Test Panasonic HDC-SD10 - Mini mit Möglichkeiten

Panasonic HDC-SD10 - Mini mit Möglichkeiten

Panasonic will beim Kampf um den kleinsten AVCHD-Camcorder natürlich auch mitmischen, und schickt mit der HDC-SD10 sogar die aktuell günstigste Vertreterin dieser Gerätegattung ins Rennen. Mit vielen Konzepten der großen SD300 ausgestattet, könnte die SD10 daher grundsätzlich für viele Anwender reizvoll sein.

// 13:33 Di, 14. Jul 2009von

Panasonic will beim Kampf um den kleinsten AVCHD-Camcorder natürlich auch mitmischen, und schickt mit der HDC-SD10 sogar die aktuell günstigste Vertreterin dieser Gerätegattung ins Rennen. Mit vielen Konzepten der großen SD300 ausgestattet, könnte die SD10 daher grundsätzlich für viele Anwender reizvoll sein.




Panasonic HDC-SD10 - Mini mit Möglichkeiten : cam





Austattung

Im Gegensatz zur Konkurrenz bleibt Panasonic trotz Miniaturisierung der klassischen Keilform mit Halteschlaufe treu. Aufgrund der Größe vermisst der eine oder andere Käufer jedoch sicherlich etwas Masse, um das Gerät ruhig halten zu können. Teilweise kann der optische Bildstabilisator dieses Problem korrigieren, denn er gehört zum besten, was wir jemals in einer HD-Kamera dieser Größe verbaut gesehen haben. Es gibt zwar einen integrierten Objektivverschluss, jedoch muss dieser von Hand über einen mechanischen Schieberegler bedient werden. Das vergisst man schon mal gerne, bevor man die Kamera in die Tasche zurücksteckt, aber wahrscheinlich musste Panasonic wohl auch beim Gehäusedesign sparen, um die Kamera so günstig auf den Markt zu bringen.



Wenn man die technischen Daten vergleicht, weist die SD10 gegenüber der SD20 kaum Unterschiede auf. Letztere ist aktuell im Online-Handel einen Tick günstiger. Wer also nicht auf des letzte Gramm oder den letzten Millimeter bei der Größe schaut, bekommt hier praktisch die gleiche Technik nur etwas kleiner verpackt.



Die SD10 setzt durchgehend auf den Standard AVCHD mit 50 Hz. Die resultierenden Files zeigten keine Unauffälligkeiten in diversen Schnittprogrammen. Die Datenrate ist dabei auf 17 Mbit/s limitiert, was den Standard nicht voll ausreizt. Wie so oft in dieser Preisklasse, hat auch die SD10 praktisch keinen Weitwinkel. Beim optischen Zoom kann sie sich dagegen mit 16facher optischer Vergrößerung von vielen Konkurrenten absetzen.





Bedienung

Hier zeigt Panasonic der gesamten Konkurrenz, wie man es richtig macht. So kann man Blende und Gain (mit sinnvollen Werten) sowie Weißabgleich und Belichtungszeit manuell und bequem über den Touchscreen separat einstellen. Die wählbaren Belichtungszeiten gehen dabei bis auf 1/25 Sekunde herunter (wenn man den Slow-Shutter im Menü aktiviert hat) und hinter dem Cinema-Modus verbirgt sich eine progressive 25p-Aufnhame mit einer Cinegamma-Korrektur. Selbst die Werkseinstellungen für Bildschärfe, Farbe und Belichtung lassen sich nachjustieren. Wem das zu viel ist, der kann sich auch auf die vorzüglichen Automatiken der Kamera verlassen und muss sich mit diesen Themen nicht auseinander setzen. Die Zoomwippe verrichtet ihren Dienst ohne größere Aufälligkeiten. Allerdings weist diese einen sehr kurzen Weg auf, da die Gehäusebreite einfach nicht mehr hergibt.



Bei manchen Funktionen setzt auch Panasonic der Firmware Grenzen, um den Profi-Modellen noch etwas mehr Features zu lassen. So gibt es beispielsweise kein Histogramm und auch keine Zebra-Funktion. Schade, aber im Gegensatz zur Konkurrenz sind die integrierten Funktionen dennoch als üppig einzustufen.








Display

Die SD10 von Panasonic zeigte im 2,7 Zoll-Display das gesamte Bild ohne Overscan. Ein Feature, an dem sich andere Hersteller ruhig eine Scheibe abschneiden dürfen. Schließlich leben wir Zeitalter digitaler HD-Displays, bei denen der analoge Overscan höchstens nachträglich simuliert wird.





