliden Hoch-Kapazitäts-Akku für Indie-Filmer zur Verfügung, der mit 2xUSB-C, 1x USB-A, 2x D-Tap, 1x 12V und 1x 8V DC sowie BP vielseitige Anschlussoptionen bietet.
Zu seinen Stärken zählen neben seinen vielen In/Outs vor allem seine schnellen USB-C Ladeoptionen, das info-reiche Display und die insgesamt gute Verarbeitung.
Wer hingegen einen möglichst leichten und kompakten „Pocket“ Akku sucht, ist beim VB212 eher falsch.
Mit einem aktuellen Preis von 486,90 Euro stellt der SmallRig VB212 ein gutes Preis-Leistungsverhältnis dar.