Test Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony

Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony

Wir haben die Performance von Apples All-In-One-Boliden iMac Pro in der Ausführung mit 10 Core Intel Xeons mit Pro-Kamera Formaten in diversen Editing-Umgebungen getestet. Wie performant ist der iMac Pro mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic und Sony-Material in Final Cut Pro X, DaVinci Resolve 14 und Premiere Pro CC ?.

// 13:37 Mo, 9. Apr 2018von

Wir haben die Performance von Apples All-In-One-Boliden iMac Pro in der Ausführung mit 10 Core Intel Xeons mit Pro-Kamera Formaten in diversen Editing-Umgebungen getestet. Wie performant ist der iMac Pro mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic und Sony-Material in Final Cut Pro X, DaVinci Resolve 14 und Premiere Pro CC ?.



 Apples iMac Pro mit FCPX
Apples iMac Pro mit FCPX




Technische Daten iMac Pro

Bei unserem iMac Pro Testgerät handelt es sich um die mit 3GHz getaktete Intel Xeon 10-Core Variante mit der Radeon Pro Vega 64 (16 GB) und 128 GB RAM an installiertem Arbeitsspeicher. Auf unserem Test-iMac Pro war das aktuelle Mac OS 10.13.3 installiert.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : iMacPro Info

Als Massenspeicher kam die via PCI Express angebundene und mit dem vergleichsweise neuen Dateisystem APFS formatierte 2TB SSD zum Einsatz. APFS ist für Flash/Speicher SSDs optimiert und hielt nach iOS auch in Mac OS „High Sierra“ Einzug.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : iMacPro SSD

Die im iMac Pro verbaute 2TB SSD stellt den bisher schnellsten von uns in einem Mac getesteten Speicher dar - hierzu später mehr ...



In dieser „Premium Konfiguration“ kommt der 10 Core iMac Pro auf einen Preis von 11.019,00 Euro. Allerdings lohnen sich entsprechend viele Kerne nur, wenn man auch Software im Einsatz hat, die diese voll ausnutzt. Lieber hätten wir den 8 Core iMac (Preis Standardkonfig: 5.499,00 Euro) getestet aber der stand zu unserem Test nicht zur Verfügung. Bei unseren Editing-zentrierten Tests haben wir die 10 Kerne wie vermutet nicht wirklich ausreizen können. Tatsächlich dürfte hier die Taktfrequenz der einzelnen CPUs von höherer Bedeutung für die Performance sein, als die Anzahl der Kerne.





Wir empfehlen daher Videoanwendern die einen Schwerpunkt beim Videoschnitt haben eher das 8 Core Model.





Testsetup

Es existieren bereits eine Reihe von technischen Benchmark-Tests des neuen iMac Pro im Netz. Für den slashCAM iMac Pro Test haben wir uns daher die Performance diverser Videoformate von aktuellen Kameras im Prosumer und Pro Bereich sowie von unterschiedlichen Schnittsystemen inkl. Premiere Pro CC 2017/2018, DaVinci Resolve 14 und FCPX 10.4 angeschaut. DaVinci Resolve 14 haben wir zusätzlich für unseren Radeon Pro Vega 64 GPU-Test genutzt.



Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : iMacProTimeline


Bei den Videoformaten kam ausschließlich Material in 4K/UHD Auflösung (und höher) von folgenden Kameras zum Einsatz: ARRI AMIRA (ProRes HQ), RED Scarlet W (RED RAW, 8:1, 6:1)), Panasonic VariCam LT (10 Bit Intra), Canon C200 (12 Bit Cinema RAW Light), Panasonic EVA1 (10 Bit, H.264), Sony Alpha 7III (8 Bit ) sowie Panasonic GH5S (10 Bit, H.264).



Abgespielt wurde das Material stets in voller Auflösung ohne zuvoriges Timeline-Caching. In der Schnittpraxis lässt sich natürlich für mehr parallele Streams bei allen Programmen die Auflösung des dargestellten Materials herabsetzen.



