Test Sandy Bridge - Gedanken zur Grafik und Mainboardwahl

Sandy Bridge - Gedanken zur Grafik und Mainboardwahl

Die neuen Intel-Prozessoren bereits verfügbar doch wir puzzeln noch in den letzten Zügen an unserer Testsystemkonfiguration, um später möglichst viele Testszenarien abdecken zu können. Dabei sind wir bei der Mainboardauswahl auf ein Problem gestoßen, das wir eigentlich so gar nicht glauben wollen...

// 11:47 Do, 20. Jan 2011von

Die neuen Intel-Prozessoren bereits verfügbar doch wir puzzeln noch in den letzten Zügen an unserer Testsystemkonfiguration, um später möglichst viele Testszenarien abdecken zu können. Dabei sind wir bei der Mainboardauswahl auf ein Problem gestoßen, das wir eigentlich so gar nicht glauben wollen:



Intel stellt gerade in erster Linie zwei Chipsätze für Desktop-Multimedia-Mainboards zur Verfügung. Diese nennen sich P67 und H67. Nur mit dem günstigeren H67-Chipsatz ist die Nutzung der integrierten Grafikeinheit der neuen Sandy Bridge-Prozessoren möglich. Diese liegt zwar gerade mal auf dem Niveau billigster Einstiegsgrafikkarten, ist aber dennoch sicherlich für manchen Anwender nicht uninteressant.



Denn erstens braucht man (außer bei Adobe Premiere CS5) zum Videoschnitt meistens gar keine besondere 3D-Grafikkarten-Leistung. Die 2D-Leistung der Intel-Grafik könnte im Gegenzug sogar außergewöhnlich schnell ausfallen, da sich diese den Level3-Cache mit dem Prozessor über den Ringbus teilen kann, was keine externe Grafikkarte bieten kann.



Und zweitens bringen die Intel Chips auch noch eine sehr leistungsstarke Video-Decoder-Encoder-Einheit mit. Das bedeutet der Chip kann ohne Anknapsen der CPU und GPU in eigener Hardware gängige Codecs decodieren und encodieren.


So berichtet die c´t (in Ausgabe 3/2011, Seite 96) von extremen Transcoding-Geschwindigkeiten (ca. 4x schneller als auf den zugehörigen Quad-Cores eines i5-2600K), wobei man ungestört mit dem Rechner im Vordergrund weiterarbeiten kann. Außerdem scheinen die Decoding-Einheiten der neuen "Sandys" auch mehrere Videoströme gleichzeitig decodieren zu können. Laut diesem Anandtech-Artikel schafft ein Core i5-2500K sogar die parallele Dekodierung von fünf (!!) 1080p-Streams, während Nvidias Decoder drei Streams und AMD/Ati nur einen Stream ruckelfrei wiedergeben können. Damit wären die Videodecoder von Intel auch für Videoschnitt ohne Transcoding höchst interessant. Sozusagen ein Traum für Videobearbeiter.



Doch dieser wird leider von Intel jäh gestört. Denn sobald man eine zusätzliche Grafikkarte ins System steckt, wird die integrierte Grafikengine des Prozessors zwangsweise deaktiviert. Und auch die Video-Dekoder und Encoder sind dann nicht mehr verfügbar.



Und als wäre das nicht schon ärgerlich genug, setzt Intel noch ein weiteres künstliches Limit obendrauf: Auf Mainboards mit dem günstigen H67-Chipsatz lassen sich scheinbar die Multiplikatoren für die eigentlich frei übertaktbaren K-Prozessoren eben nicht frei einstellen. Ein K-Prozessor soll also auf einem H67-Board offiziell nicht übertaktbar sein. Wir wollten das so nicht glauben und haben nochmal direkt bei Intel nachgefragt. Doch auch von hier kommt die Information, dass grundsätzlich der freie Multiplikator nur mit dem P67-Chipsatz zu benutzen ist:



Overclocking wie Intel es sieht – Die freie Multiplikatorwahl der K-Prozessoren soll nur auf P67-Boards funktionieren.
Overclocking wie Intel es sieht – Die freie Multiplikatorwahl der K-Prozessoren soll nur auf P67-Boards funktionieren.


Man will bei Intel allerdings nicht ausschließen, dass es einige Mainboard-Hersteller geben könnte, die irgendwann auch bei einem H67-Board eine freie Multiplikator-Wahl mit Intels K-Prozessoren ermöglichen.



Und da stehen wir nun: Wir hätten gerne ein Mainboard mit dem wir alle geplanten Tests fahren können. Also sowohl das Overclocking der K-Serie als auch die interne Grafikeinheit zum Transcoding/Decoding. Doch bisher war unsere Suche noch nicht von Erfolg gekrönt. Immerhin haben wir bisher in Manuals zu MSI und ASRock-Boards mit H67-Chipsatz die Möglichkeit zum freien Setzen des Multiplikators gefunden, jedoch konnte uns noch niemand bestätigen, dass dies kein Copy und Paste Fehler ist, sondern die Boards auch wirklich mit den K-Prozessoren funktionieren. Auch in den Internet-Foren gibt es noch keine bestätigenden Aussagen in dieserr Richtung. Wir bleiben hier aber definitiv dran, weil wir ein entsprechendes Board sehr gerne für unseren nächsten Testrechner hätten.



Wer jedoch schon heute die integrierte Grafik von Intel tatsächlich nutzen will, sollte sich den Aufpreis für einen K-Prozessor bis auf weiteres gut überlegen, denn es kann gut sein, dass er dessen Übertaktungsmöglichkeiten niemals ausnutzen können wird.



Falls einer unserer Leser bereits ein Sandy Bridge System mit K-Prozessor und H67-Board per Multiplikator übertakten konnte, würden wir uns natürlich über eine entsprechende Information (am besten gleich für alle Leser hier im Artikel-Forenthread) sehr freuen.


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