Im Nachgang zur NAB 2018 hier unser Erfahrungsbericht zum von uns genutzten Interview-Equipment auf der Messe: Kamera, Stativ, Licht, Audio, Backup etc. Was hat gut funktioniert und wo sehen wir noch Raum für Verbesserungen? Was sind die wichtigsten Faktoren bei unseren aktuellen Interview-Setups?

Vorab kurz unsere persönlichen Anforderungen an Videoequipment das wir für Messeinterviews nutzen (für andere mag es andere Prioritäten geben):
Anforderungen Videoequipment Messeinterviews
Solo-Operator tauglich
Bei großen Messen sind wir meist mit 1 bis max. 2 Personen vor Ort. Das bedeutet, dass häufig auch Interview, Kamera, Ton und Schnitt von einer Person vor Ort geleistet werden können muss.
Kompakt & Leicht
Bei 10-11 Stunden-Tagen an denen das Equipment zur und viel auf der Messe - teilweise in dichtem Gedränge - transportiert werden muss, stellen Kompaktheit und geringes Gewicht zentrale Eigenschaften dar.
Robust
Nicht nur auf der Messe wird das Equipment bei zig Auf-und Abbauten pro Tag beansprucht sondern auch bei der Anreise und beim Transport. Besonders bei interkontinentalen Flügen mit diversen Anschlußflügen ist robustes Equipment wichtig (+ geeignete Verpackung).

Lichtstark
Je lichtstärker das Videosetup aus Kamera und Objektiv ist, desto weniger Extra-Licht (inkl. Akkus = Gewicht) wird benötigt. Allerdings wollen wir Lichtstärke wenn möglich nicht allein über ein lichtstarkes Objektiv herstellen, weil sich - zumindest für uns im Messezusammenhang - geringe Tiefenschärfe und Informationsgehalt ausschließen.
Schnell einsetzbar
Pressekonferenzen und Interviewpartner vor Ort haben meist eng getaktete Zeitpläne. Wessen Equipment schnell einsetzbar ist hat mehr Zeit für B-Role Shots oder ungeklärte Fragen vor Ort. Das gilt auch für die Wahl des Ausschnitts. Wir schätzen Festbrennweiten zwar sehr – aber Zooms sind vor Ort schneller.
Auf Laptop vor Ort schnell editierbar
Wir sind große Fans von 10 Bit und RAW. Für schnelles Editing vor Ort mit anschließendem Upload auf YouTube stehen jedoch mnöglichst effiziente Formate im Vordergrund, die ohne weitere Farbkorrektur direkt online gehen können - „Speicher-Effizienz“ inbegriffen.
Zuverlässige Audiolösung für Messeumgebung (einhandtauglich)
Mindestens ebenso wichtig wie das Videoequipment ist die Audioabteilung. Hier gilt es einerseits gut in lauten Messeumgebungen zu funktionieren und andererseits möglichst unempfindlich gegen Störsignale zu sein – vor allem auf technikafinen Messen. Hinzu kommt, dass die Audiolösung wie das gesamte Interview-Setup im Zweifel einhandtauglich sein muss.
Neben Video- auch Foto-tauglich
Gelegentlich soll es auch ein Foto von einer Beamer-Präsentation oder einer PK sein. Die Handykamera ist hier meist zweite Wahl. Wir schätzen es, wenn die „Videokamera“ auch schnell für Fotos einsetzbar ist.
Zur Einstimmung in die Praxis hier unser meistgesehenes Interview von der NAB 2018 zur angekündigten Blackmagic Pocket Cinema Kamera 4K (mit recht schwierigem Mischlicht vor Ort):
Kamera - Panasonic GH5S
Wir haben in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit spiegellosen Systemkameras sowohl von Sony als auch von Panasonic für Messeinterviews gemacht. Die GH5S bildet hier keine Ausnahme. Im Gegensatz zur GH5, mit der wir letztes Jahr auf Messen unterwegs gewesen waren, hat sich für uns persönlich die höhere Lichtstärke der GH5S in der Praxis positiv bemerkbar gemacht. Wir konnten unser schwereres Kameralicht (F&V Z180) zu Gunsten des leichteren Z96 im Hotel lassen.
Als maximal noch anwendbare ISO hatten wir bei der Panasonic GH5S für uns die Grenze bei 5.000 ISO gezogen. Die 5.000 ISO haben wir bei einigen Interviews vor Ort auch komplett ausgereizt.
Was wir an der GH5S darüber hinaus speziell für den Messezusammenhang schätzen ist der gegenüber Vollformat kleinere M43-Sensor, der mehr Schärfentiefe und damit mehr Bildinformationen bietet.
Die Akkus der GH5S sind gut dimensioniert. Wir sind pro Messetag im Schnitt mit 2 Akkus ausgekommen.
Das wichtigste Zubehör für die GH5S stellt bei Interviews für uns der XLR-Adapter (DMW-XLR1) dar.

Mit ihm können wir eine zugleich sehr kompakte und auch vergleichsweise hochwertige Audioaufzeichnung (zusammen mit der Sennheiser AVX Funkstrecke) realisieren. Wichtig für uns beim XLR-Adapter sind nicht nur die XLR-Eingänge sondern auch die externen, manuellen Aussteuermöglichkeiten via Pegelräder (viel schneller als über Kameramenüs). Die Stromversorgung über den Blitzschuh der GH5S macht ebenfalls Sinn und belastet den Kameraakku bei unserem Setup kaum. Da die XLR-Schnittstellen am Adapter über recht hochwertige Federsicherungen verfügen, hält der kompakte AVX-Empfänger auch in ruppigen Situationen gut an der Kamera.
Trotzdem gibt es auch noch Potential für Verbesserungen an der GH5S. Mindestens seit der GH4 lässt sich während der Videoaufnahme nicht die Suchervergrösserung dazuschalten. Für einen schnellen Fokus-Check während der 4K-Aufnahme kommt man zwar halbwegs mit dem recht gut auflösendem Sucher der GH5S klar. Bei Interviews als Solo-Operator verlieren wir jedoch nur ungern den Blickkontakt zum Interviewpartner durch verstärkten Sucher-Einsatz.
Der einzige Ausweg stellt hier dann ein externer Monitor dar. Wir nutzen hierfür seit Jahren den kompakten 5“ Blackmagic VideoAssist der uns auch an der Panasonic GH5S gute Dienste geleistet hat und fehlerfrei funktioniert.

Die 5“ Monitorgröße hat sich hierbei bewährt (7“ empfinden wir im Verbund mit den kompakten Systemkameras bereits als zu gross).
Fokus-Assist während der Videoaufnahme steht nichtsdestotrotz ganz oben auf unserer Wunschliste für zukünftige Updates der GH5/GH5S.
Stativ Sachtler Flowtech75
Erstmalig hatten wir in diesem Jahr das neue Flowtech75 Stativ von Sachtler im Einsatz.

Wir waren hier zunächst etwas skeptisch gewesen, weil unser altes Sachtler CF 75 zuvor sehr gute Dienste geleistet hatte und zudem auch etwas leichter als das Flowtech75 baut, (aber mittlerweile bei der Klemmung nicht mehr 100% verlässslich arbeitet). Allerdings haben sich die Bedenken in der Praxis vor Ort recht schnell aufgelöst.
Das Mehrgewicht des Flowtech75 nehmen wir mittlerweile für den schnellen, unkomplizierten Aufbau gerne in Kauf. Gerade im schnellen Messetakt wird das Stativ zig Mal am Tag auf- und abgebaut. Die beim Flowtech75 oben angebrachte Stativklemmung für den Auszug („Quick Release Brakes“) spart Zeit und erleichtert die Justage vor Ort deutlich – gerade auch für Single-Operator Szenarios.

Als Stativkopf kam bei uns der Sachtler ACE XL zum Einsatz, der mit 1,7 kg zum leichtesten derzeit verfügbaren Sachtler Fluidkopf zählt und für entsprechende Messeeinsätze völlig ausreicht. Zwar sind wir keine so großen Freunde von Stativplatten, die „eingefädelt“ werden müssen – aber unser Kamerasetup war insgesamt leicht genug um es auch mal am Stativkopf montiert auf der Schulter zu transportieren. Hinzu kommt, dass der von uns genutzte Chrosziel GH5 Cage eine integrierte Mini-Aufnahne besitzt, mit der wir auch ohne extra Kameraplatte auf die meisten Sachtler Köpfe kommen. Das „Einfädeln“ hielt sich damit in Grenzen. Für schwerere Kamerasetus empfehlen wir Stativköpfe mit von oben bedienbaren Kameraaufnahmen.
Für unser Kamerasetup – zu dem gelegentlich auch ein externer Monitor gehört - haben wir das (endlich jetzt auch bei Sachtler) zu findende 3/8“ Gewinde häufig für unsere Magic Arms (ULCS bzw. 244 Micro von Manfrotto) genutzt. Schön dass Sachtler hier jetzt ein entsprechendes Gewinde verbaut – allerdings würden wir hier gerne noch eine bessere Ausarbeitung des Verdrehschutzes sehen. Zumindest mit entsprechenden Manfrotto Magic Arms gibt es hier derzeit noch mehr Spiel als nötig.
Aufpassen sollte man auch bei der neuen Fußkonstruktion des Flowtech75. Positiv: Mit dem neuen Mechanismus hat Sachtler einen deutlich einfacher zu montierenden Fuß geschaffen - auch dürften gerissene Haltegummis damit eher der Vergangenheit angehören. Aber: Beim Transport – gerade auch beim Herausziehen des Stativs aus Kofferräumen u.a. - können sich die Arretierungshebel der Füße öffnen – am besten bei der Entnahme kurz checken, ob alle Füße noch dran sind.
Der Kamera Cage - Chrosziel 700-GH5
Wir nutzen bei unseren Messe-Setups bei Systemkameras immer auch einen Kamera Cage. Vor allem aus zwei Gründen: Erstens bietet der Cage einen zusätzlichen Schutz für die Kamera und erhöht damit die Robustheit des Setups deutlich. Und zweitens bietet ein Cage noch weitere Montagemöglichkeiten. Für uns beim Einsatz von Systemkameras wichtig, um unser Kopflicht zu montieren.

Bislang haben wir den Chrosziel Cage (700-GH5) an der GH5 und auch an der GH5S genutzt, wo er zuverlässig seine Arbeit verrichtet. Der 700-GH5 Cage wiegt 218g. Als recht clever empfinden wir die vielen Möglichkeiten den Griff am Cage und auch an Rods einzusetzen. Zudem hat Chrosziel mit der gesicherten Befestigungsschraube unten eine kleine, aber in der Praxis feine Funktion für unkomplizierte Montagen vor Ort geschaffen - keine verlorenen Arretierungs-Schrauben mehr.
Die fest integrierte Aufnahme für die Leichtstütze orientiert sich an gängigen Stativplattenaufnahmen (Arca Swiss ähnlich), so dass wir in unserem Setup den Cage auch ohne montierte Leichtstütze oder zusätzliche Kameraplatte auf den Sachtler Kopf montieren können: Vor allem bei schnellen Wechseln zwschen Handheld (Fotografie) und Aufnahmen von Stativ (Video) haben wir es schätzen gelernt, Kameraplatten optional auch weglassen zu können.
Es gibt allerdings auch noch etwas Raum für Verbesserungen beim Chrosziel GH5 Cage: Der On/Off Schalter der GH5/GH5S ist mit montiertem Cage für Menschen mit großen Händen etwas schwer zu erreichen. Auch eine Metabones-Stütze gibt es für den Chrosziel Cage bislang nicht und bei den Gewinde-Bohrungen würden wir uns für entsprechende Magic Arms über Lock-Pin oder andere Anti-Lock-Aufnahmen freuen.
Wir hatten am letzten Tag auf der NAB die Möglichkeit, den Shape GH5 Cage an der Panasonic GH5S auszuprobieren.

Der Shape GH5/GH5S Cage punktet mit Metabones-Support, Anti-Lock Aufnahmen, einem gut anliegenden Sitz und einem ebenfalls recht flexiblen Griffkonzept. Der Shape Cage wiegt 237g. Wir hatten den Shape Cage allerdings zu kurze Zeit im Einsatz, um ihn angemessen beurteilen zu können. Hier sind wir auf weitere Praxis-Erfahrungen in Zukunft gespannt.
Funkstrecke - Sennheiser AVX
Mittlerweile zum Standard gehört bei unseren Messeinterviews der Einsatz der Sennheiser AVX Funkstrecke. Wir sind vor 2 Jahren von der klassischen Sennheiser G3 auf die AVX Funkstrecke umgestiegen.

Hauptgründe waren hier vor allem der kompakte Formfaktor des Empfängers und die vor Ort schnelle Betriebsbereitschaft. Im ersten Jahr hatten wir kurzzeitig an einem Stand Probleme mit Interferenzen auf der NAB – seitdem allerdings nicht mehr.
Auch die Akkulaufzeit der integrierten, via USB aufladbaren, Li-Ionen Akkus reicht sowohl beim Empfänger als auch beim Sender für einen langen Messetag aus – zumal der AVX-Empfänger auch intelligent Phantomspeisung nutzt. Neu geladen wird über Nacht im Hotel.
Die im 1.9 Ghz Bereich operierende Sennheiser AVX Funkstrecke passt für uns vor allem für entsprechend „einfache“, kompakte Interview-Setup, bei denen keine Mischer oder Fieldrecorder dazwischen geschaltet werden. Entsprechend ist die 19ms Latenz der AVX Funkstrecke für uns im Messezusammenhang auch vernachlässigbar. Wer allerdings mit komlexeren Setups unterwegs ist, bei denen Minimal- bzw. Null-Latenzen notwendig sind oder wer höhere Reichweiten benötigt ist mit analogen Funkstrecken besser bedient.
Kopflicht - F&V Z96, Z180
Ebenfalls bewährt haben sich unsere Kopflichter – allen voran das Z96 – und wenn etwas mehr Output benötigt wird: Das Z180 von F&V.

Bislang funktionieren die beiden Kameralichter einwandfrei und weisen trotz ihrer vergleichsweise leichten Plastikgehäuse nach 3-4-jähriger Nutzung noch keine Beschädigungen auf.
Wir schätzen an diesen Kameralichtern u.a. ihren konstant hochwertigen Output, der auch bei heruntergeregelter Leistung (auch nach Jahren) noch recht farbneutrales Licht liefert. Zudem sind wir mit der Stromversorgung beim Z96 und Z180 flexibel aufgestellt: Interne AA Batterien, NP Sony Akkus oder AC. Wir waren mit Sony Akkus mit 5200 mAh unterwegs. Mit 1-2 Akkus kommen wir gut über einen Messetag.

Was wir bei den F&V Lichtern nicht mehr (bzw. anders) nutzen sind die magnetischen Diffusionsscheiben. Der F&V „Milk Diffusion Filter“ schluckt uns beispielsweise am Z96 zu viel Licht und der beiliegenden Tageslichtdiffusor ist etwas zu schwach. Auch haben sich im Gedränge gerne mal die Magneten gelöst. Wir tapen daher den Tageslichtdiffusor mit zugeschnittener Frost-Folie am Rahmen des jeweiligen Kopflichts fest – funktioniert soweit perfekt.
Aufpassen sollte man beim Transport der Lichter in der Kameratasche: Wer sie mit montierten Akkus/Batterien transportiert, läuft Gefahr, dass sich die Akkus leeren, da sich die Lichter sehr leicht einschalten. Unser Tip: Die Akkus beim Transport stets abnehmen.
Zuätzlich haben wir den beim Z96 beiligenden Kugelkopf gegen den stabileren des Z180 getauscht.
Kopfhörer - Sennheiser HD 25
Der Sennheiser HD25 gehört seit Jahren zu unserem Audio-Monitoring Setup.

Wir schätzen am HD25 vor allem sein neutrales Klangbild und seine gute Außenabschirmung. Hinzu kommen sein leichtes Gewicht, seine vergleichsweise einfache aber damit auch robuste Bauweise und ein sehr gutes Angebot an Ersatzteilen. Von den Kopf- und diversen Ohrpolstern über Knopfscheiben bis hin zu diversen Kabellängen und -arten inkl. div. Steckeroptionen ist nahezu jedes Detail am HD25 als Ersatzteil verfügbar.
Diese Verfügbarkeit müssen wir nach dieser NAB auch in Anspruch nehmen, weil sich der gewinkelte Klinkenstecker bei uns während des Transports verbogen hat. Auf der Messe hat er noch funktioniert – danach war allerdings Schluß: Nach ca. 4 Jahren der erste Defekt bei nahezu täglichem Gebrauch.
LaCie 2Big – Backup im Hotel
Da sich das LaCie 2Big derzeit in einem slashCAM Langzeittest in der Redaktion befindet, haben wir das Raid kurzentschlossen auch mit zur diesjährigen NAB genommen.

Eine glückliche Entscheidung - wie sich allerdings erst später herausstellen sollte. Zunächst will nämlich das Gewicht des Zwei-Platten-Raids zusammen mit Kameraequipment gertagen werden und da kommt einiges zusammen. Das LaCie 2 Big Raid wiegt mit den beiden 3.5“ Festplatten nämlich stolze 2,89kg und dabei ist das externe Netzteil noch nicht mit einberechnet.
Auf der NAB 2018 hatten wir in diesem jahr Gelegenheit zu einem ersten ProRes RAW Testshoot. Und auch wenn ProRes RAW HQ nicht mehr als ProRes 444 an Datenrate verbraucht, kommt hier doch einiges zusammen - auf jeden Fall mehr, als was wir auf der internen Festplatte unseres Laptops speichern können. Und somit waren wir mit dem LaCie 2Big vor Ort gut aufgestellt - zumal wir den SD-Card Slot zusätzlich für das Backup der GH5S Videodaten genutzt haben und so keinen extra CardReader an den Laptop anschließen mussten (Das Weglassen des intergrierten SD-Card Readers stellt für uns das größte Manko beim aktuellen MacBook Pro dar).
Wir bertreiben das 2-Platten LaCie 2Big Raid seit ca. 4 Monaten recht intensiv im Raid Level 0 Betrieb in der Redaktion und konnten bis Dato keine Festplattenprobleme feststellen. Auch die Dauervibrationen auf den langen Flügen hin und zurück in die USA haben dem LaCie 2Big bislang nichts anhaben können.
Unser größter Kritikpunkt am LaCie 2 Big Raid ist, dass das MacBook Pro nicht oder zu gering über das angeschlossene Thunderbolt 3 Kabel mit Strom versorgt wird. Hier hätten wir uns vom „macfreundlichen“ Hersteller LaCie etwas mehr Ladepower gewünscht, um das Netztteil des Laptops weglassen zu können, was im normalen Arbeitsbetrieb des MacbBooks leider nicht möglich ist.
Zoom: Leica DG Vario Elmarit 12-60mm F2.8-4.0
Persönlich schätzen wir das Arbeiten mit Festbrennweiten sehr. Leider ist die Zeit vor Ort jedoch so knapp bemessen, dass ein Zoom deutlich schneller arbeitet – vor allem auf begrenztem Raum wie an den meisten Messeständen.

Entsprechend hatten wir mit dem Leica DG Vario Elmarit 12-60mm F2.8-4.0 auch ein Standardzoom an der GH5S im Einsatz. Zuvor waren wir mit lichtstärkeren Objektiven unterwegs gewesen. Da wir für die Messeberichtertstattung gerne um eine Blende f4 +/- 1 Stop arbeiten, hat das 12-60 mm F2.8-4.0 gut gepasst. Als Backup war das Lumix G X Vario 12-35mm F2.8 dabei, das jedoch kaum zum Einsatz kam, weil die GH5S im Verbund mit dem Z96 Kopflicht sich als lichtstark genug erwiesen hat.
Wir schätzen am Vario Elmarit 12-60mm den in der Praxis recht gut verwertbaren Brennweitenbereich, die optische Bildstabilisierung und das im Verbund mit der GH5S recht kompakte und leichte Gesamtpaket. Hinzu kommt die Dank Metallgehäuse robuste Bauweise die auch mal etwas ruppigere Umgebungen vertragen kann inkl. Staub- und Spritzwasserschutz.
Unser Hauptkritikunkt beim Leica DG Vario Elmarit 12-60mm F2.8-4.0 besteht im manuellen Scharfstellen. Das Fokus by Wire Konzept generiert hierbei für unseren Geschmack deutlich zu viel Spiel und Nachlauf und damit ein recht schwammiges manuelles Fokussieren, was zudem kaum reproduzierbare Fokusmarks bedeutet. Schneller ist man beim manuellen Fokussieren hier auf jeden Fall mit manuellen Objektiven. Da der AF jedoch bei der GH5S recht zuverlässig funktioniert, kommt man hier auch mit One-Push-AF Techniken zurecht - lieber wäre uns allerdings eine feinere und reproduzierbare Auflösung des Fokusrings beim manuellen Fokussieren.