Wir haben hier das Quellmaterial möglichst vieler unterschiedlicher Kameras versammelt und den Test eher einfach gehalten. Die Idee dahinter war, dass so eine möglichst breite Basis für eigene Vergleiche und Eiunschätzungen geschaffen werden kann. Wer also entsprechendes 4K Material von seiner Panasonic GH5S, Sony Alpha, ARRI etc. auf seiner Timeline liegen hat, sollte einschätzen können, wo das eigene System im Vergleich zum iMac Pro bei der Abspielleistung paralleler Videoslips in voller Auflösung steht.





RED Scarlet-W: 5K RED RAW 24p

Der Performance-Sweet-Spot bei RED RAW liegt beim 10 Core iMac Pro beim 5K Material der Scarlet-W bei der von uns in Sachen Qualität/Performance geschätzten 8:1 Kompression. RED RAW wird hierbei in FCPX 10.4 in voller 5K Auflösung mit 5120x2160 in 24p ohne dropped Frames abgespielt (inkl. Farbkorrekturen). Ziemlich beeindruckend – vor allem für eine AIO-Maschine, die Out of the Box funktioniert.



Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : 1529-RED ScarletW-RED ScarletW


Bei 5120x2700 und RED RAW Material mit 6:1 Kompression erhalten wir bei voller Auflösung erste, vereinzelte Dropped Frames in FCPX 10.4



Der gleiche RED RAW Sweet-Spot zeigt sich auch in Resolve 14. Hier lassen sich in voller Auflösung ohne Background Caching 17 Curved Nodes auf das 5K Material anwenden, bevor die Framerate sinkt.



Beim Debayering des RED RAW Materials haben wir auch zum ersten Mal den Lüfter des iMac Pro gehört der selbst bei höherer Last noch recht dezent bleibt und sofort runterregelt, sobald man das Abspielen des Materials beendet.







ARRI AMIRA: 4K 10 Bit ProRes HQ 24p

ProRes Material stellt - wie nicht anders zu erwarten - die Paradedisziplin des iMac Pro dar. Unser mit der ARRI Amira aufgenommenes 10 Bit ProRes 422 HQ-Material UHD Material wurden dann auch in FCPX 10.4 mit sieben parallelen Clips in voller Auflösung abgespielt.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : 1529-ARRI Amira-ARRI Amira

In Resolve waren es 4 parallele ARRI-Clips bei deaktiviertem Performance-Mode (6 Clips bei aktiviertem Performance Mode).



Interessant war in diesem Zusammenhang die Abspielperformance in Premiere Pro CC, das ebenfalls auf 4 Clips bei voller Auflösung (Wiedergabe in hoher Qualität) kam.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : premiereMetal

Bemerkenswert ist dies deshalb, weil wir hier Metal als Renderengine aktiviert hatten. Haben wir in Premiere Pro CC zur Open CL Engine gewechselt - die bislang als das Maß der Dinge galt - wurden nur noch 3 Arri-Clips in hoher Qualität dargestellt. Schön zu sehen, wie gut Adobe hier den OSX Grafikbefehlssatz mittlerweile bedient.





Panasonic VariCam LT: 4K 10 Bit 4K/UHD AVC Intra 24p

Beim 10 AVC Intra Material der Panasonic Varicam LT konnte FCPX 10.4 fünf parallele 4k UHD Clips in voller Auflösung abspielen. Zum Vergleich: Das MacBook Pro hatte zwei VariCam LT Clips in voller Auflösung abspielen können.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : 1529-VariCAmLT-VariCAmLT

DaVinci Resolve 14 schafft ohne Reduzierung der Auflösung 3 parallele VariCam Clips und Premiere Pro ebenfalls. Bei der Software von Adobe spielt es hierbei keine Rolle, ob via Metal oder Open CL ausgegeben wird.







Canon EOS C200: 4K 12 Bit Cinema RAW Light 24p

Mit dem 4K 12 Bit Cinema RAW Light Material der Canon EOS C200 kommt ein komprimiertes RAW-Format zum Einsatz.



Komprimierte RAW Formate erfreuen sich derzeit wachsender Beliebtheit. Neben RED, Canon, Blackmagic Design und Sony ist ganz aktuell auch Apple jetzt mit ProRes RAW mit dabei. Wir sind hier schon sehr auf erste Tests gespannt – doch erstmal zurück zu Canons Cinema RAW Light auf dem iMac Pro:



Von dem 24p 4K RAW-Material aus der Canon EOS C200 konnte FCPX 10.4 insgesamt drei Clips in voller Auflösung ohne Dropped Frames darstellen.



DaVinci Resolve Resolve 14 lag bei 2 Clips in voller Auflösung. Premiere Pro CC bot in der von uns getesteten Version 2017/2018 noch keine native Canon Cinema RAW Light Unterstützung und fällt damit hier raus.





Panasonic EVA1: 4K 10 Bit H.264 25p

Das 10 Bit Material der Pansonic EVA1 macht auch dem iMac Pro in FCPX ziemlich Laune. Mit insagesamt 5 parallel darstellbaren 4K/UHD Clips ist es (für H.264 Material) bemerkenswert performant.



DaVinci Resolve kommt auf zwei EVA1 Clips in voller Auflösung ohne Dropped Frames und Premiere Pro CC landet bei 1 Clip in voller Auflösung. Hierbei war diesmal Open CL performanter als Metal. Bei letzterem hatten wir ein Paar Dropped Frames.





Sony Alpha 7III: 4K 8 Bit H.264 25p

Die aktuellste Kamera in diesem iMac Pro Kamerareigen stellt die Sony Alpha 7III dar (s. hier auch unseren aktuellen Praxistest mit der Sony A7III inkl. GH5S Vergleich. Final Cut Pro X 10.4 konnte 3 Clips der Sony A7III in 4K 25p in 8 Bit ( H.264 – MPEG-4 AVC part 10 / avc1) in voller Auflösung abspielen.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : 1678-Sony Alpha Poster1-Sony Alpha Poster1

DaVinci Resolve lag hier diesmal mit FCPX 10.4 gleich auf mit ebenfalls 3 Sony A7 III Clips in voller Auflösung ohne dropped Frames. Premiere Pro CC lag bei 2 Clips in voller Afulösung wobei es keinen Unterschied machte ob via Open CL oder Metal gerendert wurde.





Panasonic GH5S: 4K 10 Bit H.264 25p

Last but not least haben wir auch 4K 10 Bit H.264 Material von der aktuellen Pansonic GH5S am neuen iMac Pro ausprobiert. FCPX 10.4 kam hierbei auf drei Clips in voller Auflösung ohne dropped Frames


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : PanasonicGj5S

DaVinci Resolve konnte 2 Clips der GH5S ohne Aussetzer abspielen genauso wie Premiere Pro CC. Bei letzterem war erneut die Darstellung via Metal performanter als Open CL.





Davinci Resolve Rendertest

Wir haben uns auch kurz diverse Performancewerte des iMac Pro unter Davinci Resolve 14 angeschaut: Bei der maximalen „Curved Nodes“ Anzahl - auf unseren Ursa Mini 4K ProRes Testclip angewandt - kamen wir auf 30 Nodes. In Echtzeit wurde die Spatial NR (small, 50,50) und Temp. NR1 (faster, small, 50, 50, 50) abgespielt. Einbußen gab es bei unseren Einstellungen bei der Berechnung des Motionblurs ( 15 fps) sowie bei der Spatial NR mit höheren Werten (15,5 fps) und der Temp. NR mit anspruchsvollerer Berechnung (13,5 fps).


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : Resolve14

Vergleicht man die Werte mit diversen GPUs in unserem PC-System kommt die im iMac Pro verbaute Radeon Pro Vega 64 GPU hier nicht an die Werte in unserem PC System heran. Hier zeigen sich bei GPU-Berechnungen die Grenzen des zwar bemerkenswert leisen aber nicht ganz so performant arbeitenden All-In-One Konzepts. Ob die Leistung trotzdem ausreicht, kann jeder nur für sich selbst entscheiden: 30 Farbkorrekturnodes auf 4K Material gilt es auch erstmal sinnvoll zu füllen. (Für einen entsprechenden Test mit den neuen Farbkorrekturkurven in FCPX hat leider die Zeit gefehlt). Wer häufiger mit komplexerer Rauschunterdrückung und Motionblurberechnungen zu tun hat, wird mit einer dedizierten Workstation GPU derzeit besser fahren.







SSD Performance

Bevor wir zum Fazit zum neuen iMac Pro von Apple kommen hier noch ein Blick auf die Performance der verbauten SSDs. Mit der verbauten 2 TB SSD war unser Testgerät mit der mittelgroßen Option ausgestattet. In der Standardkonfiguation sind es 1 TB SSD-Speicher, auswählbar sind allerdings auch 4 TB.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : AJASpeedtest

Wir haven sowohl den Blackmagic Disk Speed Test als auch den AJA System Test mit ähnlichen Ergebnissen laufen lassen.


Apple iMac Pro im 4K/5K Performance Test mit ARRI, RED, Canon, Panasonic, Blackmagic u. Sony : BMDDiskspeedTest

Die Schreibgeschwdindigkeit lag bei beiden Tests deutlich über 3.000 MB/s - also beachtliche 3 GB pro Sekunde. Die Lesegeschwindigkeit lag zwischen 2.400 und 2.600 MB/s. Damit sollte auch die parallele Verarbeitung mehrerer RAW-Clips - zumindest in Sachen Speicherperformance - kein Problem darstellen.





Fazit

Betrachten wir die reine Performance im Editing-Umfeld bietet der iMac Pro eine gute bis sehr gute Rechenleistung. Vergleicht man diese Performance mit ähnlich ausgestatteten Workstations ist sie eher erwartbar und damit nichs ungewöhnliches - vergleicht man die Performance mit anderen All in One Geräten dürfte die iMac Pro Performance State of the Art bzw. einzigartig sein. Es ist wie häufig bei Apple wieder mal eine Frage der Perspektive.



Wer auf der Suche nach möglichst viel Rechenleistung und Erweiterbarkeit für möglichst wenig Geld ist, ist beim iMac Pro falsch. Wer hingegen ein „pflegeleichtes“, sofort startklares, hochperformantes All-In-One-System inkl. hochwertigem 5K Monitoring sucht, dürfte kaum ein leistungsstärkeres System finden. Im Hinterkopf sollte man hierbei nicht oder schwer austauschbare Komponenten behalten. Für videoafines Arbeiten empfehlen wir das 8-Core Model.



Apple-Systeme punkten insbesondere mit ihrer tiefen Software-Hardware Integration. Die Kombination iMac Pro und FCPX / ProRes (und ganz aktuell ProRes RAW) macht da keine Ausnahme. Selbsterklärend bewegt man sich für die Top-Performance hierbei überwiegend in Apple-only Systemen.



Wer hingegen viel auch mit anderen, nativen Kameracodecs arbeitet, findet mit DaVinci Resolve 14 und Premiere Pro CC locker ausreichend performante Editing- (und Grading-) Software auf dem iMac Pro, die bei unserem Test teilweise sogar mit FCPX gleichzieht. Viel ausschlaggebender als die Performance für die Wahl des einen oder anderen Systems sehen wir hier die jeweiligen, persönlichen Funktions- und Workflow-Anforderungen.



Fest steht: Apple hat mit dem flüsterleisen iMac Pro beeindruckendes Technologie-Design geschaffen und verschiebt damit die Grenzen dessen, was derzeit beim All in One Formfaktor technisch machbar ist. Beeindruckend.


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