Test Panasonic Lumix DMC-TZ5EG-S

Panasonic Lumix DMC-TZ5EG-S

Aktuelle Fotoapparate bringen viele Features (u.a. große CCDs und satten Weitwinkel) mit, die man sich an den meisten Camcordern nach wie vor sehnlichst wünscht. Wir haben mal wieder nachgesehen, inwieweit sich ein solcher Fotoapparat auch als Camcorder eigenen kann.

// 11:50 Mo, 28. Apr 2008von

Nachdem wir schon vor ungefähr einem Jahr die Panasonic Lumix DMC-LX2 unter die Lupe genommen haben, fiel unser Fazit so aus: „Wenn die Kamera 25 FPS beherrschen würde, wäre sie definitiv ein Geheimtipp für das eine oder andere Low-Budget Filmprojekt. Momentan ist das Gerät als HD-Ersatz jedoch nur für sehr experimentierfreudige Filmer zu empfehlen.“


Nun gibt es mit der neuen Panasonic Lumix DMC-TZ5EG eine Kamera die volle 720p30 auf SD-Karte aufzeichnen kann. Da wollten wir doch auch mal wieder nachfühlen...



Panasonic Lumix DMC-TZ5EG-S  : cam1




Auf dem Papier...

Die technischen Daten würden nach wie vor für einen Camcorder enorm verführerisch klingen:


CCD mit 1/2.33Zoll, enormer Weitwinkel mit 10fach Zoom (28-280mm (kb)), optischer Bildstabilisator und 3 Zoll Farb-LCD-TFT. Und das alles bei einem Gewicht von 214g, da könnte sich glatt Sonys neue TG3 bedroht fühlen, zumal die TZ5 im Internet nur knapp 300 Euro kostet. Aufgezeichnet wird auf SD(HC)-Karte als Quicktime-Mov-File, komprimiert mit PhotoJPG. Also ähnlich Motion-Jpeg, was für die Nachbearbeitung ja schon mal angenehmer ist, als AVCHD oder HDV. Die von uns ermittelte Datenrate lag dabei zwischen 2,38 MB/s und 3,15 MB, je nach Motiv. Das liegt noch deutlich unter miniDV, allerdings bei deutlich höherer Bildauflösung. Ob das gutgehen kann? Schließlich brauchte schon die LX2 für 720p15 10MB/s und nun soll die doppelte Framerate in einem Drittel der Datentrate unterkommen. Das klingt ja fast schon nach AVCHD.



Ist es aber nicht. Und das sieht man leider auch sehr deutlich: Bei vielen Motiven sieht man deutliche Farbsäume rund um Objekte mit klaren Kanten. Warum die Datenrate so tief angesetzt wurde, ist uns ein Rätsel.



Bei 200 Prozent Zoom sieht man deutlich die Kompressionsartefakte.
Bei 200 Prozent Zoom sieht man deutlich die Kompressionsartefakte.






Aus dem Messlabor

Denn ansonsten schneidet die Kamera nicht mal allzu schlecht in unseren Standard-Tests ab. Gegenüber aktuellen Full-HD-AVCHD-Camcordern gibt es zwar bei der Auflösung nichts zu gewinnen, jedoch ist die Auflösung für 1280 Horizontal-Pixel durchaus noch im akzeptablen Rahmen:



Horizontalauflösung
Horizontalauflösung


Im ISO-Chart sieht man allerdings schon den Rückstand zu einem aktuellen HD-Camcorder mit bloßem Auge. Allerdings liegt die Schärfe noch etwas über DV:



ISO-Testbild
ISO-Testbild


Bei der Farbauflösung liefert die Kamera sogar erstaunlich gute Werte:



Farbauflösung
Farbauflösung


Bei guter Beleuchtung sieht man dagegen leider zu deutliche Artefakte.



Farbwiedergabe bei 1200 Lux
Farbwiedergabe bei 1200 Lux


Und im Dunkeln gibt es dann leider trotz des großen CCDs auch nicht viel zu holen...



Lowlight
Lowlight




Dafür ist die Verzeichnung erstaunlich gering, für 28mm-Weitwinkel ziemlich cool. Chromatische Aberrationen sind aufgrund der geringen Schärfe auch kaum auszumachen:



Verzeichnung
Verzeichnung





Sonstiges

Nachdem durch die gesenkte Datenrate die Bildqualität so deutlich litt, wollten wir uns mit der Kamera als Camcorder-Ersatz nicht mehr allzu intensiv auseinander setzen. Ein paar Dinge wollen wir aber dennoch loswerden. Der Ton ist mit 8 Bit, Mono, 8000 Hz kaum der Rede wert, noch dazu schien uns die Aufnahme etwas asynchron zu sein. Bei der Bedienung fehlten ebenfalls viele manuelle Möglichkeiten, wie eben auch bei HD-Camcordern der unteren Preisklasse. Die Belichtung lässt so beispielsweise nur in sehr kleinem Rahmen um den automatisch ermittelten Grundwert einstellen.


Toll und absolut bemerkenswert gefiel uns dagegen das Display ohne Overscan (!!). Richtig gelesen, die Kamera zeigt nicht das beschnittene Bild sondern eben wirklich alles, was in dem Clip letztendlich auch landet. Das gibt ein solches Plus an Kontrolle, dass wir es sofort nicht mehr missen mochten. Schade, dass sich so etwas nicht bei aktuellen AVCHD/HDV-Cams findet.





Fazit

Unser Fazit vom letzten Mal können wir eigentlich nicht bekräftigen. Mittlerweile sind HD-Camcorder im Preis so deutlich gesunken, dass die zusätzliche Bildqualität den geringen Aufpreis schnell rechtfertigt: Bereits für 500 Euro bekommt man mittlerweile aus dem selben Hause ein AVCHD-Auslaufmodell (Panasonic HDC-SD5) und für 800 Euro bekommt man von Canon 1A-Spitzen-Bildqualität auf SD-Karte. Ob der Trend, dass Fotoapparate irgendwann den Camcorder ablösen werden Wirklichkeit wird, scheint beim aktuellen Preisverfall der Camcorder eher nicht absehbar. Allerdings könnte sich das auch schnell ändern, wenn ein Hersteller das Projekt Foto-Camcorder einmal ernsthaft angehen sollte...


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