Test Action Cam vs Smartphone Apple iPhone 16 Pro Max vs DJI Osmo Action 5 Pro im Vergleich

Action Cam vs Smartphone Apple iPhone 16 Pro Max vs DJI Osmo Action 5 Pro im Vergleich

Das neue iPhone 16 Pro Max ist in der slashCam Redaktion eingetroffen und den Auftakt unserer Testreihe rund um die Videofunktionen von Apple neuem Flaggschiff-Smartphone macht ein Vergleich mit DJIs Osmo Action 5 Pro Kamera. Wir schauen uns hier zunächst die Stabilisierungsfähigkeiten im Actionbetrieb und den Bildeindruck bei unterschiedlichen Frameraten an.

// 09:28 Mo, 7. Okt 2024von

Vorab unser Testclip mit Janina, bei dem wir das iPhone 16 Pro Max mit der DJI Osmo Action 5 Pro im Action-Setup miteinander vergleichen.






Wir schauen uns hier die Stabilisierungsoptionen, LOG-Formate sowie Zeitlupen an.





Apple iPhone 16 Pro Max: Action Modus

Mit der Einführung des Action Modus mit dem iPhone 14 hat Apple eine Stabilisierungstechnologie in sein Smartphone-Lineup integriert, die auf einen Schlag Videostabilisierungen am iPhone ermöglichte, die man zuvor nur von Action-Cams oder Gimbal-Setups her kannte. Entsprechende Action Modi gehören auch bei anderen Smartphone-Herstellern mittlerweile zu den „Must-Have“ Funktionen.



Apple iPhone 16 Pro Max
Apple iPhone 16 Pro Max


Für die immer wieder beeindruckende Stabilisierungsleistung im jeweiligen Action-Modus nutzen alle uns bekannten Flaggschiff-Smartphones eine verminderte Auflösung. Beim iPhone 14 waren dies 2.8K bei maximal 60p und hierbei ist es auch beim aktuellen iPhone 16 Pro Max geblieben.



Und damit ergibt sich bereits ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu Action Cams wie der hier getesteten DJI Osmo Action 5 Pro. Denn aktuelle Action Cams sind in der Lage, 4K Auflösungen mit ihren effektivsten Stabilisierungsmodi zu koppeln.



Dass dies nicht automatisch auch zu besseren Bildern bei allen verfügbaren Frameraten führt, werden wir weiter unten genauer beleuchten.



Ebenfalls wichtig beim iPhone 16 Pro Max beim Thema Videostabilisierung im Hinterkopf zu behalten: Wer mit der maximalen Videostabilisierung (Action Modus) und Apple Log Aufnahmen mit der Standard iOS Kamera App aufnehmen möchte, kann mit der internen Aufzeichnung bis maximal 30p aufzeichnen. Für 60p LOG und Action Modus muss via USB-C extern aufgezeichnet werden. Für Bildraten oberhalb von 60p steht der Action Modus beim iPhone nicht zur Verfügung.



 iPhone 16 Pro Max mit Action Modus
iPhone 16 Pro Max mit Action Modus




Und somit ergibt sich auch ein Unterschied bei den Frameraten sowie im Log-Betrieb bei den effektivsten Stabilisierungsmodi zwischen iPhone 16 Pro Max und Osmo Action 5 Pro: Die Action Cam kann in 4K bis zu 120p ihren RockSteady+ Modus inklusive D-Log M Stabilisierung nutzen. Auch diese Option schauen wir uns im Folgenden ausführlicher an.



Und last but not least gibt es einen weiteren, recht entscheidenden Unterschied beim Kamerasystem des iPhones. Sowohl die Standard-Kamera (24mm, „Fusion“) als auch die 12 MP Telekamera (120mm) verfügen beide zusätzlich zur internen EIS-Stabilisierung auch über eine optische Bildstabilisierung: Eine Stabilisierungsoption, die unseres Wissens nach bei Action-Cams bislang fehlt.




DJI Osmo Action 5 Pro: RockSteady+

Die DJI Osmo Action 5 Pro verfügt – wie der Vorgänger - über insgesamt vier Stabilisierungsmodi: RockSteady3.0, RockSteady 3.0+, HorizonBalancing und HorizonSteady. Für die letztgenannten Stabilisierungen gelten folgende Einschränkungen: HorizonSteady ist nur verfügbar, wenn die Videoauflösung 1080p (16:9) oder 2.7K (16:9) mit einer Bildrate von 60fps oder weniger beträgt. HorizonBalancing ist nur verfügbar, wenn die Videoauflösung 1080p (16:9), 2.7K (16:9) oder 4K (16:9) mit einer Bildrate von 60fps oder weniger beträgt.



DJI Osmo Action 5 Pro
DJI Osmo Action 5 Pro


Für unseren Vergleich mit dem iPhone 16 Pro Max nutzen wir ausschließlich den besseren 4K Stabilisierungsmodus der Osmo Action 5 Pro (RockSteady+), da die stabilisierte 4K Aufnahme in unseren Augen die wichtigste Videofunktion bei der Wahl einer aktuellen Action Cam darstellt.



Wie bereits im Vorgänger werkelt auch in der Osmo Action 5 Pro DJIs RockSteady3.0 Stabilisierungsalgorithmus sowohl in der Standard Ausführung als auch in der Plus Ausführung ( RockSteady3.0+).


DJI Osmo Action 5 Pro mit RockSteady3.0+ Stabilisierung
DJI Osmo Action 5 Pro mit RockSteady3.0+ Stabilisierung

Alle Stabilisierungsmodi funktionieren als EIS-Funktionen via Crop. Wer also die größtmögliche Sensorauslesung benötigt, muss die Stabilisierung komplett abschalten, Rocksteady croppt dann etwas die Bildkanten und RockSteady+ zoomt dann nochmal mehr in den 7K-Sensor der Action 5 Pro hinein.







Apple Log

Mit dem iPhone 15 hat Apple erstmalig 10 Bit Log eingeführt – für uns zusammen mit dem Action Mode die wichtigste Neuerung seit vielen Jahren bei den Videofunktionen von iPhones. Hierbei zeigte sich eine Bildqualität, die man zuvor nur von Video-DSLMs kannte. Siehe hierzu auch unser Testclip mit Caro und dem iPhone 15 Pro Max und der erstmaligen Apple Log Implementierung:




Bemerkenswert am Apple Log-Profil ist, dass es sich um eine erstaunlich flache Log-Kurve handelt, die man so auch bei professionellen Log-Formaten von High-End DSLMs und Cine-Kameras her kennt. Siehe hierzu auch unsere Dynamik-Testlaborauswertung zu Apple Log.



Im direkten Vergleich der Log-Formate zwischen iPhone 16 Pro Max und Osmo Action 5 Pro sieht man recht gut, wieviel flacher die Gammakurve des Apple Log-Profils arbeitet.



 Apple Log vs DJI D-Log M­
Apple Log vs DJI D-Log M­


Neben dem hohen Dynamikumfang kommt ein hervorragendes Handling des 10 Bit iPhone Log-Materials in der Farbkorrektur hinzu.


 Apple Log mit viel Reserven bei der Postproduktion
Apple Log mit viel Reserven bei der Postproduktion

Hierauf werden wir nochmal genauer im anstehenden Einzeltest des iPhone 16 Pro Max eingehen.





DJI D-Log M

DJI´s D-Log M stellt ein deutlich steilere „Log“-Kurve dar. Tatsächlich verhält sich D-Log M in der Farbkorrektur eher wie ein flaches Farbprofil als ein „echtes“ Log-Format. Entsprechend kann D-Log M bei der Osmo Action 5 Pro unseren ersten Tests nach nicht mit Apple Log beim abgebildeten Dynamikumfang mithalten.



Zur Erinnerung: Mit D-Log (ohne M) steht bei DJI ein durchaus performantes Log-Format zur Verfügung, das auch vergleichsweise gut dokumentiert ist. So lange DJI keine weiteren Informationen zur in D-Log M genutzten Gammakurve und Farbraum zur Verfügung stellt, hat es sich bei uns als „Best Pratice“ bewährt, von einem REC 2100 (HLG) Gamma und einem DJI D-Gamut (Farbraum) auszugehen.



Mit entsprechenden Color Space Transform-Eingaben kommen wir bei der Farbkorrektur des Osmo Action 5 Pro auch recht gut hin - bei gleichzeitig etwas größerem, individuellem Spielraum in der Postproduktion.



Wer schnell zu guten Hauttönen bei der Osmo Action 5 Pro kommen möchte, erhält mit der offiziellen Osmo Action 5 PRO D-Log M to REC 709 LUT eine durchaus brauchbare 709-LUT, die auch bei Hauttönen recht gut funktioniert aber wie die meisten REC709Luts recht knallig arbeitet:


 DJI OSMO Action 5 Pro REC 709 LUT
DJI OSMO Action 5 Pro REC 709 LUT

Doch zurück zu unserem Praxis-Test zwischen Apple iPhone 16 Pro Max und DJI Osmo Action 5 Pro. Wer bietet die bessere Bildqualität im „Action-Szenario“?



Die Antwort ist stark von der jeweiligen Framerate abhängig, weshalb wir uns einmal die Bildraten mit 30p und einmal mit 120p anschauen.







iPhone 16 Pro Max vs Osmo Action 5 Pro 30p

Beim Vergleich der Stabilisierungsleistung und der generellen Bildqualität bis 30p hat bei uns das iPhone 16 Pro Max die Nase vorn. Die Stabilisierung ist vor allem in den kritischen Randbereichen des Bildes etwas ruhiger was durchaus auch auf den starken Crop auf 2.8K zurückgeführt werden kann. Da beim iPhone hier auch noch das hochwertige Apple Log Profil hinzukommt, würden wir bei der Wahl eines Actions-Szenarios hier tatsächlich eher zum iPhone 16 Pro Max als zur Osmo Action 5 Pro greifen.



Action Cam vs Smartphone Apple iPhone 16 Pro Max vs DJI Osmo Action 5 Pro im Vergleich : iPhonevOmso30p


Zwar bietet die Osmo Action 5 Pro mit 4K zumindest auf dem Papier deutlich mehr Auflösung – doch bei 30p Action-Aufnahmen relativiert sich der Auflösungsgewinn durch Motion-Blur deutlich. Visuell erfahrbar ist die höhere 4K Auflösung erst, wenn man sich Standbilder genauer im Vergleich anschaut.



Allerdings sind wir hier neben Janina zu Fuß rennend unterwegs gewesen, was für die Stabilisierungsalgorithmen Schwerstarbeit bedeutet. Wären wir selbst auf einem Board unterwegs gewesen, müsste man die Stabilisierung erneut beurteilen – allerdings hätten wir dann vermutlich auf die Action-Stabilisierung im iPhone verzichtet und wären auch bei der Osmo auf die normale Rocksteady3.0 Stabilisierung mit weniger starkem Crop gegangen. ..





iPhone 16 Pro Max vs Osmo Action 5 Pro ab 120P

Anders verhält es sich bei höheren Frameraten. Hier punktet die Osmo Action 5 Pro mit einer ganzen Reihe von Vorteilen. Am entscheidendsten scheint uns hierbei die Beibehaltung der Rocksteady+ Stabilisierung zu sein. Diese steht bei der Osmo Action 5 Pro bis 4K 120p durchgängig zur Verfügung.


DJI Osmo Action 5 Pro in 4K 120p D-Log M
DJI Osmo Action 5 Pro in 4K 120p D-Log M

Beim iPhone 16 Pro Max ist oberhalb von 60p Schluß. Der Action Mode steht hier nicht mehr zur Verfügung.



Entsprechend deutlich sind bei unserem 120p iPhone Clip dann auch Wackler während des Rennens zu sehen. Hinzu kommt, dass zumindest bei der hauseigenen Kamera-App von Apple kein Apple Log für Frameraten oberhalb von 30p zur Verfügung steht und man somit auf das Standard-Bildprofil zurückgreifen muss.


 Apple iPhone 16 Pro Max in 4K 120p Standard-Bildprofil
Apple iPhone 16 Pro Max in 4K 120p Standard-Bildprofil

Im Vergleich hierzu bietet das D-Log M der Osmo Action 5 Pro mehr Reserven für die Farbkorrektur, was sich auch recht deutlich an unserem farbkorrigierten Material zeigt.







Fazit

Das iPhone 16 Pro Max kann es bei Action-Szenarien durchaus mit dedizierten Action Cams wie der hier genutzten Osmo Action 5 Pro aufnehmen. Die Stabilisierung bewegt sich Dank Action Mode auf herausragendem Niveau und Apple Log ermöglicht eine Bildqualität wie man sie zuvor nur von DSLMs her kannte. Das 10 Bit 2.8K 30p ProRes HQ Log Material des iPhone 16 Pro Max - via Action Mode stabilisiert – ziehen wir dem 10 Bit 4K 30p D-Log M Material der Osmo Action 5 Pro – mit RockSteady + stabilisiert – vor.



Soll jedoch in höheren Frameraten und Auflösungen aufgenommen werden, schlägt die Stunde der Osmo Action 5 Pro. Das von uns hier aufgenommen 4K 120P Material der Osmo Action 5 Pro schlägt das 4K 120P Material des iPhone 16 Pro Max klar.



Soweit unsere ersten Eindrücke vom iPhone 16 Pro Max und der Osmo Action 5 Pro. Weiter geht es demnächst mit einer ausführlicheren Beschäftigung der Videofunktionen des iPhone 16 Pro Max sowie der Blackmagic Cam App und mehr ...


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