Zeitreise

Panasonic bietet seit geraumer Zeit bei vielen Modellen die so genannte PRE-REC Option an. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, die ständig drei Sekunden der Signalelektronik in einen internen Pufferspeicher aufzeichnet. Also auch wenn die eigentliche Aufnahme noch gar nicht gestartet wurde. Ist diese Funktion aktiviert, kann man hiermit nachträglich die drei Sekunden aufzeichnen, die sich vor Drücken des Aufnahmeknopfes vor dem Objektiv abgespielt haben. Das kann ziemlich praktisch sein, wenn man den passenden Moment (z.B einen Delphinsprung oder ein Fussballtor) nicht verpassen möchte.


In der Praxis sollte man den Einsatz dieser Funktion jedoch schon vorher geübt haben, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Denn man muss die Kamera natürlich dennoch mit der Aktion mitgeführt haben, sonst erhält man nur verwackelten Szenenbrei. Da Aufnhamekapazität seit den gezählten Tagen von Super8 eigentlich keinen limitierenden Faktor mehr darstellt, könnte man meinen, dass diese Funktion eigentlich überflüssig ist. Denn schließlich kann man ja immer auf Verdacht mitfilmen und dann die entscheidende Szene nachträglich heraussuchen.


Wer sich jedoch einmal angewöhnt hat, die Kamera auch ohne Aufnahme mit den Objekten „mitzuführen“, wird PRE-REC dennoch schnell zu schätzen lernen. Denn man spart sich hiermit bei der späteren Sichtung doch viel mehr Zeit, als man ursprünglich annehmen würde. So gesehen liefert Panasonic hier wirklich eine praktische Innovation mit Zusatznutzen aus, die unserer Meinung nach nicht nur als Marketing-Gag zu werten ist.






Aus dem Messlabor

Bei der Auflösungsmessung liefert die Panasonic leider allenfalls durchschnittliches ab. Hier kommt die Konkurrenz fast durchgehend auf etwas bessere Werte.



Helligkeits-Auflösung
Helligkeits-Auflösung



Neben einer relativ unscharfen Abbildung prägen auch Moires und chromatische Aberrationen den Ausschnitt des ISO-Testbildes.



ISO-Testchart
ISO-Testchart



Bei der Farbauflösung bewegt sich die Panasonic HDC-SD10 auf durchschnittlichem Niveau und zeigt eine unauffällige Performance.



Farbauflösung
Farbauflösung



Bei der Verzeichnung leistet sich die Panasonic keinen Schnitzer. Besonders für eine günstige Kamera zeigt sie in dieser Disziplin eine bemerkenswerte Leistung.



Objektivverzeichnung
Objektivverzeichnung





Ab Werk ist die Panasonic (wie so oft) sehr warm eingestellt. Gepaart mit der etwas geringeren Schärfe kommt es an Objekt-Kanten gelegentlich zu leichten Farbübertritten.



1200 Lux Testbild
1200 Lux Testbild



Schwachlicht ist keine Stärke der SD10. Der Rauschfilter bügelt viele Bereiche glatt, was jedoch nicht vor zusätzlichen Artefakten und leichten Farbwolken schützt.



12 Lux – Lowlight
12 Lux – Lowlight



Im Audiobereich schlägt sich die Panasonic dagegen wacker und liefert einen guten Rauschspannungsabstand mit wenig beschnittenen Höhen.



Audio
Audio







Fazit

Was die Bedienung angeht kann keine andere Mini-Kamera der Panasonic SD10 das Wasser reichen. Nicht nur dass sie dem Anwender jede Menge sinnvolle Einstellmöglichkeiten zur Verfügung stellt, sie bietet hierfür auch noch eine durchdachte Bedienung per Touchscreen an. Doch auch die übrigen Funktionen wie beispielsweise der optische Bildstabilisator oder das sehr verzeichungsfreie Objektiv wurden ohne Ecken und Kanten realisiert. Bis auf die etwas geringe Bildschärfe finden wir an dieser Kamera kaum etwas auszusetzen, besonders wenn man den Preis in Erwägung zieht. So gesehen eine ganz klare Kaufempfehlung für alle, die nicht nach dem ultimativen HD-Schärfekick suchen und bei einer kompakten FullHD-Kamera auch auf den Geldbeutel schauen wollen bzw. müssen.




Alle technischen Daten zur HDC-SD10 findet Ihr wie immer in unserer Datenbank.



Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Welche Streaming-Dienste nutzt Du?













    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash